Die Erfindung betrifft eine Wasserfalle für einen Probengasstrom
aus einer Probengasleitung.
Insbesondere im Falle von an Anästhesie- oder Beatmungsgeräte ange
schlossenen Patienten ist es wünschenswert, die Konzentration einzelner
oder mehrerer Gase im Atemgasstrom mittels geeigneter Gas
analysatoren zu messen. Zum Schutz derartiger Gasanalysatoren und auch
um mögliche Meßfehler zu vermeiden, ist es bekannt, auskondensiertes
Wasser aus mittels Unterdruck abgesaugtem Atemgas in Wasser
fallen aufzufangen.
Um die Funktionsfähigkeit derartiger Wasserfallen zu erkennen und zu
gewährleisten, wäre es vorteilhaft, wenn der Betriebszustand und der
Füllgrad des das abgeschiedene Wasser aufnehmenden Tanks ange
zeigt würden.
Die bisher bekannten Wasserfallen erfüllen entweder die gewünschten
Genauigkeitsanforderungen nicht und erlauben es nicht, mehr als zwei
unterschiedliche Betriebszustände zu erkennen, erzeugen aufgrund des
verwendeten Anzeigeprinzips Fehlalarme und/oder sind unpraktisch in der
Handhabung.
Eine bekannte Wasserfalle wird in der US 4,886,528 beschrieben,
wobei hier keine spezifische Füllstandserkennung vorgesehen ist.
Bei gefülltem Tank steigt der Gasflußwiderstand stark an, so daß kein
Gas mehr die Wasserfalle passieren kann, das heißt, es können nur zwei
Betriebszustände erkannt werden: funktionsfähig/nicht funktionsfähig.
Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, eine Wasserfalle für einen
Probengasstrom aus einer Probengasleitung vorzuschlagen, die
einerseits eine verbesserte Handhabung bei gleichzeitig verbesserter
Anzeigegenauigkeit mehrerer unterschiedlicher Betriebszustände erlaubt und die
die Nachteile der bekannten Wasserfallen vermeidet.
Die Lösung der Aufgabe erhält man mit den Merkmalen von Anspruch 1.
Die Unteransprüche geben vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen des
Erfindungsgegenstands nach Anspruch 1 an.
Die wesentlichen Vorteile der erfindungsgemäßen Wasserfalle bestehen
darin, daß aufgrund ihrer Konstruktion
- - ein zuverlässiger Betrieb auch bei starkem Wasseranfall im Proben
gasstrom gewährleistet ist,
- - eine verbesserte Anzeige unterschiedlicher Betriebszustände möglich
ist,
- - die Handhabung, insbesondere die Entleerung des Tankes, verbessert
ist und
- - keine zusätzliche Restriktion (Strömungswiderstand) zur Aufteilung
der Gasvolumenströme nötig ist und dadurch die Wasserfalle störun
anfälliger und einfacher in die Meßanordnung integrierbar ist bei
gleichzeitiger sichererer Bakterien- und Keimrückhaltung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend mittels der
Fig. 1 und 2 erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 schematisch eine Anordnung der Erfindung und
Fig. 2 im oberen Teil des Blattes eine Draufsicht des unteren abgeteilten
Teils 12 der ersten Kammer und im unteren Teil des Blattes eine Draufsicht
des oberen abgeteilten Teils 11 der ersten Kammer.
Die erfindungsgemäße Wasserfalle gemäß Fig. 1 weist als wesentliche
Hauptkomponenten ein Gehäuse 1 auf, das lösbar mittels geeigneter Anschlüsse
an dem Halter 2 befestigt ist. Der vorzugsweise transparente und fest mit dem
Gehäuse 1 verbundene Tank 3 für die Aufnahme von Flüssigkeiten, insbesondere
Wasser, und Gasen befindet sich unterhalb des Gehäuses 1. Oberhalb des Tanks
3 enthält das Gehäuse 1 eine erste, mittels einer ersten hydrophoben Membran
10 geteilte Kammer, wobei der untere abgeteilte Teil 12 der ersten Kammer
eingangsseitig über den Halter 2 mit der Probengasleitung 121 zum
Atemgasstrom und ausgangsseitig mit dem Gasraum im Tank 3 verbunden ist,
und wobei der obere abgeteilte Teil 11 der ersten Kammer oberhalb der ersten
hydrophoben Membran 10 über den Halter 2 mit mindestens einem, vorzugsweise
infrarotoptischen und/oder elektrochemischen, Gasanalysator 4 und mit einem
Unterdruck (Pumpe 6) verbunden ist. Oberhalb des Tanks 3 enthält das Gehäuse
1 eine zweite, mittels einer zweiten hydrophoben Membran 20 geteilte Kammer,
wobei der untere abgeteilte Teil 22 dieser zweiten Kammer mit dem Gasraum
im Tank 3 an einem, bezogen auf den Flüssigkeitsspiegel und bezogen auf die
Einmündung der Verbindungsleitung aus der ersten Kammer, tieferen Punkt 18
verbunden ist. Außerdem ist der obere abgeteilte Teil 21 der zweiten Kammer
oberhalb der zweiten hydrophoben Membran 20 über den Halter 2 mit
einem Volumenstrommesser 8 und mit dem Unterdruck (Pumpe 6) ver
bunden. Als besonders bevorzugter Volumenstrommesser 8 wird ein thermischer
Massendurchflußmesser nach dem Wärmetransportprinzip eingesetzt, welcher
einerseits eine hohe Meßempfindlichkeit auch bei niedrigen Volumenströmen
aufweist und andererseits einfach aufgebaut und deshalb kostengünstig ist.
Die vom Gasvolumenstrom, also dem Probengasstrom durchströmten freien
Flächen und Porengrößen der ersten und zweiten, vorzugsweise aus GORE
TEX® bestehenden hydrophoben Membranen 10, 20 sind so bemessen, daß das
Verhältnis des Gasvolumenstroms durch die erste hydrophobe Membran 10 zum
Gasvolumenstrom durch die zweite hydrophobe Membran 20 im Bereich zwischen
5 : 1 bis 20 : 1 liegt, insbesondere bei etwa 10 : 1, wobei die Porengrößen beider
Membranen 10, 20 kleiner als etwa 0,45 Mikrometer sind. Vorzugsweise liegen
die Porengrößen der beiden Membranen 10, 20 im Bereich von etwa 0,1 bis
0,2 Mikrometer, so daß Bakterien und Keime durch die Membranen 10, 20 sicher
abgehalten werden.
Die Wasserfalle weist vorzugsweise einen Auslaß 13 aus dem Gehäuse 1
auf, welcher mit einer fast bis auf den Boden des Tanks 3 reichenden inneren
Leitung 14 verbunden ist, so daß die Flüssigkeiten im Tank 3 mittels eines
angelegten externen Unterdrucks bequem und hygienisch entleert werden
können, insbesondere mittels einer üblichen Spritze mit einem geeigneten,
standardisierten Anschluß. Weiterhin ist die Wasserfalle gemäß Ausfüh
rungsbeispiel mit einer Auswerte- und Regeleinheit 5 und mit einem
Gesamtvolumenstrommesser 7 stromabwärts der Pumpe 6 versehen,
so daß die Meßsignale von Volumen- und Gesamtvolumenstrommesser 8, 7
in die Auswerte- und Regeleinheit 5 geschaltet sind, dort mit gespeicherten
Schwellwerten für den Volumen- und Gesamtvolumenstrom verglichen werden,
und anschließend in Abhängigkeit von diesem Wertevergleich der jeweilige
Betriebszustand der Wasserfalle angezeigt wird.
Der Gesamtvolumenstrom wird über die Auswerte- und Regeleinheit 5 und
die Pumpe 6 innerhalb eines vorgegebenen Bereichs konstant geregelt.
Mit Hilfe der Gasvolumenstrom-Meßeinrichtungen, nämlich des Volumenstrom
messers 8 und des Gesamtvolumenstrommessers 7, ist es möglich, eine
detaillierte Aussage über den Betriebszustand der Wasserfalle zu geben
und mittels der Auswerte- und Regeleinheit 5 anzuzeigen. So ist es bei
spielsweise möglich, einen Alarm auszulösen, wenn der Tank 3 einen
bestimmten oberen Flüssigkeitsspiegel erreicht hat. Dies ist dann der
Fall, wenn der mittels des Volumenstrommessers 8 gemessene
Gasvolumenstrom durch die zweite geteilte Kammer den vorgegebenen, ge
speicherten, dem normalen Betriebszustand entsprechenden Schwell
wert für den Gasvolumenstrom unterschreitet, sobald der Flüssigkeits
spiegel die Leitung aus dem Tank 3 in die zweite Kammer am Punkt 18 er
reicht.
Im Unterschied zum Stand der Technik läßt sich also nicht nur erkennen, ob die
Wasserfalle funktionsfähig oder nicht funktionsfähig ist, sondern es können
folgende zusätzliche Betriebszustände erkannt werden: "Wasserfalle ist
abgezogen", "erste hydrophobe Membran 10 ist verstopft" oder "Absaugstrecke
Wasserfalle, Probengasleitung 121 ist verstopft".
Erfindungsgemäß erfolgt die Aufteilung des Gesamtgasvolumenstromes auf die
erste und zweite geteilte Kammer durch Auslegung der freien Flächen und der
Porengrößen der ersten und zweiten hydrophoben Membranen 10, 20 in der
Wasserfalle und ohne weitere externe Strömungswiderstände für den
Gasvolumenstrom.
Dies ist besonders vorteilhaft, da bei hohem Wasseranfall im zu analysierenden
Atemgasstrom ein Ansammeln von Wasser in der ersten Kammer, das zum
Ausfall der Wasserfalle führen würde, besonders effizient vermieden
wird. Dies liegt an der speziellen Gasführung und Auslegung des hydro
phoben Membranmaterials, welches den Gasvolumenstrom durch die
zweite hydrophobe Membran 20 erhöht, wenn sich bei starkem Wasser
anfall der durch die Pumpe 6 erzeugte Differenzdruck über der zweiten
hydrophoben Membran 20 erhöht. In diesem Fall kommt es zu einem
überproportionalen Ansteigen des Gasvolumenstromes durch die zweite
Kammer und damit zu einer verstärkten Drainage der ersten Kammer.
Bei Verwendung externer Strömungswiderstände zur Aufteilung des
Gesamtgasvolumenstromes in bekannten Wasserfallen ergibt sich eine
weit schlechtere Drainagewirkung, da der dynamische Widerstand externer
Strömungswiderstände mit steigendem Gasvolumenstrom zunimmt und
den für die Drainage der ersten Kammer nötigen Gasvolumenstrom weit
aus stärker begrenzt als bei der erfindungsgemäßen Konstruktion.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung gemäß Ausführungsbeispiel ist
die Möglichkeit der hygienischen Flüssigkeitsentleerung des Tanks 3
mittels eines speziell dafür angebrachten Anschlusses am Auslaß 13
und mit Hilfe einer handelsüblichen Einwegspritze.
Hinter dem Gesamtvolumenstrommesser 7, welcher beispielsweise als
Druckaufnehmer über einem Strömungswiderstand ausgebildet ist, befindet
sich optional in einer abführenden Gasleitung ein Filter 17, welcher dazu dient,
von der Anordnung abgelöste Partikel aufzufangen.
In Fig. 2 ist im oberen Teil des Blattes eine Draufsicht des unteren Teils 12 der
ersten Kammer des Gehäuses 1 dargestellt, welches vorzugsweise im
Spritzgußverfahren aus Kunststoff hergestellt ist. Im unteren Teil des Blattes ist
eine Draufsicht des oberen abgeteilten Teils 11 der ersten Kammer des Gehäuses
1 dargestellt, welches ebenfalls vorzugsweise im Spritzgußverfahren aus
Kunststoff hergestellt ist.
Die Bohrung 122 führt zur Probengasleitung 121, die Bohrung 123 zum Tank 3
und die Bohrung 127 über eine Leitung zum Gasanalysator 4.
Die Dichtungsnut 126 dient zur dichtenden Aufnahme der mittels einer
ringförmigen, elastischen Dichtung eingefaßten ersten hydrophoben Membran 10.
Das oben und unten komplementäre Strömungsprofil 125 ist relativ zum ebenen
Strömungskanal 124 erhaben, so daß der Probengasstrom aufgrund der
resultierenden Gasführung einerseits möglichst viel Fläche der Membran 10
überstreicht und andererseits kondensierte Flüssigkeits- bzw. Wassertropfen sehr
wirkungsvoll im unteren Teil 12 der ersten Kammer zur Bohrung 123 und damit
zum Tank 3 transportiert werden. Im Ergebnis wird durch eine erfindungsgemäße
Anordnung und Konstruktion gemäß Ausführungsbeispiel erreicht, daß ein relativ
großer Anteil des Probengasstromes zum Gasanalysator 4 gelangt und die
Flüssigkeit wirkungsvoll in der Wasserfalle abgeschieden wird.