DE19901328A1 - Kommunikationsgerät zum gleichzeitigen Übertragen von Sprache und Daten, sowie Verfahren - Google Patents
Kommunikationsgerät zum gleichzeitigen Übertragen von Sprache und Daten, sowie VerfahrenInfo
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Abstract
Ein Kommunikationsgerät (100) mit Empfänger (110), Demodulator (120), frequenzabhängigem NF-Verstärker (130) sowie frequenzabhängigem Dekoder (150) empfängt ein HF-Signal (105) auf das Sprach- und Dateninformationen auf einem einzigen Träger moduliert sind. Das vom Demodulator (120) bereitgestellte NF-Signal (125) hat zwei getrennte Frequenzbänder für Sprache und Daten. Der Verstärker (130) macht über einen Lautsprecher (140) die Sprache hörbar, und der Dekoder (150) wertet die Dateninformation aus, bringt diese zur Anzeige (160) bzw. steuert den Verstärker (150, 155).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Kommunikationsgeräte
im allgemeinen, und Funkgeräte, mit denen Sprache und
Daten im wesentlichen gleichzeitig empfangen werden
können im besonderen.
Kommunikationsgeräte (Sender und/oder Empfänger) werden
üblicherweise entweder als Geräte zur Sprachübertragung
("Sprachgeräte", z. B. Telefone) oder als Geräte zur
Datenübertragung ("Datengeräte", z. B. selektive Funkruf
empfänger) konzipiert. Der Begriff "Sprache" wird hier
stellvertretend für alle Informationen (Sprache, Musik,
Morsesignale und dgl.) verwendet, die akustisch im hör
baren Frequenzbereich (z. B. 16 Hz bis 16 kHz, personen
abhängig) an einen Benutzer übermittelt werden können.
Der Begriff "Daten" wird für alle anderen Informationen
verwendet. Die übliche Unterscheidung in Sprachgeräte
und Datengeräte schließt jedoch nicht aus, daß Sprach
geräte in geringerem Umfang auch Daten (z. B. Kurzmittei
lungen bei Mobiltelefonen) übertragen sollen und Daten
geräte auch Sprache (z. B. Telefonie über Datennetze)
übertragen sollen.
Es besteht demnach ein Bedarf an kombinierten Sprach-
und Datengeräten. Diese werden nach dem Stand der
Technik wie folgt realisiert:
- - Sprache und Daten können sequentiell (zeitmultiplex) über einen Übertragungskanal übertragen werden. Zum Beispiel überträgt eine analoge Telefonleitung oder ein Funkkanal entweder Sprache oder Daten, aber nicht beides zur gleichen Zeit. Zum Zeitpunkt der Datenübertragung ist eine Sprachkommunikation ausgeschlossen (und umge kehrt). Geräusche, die bei der Kodierung von Daten in den Kanal im hörbaren Bereich auftreten ("Modemrauschen") werden vom Benutzer allgemein als störend empfunden.
- - Sprache und Daten können mittels umfangreicher di gitaler Kodierung auf der Sendeseite und ebenso umfang reicher Dekodierung auf der Empfangsseite im wesentlichen gleichzeitig übertragen werden. Beispiele sind Telefon systeme nach dem ISDN-Standard (Integrated Service Digital Network) oder digitale Mobilfunktelefone (z. B. GSM-Standard).
- - UKW-Rundfunksender kodieren Daten (z. B. Wetter telegramme, Verkehrsfunk) auf Unterträgern, die parallel. zum eigentlichen Rundfunkprogramm (Sprache) ausgestrahlt. werden. Am Empfänger werden umfangreiche Dekoder be nötigt. Hinzu kommt, daß die Kommunikation nur in einer Richtung möglich ist.
Unter den Bezeichnungen "Private Line" (PL) und
"Digital Privat Line" (DPL) sind Einrichtungen für
analoge Funkgeräte bekannt, bei denen der Sender einen
Pilotton beifügt, der vom Empfänger, ausgewertet wird,
wobei der Lautsprecher auf der Empfängerseite selektiv
ein- bzw. ausgeschaltet werden kann. Diese Einrichtung
hat eine Schutzfunktion und vermeidet die Weitergabe von
Sprache an Personen, die diese nicht hören wollen oder
nicht hören sollen. Eine nützliche Fundstelle ist das
folgende Handbuch: "Motorola Inc. Schaumburg, Illinois,
'Digital Private-Line', Binary-Coded Squelch, Theory and
Servicing Fundamentals, Reference Manual 68P81106E83-A,
1975".
Es stellt sich als Aufgabe der Erfindung, ein verbes
sertes Kommunikationsgerät zur gleichzeitigen Übertragung
von Sprache und Daten zu konstruieren. Diese Aufgabe
wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung und einem
Verfahren nach den Ansprüchen gelöst.
Fig. 1 zeigt in vereinfachter Darstellung ein Blockdia
gramm eines ersten Kommunikationsgerätes entspre
chend der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 zeigt in vereinfachter Darstellung ein Spektrum
eines Niederfrequenzsignals (NF), das von einem
Demodulator des Kommunikationsgerätes aus Fig. 1
bereitgestellt wird;
Fig. 3 zeigt in vereinfachter Darstellung eine Bitfolge
mit der das Kommunikationsgerät aus Fig. 1 Daten
verarbeitet;
Fig. 4 zeigt in vereinfachter Darstellung eine Menge von
möglichen Nutzbitkombinationen in der Bitfolge aus
Fig. 3;
Fig. 5 zeigt ein vereinfachtes Blockdiagramm eines
Systems aus kombinierten Sende- und Empfangs
geräten als Anwendungsbeispiel für die vorliegende
Erfindung; und
Fig. 6 zeigt ein vereinfachtes Blockdiagramm eines
zweiten Kommunikationsgerätes in dem System aus
Fig. 5.
Fig. 1 zeigt in vereinfachter Darstellung das Blockdia
gramm von Kommunikationsgerät 100 (im folgenden "Gerät
100") entsprechend der vorliegenden Erfindung. Gerät 100
(gestrichelter Rahmen) umfaßt unter anderem Empfänger 110
(wahlweise mit Antenne 104), Demodulator 120, Verstärker
130 (wahlweise mit Hochpaß "HP" 133), und Dekoder 150
(wahlweise mit Tiefpaß "TP" 153). Elektroakustischer
Wandler 140 (z. B. Lautsprecher) und Anzeige 160 (z. B.
Display) sind wahlweise an Gerät 100 anschließbar oder
fest in Gerät 100 integriert. Gerät 100 dient zum
gleichzeitigen Übertragen von Informationen in einer
ersten Form (z. B. Sprache) und in einer zweiten Form.
(z. B. Daten). Wie eingangs definiert, umfaßt "Sprache"
z. B. auch Musik. Zur Erleichterung des Verständnisses
werden im folgenden die Begriffe Sprache (Sprachform) und
Daten (Datenform) als zweckmäßige Bezeichnung der ersten
bzw. der zweiten Form (oder auch umgekehrt) verwendet.
Der Begriff "Übertragen" umfaßt, wie hier verwendet,
sowohl "Empfangen" (wie dargestellt) als auch "Senden".
Obwohl aus Gründen der Übersichtlichkeit Fig. 1 Gerät 100
nur in der Betriebsart "Empfangen" darstellt, kann der
Fachmann aufgrund der vorliegenden Beschreibung Gerät 100
auch mit einer Sendefunktion ausstatten (vgl. Fig. 5),
ohne das es dazu näherer Erklärungen an dieser Stelle
bedarf. Ein Kommunikationsgerät zum Senden ist weiter
unten (Fig. 6) erläutert.
Empfänger 110 empfängt ein Hochfrequenzsignal 105 (im
folgenden "HF-Signal"), auf dem Informationen in Sprach
form und Datenform auf einem einzigen Träger moduliert
sind. Bevorzugterweise empfängt Empfänger 110 das HF-
Signal 105 als Funksignal über Antenne 104. Empfänger
110 wandelt HF-Signal 105 in Zwischenfrequenzsignal 115
(im folgenden "ZF-Signal").
Demodulator 120 demoduliert ZF-Signal 115 in Nieder
frequenzsignal 125 (im folgenden "NF-Signal"). Die hier
verwendeten Begriffe HF, ZF und NF sind in der Literatur
üblich und beschrieben u. a. in: "Meinke/Gundlach:
Taschenbuch der Hochfrequenztechnik, Fünfte, überar
beitete Auflage, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New
York, ISBN 3-540-54717-7".
Die Verwendung eines ZF-Signals ist vorteilhaft, je
doch nicht notwendig für die vorliegende Erfindung. Im
allgemeinen genügt Empfangsteil 170 (gestrichelter
Rahmen) zum Empfangen des HF-Signals 105 und Demodulieren
des HF-Signals 105 in NF-Signal 125.
Entprechend der vorliegenden Erfindung repräsentiert
NF-Signal 125 die Informationen in der ersten Form (d. h.,
Sprache) in einem ersten Frequenzband und die Informa
tionen in der zweiten Form (d. h. Daten) in einem zweiten
Frequenzband. Bevorzugterweise handelt es sich bei dem
Sprachsignal um ein analoges Signal und bei dem Daten
signal um ein digitales Signal. Details sind im Signal
spektrum der Fig. 2 näher dargestellt. Verstärker 130
ist frequenzabhängig (z. B. mit Hochpaß 133) und kann die
Informationen, die mit dem ersten Band repräsentiert
werden, hörbar machen (z. B. über Wandler 140).
Demodulator 150 ist ebenfalls frequenzabhängig (z. B. mit
Tiefpaß 153 am Eingang) und kann die Informationen, die
mit dem zweiten Band repräsentiert werden, anzeigen (z. B.
über Anzeige 160) oder anderweitig verarbeiten.
Bevorzugterweise verfügt Gerät 100 auch über eine
Kanalschutzfunktion, bei der Dekoder 150 einen Teil der
Dateninformation (vgl. 305, 310, 320 in Fig. 4) dazu
verwendet, über Steuerleitung 155 den Verstärker 130 so
zu steuern, daß die Sprachinformationen entweder hörbar'
gemacht werden oder unterdrückt werden.
Fig. 2 zeigt in vereinfachter Darstellung Spektrum 250
des NF-Signals 125, das von Demodulator 120 des Gerätes
100 (Fig. 1) bereitgestellt wird. Spektrum 250 zeigt die:
mittlere Signalamplitude A des NF-Signals 125 (Ordinaten
achse) in Abhängigkeit von dessen Frequenz F (Abszissen
achse). Fig. 2 erhebt nicht den Anspruch maßstabsgerecht
zu sein. Frequenzband 201 (erstes) und Frequenzband 202
(zweites) sind bevorzugterweise nicht überlappend, wobei
Frequenzband 201 bevorzugterweise oberhalb von Frequenz
band 202 liegt. Übliche Frequenzwerte F liegen in den
Bereichen 300 Hz ≦ F ≦ 3 kHz (Band 201, Sprache) und
0 ≦ F 300 Hz (Band 202, Daten). Diese Werte sind nicht
notwendig für die vorliegende Erfindung; der Fachmann
kann andere Werte verwenden bzw. die Bänder vertauschen.
Hüllkurve 206 mit darunter angedeuteten diskreten
Spektrallinien symbolisiert die Sprachinformationen.
Linie 205 symbolisiert die mittlere Amplitude einer Bit
folge (Details in Fig. 3-4) für Dateninformationen.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung wird die Bitfolge'
vorteilhafterweise auf einer einzigen Datenfrequenz 203
(innerhalb Band 202) übertragen. Das ist vorteilhaft,
aber keine Bedingung. Daten können auch mit mehreren
Spektrallinien übertragen werden.
Fig. 3 zeigt in vereinfachter Darstellung Bitfolge 350
mit der Gerät 100 (Fig. 1) Daten verarbeitet. In dieser
Form leitet Dekoder 150 die Dateninformation aus NF-
Signal 125 ab (z. B. Tiefpaßfilterung). Bitfolge 350 ist
eine Sequenz aus Bits 351 (logischen Einsen und Nullen),
wobei für ein einziges Bit 351 eine bestimmte Über
tragungszeit (bzw. reziprok ausgedrückt, eine Bitrate)
festgelegt ist. Bei einer Datenfrequenz (vgl. 203 in.
Fig. 2) von zum Beispiel F = 133 Hz können pro Sekunde
133 Bits 351 übertragen werden. Bitfolge 350 wird in
periodisch wiederkehrende Datenwörter 300 eingeteilt.
Datenwort 300 enthält vorteilhafterweise N Nutzbits 302
(z. B. N = 12) und R Redundanzbits 303 (z. B. R = 11).
Üblicherweise sind Nutz- und Redundanzbits in einem
zyklischen bzw. in einem sequentiellen Kode kodiert (z. B.
Golay, BCH oder andere), wobei Dekoder 150 die empfangene
Bitfolge 350 auswertet und sicherstellt, das Nutzbits 302
mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit den Daten ent
sprechen, die mit Signal 105 (vgl. Fig. 1) übertragen
werden sollten.
Fig. 4 zeigt in vereinfachter Darstellung eine Menge
von 2N möglichen Nutzbitkombinationen 302' in Bitfolge
350 (Fig. 3). Fig. 4 zeigt auch die Menge der möglichen
Redundanzbitkombinationen 303'. Die Beschreibung bleibt
auf die Nutzbits beschränkt. Zur Vereinfachung sind
jeweils nur Bits 1 und 2 sowie Bits N und N-1 mit Einsen
(oben) und Nullen (unten) dargestellt. Teilmenge 305
(z. B. 26 = 64 oder weniger Bits) umfaßt Kombinationen,
die zum selektiven Laut- und Leiseschalten von Wandler
140 verwendet werden, der die Sprachinformationen hörbar
macht. Mit anderen Worten, falls Dekoder eine vorher
bestimmte Kombination aus Menge 350 erkennt, dann wird
Wandler 140 entweder auf laut oder auf leise gestellt.
Es ist jedoch auch möglich, das Umschalten zwischen
den Gerätebetriebsarten LAUT und LEISE durch bestimmte
Bitkombinationen (z. B. sich ausschließende Bereiche 310
und 320) auszulösen, wobei die gewählte Betriebsart auch
dann beibehalten wird, wenn diese Bitkombinationen nicht
mehr auftreten. Die anderen Kombinationen können
vorteilhafterweise zu anderen Zwecken (Beispiele unten)
verwendet werden.
Mit anderen Worten, Dekoder 150 schaltet Gerät 100
beim Auftreten eines Datenwortes 300 aus einer ersten
vorherbestimmten Menge 310 in einen ersten Zustand (z. B.
"LAUT"), in dem die Sprachinformationen hörbar gemacht
werden, auch wenn das Datenwort 300 nicht mehr anliegt.
Oder, Dekoder 150 schaltet Gerät 100 beim Auftreten
eines Datenwortes 300 aus einer zweiten vorherbestimmten
Menge 320 in einen zweiten Zustand (z. B. "LEISE"), in dem
die Sprachinformationen nicht hörbar gemacht werden, auch
wenn das Datenwort 300 nicht mehr anliegt.
Fig. 5 zeigt ein vereinfachtes Blockdiagramm eines.
Systems aus kombinierten Sende- und Empfangsgeräten 101
und 102, die jeweils Empfangsgeräte 100 (vgl. Fig. 1-4)
sowie Sender 180 umfassen. System 101/102 stellt ein
Anwendungsbeispiel für die vorliegende Erfindung dar, das
noch erweiterbar ist. Sender 180 stellen Funksignale 105
(vgl. Fig. 1, 6) bereit. Fachleute sind in der Lage,
solche Sender zu konstruieren. Ein Beispiel ist in
Zusammenhang mit Fig. 6 erläutert. Mit Hilfe der oben
erläuterten Datenübertragung entsprechend der vorliegen-.
den Erfindung können sich Geräte 101 und 102 zum Beispiel.
über die jeweils besten Sendefrequenzen für Signale 105
informieren. Mit anderen Worten, ausgetauschte Daten
können Anweisungen zum Wechseln der HF-Empfangsfrequenz
enthalten.
Fig. 6 zeigt ein vereinfachtes Blockdiagramm von Kommuni
kationsgerät 180 (gestrichelter Rahmen) in dem System aus
Fig. 5, das eine Ergänzung zu Gerät 100 darstellt.
Kommunikationsgerät 180 kann jedoch auch als selb
ständiges Gerät aufgebaut werden. Gerät 180 dient zum
gleichzeitigen Senden von Informationen in der ersten
Form und in der zweiten Form. Gerät 180 ist anschließbar
an Mikrofon 141 zum Aufnehmen der Informationen in der
ersten Form und anschließbar an Datenleser 161 zum
Einlesen der Informationen in der zweiten Form. Mikrofon
141 ist an Filtereinheit 131 anschließbar und begrenzt.
die Informationen in der ersten Form auf Frequenzband 201.
im NF-Bereich (Fig. 2). Kodiereinheit 151 ist an Daten
leser 161 anschließbar und kodiert die Informationen in
der zweiten Form auf Frequenzband 202 (getrennt liegend,
Fig. 2). Sendeeinheit 181 ist an Filtereinheit 131 und
an Kodiereinheit 151 angeschlossen und moduliert die In
formationen in beiden Formen auf einen einzigen Träger
des HF-Sendesignals 105 (vgl. Fig. 1,5). Sendeeinheit
181 besteht zweckmäßigerweise aus Modulator 121 und
Sender 111.
Die vorliegende Erfindung kann auch als Kommunikations
verfahren in Funkgerät 100 mit den folgenden Schritten
beschrieben werden:
- - Empfangen von HF-Signal 105 auf das Sprach- und Daten informationen auf einem einzigen Träger moduliert sind (z. B. Frequenzmodulation des Sprachsignals und Fre quenzumtastung des Datensignals, beides auf z. B.. Trägerfrequenz 160 MHz);
- - Demodulieren des HF-Signals in ein NF-Signal (bevor zugterweise über ZF-Signal 115), bei dem die Sprach- und Dateninformationen in zwei separaten Frequenz bändern 201 bzw. 202 untergebracht sind;
- - frequenzabhängiges Verstärken des Frequenzbandes 207 und Hörbarmachen der Sprachinformation; und
- - frequenzabhängiges Auswerten des Frequenzbandes 202 zum Ableiten der Dateninformation.
Die vorliegende Erfindung zeichnet gegenüber dem Stand
der Technik sich u. a. durch die folgenden Vorteile aus:
- - Im Vergleich zum zellularen Mobilfunk (z. B. nach GSM-Standard), bei dem zum Übertragen von Sprache ung~ Daten eine umfangreiche Infrastruktur (z. B. Netz von Basisstationen) erforderlich ist, benötigen Kom munikationsgeräte 100 der vorliegenden Erfindung keine Infrastruktur.
- - Daten können in beiden Richtungen zum Beispiel zwischen Geräten 101 und 102 (vgl. Fig. 5) übertragen werden.
- - Die Sprachübertragungen werden von einer gleichzei tigen Datenübertragung nicht beeinflußt. Mit anderen. Worten, Benutzer werden durch Geräusche, die bei herkömm licher Datenübertragung in Sprechpausen vorkommen (z. B. Modemrauschen zeitmultiplex zur Sprache) nicht gestört. Dadurch wird der Benutzungskomfort des Gerätes erhöht.
- - Mehrere Funkgeräte wie z. B. Geräte 101, 102 in. Fig. 5 können zu einem Netzwerk zusammengefaßt werden, die Statusinformationen über die Datenfunktion austau schen (Servicekanal). Solche Netzwerke benötigen keine teure Infrastruktur und sind damit besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) interessant.
- - Es ergeben sich neue Anwendungsmöglichkeiten von. Analogfunkgeräten, für die in vielen Ländern eine all gemeine Betriebserlaubnis vorliegt. Es ist zu erwarten, daß solche Geräte als preiswerte Produkte auf dem Ver brauchermarkt (Consumer-Markt) eine zunehmende Rolle spielen werden. Die Übertragung von Daten neben der' Sprache eröffnet u. a. neue Vermarktungsmöglichkeiten für Funkgeräte im Freizeitbereich (z. B. Sport, Touristik, Heimelektronik).
- - Als Beispiel für solche Anwendung seien Funkkopf hörer für den Heimbereich genannt. Neben der drahtlosen. Übertragung (z. B. Funksignal 105 auf Sendefrequenz von. ca. 148 MHz oder 433-434 MHz) von Sprache bzw. Musik (erste Informationsform, im Frequenzbereich hörbarer Töne) vom Rundfunkgerät bzw. Fernsehgerät an den Kopf hörer (d. h. Gerät 100), kann ein Festnetz- oder Mobil funktelefon bei Entgegennahme eines Rufsignals per Daten übertragung (gleiche Sendefrequenz für Datensignale, zweite Informationsform) den Benutzer über den Anruf informieren (im Kopfhörer erzeugtes Warnsignal) bzw. den Kopfhörer stummschalten.
- - Durch gezielte zeitliche Koordinierung von Sprache und Daten können mündlich dargebotene Informationen (Sprache) durch visuelle Datenanzeige (alphanumerisch, Symbole, Piktogramme) unterstützt werden. Zum Beispiel, mit Gerät 100 könnten Museumsbesucher. Erläuterungen der Exponate über Wandler 140 (z. B. Kopfhörer) hören und gleichzeitig Jahreszahlen und/oder Eigennamen auf Anzeige 160 (z. B. LCD-Display 160) nachlesen.
- - Bestehende Kommunikationsgeräte, in denen die vor liegende Erfindung noch nicht implementiert ist, können weiterhin zumindest für die Sprachkommunikation verwendet werden. Mit anderen Worten, Gerät 100 ist abwärtskom patibel zu bestehenden Übertragungsformaten.
- - Durch die vorliegende Erfindung werden die beiden sich eigentlich ausschließenden Forderungen nach Kanal schutz (Empfängerselektion) auf der einen und simultane Datenübertragung auf der anderen Seite kombiniert.
Während die vorliegende Erfindung durch bestimmte Struk
turen, Geräte und Verfahren beschrieben wurde, wird der
Fachmann es schätzen, daß auf der Grundlage der vor
liegenden Beschreibung, die nur auf die angeführten
Beispiele beschränkt sein soll, der volle Umfang der
Erfindung durch nun die folgenden Patentansprüche
bestimmt wird.
Claims (21)
1. Kommunikationsgerät (100) zum gleichzeitigen Empfangen
von Informationen in einer ersten Form und in einer
zweiten Form, das Kommunikationsgerät (100) umfassend
ein Empfangsteil (170) zum Empfangen eines ersten
HF-Signals (105), auf das die Informationen in der
ersten Form und in der zweiten Form auf einem
einzigen Träger moduliert sind, und Demodulieren des
HF-Signals (105) in ein NF-Signal (125),
das Kommunikationsgerät (100) dadurch gekennzeichnet,
daß
das NF-Signal (125) die Informationen in der ersten Form in einem ersten Frequenzband (201) und die Informationen in der zweiten Form in einem zweiten Frequenzband (202) repräsentiert;
ein frequenzabhängiger Verstärker (130) die mit dem ersten Frequenzband (201) repräsentierten Informationen in der ersten Form hörbar machen kann; und
ein frequenzabhängiger Dekoder (150) die mit dem zweiten Frequenzband (202) repräsentierten Informationen in der zweiten Form anzeigen kann.
das NF-Signal (125) die Informationen in der ersten Form in einem ersten Frequenzband (201) und die Informationen in der zweiten Form in einem zweiten Frequenzband (202) repräsentiert;
ein frequenzabhängiger Verstärker (130) die mit dem ersten Frequenzband (201) repräsentierten Informationen in der ersten Form hörbar machen kann; und
ein frequenzabhängiger Dekoder (150) die mit dem zweiten Frequenzband (202) repräsentierten Informationen in der zweiten Form anzeigen kann.
2. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 1, in dem das
erste Frequenzband (201) über dem zweiten Frequenzband
(202) liegt.
3. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 1, in dem die
Informationen in der ersten Form Sprach- oder
Musikinformationen sind.
4. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 1, in dem das
NF-Signal (125) die Informationen in der ersten Form
als analoges Signal und die die Informationen in der
zweiten Form als digitales Signal repräsentiert.
5. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 1, bei dem der
Dekoder (150) einen Teil (310, 320, 330) der
Informationen in der zweiten Form dazu verwendet, den
Verstärker (130) so zu steuern, daß die Informationen
in der ersten Form entweder hörbar gemacht werden oder
unterdrückt werden.
6. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 1, bei dem die
Informationen in der zweiten Form Daten in einem
sequentiellen Kode sind.
7. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 1, bei dem die
Information in der zweiten Form eine Bitfolge (350) auf
einer einzigen Frequenz (203) im zweiten Frequenzband
(202) ist.
8. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 1 mit erstem
Frequenzband (201) von einschließlich 300 Hz bis
einschließlich 3 kHz.
9. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 1 mit zweitem
Frequenzband (202) von einschließlich 0 Hz bis 300 Hz.
10. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 1, bei dem
die beiden Frequenzbänder (201, 202) sich nicht
überlappen.
11. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 1, das das
HF-Signal (105) über eine Antenne (104) als Funksignal
empfängt.
12. Kommunikationsgerät ('100) nach Anspruch 1, in dem der
Verstärker (130) einen Hochpaß (133) enthält.
13. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 1, bei dem
der Dekoder (150) die Informationen in der zweiten Form
als Datenwörter (300) mit je N Nutzbits (302) und R
Redundanzbits (303) von dem NF-Signal (125) ableitet.
14. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 13, bei dem
die Datenwörter (300) je N = 12 Nutzbits (302) und
R = 11 Redundanzbits (303) haben, die mit einer Bitrate
von 133 Bits pro Sekunde bereitgestellt werden.
15. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 13, bei von
2N möglichen Nutzbitkombinationen (302') eine Teilmenge
(305) von 26 = 64 Nutzbitkombinationen zum selektiven
Laut- und Leiseschalten eines die Information in der
ersten Form hörbarmachenden elektroakustischen Wandlers
(140) verwendet werden.
16. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 13, bei dem
der Dekoder (150) beim Auftreten eines Datenwortes
(300) aus einer ersten vorherbestimmten Menge (310) das
Kommunikationsgerät (100) in einen ersten Zustand
schaltet, in dem die Informationen in der ersten Form
hörbar gemacht werden, auch wenn das Datenwort (300)
nicht mehr anliegt.
17. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 13, bei dem
der Dekoder (150) beim Auftreten eines Datenwortes
(300) aus einer zweiten vorherbestimmten Menge (320)
das Kommunikationsgerät (100) in einen zweiten Zustand
schaltet, in dem die Informationen in der ersten Form
nicht hörbar gemacht werden, auch wenn das Datenwort
(300) nicht mehr anliegt.
18. Kommunikationsgerät (100) nach Anspruch 13, bei die
Datenwörter (300) nach einem zyklischen Kode
ausgewertet werden.
19. Kommunikationsgerät (180) zum gleichzeitigen Senden
von Informationen in einer ersten Form und in einer
zweiten Form, das Kommunikationsgerät (180)
anschließbar an ein Mikrofon (141) zum Aufnehmen der
Informationen in der ersten Form und anschließbar an
einen Datenleser (161) zum Einlesen der Informationen
in der zweiten Form,
das Kommunikationsgerät (180) gekennzeichnet durch eine an das Mikrofon (141) anschließbare Filtereinheit (131), die die Informationen in der ersten Form auf ein erstes Frequenzband im NF-Bereich (201) begrenzt;
eine an den Datenleser (161) anschließbare Kodiereinheit (151), die die Informationen in der zweiten Form auf ein zweites, getrennt liegendes Frequenzband (202) kodiert; und
eine an die Filtereinheit (131) und an die Kodiereinheit (151) angeschlossene Sendeeinheit (181), die die Informationen in beiden Formen auf einen einzigen Träger eines HF-Sendesignals (106) moduliert.
das Kommunikationsgerät (180) gekennzeichnet durch eine an das Mikrofon (141) anschließbare Filtereinheit (131), die die Informationen in der ersten Form auf ein erstes Frequenzband im NF-Bereich (201) begrenzt;
eine an den Datenleser (161) anschließbare Kodiereinheit (151), die die Informationen in der zweiten Form auf ein zweites, getrennt liegendes Frequenzband (202) kodiert; und
eine an die Filtereinheit (131) und an die Kodiereinheit (151) angeschlossene Sendeeinheit (181), die die Informationen in beiden Formen auf einen einzigen Träger eines HF-Sendesignals (106) moduliert.
20. Kommunikationssystem (101/102) gekennzeichnet durch
ein erstes kombiniertes Sende- und Empfangsgerät (101)
und ein zweites kombiniertes Sende- und Empfangsgerät
(102), wobei jedes kombinierte Sende- und Empfangsgerät
(101, 102) ein Kommunikationsgerät (100) zum Empfangen
nach Anspruch 1 und ein Kommunikationsgerät (180) zum
Senden nach Anspruch 18 enthält.
21. Kommunikationsverfahren in einem Funkgerät,
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
Empfangen eines ersten HF-Signals auf das Sprach- und Dateninformationen auf einem einzigen Träger moduliert sind;
Demodulieren des HF-Signals in ein NF-Signal, bei dem die Sprach- und Dateninformationen in zwei separaten Frequenzbändern untergebracht sind;
frequenzabhängiges Verstärken des einen Frequenzbandes und Hörbarmachen der Sprachinformation; und
frequenzabhängiges Auswerten des zweiten Frequenzbandes zum Ableiten der Dateninformation.
Empfangen eines ersten HF-Signals auf das Sprach- und Dateninformationen auf einem einzigen Träger moduliert sind;
Demodulieren des HF-Signals in ein NF-Signal, bei dem die Sprach- und Dateninformationen in zwei separaten Frequenzbändern untergebracht sind;
frequenzabhängiges Verstärken des einen Frequenzbandes und Hörbarmachen der Sprachinformation; und
frequenzabhängiges Auswerten des zweiten Frequenzbandes zum Ableiten der Dateninformation.
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