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Die
vorliegende Erfindung betrifft absorbierende Artikel.
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Absorbierende
Artikel zum einmaligen Gebrauch sind seit vielen Jahren bekannt.
Sie finden beispielsweise als Damenbinden, Slipeinlagen, Kinderwindeln
oder Inkontinenzeinlagen Verwendung. Diesen absorbierenden Wegwerf-Artikeln
ist gemeinsam, daß sie
eine beim Tragen dem Körper
des Trägers
zugewandte, flüssigkeitsdurchlässige Schicht,
eine beim Tragen dem Körper
des Trägers
abgewandte, flüssigkeitsundurchlässige Schicht,
sowie eine zwischen diesen beiden Schichten angeordnete flüssigkeitsspeichernde
Schicht aufweisen. Die flüssigkeitsspeichernde
Schicht kann dabei zum Beispiel aus zerfasertem Zellstoff aufgebaut sein.
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Als
nachteilig bei den bekannten absorbierenden Wegwerfartikeln hat
sich erwiesen, daß reine
Zellstoffschichten als flüssigkeitsspeicherndes
Material von der Aufnahmekapazität
her beschränkt
sind. Auch ist das Rückhaltevermögen nach
Beaufschlagung mit Flüssigkeiten
bei einem Zellstoffmaterial nicht sehr ausgeprägt. Schließlich behält deformiertes Zellstoffmaterial
seine einmal angenommene Form bei, was vom Träger bzw. der Trägerin des
absorbierenden Artikels oft als unangenehm empfunden wird. Wenn
im folgenden vom Träger
die Rede ist, soll dies sowohl Träger als auch Trägerinnen
umfassen.
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Des
weiteren sind absorbierende Artikel zum Einmalgebrauch bekannt,
welche als flüssigkeitsspeichernde
Schicht superabsorbierende Materialien enthalten. Superabsorbierende
Materialien sind in der Lage, ein Vielfaches ihres Trockengewichts
an Flüssigkeit
aufzunehmen und auch unter Druckbelastung in einem gewissen Maße zurückzuhalten.
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Superabsorbierende
Materialien sind beispielsweise aus der
EP-A-0339461 bekannt.
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Eine
Schwierigkeit bei der Verwendung von superabsorbierenden Materialien
in der flüssigkeitsspeichernden
Schicht von absorbierenden Artikeln ist, daß die superabsorbierenden Materialien
bei Beaufschlagung mit Flüssigkeit
eine Volumenzunahme erfahren, d. h. sie ”quellen”. Dies führt dazu, daß der absorbierende
Artikel ”aufträgt” und der
Tragekomfort für
den Träger
herabgesetzt wird. Auch neigen die einzelnen Bestandteile des superabsorbierenden
Materials dazu, bei Beaufschlagung mit einer Flüssigkeit zu verkleben, was
zu einer starken Verminderung des theoretisch möglichen Flüssigkeitsaufnahmevermögens führt (sog. ”Gel-Blocking”). ”Gel-Blocking” verursacht
eine eingeschränkte
Verteilung der in den absorbierenden Artikel eingedrungenen Flüssigkeit.
Bei starker Flüssigkeitsbeaufschlagung
kann dies zur Folge haben, daß die
Flüssigkeit
nicht mehr vollständig
in den absorbierenden Artikel aufgenommen werden kann, obwohl theoretisch noch
ausreichend Speicherkapazität
zur Verfügung
stünde,
wobei sich beim Träger
des Artikels ein Nässe- und
damit Unsauberkeitsgefühl
auf der Haut einstellt und darüberhinaus
auch die Gefahr besteht, daß die
Bekleidung des Trägers
verschmutzt wird. Schließlich
kann der absorbierende Artikel durch den ”Gel-Blocking”-Effekt
auch bleibend verformt werden, wodurch der Tragekomfort des Artikels
weiter vermindert wird.
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EP-A-0 668 080 A2 betrifft
einen Wasser-absorbierenden Artikel mit einer bei Verwendung des
Artikels dem Körper
zugewandten flüssigkeitsdurchlässigen Schicht,
einer bei Verwendung des Artikels dem Körper abgewandten flüssigkeitsundurchlässigen Schicht
und dazwischen einer Wasser-absorbierenden Struktur, umfassend ein
Wasser-absorbierendes Agens, das nach Absoprtion von Luftfeuchtigkeit
rieselfähig
bleibet.
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Es
ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, absorbierende
Artikel anzugeben, welche die oben beschriebenen Nachteile bekannter
Produkte nicht aufweisen. Diese Aufgabe löst die Erfindung durch den
im unabhängigen
Patentanspruch 1 angegebenen absorbierenden Artikel. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen, Details und Aspekte der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen, der
Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen absorbierenden Artikel, welcher
eine dem Körper
des Trägers zugewandte,
flüssigkeitsdurchlässige Schicht
und eine dem Körper
des Trägers
abgewandte, flüssigkeitsundurchlässige Schicht
aufweist. Zwischen diesen beiden Schichten ist ein Saugkörper angeordnet,
welcher eine durch die flüssigkeitsdurchlässige Schicht
in den absorbierenden Artikel eingedrungene Flüssigkeit aufnimmt. Der Saugkörper des
erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels ist dadurch ausgezeichnet, daß dieser ein saugfähiges Material
enthält,
welches auch nach Beaufschlagung mit einer Flüssigkeit bis zu einer Wasseraufnahme
von 10,5 g/g rieselfähig
bleibt. Das saugfähige
Material enthält
zumindest einen Anteil an Polymethylenharnstoff (PMH). Durch diese
neue Ausgestaltung wird einerseits eine optimale Anpassung des absorbierenden
Artikels an die individuelle Körperform
des Trägers
erreicht, was den Tragekomfort erheblich erhöht. Andererseits wird mit der
erfindungsgemäßen Lösung aber
auch erreicht, daß die
Funktionalität
des Artikels auch in einem deformierten Zustand aufrechterhalten
wird.
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Eine
spezielle Ausgestaltung des erfindungsgemäßen absorbierenden Artikels
gemäß des ersten
Aspekts stellt eine Ausführungsform
dar, bei welcher die flüssigkeitsdurchlässige obere
Abdeckschicht in Längsrichtung
verlaufende Falten aufweist. Diese Falten sind derart ausgestaltet,
daß die
flüssigkeitsdurchlässige Schicht
den Saugkörper
teilweise auch auf dessen der beim Tragen des Artikels dem Körper abgewandten Seite
umhüllt.
Dies wird zum einen dadurch erreicht, daß der Saugkörper nicht auf seiner gesamten ”Unterseite” mit der
darunterliegenden Schicht verbunden ist, sondern nur in einem schmalen,
zentralen Bereich. Zum anderen werden in die flüssigkeitsdurchlässige Schicht
zwei Falten eingearbeitet, welche den Saugkörper in Längsrichtung des absorbierenden
Artikels auch teilweise unterseitig umgreifen. Durch diese Ausgestaltung wird
erreicht, daß der
Saugkörper
trotz Einbettung zwischen flüssigkeitsundurchlässiger Rückschicht
und flüssigkeitsdurchlässiger Abdeckschicht
flexibel bleibt und sich den anatomischen Gegebenheiten des Trägers sehr
gut anpassen kann.
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Wenn
die flüssigkeitsdurchlässige und
die flüssigkeitsundurchlässige Schicht
in deren Randbereichen derart miteinander verbunden sind, daß ein dicht
abgeschlossener Innenraum entsteht, so kann der Saugkörper von
einem lose, verschiebbar gegeneinander gelagerten Material gebildet
werden, welches auch nach Flüssigkeitsbeaufschlagung
rieselfähig
verbleibt, wobei das Material sich frei in dem gesamten Innenraum
bewegen kann.
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Gemäß einer
Ausführungsform
betrifft die Erfindung einen absorbierenden Artikel mit einer bei
Verwendung des Artikels dem Körper
abgewandten, flüssigkeitsundurchlässigen Schicht
und einem von einer flüssigkeitsdurchlässigen Umhüllung umgebenen
Saugkörper,
welcher ein auch nach Beaufschlagung mit Flüssigkeit rieselfähig bleibendes,
saugfähiges
Material enthält,
wobei der Saugkörper
mit der flüssigkeitsundurchlässigen Schicht
in einem zentralen Bereich derselben verbunden ist. Dabei ist es
nicht notwendig, dass der Saugkörper
und die flüssikeitsundurchlässige Schicht
unmittelbar in Kontakt stehen. Wenn auf der flüssigkeitsundurchlässigen Schicht
noch eine oder mehrere andere Schichten angeordnet sind, ist der
Saugkörper auf
der Oberseite der obersten dieser Schichten befestigt.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung betrifft einen absorbierenden Artikel, dessen Saugkörper aus
einem saugfähigen
Material besteht, welches Polymethylenharnstoff (PMH) ist. Der absorbierende
Artikel weist eine bei Verwendung des Artikels dem Körper zugewandte,
flüssigkeitsdurchlässige Schicht
sowie eine bei Verwendung des Artikels dem Körper abgewandte, flüssigkeitsundurchlässige Schicht
auf, wobei zwischen der flüssigkeitsdurchlässigen und
der flüssigkeitsundurchlässigen Schicht
der Saugkörper
angeordnet ist. Es sind aber auch alternative Ausgestaltungen denkbar,
welche entsprechend dem vorstehend beschriebenen Aspekt ohne flüssigkeitsdurchlässige obere
Abdeckschicht auskommen und stattdessen nur das PMH-Material in
einer flüssigkeitsdurchlässigen Umhüllung einbetten.
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Das
neue Konzept weicht von bekannten Konstruktionen dadurch ab, daß ein Anteil,
vorzugsweise der Hauptanteil, der saugenden Bestandteile eine körnige, möglichst
aus kugelförmig
ausgebildeten Materialien aufgebaute Beschaffenheit aufweist. Das
Saugkörpermaterial
wird derartig zusammengesetzt, daß dieses während des Tragens und auch
bei Beaufschlagung mit Flüssigkeit
rieselfähig
bleibt. Vorzugsweise bleibt das Saugkörpermaterial bis zu einer Flüssigkeitsbeaufschlagung
von mindestens 10 ml/g Material rieselfähig. Dadurch wird eine optimale
Anpassung (”Anschmiegsamkeit”) an die
jeweilige Körperform
des Trägers
während der
unterschiedlichen Bewegungen und Belastungsarten ermöglicht.
Das heißt,
der Saugkörper ”fließt”, er kann
bei seitlicher Belastung bzw. seitlichem Druck durch die Oberschenkel
dieser Belastung bzw. diesem Druck etwas ausweichen, indem Saugkörpermaterial
in weniger beanspruchte Bereiche verlagert oder verdrängt wird.
Bei Entfernung der Belastung bzw. des Drucks können verdrängte Partikel an die Ausgangsstelle zurückrieseln
und erneut zur Aufnahme von Flüssigkeit
zur Verfügung
stehen. Andererseits können
durch diese Bewegungen auch Teilchen repositioniert werden und somit
bisher ungenutzte Saugkapazität
und Speicherkapazität
genutzt werden. Sofern im vorliegenden Fall von ”Saugkörper” die Rede ist, ist damit auch
ein ”Speicherkörper” gemeint.
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Durch
den Saugkörper,
der gleichzeitig als Speicherschicht dient und ein saugfähiges Material
enthält, welches
auch nach einer Beaufschlagung mit einer Flüssigkeit rieselfähig bleibt,
ergeben sich für
die erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikel folgende vorteilhafte Eigenschaften:
- – Schnelle
Flüssigkeitsaufnahme
(gute Penetration in das rieselfähige
Material und gute Benetzung des Materials),
- – gute
Retention der Flüssigkeit
(Einschließen
der Flüssigkeit
auch unter Druckbelastung),
- – gute
Saugleistung (Absorbtion praktisch ohne Volumenzunahme),
- – Verhinderung
von Verklumpungen bei Flüssigkeitsbeaufschlagung,
- – bestmögliche individuelle
Körperanpassung,
- – hohe
Weichheit des Artikels verbunden mit großem Tragekomfort,
- – sehr
guter Flüssigkeitstransport
und gute Flüssigkeitsverteilung,
- – kein
Kollabieren bzw. ”Sumpfen”, wie es
bei Zellstoffsaugkörpern
vorkommt.
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Besonders
bei dem erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikel gemäß dem vorgenannten
weiteren Aspekt ergibt sich beim Tragen des Artikels eine optimale
Anpassung an anatomische Gegebenheiten, da der umhüllte Saugkörper praktisch ”freiliegt”, d. h.,
nicht von einer den ganzen Artikel überspannenden, flüssigkeitsdurchlässigen Schicht
vom Körper
des Trägers
getrennt ist. Die aus dem Körper
austretende Flüssigkeit kann
unmittelbar an der Austrittsstelle in den Saugkörper aufgenommen und dort weitergeleitet
bzw. gespeichert werden.
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Die
Verbindung zwischen der flüssigkeitsundurchlässigen Rückschicht
und dem von einer flüssigkeitsdurchlässigen Schicht
umhüllten
Saugkörper
kann auf jede geeignete Art erfolgen. Als günstig bei der maschinellen
Herstellung des erfindungsgemäßen Artikels
hat sich beispielsweise eine durch ein Haftmittel bewirkte Verbindung
erwiesen. Die Rückschicht
und der Saugkörper
können
aber auch beispielsweise durch Vernähung fest miteinander verbunden
werden, wobei natürlich
darauf zu achten ist, daß die
flüssigkeitsundurchlässige Rückschicht
nicht derart beschädigt
wird, daß Flüssigkeit
hindurchtreten kann.
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Des
weiteren hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die erfindungsgemäßen absorbierenden Artikel
eine auf der dem Körper
des Trägers
zugewandten Seite der flüssigkeitsundurchlässigen Schicht
weitere Schicht aus weichem Material, das als Sekundärspeicher
dienen kann, aufweisen. Diese weitere Schicht erhöht den Tragekomfort
des absorbierenden Artikels zusätzlich.
Darüber
hinaus kann diese weitere Schicht auch noch nicht vom Hauptsaugkörper aufgenommene
Flüssigkeit
speichern, wobei natürlich
das absolute Speichervermögen
der weiteren Schicht im Vergleich zum eigentlichen Saugkörper sehr
viel geringer ist. Geeignete Materialien für die weitere Schicht sind
Coform (Polypropylen-Zellstoff-Mischungen), Airlaid (Kunstfaser-Zellstoff-Mischungen)
und Vliesmaterialien, beispielsweise Spinnvliese oder Kardenvliese.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts der vorliegenden Erfindung kann das saugfähige Material,
welches auch nach Beaufschlagung mit einer Flüssigkeit rieselfähig bleibt,
in einer Matrix aus Fasermaterial eingelagert sein. Dabei kann das
Material homogen in die Fasermatrix eingemischt werden, so daß die Bestandteile
des Materials, welches auch nach Beaufschlagung mit einer Flüssigkeit
rieselfähig
bleibt, gleichmäßig über die
Faserstruktur verteilt und in dieser eingelagert sind. Alternativ
dazu kann der Saugkörper
aber auch einen schichtartigen Aufbau zeigen, wobei das saugfähige Material,
welches auch nach Beaufschlagung mit einer Flüssigkeit rieselfähig bleibt,
sandwichartig zwischen zwei oder mehreren Schichten aus Fasermaterial
eingebettet ist. Schließlich
kann bei der zuletzt beschriebenen Sandwichstruktur in den Faserschichten
auch noch zusätzlich saugfähiges Material,
welches auch nach Beaufschlagung mit einer Flüssigkeit rieselfähig bleibt,
eingelagert sein. Materialien, welche als Faserstoffe für die vorgenannten
Zwecke besonders geeignet sind, sind Zellstoff oder eine Mischung
aus Zellstoff und Polypropylen, d. h. ein sogenanntes Coform-Material.
Durch das Fasermaterial wird eine noch optimalere Flüssigkeitsverteilung
in dem erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikel erreicht, da die Fasern eine bestimmte Saugfähigkeit
aufweisen und Flüssigkeit
gerichtet transportieren können.
Das Verhältnis
von saugfähigem
Material, welches auch nach Beaufschlagung mit einer Flüssigkeit
rieselfähig
bleibt, und Fasermaterial beträgt
vorzugsweise 1 bis 25 Gew.-% zu 99 bis 75 Gew.-% und insbesondere
10 bis 15 Gew.-% zu 90 bis 85 Gew.-%.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts der Erfindung kann der Saugkörper neben dem saugfähigen Material, welches
auch nach Beaufschlagung mit einer Flüssigkeit rieselfähig bleibt,
mindestens eine pflegende Substanz adsorptiv gebunden enthalten.
Hierbei ist in erster Linie an Substanzen gedacht, welche die Haut
des Trägers
des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels schützen.
Geeignete Substanzen sind beispielsweise Extrakte aus Aloe Vera,
Ringelblumen (Calendula) und/oder Kamille (Matricaria).
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Von
besonderem Vorteil ist es, wenn die pflegenden Substanzen in Mikrokapseln
eingeschlossen sind. Die Mikrokapseln können dabei mit dem saugfähigen Material,
welches auch nach Beaufschlagen mit einer Flüssigkeit rieselfähig bleibt,
vermischt werden. Die Umhüllung
der Mikrokapseln sollte dabei so ausgestaltet sein, daß diese
beim Tragen des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels aufplatzt und die Substanz bzw. die Substanzen freigibt.
Das Aufplatzen kann beispielsweise durch Druck, Wärme und/oder
Reibung bewirkt werden. Die Mikroverkapselung von Substanzen ist
beispielsweise in der Drucktechnik schon seit längerem bekannt.
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Erfindungsgemäß enthält der Saugkörper zumindest
einen Anteil an Polymethylenharnstoff. Ein besonders geeignetes
Material, welches im Saugkörper
bzw. Flüssigkeitsspeicher
des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels einsetzbar ist, ist Polymethylenharnstoff (PMH) mit einer
partikulären
Struktur. PMH bleibt auch nach Beaufschlagung mit einer Flüssigkeit,
wie insbesondere Urin oder Menstruationsblut, rieselfähig. Die
Herstellung von Polymethylenharnstoff ist seit langem bekannt und
kann beispielsweise durch säurekatalysierte
Gelierung einer Harnstoff-Formaldehyd-Lösung bzw. eines wasserverdünnbaren
Harnstoff-Formaldehyd-Konzentrats erfolgen, wie beispielsweise beschrieben
in Renner, Makromolekulare Chemie 149, 1 (1971). Des weiteren ist
zum Beispiel in der
DE-AS-1907914 die
Herstellung von feinteiligen Aminoharzfeststoffen auf der Basis
von Harnstoff-Formaldehydkondensaten durch säurekatalysierte Polykondensation
in wäßrigem Medium
beschrieben.
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Durch
geeignete Verfahrensführung
und/oder anschließendes
Granulieren kann ein gewünschtes
Teilchengrößenspektrum
erhalten werden. Auch die Form der Teilchen kann gesteuert werden,
wobei erfindungsgemäß kugelförmige Partikel
besonders geeignet sind. Bevorzugte Teilchengrößen, die in den absorbierenden Artikeln
gemäß der vorliegenden
Erfindung Verwendung finden können,
sind kleiner als 2 mm, insbesondere kleiner als 0,8 mm. Bevorzugte
Bereiche sind 100 bis 2000 μm
(0,1 bis 2 mm), insbesondere 200 bis 800 μm (0,2 bis 0,8 mm).
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Bei
der Verwendung von PMH-Polymeren als rieselfähigen Stoffen in den erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikeln ist es wichtig, daß während des
Gebrauchs der Artikel keine gesundheitsschädlichen Substanzen entstehen
können.
Bei der vorstehend genannten, säurekatalysierten
Polykondensation von Formaldehyd und Harnstoff in wäßrigem Medium
zu Polymethylenharnstoff können
ethergruppenhaltige Nebenprodukte entstehen. Testet man ein handelsüblich erhältliches
PMH-Material daher auf den Gehalt an Formaldehyd, so können diese
ethergruppenhaltigen Nebenprodukte gespalten werden und zu einer
positiven Reaktion bei einem Test auf Formaldehyd führen. Der
Reaktionsablauf läßt sich
formelmäßig in etwa
wie folgt darstellen (nach Saechtling, Kunststoff-Taschenbuch, 26.
Auflage, Carl Hanser Verlag, München,
Wien (1995)).
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Wie
aus dem vorstehenden Formelschema ersichtlich ist, entsteht bei
der Umsetzung von Harnstoff und Formaldehyd in Abhängigkeit
von dem stöchiometrischen
Verhältnis
der Reaktanden entweder Monomethylolharnstoff (Verhältnis Harnstoff:Formaldehyd
1:1) oder Dimethylolharnstoff (Verhältnis Harnstoff:Formaldehyd
1:2). Bei zwischen dem Verhältnis
1:1 und 1:2 liegenden Verhältnissen
werden beide Reaktionsprodukte (Monomethylolharnstoff, Dimethylolharnstoff)
anteilmäßig gebildet.
Die Reaktionsprodukte. setzen sich unter den gewählten Reaktionsbedingungen
(basisch, Temperatur zwischen 50 und 100°C) unter Wasserabspaltung zu
einem Vorkondensat (Präkondensat)
um. Das Vorkondensat wird anschließend mittels Säurekatalyse
zu Polymethylenharnstoff vernetzt.
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Bei
den vorstehend beschriebenen Verfahren entsteht neben dem reinem
Polymethylenharnstoff auch ein kleinerer Anteil an PMH, welcher
Ethergruppen aufweist, dargestellt im nachfolgenden Formelschema:
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Für den Einsatz
in den erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikeln ist es vorteilhaft, Material zu verwenden, welches möglichst
wenig, im Idealfall überhaupt
keine, Etherbrücken
aufweist.
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Es
ist somit erfindungsgemäß besonders
bevorzugt, ein ethergruppenfreies PMH-Material als rieselfähig verbleibendes
Saug- und Speichermaterial in dem absorbierenden Artikel einzusetzen.
Ein herkömmliches
Syntheseverfahren, bei dem Harnstoff und Formaldehyd in einer Additionsreaktion
zu einem Vorkondensat (Präkondensat)
umgesetzt werden und bei dem anschließend durch säurekatalysierte
Polykondensation das Polymethylenharnstoff-Material hergestellt
wird, wird erfindungsgemäß derart
abgewandelt, daß nach
dem Polykondensationsschritt das ausgefällte Material mit einer Säure, vorzugsweise
im pH-Bereich zwischen 1 und 2, gewaschen wird. Erst im Anschluß an den
zusätzlichen
Säurewaschschritt
kann dann eine Behandlung mit sog. ”Formaldehydfängern” erfolgen.
Dadurch kann ein ethergruppenfreies bzw. formaldehydfreies PMH-Material
erhalten werden.
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PMH
in partikulärer
Form kann beispielsweise nach folgendem Verfahren hergestellt werden:
eine 30%-ige Formalinlösung,
Harnstoff sowie gegebenenfalls Zuschläge (z. B. Schutzkolloide) werden
in einem geschlossenen Kessel unter Rühren präkondensiert. Die Temperatur
in dem Rührkessel
wird zwischen 70 und 90°C
und der pH-Wert zwischen 8 und 9 gehalten. Die Herstellung des Präkondensats
ist nach etwa 30 bis 90 Minuten beendet. Das Präkondensat wird anschließend mit
Säure,
z. B. mit Salzsäure,
Zitronensäure
oder Sulfaminsäure,
katalytisch ausgefällt.
Der pH-Wert der verwendeten Säure
liegt dabei vorzugsweise zwischen 1 und 2. Das ausgefällte Produkt
ist Polymethylenharnstoff, der aber noch Ethergruppen enthalten
kann. Zur Entfernung dieser Ethergruppen wird der Polymethylenharnstoff
nochmals mit einer Säure,
beispielsweise den vorgenannten Säuren Salzsäure, Zitronensäure oder
Sulfaminsäure,
bei pH 1 bis 2 gewaschen. Anschließend wird das PMH-Präzipitat
mit einer neutralen Flüssigkeit
gewaschen und dann mit sog. Formaldehydfängern, wie z. B. Natriumsulfit,
Triethanolamin oder einem Harnstoff-Formaldehyd-Copolymer behandelt.
Daran schließt
sich wieder eine Wäsche.
und eine Trocknung des erhaltenen Materials bei beispielsweise 100
bis 110°C
an. Daran kann sich eine weitere Nachbehandlung, wie z. B. eine
gezielte Granulierung, anschließen. Die
Granulierung kann mittels des Einsatzes natürlicher Substanzen, wie z.
B. Cellulose, Stärke
oder deren Derivate, unterstützt
werden.
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Das
so gewonnene, granulierte PMH-Material ist ethergruppenfrei und
somit hervorragend zum Einsatz in absorbierenden Artikeln geeignet,
da es sich um ein besonders reines, keine schädlichen bzw. hautirritierenden
Stoffe enthaltendes und abgebendes Material handelt.
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Neben
dem PMH-Material können
in dem Saugkörper
des absorbierenden Artikels auch noch andere Materialien enthalten
sein. Die Materialzusammensetzung kann dabei derart gewählt werden,
daß die
vorgenannten Funktionen von einem Material übernommen oder auf unterschiedliche
Materialien verteilt werden. Diese Materialien können sein: Superabsorber, superabsorbierendes
Material in Partikelform, superabsorbierende Fasern, Zeolithe, Fasern
von Zellstoff, Zellwolle oder Kunststapelfasern unterschiedlichster
Länge,
Styropor etc.
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Hinsichtlich
der Eigenschaften von Polymethylenharnstoffpartikeln ist noch anzumerken,
daß diese Partikel
eine zeolithartige Struktur aufweisen und damit auch ähnlich wie
Zeolithe wirken. Zeolithe werden in Hygieneartikeln üblicherweise
zur Geruchsbindung eingesetzt. Wenn als flüssigkeitsaufsaugendes bzw. flüssigkeitsspeicherndes
Material PMH verwendet wird, kann auf den Einsatz von Zeolithen
zur Geruchsbindung verzichtet werden, was einen weiteren Vorteil
des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels darstellt. PMH hat darüberhinaus
auch Vorteile, was die Menge an saugfähigem einzusetzenden Material
angeht. Verglichen beispielsweise mit der Saugleistung von Zellstoff
schneidet PMH mehr als doppelt so gut ab. Auch die Kosten für einen
PMH-haltigen Saugkörper
liegen erheblich unter den entsprechenden Kosten für einen
Zellstoffsaugkörper.
Im Vergleich zu Polyacrylaten, welche als Superabsorber Verwendung
finden, liegen die Kosten für PMH
in der selben Größenordnung
wie für
Zellstoff.
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Im
folgenden sind die Meßergebnisse
von Adsorptionsuntersuchungen an Polymethylenharnstoff (Chargenbezeichnung
P 124), Polymethylenharnstoff/Polyacrylat-Mischungen (Chargenbezeichnung
P 124 + AK) und Polyacrylat (Chargenbezeichnung AK) beschrieben.
Die in Tabelle 1 aufgeführten
Eigenschaften wurden mittels eines Tensiometers K121 der Firma Krüss ermittelt. Tabelle 1
Probe | δ [grd] | vSteig × 102 [g/s] | max.
Wasseraufnahme [g/g] |
P124 | 56,8 | 3,266 | 16,1 |
P124
+ 3%AK | 66,1 | 2,42 | 20,3 |
P124
+ 6%AK | 83,1 | 0,715 | 15,5 |
AK | 76,9 | 1,346 | 1,6 |
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In
der zweiten Spalte von Tabelle 1 ist der jeweilige Benetzungswinkel δ des untersuchten
Materials angegeben. Die dritte Spalte in Tabelle 1 gibt die Steiggeschwindigkeit
des Materials an, wobei die Steighöhe in Form einer Gewichtszunahme
des Materials ermittelt wurde.
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Wie
aus Tabelle 1, vierte Spalte, des weiteren ersichtlich ist, weist
100% P124 ein maximales Wasseraufnahmevermögen von 16,1 g/g Material auf.
Eine Mischung aus 97% P124 und 3% AK steigert das maximale Wasseraufnahmevermögen auf
20,3 g/g, und beim Ersatz weiterer 3% P124 durch AK fällt der
Wert wieder auf 15,5 g/g ab. Alle vorstehend angegebenen Werte zeigen,
daß die
entsprechenden Materialien für
den Einsatz in Saugkörpern
von absorbierenden Artikeln geeignet sind.
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Das
maximale Wasseraufnahmevermögen
der jeweiligen Materialien wurde unter Bedingungen bestimmt, bei
denen für
die Materialien keine Volumenvergrößerung möglich war, d. h. ein Quellen
unterbunden wurde. Dies erklärt
das äußerst geringe
Wasseraufnahmevermögen
von 1,6 g/g des Polyacrylatmaterials.
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Der
Polymethylenharnstoff P124 behält
seine Kieselfähigkeit
bis zu einer Wasseraufnahme von 10,5 g/g bei. Erst wenn ein Wert
von 10,5 g/g überschritten
wird, beginnt das Material leicht klumpig zu werden, und zwar bis
ein Wert von 12,8 g/g erreicht ist. Bei einer über 12,8 g/g hinausgehenden
Wasserzufuhr tritt eine krümelige
Materialstruktur auf, die bei 18,8 g/g in eine teigige, fließende Konsistenz übergeht.
Im Gegensatz dazu konnte eine Rieselfähigkeit von reinem Polyacrylat
(AK) nicht bestimmt werden, da dieses Material bereits bei geringster
Wasseraufnahme gelierte und sich klebrig miteinander verband bzw.
an der Gefäßwand haften blieb.
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Ein
leichtes Quellen des Materials und Ansätze von Gelblocking-Effekten
konnten bei PMH/Polyacrylat-Mischungen im Verhältnis 95:5 beobachtet werden.
Je höher
der Anteil von Polyacrylat in der Mischung wurde, desto stärkeres Quellen
und Gelblocking wurde beobachtet. Bei reinem Polymethylharnstoff
P124 wurde auch bei starker Wasseraufnahme kein Quellen, d. h. keine
Volumenzunahme, festgestellt. Schließlich wurden auch noch maximal
mit Wasser beladene PMH- und Polyacrylat-Materialien mit Druck belastet.
Während es
nicht möglich
war, aus PMH Wasser auszudrücken,
gab Polyacrylat bei stärkerer
Druckbelastung Wasser ab.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung befaßt sich mit der verbesserten
Verhinderung des Entstehens unangenehmer Gerüche beim Gebrauch von absorbierenden
Artikeln. Erfindungsgemäß wird dazu
vorgeschlagen, auf oder in dem saugfähigen Material, welches auch
nach Beaufschlagung mit Flüssigkeit
rieselfähig bleibt,
adsorptiv gebunden oder immobilisiert bakterizide, fungizide und/oder
viruzide Substanzen aufzubringen. Wird als saugfähiges Material beispielsweise
PMH verwendet, so weist dieses die oben beschriebene zeolithartige
Struktur auf, d. h. das Material hat neben seiner äußeren Oberfläche auch
noch eine große
innere Oberfläche,
die zwischen 10 und 700 m2/g betragen kann.
Dabei ist es wichtig, daß die
bakteriziden, fungiziden und viruziden Substanzen auf dem saugfähigen Material
immobilisiert werden, da eine Freisetzung der Substanzen zu Hautirritationen
der Träger
der absorbierenden Artikel führen
könnte.
Für die
unangenehmen Gerüche
beim Gebrauch von absorbierenden Artikeln sind vor allem Stoffwechselprodukte
von Mikroorganismen verantwortlich, d. h. die Geruchsbildung kann
wirksam unterdrückt
oder unterbunden werden, wenn das Wachstum und/oder die Vermehrung
der Mikroorganismen gehemmt wird bzw. diese abgetötet werden
können.
Mit den genannten Substanzen ist eine Hemmung und eine Unterdrückung des
Wachstums der Mikroorganismen möglich,
so daß zusätzlich zur
schon guten Geruchsbildungsverhinderung des PMH-Materials an sich
diese Geruchsbildung durch die zusätzliche Anwendung der genannten
bakteriziden, fungiziden und viruziden Substanzen weiter verhindert
werden kann, was dem Träger
eines erfindungsgemäßen absorbierenden Artikels
weitere Sicherheit vor unerwünschten
Nebenwirkungen gibt.
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Geeignete
bakterizide Substanzen sind beispielsweise chlorierte Laevulinsäure und
Alkyldimethylbenzylamzuoniumhalogenide.
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Neben
dem Saugkörper,
welcher die auch bei Flüssigkeitsbeaufschlagung
rieselfähigen
Bestandteile beinhaltet, kann der Saugkörper auch noch andere Bereiche
aufweisen. In einem solchen Fall ist der Saugkörperanteil, welcher das rieselfähige Material
enthält,
vorzugsweise als mindestens ein Kernstück ausgestaltet, dessen Länge l kleiner
ist als die Länge
L des absorbierenden Artikels und dessen Breite b kleiner ist als
die Breite B des absorbierenden Artikels.
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Der
Saugkörper
kann mit der darunterliegenden Schicht über die gesamte Auflagefläche, beispielsweise
durch ein Haftmittel, verbunden sein. Es kann jedoch auch ausreichen,
nur einen Teil des Saugkörpers
mit der darunterliegenden Schicht zu verbinden. Hier sind wieder
verschiedenste Ausführungsformen
denkbar, beispielsweise eine streifenweise Befestigung, indem der
Saugkörper
mit Haftmittelstreifen auf der Unterlage fixiert wird. Allgemein
ausgedrückt
ist die Fläche
bzw. der Flächenanteil, über den
der Saugkörper
mit der darunterliegenden Schicht verbunden ist, kleiner als die
Fläche
bzw. der Flächenanteil,
l × b.
Die Länge λ der Verbindung
Saugkörper/darunterliegende
Schicht ist dabei kleiner oder gleich der Länge l und die Breite β der Verbindung
Saugkörper/darunterliegende
Schicht ist kleiner oder gleich der Breite b.
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Der
Saugkörper
kann aus einer Kammer bestehen oder unterteilt sein in mehrere Unterkammern,
die vollständig
voneinander getrennt sein oder miteinander kommunizieren können, wobei
dann bei Druckbelastung auf die Kammer die Partikel auch in eine
benachbarte Kammer ausweichen können.
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Ist
der Saugkörper
und/oder das Kernstück
des Saugkörpers
in mehrere Kammern unterteilt, so können die vorhandenen Trennwände in Längs- und/oder
in Querrichtung zu dem absorbierenden Artikel verlaufen. Durch eine
Längs-
oder Querwand erfolgt zum Beispiel eine Unterteilung in zwei Unterkammern.
Zwei Längswände ergäben eine
dreikammerige Anordnung, und kommt zu den beiden Längswänden noch
eine Querwand hinzu, so ist der Saugkörper oder das Kernstück davon
in sechs Kammern unterteilt.
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Eine
Kammer kann dabei jeweils zu 100% mit saugfähigem Material gefüllt sein.
Es hat sich jedoch auch als günstig
herausgestellt, wenn nicht die gesamte Kammer, welche das auch bei
Flüssigkeitsbeaufschlagung
noch rieselfähig
verbleibende Material enthält,
mit Material gefüllt
ist. So können
zum Beispiel 50 bis 100%, vorzugsweise 60 bis 90% und insbesondere
80% einer Kammer mit saugfähigem
Material angefüllt sein.
Ist der Saugkörper
mehrkammerig ausgestaltet, so gelten für einzelne Kammern entsprechende
bevorzugte Füllmengen.
Wenn weniger als 60% einer Kammer gefüllt sind, so ist es des weiteren
vorteilhaft, wenn innerhalb einzelner Kammern noch sogenannte ”Rieselbarrieren” angeordnet
sind, welche verhindern, daß alles
saugfähige
Material sich in einer Ecke der Kammer ansammelt. Auch können, wie
vorstehend bereits angedeutet, die Trennwände zwischen einzelnen Kammern
kleine Öffnungen
aufweisen, so daß auch
ein begrenzter Materialaustausch zwischen einzelnen Kammern erfolgen
kann, d. h. daß einzelne
Kammern miteinander kommunizieren können. Eine nicht vollständige Füllung einer
einzelnen Kammer ist insbesondere immer dann notwendig, wenn die
Kammer quellfähiges
Material, wie beispielsweise einen Superabsorber enthält.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts der vorliegenden Erfindung können bei Vorliegen von mehreren,
den Saugkörper
bildenden Kammern diese auch jeweils mit unterschiedlichen Materialien
gefüllt
sein.
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So
kann beispielsweise bei einer Saugkörperausgestaltung mit drei
Kammern, wobei die Trennwände längs oder
quer zum absorbierenden Artikel verlaufen können, die zentrale Kammer mit
PMH oder PMH/Superabsorber-Mischungen gefüllt sein, während die (bei Längstrennwänden) lateral
gelegenen Kammern bzw. die (bei Quertrennwänden) am Vorder- und Hinterende
gelegenen Kammern mit Superabsorbern gefüllt sein können.
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Wenn
Mischungen aus beispielsweise PMH und Superabsorbern verwendet werden,
ist darauf zu achten, daß sich
diese Mischungen nicht entmischen, da dies dazu führen könnte, daß nicht
alles potentiell saug- bzw. speicherfähige Material nutzbar ist,
d. h. sog. ”totes
Material” entstehen
könnte.
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Die
vorliegende Erfindung stellt somit sich den Körperkonturen bestens anpassende
absorbierende Artikel zur Verfügung.
Die Artikel sind des weiteren dadurch ausgezeichnet, daß sie bei
Beaufschlagung geeigneter Saugkörpermaterialien
mit Flüssigkeit
keine Volumenvergrößerung erfahren,
d. h. nicht ”quellen”. Schließlich können die
erfindungsgemäßen Artikel
auch im deformierten Zustand optimal Flüssigkeiten aufnehmen.
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Auch
passen sich die erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikel optimal den Körperkonturen
des Trägers
an. Die Artikel können
somit sehr nahe am Körper
getragen werden (anatomisches ”Form-Fitting”), was
den Vorteil hat, daß eine
Flüssigkeit
sofort nach dem Austreten aus dem Körper aufgenommen werden kann,
wodurch sich beim Träger
kein Nässegefühl auf der
Haut ausbildet. Das Trockenheitsgefühl auf der Haut des Trägers wird
auch dadurch erreicht, daß das
saugfähige
Material gezielt zentriert in den absorbierenden Artikeln gemäß der Erfindung
angeordnet ist. Schließlich
erlaubt die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der absorbierenden Artikel auch noch, daß im Fall einer Damenbinde
deren Enden extrem dünn
gehalten werden können,
was ein sehr diskretes Tragen eines entsprechenden Artikels ermöglicht.
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Neben
dem vorstehend als Saugkörper
bezeichneten, gleichzeitig als Flüssigkeitsspeicherschicht dienenden
Element (= Primärspeicher)
kann der erfindungsgemäße absorbierende
Artikel auch noch eine weitere Speicherschicht (sog. Sekundärspeicher)
aufweisen. Diese weitere Speicherschicht ist vorzugsweise als Bahn zwischen
dem Saugkörper
und der flüssigkeitsundurchlässigen,
dem Körper
abgewandten Schicht ausgebildet. Dabei kann dieses die weitere Speicherschicht
bildende Material auch saugend wirken, um eine bessere Flüssigkeitsverteilung
zu bewirken. Diese weitere Speicherschicht ist nur für ”Notfälle” gedacht,
wenn der Saugkörper
(Primärspeicher)
aus irgendwelchen Gründen
seine Kapazitätsgrenze überschreiten
sollte. Geeignete Materialien für
die weitere Speicherschicht (Sekundärspeicher) sind beispielsweise
Coform-Materialien, Zellstoff, Zellstofffaser-Mischungen (Air-laid),
Vliese oder Tissuewatte.
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Die
erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikel mit dem neuartigen Saugkörper
können
z. B. im Bereich der Hygiene, wie der Damenhygiene, beispielsweise
als Damenbinde, insbesondere ultradünne Damenbinde, oder Slipeinlage
Verwendung finden. Daneben kann der erfindungsgemäße absorbierende
Artikel beispielsweise aber auch als Kinder-Wegwerfwindel oder Inkontinenzeinlage
ausgestaltet sein.
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Wenn
der absorbierende Artikel ein Artikel gemäß des ersten Aspekts der Erfindung
ist, d. h. eine bei Verwendung des Artikels dem Körper zugewandte,
flüssigkeitsdurchlässige Abdeckschicht
aufweist, so kann unterhalb dieser flüssigkeitsdurchlässigen Schicht
eine weitere Deckschicht angeordnet sein, welche eine zentrale, über dem
Saugkörper
gelegene Öffnung
(sog. ”Port-Hole”) aufweist.
Entsprechende absorbierende Artikel sind beispielsweise in der
deutschen Patentanmeldung Nr. 19640451.7 beschrieben.
Dieses Port-Hole-Design
ist insbesondere für
Damenhygieneartikel vorteilhaft.
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Der
in der genannten deutschen Patentanmeldung angegebene absorbierende
Artikel kann folgenden Aufbau aufweisen. Auf der beim Gebrauch des
absorbierenden Artikels dem Körper
abgewandten Seite befindet sich eine flüssigkeitsundurchlässige Schicht.
Oberhalb dieser flüssigkeitsundurchlässigen Schicht
ist eine Primärspeicherschicht
angeordnet. Daraufhin schließt
sich nach oben eine Sekundärspeicherschicht
an. Oberhalb der Sekundärspeicherschicht
ist eine Kompensationsschicht angeordnet, und oberhalb der Kompensationsschicht
befindet sich eine Deckschicht, welche eine zentrale Öffnung aufweist.
Eine entsprechende, mit Öffnung
versehene Deckschicht kann auch in den absorbierenden Artikeln gemäß der vorliegenden
Erfindung vorhanden sein. Schließlich enthält der absorbierende Artikel
gemäß der vorliegenden
Erfindung noch eine obere, bei Gebrauch des absorbierenden Artikels
dem Körper
zugewandte flüssigkeitsdurchlässige Schicht. Die
Sekundärspeicherschicht
kann zumindest einen verdichteten Bereich aufweisen.
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Als
Material für
die Sekundärspeicherschicht
ist beispielsweise Zellstoff geeignet. Lokale Verdichtungen in dem
Sekundärspeicher
können
beispielsweise durch Einprägen
von Rillen in den Speicher erfolgen. Das unterhalb der eingeprägten Rillen
gelegene Speichermaterial ist dabei verdichtet, während die
Rillen zur gerichteten. Flüssigkeitsverteilung
auf der Speicherschicht bzw. in dem absorbierenden Artikel beitragen.
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Die
Deckschicht, welche die zentrale Öffnung aufweist, wird z. B.
aus einer Mischung aus Zellstoff und polymerisiertem Alken hergestellt.
Entsprechende Mischungen enthalten günstigerweise mindestens 50 Gew.-%
polymerisiertes Alken. Sehr gute Ergebnisse werden erzielt, wenn
der Anteil an polymerisiertem Alken 50–80 Gew.-%, insbesondere 60
Gew.-% beträgt.
Die Deckschicht kann auch aus zwei Schichten aufgebaut sein, derart,
daß eine
erste Schicht aus einem Gemisch aus Zellstoff und polymerisiertem
Alken auf einer zweiten Trägerschicht
aus polymerisiertem Alken aufgebracht ist, wobei die erste Schicht
aus einem Gemisch aus Zellstoff und polymerisiertem Alken mit der
bei Gebrauch des absorbierenden Artikels dem Körper zugewandten flüssigkeitsundurchlässigen Schicht
und die zweite Trägerschicht
mit der Kompensationsschicht in Verbindung steht. Bevorzugte polymerisierte
Alkene sind Polyethylen, Polypropylen und Gemische aus Polyethylen und
Polypropylen. Die Deckschicht kann des weiteren ein Pigment, wie
Titandioxid, enthalten. Das Material der Kompensationsschicht ist
vorteilhafterweise aus einem Vliesmaterial aufgebaut. Das Vliesmaterial
kann polymerisiertes Alken und/oder Bikomponentenfasern enthalten.
Auch kann die Kompensationsschicht auf der der Speicherschicht zugewandten
Oberfläche
mit einer oberflächenaktiven
Substanz, welche beispielsweise siliconhaltig sein kann, beschichtet
sein. Die Primärspeicherschicht
kann beispielsweise aus einem UCTAD Material (uncreped through air
dried-Material), Tissuewatte oder einem polymeren Alken bestehen.
Die Primärspeicherschicht
ist vorteilhafterweise so aufgebaut, daß deren Randbereiche derart
eingefaltet sind, daß diese sich
gegenseitig überlappen.
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Sowohl
die flüssigkeitsundurchlässige Schicht
als auch die flüssigkeitsdurchlässige Schicht
können aus
einem polymerisierten Alken, wie beispielsweise Polyethylen, Polypropylen
oder einem Gemisch daraus, aufgebaut sein. Zur Befestigung des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels an einem Kleidungsstück kann
an der flüssigkeitsundurchlässigen Schicht
mindestens ein Haftelement und/oder eine Haftschicht angebracht
sein. Des weiteren kann der erfindungsgemäße absorbierende Artikel auch
seitlich angeordnete Flügel aufweisen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen absorbierenden Artikels
in Form einer Damenbinde;
-
2 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen absorbierenden Artikels
in Form einer Damenbinde, teilweise im Anschnitt;
-
3 einen
Querschnitt durch eine Ausführungsform
des absorbierenden Artikels gemäß 1 entlang
der Linie A-A von 1;
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4 einen
Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels in Form einer Damenbinde;
-
5 einen
Längsschnitt
durch eine Ausführungsform
des absorbierenden Artikels gemäß 1 entlang
der Linie B-B von 1;
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6 in
schematischer Form die Längen-
und Breitenverhältnisse
eines erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels und eines dazugehörigen
Kernstücks
eines Saugelements;
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7a–z
in Draufsicht Formen, welche der Saugkörper bzw. das Kernstück des Saugkörpers eines erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels einnehmen können;
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8a–c
Kammerungen (in Längsrichtung)
des Saugkörpers
bzw. Kernstück
des Saugkörpers
eines erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels
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8d–f
Kammerungen (in Querrichtung) des Saugkörpers bzw.
-
Kernstück des Saugkörpers eines
erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels;
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9 Kammerungen
(in Längs-
und Querrichtung) des Saugkörpers
bzw. Kernstücks
des Saugkörpers
eines erfindungsgemäßen Artikels;
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10a–d
Verformungsmöglichkeiten
des Saugkörpers
bzw.
-
Kernstücks des
Saugkörpers
eines erfindungsgemäßen Artikels;
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11a das Drehmoment eines Polymethylenharnstoffpulvers
(PMH) während
der Benetzung mit steigender Menge Blutersatzlösung (BEL);
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11b das Drehmoment einer Mischung aus 8 Masseteilen
PMH und 1 Masseteil Polyacrylat (SAP) während der Benetzung mit steigender
Menge BEL;
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11c das Drehmoment einer Mischung aus 4 Masseteilen
PMH und 1 Masseteil SAP während
der Benetzung mit steigender Menge BEL;
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11d das Drehmoment einer Mischung aus 2 Masseteilen
PMH und einem Masseteil SAP während der
Benetzung mit steigender Menge BEL;
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11e das Drehmoment einer Mischung aus gleichen
Masseteilen PMH und SAP während
der Benetzung mit steigender Menge BEL;
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11f das Drehmoment einer Mischung aus 1 Masseteil
PMH und 2 Masseteilen SAP während
der Benetzung mit steigender Menge BEL;
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12 ein
Diagramm zur Darstellung der Maxima der Drehmomente von PMH bzw.
verschiedener PMH/SMH-Mischungen
bei Benetzung mit BEL;
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13 eine
perspektivische Ansicht eines weiteren erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels in Form einer Damenbinde;
-
14 einen
Querschnitt durch den absorbierenden Artikel gemäß 13 entlang
der Linie IV-IV;
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15 eine
perspektivische Ansicht eines weiteren erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels in Form einer Damenbinde;
-
16 einen
Querschnitt durch den absorbierenden Artikel gemäß 15 entlang
der Linie VI-VI;
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17 eine
perspektivische Ansicht eines weiteren erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels in Form einer Damenbinde;
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18 einen Querschnitt durch den absorbierenden
Artikel gemäß 17 entlang
der Linie II-II.
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19 eine
perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels in Form einer Damenbinde; und
-
20 einen
Querschnitt durch den absorbierenden Artikel gemäß 19 entlang
der Linie XX-XX.
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Obwohl
die erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikel nachfolgend anhand von Damenbinden im Detail gezeigt werden,
ist klar, daß sich
die vorliegende Erfindung nicht auf Damenbinden beschränkt, sondern alle
absorbierenden Hygieneartikel umfaßt.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Damenbinde 10,
welche einen vorderen Bereich 12, einen mittleren Bereich 14 und
einen Endbereich 16 aufweist. Die beim Tragen der Damenbinde 10 dem
Körper
der Trägerin
zugewandte flüssigkeitsdurchlässige Schicht 18 und
die dem Körper
abgewandte flüssigkeitsundurchlässige Schicht 20 sind
im Randbereich 22 der Damenbinde 10 miteinander
verbunden. Zentral erstreckt sich in Längsrichtung der Damenbinde 10 der
nicht sichtbare Saugkörper,
welcher bewirkt, daß die
flüssigkeitsdurchlässige Schicht 18 im
Zentralbereich der Damenbinde gegenüber dem vorderen Bereich 12 und
dem Endbereich 16 erhoben ist. Weiterhin erkennbar sind
zwei Längsrillen 26 im
Zentralbereich 24, welche einerseits die Kammerung des
Saugkörpers
reflektieren und andererseits zur gerichteten Flüssigkeitsverteilung bei Beaufschlagung
der Damenbinde dienen.
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In 2 ist
ein erfindungsgemäßer absorbierender
Artikel 10 perspektivisch teilweise im Anschnitt gezeigt.
Man erkennt wiederum den vorderen Bereich 12, den mittleren
Bereich 14 und den Endbereich 16 des Artikels.
Die flüssigkeitsdurchlässige Schicht 18 und
die flüssigkeitsundurchlässige Schicht 20 (Wäscheschutzfolie)
sind im Randbereich 22 miteinander verbunden. Das Kernstück 28 des
Saugkörpers
des erfindungsgemäßen Artikels
ist im Zentralbereich desselben angeordnet und erstreckt sich in
Längsrichtung
des Artikels. Das Kernstück
umfaßt
eine (flüssigkeitsdurchlässige) Umhüllung 30 aus
einem Vliesmaterial. In der Umhüllung eingeschlossen
ist das auch nach Beaufschlagung mit einer Flüssigkeit noch rieselfähig verbleibende
Material 32, im vorliegenden Fall Polymethylenharnstoff
mit einer Teilchengröße zwischen
200 und 800 μm,
wobei die einzelnen Teilchen weitgehend Kugelform aufweisen. Bei
der in 2 gezeigten Ausführungsform ist die Umhüllung 30 nahezu
vollständig
mit Material 32 gefüllt,
was keine Probleme bereitet, da dieses Material auch bei Flüssigkeitsbeaufschlagung
nicht quillt und die Gefahr, daß die
Umhüllung 30 platzt,
somit nicht gegeben ist.
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In
Längsrichtung
des absorbierenden Artikels 10 erstrecken sich die Längsrillen 26.
Die Umhüllung 30 des
Kernstücks
weist Einschnürungen 34 auf,
welche eine gewisse Kompartimentierung des saugfähigen Materials 32 bewirken.
Das Kernstück
ist dabei in eine zentrale Kammer 36 und seitliche Kammern 38, 40 untergliedert.
Wie aus 2 gut ersichtlich ist, reichen
die Abgrenzungswände
der einzelnen Kammern nicht bis zur Basis der Umhüllung 30,
so daß ein
begrenzter Materialaustausch zwischen einzelnen Kammern möglich ist.
Die Umhüllung 30 ist
bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
aus zwei Teilen gefertigt, welche im Randbereich 42 miteinander
verbunden sind. Durch diese Konstruktion wird die Befüllung des
Kernstücks
mit absorbierendem Material erleichtert.
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Das
oval ausgebildete Kernstück 28 des
Saugkörpers
ist bei der in 2 gezeigten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Artikels
des weiteren mit einem saugfähigen,
zellstoffhaltigen Material 44 unterlegt. Dieses zellstoffhaltige
Material dient einerseits dem Tragekomfort und andererseits als
Reservespeicher (Sekundärspeicher)
für den
Fall, daß die
Speicherkapazität
des mit dem auch bei Flüssigkeitsbeaufschlagung
rieselfähig
bleibenden Materials gefüllten
Kernstücks überschritten
wird. Üblicherweise
wird dieser Reservespeicher aber nicht in Anspruch genommen werden
müssen,
da Untersuchungen ergeben haben, daß z. B. die überwiegende
Mehrzahl aller Damenbinden mit weniger als 5 ml Flüssigkeit
beaufschlagt wird und dafür
die Speicherkapazität
des Kernstücks
in in jedem Falle ausreichend ist.
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Bei
Beaufschlagung des erfindungsgemäßen Artikels 10 mit
Blut wird dieses zunächst
unter Mithilfe der Längsrillen 26 verteilt.
Das Blut durchdringt dann die flüssigkeitsdurchlässige Schicht 18 und
dringt durch die Umhüllung 30 in
das Kernstück 28 mit
dem Material 32 ein und wird dort festgehalten.
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3 zeigt
einen Querschnitt durch den erfindungsgemäßen absorbierenden Artikel
entlang der Linie A-A von 1. Von oben
nach unten gesehen findet man unter der flüssigkeitsdurchlässigen Schicht 18 das Kernstück 28 des
Saugkörpers.
Dieses ist mit der Umhüllung 30 umschlossen
und mit dem auch nach Flüssigkeitsbeaufschlagung
rieselfähig
bleibenden Material 32 gefüllt. Unterhalb des Kernstücks 32 ist
eine Sekundärspeicherschicht
aus Zellstoffmaterial 44 angeordnet (dient in erster Linie
als Reserve- oder Sekundärspeicher),
und der absorbierende Artikel wird nach unten durch die flüssigkeitsundurchlässige Schicht 20,
welche aus Polyethylen besteht, abgeschlossen. Eine weitere Besonderheit
der in 3 gezeigten Ausführungsform ist, daß die Umhüllung 30 auch
von unten her Einschnürungen 48 aufweist,
welche mit den oberen Einschnürungen 34 fluchten.
Dadurch ergibt sich eine noch ausgeprägtere Kammerung des Kernstücks des
Saugkörpers,
wobei ein Materialaustausch zwischen einzelnen Kammern in geringfügigem Umfang
möglich
bleibt. In dem Randbereich 22 sind die flüssigkeitsdurchlässige Schicht 18 und
die flüssigkeitsundurchlässige Schicht 20 miteinander
verbunden. Die Verbindung ist im vorliegenden Fall durch Verklebung
der Schichten mittels eines Haftmittels erzielt worden. Es ist jedoch
auch möglich,
die Schichten auf andere Weise miteinander zu verbinden, beispielsweise
durch Ultraschall oder Heißsiegeln.
In ähnlicher
Weise wie der Randbereich 22 sind auch im Randbereich 42 der
Umhüllung 30 zwei
Schichten miteinander verklebt.
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4 zeigt
einen Querschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels. Gleiche Elemente sind in den 3 und 4 mit
den gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet. Bei der Ausführungsform
gemäß 4 sind
die seitlichen Kammern 38, 40 von der zentralen
Kammer 36 vollständig
abgeschlossen, so daß ein
Austausch des Materials 32 zwischen den Kammern nicht möglich ist.
Die Kammerung erfolgt, indem der obere Bereich 30a der
Umhüllung 30 und
der untere Bereich 30b der Umhüllung 30 an den Punkten 52, 54 miteinander
in Verbindung stehen. Eine dauerhafte Verbindung wird mittels Vernähen der
oberen bzw. unteren Umhüllungsschicht
erreicht. Die Abkammerung könnte
z. B. auch durch Verkleben des oberen Bereichs 30a mit
dem unteren Bereich 30b erfolgen. Eine weitere Besonderheit des
in 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiels
ist, daß obere
Hohlräume 60 vorhanden
sind. In diesen Hohlräumen
kann sich die eingedrungene Flüssigkeit
sehr gut in Längsrichtung
verteilen, was eine gleichmäßige Speicherung
derselben über
den gesamten Saugkörper
bewirkt. Durch diese Anordnung kann die Saug- und Speicherkapazität des Kernstücks optimal
genutzt werden.
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Mit
der Bezugsziffer 58 ist in 4 die Oberkante
der Sekundärspeicherschicht 44 angegeben.
Wenn keine Einbuchtungen der flüssigkeitsundurchlässigen Schicht 20 vorhanden
sind, können
sich kleine untere Hohlräume 62 zwischen
einzelnen Kammern des Saugkörpers
ausbilden.
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Des
weiteren kann der Saugkörper
des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels auch eine Unterkammerung dergestalt aufweisen, daß es abgetrennte
Bereiche gibt (wie aus 4 ersichtlich, vergl. Punkte 52, 54)
neben Bereichen, die einen Materialaustausch zwischen Kammern ermöglichen
(wie aus 3 ersichtlich, Bereiche zwischen
den mit den Bezugsziffern 34 und 48 angegebenen
Punkten). In Längsrichtung des
absorbierenden Artikels gibt es dann unterschiedliche Bereiche zwischen
der zentralen Kammer 36 und den seitlichen Kammern 38, 40.
Einmal ist Materialaustausch zwischen den Kammern möglich (wenn
die Kammern wie in 3 gezeigt, nicht vollständig voneinander
abgetrennt sind), an anderer Stelle ist ein Materialaustausch unterbunden
(wie in 4, Punkte 52, 54 gezeigt).
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5 zeigt
einen Längsschnitt
durch den absorbierenden Artikel gemäß 1 entlang
der Linie B-B in dieser Figur. Die flüssigkeitsdurchlässige Schicht 18 und
die flüssigkeitsundurchlässige Schicht 20 sind
im Randbereich 22 miteinander verbunden. Die zentrale Kammer
des Kernstücks
ist ebenfalls längs
angeschnitten und beinhaltet das Material 32.
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In 6 ist
gezeigt, wie die Abmessungen b und l des Kernstücks des Saugkörpers im
Verhältnis
zu den Abmessungen B und L des absorbierenden. Artikels günstigerweise
gestaltet werden können.
Es ist in jedem Fall von Vorteil, wenn b kleiner ist als B und l
kleiner als L.
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7a bis
z zeigt 25 verschiedene Möglichkeiten
des Kernstückdesigns.
In Abhängigkeit
von der Funktion des erfindungsgemäßen absorbierenden Artikels
kann ein geeignetes Kernstück
ausgewählt
werden. Bei einer ”Hundeknochen”-Struktur, wie in 1 gezeigt,
bietet es sich beispielsweise an, ein ähnlich geformtes Kernstück zu verwenden
(siehe beispielsweise 6). Aber auch eine ovale Form
(7b) des Kernstücks kann mit Vorteil eingesetzt
werden (vgl. 1).
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Die 8 und 9 zeigen
Möglichkeiten
der Unterteilung (Kammerung) des Kernstücks. Das in den 8a bis c gezeigte Design betrifft Längskammern
und die Ausgestaltungen gemäß 8d bis f Querkammerungen. In 9 sind
Längs-
und Querkammerungen gleichzeitig gezeigt. Die Kammerung gemäß 8b entspricht der in den 2 bis 4 gezeigten.
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In 10 sind verschiedene Verformungen des
Saugkörpers
bei seitlicher Druckbelastung und Druckbelastung von, oben aufgezeigt.
Ein in Draufsicht im Ausgangszustand ovales Kernstück kann
dabei in ein sanduhr- oder hundeknochenförmiges Kernstück übergehen
(10a), wenn durch die Schenkel der Trägerin seitliche
Druckkräfte
auf das Kernstück
ausgeübt
werden (vgl. Pfeile in der linken Abbildung von 10a). Die ursprüngliche Breite b1 (linke
Abbildung in 10a) im Schrittbereich vermindert
sich dabei auf die Breite b2 (rechte Abbildung
in 10a). Dadurch wird die besondere ”Anschmiegsamkeit” des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels deutlich.
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10b zeigt die in 10a beschriebenen
Verformungen eines Kernstücks
eines absorbierenden Artikels im Querschnitt. Diese Figur zeigt
auch deutlich, wie absorbierendes Material aus den beiden seitlich gelegenen
Kammern in die zentrale Kammer umgelagert werden kann. Die Pfeile
geben die Richtung der Materialwandlung an.
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Daß bei seitlicher
Druckbelastung sich zwar die äußere Form
und die Querschnittskontur des Kernstücks ändern, die Länge l desselben
jedoch im wesentlichen unverändert
bleibt, ist aus 10a ersichtlich.
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In 10c ist die Verformung des Saugkörperkernstücks bei
Druckbelastung von oben (Pfeil von oben) aufgezeigt. Dabei wird
deutlich, wie unter Reduzierung der Dicke des Kernstücks (D2 < D1) Material aus dem
zentralen Bereich in seitliche Bereiche umgelagert werden kann (Pfeile
nach links und nach rechts). Die Breite b des Kernstücks bleibt
dabei im wesentlichen unverändert.
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Ist
das Kernstück,
wie in 10d gezeigt, gekammert, so wird
bei Druckbelastung von oben (Pfeil von oben) die Dicke der mittleren
(zentralen) Kammer abnehmen und Material in die seitlich gelegenen
Kammern ausweichen, angedeutet durch die Pfeile nach links und rechts,
(vergl. auch 3).
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In
den 11e bis f ist das Drehmoment
(in Nm) beim Rühren
von Polymethylenharnstoff-Pulver bzw. PMH/Polyacrylat (Superabsorber)-Mischungen
bei Zugabe bestimmter Mengen Blutersatzlösung (BEL) angegeben. 11a beschreibt reines PMH und zeigt ein Maximum
von ca. 2 Nm bei ca. 1 ml BEL. Ähnliche
Verhältnisse
ergeben sich bei 8 Masseteilen PMH zu 1 Masseteil Polyacrylat (SAP)
wie in 11b dargestellt und bei einer
Mischung aus 4 Masseteilen PMH und 1 Masseteil SAP (11c), wobei das Maximum bei 1 ml BEL geringfügig ansteigt
(11b ca. 2,4 Nm und 11c ca.
2,8 Nm).
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Untersucht
man Mischungen aus 2 Masseteilen PMH und 1 Masseteil SAP, so fällt auf,
daß das
1 ml-Maximum auf ca. 3,2 Nm ansteigt und ein zweites Maximum von
ca. 4,2 Nm bei ca. 7 ml BEL auftritt (11d).
Bei einer Mischung aus gleichen Masseteilen PMH und SAP findet man
ein erstes Maximum von ca. 2,5 Nm bei etwa 1,8 ml BEL und ein zweites
Maximum von ca. 6 Nm bei ca. 8,3 ml BEL (11e).
Dieses zweite Maximum steigt bei einer Mischung enthaltend 1 Masseteil
PMH und 2 Masseteilen SAP auf ca. 8 Nm bei ca. 8,3 ml BEL an (11f).
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Aus
den in 11a bis f gezeigten Daten ist
klar ersichtlich, daß (nach Überwindung
eines ersten Maximums bei ca. 1 ml Flüssigkeitsbeaufschlagung) reines
PMH und Mischungen von bis zu 4 Masseteilen PMH mit 1 Masseteil
SAP mit größeren Mengen
(bis zu 14 ml) BEL beaufschlagt werden können, ohne daß sich ein wesentlicher
Reibungswiderstand der Teilchen des absorbierenden Materials ergibt.
Dies ist ein wichtiger Indikator für den hohen Tragekomfort der
absorbierenden Artikel, die entsprechende Materialien als Absorbens enthalten.
Nachdem, wie vorstehend bereits angedeutet worden war, die meisten
Damenbinden mit nicht mehr als 5 ml Flüssigkeit beaufschlagt werden,
stört-
auch das ausgeprägte
zweite Maximum nicht, das bei Mischungen auftritt, die weniger als
2 Masseteile PMH pro Masseteil SAP enthalten.
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In 12 schließlich ist
das maximale Drehmoment in Nm bei beginnender Benetzung mit BEL
und nach erfolgter Homogenisierung von PMH/SAP-Mischungen angegeben.
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In 13 ist
eine erfindungsgemäße Damenbinde 100 gezeigt,
welche einen vorderen Bereich 102, einen mittleren Bereich 104 und
einen Endbereich 106 aufweist. Auf einer, in 13 nicht
sichtbaren, flüssigkeitsundurchlässigen Schicht
ist eine Schicht 110 aus einem weichen Coformmaterial aufgebracht.
Die Schicht 110 ist mit der darunterliegenden flüssigkeitsundurchlässigen Schicht
mittels eines Haftmittels 118 verbunden. Im Randbereich
sind die beiden Schichten zusätzlich
thermisch-mechanisch oder durch Ultraschall miteinander verbunden.
Die Schicht 110 dient zum einen dazu, den Tragekomfort
des absorbierenden Artikels durch seine Weichheit zu erhöhen; daneben
kann die Schicht 110 auch noch als Reserve- oder Sekundärspeicher dienen,
wenn aufzunehmende Flüssigkeit
in die Randbereiche des absorbierenden Artikels gerät. Auf der Schicht 110 ist
ein zentraler Saug- und Speicherkörper 114 angeordnet.
Der Saugkörper
ist mit einer flüssigkeitsdurchlässigen Umhüllung versehen.
In der Umhüllung
befindet sich ein flüssigkeitsabsorbierendes
Material, welches auch nach Beaufschlagung mit einer Flüssigkeit
rieselfähig
verbleibt.
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Der
Aufbau des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels gemäß 13 ist
im Detail in 14 gezeigt, wobei 14 einen
Querschnitt entlang der in 13 eingezeichneten
Linie IV-IV darstellt. In 14 ist
nun die flüssigkeitsundurchlässige, rückwärtige Abdeckschicht 116 aus
Polyethylen gezeigt. Die Abdeckschicht 116 dient einerseits
als Auflage für
die darüberliegenden,
näher zum
Körper
des Trägere
hin angeordneten Schichten des absorbierenden Artikels und andererseits
als ”Wäscheschutzfolie”, welche
die Unterbekleidung des Trägers
vor Verunreinigungen mit Körperausscheidungen
schützt.
Im Randbereich 112 sind die flüssigkeitsundurchlässige Schicht 116 und
die Schicht 110 aus einem weichen Coformmaterial miteinander, verprägt. Auf
der Schicht 110 ist der Saugkörper 114 angebracht.
Der Saugkörper 114 weist
eine Umhüllung 120 aus
einem Vliesmaterial auf, in welcher ein auch nach Beaufschlagung
mit einer Flüssigkeit
rieselfähig
verbleibendes Material 122, nämlich Polymethylenharnstoff
(PMH) in Kugelform mit einem Teilchendurchmesser im Bereich zwischen
200 und 800 μm.
Die Umhüllung 120 ist
mittels Nähten 124 mit
der Schicht 110 verbunden. Die Nähte 124 bewirken einerseits
einen Zusammenhalt der Schicht 110 mit dem Saugkörper 114 und andererseits
auch eine gewisse Kompartimentierung des Saugkörpers 114. Dabei wird
durch die Nähte 124 bei
dem in 13 und 14 gezeigten
Ausführungsbeispiel
der Saugkörper
nicht in zwei oder mehr komplett voneinander getrennte Bereiche
aufgeteilt, da die Nähte
nicht durchgängig
angeordnet sind. Durch die Art der in 14 gezeigten
Vernähung
des Saugkörpers 114 mit
der Coformschicht 110 ist auch gewährleistet, daß die darunterliegende,
flüssigkeitsundurchlässige Schicht 116 unversehrt
bleibt und ihrer Funktion als Wäscheschutzfolie
nachkommen kann. Der Saugkörper 114 weist
randständige
Bereiche 126 auf, an denen ein coformschichtseitiger Abschnitt 120a der
Umhüllung 120 mit
einem körperseitigen
Abschnitt 120b der Umhüllung 120 durch
ein Haftmittel miteinander verbunden sind. Vor dem Befüllen des
Saugkörpers 114 mit
dem saug- und speicherfähigen
Material 122 werden die Bereiche 120a und 120b zunächst teilweise
miteinander verbunden, derart, daß eine Einfüllöffnung verbleibt. Anschließend wird
das Material 122 bis zum gewünschten Befüllungsgrad, im vorliegenden
Fall 80% des theoretischen Gesamtfüllvermögens, durch die Einfüllöffnung eingebracht,
und anschließend
werden die Bereiche 120a und 120b auch im Einfüllöffnungsabschnitt
miteinander verbunden, so daß der
fertige Saugkörper 114 entsteht,
welcher anschließend
mittels Nähten
auf der Coformschicht 110 fixiert wird.
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Der
Vorteil des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels 100, wie er in den 13 und 14 gezeigt
ist, gegenüber
herkömmlichen
absorbierenden Artikeln ist darin zu sehen, daß der Saugkörper und das darin befindliche
saugfähige
Material einerseits sehr leicht zugänglich sind, da sich zwischen
saugfähigem
Material und dem Körper
des Trägers
nur die Umhüllung
des Saugkörpers
befindet, und andererseits kann durch die freie und exponierte Lage
des Saugkörpers
dieser sich optimal den anatomischen Gegebenheiten des Trägers anpassen,
wodurch der erfindungsgemäße Artikel
einen sehr hohen Tragekomfort für
den Träger
gewährleistet.
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Die 15 und 16 zeigen
ebenfalls eine Damenbinde, welche den prinzipiell gleichen Aufbau
wie die in den 13 und 14 gezeigte
Ausführungsform
aufweist, wobei die 16 einen Querschnitt durch den
Artikel entlang der Linie VI-VI in 15 darstellt.
Die Bezugszeichen in den 15 und 16 entsprechen
denen in den 13 und 14. Auch
die im Zusammenhang mit den 13 und 14 beschriebenen
Materialien entsprechen denen in 15 und 16.
Wie aus den perspektivischen Ansichten in 13 und 15 ersichtlich
ist, unterscheiden sich die Ausführungsformen
gemäß 13 und 15 in
der Form des Saugkörpers 114.
Während
der Saugkörper 114 gemäß 13 eine
länglich
ovale Form aufweist, ist der Saugkörper gemäß 15 länglich lanzettförmig ausgestaltet.
Durch diese Vergrößerung des
Saugkörpers wird
die Flüssigkeitsaufnahmekapazität des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels weiter erhöht.
Wie aus 16 ersichtlich ist, ist der
Saugkörper 114 mit
der darunterliegenden Schicht 110 nur mittels einer zentralen
Naht 124 verbunden, wodurch sich die Anpassungsfähigkeit
des Saugkörpers 114 an
verschiedene Tragesituationen noch weiter verbessert.
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Die 17 und 18 zeigen schließlich eine weitere Abwandlung
des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels, wobei 17 eine perspektivische Darstellung
und 18 einen Schnitt entlang der Linie
II-II in 17 darstellen. Die in den 13 und 14 verwendeten
Bezugszeichen kennzeichnen entsprechende Bestandteile in den 17 und 18. Auch die im Zusammenhang mit den 13 und 14 beschriebenen Materialien
entsprechen denen in 17 und 18.
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Die
Besonderheit der in den 17 und 18 gezeigten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels ist die Dreiteilung des Saugkörpers in einen zentralen Abschnitt 114 und
zwei seitliche Abschnitte 114a und 114b. Wie aus 18 ersichtlich ist, weist der Saugkörper drei
vollständig
voneinander abgeteilte Saugkörperbereiche 114, 114a und 114b auf.
Zwischen dem zentralen Saugkörper 114 und
den seitlichen Saugkörpern 114a und 114b verlaufen
in Längsrichtung
Kanäle 126, 128.
Diese Ausführungsform
des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels gewährleistet
einen besonders hohen Auslaufschutz, da bei einem ”Überlaufen” des zentralen
Saugkörpers 114 noch
die seitlichen Saugkörper 114a, 114b zur
Flüssigkeitsaufnahme
zur Verfügung
stehen. Diese Art des absorbierenden Artikels ist daher besonders
geeignet für
Situationen, in denen große
Flüssigkeitsmengen
in relativ kurzen Zeitspannen aufgesaugt und gespeichert werden müssen. Dabei
unterstützen
die Kanäle 126, 128 eine
Verteilung der Flüssigkeit
in Längsrichtung
des absorbierenden Artikels, d. h., die insgesamt zur Verfügung stehende
Saug- und Speicherkapazität
wird noch besser genutzt, da nahe dem zentralen Beaufschlagungsbereich
auch rand- und endständige
Bereiche des Saugkörpers
optimal zur Flüssigkeitsspeicherung
genutzt werden können.
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Eine
weitere spezielle Ausgestaltung des erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels ist in den 19 und 20 dargestellt.
Der Artikel ist wiederum eine Damenbinde, der in 19 in
perspektivischer Ansicht und in 20 im
Querschnitt gezeigt ist. Der Artikel weist eine flüssigkeitsundurchlässige Schicht 116 aus
Polyethylen auf, welche beim Gebrauch des Artikels dem Körper des
Trägers
abgewandt ist. Auf dieser Schicht 116 ist eine Schicht 110 aus
weichem Cofommaterial angeordnet, welche einerseits dazu dient,
den Tragekomfort des Artikels zu erhöhen. Andererseits kann diese
Schicht 110 auch als ein Reserve- oder Sekundärspeicher
dienen, welcher nicht in dem Saugkörper 114 aufgenommene
und zurückgehaltene
Flüssigkeit aufnimmt
und speichert.
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Der
Saugkörper 114 wiederum
ist von einer flüssigkeitsdurchlässigen Schicht
oder Umhüllung 120 aus Vliesmaterial
umgeben. Das flüssigkeitsaufsaugende
und -speichernde Material 122 in dem Saugkörper 114 ist
ethergruppenfreies und formaldehydgruppenfreies Polymethylenharnstoffmaterial,
wobei der Saugkörper zu
70% seiner theoretischen Kapazität
mit dem PMH-Material gefüllt
ist. Dieser Füllgrad
erlaubt eine sehr gute Anpassungsfähigkeit des Artikels an die
Anatomie des Trägers.
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Der
Saugkörper 114 ist über eine
Naht oder Verklebung 124 mit der darunterliegenden Schicht 110 und über diese
wiederum mit der flüssigkeitsundurchlässigen Schicht 116 verbunden.
Mit dem Bezugszeichen 112 ist der randständige, die
Schichten 110 und 116 verbindende Bereich gekennzeichnet.
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Die
Besonderheit des in den 19 und 20 dargestellten
Ausführungsbeispiels
ist die Anordnung der flüssigkeitsdurchlässigen Abdeckschicht 130.
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Diese
Abdeckschicht weist mit dem Bezugszeichen 132 gekennzeichnete
Falten auf, die sich in Längsrichtung
des Artikels erstrecken. Die Faltung der Schicht 130 läuft dabei
bis unter den Saugkörper 114 bis
zu einer weiteren Faltung 134, von wo aus die Abdeckschicht
sich wieder in Richtung des Randes des Artikels erstreckt. Zwischen
der Faltung 134 und dem Randbereich des Artikels ist die
Schicht 130 mit der darunterliegenden Schicht 110 mittels
Verklebung verbunden. Durch diese spezielle Anordnung der Abdeckschicht 130 wird
eine hohe Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit des Saugkörpers und
des gesamten Artikels an die Anatomie des Trägers bewirkt.