DE19900425A1 - Anordnung zum Verbinden oder Anschließen von Rohrleitungen - Google Patents
Anordnung zum Verbinden oder Anschließen von RohrleitungenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Verbinden oder Anschließen von Rohrleitungen für unter Mediendruck stehende Leitungssysteme, insbesondere Hydrauliksysteme, wobei die zu verbindenden Leitungsteile als Patritze und Matritze ausgebildet und unter Vermeidung stoffschlüssiger Verbindungstechniken mediendicht und drucksicher dauerhaft verbunden werden. Dies wird dadurch erreicht, daß die Matritze in verbundenem Zustand die Patritze form- und/oder kraftschlüssig umfaßt und gegen Herausrutschen bei Druckbeaufschlagung sichert, wobei eine in einem axialen Formschlußbereich zwischen Matritze und Patritze vorgesehene Weichdichtungsanordnung eine Dichtwirkung erzielt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung der im Oberbegriff von
Anspruch 1 genannten Art zum Verbinden oder Anschließen von
Rohrleitungen. Derartige Verbindungsanordnungen werden vielfach im Bereich
der Hydrauliktechnik verwendet. Hier seien als besonderes Beispiel
Hydrauliksysteme in Nutzfahrzeugen genannt. Allerdings finden derartige
Anordnungen allgemeiner in vielen unter Mediendruck- stehenden
Rohrleitungssystemen Anwendung.
Nach dem Stand der Technik werden zum Aufbau solcher
Rohrleitungssysteme einzelne Rohrleitungselemente miteinander zu beliebig
komplizierten, dreidimensionalen Strukturen verbunden, wobei die
Verbindung der einzelnen Elemente miteinander sowie der Anschluß an
Nippel, Schlauchverbinder, Gewindestutzen o. ä. Anschlußelemente durch
stoffschlüssige Verbindungstechniken, wie Löten oder Schweißen, erfolgt.
Aus dieser Art der stoffschlüssigen Verbindung und der im allgemeinen
vorliegenden Notwendigkeit der Oberflächenbehandlung zum Korrosionsschutz
ergeben sich erhebliche Nachteile. Eine weit verbreitete Methode zur
korrosionsschützenden Oberflächenbehandlung ist die galvanische
Verzinkung. Ein Löten oder Schweißen der Rohrleitungselemente an
Verbindungs- und Anschlußstellen kann jedoch nur an nicht derart behandelten
Oberflächen erfolgen. Dies bedeutet in der Praxis, daß zunächst die
Verbindungen der Rohrleitungselemente hergestellt werden müssen und die
gesamte dreidimensionale Struktur anschließend dem Galvanikprozeß
unterzogen werden muß.
Dies erfordert zum einen sehr große Galvanikbäder, was mit erhöhtem
Aufwand für Chemikalien und Energie verbunden ist und erhebliche
Umweltprobleme durch den erhöhten Elektrolyteinsatz hervorrufen kann. Zum
zweiten können sich erhebliche Transportprobleme ergeben. Dies tritt
beispielsweise bei aushäusiger Galvanik auf oder, was in der Regel der Fall
ist, wenn der Hersteller der Rohrleitungssysteme Zulieferer des
Hauptproduktherstellers ist. Für den Transport dieser filigranen Strukturen
von großen räumlichen Ausmaßen müssen besondere Gestelle eingesetzt
werden, was die Transportkosten erheblich erhöht.
Ein weiterer Nachteil, der sich aus der Korrosionsschutzbehandlung der
bereits verbundenen Rohrleitungskonstruktionen ergibt, liegt in der
Notwendigkeit, die Strukturen nach der Galvanik von jeglicher
Elektrolytflüssigkeit zu reinigen. Hierbei muß zum Spülen der Strukturen
ebenfalls erheblicher Aufwand getrieben werden.
Günstiger wäre es daher, wenn die Verzinkung bereits vom Rohrhersteller an
relativ kurzen Rohrleitungselementen vorgenommen werden und das
Leitungssystem anschließend aus diesen aufgebaut werden könnte. Dies würde
den Galvanik- und den Spülprozeß erleichtern und darüber hinaus den
Transport vereinfachen. Außerdem könnten die vorverzinkten
Rohrleitungselemente leicht und kostengünstig gelagert und bei Bedarf
eingesetzt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, Verbindungen und Anschlüsse in
Rohrleitungssystemen derart zu gestalten, daß verhältnismäßig kleine,
vorverzinkte, leicht transportierbare und auf Halde fertigbare
Rohrleitungselemente am Ort der Endmontage mit wenig Aufwand drucksicher
und mediendicht zu beliebig komplexen Rohrleitungssystemen verbindbar
sind.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von
Anspruch 1, denen im einzelnen die folgende Bedeutung zukommt:
Je zwei zu verbindende Rohrleitungselemente, die als eigentliche Rohre, Nippel, Verbinder, Anschlußstutzen, Gewindestutzen o. ä. Anschlußelemente ausgeführt sein können, werden als Patritze und Matritze ausgestaltet. Zum Verbinden wird die Patritze zunächst bereichsweise in die Matritze eingeführt, wonach durch Crimpen, d. h. durch Anwendung einer im wesentlichen radialen Kraft auf die Matritze im Überlappungsbereich, eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung hergestellt wird. Die eigentliche Dichtung erfolgt durch Einsatz einer Weichdichtungsanordnung im Überlappungsbereich von Patritze und Matritze. Hierzu ist günstigerweise ein Teilbereich vorzusehen, in dem die Patritze im wesentlichen zylindrisch ausgeformt ist und von der Matritze formschlüssig umfaßt wird.
Je zwei zu verbindende Rohrleitungselemente, die als eigentliche Rohre, Nippel, Verbinder, Anschlußstutzen, Gewindestutzen o. ä. Anschlußelemente ausgeführt sein können, werden als Patritze und Matritze ausgestaltet. Zum Verbinden wird die Patritze zunächst bereichsweise in die Matritze eingeführt, wonach durch Crimpen, d. h. durch Anwendung einer im wesentlichen radialen Kraft auf die Matritze im Überlappungsbereich, eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung hergestellt wird. Die eigentliche Dichtung erfolgt durch Einsatz einer Weichdichtungsanordnung im Überlappungsbereich von Patritze und Matritze. Hierzu ist günstigerweise ein Teilbereich vorzusehen, in dem die Patritze im wesentlichen zylindrisch ausgeformt ist und von der Matritze formschlüssig umfaßt wird.
Besondere Maßnahmen müssen ergriffen werden, um ein Herausrutschen der
Patritze aus der Matritze bei Beaufschlagung des Leitungssystems mit
Mediendruck zu verhindern. Erfindungsgemäß kann hierzu die Patritze in
ihrem Endbereich zylindrisch aufgeweitet sein. Der Bereich dieser
zylindrischen Aufweitung entspricht einem axialen Formschlußbereich.
Allerdings wird die Patritze tiefer in die Matritze eingeführt als es der Länge
dieses Bereiches entsprechen würde. Daraus resultierend ragt die Matritze über
den Aufweitungsbereich hinaus, wodurch ein Crimpbereich entsteht, in
welchem zunächst kein Formschluß gegeben ist. Durch anschließendes
Crimpen des überstehenden Matritzenteiles wird an der hinteren
Abschlußkante der Aufweitung ein Formschlußbereich mit radialer
Komponente geschaffen. Die hintere Abschlußkante der Patritzenaufweitung
wirkt dadurch als Haltekante, die bei Druckbeaufschlagung gegen den
gecrimpten, korrespondierenden Teil der Matritze gepreßt und durch diesen
gesichert wird. Auf diese Weise wird ohne Schaffung einer stoffschlüssigen
Verbindung sowohl eine Dichtung als auch eine Drucksicherung der
Rohrleitungsverbindung realisiert.
Ein besonderer Vorteil dieser erfindungsgemäßen Ausführungsform liegt
darin, daß zusätzlich zu der Lösung der oben genannten Aufgabe ein
Rotationsfreiheitsgrad der Patritze in der Matritze erhalten bleiben kann. Das
bedeutet, daß bei Torsionsbelastung des Systems bei Transport, Einbau,
Temperaturänderungen o. ä. die auftretenden Spannungen ausgeglichen werden
können. Dies verringert die Belastung des Systems und erhöht dadurch seine
Lebensdauer und Funktionssicherheit.
Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform verzichtet auf den
letztgenannten Vorteil, ermöglicht jedoch die Realisierung einer dem
Kennzeichen von Anspruch 1 entsprechenden Rohrleitungsverbindung zu
erheblich günstigeren Kosten. Bei dieser Variante wird auf eine Aufweitung
der Patritze verzichtet. Der axiale Formschlußbereich wird allein durch die
Ausgestaltung der Matritze definiert. Diese weist nämlich in ihrem Inneren
eine Ausnehmung auf, an die sich ein Bereich geringerer Materialstärke der
Matritze anschließt. Auf diese Weise wird ebenfalls ein Bereich realisiert, der
sich an den axialen Formschlußbereich anschließt, in welchem jedoch Matritze
und Patritze einen radialen Abstand zueinander aufweisen. In diesen Bereich
kann in einer speziellen Ausnehmung ein Ringelement angeordnet sein, dessen
Materialhärte größer ist als zumindest diejenige des Patritzenmateriais. Wird
nun der endständige Bereich der Matritze gecrimpt, tritt an der Stelle des
Ringelementes ein mittelbarer Kraftschluß zwischen Patritze und Matritze auf.
Vorzugsweise wird das Crimpen derart ausgeführt, daß zusätzlich ein
unmittelbarer Kraftschluß zwischen Patritze und Matritze im Bereich des
Matritzenendes geschaffen wird. Auf diese Weise wird auch hier eine
Rohrleitungsverbindung realisiert, die drucksicher und mediendicht ist und
ohne Stoffschluß auskommt.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
speziellen Beschreibung und den Zeichnungen.
Es zeigen:
Fig. 1 erfindungsgemäße Anschlußelemente vor der Verbindung,
Fig. 2 erfindungsgemäße Anschlußelemente nach Einführen der Patritze in
die Matritze,
Fig. 3 erfindungsgemäße Anschlußelemente mit formschlüssiger
Verbindung nach Crimpen,
Fig. 4 wie Fig. 2, jedoch mit spezieller Weichdichtungsanordnung,
Fig. 5 erfindungsgemäße Anschlußelemente mit kraftschlüssiger
Verbindung,
Fig. 6 Detail des Kraftschlußbereichs aus Fig. 5.
Fig. 1 zeigt die Endbereiche zweier Anschlußelemente, von denen das eine als
Patritze 10 und das andere als Matritze 20 ausgearbeitet ist. Die spezielle
Ausgestaltung der Anschlußelemente als Rohrleitungselemente, Nippel,
Verbinder, Gewindestutzen o. ä. ist dabei unerheblich. Erfindungswesentlich
ist lediglich die Ausgestaltung der endständigen Bereiche beider
Anschlußelemente. Fig. 1 zeigt Patritze 10 und Matritze 20 in der besonders
vorteilhaften Ausführungsform, bei welcher die drucksichere Verbindung im
wesentlichen durch Formschluß zustandekommt. Die Patritze 10 weist dabei
endständig eine Aufweitung 11 auf, die zumindest in ihrem mittleren Bereich
113 zylindrisch ausgearbeitet ist. Eine vordere Einführschräge 112, die an der
Vorderkante 111 endet, ist vorteilhafterweise vorzusehen, um beim Einführen
der Patritze 10 in die Matritze 20 entsprechend dem Richtungspfeil 30 eine
Beschädigung von Weichdichtungselementen durch Abscheren oder
Einklemmen zu vermeiden. Die Einführschräge kann, wie in Fig. 1 dargestellt,
durch konisches Einknicken des Endbereiches, aber auch durch einfaches
Anfasen erzeugt werden. In ihrem hinteren Bereich wird die Aufweitung 11
von ihrer hinteren Abschlußschräge 114, die die Funktion einer hinteren
Haltekante übernimmt, begrenzt. Die schräge Ausführung ist vorteilhaft, kann
jedoch auch durch eine rein radiale Kante ersetzt werden. An die Aufweitung
11 schließt sich der Crimpbereich 12 an. Dieser braucht nicht von speziellen
Elementen der Patritze 10 begrenzt zu sein, da er sich nicht notwendig von
dem weiteren räumlichen Verlauf des Anschlußelementes unterscheiden muß,
sondern lediglich durch den korrespondierenden Crimpbereich 21 der Matritze
20 definiert wird. Der Matritzencrimpbereich 21 stellt den vordersten Teil der
Matritze 20 dar. An ihn schließt sich ein Sollknickbereich 22 an, der im
wesentlichen durch eine Ausnehmung 221 in der inneren Oberfläche der
Matritze 20 gebildet wird. Zusätzlich kann auch der Crimpbereich 21, wie in
Fig. 1 dargestellt, eine dünnere Materialstärke aufweisen. Vorzugsweise ist
der Sollknickbereich 22 so zu gestalten, daß bei Anwendung einer im
wesentlichen radialen Kraft auf den Crimpbereich 21 der Innendurchmesser
dieses Bereiches gleichmäßig reduziert werden kann, ohne daß Verspannungen
oder Formänderung in dem sich an den Sollknickbereich 22 anschließenden
Aufnahmebereich 23 auftreten. Der Aufnahmebereich 23 weist eine im
wesentlichen zylindrische Gestalt auf, die mit dem zylindrischen Teil 113 der
Aufweitung 11 der Patritze 10 korrespondiert. Eine nutförmige Ausnehmung
231 ermöglicht das Einsetzen einer Weichdichtungsvorrichtung. Diese Nut
kann selbstverständlich auch in dem zylindrischen Bereich 113 der Aufweitung
11 der Patritze 10 ausgeführt sein. Allerdings ist die in Fig. 1 gezeigte
Ausführungsform vorzuziehen, da die Materialstärke von üblichen
Rohrleitungselementen hierzu nicht ausreichen würde, und spezielle
Rohrleitungselemente, die im Bereich der endständigen Aufweitung 11 eine
dickere Materialstärke zeigen, nur mit erheblichen Mehraufwand gefertigt
werden können, was dem grundlegenden Gedanken der Erfindung zuwiderliefe.
Der Aufnahmebereich 23 der Matritze 20 wird durch den hinteren Anschlag
232 begrenzt.
Fig. 2 zeigt die gleichen Elemente, nämlich die Patritze 10 und die Matritze 20
aus Fig. 1, nachdem die Patritze 10 so weit in die Matritze 20 eingeführt
wurde, daß die Vorderkante 111 der Patritze 10 am hinteren Anschlag 232 der
Matritze 20 anliegt. Deutlich erkennbar ist, daß der zylindrische Bereich 113
der Aufweitung 11 der Patritze 10 mit dem Aufnahmebereich 23 der Matritze
20 derart korrespondiert, daß ein axialer Formschluß gegeben ist, der die
Mediendichtung durch einen O-Ring 40 in der Nut 231 ermöglicht. Weiter ist
deutlich zu erkennen, daß in dieser Phase weder im Sollknickbereich 22 noch
im Überlappungsbereich der Crimpbereiche 12/21 ein Formschluß gegeben ist.
Vielmehr weisen Patritze 10 und Matritze 20 hier einen radialen Abstand
zueinander auf.
In Fig. 3 ist der verbundene Zustand von Patritze 10 und Matritze 20
dargestellt, nachdem der Innendurchmesser des Crimpbereiches 21 der
Matritze 20 durch Crimpen an den Außendurchmesser des Crimpbereiches 12
der Patritze 10 angepaßt wurde. Deutlich erkennbar ist auch, daß die hintere
Haltekante 114 exakt mit der Vorderkante der Ausnehmung 221
korrespondiert, so daß in diesem Bereich ein Formschluß mit radialer
Komponente entsteht. Hierdurch wird auch bei Druckbeaufschlagung des
Leitungssystems ein Herausrutschen der Patritze 10 aus der Matritze 20
wirksam verhindert. Das Crimpen erfolgt vorzugsweise mit einer
wohldefinierten Kraft, die so dimensioniert ist, daß im Bereich der hinteren
Haltekante 114 sowie im Bereich der überlappenden Crimpbereiche 12 und 21
ein Form- jedoch kein Kraftschluß entsteht. Dies hat den Vorteil, daß die
gesamte Verbindung allein auf Formschluß basiert, wodurch eine Drehung der
Patritze 10 in der Matritze 20 um die beiden Elementen im
Überlappungsbereich gemeinsame Achse ermöglicht wird. Auf diese Weise
können Torsionsspannungen ausgeglichen werden, die bei den komplexen,
dreidimensionalen Strukturen, die derartige Leitungssysteme annehmen
können, leicht bei Transport, Einbau, Betrieb, Temperaturschwankungen etc.
entstehen können. Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, beim
Crimpen so starke Kräfte aufzuwenden, daß ein Kraftschluß gegeben ist, falls
auf den zuvor genannten Vorteil verzichtet werden soll.
Die Weichdichtungsanordnung, die in den Fig. 2 und 3 als O-Ring 40
ausgeführt ist, kann selbstverständlich auch andere Formen annehmen. Fig. 4
zeigt beispielsweise eine Ausführungsform, bei der der O-Ring 42 von 2
Stützringen 41 und 43 flankiert ist. Diese Ausführungsform hat insbesondere
in Verbindung mit dem durch Formschluß erhalten gebliebenen
Rotationsfreiheitsgrad den Vorteil, daß ein Einklemmen und Zermahlen des O-
Rings 42 an den Kanten der Nut 231 verhindert wird. Auch Varianten mit nur
einem Stützring sind denkbar. Hierbei wird dieser vorzugsweise auf der
druckabgewandten Seite des O-Rings 42 eingesetzt. Denkbar sind auch andere
Formen von Weichdichtungsanordnungen, wie etwa Profildichtungen, die
jedoch in den Zeichnungen nicht wiedergegeben sind.
Fig. 5 zeigt eine zweite, besonders vorteilhafte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Rohrleitungsverbindung. Sie zeichnet sich gegenüber der
zuvor beschriebenen Ausführungsform durch geringere Kosten aus, hat jedoch
den Nachteil einer geringeren Druckbelastbarkeit und basiert im wesentlichen
auf einem Kraftschluß, so daß ein Rotationsfreiheitsgrad der beteiligten
Rohrleitungselemente nicht gegeben ist. Bei dieser Ausführungsform weist die
Patritze 50 keine Aufweitung auf. Sie kann jedoch in ihrem vordersten
Bereich, der sich an die Vorderkante 51 anschließt, eine Einführschräge 52
aufweisen, die etwa durch Anfasen geschaffen wird, und die die gleiche
Aufgabe wie die Einführschräge 112 hat, nämlich den Schutz des O-Rings 44.
Die Matritze 60 ist ähnlich gestaltet, wie die zuvor beschriebene Matritze 20.
Auch sie weist einen Einführbereich 63 auf, an den sich nach vorne ein
Sollknickbereich 62 und ein Crimpbereich 61 anschließen. Im
Aufnahmebereich 63 ist eine nutförmige Ausnehmung 631 zur Aufnahme des
O-Rings 44 oder einer ähnlichen Weichdichtungsanordnung vorgesehen. Der
Sollknickbereich 62 wird bei dieser Ausführungsform im wesentlichen durch
die Ausnehmung 621 an der inneren Oberfläche der Matritze 60 definiert. In
diese Ausnehmung ist ein Ringelement, das vorzugsweise als Federring 70
gestaltet ist, eingelegt. Das Material des Federrings 70 sollte vorzugsweise
eine größere Härte aufweisen als das Material der Patritze 50 und
sinnvollerweise auch als das der Matritze 60.
Nach dem Einführen der Patritze 50 in die Matritze 60 ist ein Formschluß
zunächst nur zwischen dem Aufnahmebereich 63 der Matritze 60 und dem
korrespondierenden, vorderen, zylindrischen Teil der Patritze gegeben. Der
endständige Crimpbereich 61 der Matritze 60 hingegen weist einen radialen
Abstand zum Außendurchmesser der Patritze 50 auf. Durch Crimpen des
vordersten Matritzenteils wird ein Kraftschluß zwischen beiden
Rohrleitungselementen erzeugt. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist,
gemäß der Detailzeichnung von Fig. 6 sowohl ein mittelbarer als auch ein
unmittelbarer Kraftschluß gegeben. Der mittelbare Kraftschluß ist am Ort des
Federrings 70 realisiert. Die zum Crimpen aufgewandte Kraft sollte so groß
sein, daß sich der gehärtete Federring 70 zumindest bereichsweise in das
weichere Material der Patritze 50 und ggf. auch der Matritze 60 eingräbt. Auf
diese Weise wird eine sichere Klemmung gewährleistet, die auch bei
Druckbeaufschlagung des Rohrleitungssystems ein Herausrutschen der Patritze
50 aus der Matritze 60 gewährleistet. Ein zusätzlicher, unmittelbarer
Kraftschluß zwischen beiden Rohrleitungselementen ist im vordersten Teil des
Crimpbereiches 61 der Matritze 60 gegeben, wie aus Fig. 6 deutlich
ersichtlich.
Die in den Fig. 5 und 6 gezeigte Ausführungsform ist aufgrund der einfacheren
Formgebung, insbesondere der Patritze 50, kostengünstigerer herzustellen als
die in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Version. Allerdings muß der
Drucksicherheitsbereich bei dieser Ausführungsform niedriger veranschlagt
werden und ein Rotationsfreiheitsgrad der Patritze 50 in der Matritze 60 bleibt
aufgrund des Kraftschlusses nicht erhalten. Beide Ausführungsformen lösen
jedoch gleichermaßen die eingangs formulierte Aufgabe und ermöglichen
durch die Vermeidung einer stoffschlüssigen Verbindung den Einsatz
verhältnismäßig kurzer, leicht transportabler, vorverzinkter und lagerbarer
Rohrleitungselemente.
Die in den Figuren gezeigten speziellen Ausführungsformen sollen lediglich
die Erfindung illustrieren, den Schutzbereich jedoch keineswegs einschränken.
Vielmehr sind eine Reihe anderer erfindungsgemäßer Ausführungsformen
denkbar. So sind beispielsweise Varianten möglich, die keinen doppelten
Kraftschluß gemäß den Fig. 5 und 6, sondern lediglich einen einfachen
aufweisen. Auch die Weichdichtungsanordnungen können unterschiedliche
Formen annehmen. Sofern auf den Vorteil des Rotationsfreiheitsgrades
verzichtet werden soll, ist auch die exakt zylindrische Formgebung von
Patritze und Matritze nicht zwingend. Wie eingangs erwähnt, bezieht sich die
Erfindung nicht auf spezielle Ausführungsformen der Anschlußelemente. Die
hinteren Bereiche, die an der eigentlichen Verbindung nicht unmittelbar
beteiligt sind, können vielmehr beliebige Formen annehmen und den
Anwendungen entsprechend gestaltet sein. Auch weist das mögliche
Anwendungsgebiet weit über den Bereich der Hydraulik bei Nutzfahrzeugen
hinaus. Vielmehr sind jegliche Systeme mit metallischen und unter
Mediendruck stehenden Rohrleitungen potentielle Einsatzgebiete der
Erfindung.
10 Patritze
11 Aufweitung von 10
111 Vorderkante von 10
112 vordere Einführschräge von 11
113 zylindrischer Teil von 11
114 hintere Haltekante/ hintere Abschlußschräge von 11
12 Crimpbereich von 10
20 Matritze
21 Crimphereich von 20
22 Sollknickbereich von 20
221 vordere Ausnehmung in 20
23 Aufnahmebereich von 20
231 Ausnehmung für 40
232 hinterer Anschlag in 23
30 Richtungspfeil
40 O-Ring
41 vorderer Stützring
42 O-Ring
43 hinterer Stützring
44 O-Ring
50 Patritze
51 Vorderkante von 50
52 Einführschräge von 50
53 zylindrischer Teil von 50
60 Matritze
61 Crimpbereich von 60
62 Sollknickbereich von 60
621 vordere Ausnehmung in 60
63 Aufnahmebereich von 60
631 Ausnehmung für 44
632 hinterer Anschlag in 63
70 Federstahlring
11 Aufweitung von 10
111 Vorderkante von 10
112 vordere Einführschräge von 11
113 zylindrischer Teil von 11
114 hintere Haltekante/ hintere Abschlußschräge von 11
12 Crimpbereich von 10
20 Matritze
21 Crimphereich von 20
22 Sollknickbereich von 20
221 vordere Ausnehmung in 20
23 Aufnahmebereich von 20
231 Ausnehmung für 40
232 hinterer Anschlag in 23
30 Richtungspfeil
40 O-Ring
41 vorderer Stützring
42 O-Ring
43 hinterer Stützring
44 O-Ring
50 Patritze
51 Vorderkante von 50
52 Einführschräge von 50
53 zylindrischer Teil von 50
60 Matritze
61 Crimpbereich von 60
62 Sollknickbereich von 60
621 vordere Ausnehmung in 60
63 Aufnahmebereich von 60
631 Ausnehmung für 44
632 hinterer Anschlag in 63
70 Federstahlring
Claims (18)
1. Anordnung zum Verbinden oder Anschließen von Rohrleitungen für unter
Mediendruck stehende Leitungssysteme, insbesondere Hydrauliksysteme, wobei
eines der zu verbindenden Leitungsteile als Patritze (10, 50) und das andere als
Matritze (20, 60) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Matritze (20, 60) im verbundenen Zustand die bereichsweise in sie eingeführte
Patritze (10, 50) ohne Stoffschluß form- und/oder kraftschlüssig umfaßt und gegen
ein Herausrutschen bei Druckbeaufschlagung dauerhaft sichert, wobei eine im
Überlappungsbereich (23, 63) zwischen Matritze (20, 60) und Patritze (10, 50)
vorgesehene Weichdichtungsanordnung (40-44) eine Dichtwirkung erzielt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matritze (20, 60)
einen im wesentlichen zylindrischen Bereich (113, 53) der Patritze (10, 50) im
wesentlichen formschlüssig umfaßt.
3. Anordung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Einführbereich der Patritze (10, 50) in die Matritze (20, 60) durch einen
Anschlag (232, 632) im Innern der Matritze (20, 60) definiert ist.
4. Anordung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Matritze (20, 60) in ihrem Innern eine erste Ausnehmung (231, 631) zur Aufnahme
der Weichdichtungsanordnung (40-44) aufweist.
5. Anordung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Matritze (20, 60) in ihrem Innern eine weitere Ausnehmung (221, 621) aufweist, die
den die Patritze (10, 50) formschlüssig umfassenden Bereich (23, 63) begrenzt,
wobei der räumlich vor dieser Ausnehmung gelegenen Teil (21, 61) der
Matritze (20, 60) im unverbundenen Zustand einen Innendurchmesser aufweist, der
so viel größer ist als der Außendurchmesser des korrespondierenden Bereiches (12,
53) der Patritze (10, 50), daß in diesem Bereich kein Formschluß gegeben ist.
6. Anordung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Patritze (10) in ihrem endständigen Bereich eine im wesentlichen zylindrische
Aufweitung (11) aufweist.
7. Anordung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Kante (114)
der im wesentlichen zylindrischen Aufweitung (11) als mit der zweiten
Ausnehmung (221) im Innern der Matritze (20) korrespondierende Haltekante
ausgeführt ist.
8. Anordung nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
im wesentlichen zylindrische Aufweitung (11) zu ihrer vorderen Kante (111) hin
wenigstens in ihrem Außenbereich verjüngt.
9. Anordung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
vordere, die Aufweitung der Patritze (10) überragende Bereich (21) der
Matrize (20) in einer erster Phase nach dem Einführen der Patritze in die Matritze
und bevor der verbundene Zustand erreicht ist, einen radialen Abstand zur
Patritze (10) aufweist,
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der verbundene
Zustand, in welchem die Matritze (20) die Patritze (10) form- und/oder
kraftschlüssig umgreift, durch Anwendung einer im wesentlichen radial wirkenden
Kraft auf den die Aufweitung (11) der Patritze (10) überragenden Bereich (21) der
Matritze (20) erreichbar ist.
11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß im verbundenen
Zustand die Matritze (20) die Patritze (10) lediglich formschlüssig umgreift.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß im verbundenen
Zustand ein Rotationsfreiheitsgrad der Patritze (10) in der Matritze (20) bzgl. der
im Bereich der Verbindung gemeinsamen Symmerieachse erhalten bleibt.
13. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der weiteren
Ausnehmung (621) der Matritze (60) ein ringförmiges Element (70) angeordnet ist.
14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des
ringförmigen Elementes (70) eine höhere Härte aufweist, als das Patritzenmaterial.
15. Anordnung nach einem der Ansprüche 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
verbundene Zustand, in welchem die Matritze (60) die Patritze (50) in
unmittelbarem und/oder über das ringförmige Element (70) mittelbarem
Kraftschluß umgreift, durch Anwendung einer im wesentlichen radialen Kraft auf
den die Patritze (50) nicht formschlüssig umgreifenden, vorderen Teil (61) der
Matritze (60) erreichbar ist.
16. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Weichdichtungsanordung als O-Ring (40, 42, 44) ausgeführt ist.
17. Anordnung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Weichdichtungsanordung wenigstens an der druckabgewandten Seite des
O-Rings (42) zusätzlich wenigstens ein Stützring (41) vorgesehen ist.
18. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Weichdichtungsanordnung als Profildichtung ausgeführt ist.
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2008053315A1 (en) * | 2006-10-30 | 2008-05-08 | Afl S.P.A. | Metallic connector, assembly and method of assembly |
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DE102009021527A1 (de) * | 2009-05-15 | 2010-11-18 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Leitungsverbindung |
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DE29505091U1 (de) * | 1995-03-24 | 1995-06-14 | Gebr. Kemper GmbH & Co, 57462 Olpe | Armaturenanschluß |
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1999
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Patent Citations (2)
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