DE19902045A1 - Verfahren zur Herstellung einer Getränkedose aus Weißblech - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Getränkedose aus WeißblechInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Getränkedose aus Weißblech.
Getränkedosen werden in der Regel aus Weißblech oder Aluminium gefertigt.
Heutzutage werden hauptsächlich zweiteilige Dosen verwendet, die aus einem
Dosenkörper und einem Deckel bestehen. Der Dosenkörper ist einstückig und besteht
aus einer im wesentlichen zylindrischen Dosenwand, mit einem daran angeformten
Endteil (Dosenboden). Es wird durch Tiefziehen und Abstreckziehen auf die
nachfolgend beschriebene Weise gefertigt. Aus einem Blechband wird eine kreisrunde
Blechscheibe, Ronde genannt, ausgeschnitten. Durch Tiefziehen wird aus dieser Ronde
zunächst ein Napf gezogen. Dieser Napf muß zwischen Endteil und zylindrischer
Dosenwand einen im wesentlichen kegelstumpfförmigen Übergang, auch Schräge
genannt, aufweisen, damit der eigentliche Dosenboden im fertigen Zustand einen
Durchmesser aufweist, der kleiner ist als der Durchmesser der zylindrischen
Dosenwand. Nach dem Tiefziehen des Napfes wird durch Abstreckziehen die Napfhöhe
um etwa das Dreifache vergrößert, indem die zylindrische Wand des Napfes in der
Länge gestreckt und dabei in der Dicke entsprechend reduziert wird. Die hohen
Flächenpressungen in den Abstreckwerkzeugen (Stempel und Ringe) würden eine auf
das Blech zuvor aufgebrachte Lackierung zerstören, so daß man auf die Vorlackierung
verzichtet und die Innen- und Außenlackierung erst an der fertigen Dose erfolgt. Am
Ende des Abstreckvorganges wird der Dosenboden in seine endgültige Form geformt,
indem der Abstreckstempel in den Dosenboden und ein außerhalb des Dosenbodens
befindliches Bodenwerkzeug (Matrize) eintaucht. Hierbei wird ein zum Doseninneren
hin nach innen gewölbter Dom erzeugt, der an seinem äußeren Rand in eine ringförmige
Stellkante übergeht. An diese Stellkante grenzt dann außen die endgültig geformte
Schräge an. Mittels Luftdruck, der auf die Innenseite des Dosenbodens wirkt, und/oder
mittels Abstreiffingern, wird der fertige Dosenkörper vom Abstreckstempel abgestreift.
Um aus Kostengründen einen im Durchmesser möglichst kleinen Deckel verwenden zu
können, für dessen Herstellung weniger Blech benötigt wird, wird der Durchmesser des
oberen, offenen Endes des Dosenkörpers durch Necken verkleinert. Vor dem Necken
erhält der Dosenkörper auf der Außenseite einen Grundlack und die Bedruckung und
auf der Innenseite eine Sprühlackierung. Nach allen Lackiervorgängen wird eine
Trocknung durchgeführt. Auch bei wasserlöslichen Lacken fällt jeweils Lösungsmittel
an.
In Japan gibt es auch gezogene Getränkedosen (vgl. DE 40 29 553 A1), die beidseitig
eine Kunststoffbeschichtung aus PET (Polyethylenterephthalat) haben. Die
Kunststoffbeschichtung wird auf ein verchromtes Blechband (ECCS) vor der
Dosenfertigung aufgebracht, was durch Laminieren einer vorgefertigten Folie erfolgt.
Der Dosenkörper wird durch Tiefziehen und Weiterziehen mit Reckung hergestellt,
wobei eine Wandausdünnung von etwa 30 bis maximal 50% erreicht wird. Die
beidseitige Kunststoffbeschichtung läßt das Abstreckziehen nicht zu, weil die
Kunststoffbeschichtung, insbesondere auf der Dosenaußenseite, versagen würde.
Blankes, verchromtes Blech ist für das Tiefziehen und das Abstreckziehen nicht
geeignet, da Freßerscheinungen an den Werkzeugen auftreten. Die bei verchromtem
Blech gemachten Erfahrungen und angewendeten Maßnahmen lassen sich nicht ohne
weiteres auf Weißblech übertragen, weil Kunststoff auf verchromtem Blech besser
haftet als auf Weißblech. Bei Weißblech, auf welches einseitig ein vorgefertigter PET-
Film auflaminiert wurde, ist die Haftung zwischen dem PET-Film und dem Weißblech
für das Abstreckziehen nicht ausreichend, auch dann nicht, wenn zwischen dem
Weißblech und dem PET-Film eine Klebstoff-Primerschicht vorgesehen wird. Wenn
jedoch der Dosenkörper nur durch Tiefziehen und Weiterziehen mit Reckung gezogen
wird, kann keine optimale Materialausnutzung erreicht werden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer
Getränkedose aus Weißblech aufzuzeigen, mit dem Getränkedosen kostengünstig
herstellbar sind.
Das Verfahren nach der Erfindung umfaßt folgende Verfahrensschritte:
Ausstanzen einer Ronde (kreisrunden Blechscheibe) aus einem einseitig mit PET (Polyethylenterephthalat) beschichteten Weißblech, auf welches die PET-Schicht durch Direkt-Extrusion aufgebracht wurde,
Verformen dieser Ronde durch Tiefziehen und anschließendes Abstreckziehen, wobei die PET-Schicht den Tiefzieh- bzw. Abstreckziehstempeln zugekehrt wird, zu einem einseitig offenen, zylindrischen Dosenkörper, mit einer zylindrischen Dosenwand und einem diese einseitig verschließenden Endteil,
Verschließen des anderen, offenen Endes des Dosenkörpers mit einem separaten, runden, im wesentlichen ebenen Dosenboden aus Blech durch Bördeln und Falzen unter Erzeugung eines Doppelfalzes.
Ausstanzen einer Ronde (kreisrunden Blechscheibe) aus einem einseitig mit PET (Polyethylenterephthalat) beschichteten Weißblech, auf welches die PET-Schicht durch Direkt-Extrusion aufgebracht wurde,
Verformen dieser Ronde durch Tiefziehen und anschließendes Abstreckziehen, wobei die PET-Schicht den Tiefzieh- bzw. Abstreckziehstempeln zugekehrt wird, zu einem einseitig offenen, zylindrischen Dosenkörper, mit einer zylindrischen Dosenwand und einem diese einseitig verschließenden Endteil,
Verschließen des anderen, offenen Endes des Dosenkörpers mit einem separaten, runden, im wesentlichen ebenen Dosenboden aus Blech durch Bördeln und Falzen unter Erzeugung eines Doppelfalzes.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die kostengünstige Herstellung von
Getränkedosen. Bereits das Ausgangsmaterial, nämlich einseitig mit PET direkt
beschichtetes Weißblech ist auch durch die direkte Beschichtung billiger in der
Herstellung als verchromtes Blechband mit auflaminierter PET-Folie. Die Verchromung
ist nämlich teurer als die Verzinnung und die separate Herstellung einer PET-Folie
erfordert einen eigenen Herstellungsprozeß. Durch die Direkt-Extrusion eines flüssigen
PET-Filmes auf das erhitzte Weißblechband wird eine besonders gute Haftung der PET-
Schicht auf dem Weißblech erzielt, was erst das Abstreckziehen ermöglicht. Ferner
kann durch das Tiefziehen und anschließende Abstreckziehen die Wanddicke der
zylindrischen Dosenwand gegenüber der Blechdicke des Ausgangsmaterials stark
verringert werden. Zur Herstellung eines Dosenkörpers mit vorbestimmtem Inhalt ist
dementsprechend weniger Ausgangsmaterial erforderlich. Durch diese
Materialeinsparung werden die Herstellungskosten ebenfalls gesenkt und außerdem
werden die Getränkedosen leichter.
Zur Herstellung der Getränkedosen wird also einseitig mit PET
(Polyethylenterephthalat) beschichtetes Weißblech verwendet, auf welches die PET-
Schicht durch Direkt-Extrusion aufgebracht wurde. Hierbei wird ein flüssiger PET-Film
auf das erhitzte Weißblechband aufgetragen, wodurch eine besonders gute Haftung der
PET-Schicht auf dem Weißblech erreicht wird. Diese gute Haftung ist für das
Abstreckziehen von erheblicher Bedeutung.
Zur Herstellung des Dosenkörpers der Getränkedose wird aus diesem einseitig mit PET
beschichteten Weißblech eine kreisrunde Blechscheibe, Ronde genannt, ausgestanzt.
Die Blechdicke der Ronde, auch Blecheinsatzdicke genannt, kann zwischen 0,16 bis
0,30 mm, vorzugsweise etwa 0,20 mm, betragen. Durch Tiefziehen wird die Ronde zu
einem einfachen Napf umgeformt. Das Tiefziehen erfolgt ein- oder zweistufig mit
einem Ziehverhältnis β von 1,6 bis 2,4. Beim Tiefziehen und anschließendem
Abstreckziehen wird die PET-beschichtete Seite den Tiefzieh- bzw.
Abstreckziehstempeln zugekehrt. Nach dem Abstreckziehen ist dann die gesamte
Innenseite des Dosenkörpers mit einer PET-Schicht ausgekleidet. Der so gebildete Napf
wird dann durch Abstreckziehen in drei bis vier Stufen zu einem einseitig offenen, im
wesentlichen zylindrischen Dosenkörper mit einer zylindrischen Dosenwand und einem
diese einseitig verschließenden Endteil umgeformt. Hierbei wird die ursprüngliche
Napfhöhe etwa um das Dreifache vergrößert. Beim Abstreckziehen wird die Wanddicke
des Napfes, die der ursprünglichen Blecheinsatzdicke entspricht, mit einem
Umformgrad Φ auf ein Drittel verringert, wodurch eine gegenüber der Napfwand
dünnere Dosenwand entsteht. Die Umformung des zunächst ebenen Napfbodens zu
einem Endteil erfolgt am Ende des Abstreckziehens. Der Dosenkörper wird
anschließend an seinem offenen Ende durch Necken im Durchmesser verkleinert, damit
auch ein im Durchmesser entsprechend kleinerer Dosenboden verwendet werden kann.
Durch das Abstreckziehen wird eine optimale Werkstoffausnutzung erreicht. Die Dicke
des Endteiles, welche in etwa der ursprünglichen Blecheinsatzdicke entspricht und die
Dicke der Dosenwand, welche etwa ein Drittel der ursprünglichen Blecheinsatzdicke
beträgt, sind optimal den Erfordernissen angepaßt. Im Bereich des offenen Endes des
Dosenkörpers ist durch das Necken die Wanddicke um etwa 60 µm gegenüber der
übrigen Dosenwand verdickt.
Das Verschließen des offenen Endes des Dosenkörpers erfolgt mit einem separaten,
runden, im wesentlichen ebenen Dosenboden aus Blech, der durch Bördeln und Falzen
mit dem Dosenkörper unter Bildung eines Doppelfalzes verbunden wird.
Um eine hohe Umformfähigkeit des PET sicherzustellen, sollte die PET-Schicht
zweckmäßig in amorphen Zustand gebracht werden. Dieser amorphe Zustand kann
durch Nacherwärmung des beschichteten Blechbandes auf eine Temperatur oberhalb
des PET-Schmelzpunktes und anschließende schnelle Abschreckung im Wasserbad
erzielt werden. Um die Aufheizzeit möglichst kurz zu halten, kann die Nacherwärmung
durch Induktionserhitzung bewirkt werden. Durch die Nacherwärmung wird außerdem
die Haftung verbessert. Durch die amorphe PET-Schicht wird gewährleistet, daß trotz
der hohen Umformbeanspruchung keine Risse und Poren in der PET-Schicht auftreten.
Versuche haben außerdem gezeigt, daß es zur Erhöhung der Sicherheit der Vermeidung
von Poren und Rissen unter Produktionsbedingungen zweckmäßig ist, nach dem
Tiefziehen und vor dem Abstreckziehen den vorgeformten Dosenkörper (Napf) einer
Temperaturbehandlung zu unterziehen. Diese Temperaturbehandlung sollte bei einer
Temperatur von 100 bis 200°C während einer Dauer von 1 bis 5 Minuten erfolgen. Da
Weißblech ein relativ preiswerter Werkstoff für die Herstellung von Dosen ist, und PET
den hohen Beanspruchungen beim Abstreckziehen widersteht, sollte für die
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zweckmäßig PET-beschichtetes
Weißblech verwendet werden, bei dem die PET-Schicht durch Direkt-Extrusion
aufgebracht wurde.
Für den Dosenboden wird zweckmäßig beidseitig mit PET beschichtetes Weißblech
verwendet. PET ist kratzfester als eine Lackierung und bildet für den Dosenboden
außen an der Stellkante einen dauerhaften Korrosionsschutz. Es sind somit die
vollständig aus Weißblech bestehenden Getränkedosen auch für subtropische Länder
einsetzbar.
Es wurde gefunden, daß bei der Beschichtung eines Blechbandes eine besonders gute
Haftung dann erreicht wird, wenn das Blechband im Auftragsbereich des flüssigen
Kunststoffilmes eine über dem Schmelzpunkt des jeweiligen Kunststoffes liegende
Temperatur aufweist. Die Temperatur des Blechbandes sollte etwa 10° über dem
Kunststoffschmelzpunkt liegen. Da jedoch die Schmelztemperaturen der verschiedenen
PET-Sorten zwischen 230 und 280°C liegen, entstehen beim Direktbeschichten von
Weißblech Probleme. Es darf nämlich der Schmelzpunkt des Zinns von 232°C nicht
überschritten werden, da es sonst zu einer Eisen-Zinn-Legierungsschichtbildung kommt
und außerdem flüssiges Zinn mit der Andrückrolle beim Extrusionsvorgang in
Berührung käme. Hierdurch würde die Zinnoberfläche beeinträchtigt werden und das
Zinn könnte auf der Dosenaußenseite die erforderliche Schmierwirkung beim
Abstreckziehen nicht leisten.
Um einerseits die erforderliche hohe Haftung der PET-Schicht zu erreichen und
andererseits die Zinnschicht des Weißbleches nicht zu beschädigen, wird daher bei der
Herstellung des kunststoffbeschichteten Weißbleches so verfahren, daß zwischen der
Zinnoberfläche und der PET-Schicht ein Haftvermittler aus thermoplastischem
Kunststoff vorgesehen wird, dessen Schmelztemperatur ≦ 210°C ist.
Das PET und der Haftvermittler werden zweckmäßig durch Coextrusion auf das erhitzte
Weißblechband aufgebracht, welches auf eine zwischen der Schmelztemperatur des
Haftvermittlers und der Schmelztemperatur des Zinns liegende Temperatur erhitzt
wurde.
Hierdurch kann erreicht werden, daß bei einer Temperatur des Weißblechbandes im
Auftragsbereich des zweischichtigen Kunststoffilmes von etwa 220°C eine
Beschädigung der Zinnschicht vermieden wird, weil diese Temperatur unter der
Schmelztemperatur des Zinns von 232°C liegt. Andererseits liegt aber die Temperatur
des Weißblechbandes um mindestens 10° über der Schmelztemperatur des
Haftvermittlers, so daß die gewünschte gute Haftung des Haftvermittlers an der
Zinnoberfläche erreicht wird. Der Haftvermittler stellt den gewünschten guten Verbund
zwischen Weißblech und der außen liegenden PET-Schicht sicher. Die Dicke der PET-
Schicht sollte bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens etwa 10 bis
50 µm, die des Haftvermittlers etwa 5 bis 10 µm, betragen. Das verwendete Weißblech
hat eine Dicke von 0,16 bis 0,30 mm. Die Zinnauflage beträgt 1,0 bis 5,0 g/m2 je
Bandseite, vorzugsweise 2,0 bis 2,8 g/m2.
Die Herstellung eines PET-beschichteten Weißbleches, welches sich besonders für die
Herstellung einer Getränkedose nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eignet, wird
nachstehend anhand der Zeichnung beschrieben. Ein Weißblechband 11 wird in seiner
Längsrichtung bewegt und zunächst durch eine Erhitzungseinrichtung 12 erhitzt. Mittels
einer Breitschlitzdüse 13 wird ein zweischichtiger Kunststoffilm 14 extrudiert, der aus
einer PET-Schicht 14a und einer Haftvermittlerschicht 14b aus thermoplastischem
Kunststoff besteht. Der Haftvermittler 14b weist eine Schmelztemperatur auf, die nicht
größer ist als 210°C. Das Weißblechband 11 wurde in der Erhitzungseinrichtung 12
vorher auf eine solche Temperatur erhitzt, daß es im Auftragsbereich 15 des flüssigen
Kunststoffilmes 14 eine über dem Schmelzpunkt des Haftvermittlers und unter dem
Schmelzpunkt des Zinns liegende Temperatur von etwa 220°C aufweist. Der
Kunststoffilm 14 wird dann an das Weißblechband 11 angedrückt, indem es durch einen
Spalt zwischen einer Andrückrolle 18 und einer Rolle 17, die als Laminatorrolle
bezeichnet wird, hindurchgeführt wird. Die am Kunststoffilm 14 anliegende
Laminatorrolle 17 wird dabei auf einer Temperatur gehalten, die unter der
Schmelztemperatur des PET liegt. Zweckmäßig sollte die Laminatorrolle 17 durch
Kühlung auf einer Temperatur im Bereich zwischen 20 bis 80°C gehalten werden. Die
Kühlung der Laminatorrolle 17 erfolgt vorteilhaft durch Wasser, welches durch die
Laminatorrolle 17 hindurchgeleitet wird. Es ist ferner eine Umlenkrolle 19 vorgesehen,
durch welche das Weißblechband 11 mit dem an der Laminatorrolle 17 anliegenden
Kunststoffilm 14 unter Spannung über einen Teil des Umfanges der Laminatorrolle 17
herumgeführt ist. Das Anpressen des flüssigen Kunststoffilmes 14 an das
Weißblechband 11 sollte mit einer auf die Breite des Weißblechbandes bezogenen Kraft
von mindestens 60 N/mm erfolgen. Während der Kunststoffilm 14 an der
Laminatorrolle 17 anliegt, muß zumindest seine PET-Oberflächenschicht durch
Abkühlung in den festen Zustand überführt werden, bevor die Oberfläche der
Laminatorrolle 17 von dem Kunststoffilm 14 gelöst wird. Der Durchmesser der
Laminatorrolle bzw. der Umschlingungswinkel, mit dem das Weißblechband zusammen
mit dem Kunststoffilm 14 an der Laminatorroile 17 in Anlage gehalten wird, müssen so
gewählt werden, daß bei einer Bandgeschwindigkeit von mindestens 50 m/min
zumindest die Oberflächenschicht des PET mit einer Kühlrate von höchstens
400 W/m2°C auf eine Temperatur abzukühlen, die mindestens um 30°C unter dem
Schmelzpunkt des PET liegt, bevor der Kontakt zwischen Kunststoffilm und
Laminatorrolle 17 gelöst wird.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Breite der Breitschlitzdüse 13 breiter ist
als die des Weißblechbandes. Dies führt dazu, daß der Kunststoffilm 14 an jeder Seite
des Weißblechbandes um 20 bis 30 mm vorsteht.
Die Trennung des überstehenden Kunststoffilmes erfolgt erst nach dem Abkühlen und
Festwerden des Kunststoffes mittels der Besäumrollen 16, die an beiden Seiten des
beschichteten Weißblechbandes angeordnet sind.
Wie bereits weiter oben erwähnt wurde, ist es wichtig, daß das PET in einem amorphen
Zustand vorliegt. Zu diesem Zweck wird das PET-beschichtete Weißblechband durch
eine Induktions-Erhitzungseinrichtung 20 geleitet, wo es auf eine Temperatur oberhalb
des PET-Schmelzpunktes gebracht wird. Die Überschreitung des Zinnschmelzpunktes
ist in diesem Fall nicht kritisch, da wegen der kurzen Erhitzungszeit die Eisen-Zinn-
Legierungsschichtbildung sehr gering ist und das flüssige Zinn auch nicht mit einer
Rolle in Berührung kommt. Durch unmittelbares Einleiten des Weißblechbandes in ein
Wasserbad 21 wird das Weißblechband schließlich mit hoher Kühlrate auf
Raumtemperatur abgeschreckt.
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung einer Getränkedose aus Weißblech, mit folgenden
Verfahrensschritten:
Ausstanzen einer Ronde (kreisrunden Blechscheibe) aus einem einseitig mit PET (Polyethylenterephthalat) beschichteten Weißblech, auf welches die PET-Schicht durch Direkt-Extrusion aufgebracht wurde,
Verformen dieser Ronde durch Tiefziehen und anschließendes Abstreckziehen, wobei die PET-Schicht den Tiefzieh- bzw. Abstreckziehstempeln zugekehrt wird, zu einem einseitig offenen, zylindrischen Dosenkörper, mit einer zylindrischen Dosenwand und einem diese einseitig verschließenden Endteil,
Verschließen des anderen, offenen Endes des Dosenkörpers mit einem separaten, runden, im wesentlichen ebenen Dosenboden aus Blech durch Bördeln und Falzen unter Erzeugung eines Doppelfalzes.
Ausstanzen einer Ronde (kreisrunden Blechscheibe) aus einem einseitig mit PET (Polyethylenterephthalat) beschichteten Weißblech, auf welches die PET-Schicht durch Direkt-Extrusion aufgebracht wurde,
Verformen dieser Ronde durch Tiefziehen und anschließendes Abstreckziehen, wobei die PET-Schicht den Tiefzieh- bzw. Abstreckziehstempeln zugekehrt wird, zu einem einseitig offenen, zylindrischen Dosenkörper, mit einer zylindrischen Dosenwand und einem diese einseitig verschließenden Endteil,
Verschließen des anderen, offenen Endes des Dosenkörpers mit einem separaten, runden, im wesentlichen ebenen Dosenboden aus Blech durch Bördeln und Falzen unter Erzeugung eines Doppelfalzes.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
kunststoffbeschichtetes Weißblech verwendet wird, bei welchem zwischen der
Zinnoberfläche und der PET-Schicht ein Haftvermittler aus einem
thermoplastischen Kunststoff vorgesehen ist, dessen Schmelztemperatur ≦ 210°C
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das PET und der
Haftvermittler durch Coextrusion auf das erhitzte Weißblechband aufgebracht
werden, welches auf eine zwischen der Schmelztemperatur des Haftvermittlers
und der Schmelztemperatur des Zinns liegende Temperatur erhitzt wurde.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Weißblech verwendet wird, auf welches die PET-Schicht in amorphen Zustand
gebracht wurde.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der amorphe Zustand
durch Nacherwärmung des beschichteten Blechbandes auf eine Temperatur
oberhalb des PET-Schmelzpunktes und anschließende schnelle Abschreckung im
Wasserbad erzielt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der durch Tiefziehen teilweise vorgeformte (napfartige) Dosenkörper
zwischen dem Tiefziehen und dem Abstreckziehen einer Wärmebehandlung bei
einer Temperatur von 180 bis 200°C unterzogen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wärmebehandlung 1 bis 5 Minuten durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dosenkörper an seinem offenen Ende durch Necken im Durchmesser
verkleinert wird, bevor der Dosenboden, welcher einen kleineren Durchmesser
aufweist als die zylindrische Dosenwand, aufgefalzt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Dosenboden aus Blech verwendet wird, das beidseitig mit Kunststoff
beschichtet ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß für den Dosenboden
ein beidseitig mit PET beschichtetes Weißblech verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Herstellung der Ronde ein PET-beschichtetes Weißblech verwendet wird,
welches wie folgt hergestellt wurde:
ein Weißblechband wird in seiner Längsrichtung bewegt und erhitzt,
mittels einer Breitschlitzdüse wird ein Film aus geschmolzenem, thermoplastischen Kunststoff, bestehend zumindest aus einer PET-Schicht und einer Haftvermittlerschicht, deren Schmelzpunkt maximal 210°C beträgt, unmittelbar auf die eine Seite des bewegten Weißblechbandes aufgebracht,
das Weißblechband wird vorher auf eine solche Temperatur erhitzt, daß es im Auftragsbereich des flüssigen Kunststoffilmes eine über dem Schmelzpunkt des Haftvermittlers und unter dem Schmelzpunkt des Zinns liegende Temperatur aufweist,
der Kunststoffilm wird an das Weißblechband angedrückt, indem es durch einen Spalt zwischen zwei Rollen hindurchgeführt wird, von denen die am Kunststoffilm anliegende Rolle (Lammatorrolle) unter der Schmelztemperatur des PET gehalten wird,
das Weißblechband wird mit dem an der Laminatorrolle anliegenden Kunststoffilm unter Spannung über einen Teil des Umfanges der Laminatorrolle herumgeführt und an der Laminatorrolle über eine Kontaktzeit bzw. Kontaktlänge in Anlage gehalten, die ausreicht, um bei einer Bandgeschwindigkeit von mindestens 50 m/min zumindest die Oberflächenschicht des PET mit einer Kühlrate von höchstens 400 W/m2°C auf eine Temperatur abzukühlen, die mindestens um 30°C unter dem Schmelzpunkt des PET liegt, bevor der Kontakt zwischen Kunststoffilm und Laminatorrolle gelöst wird,
bei einer abschließenden Nachbehandlung wird das beschichtete Weißblech auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des PET erhitzt und der Kunststoffilm durch unmittelbares Einleiten des Weißblechbandes in ein Wasserbad mit hoher Kühlrate auf Raumtemperatur abgeschreckt.
ein Weißblechband wird in seiner Längsrichtung bewegt und erhitzt,
mittels einer Breitschlitzdüse wird ein Film aus geschmolzenem, thermoplastischen Kunststoff, bestehend zumindest aus einer PET-Schicht und einer Haftvermittlerschicht, deren Schmelzpunkt maximal 210°C beträgt, unmittelbar auf die eine Seite des bewegten Weißblechbandes aufgebracht,
das Weißblechband wird vorher auf eine solche Temperatur erhitzt, daß es im Auftragsbereich des flüssigen Kunststoffilmes eine über dem Schmelzpunkt des Haftvermittlers und unter dem Schmelzpunkt des Zinns liegende Temperatur aufweist,
der Kunststoffilm wird an das Weißblechband angedrückt, indem es durch einen Spalt zwischen zwei Rollen hindurchgeführt wird, von denen die am Kunststoffilm anliegende Rolle (Lammatorrolle) unter der Schmelztemperatur des PET gehalten wird,
das Weißblechband wird mit dem an der Laminatorrolle anliegenden Kunststoffilm unter Spannung über einen Teil des Umfanges der Laminatorrolle herumgeführt und an der Laminatorrolle über eine Kontaktzeit bzw. Kontaktlänge in Anlage gehalten, die ausreicht, um bei einer Bandgeschwindigkeit von mindestens 50 m/min zumindest die Oberflächenschicht des PET mit einer Kühlrate von höchstens 400 W/m2°C auf eine Temperatur abzukühlen, die mindestens um 30°C unter dem Schmelzpunkt des PET liegt, bevor der Kontakt zwischen Kunststoffilm und Laminatorrolle gelöst wird,
bei einer abschließenden Nachbehandlung wird das beschichtete Weißblech auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des PET erhitzt und der Kunststoffilm durch unmittelbares Einleiten des Weißblechbandes in ein Wasserbad mit hoher Kühlrate auf Raumtemperatur abgeschreckt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Weißblechband
auf eine solche Temperatur erhitzt wird, daß es im Auftragsbereich des
Kunststoffilmes eine um mindestens 10°C über dem Schmelzpunkt des
Haftvermittlers liegende Temperatur aufweist.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Andrücken des flüssigen Kunststoffilmes an das Weißblechband mittels der
Laminatorrolle mit einer Kraft von mindestens 60 N/mm, bezogen auf die Breite
des Weißblechbandes, erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kühlung der Laminatorrolle durch Wasser erfolgt, welches durch die Rolle
hindurchgeleitet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Laminatorrolle
durch Kühlung auf einer Temperatur im Bereich von 20 bis 80°C gehalten wird.
16. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das rasche Abkühlen
bei der Nachbehandlung mit einer Kühlrate von mindestens 1000 W/m2°C auf
eine Temperatur unter 20°C erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19902045A DE19902045A1 (de) | 1998-01-27 | 1999-01-20 | Verfahren zur Herstellung einer Getränkedose aus Weißblech |
Applications Claiming Priority (2)
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DE19902045A DE19902045A1 (de) | 1998-01-27 | 1999-01-20 | Verfahren zur Herstellung einer Getränkedose aus Weißblech |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19902045A1 true DE19902045A1 (de) | 1999-08-05 |
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ID=7855745
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19902045A Withdrawn DE19902045A1 (de) | 1998-01-27 | 1999-01-20 | Verfahren zur Herstellung einer Getränkedose aus Weißblech |
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WO2011116485A2 (de) | 2010-03-25 | 2011-09-29 | Cosmocan Technology Ag | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von dosenkörpern sowie dosenkörper |
WO2012135968A1 (de) | 2011-04-08 | 2012-10-11 | Cosmobrain Ag | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von dosenkörpern sowie dosenkörper |
-
1999
- 1999-01-20 DE DE19902045A patent/DE19902045A1/de not_active Withdrawn
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