DE19902055A1 - Luftbereiftes Rad, insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge - Google Patents

Luftbereiftes Rad, insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge

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Abstract

Für ein luftbereiftes Rad insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge wird eine Bereifung mit zwei voneinander getrennten Luftkammern vorgeschlagen, die achsgleich nebeneinander liegen und die über eine gemeinsame Reifendecke radial nach außen abgedeckt sind, wobei die Luftkammern über eine zwischen diesen liegende Stegwand gegeneinander abgegrenzt sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein luftbereiftes Rad, insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Luftbereifte Räder der vorgenannten Art sind aus der DE 34 20 145 A1 bekannt. Hierbei ist bezüglich der Bereifung eine bei Zwillingsrädern übliche Lösung gegeben, es sind nämlich die voneinander getrennten Luftkammern jeweils einem eigen­ ständigen Reifen zugeordnet, der von einer Felge getragen ist und es sind die Felgen beider Reifen auf einer gemeinsamen Radscheibe abgestützt, wobei die Verbindung zur Radscheibe über einen axialen, mit der Radscheibe verbundenen und die Felgen tragenden Bund erfolgt. Zwischen den beiden Reifen liegt ein ringförmiges Trennteil, dessen hauptsächliche Funktion darin besteht, bei Reifenverformungen insbesondere im Aufstandsbereich ein Reiben der einander benachbarten Reifenflanken aneinander zu vermeiden.
Weiter ist es in Verbindung mit Zwillingsrädern von Kraftfahrzeugen bekannt (DE 29 40 834 A1; DE 31 11 191 C2), den die Reifen tragenden Felgen jeweils Radscheiben zuzuordnen, die zusammengeführt plan aufeinander aufliegend gemeinsam gegenüber der Radnabe verschraubt sind. Die von den Felgen getragenen, getrennte Luftkammern abgrenzende Reifen weisen einen bei Zwillingsrädern üblichen Abstand auf und es wird vorgesehen, in diesen zwischen den Reifen liegenden Ringraum ein elastisches, ringförmiges Füllstück einzusetzen, das über die Felgen und/oder Reifen geführt eine unmittelbare Berührung der einander zugewandten Reifenflanken verhindert und zugleich einen Abweiser bildet, durch den das Festsetzen von Fremdkörpern zwischen den Reifen sowie auch ein Zuschmieren des Zwischenraumes mit Mutterboden, Lehm oder dergleichen vermieden wird.
Diesem Zweck dient auch eine weitere bekannte Lösung (DE-OS 29 01 606), bei der zwischen den Reifen ein Zwischenring liegt, der sich im Bereich der Reifenschultern gegen die Reifen abstützt und der bei im Querschnitt trapezförmiger, sich nach radial innen verjüngender Kontur mit seinem Außenumfang in Höhe der Lauffläche der Reifen liegt und quasi einen Laufflächenteil bildet.
Eine weitere diesbezügliche Lösung ist aus der DE 37 18 235 A1 bekannt, bei der der Zwischenraum zwischen den Reifen eines Zwillingsrades durch einen Füllkörper geschlossen ist, der als ringförmiger Hohlkörper ausgebildet ist, aufblasbar ist und im aufgeblasenen Zustand zwischen den einander zugewandten Flanken der Reifen eingespannt ist.
Im Hinblick auf die angesprochenen Nachteile von Zwillings­ radanordnungen finden insbesondere bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen, aber auch bei Erdbewegungsmaschinen oder Off- Road-Fahrzeugen besonders großvolumige Reifen Verwendung, die häufig als Niederdruckreifen eingesetzt sind und eine besonders gute Bodenanpassung bei hoher Traktionsfähigkeit aufweisen. Solche Breitreifen weinen nur eine Luftkammer auf und haben damit gegenüber Doppelradanordnungen mit vonein­ ander unabhängigen Reifen den grundsätzlichen Nachteil, daß bei einem Reifenschaden das Fahrzeug nicht mehr manövrierfähig ist, wenn der Reifen nicht ausgewechselt wird, wogegen bei Zwillingsrädern und Ausfall lediglich eines Reifens noch ein Notbetrieb möglich ist.
Durch die Erfindung soll eine Lösung aufgezeigt werden, die die Vorteile einer Zwillingradanordnung unter Vermeidung ihrer Nachteile nutzbar macht.
Erfindungsgemäß wird dies mit einem gemäß den Merkmalen des Anspruches 1 ausgestalteten luftbereiften Rad erreicht. Durch das Zusammenfassen der Luftkammern unter einer gemeinsamen Reifendecke ergibt sich eine funktional einem Zwillingsreifen entsprechende Reifenkonfiguration ohne den bei einer Zwillingsbereifung gegebenen Mittelspalt, der fallweise ge­ sondert abgedeckt werden müßte, und es ist desweiteren auch vermieden, daß bei unterschiedlichen Belastungs- und/oder Druckverhältnissen in den Reifen diese bezüglich ihrer einander zugewandten Flanken reibend aneinander liegen. Zudem ermöglicht die erfindungsgemäße Ausgestaltung mit einer die Luftkammern gegeneinander abtrennenden, im wesentlichen radialen Stegwand, die sich zwischen Reifendecke und Felge erstreckt, die Vereinfachung der Felge, mit einer ent­ sprechenden Gewichtserleichterung für die Felge sowie auch, trotz vereinfachter Felgenkonfiguration, einem besonders großen Luftvolumen.
Zweckmäßigerweise ist im Rahmen der Erfindung die Stegwand einstückig mit der Reifendecke ausgebildet, wobei es weiter­ hin zweckmäßig ist, radial innen eine Einspannung der Steg­ wand zwischen den FeIgen- bzw. Radscheibenteilen vorzunehmen.
Konstruktiv bietet die Erfindung darüber hinaus die Möglichkeit, bei gleicher Außenkontur der Bereifung für die beiden Luftkammern gleiche oder unterschiedliche Volumina zu schaffen und diese mit gleicher oder unterschiedlicher Innenform zu gestalten, ebenso wie den Luftkammern bedarfsweise gleiche oder unterschiedliche Luftdrücke aufzu­ prägen. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion ist, daß die Stegwand gegenüber einer Zwillings­ bereifung zwei Reifenflanken ersetzt und im Vergleich zu Reifenflanken geringeren Belastungen und vor allen Dingen praktisch kaum Verletzungsgefahren ausgesetzt ist.
Der erfindungsgemäße Reifenaufbau ermöglicht darüber hinaus auch in der Montage Vereinfachungen, da die den voneinander abgewandten Flanken der Bereifung zugeordneten Felgenteile seitlich eingeschoben werden können.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen. Ferner wird die Erfindung nachstehend mit weiteren Einzelheiten anhand eines stark schematisierten Ausführungsbeispieles erläutert, das einen Querschnitt durch das Rad mit der zugehörigen Bereifung und die Befestigung des Rades an der Bremstrommel einer Nutzfahrzeugachse zeigt.
Das Rad 1 weist eine Bereifung 2 auf, die zwei voneinander getrennte Luftkammern 3 und 4 umfaßt, wobei die Bereifung 2 eine die beiden Luftkammern 3 und 4 radial außen überdeckende Reifendecke 5 aufweist, die über seitlich außen liegende Flanken 6 und 7 und eine mittlere Stegwand 8, die zwischen den Luftkammern 3 und 4 liegt und diese gegeneinander abgrenzt, mit der Felge 9 verbunden sind, von der jeweils ein Feigenteil 10 bzw. 11 einer Luftkammer 3 bzw. 4 zugeordnet ist und die ihrerseits jeweils mit einem Teil 12 bzw. 13 der insgesamt mit 14 bezeichneten Radscheibe verbunden sind. Die Radscheibe 14 ist ihrerseits in nicht näher dargestellter Weise an einer Flanschfläche der Bremstrommel 15 der insgesamt nur angedeuteten Achse 16 axial angeflanscht.
In der hier dargestellten lediglich der Erläuterung des Prinzips dienenden Ausgestaltung gehen die Feigenteile 10, 11 jeweils in einen entsprechenden Radscheibenteil 12, 13 über, der als Ringflansch die Bremstrommel 15 umschließt, und es sind die beiden Radscheibenteile 12, 13 gemeinsam über hier angedeuteten Radschrauben 17 gegen die Bremstrommel 15 ver­ spannbar. Zusätzlich können erfindungsgemäß die Radscheiben­ teile 12 und 13 nahe ihrem in die Felgenteile 10 bzw. 11 übergehenden Außenumfang, wie über die Schrauben 18 angedeutet, gegeneinander verspannt sein, wobei bei gegen­ einander verspannten Radscheibenteilen 12 und 13 die Stegwand 8 über diese an ihrem radial inneren Umfang abdichtend eingespannt ist.
Das Ausführungsbeispiel zeigt hierfür, daß die Stegwand 8 radial innen einen umlaufenden Ringwulst 19 aufweist, dem im Übergang der Radscheibenteile 12, 13 in die Felgenteile 10, 11 halbkreisförmige Ausformungen 20, 21 entsprechen, die den Ringwulst 19 formschlüssig und dichtend aufnehmen.
Das Ausführungsbeispiel zeigt bezüglich der Bereifung 2 wie auch bezüglich der Radscheibe 14 einen symmetrischen Aufbau. Weiter sind die von den Radscheibenteilen 12, 13 jeweils abragenden, entgegengesetzt gerichteten Felgenteile 10, 11 mit axialem Verlauf gezeichnet, und die an ihren voneinander abgelegenen Enden vorgesehenen Felgenhörner 22 und 23 nur angedeutet.
Im Rahmen der Erfindung liegen aber auch Ausgestaltungen, bei denen die Felgenteile unterschiedlich gestaltet sind und/oder gegen die Radscheibe 14 radial nach innen verlaufen, so daß sich vergrößerte Volumina für die Luftkammern 3 und 4 ergeben. In Ausgestaltung der Erfindung können die Felgenteile 10, 11 auch unterschiedliche Breite aufweisen und es ist auch ein von der Radialen abweichender Verlauf der Stegwand 8 erfindungsgemäß möglich, so daß sich an unterschiedliche Trag- und Benutzungsverhältnisse angepaßte Bereifungskonstruktionen schaffen lassen, wobei in Ausge­ staltung der Erfindung die Stegwand 8 mit der Reifendecke 5 einstückig ausgebildet sein kann und in diese gegebenenfalls auch tragend eingearbeitet werden kann, so daß über die Stegwand 8 auch radiale Kräfte übertragen werden können und die Reifendecke 5 über die Stegwand 8 radial gehalten werden kann. Insbesondere in Verbindung mit einer derartigen Lösung lassen sich auch unterschiedliche Drücke in den Luftkammern 3 und 4 verwirklichen, denen jeweils ein eigenständiger Luftanschluß 24 bzw. 25 zugeordnet ist, der in bekannter Weise durch ein Reifenventil gebildet sein kann.

Claims (13)

1. Luftbereiftes Rad, insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge, mit zwei ringförmige, achsgleich nebeneinander liegende und voneinander getrennte Luftkammern umfassender, felgenge­ führter Bereifung, sich zwischen Felge und Reifendecke erstreckenden Reifenflanken und zentraler, felgentragender Radscheibe, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereifung (2) für die beiden gegeneinander ab­ grenzenten Luftkammern (3, 4) eine diese gemeinsam über­ deckende Reifendecke (5) aufweist und die Luftkammern (3, 4) durch eine sich zwischen Reifendecke (5) und Felge (9) erstreckende und mit Reifendecke (5) und Felge (9) verbundene Stegwand (8) voneinander getrennt sind.
2. Luftbereiftes Rad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stegwand (8) einstückig mit der Reifendecke (5) ausgebildet ist.
3. Luftbereiftes Rad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stegwand (8) zwischen den den Luftkammern (3, 4) jeweils. zugeordneten Felgenteilen (10, 11) eingespannt ist.
4. Luftbereiftes Rad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Felgenteil (10, 11) mit der Radscheibe (14) einstückig verbunden ist.
5. Luftbereiftes Rad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Radscheibe (14) aus zwei mit den Felgenteilen (10, 11) jeweils einstückigen Radscheibenteilen (12, 13) gebildet ist.
6. Luftbereiftes Rad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Felgenteil mit einem radialen, der Radscheibe zugeordneten Befestigungsflansch versehen ist.
7. Luftbereiftes Rad nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsflansch gegen die Radscheibe verspannbar ist, die dem anderen Felgenteil zugehörig ist.
8. Luftbereiftes Rad nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Felgenteile jeweils einen Befestigungsflansch aufweisen und über die Befestigungsflansche gegeneinander und gegenüber der Radscheibe zu verspannen sind.
9. Luftbereiftes Rad nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Radscheibe zwischen den Befestigungsflanschen der Felgenteile einspannbar ist.
10. Luftbereiftes Rad nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Felgenteile (10, 11) an ihren voneinander abgewandten Seiten einen Führungsrand (Felgenhorn 22, 23) für eine Reifenflanke (6, 7) aufweisen.
11. Luftbereiftes Rad nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Felgenteile im Übergang zur Radscheibe die Stegwand einspannende Ringzonen aufweisen.
12. Luftbereiftes Rad nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Radscheibenteile im radialen Bereich der Felgenteile (10, 11) die Stegwand einschließende Ringzonen aufweisen.
13. Luftbereiftes Rad nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die die Stegwand einschließenden Ringzonen der Radscheibenteile radial versetzt zu den Felgenteilen in deren Anschlußbereich an die Radscheibe liegen.
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