DE19902129A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Bürsten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von BürstenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bürsten und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Borstenfilamente einzeln oder zu Borstenbündeln zusammengefaßt durch Kanäle eines Formwerkzeugteiles eingeführt und an ihren befestigungsseitigen Enden zur Bildung einer Verdickung angeschmolzen. Danach wird ein Formnest unter Einbeziehung des Formwerkzeugteiles geschlossen und das Formnest mit Formmasse gefüllt. Um ein möglichst wirtschaftliches Herstellungsverfahren zur Herstellung von Bürsten, deren Borstenfilamente einen hohen Auszugswiderstand aufweisen, anzugeben, wird das Verfahren erfindungsgemäß dadurch weitergebildet, daß vor dem Füllen des Formnestes einzelnen Kanälen zugeordnete Strömungsbarrieren in das Formnest eingebracht werden und daß beim Füllen des Formnestes Formmasse an den Strömungsbarrieren vorbei und zu den Borstenfilamenten hingeleitet wird, so daß Formmasse in direktem Kontakt mit den Borstenfilamenten zwischen deren Verdickung und den formnestseitigen Enden des entsprechenden Kanals angeordnet wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ein Formwerkzeug auf, das ein Kanäle aufweisendes Formwerkzeugteil hat, die derart ausgestaltet ist, daß Formmasse in Strömungsrichtung an der Strömungsbarriere vorbei und zu den den Borstenfilamenten hin geleitet wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von
Bürsten, insbesondere von Zahnbürsten, die einen Bürstenkörper aufweisen, der Bor
stenfilamente trägt.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht von einem Stand der Technik aus, wie er bei
spielsweise aus der DE-C-35 11 528 bekannt ist. Bei diesem vorbekannten Verfahren
werden Borstenfilamente zu Bündeln zusammengefaßt in Kanäle eingeführt, die an ei
nem Teil eines Spritzgieß-Formwerkzeuges ausgebildet sind. Die befestigungsseitigen
Enden der in den Kanälen aufgenommenen Borstenfilamente werden zur Ausbildung
einer Verdickung angeschmolzen. Danach wird das Formnest unter Einbeziehung des
Formwerkzeugteiles geschlossen und das Formnest mit Formmasse gefüllt, um den
Bürstenkörper auszuformen.
Bei dem gattungsbildenden Stand der Technik werden die Borstenbündel nach Ausbil
dung der Verdickung relativ zu dem Formwerkzeugteil verschoben, um die Verdickungen
dichtend an die Mündungsöffnung der Kanäle zu legen. Dementsprechend liegen die die
Borstenfilamente in dem spritzgegossenen Bürstenkörper verankernden Verdickungen
unmittelbar unterhalb der Oberfläche des Bürstenkörpers, was nachteilig für die Führung
der Borstenbündel in dem Bürstenkörper ist. Darüber hinaus setzen die nach dem vorbe
kannten Verfahren hergestellten Borstenfilamenten einer Auszugskraft nur einen unzu
reichenden Widerstand entgegen.
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es aus der EP-B-0 326 634 bekannt, die Kanäle
durch Hülsen zu verlängern, die mit den Kanälen kommunizieren und stirnseitig von den
Verdickungen abgedichtet werden. Dementsprechend werden die an den befestigungs
seitigen Enden der Borstenbündel angeordneten Verdickungen in der Tiefe des Bürsten
körpers verankert. Nachteilig bei diesem vorbekannten Verfahren ist jedoch, daß die
Verdickungen an den Hülsen anliegen, so daß der das Borstenbündel überragende, be
nachbart zu der von den Borstenbündel durchragten Oberfläche des Bürstenkörpers lie
gende ringförmige Kragen der Verdickung nicht von der Formmasse des Bürstenkörpers
umgeben ist. Darüber hinaus verbleibt nach Entformen der Bürste ein die Borstenbündel
umgebender Ringspalt, so daß die Borstenbündel nur unzureichend in dem Bürstenkör
per geführt sind. Im übrigen können sich in dem Ringspalt Bakterien und Verschmutzung
festsetzen, was insbesondere bei Zahnbürsten aus hygienischen Gründen unerwünscht
ist.
Bei dem aus der EP-B-0 759 711 bekannten Verfahren wird auf die Abdichtung der Ka
näle bzw. der die Kanäle verlängernden Hülsen verzichtet. Statt dessen wird bei diesem
Stand der Technik das Borstenbündel über einen an dem Formwerkzeugteil ausgebilde
ten Schieber geklemmt und somit abgedichtet und auch beim Füllen des Formnestes
gehalten. Dieses vorbekannte Verfahren unterliegt jedoch Beschränkungen hinsichtlich
der Einspritzgeschwindigkeit beim Füllen des Formnestes, da die in das Formnest hin
einragenden befestigungsseitigen Enden der Borstenbündel bei einer übermäßigen Ein
spritzgeschwindigkeit von der Formmasse mitgerissen oder zumindest aus ihrer ge
wünschten Lage gebracht werden.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung gemäß der Offenbarung der EP-B-0 759 711 weist
die die Borstenfilamente haltende Formhälfte einen die Kanäle verlängernden ringförmi
gen Kragen auf, der ein Borstenbündel dichtend und vollumfänglich umgibt, um ein
schnelleres Einfrieren der die Borstenbündel umgebenden Formmasse zu erzielen, was
insbesondere in der Nachdruckphase ein Eindringen von Formmasse in die Kanäle ver
hindern soll. Derartige Kragen führen jedoch ebenfalls zu einem die Borstenbündel
vollumfänglich umgebenden Ringspalt an dem hergestellten Bürstenkörper. Als weiterer
wesentlicher Nachteil ist zu nennen, daß die einzelne Borstenbündel anströmende
Formmasseströmung aus ihrer Hauptströmungsrichtung, die sich im wesentlichen
rechtwinklig den Bostenfilamenten erstreckt, durch den Kragen, der die Borstenbündel
dichtend umgibt, umgelenkt und unmittelbar auf die Verdickung der jeweiligen Borsten
bündel gerichtet wird. Der parallel zu den Borstenfilamenten liegende Richtungsanteil der
umgelenkten Strömung drückt in Längsrichtung gegen die Borstenbündel, so daß eine
Klemmung zwingend erforderlich ist, um ein Verschieben der Borstenbündel zu verhin
dern. Bei einer derartigen Strömungsführung ist eine wirtschaftliche Formfüllung ohne
eine die Borstenfilamente haltende Klemmeinrichtung nahezu unmöglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders wirtschaftliches
Verfahren zur Herstellung von Bürsten anzugeben, deren Borstenbündel sicher in dem
Bürstenkörper verankert und geführt sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird das gattungsgemäße Verfahren dadurch weitergebildet,
daß vor dem Füllen des Formnestes einzelnen Kanälen zugeordnete Strömungsbarrie
ren in das Formnest eingebracht werden und daß beim Füllen des Formnestes Form
masse in Strömungsrichtung an den Strömungsbarrieren vorbei und zu den Borstenfila
menten hin geleitet wird, so daß Formmasse in direktem Kontakt mit den Borstenfilamen
ten zwischen deren Verdickung und dem formnestseitigen Enden des entsprechenden
Kanals angeordnet wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Strömungsbarrieren in das Formnest
eingebracht, die einzelnen Kanälen zugeordnet sind und somit den in den entsprechen
den Kanälen gehaltenen Borstenbündeln Schutz vor der in das Formnest einströmenden
Formmasse bieten. Dementsprechend ist es möglich, das Formnest mit höherer Strö
mungsgeschwindigkeit als bei dem aus der EP-B-0 759 711 vorbekannten Verfahren zu
füllen, was sich vorteilhaft auf die Zykluszeit und somit den Ausstoß auswirkt. Erfin
dungsgemäß wird beim Füllen des Formnestes Formmasse in Strömungsrichtung an den
Strömungsbarrieren vorbei und zu den Borstenfilamenten hin geleitet. Die Strömungs
barrieren führen also nicht wie die aus dem Stand der Technik bekannten Hülsen zu ei
ner vollumfänglichen Abdichtung der befestigungsseitigen Enden der Borstenfilamenten.
Vielmehr werden die in das Formnest hineinragenden Borstenfilamente ganz oder teil
weise unmittelbar von der im wesentlichen rechtwinkelig zu den Borstenfilamenten strö
menden Formmasse umströmt. Durch die erfindungsgemäßen Strömungsbarrieren soll
die Formmasse in Strömungsrichtung abgelenkt werden, d. h. die Massenströmung wird
im wesentlichen nicht in eine Richtung parallel zu den Borstenfilamenten durch die Strö
mungsbarrieren umgelenkt.
Die Strömungsbarriere kann beispielsweise derart ausgebildet sein, daß die Formmasse
den dem Formwerkzeugteil zugewandten, die Borstenfilamente überragenden Kragen
vollkommen umgibt, so daß die Borstenfilamente bei erstarrter Formmasse einer Aus
zugskraft einen hohen Widerstand entgegensetzen. Aufgrund des direkten Kontaktes der
Formmasse mit den Borstenfilamenten zwischen der Verdickung und dem formnestseiti
gen Enden des die entsprechenden Borstenfilamente haltenden Kanals sind weiterhin
die Borstenfilamente sicher in dem Bürstenkörper geführt. Darüber hinaus wird ein die
Borstenbündel konzentrisch umgebender Ringspalt vermieden, in dem sich Bakterien
und Verschmutzung festsetzen können. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können
somit bei erhöhtem Ausstoß Bürsten hergestellt werden, deren Borstenbündel sicher in
dem Bürstenkörper gehalten und geführt sind. Dabei kann das erfindungsgemäße Ver
fahren ohne Einsatz einer die Borstenbündel bei der Formfüllung haltenden Klemmein
richtung durchgeführt werden, was insgesamt zu einer Vereinfachung der zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlichen Vorrichtung führt.
Die Strömungsbarriere kann aber auch derart ausgebildet sein, daß die Verdickung teil
weise an der Strömungsbarriere anliegt und zwar insbesondere dort, wo Formmasse die
jeweiligen Borstenfilamente anströmt. In diesem Fall prallt die die Borstenbündel im we
sentlichen rechtwinkelig anströmende Hauptströmung der Formmasse gegen die Strö
mungsbarriere, so daß ein direkter Kontakt der anströmenden Formmasse mit dem Bor
stenbündel zunächst vermieden wird. Der Formmassestrom wird in Strömungsrichtung
an der Strömungsbarriere vorbei und zu den Borstenfilamenten hin geleitet. Ein die Bor
stenbündel vollständig umgebender Ringspalt kann bei einer derartigen Ausgestaltungda
durch dadurch vermieden werden, daß der Abstand der Oberkante der Strömungsbarrie
re in Strömungsrichtung zunimmt, so daß Formmasse in direkten Kontakt mit den Bor
stenfilamenten und zwischen die Verdickung und dem formnestseitigen Ende des das
Borstenbündel haltenden Kanals gelangen kann.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vor dem
Füllen des Formnestes die Verdickung stirnseitig an diejenige Strömungsbarriere ange
legt, die dem entsprechenden, die Borstenfilamente und die Verdickung haltenden Kanal
zugeordnet ist. Die Strömungsbarrieren dienen bei einem derartigen Verfahren gleichzei
tig als Abstandshalter und stellen eine Verankerung der Verdickungen in der gewünsch
ten Tiefe des Bürstenkörpers sicher. Die Verdickung kann erst nach dem Ausbilden der
Verdickung an die Stirnseite der Strömungsbarrieren angelegt werden. Alternativ kann
die Verdickung auch beim Formen derselben an die Strömungsbarriere angelegt werden.
Wesentlich für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahren ist, daß Formmasse
in direktem Kontakt mit den Borstenfilamenten gebracht wird, die unerwünschte Wirkung
eines direkten Aufprallens der anströmenden Formmasse auf die Borstenfilamente je
doch vermindert wird. Dies kann dadurch bewirkt werden, daß Formmasse in einen zwi
schen der Strömungsbarriere und den Borstenfilamenten ausgebildeten Formraum ein
fließt. Die Formmasse kann alternativ aber auch zwischen benachbarten Segmenten
einer Strömungsbarriere, an denen die Borstenfilamente unmittelbar anliegen und an
deren Stirnseite die Verdickung dichtend zur Anlage gebracht ist, einfließen. In diesem
Fall werden die in den jeweiligen Kanälen gehaltenen Borstenfilamente in Umfangsrich
tung abschnittsweise unmittelbar von Formmasse umhüllt. Somit wird der dem Form
werkzeug zugewandte, die Borstenfilamente überragende Ring der Verdickung lediglich
abschnittsweise an dem Bürstenkörper abgestützt, was aber hinsichtlich der Auszugs
festigkeit der Borstenfilamente kein gravierender Nachteil ist.
Bei einer bevorzugten alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Verdickung vor dem Füllen des Formnestes mit Abstand zu dem verdickungs
seitigen Ende der Strömungsbarrieren angeordnet. Hierzu kann die Verdickung bereits
mit Abstand zu dem stirnseitigen Ende der Strömungsbarriere ausgeformt werden. Alter
nativ kann das angeschmolzene Ende zur Ausbildung der Verdickung auch gegen das
stirnseitige Ende der Strömungsbarriere angedrückt und nachfolgend axial verschoben
werden.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahren werden die
Strömungsbarrieren beim Schließen des Formwerkzeuges in das Formnest eingebracht.
Diese Weiterbildung ist insbesondere im Hinblick auf eine vorrichtungsmäßige Verwirkli
chung der Durchführung des Verfahrens zu bevorzugen. Die Bewegungsabläufe zum
Schließen des Formnestes können hier zum gleichzeitigen Einbringen der Strömungs
barrieren in das Formnest genutzt werden.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den
abhängigen Verfahrensansprüchen angegeben.
Die mit der vorliegenden Erfindung vorgeschlagene Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens ist beispielsweise aus der DE-C-35 11 528 bzw. der EP-B-0 326 634 be
kannt. Die Vorrichtung weist mindestens ein zumindest zweiteiliges Formwerkzeug auf,
das ein Kanäle aufweisendes Formwerkzeugteil hat. Die Vorrichtung umfaßt weiterhin
eine Wärmequelle zur Ausbildung einer Verdickung an den befestigungsseitigen Enden
von in den einzelnen Kanälen aufgenommenen Borstenfilamenten.
Demgegenüber zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung, die sich zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet, durch mindestens eine, einem Kanal
zugeordnete Strömungsbarriere aus, die derart ausgestaltet ist, daß Strömungsmasse in
Strömungsrichtung an der Strömungsbarriere vorbei und zu den Borstenfilamenten hin
geleitet wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Strömungsbarriere auf, die einem vor
zugsweise mehrere Borstenfilamente aufweisenden Kanal zugeordnet ist. Es ist nicht
erforderlich, daß jedem Kanal des Formwerkzeugteiles eine Strömungsbarriere zugeord
net ist. Vielmehr steht es im Belieben des Fachmannes die Strömungsbarrieren insbe
sondere im Bereich hoher Einströmgeschwindigkeiten vorzusehen. Wesentlich für die
Erfindung ist jedoch, daß die Strömungsbarriere derart angeordnet ist, daß ein Form
raum ausgebildet wird, der auf der dem Formwerkzeugteil zugewandten Seite der Ver
dickung liegt und von den Borstenfilamenten begrenzt ist. In den Formraum einströmen
de Formmasse erstarrt somit unter Anlage an der dem Formwerkzeug zugewandten, die
Borstenfilamente umfänglich überragenden Ringfläche der Verdickung. Dementspre
chend kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Bürste hergestellt werden, de
ren in dem Bürstenkörper verankerte Borstenfilamente eine erhöhte Auszugsfestigkeit
aufweisen. Durch die Strömungsbarrieren, deren geometrische Ausgestaltung und An
ordnung abgesehen von den Vorgaben des unabhängigen Vorrichtungsanspruches im
Belieben des Fachmannes steht, dienen als Prallschutz für in das Formnest einschie
ßende Strömung der Formmasse in Hauptrichtung der Strömung und verhindern somit
eine unerwünschte Verschiebung von in den Kanälen gehaltenen Borstenfilamenten.
Dementsprechend ist es nicht zwingend erforderlich, die Borstenfilamente über eine
Klemmeinrichtung in dem Formwerkzeugteil zu klemmen, was zu einer konstruktiven
Vereinfachung der Vorrichtung gegenüber der aus EP-B-0 759 711 bekannten Vorrich
tung führt.
Vorzugsweise ist die Strömungsbarriere derart ausgestaltet, daß sie in Umfangsrichtung
der Borstenfilamente benachbart zu der Strömungsbarriere ein Formraum ausgebildet
ist, der einerseits von dem formnestseitigen Ende des Kanals und andererseits von der
dem Formwerkzeugteil zugewandten Seite der Verdickung der in dem entsprechenden
Kanal aufgenommenen Borstenfilamente begrenzt ist. Bei einer derartigen Ausgestaltung
wird mindestens ein Formraum in Umfangsrichtung der Borstenfilamente benachbart zu
einer Strömungsbarriere, vorzugsweise zwischen zwei Strömungsbarrieren ausgebildet.
Formmasse, die in einen derartigen Formraum strömt, liegt unmittelbar an der Umfangs
fläche von Borstenfilamenten an, wodurch sich eine bevorzugte Führung der Borstenfi
lamente ergibt. Da der Formraum sich außerdem von der dem Formwerkzeugteil zuge
wandten Seite der Verdickung erstreckt, ist die Verdickung und somit die Borstenfilamen
te sicher in dem Bürstenkörper aufgenommen.
Im Hinblick auf eine möglichst flächige Anlage des dem Formwerkzeugteil zugewandten,
die Borstenfilamente überragenden ringförmigen Kragen der Verdickung ist es zu bevor
zugen, daß die Strömungsbarriere derart ausgebildet ist, daß zwischen der Strömungs
barriere und den Borstenfilamenten ein Formraum ausgebildet ist, der einerseits von
dem formnestseitigen Ende des Kanals und andererseits von der dem Formwerkzeugteil
zugewandten Seite der Verdickung der in dem entsprechenden Kanal aufgenommenen
Borstenfilamente begrenzt ist. Bei einer derartigen Ausbildung ist die Strömungsbarriere
den entsprechenden Borstenfilamenten vorgelagert. Formmasse kann letztlich zwischen
die Strömungsbarriere und die Borstenfilamente gelangen, so daß Formmasse das aus
mehreren Borstenfilamenten gebildete Borstenbündel vollumfänglich umgeben kann. Da
sich der in diesem Fall gebildete Formraum zwischen dem formnestseitigen Ende des
Kanals und der Verdickung erstreckt, ist der den Durchmesser des Borstenbündels über
ragende Teil der Verdickung in dem Bürstenkörper vollumfänglich von erstarrter Form
masse umgeben. Dementsprechend sind bei der hergestellten Bürste die Borstenfila
mente sicher und unter Vermeidung eines die Borstenfilamenten umgebenden Ringspal
tes in dem Bürstenkörper gehalten und in diesem geführt.
Praktische Versuche haben gezeigt, daß es im Hinblick auf einen möglichst guten Schutz
der Borstenfilamente von in das Formnest einströmender Formmasse zu bevorzugen ist,
daß die Strömungsbarriere die in dem jeweiligen Kanal angeordneten Borstenfilamente
zumindest teilweise umfänglich umgibt. Bei einer derartigen bevorzugten Ausgestaltung
kann die Strömungsbarriere die Borstenfilamente ringsegmentförmig umgeben. Ein be
sonders wirkungsvoller Schutz, insbesondere bei sehr hohen Strömungsgeschwindigkei
ten mit turbulenten Wirbeln innerhalb des Formnestes wird dadurch geschaffen, daß die
Strömungsbarriere durch Segmente einer geschlitzten, die entsprechenden Borstenfila
mente umgebende Hülse ausgebildet ist. Diese Hülse kann sich in Längsrichtung bis zu
der Verdickung erstrecken. Bei einer derartigen Ausgestaltung gelangt Formmasse le
diglich durch die zwischen einzelnen Hülsensegmenten gebildeten Längsschlitze in den
Formraum, also in Umfangsrichtung vorbei an den Strömungsbarrieren. Eine an den in
das Formnest hineinragenden befestigungsseitigen Enden der Borstenfilamente angrei
fende Strömung wird bei einer derartigen Ausgestaltung der Strömungsbarriere zuver
lässig unterbunden.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung, bei der die Verdickung das verdickungsseitige En
de der den entsprechenden Borstenfilamenten zugeordneten Strömungsbarrieren über
ragt, wird insbesondere in Kombination mit einer durch Segmente einer geschlitzten Hül
se ausgebildeten Strömungsbarriere zusätzlich eine zuverlässige Verankerung der Bor
stenfilamente in dem Bürstenkörper der hergestellten Bürste bewirkt. Zu bevorzugen ist
es beispielsweise, daß ca. 30-70% der in das Formnest hineinragenden Länge der Bor
stenfilamente in Längsrichtung von der Strömungsbarriere überdeckt ist, wohingegen der
restliche, benachbart zu der Verdickung angeordnete Teil der Borstenfilamente von der
freien Strömung der Formmasse in dem Formnest umströmt wird.
Um einen möglichst sicheren Halt der Borstenfilamente gegenüber der in das Formnest
einströmenden Formmasse zu gewährleisten ist es zu bevorzugen, die Strömungsbarrie
re als den Kanal verlängernde Kragen auszubilden.
Die Strömungsbarriere kann verschieblich an dem Formwerkzeugteil gehalten sein, um
beispielsweise eine Relativbewegung der Strömungsbarriere nach dem Füllen des
Formnestes und während der Nachdruckphase zu ermöglichen. Bei einer derartigen
Ausgestaltung kann beispielsweise die Strömungsbarriere während der Nachdruckphase
aus dem Formnest zur Erzielung einer vollständig glatten, lediglich von den Borstenfila
menten durchragten Oberfläche des Bürstenkörpers herausgezogen werden. In diesem
Fall fließt während der Nachdruckphase Formmasse in die durch die Strömungsbarrieren
freigehaltenen Hohlräume ein. Aus konstruktiver Sicht ist es jedoch zu bevorzugen, die
Strömungsbarriere fest mit dem die Kanäle aufweisenden Formwerkzeugteil zu verbin
den. Eine besonders einfache konstruktive Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vor
richtung ist dadurch gegeben, daß die Strömungsbarriere einstückig an dem die Kanäle
aufweisenden Formwerkzeug ausgebildet ist.
Sofern die Strömungsbarrieren fest mit dem Formwerkzeug verbunden sind, weist die
von den Borstenfilamenten durchragte Oberfläche des Bürstenkörpers Ausnehmungen
auf, die durch die in das Formnest hineinragenden Strömungsbarrieren gebildet sind.
Dabei hat es sich im Hinblick auf eine gute Reinigung der offenen Ausnehmungen als
vorteilhaft herausgestellt, das verdickungsseitige Ende der Strömungsbarriere abgerun
det auszubilden. Weiterhin ist im Hinblick auf eine gute Reinigung der Bürste zu bevor
zugen, die seitlichen Enden der Strömungsbarriere ohne Absatz in die durch das Form
werkzeugteil gebildete Fläche übergehen zu lassen.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der
beigefügten Zeichnung. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht eines Teiles eines Formwerkzeuges eines er
sten Ausführungsbeispieles der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine Längsschnittansicht entlang der Linie II-II gemäß der Darstellung in Fig.
1;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht eines Teiles eines Formwerkzeuges eines
zweiten Ausführungsbeispieles der vorliegenden Erfindung;
Fig. 4 eine Längsschnittansicht entlang der Linie IV-IV gemäß der Darstellung in
Fig. 3;
Fig. 5 eine schematische Draufsicht eines Teiles eines Formwerkzeuges eines drit
ten Ausführungsbeispieles der vorliegenden Erfindung;
Fig. 6 eine Längsschnittansicht entlang der Linie VI-VI gemäß der Darstellung in
Fig. 5;
Fig. 7 eine vergrößerte Draufsicht auf ein ähnlich zu dem in den Fig. 3 und 4 gezeigten
Ausführungsbeispiel und
Fig. 8 eine Längsschnittansicht entlang der Linie XIII/XIII gemäß der Darstellung in Fig.
7.
Als Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kann eine
Vorrichtung verwendet werden, wie sie beispielsweise aus der einleitend genannten EP-
B-0 759 711 bekannt ist. Ein Ausführungsbeispiel besteht vorzugsweise aus einem
Spritzgießwerkzeug, das in einer herkömmlichen Spritzgießmaschine aufgespannt ist.
Dieses Spritzgießwerkzeug hat zwei durch eine Trennebene 1 getrennte Werkzeughälf
ten, von denen in Fig. 1 lediglich eine Formhälfte 2 in der Draufsicht gezeigt ist. Diese
Formhälfte 2 umfaßt ein Kanäle 3 aufweisendes Formwerkzeugteil 4, welches vorliegend
als zur Komplettierung der Werkzeughälfte 2, in die Werkzeughälfte 2 einschiebbares
Formwerkzeugteil 4 ausgebildet ist. Dieses Formwerkzeugteil 4 wird vorzugsweise sepa
rat von dem übrigen Spritzgießwerkzeug mit Borstenfilamenten 5 bestückt, die in die Ka
näle 3 eingeführt werden. Gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Konturie
rungsschrittes, bei dem die in unterschiedliche Kanäle 3 eingeführten Borstenfilamente 5
axial verschoben und an ihren befestigungsseitigen Enden auf die gewünschte Länge
geschnitten werden, werden die befestigungsseitigen Enden mit einer nicht dargestellten
Wärmequelle angeschmolzen, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist (vgl.
auch EP-B-0 326 634 oder DE-C-35 11 528). Bei diesem Anschmelzen der befesti
gungsseitigen Enden der Borstenfilamente 5 wird eine Verdickung 6 ausgebildet, deren
Durchmesser größer als der Durchmesser als der in dem Kanal 3 aufgenommenen, aus
mehreren Borstenfilamenten 5 gebildeten Borstenbündel ist. Dementsprechend überragt
die Verdickung 6 radial das durch die Borstenfilamente 5 gebildete Borstenbündel und
bildet an der dem Formwerkzeugteil 4 zugewandten Seite einen die Borstenfilamente 5
überragenden ringförmigen Kragen 7 aus (In Fig. 1 sind die Verdickungen 6 nicht darge
stellt).
Das derart vorbereitete Formwerkzeugteil 4 wird in die Formwerkzeughälfte 2 zur Kom
plettierung der ein Formnest umgebenden Wandung des Spritzgießwerkzeuges dichtend
eingesetzt. Danach wird das Formwerkzeug durch Zusammenfahren der Werkzeughälf
ten geschlossen und Formmasse in das Formnest 8 eingefüllt. Nach Erstarren der
thermoplastischen Formmasse wird die derart hergestellte Borstenfilamente 5 aufwei
sende Bürste aus dem Spritzgießwerkzeug entfernt. Eine Nachbearbeitung des Bürsten
körpers ist in der Regel nicht erforderlich.
Bei den in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispielen sind vorliegend an dem
Formwerkzeugteil 4 einzelnen Kanälen 3 zugeordnete Strömungsbarrieren 9 vorgese
hen. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist jedem Kanal 3 eine Strömungsbarriere 9
zugeordnet. Wie der Draufsicht gemäß Fig. 1 zu entnehmen ist, umgeben die Strö
mungsbarrieren die Borstenfilamente 5 umfänglich, vorliegend halbkreisförmig. Dabei
gehen, wie der Darstellung in Fig. 2 zu entnehmen ist, die seitlichen Enden der Strö
mungsbarrieren ohne Absatz in die durch das Formwerkzeugteil 4 gebildete Fläche 10
über. Die Stirnseite der Strömungsbarriere 9 steigt von beiden Enden kontinuierlich an.
Die Kontur der Strömungsbarrieren 9 in Längsrichtung der Borstenfilamente 5 ist derart
ausgebildet, daß sich der höchste Punkt, d. h. derjenige Punkt der Strömungsbarrieren 9,
der den größten Abstand zu der Fläche 10 aufweist, zuerst von der in das Formnest 8
eingebrachten, anströmenden Formmasse (Hauptströmungsrichtung Pfeil F) getroffen
wird. Der höchste Punkt der Strömungsbarriere 9 ragt dementsprechend am weitesten in
einer der Strömungsrichtung F entgegengesetzten Richtung vor. Die Stirnseite der Strö
mungsbarriere ist von der Verdickung 6 beabstandet. Die Strömungsbarriere schützt also
lediglich die Basis des jeweiligen Borstenbündels vor der anströmenden Formmasse.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist in Umfangsrichtung der
Borstenfilamente benachbart zu der Strömungsbarriere, also in Strömungsrichtung hinter
dieser ein Formraum 11 ausgebildet ist. Dieser Formraum 11 ist einerseits von dem
formnestseitigen Ende des Kanals 3, der bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel in der
Ebene 10 liegt, und andererseits von der dem Formwerkzeugteil 4 zugewandten Seite
der Verdickung 6 der in dem entsprechenden Kanal 3 aufgenommenen Borstenfilamente
5 begrenzt ist.
Beim Füllen des Werkzeuges fließt Formmasse in Richtung des Pfeiles F (Haupt
strömungsrichtung) und trifft gegen die Strömungsbarrieren 9, wobei bei der vorliegen
den Ausbildung der Strömungsbarrieren 9 ein Schutz vor einem Angreifen der Strömung
an den strömungsseitigen, aus den Kanälen 3 heraustretenden Teilbereichen der Bor
stenfilamente 5 ausreicht, um eine unerwünschte Verschiebung der in den Kanälen auf
genommenen Borstenfilamente 5 zu verhindern. Oberhalb der Strömungsbarriere 9, also
zwischen deren Stirnseite und der Verdickung, trifft anströmende Schmelze ungehindert
gegen das Borstenbündel. Die die gegen die Strömungsbarriere prallende Strömung
umfließt die Strömungsbarriere im wesentlichen in Hauptströmungsrichtung und dringt in
den in Umfangsrichtung der Borstenbündel hinter der Strömungsbarriere gebildeten
Formraum 11 ein. Diese Schmelze legt sich gegen die den Formraum 11 innen begren
zenden Borstenfilamente 5 und schließt diese ein. Oberhalb der Strömungsbarriere 9
kann die einströmende Formmasse das Borstenbündel ungehindert umströmen. Somit
wird bei diesem Ausführungsbeispiel der Kragen 7 auf seiner gesamten Umfangsfläche
von Formmasse umgeben. Es ergibt sich ein Borstenbündel, welches in dem erstarrten
Bürstenkörper sicher gehalten ist und einer Auszugskraft einen hohen Widerstand ent
gegensetzt. Durch die in dem Formraum 11 einfrierende Formmasse ist das Borsten
bündel außerdem gut in dem Bürstenkörper geführt. Die Parameter beim Spritzgießen
können derart gewählt sein, daß ein Eindringen von Schmelze in den zwischen der
Strömungsbarriere 9 und den Borstenfilamenten 5 gebildeten Spalt verhindert wird.
Durch geeignete Wahl, insbesondere der Druckparameter, wird gleichfalls ein Eindringen
von Formmasse in die Kanäle 3 verhindert.
Bei den in den Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiel sind als Strömungsbarriere 9
Segmente einer geschlitzten, die entsprechenden Borstenfilamente umgebenden Hülsen
12 ausgebildet (auch in Fig. 3 ist aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit auf eine
Darstellung der Verdickungen verzichtet worden). Einige der Hülsensegmente 12a über
ragen andere Hülsensegmente 12b, deren Längserstreckung ungefähr 50% der Länge
der in das Formnest 8 hineinragenden Borstenfilamente 5 entspricht. An der Stirnseite
der längeren Hülsensegmente 12a ist die Verdickung 6 abgestützt. Dementsprechend
dient die Strömungsbarriere 9 auch als Abstandshalter, durch die die Verdickung 6 mit
einem vorbestimmten Abstand zu der Fläche 10 und somit zu der Oberfläche des ausge
formten Bürstenkörpers gehalten ist. Zwischen den längeren Hülsensegmenten 12a ist
ein erster Formraum 11a ausgebildet, der sich zwischen der Fläche 10 und der Ver
dickung 6 erstreckt und innen von den Borstenfilamenten 5 begrenzt ist. Weiterhin ist zwi
schen den kürzeren Hülsensegmenten 12b jeweils ein weiterer Formraum 11b ausgebil
det, der ebenfalls einerseits von dem formnestseitigen Ende des Kanals und anderer
seits von der dem Formwerkzeugteil 4 zugewandten Seite der Verdickung 6 der in dem
entsprechenden Kanal 3 aufgenommenen Borstenfilamente 5 begrenzt ist. Bei einer der
artigen Ausgestaltung sind demnach mehrere Formräume 11a, 11b in Umfangsrichtung
der Borstenbündel verteilt ausgebildet.
Die Ausbildung von langen und kurzen Hülsensegmenten steht im Belieben des Fach
mannes. So kann es zu bevorzugen sein, die langen Hülsensegmente 12a insbesondere
in Strömungsrichtung F vor den Borstenfilamenten 5 anzuordnen. Sofern hohe Einspritz
geschwindigkeiten mit kurzer Zykluszeit und einem hohen Ausstoß gewünscht sind, kön
nen ausschließlich lange Hülsensegmente 12a vorgesehen sein. Zwischen derartigen
langen Hülsensegmenten 12a ausgebildete Formräume 11a reichen bereits aus, um den
Kragen 7 derart abzustützen, daß die Borstenbündel einer Auszugskraft einen erhöhten
Widerstand entgegensetzen. Sofern die Auszugskraft optimiert werden soll, ist es zu be
vorzugen, als Strömungsbarriere ausschließlich kurze Hülsensegmente 12a vorzusehen,
was jedoch aufgrund des verminderten Schutzes des Borstenbündels vor der anströ
menden Formmasse eine Verringerung des Anströmgeschwindigkeit erforderlich machen
kann.
Auch der radiale Abstand der Hülsensegmente 12 zu den Borstenfilamenten 5 kann nach
Belieben des Fachmannes gewählt werden. So können die Hülsensegmente 12 den Ka
nal 3 derart verlängernd ausgebildet sein, daß bei entsprechender Wahl der Prozeßpa
rameter keinerlei Schmelze in den radialen Spalt zwischen die Hülsensegmenten 12 und
das Borstenbündel gelangt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist dieser radiale
Spalt jedoch hinreichend groß gewählt, so daß Formmasse auch in diesen Spalt ein
dringt. Dementsprechend ist auch zwischen den Hülsensegmenten 12a, 12b und den
Bostenfilamenten 5 ein Formraum 13 ausgebildet ist, der einerseits von dem formnest
seitigen Ende des Kanals und andererseits von der dem Formwerkzeugteil 4 zugewand
ten Seite der Verdickung 6 der in dem entsprechenden Kanal 3 aufgenommenen Bor
stenfilamente 5 begrenzt ist. Nach Ausformung des Formnestes ergibt sich demanch ein
Bürstenkörper, in dem die Borstenfilamente vollumfanglich geführt sind.
In den Fig. 5 und 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt. Dieses Ausführungsbei
spiel weist einzelnen Kanälen 3 zugeordnete Strömungsbarrieren 9 auf, die ringsegment
förmig ausgebildet und an ihren seitlichen Enden abgerundet sind. Die Strömungsbarrie
ren 9 sind mit Abstand zu den jeweiligen Kanälen 3 angeordnet, so daß ein relativ großer
Formraum 11 zwischen den Strömungsbarrieren 9 und den Borstenfilamenten 4 gebildet
ist, der sich von der Fläche 10 bis zu der Verdickung 6 erstreckt. Die Enden der beidsei
tig rampenförmig ansteigenden Strömungsbarrieren 9 gehen nahezu ohne Absatz in die
Fläche 10 über. Als weitere Maßnahme, die ein Festsetzen von Schmutz in der aufgrund
der Strömungsbarriere 9 verbleibenden Ausnehmung zu verhindern soll, ist das ver
dickungsseitige Ende der Strömungsbarriere abgerundet. Auch bei diesem Ausführungsbei
spiel sind - wie bei den vorherigen Ausführungsbeispielen - die Strömungsbarriere 9 ein
stückig an dem Werkzeugteil 4 ausgebildet. Die in den Fig. 6 und 7 gezeigten Strö
mungsbarrieren eignen sich für die Herstellung von Bürsten bei einer mittleren Einström
geschwindigkeit. Die vorgesehenen Strömungsbarrieren 9 dienen dabei lediglich als
Prallschutz für die in dem jeweiligen Kanal gehaltenen Borstenfilamente 5. Die Form
masse kann ansonsten ungehindert die Borstenfilamente vollumfänglich umströmen und auf
der gesamten Höhe zwischen der Fläche 10 und der Verdickung 6 einbinden, so daß
eine Bürste geschaffen wird, deren Borstenbündel eine hohe Auszugsfestigkeit aufwei
sen und die in dem Bürstenkörper sicher geführt sind.
Bei den in Fig. 7 und 8 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Strömungsbarrieren in
ähnlicher Weise wie bei den in Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiel als Segmente
einer geschlitzten Hülse 12 verwirklicht. Die Hülsensegmente 12a umgeben in Umfangs
richtung die formnestseitige Öffnung des Kanals 3 und sind in Umfangsrichtung gleich
mäßig verteilt angeordnet. Sämtliche Hülsensegmente 12a weisen die gleiche Höhe auf
und erstrecken sich von der Oberfläche 10 des Formwerkzeugteiles 4 bis zu den Ver
dickungen 6. Zwischen den Hülsensegmenten 12a sind Formräume 11 ausgebildet, die in
nenseitig durch die Umfangsfläche des durch die Borstenfilamente 5 gebildeten Borsten
bündels begrenzt sind. Durch geeignete Wahl des Innenradius der Hülsensegmente 12a
und des Durchmessers des Borstenbündels wird verhindert, daß Formmasse zwischen
die Innenseite der Hülsensegmente 12a und das Borstenbündel gelangt.
Wie insbesondere der Fig. 7 zu entnehmen ist, muß die Verdickung 6 zur Erzielung einer
hohen Auszugskraft die Hülsensegmente 12a radial nicht überragen. Die zwischen den
Hülsensegmenten 12a gebildeten Formräume 11 bewirken bei der Ausfüllung des
Formnestes mit Kunststoffmasse, daß diese in Form von Ringsegmenten zwischen der
Verdickung 6 und der Oberfläche 10 erstarrt. In der fertiggestellten Bürste kann durch
diese Ringsegmente eine Abstützung des jeweiligen Borstenbündels erzielt werden, die
eine hinreichend große Auszugskraft bewirkt.
Wie aus den Ausführungsbeispielen ersichtlich, steht die konkrete Ausgestaltung der
Strömungsbarrieren im Belieben des Fachmannes. So können geschlitzte Hülsen vorge
sehen sein, die sich lediglich aus der EP-B-0 326 634 bekannten Hülsen dadurch unter
scheiden, daß sie an seiner Längsseite geschlitzt sind und somit das Eindringen von
Formmasse in einen Formraum erlauben, der zwischen der Fläche 10 und der dem
Formwerkzeug zugewandten Seite der Verdickung 6 gebildet ist und der innen durch die
Borstenfilamente 5 des entsprechenden Borstenbündels begrenzt ist. Dabei können die
Strömungsbarrieren an ihrer den Borstenfilamenten 5 zugewandten Innenfläche nahezu
dichtend an diesen anliegen. Alternativ können die Strömungsbarrieren 9 auch mit radia
lem Abstand zu den Borstenfilamenten angeordnet sein, so daß ein zwischen den Strö
mungsbarrieren und den Borstenfilamenten ausgebildeter Formraum vollständig mit
Formmasse gefüllt wird. In diesem Fall ist der Kragen 7 vollumfänglich von der erstarrten
Fläche 10 und die der Verdickung 6 umgebenden Formmasse abgestützt, so daß sich
eine Bürste ergibt, die eine hohe Auszugsfestigkeit aufweist.
Sofern eine möglichst glatte, von den Borstenfilamenten durchragte Oberfläche an dem
Bürstenkörper erzeugt werden soll, können nur einige, wenige, relativ geringfügig in das
Formnest 8 hineinragende Strömungsbarriere 9 vorgesehen sein. Dabei wird man sich
aus gestalterischen Gründen bei der Ausbildung der Strömungsbarrieren 9 auf solche
Stellen beschränken, an denen die einfließende Strömung maximal die in das Formnest
8 hineinragende Borstenfilamenten 5 angreift.
Die erfindungsgemäßen Strömungsbarrieren sollen einerseits eine erhöhte Einströmge
schwindigkeit bei der Formfüllung erlauben und andererseits die Herstellung einer Bür
ste, deren Borstenfilamente eine erhöhte Auszugsfestigkeit aufweisen, begünstigen.
Dementsprechend ist es wesentlich, daß die Strömungsbarrieren zumindest teilweise ein
Umströmen der Borstenfilamente 6, insbesondere im Bereich der Verdickung 6 zulassen,
um diese sicher in dem Bürstenkörper zu verankern. Die geometrische Ausgestaltung
und Anordnung der Strömungsbarrieren ist im wesentlichen beliebig und hängt von der
Ausbildung der Strömung innerhalb des Formnestes 8 bei der Formfüllung ab. Diese
Strömung wird insbesondere durch die geoemetrischen Gegebenheiten in dem Formnest
und die Wahl des Angriffspunktes beeinflußt.
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung von Bürsten,
- - bei dem Borstenfilamente einzeln oder zu Borstenbündeln zusammenge faßt durch Kanäle eines Formwerkzeugteiles eingeführt und an ihren be festigungsseitigen Enden zur Bildung einer Verdickung angeschmolzen werden,
- - ein Formnest unter Einbeziehung des Formwerkzeugteiles geschlossen wird und
- - das Formnest mit Formmasse gefüllt wird,
- - daß vor dem Füllen des Formnestes einzelnen Kanälen zugeordnete Strömungsbarrieren in das Formnest eingebracht werden und
- - daß beim Füllen des Formnestes Formmasse in Strömungsrichtung an den Strömungsbarrieren vorbei und zu den Borstenfilamenten hin geleitet wird, so daß Formmasse in direktem Kontakt mit den Borstenfilamenten zwi schen deren Verdickung und den formnestseitigen Enden des entspre chenden Kanales angeordnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Füllen
des Formnestes die Verdickung stirnseitig an die dem entsprechenden Kanal
zugeordnete Strömungsbarrieren angelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Füllen
des Formnestes die Verdickung mit Abstand zu dem verdickungsseitigen En
de der Strömungsbarrieren angeordnet wird.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strömungsbarrieren beim Schließen des Formwerk
zeuges in das Formnest eingebracht werden.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strömungsbarrieren nach dem Ausfüllen entformt
werden.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strömungsbarrieren beim Öffnen des Formnestes
entformt werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach zumindest einem der An
sprüche 1 bis 6 mit einem zumindest zweiteiligen Formwerkzeug (2), das ei
nen Kanäle (3) aufweisendes Formwerkzeugteil (4) und eine Wärmequelle zur
Ausbildung einer Verdickung (6) an den befestigungsseitigen Enden von in
den einzelnen Kanälen aufgenommenen Borstenfilamenten aufweist,
gekennzeichnet durch
mindestens eine, einem Kanal (3) zugeordnete Strömungsbarriere (9, 12), die
derart ausgestaltet ist, daß Formasse in Strömungsrichtung (F) an der Strö
munsbarriere (9) vorbei und zu den den Borstenfilamenten hin geleitet wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Strö
mungsbarriere (12) derart ausgebildet ist, daß in Umfangsrichtung der Bor
stenfilamente benachbart zu der Strömungsbarriere ein Formraum (11) aus
gebildet ist, der einerseits von dem formnestseitigen Ende des Kanals (3) und
andererseits von der dem Formwerkzeugteil (4) zugewandten Seite der Ver
dickung (6) der in dem entsprechenden Kanal (3) aufgenommenen Borstenfi
lamente (5) begrenzt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Strömungsbarriere (9) derart ausgebildet ist, daß zwischen der Strömungs
barriere (9) und den Bostenfilamenten (5) ein Formraum (13) ausgebildet ist,
der einerseits von dem formnestseitigen Ende des Kanals und andererseits
von der dem Formwerkzeugteil (4) zugewandten Seite der Verdickung (6) der
in dem entsprechenden Kanal (3) aufgenommenen Borstenfilamente (5) be
grenzt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Strömungsbarriere (9, 12) die in dem jeweiligen Kanal (3) angeordneten Bor
stenfilamente (5) zumindest teilweise umfänglich umgibt.
11. Vorrichtung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strömungsbarriere durch Segment einer geschlitz
ten, die entsprechenden Borstenfilamente umgebende Hülse (12a, 12b) ge
bildet ist.
12. Vorrichtung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Verdickung (6) das verdickungsseitige Ende der den
entsprechenden Borstenfilamenten zugeordneten Strömungsbarriere (9) über
ragt.
13. Vorrichtung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strömungsbarriere (12) als den Kanal (3) verlängern
der Kragen ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strömungsbarriere (9) fest mit dem die Kanäle (3)
aufweisenden Formwerkzeugteil (4) verbunden ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Strö
mungsbarriere (9) einstückig an dem die Kanäle (3) aufweisenden Formwerk
zeugteil (4) ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das verdickungsseitige Ende der Strömungsbarrieren (9)
abgerundet ist.
17. Vorrichtung nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die seitlichen Enden der Strömungsbarrieren (9) ohne
Absatz in die durch das Formwerkzeugteil (4) gebildete Fläche (10) überge
hen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999102129 DE19902129A1 (de) | 1999-01-20 | 1999-01-20 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Bürsten |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19902129A1 true DE19902129A1 (de) | 2000-07-27 |
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ID=7894844
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DE1999102129 Withdrawn DE19902129A1 (de) | 1999-01-20 | 1999-01-20 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Bürsten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19902129A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1999-01-20 DE DE1999102129 patent/DE19902129A1/de not_active Withdrawn
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