DE19902923A1 - Verfahren zur Funktionsüberwachung eines Kühlsystems einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur Funktionsüberwachung eines Kühlsystems einer BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Funktionsüberwachung eines Kühlsystems einer Brennkraftmaschine, wobei unter Verwendung von den Betriebszustand der Brennkraftmaschine repräsentierenden Größen zu wenigstens einer die Temperaturbedingungen an wenigstens einem Wärmetauscher des Kühlsystems repräsentierenden Größe ein Erwartungswert abgeleitet wird, wobei der wenigstens eine Erwartungswert mit einem zugehörigen Wert der gemessenen Temperatur verglichen wird, wobei aus einer Abweichung des Erwartungswertes von dem zugehörigen Wert der gemessenen Temperatur auf eine Funktionsstörung geschlossen wird, wobei der Erwartungswert unter Verwendung eines neuronalen Netzes gewonnen wird, das anhand einer typgleichen Brennkraftmaschine mit ordnungsgemäßem Kühlsystem trainiert wurde. Ebenso ist es möglich, die wenigstens eine Temperaturbedingung ebenfalls als Eingangsgröße dem entsprechend trainierten neuronalen Netz zuzuführen, um den Grad der Schädigung oder die Art der Schädigung eines Kühlsystems ableiten zu können.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Funktionsüberwachung eines
Kühlsystems einer Brennkraftmaschine, wobei unter Verwendung von den Betriebszustand
der Brennkraftmaschine repräsentierenden Größen zu wenigstens einer die
Temperaturbedingungen an wenigstens einem Wärmetauscher des Kühlsystems
repräsentierenden Größe ein Erwartungswert abgeleitet wird, wobei der wenigstens eine
Erwartungswert mit einem zugehörigen Wert der gemessenen Temperatur verglichen wird,
wobei aus einer Abweichung des Erwartungswertes von dem zugehörigen Wert der
gemessenen Temperatur auf eine Funktionsstörung geschlossen wird.
Ein solches Verfahren ist bekannt aus der DE 44 26 494 A1, bei der beispielsweise die
Öltemperatur, die Außentemperatur, ein Lastsignal, die Motordrehzahl, die
Fahrzeuggeschwindigkeit ausgewertet werden, um einen Temperaturwert der Kühlflüssigkeit
als Erwartungswert zu ermitteln, der sich einstellen sollte. Dabei ist es als vorteilhaft
beschrieben, wenn die Funktionsprüfung unter definierten Bedingungen durchgeführt wird.
Diese Bedingungen können insbesondere darin bestehen, daß das Fahrzeug mit laufender
Brennkraftmaschine für eine gewisse Zeit steht, wie dies beispielsweise im Stadtverkehr bei
einem Ampelstop der Fall ist. Die Ermittlung des Temperaturwerts der Kühlflüssigkeit, der
sich einstellen sollte, wird dadurch offensichtlich wesentlich vereinfacht, weil die
Modellbildung entfällt, mit der die Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen
Lastzuständen und unterschiedlichen Bedingungen der Kühlung, beispielsweise im Hinblick
auf die Förderleistung der Kühlflüssigkeit durch den Wärmetauscher und die dabei
abgegebene Wärmeleistung wesentlich vereinfacht werden. Dieser Temperaturwert, der sich
einstellen sollte, wird dann mit einem gemessenen Wert der Temperatur der Kühlflüssigkeit
verglichen, wobei aus einer Abweichung von dem gemessenen Wert von dem Sollwert auf
eine Funktionsstörung geschlossen wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Funktionsüberwachung eines
Kühlsystems einer Brennkraftmaschine zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst, wonach
der Erwartungswert als Ausgangsgröße eines neuronalen Netzes abgeleitet wird, das bezüglich
der verwendeten, den Betriebszustand der Brennkraftmaschine repräsentierenden Größen als
Eingangsgrößen trainiert wurde anhand einer typgleichen Brennkraftmaschine mit einem
ordnungsgemäß funktionierenden Kühlsystem, wobei in der Trainingsphase weiterhin der zu
dem Erwartungswert gehörige Wert der gemessenen Temperatur der Brennkraftmaschine mit
einem ordnungsgemäß funktionierenden Kühlsystem verwendet wird, wobei im laufenden
Betrieb der Brennkraftmaschine der wenigstens eine Erwartungswert unter Verwendung des
trainierten neuronalen Netzes abgeleitet wird, dem als Eingangsgrößen laufend die Größen
zugeführt werden, die den Betriebszustand der Brennkraftmaschine repräsentieren.
Durch die Verwendung des neuronalen Netzes ist es nicht mehr notwendig, ein physikalisches
Modell der thermischen Vorgänge zu erstellen und den Erwartungswert der Temperatur nach
diesem Modell zu bestimmen. Insbesondere ist es nicht mehr notwendig, die vergleichsweise
komplexen Vorgänge der Übergänge und des Transportes der thermischen Energie im
einzelnen zu untersuchen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren muß nur noch ein
geeigneter Satz von Eingangsgrößen bestimmt werden, mit dem dann das neuronale Netz
unter verschiedenen Betriebszuständen bei einer typgleichen Brennkraftmaschine mit
ordnungsgemäß funktionierendem Kühlsystem trainiert wird.
Insbesondere ist es nicht mehr notwendig, den Einsatz des Verfahrens auf definierte
Betriebsbedingungen zu beschränken, zu denen dann noch eine physikalische Modellbildung
notwendig ist. Wenn das neuronale Netz mit einem entsprechend umfangreichen Satz von
Trainingsdaten trainiert wurde, kann das Verfahren durchgehend eingesetzt werden.
Insbesondere wird es möglich, eine eventuelle Funktionsstörung im Kühlsystem im laufenden
Betrieb der Brennkraftmaschine so schnell zu erkennen, daß erforderliche Maßnahmen wie
eine Unterbrechung des Betriebes der Brennkraftmaschine so frühzeitig eingeleitet werden
können, daß Folgeschäden an der Brennkraftmaschine infolge der Funktionsstörung im
Kühlsystem weitgehend vermieden werden können.
Wenn eine Abweichung zwischen dem Erwartungswert der Temperatur und dem gemessenen
Temperaturwert festgestellt wird, kann eine Funktionsstörung erkannt werden.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 2 wird eine Größe als Ausgangsgröße eines neuronalen
Netzes abgeleitet, die der Funktionsfähigkeit des Kühlsystems entspricht, wobei dem
neuronalen Netz als Eingangsgrößen die verwendeten, den Betriebszustand der
Brennkraftmaschine repräsentierenden Größen sowie der wenigstens eine Temperaturwert
zugeführt werden, wobei das neuronale Netz trainiert wurde anhand einer typgleichen
Brennkraftmaschine mit verschiedenen Funktionszuständen des Kühlsystems und der jeweils
zugehörenden Größe bei verschiedenen Betriebszuständen mit den zugehörenden
Eingangsgrößen, wobei im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine die Größe als
Ausgangsgröße des neuronalen Netzes zu den Eingangsgrößen abgeleitet wird.
Im Unterschied zu dem Verfahren nach Anspruch 1 gehört bei dem Verfahren nach Anspruch
2 der gemessene Wert der Temperatur mit zu den Eingangsgrößen des neuronalen Netzes. Bei
dem Verfahren nach Anspruch 2 kann aus der Ausgangsgröße auf die Art einer eventuellen
Funktionsstörung zurückgeschlossen werden. Das neuronale Netz kann in der Trainingsphase
mit Datensätzen versehen werden, die verschiedenen Funktionsstörungen des Kühlsystems
zugeordnet sind. Indem die entsprechenden Zusammenhänge der Eingangsgrößen im
laufenden Betrieb wiedererkannt werden, werden auch die entsprechenden Werte der
Ausgangsgröße reproduzierbar, so daß über die Ausgangsgröße die Erkennung der Art einer
eventuellen Funktionsstörung möglich wird.
Insgesamt verlängert sich bei dem Verfahren nach Anspruch 2 zwar die Trainingsphase, weil
in der Trainingsphase die verschiedenen Funktionsstörungen entsprechenden Datensätze
durch das neuronale Netz ausgewertet werden müssen, es wird aber möglich, im laufenden
Betrieb der Brennkraftmaschine nicht nur zu erkennen, daß eine Funktionsstörung vorliegt,
sondern auch zu erkennen, worin die Funktionsstörung besteht. Es kann beispielsweise die
Funktionsstörung, daß der Thermostat nicht ordnungsgemäß arbeitet von der
Funktionsstörung unterschieden werden, daß die Kühlmittelpumpe einen Defekt aufweist.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 3 gehört zu den den Betriebszustand der
Brennkraftmaschine repräsentierenden Größen die Last der Brennkraftmaschine.
Die Last der Brennkraftmaschine gibt - in Verbindung mit dem Wirkungsgrad der
Brennkraftmaschine - im wesentlichen wieder, welche Wärmeleistung beim Betrieb der
Brennkraftmaschine erzeugt wird und daher abgeführt werden muß.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 4 gehört zu den den Betriebszustand der
Brennkraftmaschine repräsentierenden Größen die Außenlufttemperatur.
Durch die Berücksichtigung der Außenlufttemperatur wird der Temperaturgradient
berücksichtigt zwischen der Temperatur des Kühlmittels im Wärmetauscher und der
Temperatur des Mediums, zu dem hin die Wärmeenergie abgeführt werden soll. Dadurch wird
also vorteilhaft berücksichtigt, inwieweit Wärmeenergie über den Wärmetauscher abführbar
ist.
Bei dem Verfahren nach Anspruch 5 gehört zu den den Betriebszustand der
Brennkraftmaschine repräsentierenden Größen eine Größe, die die Geschwindigkeit
repräsentiert, mit der die Außenluft den Wärmetauscher des Kühlsystems umströmt.
Zusammen mit der Temperatur der Außenluft wird dadurch die abführbare Wärmeenergie
berücksichtigt. Die Geschwindigkeit kann beispielsweise daraus resultieren, daß die
Brennkraftmaschine in ein Fahrzeug eingebaut ist, wobei infolge des sogenannten
Fahrtwindes der Wärmetauscher umströmt wird. Weiterhin ist es bekannt, daß dem
Wärmetauscher ein Ventilator zugeordnet ist, mit dem Luft förderbar ist, die den
Wärmetauscher umströmt, wobei dann die Geschwindigkeit aus einer Drehung des Ventilators
resultiert. Es kann beispielsweise auch eine Geschwindigkeit der den Wärmetauscher
umströmenden Außenluft aus den beiden genannten Gründen vorliegen.
Der Temperaturwert kann beispielsweise die Temperatur der Kühlflüssigkeit am Ausgang des
Wärmetauschers sein. Ebenso kann der Temperaturwert gebildet werden als
Temperaturdifferenz der in den Wärmetauscher einströmenden Kühlflüssigkeit und der aus
dem Wärmetauscher ausströmenden Kühlflüssigkeit, was ein besonders signifikantes Signal
darstellt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung näher dargestellt. Es zeigt dabei
im einzelnen:
Fig. 1 eine Darstellung einer.Vorgehensweise zum Verarbeiten von Lerndaten durch das
neuronale Netz,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung eines neuronalen Netzes zur Erkennung, ob eine
Funktionsstörung eines Kühlsystems vorliegt,
Fig. 3 eine zugehörige Netzstruktur,
Fig. 4 eine Prinzipdarstellung eines neuronalen Netzes zur Erkennung und näheren
Eingrenzung, ob und welche Funktionsstörung im Kühlsystem vorliegt und
Fig. 5 eine zugehörige Netzstruktur.
Fig. 1 zeigt die Darstellung eines Blockschaltbildes, in dem das neuronale Netz zuerst in
einem Schritt 101 mit Trainingsdaten trainiert wird.
In dem Schritt 102 wird eine Überprüfung mit Daten vorgenommen, um die Fehlergrenze des
neuronalen Netzes zu überprüfen. Dieser Recall des Netzes wird vorzugsweise mit
unbekannten Trainingsdaten durchgeführt. Dadurch kann vorteilhaft festgestellt werden, ob
die Fehlergrenze erreicht ist. Der Fehler kann beispielsweise so definiert werden, daß die
gemessene Ausgangsgröße mit der aufgrund des neuronalen Netzes verglichen wird, indem
die Differenz dieser beiden Werte gebildet wird. Es kann beispielsweise eine Bewertung des
Fehlers anhand der Summe der Fehlerquadrate vorgenommen werden.
In dem Schritt 103 wird das neuronale Netz verwendet, um aus aktuell gemessenen
Eingangsgrößen die Ausgangsgrößen abzuleiten.
Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, ein neuronales Netz vom feedforward-Typ zu
verwenden. Bei diesem Netztyp wird der Aufwand der Verarbeitung der Daten in Grenzen
gehalten; wobei dennoch eine gute Genauigkeit der Ausgangsergebnisse erreichbar ist.
Für das Training des neuronalen Netzes hat sich ein Backpropagation-Lernverfahren als
zweckmäßig erwiesen, weil durch dieses überwachte Lernen der Fehler mit vertretbarem
Verarbeitungsaufwand minimiert werden kann. Soweit die Art einer eventuellen
Funktionsstörung aus dem Ausgang des neuronalen Netzes ableitbar sein soll, wie dies
beispielsweise im Zusammenhang mit Anspruch 2 dargestellt wurde, hat sich ein LVQ-Netz
(Learning-Vektor-Quantization) als geeigneter Netztyp erwiesen.
Für die Bewertung der Fehler eignet sich beispielsweise ein Gradienten-Verfahren mit einem
Momentum-Term und adaptiver Lernregel oder die Levenberg-Marquardt-Optimierung. Beim
Lernen mit Momentum sind mehr Lernzyklen notwendig, um eine bestimmte Fehlergrenze zu
unterschreiten. Das gefundene Minimum ist oftmals nicht so gut wie das, das mit der
Levenberg-Marquardt-Optimierung erreicht werden kann. Ein Teil des Zeitgewinns der
Levenberg-Marquardt-Optimierung geht allerdings wieder verloren, weil pro Lernzyklus mehr
Rechenzeit benötigt wird. Der Hauptnachteil der Levenberg-Marquardt-Optimierung besteht
in dem deutlich größeren Speicherbedarf aufgrund der zunehmenden Zahl der zu speichernden
Matrix-Elemente, abhängig von der Zahl der Eingabeneuronen, der Zahl der verdeckten
Neuronen, der Ausgabeneuronen und der Trainingsmuster.
Für diese Eingangsgrößen haben sich neuronale Netze der Topologie mit einer verdeckten
Schicht und etwa 3 bis 10 Neuronen in der verdeckten Schicht als geeignet erwiesen.
Fig. 2 zeigt eine Prinzipdarstellung eines neuronalen Netzes, mit dem eine Funktionsstörung
in einem Kühlsystem erkannt werden kann.
In dem Schritt 201 wird das neuronale Netz mit Trainingsdaten trainiert unter Verwendung
einer Brennkraftmaschine eines bestimmten Typs mit einem ordnungsgemäß funktionierenden
Kühlsystem. In der Trainingsphase wird die Ausgangsgröße, die im laufenden Betrieb der
Brennkraftmaschine (Recall-Phase des neuronalen Netzes) von dem neuronalen Netz generiert
werden soll, ebenfalls gemessen und mit den zugehörigen übrigen Eingangsdaten des
neuronalen Netzes dem neuronalen Netz zur Verfügung gestellt.
In dem Schritt 202 ist die Recall-Phase des neuronalen Netzes dargestellt, bei der im
laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine anhand der dem neuronalen Netz zur Verfügung
gestellten Eingangsdaten der Wert der Ausgangsgröße durch das neuronale Netz ermittelt wird
für eine Brennkraftmaschine mit einem ordnungsgemäß funktionierenden Kühlsystem, so daß
also ein Erwartungswert der Ausgangsgröße für ein ordnungsgemäß funktionierendes
Kühlsystem zur Verfügung steht.
In dem Schritt 203 ist gezeigt, daß die entsprechende Ausgangsgröße im laufenden Betrieb der
Brennkraftmaschine gemessen wird. Es kann sich dabei um dieselbe Brennkraftmaschine
handeln. Ebenso ist es möglich, das neuronale Netz einmal mit einer typgleichen
Brennkraftmaschine zu trainieren und dann für alle Brennkraftmaschinen desselben Typs das
entsprechend trainierte neuronale Netz zu verwenden.
In dem Schritt 204 ist gezeigt, daß der in dem Schritt 202 ermittelte Erwartungswert mit dem
in dem Schritt 203 gewonnen Istwert verglichen wird.
In dem Schritt 205 kann aufgrund einer gegebenenfalls in dem Schritt 204 festgestellten
Abweichung geschlossen werden, daß eine Funktionsstörung des Kühlsystems der
Brennkraftmaschine vorliegt.
Fig. 3 zeigt eine Darstellung einer zugehörigen Struktur eines neuronalen Netzes, bei dem zu
den beiden Eingangsgrößen der Fahrzeuggeschwindigkeit VFzg (301) und eines Lastsignals L
(302) eine Schicht (303) von verdeckten Neuronen enthalten ist, die drei Neuronen aufweist.
Als Ausgangsgröße (304) wird die Temperaturdifferenz TD zwischen der Kühlflüssigkeit am
Ausgangs des Wärmetauschers zu der Kühlflüssigkeit am Eingang des Wärmetauschers durch
das neuronale Netz bei einem Kühlsystem ohne Funktionsstörungen wiedergegeben.
Fig. 4 zeigt eine Prinzipdarstellung eines neuronalen zur näheren Eingrenzung, ob und
welche Funktionsstörung eines Kühlsystems einer Brennkraftmaschine vorliegt.
In dem Schritt 401 wird das neuronale Netz mit Trainingsdaten trainiert unter Verwendung
einer Brennkraftmaschine eines bestimmten Typs. Das Training des neuronalen Netzes erfolgt
dabei sowohl mit Datensätzen, die einem ordnungsgemäß funktionierenden Kühlsystem
entsprechen wie auch mit Datensätzen, die einem Kühlsystem mit einer Funktionsstörung
entsprechen. In der Trainingsphase können also verschiedene Funktionsstörungen sowie
verschiedene Grade von Funktionsstörungen in entsprechenden Datensätzen in der
Trainingsphase berücksichtigt werden. Der wenigstens eine Temperaturwert, der in dem
gezeigten Ausführungsbeispiel wiederum der Temperaturdifferenz der Kühlflüssigkeit am
Ausgang sowie am Eingang des Wärmetauschers entspricht, wird bei dieser Vorgehensweise
ebenfalls in der Recall-Phase dem neuronalen Netz als Eingangsgröße zur Verfügung gestellt.
Als Ausgangsgröße kann beispielsweise ein Wert bestimmt werden, der einem bestimmten
Schädigungsgrad des Kühlsystems entspricht. Wenn der Wert zwischen 0 und 1 liegen kann,
kann beispielsweise ein Wert zwischen 0,75 und 1 einem ordnungsgemäß funktionierenden
Kühlsystem entsprechen, ein Wert zwischen 0,5 und 0,75 einem schwach geschädigten
Kühlsystem, ein Wert zwischen 0,25 und 0,5 einem mittelstark geschädigten Kühlsystem und
ein Wert zwischen 0,0 und 0,25 einem stark geschädigten Kühlsystem. Entsprechend dem
Wert kann dann lediglich ein Warnsignal ausgegeben werden, das beispielsweise für den
Fahrzeugführer unmittelbar wahrnehmbar sein kann oder einen entsprechenden Fehlereintrag
in einem Speicher darstellt, der bei der nächsten zyklischen Kontrolle des Fahrzeuges
ausgelesen werden kann oder es kann - bei einer entsprechend starken Schädigung - auch eine
Stillegung der Brennkraftmaschine erfolgen, um Folgeschäden zu vermeiden.
In der Trainingsphase wird die Ausgangsgröße, die im laufenden Betrieb der
Brennkraftmaschine (Recall-Phase des neuronalen Netzes) von dem neuronalen Netz generiert
werden soll, entsprechend der Schädigung des Kühlsystems vorgegeben, die zu dem
entsprechenden Satz von Eingangsdaten gehört, und mit den zugehörigen übrigen
Eingangsdaten des neuronalen Netzes dem neuronalen Netz zur Verfügung gestellt.
In dem Schritt 402 ist die Recall-Phase des neuronalen Netzes dargestellt, bei der im
laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine anhand der dem neuronalen Netz zur Verfügung
gestellten Eingangsdaten der Wert der Ausgangsgröße durch das neuronale Netz ermittelt
wird.
In dem Schritt 403 ist gezeigt, daß die entsprechende Ausgangsgröße ausgewertet wird, um
das Ausmaß einer eventuellen Schädigung des Kühlsystems auszuwerten.
Gegebenenfalls ist es auch möglich, die Ausgangsgröße bereits in der Trainingsphase so
vorzugeben, daß das neuronale Netz so trainiert wurde, daß die Art einer Funktionsstörung
erkennbar wird.
Fig. 5 zeigt eine Darstellung einer zugehörigen Struktur eines neuronalen Netzes, bei dem zu
den Eingangsgrößen der Fahrzeuggeschwindigkeit vFzg (501) und eines Lastsignals L (502)
dem neuronalen Netz weiterhin die Temperaturdifferenz TD (503) zugeführt wird. Das
neuronale Netz weist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine Schicht (504) von
verdeckten Neuronen auf, die vier Neuronen aufweist. Als Ausgangsgröße (505) wird ein
Wert ermittelt, der den Grad der Schädigung des Kühlsystems und/oder die Art der
Funktionsstörung wiedergibt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Funktionsüberwachung eines Kühlsystems einer Brennkraftmaschine,
wobei unter Verwendung von den Betriebszustand der Brennkraftmaschine
repräsentierenden Größen (301, 302) zu wenigstens einer die Temperaturbedingungen an
wenigstens einem Wärmetauscher des Kühlsystems repräsentierenden Größe ein
Erwartungswert (202, 304) abgeleitet wird, wobei der wenigstens eine Erwartungswert
(202, 304) mit einem zugehörigen Wert der gemessenen Temperatur (203) verglichen wird
(204), wobei aus einer Abweichung des Erwartungswertes (202, 304) von dem
zugehörigen Wert der gemessenen Temperatur (203) auf eine Funktionsstörung
geschlossen wird (205),
dadurch gekennzeichnet, daß der Erwartungswert (304) als Ausgangsgröße eines
neuronalen Netzes abgeleitet wird, das bezüglich der verwendeten, den Betriebszustand
der Brennkraftmaschine repräsentierenden Größen (301, 302) als Eingangsgrößen trainiert
wurde anhand einer typgleichen Brennkraftmaschine mit einem ordnungsgemäß
funktionierenden Kühlsystem (101), wobei in der Trainingsphase weiterhin der zu dem
Erwartungswert gehörige Wert der gemessenen Temperatur der Brennkraftmaschine mit
einem ordnungsgemäß funktionierenden Kühlsystem verwendet wird, wobei im laufenden
Betrieb der Brennkraftmaschine der wenigstens eine Erwartungswert unter Verwendung
des trainierten neuronalen Netzes abgeleitet wird, dem als Eingangsgrößen laufend die
Größen zugeführt werden, die den Betriebszustand der Brennkraftmaschine repräsentieren
(103, 202, 301, 302).
2. Verfahren zur Funktionsüberwachung eines Kühlsystems einer Brennkraftmaschine unter
Verwendung von den Betriebszustand der Brennkraftmaschine repräsentierenden Größen
(501, 502) wobei weiterhin eine Temperaturbedingung (503) an wenigstens einem
Wärmetauscher des Kühlsystems ausgewertet wird, indem wenigstens ein zugehöriger
Temperaturwert gemessen wird (503),
dadurch gekennzeichnet, daß eine Größe (505) als Ausgangsgröße eines neuronalen
Netzes abgeleitet wird, die der Funktionsfähigkeit des Kühlsystems entspricht, wobei dem
neuronalen Netz als Eingangsgrößen (501, 502, 503) die verwendeten, den
Betriebszustand der Brennkraftmaschine repräsentierenden Größen (501, 502) sowie der
wenigstens eine Temperaturwert (503) zugeführt werden, wobei das neuronale Netz
trainiert wurde (401) anhand einer typgleichen Brennkraftmaschine mit verschiedenen
Funktionszuständen des Kühlsystems und der jeweils zugehörenden Größe (505) bei
verschiedenen Betriebszuständen mit den zugehörenden Eingangsgrößen (501, 502, 503),
wobei im laufenden Betrieb der Brennkraftmaschine die Größe (505) als Ausgangsgröße
des neuronalen Netzes zu den Eingangsgrößen (501, 502, 503) abgeleitet wird (402).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zu den den Betriebszustand der Brennkraftmaschine
repräsentierenden Größen die Last der Brennkraftmaschine gehört (302, 502).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zu den den Betriebszustand der Brennkraftmaschine
repräsentierenden Größen die Außenlufttemperatur gehört.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zu den den Betriebszustand der Brennkraftmaschine
repräsentierenden Größen eine Größe gehört, die die Geschwindigkeit repräsentiert, mit
der die Außenluft den Wärmetauscher des Kühlsystems umströmt (301, 501).
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