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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Bürsten im Wege des Spritzgießens von Kunststoff.
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Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren, bei dem Borstenbündel in einem Aufnahmekanäle aufweisenden Borstenträger gehalten sind, der üblicherweise aus Kunststoff gebildet ist und Teil der herzustellenden Bürste durch Umspritzen mit einer weiteren Kunststoffkomponente wird. Dabei werden die befestigungsseitigen Enden der Borstenbündel, die mit einer durch Anschmelzen gebildeten Verdickung versehen sind, von der weiteren Kunststoffkomponente eingesiegelt.
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Ein gattungsbildendes Verfahren ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 026 712 A1 bekannt. Bei diesem Stand der Technik wird der Borstenträger durch ein sogenanntes Kopfplättchen gebildet, welches sich lediglich im Bereich des Bürstenkopfes erstreckt. Die Grundfläche des Borstenträgers entspricht danach in etwa der Grundfläche der beborsteten Oberfläche der Bürste. Der so gebildete Borstenträger wird nach der Offenbarung der
DE 10 2006 026 712 A1 rückseitig mit einer zweiten Komponente umspritzt, die einen Grundkörper ausbildet, der eine Bürstenkopfschale zur Aufnahme des Kopfplättchens, einen Griffstiel und einen zwischen dem Bürstenkopf und dem Griffstiel vorgesehenen Bürstenhals ausformt.
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Bei einem anderen Stand der Technik, gemäß
EP 0 623 298 A1 , der ebenfalls als gattungsbildend angesehen werden kann, ist der Borstenträger Bestandteil des Grundkörpers selbst. Dieser Grundkörper wird durch Umspritzen mit einer zweiten Komponente im Bereich des Bürstenkopfes angefüllt. Dadurch wird eine rückseitige Schicht ausgebildet, die die Verdickung der Borstenbündel einsiegelt und diese gegenüber dem Grundkörper fixiert.
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Heutzutage findet man vermehrt Bürsten, insbesondere Zahnbürsten, die neben Borstenbündeln als Reinigungselemente auch Reinigungselemente an ihrem Bürstenkopf aufweisen, die aus einer weichelastischen Komponente, insbesondere einem thermoplastischen Elastomer gebildet sind. Solche Reinigungselemente könnten beispielsweise eine flächenmäßige Erstreckung haben und an einer Außenfläche des Bürstenkopfes vorgesehen sein. Auch ist es bekannt, Reinigungselemente aus einem thermoplastischen Elastomer nach Art von Borstenbündeln von der Oberseite des Bürstenkopfes abragend vorzusehen. Solche Reinigungselemente müssen nicht notwendigerweise stabförmig nach Art von Borstenbündeln vorgesehen sein. Auch können sich entsprechende Reinigungselemente flächenmäßig über die Breite bzw. Länge des Bürstenkopfes erstrecken und von der von den Borstenbündeln durchragten Oberfläche abstehen.
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Die vorliegende Erfindung will ein Verfahren und eine Vorrichtung angeben, die zur Herstellung von Bürsten umfassend Borstenbündel und wenigstens ein anderes Reinigungselement aufweisen, geeignet ist. Die vorliegende Erfindung will insbesondere ein Verfahren angeben, mit dem entsprechende Bürsten wirtschaftlich hergestellt werden können.
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Zur Lösung des obigen Problems wird mit der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von Bürsten angegeben, bei dem ein Aufnahmekanäle aufweisender Borstenträger aus einer ersten Kunststoffkomponente bereitgestellt, beispielsweise spritzgegossen wird. Eine Teilmenge der Aufnahmekanäle dieses Borstenträgers wird mit Borstenbündeln bestopft. Eine andere Teilmenge der Aufnahmekanäle wird mit einem Platzhalter verschlossen. Dieser Platzhalter wird derart in das Spritzgießwerkzeug eingebracht, dass der entsprechende Aufnahmekanal an einer Befestigungsseite des Borstenträgers verschlossen ist. Die Befestigungsseite des Borstenträgers ist diejenige Seite, welche benachbart zu den befestigungsseitigen Enden der Borstenbündel vorgesehen ist. Üblicherweise werden die Borstenbündel an ihrer Befestigungsseite durch Anschmelzen mit einer Verdickung versehen.
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Die vorzugsweise flächen- und/oder stiftförmigen Platzhalter sind vorzugsweise Teil eines Spritzgießwerkzeuges, in dem der derart vorbereitete Borstenträger aus der ersten Kunststoffkomponente mit einer zweiten Komponente umspritzt wird. Bei diesem Umspritzen verschließt der Platzhalter den wenigstens einen Aufnahmekanal, so dass sich in der zweiten Kunststoffkomponente ein den Aufnahmekanal verlängernder Durchlass in der zweiten Komponente ausbildet, der nach Ziehen des Platzhalters mit den zugeordneten Aufnahmekanal des Borstenträgers kommuniziert.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann durchgeführt werden mit lediglich einem Platzhalter zur Verlegung lediglich eines Aufnahmekanals in dem Borstenträger. Üblicherweise werden allerdings mehrere Aufnahmekanäle durch jeweils separate Platzhalter verschlossen, um diese Kanäle später zur Ausbildung von die von den Borstenbündeln durchragte Oberfläche überragenden Reinigungselementen zu nutzen.
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Hierzu wird der mit der zweiten Komponente hinterspritzte Borstenträger üblicherweise von seiner Rückseite her mit einer dritten Komponente umspritzt. Diese dritte Komponente tritt hierbei in den wenigstens einen Durchlass und den dem Durchlass zugeordneten Aufnahmekanal ein, der üblicherweise auf der gegenüberliegenden Seite durch einen Kanal einer sogenannten Lochfeldplatte verlängert wird. Die Lochfeldplatte hat ein mit dem Muster der Borstenbündel an der fertigen Bürste ausgebildetes Lochmuster. In einzelnen Löchern der Lochfeldplatte befinden sich Borstenbündel. Vorzugsweise werden einige dieser in der Lochfeldplatte ausgebildeten Löcher als Lochkavitäten genutzt, um die durch die Aufnahmekanäle des Borstenträgers hindurch gespritzte dritte Kunststoffkomponente in vorbestimmter Weise an der Oberseite des Borstenträgers vorzusehen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine wirtschaftliche Herstellung von Bürsten mit herkömmlichen Reinigungselementen aus Borstenbündeln und Kunststoff-Reinigungselementen. So kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein an sich bekannter Borstenträger, wie er heutzutage bei der Herstellung von Bürsten mit Borstenbündeln als alleinige Reinigungselemente Verwendung findet, genutzt werden, um die beiden Reinigungselemente Borstenbündel und Kunststoff-Reinigungselemente nebeneinander vorzusehen. Die die Oberseite des Bürstenkopfes überragenden Reinigungselemente sind mit einem, den Borstenträger umfassenden Bürstenkörper sicher verbunden, da die Reinigungselemente die Aufnahmekanäle des Borstenträgers durchragen. Darüber hinaus ist es möglich, Reinigungselemente aus Kunststoff sowohl an der Oberseite als auch an der Rückseite vorzusehen, um einerseits die Oberseite überragende und sich beispielsweise parallel zu den Borstenbündeln erstreckende Kunststoff-Reinigungselemente vorzusehen und andererseits auf der abgewandten Unterseite des Bürstenkörpers eine Reinigungsfläche aus dem gleichen Material auszubilden, um beispielsweise im Falle von Zahnbürsten einen Zungenreiniger bereitzustellen und/oder die Außenkontur des Bürstenkörpers als Schleimhautschutz mit dem weichelastischen Kunststoff auszubilden.
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Im Hinblick darauf wird gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, die dritte Komponente auf der den Borstenbündeln abgewandten Rückseite als Deckschicht auszubilden. Diese Deckschicht kann überwiegend oder vollständig die Rückseite der hergestellten Bürste abdecken und somit einen wirkungsvollen Schleimhautschutz ausbilden.
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Bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Im Hinblick auf das vorrichtungsmäßige Problem wird der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum Herstellen von Bürsten angegeben, die ein Grundkörper-Spritzgießwerkzeug umfasst. Dieses Grundkörper-Spritzgießwerkzeug bildet ein Formnest zum Spritzgießen eines Grundkörpers aus. Als Grundkörper wird beispielsweise eine Verbindung von Borstenträger mit Aufnahmekanälen und einer den Borstenträger rückseitig umgebenden Grundkomponente verstanden. Das Grundkörper-Spritzgießwerkzeug hat eine Aufnahme zum Halten einer Lochfeldplatte, die die Borstenbündel hält. Diese Aufnahme ist in einer ersten Werkzeughälfte des Grundkörper-Spritzgießwerkzeuges ausgeformt. Des Weiteren weist das Grundkörper-Spritzgießwerkzeug wenigstens einen Platzhalter auf, der an einer zweiten Werkzeughälfte des Grundkörper-Spritzgießwerkzeuges vorgesehen ist. Dieser Platzhalter verschließt bei geschlossenem Grundkörper-Spritzgießwerkzeug einen Aufnahmekanal eines Borstenträgers, der an der Lochfeldplatte gehalten ist. In der einfachsten Ausgestaltung ist lediglich ein Platzhalter in Stiftform vorgesehen, der mit einer einzigen Mündung eines Aufnahmekanals zusammenwirkt und diesen verschließt. Vorzugsweise sind indes mehrere solcher stiftförmiger Platzhalter und eine entsprechende Anzahl von Aufnahmekanälen vorgesehen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht die wirtschaftliche Herstellung von Bürsten unter Verwendung von vorgefertigten Borstenträgern. Die Borstenträger können beispielweise zugeliefert werden. Die Borstenträger können dabei aus jedem beliebigen Material gebildet sein, wobei vorzugsweise Kunststoff zum Einsatz kommt.
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In die nach Entfernen der Platzhalter freigegebene Aufnahmekanäle können vorgefertigte Kunststoff-Reinigungselemente eingebracht werden. Bevorzugt wird indes das Herstellen solcher Reinigungselemente im Wege des Umspritzens des Borstenträgers. Hierzu wird gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Vorrichtung vorgeschlagen, ein Umspritzungswerkzeug vorzusehen, welches ein Formnest ausbildet, welches mit dem von dem Platzhalter freigegebenen Aufnahmekanal kommuniziert. Dieses Umspritzungswerkzeug erlaubt das Eindringen einer weiteren Komponente im Wege des Spritzgießens, welche ein den Aufnahmekanal ausfüllendes und hierin befestigtes weiteres Reinigungselement ausbilden kann.
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Das Umspritzungswerkzeug hat vorzugsweise eine Aufnahme für die Lochfeldplatte und ein formgebendes Einsetzteil. Dieses formgebende Einsetzteil ist der Oberseite der Lochfeldplatte zugeordnet. Diese Oberseite ist gebildet durch diejenige Oberfläche der Lochfeldplatte, die den befestigungsseitigen Enden der Borstenbündel abgewandt ist. Das Einsetzteil hat in Verlängerung ausgewählter Aufnahmekanäle eine diese verschließende Formfläche. Beim Durchspritzen der Aufnahmekanäle wird plastifizierter Kunststoff gegen diese Formfläche gedrückt und erstarrt dort unter Abbildung der Kontur der Formfläche.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung bildet das Einsetzteil zu den ausgewählten Aufnahmekanälen eine Kanalkavität aus, die den jeweiligen Aufnahmekanal fortsetzt und abschließt. Die verschiedenen Kanalkavitäten können unterschiedliche Tiefe haben, um Reinigungselemente aus Kunststoff auszubilden, die die Oberseite des Borstenträgers mit unterschiedlicher Länge überragen.
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Zur gleichzeitigen Ausbildung eines an der Rückseite der Bürste ausgebildeten flächenförmigen Reinigungselementes mit Reinigungselementen, die nach Art von Borsten die Oberseite des Borstenträgers überragen, wird gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, das Umspritzungswerkzeug an der Rückseite des Grundkörpers mit einer Rückenkavität auszubilden, welche mit den freigegebenen Aufnahmekanälen kommuniziert. Das Umspritzen des Grundkörpers durch Einbringen von Kunststoff in die Rückenkavität führt danach zwangsläufig auch zum Ausbilden der Reinigungselemente aus dem besagten Kunststoff an der Oberseite des Grundkörpers, so dass die Reinigungselemente den Borstenträger überragen. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist das Einsetzteil lösbar mit der Lochfeldplatte verbunden wodurch es möglich wird, Lochfeldplatten wahlweise ausschließlich mit Borstenfilamenten zu bestopfen oder aber in einer Verfahrensführung einzusetzen, bei welcher Reinigungselemente durch Hindurchspritzen durch die Lochfeldplatte ausgebildet werden. Auch ist es möglich, die Anordnung von Borstenbündeln zu Reinigungselementen aus Kunststoff durch Verlegen der Lage des Einsetzteiles relativ zu der Lochfeldplatte zu verändern.
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Bevorzugte Weiterbildungen sind in den abhängigen Vorrichtungsansprüchen angegeben.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
- 1 eine Längsschnittansicht eines vorgefertigten Borstenträgers mit Lochfeldplatte;
- 2 die in 1 gezeigte Einheit nach dem Einbringen von Borstenbündeln;
- 3 die in 2 gezeigte Einheit nach dem endseitigen Anschmelzen der Borstenbündel;
- 4 die in 3 gezeigte Einheit nach Einbau in ein Spritzgießwerkzeug zum Ausbilden des Grundkörpers und
- 5 der in 4 gezeigte Grundkörper in einem weiteren Spritzgießwerkzeug zum Herstellen von weichelastischen Reinigungselementen.
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1 zeigt einen mit Bezugszeichen 2 gekennzeichneten plattenförmigen Borstenträger und eine darunterliegende Lochfeldplatte 4. Der Borstenträger 2 weist eine Vielzahl von Aufnahmekanälen 6 auf. In der Lochfeldplatte 4 ist eine Vielzahl von Lochkanälen 8 entsprechend dem Lochmuster des Borstenträgers 2 ausgeformt. Die Aufnahmekanäle 6 fluchten mit den Lochkanälen 8 und haben identischen Durchmesser.
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Die Lochfeldplatte 4 bildet eine Borstenträgeraufnahme 10 aus, welche einen unteren Randbereich des Borstenträgers 2 umfänglich umgibt. Wie der Schnittansicht gemäß 1 zu entnehmen ist, sind die rückseitigen Öffnungen der Aufnahmekanäle 6 des Borstenträgers 2 angefast. Als Rückseite soll die den reinigungsaktiven Enden der Reinigungselemente abgewandte Seite verstanden werden. Die gegenüberliegende Seite wird als Oberseite bezeichnet.
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Von der Rückseite werden - wie 2 veranschaulicht - Borstenbündel 12 durch die Aufnahmekanäle 6 des Borstenträgers 2 und durch die Lochkanäle 8 der Lochfeldplatte 4 hindurchgeschoben. Die Borstenbündel 12 sind derart bemessen, dass sie die Einheit aus Borstenträger 2 und Lochfeldplatte 4 beidseitig überragen, was im Hinblick auf eine Positionierung der Borstenbündel relativ zu der besagten Einheit und/oder Konturierung des Borstenfeldes durch axiale Relativbewegung einzelner Borstenbündel 12 zueinander wünschenswert ist.
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Wie 2 verdeutlicht, wird lediglich eine Teilmenge der Aufnahmekanäle 6 mit den zugeordneten Lochkanälen 8 mit Borstenbündeln 12 bestopft. In der gezeigten Längsschnittansicht bleiben drei der Kanäle 6, 8 frei von Borstenbündeln 12.
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Durch Erwärmen gegebenenfalls nach vorherigem Konturieren der Borstenbündel 12 werden an den befestigungsseitigen Enden derselben Schmelztropfen (Pilzköpfe) gebildet, die eine Verdickung 14 ausformen, über welche sämtliche Filamente eines Borstenbündels 12 miteinander verbunden sind und welche der späteren Fixierung der Borstenbündel 12 dient. Die Verdickung 14 kann jeweils bis zu der angefasten Mündung des Aufnahmekanals 6 verschoben werden, um diesen Aufnahmekanal 6 für das spätere Umspritzen, welches in 4 verdeutlicht ist, abzudichten.
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Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Borstenträger 2 im Wege des Spritzgießens aus einer ersten Kunststoffkomponente hergestellt. Denkbar ist aber auch die Herstellung des Borstenträgers 2 beispielweise durch Aus- und Freistanzen einer Tafel, beispielsweise einer Kunststofftafel aus der besagten ersten Kunststoffkomponente, wobei auch die Aufnahmekanäle 6 mittels Stanzen hergestellt werden können.
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Das in 3 gezeigte Zwischenerzeugnis wird nunmehr in das in 4 gezeigte Grundkörper-Spritzgießwerkzeug 16 überführt. Dieses Grundkörper-Spritzgießwerkzeug 16 hat eine erste Werkzeughälfte 18 und eine zweite Werkzeughälfte 20, wobei die erste Werkzeughälfte 18 eine Aufnahme 22 für die Lochfeldplatte 4 ausbildet. Diese Aufnahme 22 ist gestuft ausgebildet, wobei ein erster größerer Teilbereich 22a der Aufnahme 22 derart ausgestaltet ist, dass dieser die Lochfeldplatte 4 exakt aufnehmen kann, und ein darunter versetzt vorgesehener kleinerer Teilbereich 22b der Aufnahme 22 eine Stufe 22c ausformt, auf welcher sich die Lochfeldplatte 4 abstützt. Der kleinere Teilbereich 22b bildet eine Einsetzteilaufnahme 24 für ein Einsetzteil 26 aus. Dieses Einsetzteil 26 erstreckt sich zwischen dem Grund der Aufnahme 22 und der Unterseite der Lochfeldplatte 4. Seitlich neben dem Einsetzteil 26 bildet der kleinere Teilbereich 22b einen Freiraum, in dem sich die nutzungsseitigen Enden der Borstenbündel 12 befinden.
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Wie 4 schematisch verdeutlicht, liegt die Oberseite der Lochfeldplatte 4 in der Teilungsebene des Grundkörper-Spritzgießwerkzeuges 16. Auf der der ersten Werkzeughälfte 18 abgewandten Seite sind stiftförmige Platzhalterelemente 28 verschieblich geführt in Bohrungen, die an der zweiten Werkzeughälfte 20 ausgespart sind, gehalten. Die stiftförmigen Platzhalter 28 weisen einen vorderen Dichtungskonus 34 auf. Der stiftförmige Platzhalter 28 ist in korrespondierend zu dessen Durchmesser ausgeformten Führungsbohrungen 36 der zweiten Werkzeughälfte 20 verschieblich geführt.
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Bei dem in 4 gezeigten Ausführungsbeispiel durchragen die Platzhalter 28 eine Grundkörperkavität 38 zum Spritzgießen eines nur teilweise gezeigten Grundkörpers 40, der bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel einen Bürstenkopf 40a und auch einen Griffstiel 40b ausbildet. Zur Ausbildung des Grundkörpers 40 wird das Grundkörper-Spritzgießwerkzeug 16 geschlossen. Die Platzhalter 28 sind derart in die Einheit aus Borstenträger 2 und Lochfeldplatte 4 eingeschoben, dass sich der Dichtungskonus 34 an der rückseitigen Mündung der Aufnahmekanäle 6 befindet und diese abdichtet. Der Platzhalter 28 durchragt dementsprechend die Grundkörperkavität 38 und wird von dem durch die Grundkörperkavität 38 eingespritzten Kunststoff umströmt. Dieser im Folgenden als zweite Kunststoffkomponente bezeichnete Kunststoff siegelt die Verdickungen 14 sowie einen unteren umlaufenden Randbereich des Borstenträgers 2 ein.
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Nach dem Spritzgießen des Grundkörpers 40 aus der zweiten Kunststoffkomponente und Erstarren der zweiten Kunststoffkomponente werden die stiftförmigen Platzhalter 28 gezogen, d.h. relativ zu dem geschlossenen Grundkörper-Spritzgießwerkzeug 16 bewegt. Speziell werden die Platzhalter 28 aus dem Grundkörper 40 herausgezogen. Dabei werden in dem Grundkörper 40 den einzelnen Aufnahmekanälen 8 zugeordnete Durchlässe 42 innerhalb des Grundkörpers 40 freigegeben.
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Das so hergestellte Zwischenerzeugnis wird durch Versetzen der Lochfeldplatte 4 in ein in 5 gezeigtes Umspritzungswerkzeug 44 überführt. Das in dem Grundkörper-Spritzgießwerkzeug 16 hergestellte Zwischenerzeugnis wird dabei vor allem durch Halten der Borstenbündel 12 innerhalb der Lochkanäle 8 beim Umsetzen der Lochfeldplatte 4 gehalten.
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Auch ist ein kleiner Teil des Zwischenerzeugnisses kopfumlaufend in der Kavität der Lochfeldplatte 4 gehalten.
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Eine in 5 gezeigte zweite Werkzeughälfte 48 des Umspritzungswerkzeuges 44 bildet eine Rückenkavität 50 aus, die im wesentlichen die gesamte Rückseite des Grundkörpers 40 im Bereich des Bürstenkopfes 40a dieses Grundkörpers 40 umgibt. Diese Rückenkavität 50 kommuniziert über die Durchlässe 42 und die Aufnahmekanäle 6 sowie die Lochkanäle 8 mit Kanalkavitäten 52, die an dem Einsetzteil 26 mit dem Durchmesser der Lochkanäle 8 und mit diesen fluchtend ausgespart sind. Die Kanalkavitäten 52 bilden jeweils eine die Aufnahmekanäle 6 abschließende Formfläche für die in das Umspritzungswerkzeug 44 einzuspritzende dritte Komponente aus.
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Diese dritte Komponente wird über ein mit Bezugszeichen 54 angedeutetes Heißkanalsystem der Rückenkavität 50 zugeführt und bildet dort eine rückseitige Deckschicht aus, die gesamte Rückseite des Grundkörpers 40 abdeckt. Die dritte Kunststoffkomponente gelangt über die Rückenkavität 50 in die jeweiligen Durchlässe 42 und füllt die Aufnahmekanäle 6 und die Lochkanäle 8 und schließlich die Kanalkavitäten 52 aus, so dass durch die dritte Kunststoffkomponente sowohl an der Rückseite und durch die Deckschicht 56 ein flächiges Reinigungselement als auch auf der gegenüberliegenden von den Borstenbündeln 12 überragten Oberseite des Borstenträgers 2 Reinigungselemente 58 aus der dritten Kunststoffkomponente ausgebildet werden.
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Nach Erkalten des in 5 gezeigten Ausführungsbeispiels einer Bürste wird das Umspritzungswerkzeug 44 geöffnet und die Lochfeldplatte 4 zusammen mit der fertig gestellten Bürste entnommen.
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Soweit vorstehend ein Ziehen der Platzhalterelemente beschrieben ist, reicht es hierfür, dass die Platzhalter 28 von der Mündung der Aufnahmekanäle 6 entfernt werden. Das Ziehen bedingt nicht zwingend, dass die Platzhalter vor dem Ziehen über einen gewissen Längenbereich in die Aufnahmekanäle 6 und/oder die Lochkanäle 8 der Lochfeldplatte 4 eingebracht worden sind. Eine Ausgestaltung, bei welcher die Platzhalter die Lochfeldplatte 4 durchragen und in das Einsetzteil 26 hineinragen, ist aber denkbar, beispielsweise zur Positionierung der Lochfeldplatte 4 und des Einsetzteils 26. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel dienen die Lochkanäle 8 der Lochfeldplatte 4 lediglich dem Abformen eines Längenabschnitts der Reinigungselemente, die beispielsweise aus thermoplastischem Elastomer gebildet sein können. Es ist aber ebenso gut möglich, auf das Einsetzteil 26 zu verzichten und statt Lochkanäle 8 der Lochfeldplatte 4, d.h. die Lochfeldplatte 4 durchsetzende Ausnehmungen, in dieser auch endseitig verschlossene Ausnehmungen auszusparen. In diesem Fall kann auf das Einsetzteil 26 ganz oder teilweise verzichtet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Borstenträger
- 4
- Lochfeldplatte
- 6
- Aufnahmekanal
- 8
- Lochkanal
- 10
- Borstenträgeraufnahme
- 12
- Borstenbündel
- 14
- Verdickung
- 16
- Grundkörper-Spritzgießwerkzeug
- 18
- erste Werkzeughälfte
- 20
- zweite Werkzeughälfte
- 22
- Aufnahme
- 22a
- größerer Teilbereich der Aufnahme
- 22b
- kleinerer Teilbereich der Aufnahme
- 22c
- Stufe
- 24
- Einsetzteilaufnahme
- 26
- Einsetzteil
- 28
- Platzhalter
- 34
- Dichtungskonus
- 36
- Führungsbohrung
- 38
- Grundkörperkavität
- 40
- Grundkörper
- 40a
- Bürstenkopf
- 40b
- Griffstiel
- 42
- Durchlass
- 44
- Umspritzungswerkzeug
- 46
- erste Werkzeughälfte
- 48
- zweite Werkzeughälfte
- 50
- Rückenkavität
- 52
- Kanalkavität
- 54
- Heißkanalsystem
- 56
- Deckschicht
- 58
- Reinigungselement