DE19902408C2 - Automatgetriebe für Fahrzeuge mit einem hydrodynamischen Wandler - Google Patents
Automatgetriebe für Fahrzeuge mit einem hydrodynamischen WandlerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Automatgetriebe für Fahr
zeuge mit einem hydrodynamischen Wandler nach dem Oberbeg
riff von Anspruch 1.
Automatisch gesteuerte Getriebe werden in Kraftfahr
zeugen immer häufiger eingesetzt. Hierbei kann es sich um
Getriebe mit einer stufenlos veränderbaren Übersetzungsstu
fe oder um Stufengetriebe handeln, die unter Last oder mit
Zugkraftunterbrechung schaltbar sind. Um den Komfort sol
cher Getriebe beim Anfahren und Ändern der Übersetzung in
niedrigen Übersetzungsstufen komfortabler zu gestalten,
wird in der Regel ein hydrodynamischer Wandler vorgesehen.
Wegen des ungünstigen Wirkungsgrads des Wandlers ist diesem
häufig eine Überbrückungskupplung zugeordnet, die in Be
triebsbereichen zugeschaltet wird, wenn der Wandler nicht
mehr benötigt wird. Im zugeschalteten Zustand überträgt die
Überbrückungskupplung die Leistung von einer Antriebswelle
des Wandlers auf eine Abtriebswelle.
Durch Verluste im Getriebe erhitzt sich das Getriebe
öl, so daß in der Regel ein Ölkühler vorgesehen wird, um
die Wärme abzuführen. Ein solcher Ölkühler wird bei vielen
Anwendungen in einer Schmierölleitung hinter einem Schmier
ventil angeordnet, das den Druck im Schmier- und Kühlsystem
bestimmt. Derartige Systeme sind beispielsweise aus der
DE 33 23 158 A1, US 3,053,051 und DE-OS 18 12 840 bekannt.
Bei einer derartigen Anordnung des Ölkühlers wird das
gesamte Schmieröl des Getriebes durch den Ölkühler geleitet,
wobei der Druck im Ölkühler durch den Druck im
Schmiersystem bestimmt ist. Ferner benötigen einige Getrie
betypen, z. B. Getriebe mit einer kontinuierlich veränder
baren Übersetzungsstufe, zwar einen hohen Systemdruck, aber
eine geringe Schmierölmenge und einen geringen Schmier
druck. Unter solchen Bedingungen ist die Kühlerwirkung des
Ölkühlers in der Anordnung im Schmierölkreis unzureichend.
Dies kann durch vergrößerte Ölkühler ausgeglichen werden,
die jedoch einerseits einen erhöhten Bauaufwand und ande
rerseits einen größeren Bauraum erfordern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kühlung
des Öls zu verbessern und im übrigen Wirkungsgradverluste
zu vermeiden. Sie wird gemäß der Erfindung durch die Merk
male des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen erge
ben sich aus den Unteransprüchen.
Nach der Erfindung ist der Ölkühler in einer Ölleitung
zwischen dem Hauptdruckventil und der Abzweigung der
Schmierölleitung angeordnet und hat einen Bypass, dessen
Durchfluß gesteuert oder geregelt ist. Durch die gewählte
Anordnung des Ölkühlers kann sein Kühlölstrom über die Aus
legung des Hauptdruckventils und das den Wandlerölkreis und
Schmierölkreis überdruckabsichernde Wandlersicherheitsven
til unabhängig von der Schmierölmenge erhöht werden. Hier
bei ist es erforderlich, das minimale Hauptdruckniveau ent
sprechend dem gewünschten Ölkühlerdurchfluß bei Betriebs
punkten mit einem niedrigen Systemdruck anzuheben. Um den
nachteiligen Einfluß auf den Getriebewirkungsgrad zu redu
zieren, ist der Bypass vorgesehen, dessen Durchfluß gere
gelt oder gesteuert ist, und zwar zweckmäßigerweise in Ab
hängigkeit von geeigneten Getriebeparametern, Motorparame
tern und/oder Fahrzeugparametern, insbesondere in Abhängigkeit
von einer Getriebeöltemperatur, einer Sekundärdrehzahl
einer kontinuierlich veränderbaren Übersetzungsstufe, einer
Getriebeausgangsdrehzahl oder einer entsprechenden Fahrge
schwindigkeit.
Wird der Bypass bei niedrigen Öltemperaturen geöffnet,
ermöglicht er eine gezielte Umströmung des Ölkühlers. Da
durch werden die Druckverluste im Ölkühler verringert und
es ist nur ein geringerer Druck im Ölkühlerzulauf erforder
lich. Dies wirkt sich insbesondere bei den Verbräuchen im
Betrieb mit geringer Antriebsleistung und niedrigem Dreh
zahlniveau, beispielsweise bei den Fahrzyklen
ECE 80/1268/EWG und dem NEFZ 93/116/EWG, positiv aus. Bei
hohen Öltemperaturen ist der Bypass geschlossen, so daß
eine maximale Kühlölmenge durch den Ölkühler strömt. Dies
ist insbesondere bei hohen Fahrgeschwindigkeiten und im
Getriebe-Notlauf der Fall, also in Betriebsbereichen, die
für den Kraftstoffverbrauch nicht sehr wichtig sind. Als
passives Element wird der Bypass zweckmäßigerweise so aus
gelegt, daß ein Mindestöldurchsatz durch den Ölkühler immer
gewährleistet ist. Eine aktive Ansteuerung der Regelorgane
des Bypasses bietet eine optimale Notlauffähigkeit in Ver
bindung mit der Möglichkeit, den Bypass im Normalbetrieb
komplett zu schließen.
Bedingt durch den Wirkungsgrad erfordert eine kontinu
ierliche veränderbare Übersetzungsstufe bei hohen Fahr
zeuggeschwindigkeiten eine große Kühlleistung. Diesem Um
stand trägt die Steuerung oder Regelung des Bypasses in
Abhängigkeit von der Sekundärdrehzahl des Variators, Ge
triebeabtriebsdrehzahl oder Fahrzeuggeschwindigkeit Rech
nung. Bei niedriger Drehzahl oder Geschwindigkeit wird der
Bypass geöffnet. Durch die Umströmung des Ölkühlers werden
die Druckverluste im Ölkühler reduziert, so daß der erfor
derliche Druck im Zulauf des Kühlersystems verringert wer
den kann. Dies wirkt sich ebenfalls insbesondere bei den
Verbräuchen im Betrieb mit geringer Antriebsleistung und
niedrigem Drehzahlniveau positiv aus. Bei hoher Drehzahl
und Geschwindigkeit ist der Bypass geschlossen, wodurch der
Ölkühler maximal durchströmt wird.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeich
nungsbeschreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbei
spiele der Erfindung dargestellt. Die Beschreibung und die
Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der
Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln
betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusam
menfassen.
Es zeigt:
Fig. 1 eine reduzierte schematische Darstellung ei
nes erfindungsgemäßen Automatgetriebes mit
einer Ölkühleranordnung, soweit sie zum Ver
ständnis der Erfindung erforderlich ist mit
einer temperaturabhängigen Drosselstelle in
einem Bypass;
Fig. 2 eine Variante zu Fig. 1 mit einem Ventil im
Bypass und
Fig. 3 eine Variante zu Fig. 2 mit einem elektro
magnetisch betätigten Ventil und einer e
lektronischen Steuereinheit.
Ein hydrodynamischer Wandler 1 besitzt ein Pumpen
rad 2, das über ein Pumpengehäuse 9 mit einer Antriebswelle
7 verbunden ist. Das Pumpenrad 2 fördert im Kreislauf Öl
über ein Leitrad 4 durch ein Turbinenrad 3. Dieses treibt
eine Abtriebswelle 8 an. Das Leitrad 4 stützt sich über
einen Freilauf 5 als Drehmomentenstütze im Gehäuse 6 ab.
Eine mögliche Wandlerüberbrückungskupplung und die entspre
chende hydraulische Wandlerkupplungssteuerung ist der Ein
fachheit halber nicht dargestellt.
Eine regelbare Druckölpumpe 14 versorgt den Wandler 1
und das nicht näher dargestellte Getriebe mit Drucköl sowie
mit Schmier- und Kühlöl. Sie wird von einem Motor 15 ange
trieben und saugt Öl aus einem Ölsumpf 12 über einen Ölfil
ter 13 an. Während sie über ein Hauptdruckventil 16, eine
Ölleitung 24 und eine Zulaufleitung 10 Öl zum Wandler 1
fördert, wird vor dem Hauptdruckventil 16 Öl über einen
Anschluß 18 zu weiteren Verbrauchern abgezweigt. Das Haupt
druckventil 16 ist über ein Druckregelventil 17 an
steuerbar. Ein Wandlersicherheitsventil 19 schützt den
Wandler 1 gegen einen unzulässig hohen Überdruck, indem er
den Druck vor dem Wandler 1 begrenzt. Von der Zulauflei
tung 10 zweigt an einer Abzweigung 25 eine Schmieröllei
tung 23 zur Schmier- und Kühlölversorgung ab. Ein Schmier
ventil 20 steuert den Druck stromabwärts in der Schmieröl
leitung 23. Hinter dem Schmierventil 20 mündet eine Rück
laufleitung 11 des Wandlers 1, in der ein Rückschlagven
til 21 angeordnet ist, in die Schmierölleitung 23, deren
Durchfluß von einer Blende 34 begrenzt ist.
In der Ölleitung 24 ist ein Ölkühler 22 mit einem By
pass 26 angeordnet. Der Ölkühler 22 liegt zwischen dem
Hauptdruckventil 16 und der Abzweigung 25 zur Schmieröllei
tung 23. Durch die Auslegung des Hauptdruckventils 16 und
des Wandlersicherheitsventils 19 kann der Durchsatz durch
den Ölkühler 22 unabhängig von der Schmierölmenge erhöht
werden.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 ist im Bypass 26 eine
veränderbare Drosselstelle 27 vorgesehen, deren Querschnitt
in Abhängigkeit von der Getriebeöltemperatur, der Sekundär
drehzahl einer nicht dargestellten kontinuierlich veränder
baren Übersetzungsstufe, einer Getriebeausgangsdrehzahl
oder einer Fahrgeschwindigkeit gesteuert oder geregelt
wird. Bei niedrigen Temperaturen und/oder einer niedrigen
Drehzahl bzw. Geschwindigkeit ist die Drosselstelle 27
weitgehend geöffnet, so daß ein Teil des Ölstroms am Ölküh
ler 22 über den Bypass 26 vorbeiströmen kann. Da sich hier
durch die Druckverluste im Ölkühler 22 verringern, ist auch
der erforderliche Zulaufdruck in der Leitung 24 vor dem
Ölkühler 22 geringer. Dies wirkt sich besonders günstig auf
den Kraftstoffverbrauch bei einem zyklischen Betrieb aus.
Bei hohen Drehzahlen und Geschwindigkeiten sowie bei einer
hohen Öltemperatur ist die Drosselstelle 27 weitgehend ge
schlossen, so daß ein maximaler Ölstrom durch den Kühler 22
fließt und eine ausreichende Kühlung gewährleistet ist.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 wird der Bypass 26
durch ein Ventil 28 gesteuert, das durch einen Thermosta
ten 30 und/oder über einen Anschluß 31 von einem drehzahl
abhängigen Staudruck eines Pitotrohrs betätigt wird. Über
eine Blende 35, die auch stromabwärts hinter dem Ventil 28
angeordnet sein kann, können die Volumenströme im Bypass 26
und im Kühler 22 aufeinander abgestimmt werden. Das Ventil
28 kann auch als Proportionalventil ausgeführt werden.
Falls eine elektronische Steuereinheit 32 vorhanden
ist (Fig. 3), ist es zweckmäßig, im Bypass 26 ein magnetisch
betätigtes Ventil 29 vorzusehen, das in Abhängigkeit
von geeigneten Getriebeparametern, Motorparametern und/oder
Fahrzeugparamtern angesteuert wird. Insbesondere eignen
sich als Parameter die Öltemperatur, eine Sekundärdrehzahl
einer kontinuierlich veränderbaren Übersetzungsstufe, eine
Getriebeausgangsdrehzahl oder eine entsprechende Fahrge
schwindigkeit. Die genannten Parametern wirken über Eingän
ge 33 auf die elektronische Steuereinheit 32, die unter
Verwendung entsprechender Kennfelder, Kenngrößen, Fuzzyre
geln oder dergleichen Ausgangssignale für das Magnetven
til 29 erzeugt.
1
Wandler
2
Pumpenrad
3
Turbinenrad
4
Leitrad
5
Freilauf
6
Gehäuse
7
Antriebswelle
8
Abtriebswelle
9
Pumpengehäuse
10
Zulaufleitung
11
Rücklaufleitung
12
Ölsumpf
13
Ölfilter
14
Druckölpumpe
15
Pumpenmotor
16
Hauptdruckventil
17
Druckregelventil
18
Anschluß
19
Wandlersicherheitsventil
20
Schmierventil
21
Rückschlagventil
22
Ölkühler
23
Schmierölleitung
24
Ölleitung
25
Abzweigung
26
Bypass
27
Drosselstelle
28
Ventil
29
Ventil
30
Thermostat
31
Pitotrohranschluß
32
Steuereinheit
33
Eingang
34
Blende
35
Blende
Claims (7)
1. Automatgetriebe für Fahrzeuge mit einem hydrodyna
mischen Wandler (1), der von einer Druckölpumpe (14) über
ein Hauptdruckventil (16) mit Öl versorgt wird, wobei ein
Wandlersicherheitsventil (19) den Öldruck vor dem Wand
ler (1) begrenzt und von der Ölzulaufleitung (10) des Wand
lers (1) eine Schmierölleitung (23) abzweigt, die ein
Schmierventil (20) enthält, und ferner ein Ölkühler (22)
vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ölkühler (22) in einer Ölleitung (24) zwischen dem
Hauptdruckventil (16) und der Abzweigung (25) der Schmier
ölleitung (23) angeordnet ist und einen Bypass (26) hat,
dessen Durchfluß gesteuert oder geregelt ist.
2. Automatgetriebe nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß in dem Bypass (26) eine
veränderbare Drosselstelle (27) vorgesehen ist.
3. Automatgetriebe nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß in dem Bypass (26) ein Ven
til (28, 29) vorgesehen ist.
4. Automatgetriebe nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bypass (26) in Abhängigkeit von einer Öltemperatur, einer
Sekundärdrehzahl einer kontinuierlich veränderbaren Über
setzungsstufe, einer Getriebeausgangsdrehzahl oder einer
Fahrgeschwindigkeit gesteuert oder geregelt wird.
5. Automatgetriebe nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Pitotrohr einen drehzahlabhängigen
Staudruck erzeugt, der das Ventil (28) be
aufschlagt.
6. Automatgetriebe nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Ventil (29) ein Magnet
ventil ist und von einer elektronischen Steuereinheit (32)
angesteuert wird.
7. Automatgetriebe nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bypass (26) so dimensioniert ist, daß stets ein ausreichen
der, minimaler Ölstrom durch den Ölkühler (22) fließt.
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