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Thermisch
erzeugte Dichte-Unterschiede in einem Fluid (z. B. in einem Gas)
werden bereits bei bekannten Sensoren zur Bewegungserfassung genutzt.
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Stand
der Technik
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Das
US-Patent 4,232,553 zeigt beispielsweise eine Anordnung zur Messung
der Winkelbeschleunigung mittels eines fluidgefüllten Toroides, wobei zwei
gegenüberliegende
Paare von Heiz- und Sensorelementen eine Relativbewegung des Fluids gegenüber dem
sich drehenden Toroid erfassen können.
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Das
Deutsche Patent des Anmelders
DE 42 43 978 C1 , angem. 23.12.92, beschreibt
einen Neigungs- und Beschleunigungs-Sensor, der die konvektive Strömung in
einem Fluid zur Gewinnung von bewegungsabhängigen Signalen nutzt und mikrosystemtechnisch
herstellbar ist.
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Bewegung
von Sensorelementen in einem Isothermenfeld kommt auch beim Sensor
zur Erfassung einer Drehbewegung oder einer Drehbeschleunigung nach
der
EP 1 111 395 A1 zur
Anwendung.
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Das
EP 0 674 182 B1 beschreibt
einen Hybrid-Sensor, bei dem ein Gas in einem dichten Raum eingeschlossen
ist und der ebenfalls thermische Effekte benutzt, um Beschleunigung
und Winkelgeschwindigkeit zu detektieren. Es wird die statische Temperaturverteilung
und eine Abweichung eines Gasflusses mittels Wärmedrahtwiderstands-Vorrichtung
erfasst.
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Bei
den beschriebenen Sensoren wird davon ausgegangen, dass ein statisch
aufgebautes Isothermenfeld (d. h. eine stabile, nicht turbulente
Konvektionsströmung)
in einem homogenen Fluid durch die Bewegung verschoben oder verändert wird.
Da die Mess-Strukturen in diesen Sensoren sich erst thermisch anpassen
müssen
(e-Funktion), sind die Reaktionszeiten naturgemäß relativ hoch und somit die Anwendungen
vorzugs weise bei niederfrequenten Mess-Zyklen zu sehen.
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Außerdem ist
zur Aufrechterhaltung der Konvektionsströmung bzw. des statischen Isothermenfeldes
eine relativ hohe Betriebsleistung erforderlich, was die Einsatzmöglichkeiten
derartiger Sensoren weiter einschränkt.
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Aufgabenstellung
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Aufgabe
dieser Erfindung ist es, Sensoren zur Erfassung von Lage und/oder
Bewegung im Raum und/oder zur Erkennung von Fluid-Eigenschaften zu
schaffen, wobei das zeitliche Ausbreitungs-Verhalten von Dichte-Unterschieden
bzw. Dichteschwankungen in einem Behältnis als Maß dient.
Zudem sollen Verfahren zum Betrieb und zur Herstellung derartiger
Sensoren aufgezeigt werden. Hierbei ist geringe Betriebsleistung,
kurze Reaktionszeit und hohe Auflösung bei großem Messbereich, sowie
die Möglichkeit
zur preiswerten, weitgehend automatisierten Herstellung Teil der
Aufgabenstellung.
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Erfindungsgemäß kommen
zur Lösung
dieser Aufgabe unterschiedliche Verfahren zur Betriebsweise, Ausbauvarianten
von Sensoren und diverse Herstellverfahren zum Einsatz.
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Die
Verfahren zum Betrieb sind auch dazu geeignet, bereits bekannte
Sensoren der eingangs beschriebenen Art mit niedriger Betriebsleistung
und höherer
Messfrequenz zu betreiben.
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Durch
die erfindungsgemäße Herstellung des
mikrosystemtechnischen Sensors sind Dichteschwankungs-Zyklen mit
einer Frequenz von z. B. 1 kHz und darüber möglich.
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Figurenlegende:
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1:
Fluidgefüllte
Kapsel mit Sender und Empfänger.
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2:
Fluidgefüllte
Kapsel mit 2 Fluiden.
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3:
Prinzipdarstellung wellenartiger Ausbreitung, linear, keis- oder
spiralförmig.
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4:
Betriebschaltung für
1 Sender, 2 Empfänger.
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4a:
Ausführungsbeispiel
eines Sensors mit zentralem Sender.
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4b:
Ausführungsbeispiel
eines Sensors mit dezentralen Sendern.
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4c:
Betriebsschaltung für
einen Sender und 4 Empfänger.
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4d:
Thermopiles als Empfänger.
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5:
Betriebsschaltung „Thermischer
Oszillator".
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6:
Kreisförmig
umlaufende bzw. fortlaufende Dichteschwankungswellen.
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7:
Betriebsschaltung mit Sender und Empfänger, gleichartig aufgebaut,
umschaltbar.
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8:
Ausführungsbeispiel
eines Sensors vorzugsweise für
Drehbewegungserfassung.
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9:
Ausführungsbeispiel
eines Sensors mit 4 Sendern, 8 Empfängern, radial angeordnet.
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10:
Wie vor, jedoch mit Empfängern,
die eine Mittelanzapfung besitzen.
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11:
Darstellung der möglichen Mess-Achsen.
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12:
Ausführungsbeispiel
eines Sensors mit Sendern und Empfängern, die in 2 Ebenen angeordnet
sind.
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13:
Ausführungsbeispiel
eines Sensors mit radial verteilten Sendern und Empfängern in
2 Ebenen.
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14:
Detailansicht eines Ausführungsbeispiels
eines Lage- und Bewegungssensors in 2 Ebenen mit Kapselung.
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15:
Ausführungsbeispiel
eines Sensors in Hybrid-Aufbauweise.
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16: Ausführungsbeispiele von offenen Sensoranordnungen
zur Erfassung von Fluid-Eigenschaften.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele:
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In 1 ist
ein modulierter Betrieb des Heizers 11 (Sender) dargestellt.
Innerhalb einer fluidgefüllten
Kapsel 180 breitet sich die resultierende Dichteschwankung
in Richtung des Empfängers 12 aus.
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Erfindungsgemäß werden
Laufzeiten, Laufzeitunterschiede und Amplitudenunterschiede von Dichteschwankungen
erfasst, die sich von einem Sender in Richtung eines Empfängers bewegen
und dabei von der Lage und vom Bewegungszustand der Anordnung, sowie
von den Eigenschaften des Fluids oder des Fluidgemisches beeinflusst
werden. Im erfindungsgemäßen "Wechselanteil-Modus" kann zudem der Einfluss
von Driften und Offsetwerten von Sende- und Empfangs-Elementen minimiert
werden. Zudem wird der erforderliche Aufwand für Abgleich hiermit reduziert.
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Einer
weiteren neuartigen Aufbauvariante von Sensoren, die auf der Auswertung
von Dichteunterschieden aufbauen, liegt die Erkenntnis zugrunde, dass
es grundsätzlich
auch möglich
ist, die durch die Erdanziehung bedingte Schichtung zweier oder
mehrerer Fluide mit unterschiedlicher Dichte zur Bewegungserfassung
zu nutzen.
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In 2 ist
eine abgeschlossene Kapsel 280 dargestellt, die wenigstens
zwei unterschiedliche Fluide 290 und 291 enthält. Ein
Heizer 21 und zwei Temperatur-Sensoren 22 und 23 sind
innerhalb der Kapsel angeordnet, beispielsweise parallel zueinander, wobei
die Sensoren jeweils gleichen Abstand zum Heizer haben.
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Die
Wärmeleitfähigkeit
bzw. Wärmekapazität der wenigstens
zwei Fluide sollten unterschiedlich sein. Wenn der Heizer beispielsweise
mit konstanter Leistung auf ein höheres Temperaturniveau aufgeheizt
wird, ist das Temperaturgefälle
in Richtung der beiden Sensoren 22 und 23 durch
die Art der Fluide und den Einfluss der Erdbeschleunigung be stimmt. Lediglich
wenn die Sensoranordnung in der Kapsel senkrecht steht, wie in 2b gezeigt, liegen die beiden Sensoren
auf gleichem Temperaturniveau. Abweichende Werte können einer
Abweichung der Lage aus dem Lot zugeordnet werden.
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Im
Gegensatz zum Stand der Technik ist es hier nicht notwendig, eine
stabile konvektive Strömung
aufzubauen. Damit kann die erforderliche Betriebsleistung erheblich
verringert werden, was beispielsweise beim Einsatz derartiger Sensoren
in batteriebetriebenen Geräten
(Diebstahl-Warnanlagen etc.) von erheblicher Bedeutung ist.
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Wenn
Wärmeleitfähigkeit
und/oder Wärmekapazität der Fluide
unterschiedlich sind, gilt zudem, dass ein vom Heizer 21 ausgehender
Wärmeimpuls an
Sensor 22 und 23 zur unterschiedlichen Zeiten
einen bestimmten gleichen Temperatur-Schwellenwert erreicht, wenn
sich zwischen Heizer 21 und Sensor 22 ein Fluid
A, zwischen Heizer 21 und Sensor 23 ein Fluid
B befindet.
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Diese
Laufzeitunterschiede können
ebenfalls als Lageinformation genutzt werden.
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Wenn
das Fluid zur Füllung
der Sensorkapsel (oder wenigstens eines der Füll-Fluide) magnetisch ist,
wird die Dichteverteilung im Messraum sowohl von der Erdanziehung,
als auch von einem äußeren Magnetfeld
(z. B. Erdmagnetfeld) beeinflusst. Diese Eigenschaft kann in Kombination
mit den vorbeschriebenen Verfahren und Anordnungen, wie auch in
Kombination mit später
beschriebenen Sensor- und Ausführungsvarianten
genutzt werden, um Informationen über Lage zum Lot und Orientierung im
(Erd-)Magnetfeld zu erhalten.
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Art
und Zusammensetzung des Fluids bzw. von Fluidmischungen bestimmen
die Ausbreitungseigenschaften von Dichteschwankungen, insbesondere
der Laufzeit einer Dichteschwankung vom Sender zum Empfänger. Es
ist also zweckmäßig, das
Fluid bzw. die Fluidmischung und den Befüll-Druck für erfindungsgemäße Bewegungs-Sensoren
je nach Anwendung unterschiedlich auszuwählen. Als Kriterien kommen
beispielsweise in Frage: Dichte, spezifische Wärmekapazität, Wärmeleitfähigkeit, elektrische und magnetische
Eigenschaften.
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Insbesondere
für Sensoren
mit zyklischer Anregung kann auch die Elastizität der Fluid-Bestandteile bzw.
von Fluid-Additiven von Bedeutung sein.
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Da
sich Nanopartikel (Fullerene, "buckyballs", "nanotubes") durch besonders
hohe Elastizität und
Formstabilität
auszeichnen, zählen
sie ebenfalls zum Kreis der möglichen
Füllmaterialien
bzw. Additive zu Kapsel-Füll-Fluiden.
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Als
Anregung (Sender) für
zyklische Dichteschwankungen kommen die benannten thermischen Verfahren
(Temperaturmodulation) aber auch Schall
Ultraschall- und Dichteschwankungs-Erzeuger
wie Membranen, Zungen ("cantilever") angeregt z. B. elektrostatisch,
durch Bimetall- oder Memory-Metall-Effekte, Piezo-Schwinger, Oberflächenwellen-Sender,
etc., mikrosystemtechnisch oder auf Keramik-Basis bzw. Glaskeramik-Basis
(LTCC, HTCC) hergestellt, oder auch "Microfluidic-Switches" (s. S. 366, W. Menz,
Microsystem Technology) in Frage.
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Als
Aufnehmer (Empfänger)
zur Detektion der zyklischen und von den überlagerten Bewegungen und
der Lage beeinflussten Signale dienen empfindliche Temperatursensoren
bzw. Schallaufnehmer und Druckaufnehmer, Resonatoren etc..
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In
obigen Beschreibungen wurde von einem Fluid oder Fluidgemisch ausgegangen,
das in einer Kapsel eingeschlossen ist. Bewegungs- und Lage-Erfassung
standen dabei im Vordergrund. Jedoch ist es auch möglich, die
Art, Zusammensetzung und den Druck des eingeschlossenen Fluids oder
Fluidgemisches über
die Dichte oder Wärmekapazität oder Wärmeleitfähigkeit
des Fluids oder Fluidgemisches zu erfassen.
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Entsprechende
Anordnungen in einer geöffneten
Kapsel (s. 16) erlauben in Anwendungen mit
vorwiegend ruhender Betriebsweise, den "Befüllzustand" (Druck), sowie weitere
Eigenschaften (Art, Zusammen setzung von Fluid oder Fluidgemisch)
zu ermitteln, wobei wiederum Dichte, Wärmekapazität oder Wärmeleitfähigkeit als Maß dienen
können.
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Für die zyklische
Betriebsweise derartiger Sensoren werden drei Verfahren vorgeschlagen:
- 1. Das Anregungselement (Sender) wird mit einer vorgegebenen
festen Frequenz beaufschlagt oder impulsweise mit fester Dauer und
festem Zeitabstand der Impulse betrieben und das Messelement (Empfänger) erfasst
die durch Bewegung hervorgerufene Laufzeit, Phasenverschiebung, Frequenzänderung,
bzw. Amplitudenänderung
(s. hierzu das Schaltungsbeispiel in 4)
- 2. Anregungselement (Sender) und Messelement (Empfänger) sind
in einer geschlossenen Schleife ("closed loop") zusammengeschaltet und es stellt sich
eine Frequenz- bzw. Phasenverschiebung von selbst ein, die mit festen
internen Lauf- und Verzögerungszeiten,
sowie mit Einflüssen
aus der Bewegung des Sensors zusammenhängt ("Thermischer Oszillator" bzw. "Dichte-Wellen-Oszillator" oder "Schallwellen-Oszillator"'; s. hierzu 5)
- 3. In einer geschlossenen Schleife von Sender und Empfänger wird
Frequenz und/oder Amplitude der Dichteschwankung auf einen konstanten Wert
geregelt. Die Stellgröße für die Nachregelung
ist ein Maß für Lage-
und Bewegungszustand der Anordnung.
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Bei
Anwendung dieser Verfahren spielt es zunächst keine Rolle, ob die Ausbreitung
der Anregung zur Dichteänderung
in alle Richtungen um das Anrege-Element (Sender), oder gezielt
vom Anrege (Sender)- zum Messelement (Empfänger) erfolgt. Allerdings ist
bei geeigneter gerichteter Ausbreitung mit höherem Messpegel am Messelement
(Empfänger) zu
rechnen.
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Sensoren,
die eine Bewegung im Raum (zwei- oder dreidimensional) abbilden
sollen, wird man vorzugsweise ohne gerichtete Ausbreitung aufbauen,
da die "Dichtepakete" zumindest im zentralen Bereich
der Kapsel sämtliche
Freiheitsgrade haben und somit mittels geeigneter Sensorstrukturen
die Lageänderung
oder Bewegung unbeeinflusst zu er fassen ist.
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Dagegen
kann die gerichtete Ausbreitung für Sensoren sinnvoll sein, die
Linear- oder Rotations-Bewegungen bzw. -Beschleunigungen in einer vorbestimmten
Richtung und Ebene erfassen sollen.
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Für die gerichtete
Ausbreitung kann man entsprechende Strukturen ("Kanäle") bereits in das
Microsystem integrieren (Ätzverfahren
im Sensorchip oder in einem Abdeck-Wafer aus Silizium oder Glas, im
Anodic-Bonding-Verfahren zusammengefügt). Es ist aber auch möglich, Leitstrukturen
im Zuge der Aufbau- und Verbindungstechnik herzustellen, z. B. wenn
man als Chip-Träger
einen mehrschichtigen LTCC oder HTCC-Aufbau oder entsprechende Leiterplatten
wählt.
Hierbei kommen jedoch getrennte Anrege (Sende)- und Messelemente
(Empfänger) zum
Einsatz.
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Je
nach gewünschter
Sensorausrichtung können
die Leitstrukturen geradlinig (s. 3a), kreis-
bzw. kreissegmentförmig
(3b) oder auch spiralförmig (3c) sein. Ein Sensor für Rotationsbewegung ist beispielsweise
derart aufgebaut, dass ein Aufnehmer-Element (Empfänger) in
der Drehachse angeordnet ist, von dort ein spiralförmiger Kanal
zu einem Anrege-Element (Sender) führt, das am äußeren Ende
der Anordnung montiert ist, und damit zur Messung der Drehrate der
Doppler-Effekt genutzt werden kann (s. 3c).
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Für die Betriebsweise
erfindungsgemäßer Sensoren
werden folgende Varianten angegeben:
In 4 sind ein
temperaturstabiler oder temperaturabhängiger Heizersteg 41 (Sender),
mit geringer Wärmeträgheit und
2 temperaturabhängige
Sensorstege 42 und 43 (Empfänger) ebenfalls mit geringst möglicher
Wärmeträgheit gezeigt.
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Die
ebenfalls temperaturabhängigen
Brückenwiderstände 44a und 44b sowie 45a und 45b befinden
sich in gutem thermischen Kontakt mit dem Sensorträger und
damit der Umgebungstemperatur des Behältnisses für die Sender-Empfänger-Anordnung.
Die Widerstände 44a und 44b und 45a und 45b können auch
zu je einem Widerstand zusammengefasst sein. Die Widerstandswerte
wählt man zweckmäßigerweise
so, dass 44a dem Wert von 42 und 45a dem
Wert von 43 entspricht. 44b soll ein Bruchteil
von 42, 45b ein gleicher Bruchteil von 43 sein
(jeweils bei gleicher Temperatur).
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Dieser "Bruchteil" bestimmt die Temperaturdifferenz
zwischen der Umgebungstemperatur und dem Mittelwert der "Wärmewelle". Der Temperaturkoeffizient der temperaturabhängigen Widerstände ist idealerweise
gleich groß.
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49 und 410 sind
vorzugsweise gleiche temperaturstabile Brückenwiderstände,
411a und 411b sind
Verstärker
bzw. Komparatoren, 412 ist ein Mikrocontroller,
413 ist
eine Strom-, Spannungs- oder Leistungsquelle mit entweder konstantem
Ausgang oder einem Ausgang nach einer vorbestimmbaren (mathematischen)
Funktion.
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Beim
Einschalten der Versorgungsspannung (Uv, Uref) haben zunächst die
Sensoren 42 und 43 gleiche Temperatur wie die
Widerstände 44a und 45a auf
dem Träger
(Substrat) und damit gleichen Wert. An den Abgriffen zwischen 43 und 45b bzw.
zwischen 42 und 44b liegt eine Spannung, die niedriger ist,
als die halbe Referenzspannung, da den Widerständen 44a und 45a die "Verlängerungswiderstände" 44b und 45b in
Reihe geschaltet sind. Am Abgriff zwischen 49 und 410 liegt
jedoch die halbe Referenzspannung, wenn der Wert von 49 dem
von 410 entspricht.
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An
den Eingängen
von 411a und 411b liegen somit unterschiedliche
Potentiale. In. der beschriebenen Konstellation bedeutet dies, dass
die Ausgänge von 411a und 411b auf "Low" liegen. Für diesen
Zustand ist der Mikrocontroller so programmiert, dass die Quelle 413 aktiviert
wird und somit der Strom I durch den Heizer 41 fließt. Dies
kann impulsweise oder nach einer anderen Funktion (beispielsweise "Sägezahn", "Sinus" etc.) erfolgen.
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Die
entstehende Wärmewelle
(Dichteschwankung) breitet sich von 41 ausgehend in alle Richtungen
aus. Die Ausbreitung ist abhängig
von den Eigenschaften des Fluids, des Bewegungszustandes und der
Lage der Anordnung zum Lot.
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Bei
waagerechter Anordnung und wenn sich die Anordnung in Ruhe befindet,
breitet sich die Dichteschwankung gleichmäßig aus. Dadurch erwärmen sich
die Sensoren 42 und 43 auch gleichmäßig und erreichen
nach gleicher Zeit den Wert der Widerstände 44a + 44b bzw. 45a + 45b.
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In
diesem Moment steht an beiden Eingängen von 411a bzw. 411b die
gleiche Spannung (Uref/2) an und die Ausgänge von 411a und 411b gehen
gleichzeitig auf "High".
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Der
Mikrocontroller ist so programmiert, dass er die Zeitdifferenz zwischen
Ausgang 411a und 411b als Maß für die Lage bewertet. Im beschriebenen
Fall ist die Zeitdifferenz gleich Null und somit "waagerechte Lage" festgestellt.
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Bei
Lageänderung
oder Bewegung verändern
sich die Laufzeiten der Dichteschwankungen. Da die Aufnehmer 42 und 43 in
entgegengesetzter Richtung positioniert sind, wird die Laufzeit
zu einem Aufnehmer kürzer,
als zu dem anderen. Die Differenz aus den Laufzeiten (Phasenverschiebung)
ist somit ein geeignetes Mess-Signal für die Lage oder Bewegung. Das
Vorzeichen der Differenz gibt die Richtung der Lageveränderung
oder Bewegung an.
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Wenn
sowohl 411a, wie auch 411b auf "High" gegangen sind und
somit ein Messwert vorliegt, wird die Quelle 413 durch
den Mikrocontroller deaktiviert. Nach einer kurzen Abkühlphase
setzen 411a und 411b auf "Low" zurück. Je nach
gewünschtem
Messintervall kann unmittelbar oder nach einer festgelegten Pausenzeit
eine neue Messung beginnen.
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Ersetzt
man 415 und 417 durch Kondensatoren 415a und 417a ("Wechselanteil-Modus"; Übertragung
des Dichteschwankungs-Wechselanteiles), wird langsames Driften des
mittleren Dichte- bzw. Temperaturniveaus nicht mit übertragen.
Zudem lassen sich so Einflüsse
aus Drif ten des Dichteschwankungs-Erzeugers (Heizers), sowie Brücken-Offset-Spannungen durch
Widerstandstoleranzen etc. minimieren. Das Werteverhältnis von
410 und 49 wird hierzu in geeigneter Weise angepasst (z.
B. 410 = null Ohm).
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Bei
Sensoren mit "Thermopile"-Mess-Strukturen
werden 42 und 43 durch Thermopiles ersetzt und
die Brückenwiderstände entsprechend
umdimensioniert bzw. können 44a +
b und 45a + b entfallen. Auch hier kann ein Einkoppeln über Kondensatoren
("Wechselanteil-Modus") zweckmäßig sein,
um beispielsweise den Einfluss von Wertänderungen des Heizerwiderstandes
zu verringern.
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Für bestimmte
Anwendungen kann es genügen,
gegenüberliegende
oder beispielsweise um 90 Winkelgrade versetzte Sensorstrukturen
parallel oder in Reihe zu schalten, am Verstärker 411 beispielsweise
nur den positiven Veränderungsimpuls auszuwerten
und somit ein Signal zu gewinnen, das richtungsunabhängig eine
Bewegung anzeigt.
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Auch
für Sensoren,
die bereits zum Stand der Technik gehören, lässt sich die vorbeschriebene Betriebsweise
vorteilhaft anwenden, wie z. B. für Sensoren lt. 4a und 4b.
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In 4a ist
ein Sensor mit einem zentralen Heizer 4a1 gezeigt, der über einer Öffnung 4a18 im Träger 4a20 angeordnet
ist.
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Entsprechend
der vorangegangenen Beschreibung können beispielsweise Dichteschwankungen
am Heizer (Sender) 4a1 erzeugt, deren Laufzeit zu und deren
Amplitude an den Empfängern 4a2 und 4a3 ermittelt
und miteinander verglichen werden, um Lageänderung und Bewegung des Sensors
in Richtung der Achse Empfänger 4a2 und
Empfänger 4a3 zu
erfassen. Analog dazu kann man mit der zweiten, um 90 Winkelgrade
versetzten Achse verfahren.
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Da
auf diesem Sensor weitere Empfänger (4a22, 4a33,
...) vorhanden sind, die sich in unterschiedlichem Abstand zum Heizer 4a1 befinden, kann
man mit der Erfassung der Laufzeitdifferenz und/oder Amplitudenänderung
zwischen Empfängern 4a2 und 4a22,
bzw. 4a3 und 4a33 ebenfalls Informationen über Lage
und Bewegung gewinnen.
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4b zeigt
einen Sensor für
Drehbeschleunigung bzw. Drehrate, bei dem 4 Heizer (4b1 = Sender)
kreisförmig
angeordnet sind. Über
der Öffnung 4b18 im
Träger 4b20 sind
zudem 4 Empfänger-Paare
(4b2, 4b3, ...) jeweils symmetrisch zu den Sendern
vorhanden, die aus Thermopile-Gruppen bestehen. Im Ruhezustand hat
eine am Sender 4b1 erzeugte zyklische Dichteschwankung
gleichphasige Spannungs-Schwankungen mit gleicher Amplitude an den
Empfängern 4b2 und 4b3 zur
Folge. Bei Drehung der Anordnung um die Achse z tritt zwischen den
beiden genannten Empfängern
eine Phasenverschiebung und Amplitudendifferenz auf.
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Gruppiert
man zwei oder mehrere derartige Systeme aus 4 (41, 42, 43, 44a +
b, 45a + b, 49, 410, 415, 417, 411a +
b, 413) in linearer Reihe oder auf 2 oder mehreren Segmenten
eines Kreises (wie beispielsweise in 4b), wobei
vorzugsweise ein Mikrocontroller mit entsprechend vielen Eingängen Verwendung
findet, kann man eine fortlaufende oder umlaufende, gesteuerte Dichteschwankung
(Wärmewelle)
generieren.
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Ordnet
man zwei dieser Gesamtsysteme auf dem gleichen Träger in entgegengesetzter
Richtung an, ist aus der Differenz der Gesamt-Umlaufzeiten ein von
Störgrößen bereinigtes
Signal zu gewinnen.
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In 4c ist
eine Anordnung dargestellt, die sich beispielsweise dazu eignet,
einen zweiachsigen Neigungs- und Beschleunigungs-Sensor sowohl hinsichtlich seiner Lageänderung
im Raum, wie auch seiner jeweiligen Beschleunigung mit getrennten
Signalen auszuwerten.
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Der
Heizer (Sender) 4c1 steht hier für einen zentralen oder mehrere
symmetrisch verteilte Sender. Die Empfänger 4c2, 4c3, 4c6, 4c7 können beispielsweise
um 90 Winkelgrade versetzte Empfängerpaare
(wie 4a) sein, oder aber auch horizontal und vertikal
vom Sender bzw. der Sendergruppe beabstandet sein.
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4c4a, 4c5a, 4c8a, 4c9a sind
die bereits oben beschriebenen Brückenwiderstände, hier bereits zusammengefasst.
Die Widerstände 4c9 und 4c10 bilden
einen Spannungsteiler zur Bereitstellung einer Referenzspannung.
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Die
Empfängerbrücken sind
mittels der Widerstände 4c17a,
b, c, d und mittels der Kondensatoren 4c15a, b, c, d an
8 Verstärker
bzw. Komparatoren 4c11a bis 4c11h angeschlossen.
Der Referenzeingang der Verstärker/Komparatoren,
die ein Mess-Signal über
Kondensatoren erhalten, liegt vorzugsweise an Masse bzw. am Potential "SW".
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Nachdem
vom Sender bzw. der Sendergruppe eine Dichteschwankungswelle generiert
wurde, kann die Gruppe der Komparatoren mit Kondensatoreingang den
Wechselanteil, die Gruppe der Komparatoren mit Widerstandseingang
den Gleichanteil mit Amplitude der ankommenden Dicheschwankungswelle
erfassen. Der Mikrocontroller 4c12 ermittelt die Differenzen
der Laufzeiten bis zu den jeweiligen Ansprechschwellen und berechnet
daraus Signal A für Gleichanteil
und Signal B für
Wechselanteil.
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Zudem
steuert der Mikrocontroller über
die Quelle 4c13 zyklisch den Sender bzw. die Sendergruppe.
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In 5 ist
ein erfindungsgemäßer "Thermischer Oszillator" dargestellt.
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Heizer 51 (Sender)
und Sensorstruktur 52 (Empfänger) haben jeweils geringe
Wärmeträgheit. Zumindest
das Empfängerelement 52 ist
Temperaturabhängig. 54a und 54b sind
ebenfalls temperaturabhängige
Brückenwiderstände, wobei 54a im
Wert gleich 52 ist und 54b die gewünschte Temperatur-Erhöhung des
mittleren Wärmewellen-Temperatur-Niveaus zur Umgebungstemperatur
des Behältnisses (Kaltwiderstand
x Faktor mit entspr. Temperatur-Koeffizienten) darstellt.
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59 und 510 sind
Widerstände,
z. B. mit gleichem Wert (Spannungsteiler 1 : 2). 511 ist
ein Verstärker, 513 eine
gesteuerte Strom-, Spannungs- oder Leistungsquelle. Beim Einschalten
der Versorgungsspannung ist zunächst
das Potential am +Eingang des Verstärkers 511 geringer
als am –Eingang, dadurch
bleibt dessen Ausgang auf "Low", was durch die Invertierung
des Signales durch die Quelle 513 einen Stromfluß I durch
den Heizer 51 bewirkt.
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Eine
Wärmewelle
(Dichteschwankung) breitet sich vom Heizer (Sender) in Richtung
der Sensorstruktur (Empfänger)
aus, wobei die Ausbreitungsgeschwindigkeit sowohl von den Eigenschaften
des Fluids (hier als konstant vorausgesetzt), wie auch vom Lage-
und Bewegungszustand der Anordnung abhängig ist.
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Wenn
die Wärmewelle
(Dichteschwankung) an der Sensorstruktur eine Temperaturerhöhung bewirkt,
reduziert sich die Differenz der Eingangsspannungen am Verstärker 511,
womit der Verstärkerausgang
positiver wird und damit auch den Ausgangsstrom I der Quelle 513 reduziert.
Die reduzierte Wärmezunahme,
ein entsprechender Umkehrpunkt und die folgende Wärmeabnahme
führen
wiederum zu einer entsprechenden Dichteschwankung mit umgekehrtem
Vorzeichen. Diese breitet sich mit einer vom Lage- und Bewegungszustand
abhängigen
Laufzeit in Richtung der Sensorstruktur aus. Dort führt sie über die
Signalreduzierung am +Eingang wieder zu einem erhöhten Stromfluß.
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Frequenz
und Phasenverschiebung dieses "Thermischen
Oszillators" können direkt
als Maß für Lage und
Bewegungszustand der Anordnung dienen. Sie werden bestimmt durch
die Geometrie der Sensorstruktur, Eigenschaften des Fluids bzw.
Fluid-Gemisches, sowie von Lage- und
Bewegungszustand und deren Änderung
hauptsächlich
in Richtung/Gegenrichtung der Achse Heizer (Sender)-Sensorstruktur
(Empfänger).
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Wiederum
kann man die Auswertung der Änderungen
an der Sensorstruktur 52 über den eingefügten Kondensator 515 vornehmen
und den Eingang des Verstärkers 511 auf
Masse oder entspr. niedriges Potential legen (516), um
den "Wechselanteil-Modus" zum Ausblenden von
Offset- und Driftwerten
zu nutzen.
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Wenn
man zur Auswertung der Frequenz- bzw. Phasenänderungen einen Mikrocontroller
benutzt, kann es zweckmäßig sein,
diesen auch für
die Ablaufsteuerung einzusetzen, wie in folgendem Beispiel gezeigt wird:
Start > definierte Anzahl
von Schwingungen (Zyklen) > Zeitmessung
der Dauer für
diese Gesamtzyklenzahl > Wertausgabe > Pause > erneuter Start usw.. Entsprechend
der Anzahl der gemessenen Zyklen lässt sich die Auflösung verbessern,
wenn man davon ausgeht, dass der Mikrocontroller einen nicht zu unterschreitenden
kleinsten "Zeit-Schritt" entsprechend der
Taktfrequenz aufweist.
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Sollen,
z. B. zur Auswertung des bekannten zweiachsigen Sensors TDNS (4a),
getrennt Werte für x
und y-Richtung ermittelt werden, genügt es, nur die Beschaltung
der Empfänger 52 und
Verstärker 511 für jede der
beiden Richtungen aufzubauen und den jeweiligen "Richtungs"-Verstärker 511 abwechselnd nach
einer vorgegebenen Gesamtzyklenzahl per Mikroprozessor an 513 zu
schalten.
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Für Anwendungen
wie Vibrationsdetektion und Diebstahlwarnung kann es genügen, die Schwingschaltung
mit einem Heizer und zwei parallel oder in Reihe geschalteten "Richtungs"-Empfängern (x
und y) einfach aufzubauen, wenn es ausreicht, nur die Intensität der Bewegung
in allen Richtungen und nicht die jeweilige Richtung festzustellen.
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In 6 ist
eine Methode beschrieben, die vorbeschriebenen Verfahren für gesteuerte
oder frei oszillierende geradlinig fortlaufende, kreisförmig oder spiralförmig umlaufende
Dichteschwankungs-Wellen einzusetzen.
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61, 61x sind
Heizer(Sender), 62, 62x sind Sensorstrukturen
(Empfänger), 64a +
b, 69, 610 sind Brückenwiderstände, 615 Widerstand, 615a Kondensator, 611a, 611x Verstärker bzw.
Komparator, 613a, 613x sind Strom-, Spannungs-
oder Leistungsquellen.
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Bei
Aufheizen von Heizer (Sender) 61 breitet sich die Dichteschwankung
Richtung Sensorstruktur (Empfänger) 62 aus,
abhängig
von Lage- und Bewegungszustand.
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Wenn
das Anstiegskriterium an 62 erreicht ist, wird der nächste benachbarte
Heizer (Sender) aktiviert usw., so dass sich eine fortlau fende bzw.
umlaufende Dichteschwankungs- bzw. Wärmewelle ergibt. Es bieten
sich mehrere Arten der Betriebsweise und Auswertung an:
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6a: Die Wiederhol- oder Umlauf-Frequenz bei
kontinuierlicher Betriebsweise (613x startet direkt wieder 61 usw.);
Zeitmessung für
einen Umlauf, dann Pause.
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6b: Auf einem Träger werden zwei gegenläufige Dichteschwankungswellen
generiert. Die Differenz der Frequenzen bzw. der Umlaufzeiten stellt
ein Signal z. B. für
eine Drehbewegung dar, das bereits weitgehend um Störeinflüsse (Lage
etc.) bereinigt ist.
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6c zeigt eine Zusammenfassung der beiden Systeme
aus 6b. Ein Mikrocontroller erkennt,
an welchem der beiden Empfänger 62 oder 63 das
Anstiegskriterium zuerst erreicht ist und startet den Umlauf in
dieser Richtung.
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6d zeigt eine entsprechende Anordnung für lineare
Bewegung.
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Obige
Prinzipien lassen sich auch auf andere Formen der Dichteschwankungen übertragen,
wobei statt Heizer (Sender) und Sensorstruktur (Empfänger) für Temperatur
jeweils geeignete Anregungs (Sende)- und Mess-Strukturen (Empfänger) entsprechender
Art einzusetzen sind.
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Eine
weitere Möglichkeit
der Betriebsweise besteht darin, Sende-Empfänger-Strukturen so in Reihe
oder parallel zu schalten, dass die jeweiligen Empfängerstrukturen
z. B, in Rechtsdrehrichtung zusammenwirken, spiegelbildlich ebenso
in Linksdrehrichtung, sich dadurch jeweils ein Mittelwert bildet und
damit Störeinflüsse (Neigung
etc.) weitgehend kompensiert wird.
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Die
Anordnungen können
dann mit einer einzigen Schaltung nach den 4, 5 oder 7 betrieben
werden.
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In 7 stellen 71 und 72 jeweils
gleichzeitig Heizer (Sender) oder Sensorstruktur (Empfänger) dar,
wobei neben gleichem Widerstandswert, gleichem Temperaturkoeffizienten
auch gleiche Geometrie und gleiche geringe Wärmeträgheit vorausgesetzt seien.
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74a und 74b sind
ebenfalls temperaturabhängige
Teilwiderstände
mit gleichem Wert wie die Widerstände 71, 72 (bei
gleicher Temperatur sowie gleichem Temperaturkoeffizienten), jedoch
auf Substrat aufliegend und mit diesem thermisch gut verbunden.
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75a und 75b sind "Verlängerungswiderstände" mit gleichem Wert,
gleich einem Bruchteil von 71 bzw. 72, ebenfalls
mit Substrat thermisch gut verbunden. Diese Widerstände bestimmen
die Temperaturdifferenz zwischen der Umgebungstemperatur (Behältnis bzw.
Träger)
und dem Mittelwert der "Wärmewelle".
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77 und 78 elektronische
Umschalter, miteinander gekoppelt,
79 und 710 Spannungsteiler,
vorzugsweise 1 : 2,
711 empfindlicher Verstärker/Komparator,
712 Logikschaltung,
ev. Mikrocontroller,
713 Strom-, Spannungs- oder Leistungsquelle
mit konstantem Ausgang
oder Ausgang mit (mathematischer) Funktion.
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In
der gezeigten Schalterstellung wird 71 durch Strom I aufgeheizt.
Am Messeingang des Komparators 711 liegt zunächst eine
niedrigere Spannung als am Referenzeingang (Abgriff zwischen 79 und 710),
da der Kaltwiderstandswert von 72 kleiner ist als die Summe
von 74a + 74b.
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Wenn
die von 71 erzeugte Dichteschwankung (Wärmewelle) die Struktur 72 erreicht
und sich dadurch deren Widerstand soweit erhöht, bis R 72 = R 74a +
R 74b ist, kippt der Komparator 711 und löst dadurch
das Abschalten des Stromes 1, sowie das Umschalten der
Schalter 77 und 78 aus. Da 71 noch erwärmt ist
und somit R 71 > R 75a +
R 75b, bleibt der Komparator gekippt, bis 71 abkühlt auf
R 71 = R 75a + 75b. Das Zurück-Kippen
des Komparators 711 an diesem Punkt löst den Stromfluß I durch 72 aus. 71 kühlt zunächst weiter
ab, bis die von 72 ausgelöste Dichteschwankung (Wärmewelle) 71 erreicht,
die Struktur 71 wieder erwärmt wird und bei R 71 =
R 75a + R 75b der Komparator wieder kippt, der
Strom abgeschaltet wird, die Schalter umschalten usw..
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Der
Vorgang wiederholt sich nun ständig, wobei
die Strukturen 71 und 72 abwechselnd Heizer (Sender)
und Sensor (Empfänger)
darstel len. Das Verhältnis
der Einschaltzeiten von 71 und 72 ist ein Maß für die auf
die Anordnung einwirkenden Einflüsse
wie Neigung, Beschleunigung, Drehbeschleunigung, Drehrate etc..
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Je
nach gewünschter
Messrate kann man im Mikrocontroller auch eine bestimmte Anzahl
von Zyklen vorgeben, das Zeitverhältnis nach Ablauf der Gesamtzeit
für diese
Zyklenanzahl ermitteln und ausgeben, eine Pause einfügen und
dann erst wieder einen neuen Messzyklus starten.
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Um
den "Wechselanteil-Modus" zu nutzen, wird
dem Schalter 78 beispielsweise ein Kondensator nachgeschaltet.
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Mehrfach
vorhandene Sender-Empfänger-Anordnungen,
wobei Sender und Empfänger gleich
aufgebaut sind, können
auch entsprechend zusammengefasst werden, um Störeinflüsse zu kompensieren.
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8 zeigt
einen mikromechanischen Sensoraufbau, der für einige der beschriebenen
Betriebsweisen geeignet ist.
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Auf
dem Sensorträger 820 ist
die gezeigte Messanordnung 4-fach radial um die Trägermitte gruppiert.
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81 und 82 sind
Heizer (Sender) oder Sensoren (Empfänger), die beispielsweise 51 und 52 in 5 oder 61 und 62 in 6a, 6b oder 71 und 72 in 7 entsprechen,
wobei sie hier beide temperaturabhängig sind. Diese Sender- oder
Empfängerstege
befinden sich vorzugsweise freitragend über der Öffnung 818.
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Thermisch
fest mit dem Träger
(Chip-Substrat) 820 verbunden sind die Widerstände 84a und 84b,
sowie 85a und 85b (bei gleicher Breite, gleicher Dicke,
gleichem TK, jedoch länger
als die Sender-Empfänger 71 und 72).
Sie entsprechen beispielsweise 54a und 54b in 5 oder 64a und 64b in 6 oder 74a und 74b,
sowie 75a und 75b in 7.
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Die
Sender-Empfänger
und die Referenzwiderstände 84, 85 sind über gut
leitende Anschlussleitungen mit den Anschlüssen (Bondpads) 819 verbunden.
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Da
Sender/Empfänger
eng nebeneinander angeordnet sind, ergeben sich kurze Laufzeiten.
Somit lassen sich kleinste Veränderungen,
insbesondere bei Drehbeschleunigungen, schnell erfassen.
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9 zeigt
eine ähnliche
mikromechanische Sensorstruktur wie 8, jedoch
befindet sich 1 Sender (91) mittig zwischen 2 Empfängern (92 und 93).
Sender und Empfänger
sind vorzugsweise freitragend über
der Öffnung 918 angeordnet.
Wiederum ist die Anordnung 4-fach radial um die Mitte des Trägers gruppiert.
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Die
Empfänger
sind temperaturabhängig, vorzugsweise
mit gleichem TK wie Referenzwiderstand 95, der thermisch
gut leitend mit dem Träger verbunden
ist.
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Die
radiale Ausrichtung der gezeichneten Sende- und Empfängerstege
ist gewählt,
damit bei Verwendung als Drehratensensor vom Sender generierte Wellenberge
an der gesamten Erstreckung des Empfängers etwa gleichzeitig ankommen,
wenn sich der Empfänger
mit bestimmter Winkelgeschwindigkeit auf den Wellenberg zu oder
von ihm weg bewegt.
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Die
gezeigte Struktur (9) ist beispielsweise geeignet für Betriebsweise
nach 4 und 6c.
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In 10 erstreckt
sich der Heizersteg (Sender) 101 nur über einen vom Mittelpunkt radial
weiter entfernten Bereich, als die Sensor (Empfänger) Kombination 102/102a und 103/103a.
Referenzwiderstände
(wie Widerstand 95 aus 9) sind
ebenfalls vorhanden, wegen besserer Übersichtlichkeit jedoch nicht
gezeigt.
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Für diesen
Aufbau verwendet man Messbrücken 44, 45 und
Verstärker 411a und 411b lt. 4 zweifach
für 102 und 103 sowie 102a und 103a getrennt,
jedoch nur einen Mikrocontroller mit 4 Eingängen, sowie nur eine Quelle 413 und
nur dem einen Heizer (Sender) 101, der 41 entspricht.
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Der
Heizer (Sender) 101 wird zyklisch aktiviert und damit eine
Dichteschwankung (Wärmewelle)
erzeugt, deren Mittelwert einen bestimmten Temperaturabstand zur
Umgebungstemperatur des Trägers
hat.
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Wird
die Anordnung 1020 in Rotation um den Mittelpunkt versetzt,
erfassen die Empfänger 102 und 103 zunächst die
Drehbeschleunigung und deren Richtung. Die Empfänger 102a und 103a sind weiter
vom Sender entfernt. Die Wärmewelle
wird also dort nach längerer
Laufzeit und abgeflacht eintreffen.
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Bei
kontinuierlicher Rotation (z. B. mit konstanter Drehrate) verlagert
sich durch Zentrifugalkraft die Zone des erhöhten (mittleren) Temperaturniveaus radial
in Richtung des Mittelpunktes des Trägers (Drehachse z). Das Verhältnis der
Laufzeiten 101–102 zu 101–102a und 101–103 zu 101–103a verschiebt
sich dementsprechend. Damit lässt
sich eine zusätzliche
Information zur Unterscheidung Drehimpuls/Drehrate gewinnen.
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Bislang
wurden Sensoren für
eine oder 2 Achsen (x, y) beschrieben, sowie für Rotation um z. Mit den erfindungsgemäßen Betriebsarten
der Laufzeitauswertung bzw. Frequenz- oder Phasenverschiebung von
Dichteschwankungen ist es jedoch auch möglich, 3-achsige Sensoren auf
einem einzigen Träger
aufzubauen, die sowohl Lage und lineare Bewegungen in Richtung der
Achsen x, y, z erfassen können,
wie auch Nick-, Roll- und Gier-Rate (s. 11).
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Damit
kann ein einziger entsprechend aufgebauter Sensor die Aufgaben der
so genannten "Inertial
Measurement Cluster (IMC)" übernehmen.
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12a, b zeigt ein Ausführungsbeispiel eines derartigen
Sensors, hier zunächst
wieder mit thermischer Anregung (Sender).
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Auf
der Oberfläche
eines Trägers
(z. B. Silizium-Substrat) 1220 sind Gruppen von Doppel-Funktions-Stegen
(Sender und Empfänger
gleichzeitig) 121a und 121b, beispielsweise 4-fach
radial angeordnet. Diese befinden sich vorzugsweise freitragend über Öffnungen 1218 (z.
B. freigeätzt).
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Durch
Stützen
von der Oberfläche
des Trägers
beabstandet sind über
Kreuz zu den Sende/Empfängerstegen 121a und 121b die
Sende/Empfängerstege 122a und 122b "aufgeständert".
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Leitungen
von Sendern und Empfängern
zu den Anschlüssen
(Bondpads) 1219 sind der Übersichtlichkeit halber nicht
dargestellt.
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Die
4 Gruppen der Doppelfunktions-Stege 121a und 121b können grundsätzlich in
einer der vorbeschriebenen Betriebsarten Lage und Bewegung in x-
und y-Achse, sowie Drehung um z erfassen.
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Die
an einem Steg 121a oder 121b oder an beiden Stegen
erzeugten Dichteschwankungen breiten sich jedoch auch in der z-Achse
in Richtung der Sende-Empfängerstege 122a und 122b aus.
Die Laufzeit in dieser Richtung wird auch von der Erdbeschleunigung
beeinflusst. Bewegungen in der z-Achse addieren oder subtrahieren
sich von g und führen zu
entsprechenden Laufzeit-Unterschieden.
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In
einer Betriebsart nach Schaltung 4 kann beispielsweise Steg 121a dem
Sender 41 entsprechen; 121b ist Empfänger 42 und
der in z-Richtung darüber angeordnete 122a entspricht
Empfänger 43.
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Ein
erster Mess-Zyklus liefert die 2 Laufzeiten 121a–121b und 121a–122a.
Schaltet man danach in einem zweiten Zyklus 121b als Sender 41, 121a als
Empfänger 42 und 122b als
Empfänger 43, werden
die Laufzeiten nur dann denen beim ersten Zyklus gleichen, wenn
der Träger
waagerecht in Ruhe ist.
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Werden
diese Zyklen z. B. umlaufend mit den weiteren radialen Anordnungen
(hier 3) durchgeführt,
hat man 4 × 4
Laufzeiten nach einem Komplett-Umlauf.
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Die
Differenz der Summen aus 4 Laufzeiten in Linksrichtung und 4 Laufzeiten
in Rechtsrichtung um z ist ein Maß für die Drehung um z.
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Vergleicht
man die Summe der Laufzeiten 121a nach 121b und
der Laufzeiten 121b nach 121a der diametral gegenüberliegenden
Anordnung mit der Summe der Laufzeiten in die jeweilige Gegenrichtung,
erhält
man ein Maß für die Neigung
der Achse, in der sich diese beiden Anordnungen befinden.
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Die
Laufzeit 121a oder 121b in Richtung 122a oder 122b kann
man vergleichen mit einem Laufzeit-Wert, der die Geometrie (Sender-Empfänger-Abstand)
und die Erdbeschleunigung im waagerechten Ruhezustand abbildet und
der im Mikrocontroller fest eingespeichert ist.
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Erfolgt
eine Bewegung des gesamten Trägers
in z-Achse, wie in 12c dargestellt,
werden sich die Laufzeiten bei allen 4 auf dem Träger befindlichen Anordnungen
gleichtaktig gegenüber
dem abgespeicherten Wert verändern.
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Eine
Kipp-Bewegung wie in 12d dargestellt führt dagegen
zu gegenläufigen
Veränderungen
bei gegenüberliegenden
Anordnungen.
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Ein ähnlicher
Sensor, jedoch nur mit 3 radialen Anordnungen, ist in 13 dargestellt.
Auf der Oberfläche
des Trägers 1320 sind
freitragende Sender 131a und 131b, schräg im Winkel
davon beabstandet und auf Stützen über der
Oberfläche "aufgeständert" die Empfänger 1321 und 132b.
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Die
Kaverne 1318 kann für
jede der 3 Anordnungen eingegrenzt oder aber auch z. B. kreisförmig durchgängig sein.
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Leitungen
von Sendern und Empfängern
zu den Anschlüssen
(Bondpads) 1319 sind der Übersichtlichkeit halber nicht
dargestellt.
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In
dieser Sensoranordnung gibt es beispielsweise die Möglichkeit,
entweder 131a und 132a, sowie 131b und 132b jeweils
zu einem Sender-Empfänger-Paar
zusammenzufassen, oder aber 131b und 132a sowie 131a und 132b.
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Dies
kann sinnvoll sein zur Messbereichsumschaltung. Erfolgt die Paar-Umschaltung
zyklisch, kann ein größerer Messbereich
mit ver besserter Genauigkeit abgedeckt werden. Dieser Sensoraufbau eignet
sich grundsätzlich
für alle
beschriebenen Betriebs-Varianten.
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Für die Herstellung
derartiger Sensoren wird erfindungsgemäß eine Kombination von bereits
bekannten und veröffentlichten
Methoden vorgeschlagen.
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In 14 ist
ein Schnitt durch einen Sensoraufbau auf einem Silizium-Substrat 1420 (z.
B. SOI-Wafer) gezeigt. Freitragende oder auf dünner Membran angeordnete Stege 141 und 142 über der Tiefenätzung 1418 dienen
als Sender und/oder Empfänger
in der x/y-Ebene. Die Stützen 1421 und 1422 (hergestellt
z. B. durch Metallabscheidung) tragen Sender und/oder Empfänger 143.
Diese "Brücke" ist über den
Stegen 141 und 142 angeordnet und von diesen in
z-Richtung beabstandet.
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Sender
und Empfänger
sind leitend mit Bond-Pads 1423 verbunden. Oxid-Schichten 1424, 1425 bzw.
Trennfugen 1426 dienen zur elektrischen Isolation. Eine
Verschlusskappe 1427 (Silizium, Glas etc.) ist optional
in einem Wafer-Bond-Verfahren hermetisch dicht aufgebracht und schließt das Fluid
bzw. die Fluide mit geeigneter Zusammensetzung und vorgewähltem Druck
zusammen mit den Dichteschwankungs-Sendern und -Empfängern ein.
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15 zeigt
einen Sensoraufbau in Mischtechnik. Auf einem Träger ist auf einer ersten Abstandsschicht 1525 eine
dünne Lage
mit freigelegten Sendern/Empfängern 151 und 152 aufgebracht,
darüber
erneut eine Abstandsschicht 1525, darüber eine weitere dünne Lage
mit freigelegten Sendern/Empfängern 153.
Darüber
befindet sich eine weitere Lage 1523, die ebenso wie die
unteren Lagen die notwendigen Durchkontaktierungen enthält, um die
Sender und Empfänger
mit der Auswerte-Elektronik auf dem Chip 1512 und diesen
wiederum mit den Außenanschlüssen (z.
B. Ball-grid-array) zu verbinden.
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Die
interne Verbindung zwischen den auf die Lage 1523 mittels
Durchkontaktierungen herausgeführten
Sender-, Empfänger – und Außenanschlüssen wird
durch Bonddrähte 1528 hergestellt.
Nach einer weiteren Abstandsschicht 1525 folgt der Abschluss-Deckel 1527,
der in einer Atmosphäre
mit dem vorgesehenen Fluid oder Fluidgemisch mit gewünschtem
Druck aufgebracht wird.
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Sowohl
der Träger,
wie auch die weiteren Schichten und Lagen bis einschließlich 1523 sind vorzugsweise
aus einem Material, beispielsweise Glaskeramik (LTCC, HTCC) entsprechender
Dicke angefertigt und werden nach Siebdrucken und Herstellung der
Durchkontaktierungen mit bekannten Verfahren zusammen laminiert.
Nach dem Sinterprozess erfolgt das Einbonden des Auswerte-Chips
und optional der Fluid-Einschluß mittels
Deckel 1527 auf Abstandsschicht 1525.
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In 16a ist ein Sensor gezeigt, der eine geöffnete Kapsel
aufweist.
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Auf
einem Träger
1602a sind
beabstandet und isoliert Sender
161a und Empfänger
162a,
beispielsweise in Form von dünnen
Wolframwendeln aufgebracht. Eine derartige Anordnung ist aus der
DE 199 03 010 A1 ("Pirani-Druckmeßanordnung
und Kombinationssensor..) bekannt. Die Kapsel
1680a ist geöffnet, damit
das zu messende Fluid Sender und Empfänger umschließen kann.
Die "Kapsel" kann beispielsweise
in Form einer geeigneten Anschlussarmatur an einen Fluid-Behälter (Flansch,
Rohr etc.) ausgeführt
sein.
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Betreibt
man die Anordnung nach einem der vorbeschriebenen Verfahren, beispielsweise
nach 5 oder 7, Iassen sich aus Frequenz-,
Phasenverschiebungs- und Amplitudenwerten Rückschlüsse auf Druck und Zusammensetzung
des Mess-Fluides gewinnen. Bei höheren
Drücken
sind Änderungen
der Wärmekapazität des Fluids
dominant, während
bei niederen Drücken
bis hin zum Fein- oder Hochvakuum sich die Wärmeleitfähigkeit stark ändert.
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In
16b ist eine Kombinations-Sensor-Anordnung gezeigt,
die ähnlich
der aus der
DE 199
03 010 A1 bekannten Kombinationen (dortige
2 u.
3)
zusätzlich
zum Dichteschwankungs-Sender
161b und Empfänger
162b einen
piezoresistiven oder kapazitiven Drucksensor
167b auf weist.
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In
16c ist eine Kombinations-Sensor-Anordnung gezeigt,
die ähnlich
der aus der
DE 199
03 010 A1 bekannten Kombination (dortige
4)
zusätzlich
zum Dichteschwankungs-Sender
161c und Empfänger
162c einen
piezoresistiven oder kapazitiven Drucksensor
167c, sowie
einen Elektrodenaufbau für
Vakuum-Messung nach dem Kaltkathodenprinzip
168c oder nach
dem Heiflkathodenprinzip
169c aufweist.
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Statt
den oder ergänzend
zu den in 16a bis 16c beschriebenen
zusätzlichen
Elementen können
auch andere elektronische Bauelemente, wie z. B. photoelektrische
Sensoren, Infrarotsender und -Empfänger, Pirani-Sensoren u. ä. kombiniert
sein.