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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Druckmeßanordnungen
und insbesondere auf Pirani-Druckmeßanordnungen, die für Kombinationssensoren
geeignet sind.
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Zur Messung von großen Druckunterschieden
und insbesondere von Druckunterschieden im Vakuumbereich stehen
unterschiedliche Meßprinzipien
zur Verfügung.
Für nicht
zu geringe Drücke
können
Membranen verwendet werden, deren Durchbiegungen z. B. resistiv,
kapazitiv oder induktiv erfaßt werden.
Solche Drucksensoren werden auch als Absolutdruck-Sensoren gefertigt.
Weiterhin existieren Wärmeleitungs-Meßröhren, die
unter dem Stichwort Pirani bekannt sind. Wärmeleitungs-Meßröhren eignen
sich im Gegensatz zu Absolutdruck-Sensoren, die einen Meßbereich
von vielleicht 1000 bis 0,1 mbar haben, für den Feinvakuumbereich von
z. B. 100 mbar bis 0,001 mbar. mbar. Im Gegensatz zu Absolutdruck-Sensoren
hängt das
Ausgangssignal der Wärmeleitungs-Meßröhren von
der Art des Gases ab, dem beispielsweise ein Heizdraht ausgesetzt
ist. Die Menge der von dem Heizdraht abgegebenen Wärmeenergie
hängt dabei
von der Dichte des denselben umgebenden Gases ab. Ist relativ viel
Gas um den Heizdraht vorhanden, d. h. existiert ein relativ geringes
Vakuum, so wird der Heizdraht mehr Wärmeenergie abgeben. Existiert
dagegen um den Heizdraht herum ein Hochvakuum, so kann derselbe
nicht besonders viel Wärmeenergie
abgeben. Somit kann mittels einer Wärmeleitungs-Meßröhre der
Druck gemessen werden.
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Wie es bereits erwähnt wurde,
ist jedoch auch der Druckbereich, der durch eine Wärmeleitungs-Meßröhre relativ
genau erfaßt
werden kann, zu niedrigeren Vakuumdrücken hin begrenzt. Um noch kleinere
Drücke
messen zu können,
können
Kaltkathoden-Meßröhren, die
unter dem Stichwort "Penning" bzw. "Magnetron" bekannt sind, oder
auch Heißkathoden-Meßsysteme,
die unter dem Stichwort "Triode" oder "Bayart-Alpert" bekannt sind, eingesetzt
werden. Da die unterschiedlichen Meßprinzipien in der Technik
bekannt sind, muß hierauf
nicht näher
eingegangen werden.
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Das U. S.-Patent Nr. 5,583,297 beschreibt
einen Kombinationssensor, der eine Kaltkathodenionisationssensoranordnung
und einen Pirani-Sensor umfaßt.
Beide Sensoren sind in einem Gehäuse
angebracht, derart, daß sie
beide dem gleichen Druck ausgesetzt werden. Der Pirani-Sensor dieses
Kombinationssensors ist herkömmlich
ausgeführt
und umfaßt
eine Röhre,
in der eine Heizspirale oder ein Heizdraht aufgespannt ist. Die
Röhre ist
zu dem Volumen, dessen Druck zu messen ist, offen, derart, daß die Heizspirale
bzw. der Heizdraht dem zu messenden Druck ausgesetzt wird.
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Problematisch bei Pirani-Sensoren überhaupt
und insbesondere bei Pirani-Sensoren, die zusammen mit Drucksensoren
für andere
Druckmeßbereiche
als Bestandteil eines Kombinationssensors verwendet werden, ist
die Tatsache der begrenzten Standzeit solcher Pirani-Sensoren. Einerseits
wird die Heizspirale mit relativ hohen Strömen beaufschlagt, um sie zu
erwärmen.
Dies kann nach gewisser Zeit zu einem Durchbrennen der Heizspirale
führen.
Zum anderen besteht die Möglichkeit,
daß die Heizspirale
aufgrund eines Stoßes,
der gegen den Sensor ausgeübt
wird, reißt.
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Ein weiteres Problem besteht darin,
daß die Heizspirale
dem Medium direkt ausgesetzt wird, dessen Druck zu messen ist. Dies
kann dazu führen,
daß abhängig von
dem Gas, dessen Druck zu messen ist, Ablagerungen an der Heizspirale
entstehen. Wenn die Situation betrachtet wird, daß das Meßgerät nach einem
normalen Betrieb ausgeschaltet wird, ist anzunehmen, daß sich noch
ein in dem Meßvolumen
befindliches Gas an der Heizspirale kondensiert. Wird das Meßgerät wieder
eingeschaltet, d. h. wird die Heizspirale wieder mit einem Strom
beaufschlagt, damit sie sich auf eine Betriebstemperatur er wärmt, so
verdampfen eventuell an der Heizspirale vorhandene Lösungsmittel,
derart, daß Rückstände auf
der Heizspirale "festgebacken" werden. Solche Rückstände führen insbesondere
dann, wenn sie elektrisch leitfähig
sind, d. h. eine relativ geringe elektrische Resistivität haben,
dazu, daß sich
der elektrische Widerstand der Heizspirale durch "Parallelschaltung" des elektrischen
Widerstands der Ablagerungen verringert. Der Kaltwiderstand der
Heizspirale ist jedoch eine wichtige Größe und geht in die Druckmessung
mittels des Pirani-Sensors ein. Daher verfälschen Ablagerungen die Druckmeßergebnisse
immer mehr, was schließlich
dazu führt,
daß der
gesamte Drucksensor, der in dem U. S. Patent Nr. 5,583,297 gezeigt
ist, weggeworfen werden müßte, obwohl
der Kaltkathoden-Ionisationsdrucksensor eigentlich noch funktioniert.
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Ist der Kombinationssensor derart
gestaltet, daß der
Pirani-Sensor ausgetauscht werden kann, so ist eine aufwendige mechanische
Reparatur erforderlich, um die Pirani-Röhre auszutauschen. Da davon ausgegangen
werden kann, daß nicht
nur ein neuer Heizdraht eingespannt wird, sondern ein vorgefertigtes
Pirani-Modul samt Röhre
und Heizdraht ausgetauscht wird, ist der Austauschsensor ferner
teurer als nötig,
da die Röhre
eigentlich noch funktionsfähig wäre.
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Aufgrund der aufwendigen Reparatur
des Kombinationssensors bzw. aufgrund des Austausches des gesamten
Pirani-Drucksensors sind die Kosten für eine solche Anordnung hoch.
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Ein weiteres Problem besteht darin,
daß die Funktionsfähigkeit
des Pirani-Sensors, d. h. ob er gerissen ist, oder ob er schon Ablagerungen über einem zulässigen Maß aufweist,
nicht automatisch überwacht
werden kann, was Messungen mit einem solchen Sensor aufwendig macht
und erfahrenes Meßpersonal
benötigt,
um von Zeit zu Zeit den Pirani-Drucksensor zu überprüfen. Damit ist auch der Aufwand
bei den Messungen hoch, und es bleibt eine Unsicherheit, die darin
besteht, ob der Pirani-Drucksensor noch tolerabel arbeitet oder
bereits zu viele Ablagerungen hat.
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Die
EP
0 233 784 offenbart eine Vakuumüberwachungsvorrichtung, die
für einen
breiten Druckbereich geeignet ist. Dieselbe umfaßt eine Pirani-Druckmeßanordnung
und eine Heißkathoden-Ionisationsmeßanordnung
oder ein Restgas-Massenspektrometer, die auf einem gemeinsamen Flansch befestigt
sind. Die Pirani-Druckmeßanordnung
umfaßt
ein senkrecht zum Flansch angeordnetes Drahtwendel, das auf eine
Temperatur von 200 bis 300°C geheizt
wird, wobei die Wärmeableitung
vom Heizwendel zu einer nahe gelegenen Wärmesenke von der thermischen
Leitfähigkeit
des Gases, das das Heizwendel umgibt, und daher von dem Druck des
Gases abhängt.
Für die
Messung niedrigerer Drücke
ist eine Heißkathoden-Ionisationsmeßanordnung
oder ein Restgasanalysator, wie z.B. ein Quadrupol-Massenspektrometer
vorgesehen. Sowohl die Heißkathoden-Ionisationsmeßanordnung
als auch das Quadrupol-Massenspektrometer umfassen ein Heizwendel,
das derart stark geheizt wird, daß einen Elektronenemission
stattfindet, um mittels der von dem Heizwendel emittierten und dann
beschleunigten Elektronen eine erforderliche Ionisation des Gases
zu erreichen, die als Grundlage für die Druckmeßung dient.
Eine übliche
Heißkathoden-Ionisationsmeßanordnung
oder ein üblichess
Quadrupol-Massenspektrometer, welche ein Ersatz-Heizwendel zum Emittieren
von Elektronen aufweisen, können
als Kombinationssensor ausgestaltet werden, wenn auf das Ersatz-Heizwendel
verzichtet wird und dafür
ein Pirani-Heizwendel vorgesehen wird.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, eine wirtschaftliche und zuverlässige Pirani-Druckmeßanordnung
zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Pirani-Druckmeßanordnung
nach Patentanspruch 1 gelöst.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht darin, einen wirtschaftlichen und zuverlässigen Kombinationssensor
mit einer Pirani-Druckmeßanordnung
zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Kombinationssensor
nach Patentanspruch 10 gelöst.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Erkenntnis zugrunde, daß die
Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit
einer Pirani-Druckmeßanordnung
entscheidend erhöht
werden können,
wenn statt einer einzigen Heizeinrichtung zumindest eine weitere
zusätzliche
Reserve-Heizeinrichtung vorgesehen wird, wobei die Heizeinrichtung
und die zumindest eine zusätzliche
Reserve-Heizeinrichtung demselben zu messenden Druck ausgesetzt
sind. Im Betrieb wird jedoch die zumindest eine zusätzliche
Reserve-Heizeinrichtung nicht verwendet, wenn die ursprüngliche Heizeinrichtung
korrekt arbeitet. Wird jedoch festgestellt, daß dieselbe nicht mehr korrekt
arbeitet, so ermöglicht
die vorliegende Erfindung, daß einfach
auf eine Reserve-Heizeinrichtung umgeschaltet wird und die ursprüngliche
Heizeinrichtung, die nicht mehr korrekt arbeitet, einfach "abgeklemmt" wird. Damit ist keine
aufwendige mechanische Reparatur der Meßanordnung, die sich ja nicht
mehr beim Hersteller sondern beim Kunden befindet, erforderlich.
Außerdem
ist kein Austausch von Teilen nötig,
die eigentlich noch funktionsfähig
sind.
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Aufgrund der Tatsache, daß die zumindest eine
Reserve-Heizeinrichtung bereits bei der Herstellung der Pirani-Druckmeß anordnung
zusammen mit der ursprünglichen
Heizeinrichtung mit praktisch denselben Schritten hergestellt wird,
ist der zusätzliche
Aufwand für
die zumindest eine Reserve-Heizeinrichtung vernachlässigbar.
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Wenn außerdem die ursprüngliche
Heizeinrichtung und die zumindest eine Reserve-Heizeinrichtung parallel
hergestellt werden, kann davon ausgegangen werden, daß ihre Charakteristika
annähernd
gleich sind, und daß sehr
wenig zusätzliche Herstellungszeit
benötigt
wird.
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Ein weiterer nicht zu unterschätzender
Vorteil der erfindungsgemäßen Pirani-Druckmeßanordnung
besteht darin, daß sich
der Kunde, der eine erfindungsgemäße Anordnung verwendet, auf
einen korrekten Betrieb verlassen kann, wenn gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung die Funktionsfähigkeit der gerade im Betrieb
befindlichen Heizeinrichtung automatisch zu bestimmten Zeitpunkten überprüft wird.
Der Kunde wird es als angenehm zur Kenntnis nehmen, daß er den
Meßbetrieb
nicht unterbrechen muß,
wenn eine Heizeinrichtung aufgrund eines Bruchs oder aufgrund von
Ablagerung nicht mehr funktioniert. Er könnte stattdessen einfach eine
Anzeige erhalten, wieviel Reserve-Heizeinrichtungen noch verbleiben, derart,
daß er
in Ruhe planen kann, wann es der Prozeßablauf zuläßt, daß die Pirani-Druckmeßanordnung
nicht benötigt
wird, um zu einem Reparaturbetrieb eingeschickt zu werden.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden
Erfindung zeigt sich besonders dann, wenn die erfindungsgemäße Pirani-Druckmeßanordnung
in Verbindung mit einem Kombinationssensor verwendet wird. Üblicherweise
haben andere Drucksensoren, wie z. B. piezoresistive Grobvakuumsensoren,
aufgrund der beschriebenen Probleme bei Pirani-Sensoren eine wesentlich
höhere
Standzeit als der Pirani-Sensor. Ein Kombinationssensor arbeitet
jedoch nur funktionsfähig,
solange alle seine Einzelsensoren funktionsfähig sind. Ein nicht mehr funktionsfähiger Pirani-Sensor
setzt daher den gesamten Kom binationssensor außer Betrieb. Erfindungsgemäß kann jedoch
nun auf eine Reserve-Heizeinrichtung umgeschaltet werden, derart,
daß die
Standzeit des gesamten Kombinations-Sensors verlängert werden kann und nicht
mehr durch die Standzeit des Pirani-Sensors, die nun beliebig einstellbar
ist, begrenzt wird.
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Wenn insbesondere alle Sensoren eines Kombinationssensors
auf einem gemeinsamen Träger
aufgebaut werden, was aus Kostengründen aufgrund der reduzierten
Anzahl von Einzelteilen und aufgrund der einfacheren mechanischen
Ausführung bevorzugt
wird, ist es sehr wünschenswert,
daß die Standzeit
aller Einzelsensoren des Kombinationssensors annähernd gleich ist, derart, daß keine
funktionsfähigen
Sensoren aufgrund der Versagens eines Einzelsensors ausgetauscht
werden müssen,
wenn die gesamte Trägerplatte
ausgetauscht wird.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden
Erfindung werden nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden Zeichnungen
detailliert erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Pirani-Druckmeßanordnung gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Kombinationssensor mit
einer Pirani-Druckmeßanordnung
gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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3 eine
Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Kombinationssensor mit
einer Pirani-Druckmeßanordnung
gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung; und
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4 eine
schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Kombinationssensors, bei dem
die Einzelsensoren auf einer gemeinsamen Trägerplatte aufgebaut sind.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Pirani-Druckmeßanordnung
gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel.
Dieselbe umfaßt eine
erste Heizeinrichtung 10, eine zweite Heizeinrichtung 20 und
eine dritte Heizeinrichtung 30, die gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung als Heizwendel oder Heizspiralen ausgeführt sind.
Dieselben sind jeweils an Stiften 11, 12, 21, 22, 31, 32 befestigt,
die sich durch einen Träger 40,
der gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung plattenförmig ausgeführt ist, erstrecken, wie es
in 1 angedeutet ist.
Die einzelnen Stifte 11, 12, 21, 22, 31, 32 sind
jeweils mittels Glas-Preßdurchführungen 50 in
dem Träger 40 befestigt.
Damit wird eine hochvakuumdichte Befestigung der Stifte in dem Träger 40 sichergestellt,
wobei die Glas-Preßdurchführungen 50 gleichzeitig
eine elektrische Isolation der Stifte von dem Träger bewirken, die dann erforderlich
ist, wenn der Träger
aus leitfähigem
Material ist. Ist der Träger 40 nicht
aus leitfähigem
Material, so ist keine elektrische Isolation erforderlich. Dennoch
muß darauf
geachtet werden, daß die
gesamte Pirani-Druckmeßanordnung
hochvakuumdicht ist, um korrekt zu arbeiten, wenn sie mittels eines
Befestigungsflansches 60 oder einer anderen Befestigungseinrichtung
an eine Meßkammer
angebracht wird, die ein Meßvolumen
definiert, dessen Druck gemessen werden soll.
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Aus 1 ist
ersichtlich, daß im
Gegensatz zum in der Beschreibungseinleitung genannten Stand der
Technik die Heizspiralen nicht in einer Röhre angeordnet sind, die zu
dem zu messenden Gas hin offen ist, sondern daß die einzelnen Heizspiralen im
wesentlichen parallel zum Träger
verlaufen und im wesentlichen rechtwinklig zu den Stiften angeordnet sind.
Dies ermöglicht
eine genaue und reproduzierbare Herstellung der Pirani-Druckmeßanordnung
gemäß der vorliegenden
Erfindung, derart, daß nach
einem Bilden von Löchern
in dem Träger 40 die
Stifte mittels der Glas-Preßdurchführung in
einem Arbeitsgang im wesentlichen gleich angeordnet werden, und daß dann die
Heizeinrichtungen, die bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
Heizspiralen oder Heizwendel sind, bei der ersten, der zweiten und
der dritten Heizeinrichtung (10 bis 30) im wesentlichen gleich
lang sind, derart, daß gleiche
Verhältnisse
und insbesondere ein gleicher Kaltwiderstand vorliegt, um ohne größere Probleme
von einem Heizwendel zu dem nächsten
Heizwendel umschalten zu können. Da
die Heizwendel, die vorzugsweise aus Wolfram bestehen, an den Stiften 11, 12, 21, 22, 31, 32 vorzugsweise
in einem Arbeitsgang festgeschweißt werden, kann davon ausgegangen
werden, daß sie
alle drei einer gleichen Dehnung ausgesetzt werden, derart, daß ihre definitive
Drahtlänge,
die letztendlich den Kaltwiderstand und natürlich auch den Betriebswiderstand
bestimmt, im wesentlichen gleich ist.
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2 zeigt
einen erfindungsgemäßen Kombinationssensor,
der einerseits einen piezoresistiven Grobvakuumsensor 100 und
andererseits eine erfindungsgemäße Pirani-Druckmeßanordnung
gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung aufweist. Im Gegensatz zu dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die erste und die zweite Heizeinrichtung 10', 20' nicht als Heizwendel ausgeführt, sondern
als leitfähige
Strukturen auf einem Siliziumsubstrat 70. Die leitfähigen Strukturen 10', 20' sind auf für Fachleute
auf dem Gebiet der Mikrostrukturtechnologie bekannte Art und Weise
auf dem Siliziumsubstrat 10 hergestellt. Das Siliziumsubstrat 70 liegt
vorzugsweise auf dem Träger 40 auf
und ist mittels Bonddrähten 71 mit
Stiften 11, 12, 21, 22 in elektrischem
Kontakt, die auf dieselbe Art und Weise in den Träger 40 eingebracht
sein können,
wie es in Verbindung mit 1 beschrieben
worden ist.
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Ferner ist der piezoresistive Grobvakuumsensor 100 ebenfalls
mittels Stiften 110 an dem Träger 40 befestigt bzw.
kontaktiert, die zu den Stiften 11, 12, 21, 22 identisch
ausgeführt
sind. Damit ist es möglich,
alle Stifte des in 2 gezeigten
Kombinationssensors mittels eines einzigen Her stellungsverfahrens
herzustellen, und den Kombinationssensor auf einem einzigen Substrat
aufzubauen. Dies ist aufgrund der vorliegenden Erfindung möglich, da
die Standzeit der erfindungsgemäßen Pirani-Druckmeßanordnung
durch Vorsehen zumindest einer zusätzlichen Reserve-Heizeinrichtung
erhöht
worden ist. Es sei darauf hingewiesen, daß die Standzeit der Pirani-Druckmeßanordnung
durch eine beliebige Anzahl von Heizeinrichtungen beliebig erhöht werden
kann, um an die Standzeit des piezoresistiven Grobvakuum-Sensors
angeglichen zu werden. Dies ist nötig, da bei der integrierten
Bauweise für
den in 2 gezeigten Kombinationssensor,
die zu wesentlichen Kostenreduktionen führt, eine Reparatur der Pirani-Druckmeßanordnung
primär
nicht vorgesehen ist.
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3 zeigt
einen weiteren erfindungsgemäßen Kombinationssensor,
der im Gegensatz zu dem in 2 gezeigten
Kombinationssensor eine Pirani-Druckmeßanordnung aufweist, die analog
zu der in 1 gezeigten
Pirani-Druckmeßanordnung
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ausgeführt
ist. Dieselbe erfaßt
jedoch im Gegensatz zu der Pirani-Druckmeßanordnung von 1 lediglich eine erste Heizeinrichtung 10 und
eine zweite Heizeinrichtung 20, also nur eine einzige Reserve-Heizeinrichtung.
Wenn jedoch genügend
Platz auf der Trägerplatte 40 vorhanden
ist, so kann eine beliebige Anzahl von Reserve-Heizeinrichtungen
vorgesehen werden, um die Standzeit der Pirani-Druckmeßanordnung
zu erhöhen,
damit sie der Standzeit des piezoresistiven Grobvakuumsensors 100 entspricht.
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4 zeigt
einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Kombinationssensoranordnung, die
rechts in 4 eine erfindungsgemäße Pirani-Druckmeßanordnung
aufweist, von der schematisch nur eine Heizeinrichtung gezeigt ist,
die die Heizeinrichtung 10, 20 oder 30 sein
kann. Entsprechend sind die Stifte dann die Stifte 11, 21, 31,
bzw. 12, 22, 32. Die erfindungsgemäße Pirani-Druckmeßanordnung
ist über
eine Trennwand 81 von einem piezoresistiven Grobvakuumsensor 100 getrennt,
der wiederum durch eine weitere Trennwand 82 von einem Ionisationsmanometer 120 getrennt
ist, das als Hochvakuum-Sensor dient. Ionisations-Vakuummeter sind
in dem Fachbuch "Theorie
und Praxis der Vakuumtechnik" von
Wutz, Adam und Walcher, Vieweg Verlag, Braunschweig, beschrieben.
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Allgemein umfassen dieselben eine
Kathode, eine Anode und einen Ionenkollektor, die ebenfalls durch
Stifte kontaktiert werden können.
Damit ist ersichtlich, daß bei
dem erfindungsgemäßen Kombinationssensor,
der in 4 dargestellt
ist, alle Kontaktierungen zu den einzelnen Sensoren durch Stifte in
einem Träger,
der die Trägerplatte 40 umfaßt, durchgeführt werden
können.
Der Kombinationssensor zeichnet sich damit durch eine geringe Anzahl von
mechanischen Einzelteilen, durch einen relativ einfachen mechanischen
Aufbau und damit durch geringe Kosten aus. Dieser gemeinsame Aufbau
von Grobvakuumsensor und Hochvakuumsensor zusammen mit dem Pirani-Drucksensor
gemäß der vorliegenden
Erfindung an einem gemeinsamen Trägerflansch wird erst dadurch
optimal, daß zumindest eine
Reserve-Heizeinrichtung vorgesehen ist, durch die die Standzeit
des Pirani-Drucksensors erhöht bzw.
an die Standzeit der anderen Sensoren angepaßt werden kann.
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Im nachfolgenden wird auf den Betrieb
der erfindungsgemäßen Pirani-Druckmeßanordnung eingegangen,
um die Funktionsfähigkeit
der gerade im Betrieb befindlichen Heizwendel oder leitfähigen Struktur
(2) zu überprüfen. Ist
die Heizwendel bzw. leitfähige
Struktur unterbrochen, so wird eine Widerstandsmessung bei geringem
Strom einen sehr hohen, theoretisch unendlichen Widerstand ergeben. Daraus
ist zu schließen,
daß eine
Heizwendel gebrochen ist, und daß auf eine Reserve-Heizwendel
umgeschaltet werden muß.
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Wenn geprüft werden soll, ob die Ablagerungen
auf der in Betrieb befindlichen Heizwendel bzw. auf der in Betrieb
befindlichen leitfähigen
Struktur bereits zu hoch ist, wird eine Kaltwiderstandsmessung durchgeführt. Diese
Kaltwiderstandsmessung kann mittels eines geringen Betriebsstroms,
beispielsweise im Bereich von 1 mA durchgeführt werden, der art, daß sich die
Heizeinrichtung nicht allein durch die Messung schon so stark verändert, daß eine zu
große
Widerstandsvariation auftritt. Liegt der erhaltene Kaltwiderstand
in einem Widerstandsfenster, das durch einen Nennwiderstand plus/minus
einer bestimmten Toleranz definiert ist, so wird davon ausgegangen,
daß die
Heizeinrichtung noch funktionsfähig arbeitet,
und daß nicht
auf eine Reserve-Heizeinrichtung umgeschaltet werden muß. Liegt
der gemessene Widerstand jedoch außerhalb des Widerstandsfensters,
so kann davon ausgegangen werden, daß die Ablagerung bereits so
groß sind,
daß sich
ein Parallelwiderstand aufgrund der Ablagerungen gebildet hat, der
dazu führt,
daß der
Gesamtwiderstand der Heizeinrichtung außerhalb des Widerstandsfensters, d.
h. unter der unteren Grenze des Widerstandsfensters, liegt. In diesem
Fall wird auf eine Reserve-Heizeinrichtung umgeschaltet, und die
Pirani-Druckmeßanordnung
gemäß der vorliegenden
Erfindung arbeitet wieder einwandfrei.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen,
daß die
Betriebs-Heizeinrichtung
und die Reserve-Heizeinrichtung meistens relativ nahe aneinander
angeordnet sind. Dies bedingt, daß selbstverständlich auch
die Reserve-Heizeinrichtung den zu messenden Gasen ausgesetzt ist,
die zu Ablagerungen führen
können.
Da jedoch die Reserve-Heizeinrichtung im Gegensatz zur Betriebs-Heizeinrichtung
nicht erwärmt
wird, besteht die Tendenz, daß sich
auf derselben wesentlich langsamer, wenn überhaupt, Ablagerungen bilden.
Damit kann durch Umschalten auf die Reserve-Heizeinrichtung die
Standzeit ohne weiteres erhöht
werden, wie es bereits detailliert ausgeführt worden ist.
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Die Überprüfung der Funktionsfähigkeit
einer Heizeinrichtung kann entweder zu Beginn eines Meßzyklus,
d. h. beim Einschalten, des Kombinationssensors bzw. der Einzel-Pirani-Druckmeßanordnung
durchgeführt
werden. Alternativ könnte
die Überprüfung der
Funktionsfähigkeit
jedoch auch vor jedem Meßwert
durchgeführt
werden, wenn eine Impuls-Meßmethode
eingesetzt wird, bei der die Heizeinrichtung nicht ständig auf
ihre Betriebstemperatur aufgeheizt wird, sondern lediglich, bevor
ein Meßwert abgenommen
werden soll. Die Impuls-Meßmethode bietet
sich an, da die Heizeinrichtung, wenn sie als Heizwendel oder als
leitfähige
Struktur auf einem Siliziumsubstrat ausgeführt ist, sehr schnell auf Betriebstemperatur
erwärmt
werden kann, und auch sehr schnell wieder abkühlt. Alternativ könnte die Funktionsfähigkeitsüberprüfung nur
z. B. jeden 10-ten, 100-sten oder 1000-sten Meßwert durchgeführt werden.
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Die Steuereinrichtung, die die Funktionsüberprüfung der
Heizeinrichtungen übernimmt,
ist vorzugsweise als direkt an dem Kombinationssensor angeordnete
Mikrosteuerung ausgeführt.
Diese Funktionalität
könnte
jedoch ebenfalls durch einen Meßrechner
implementiert werden, der durch einen geeigneten Kommunikationsbus
mit dem Kombinationssensor bzw. mit der Pirani-Druckmeßanordnung gemäß der vorliegenden
Erfindung verbunden ist.