DE19860229C2 - Griffanordnung für ein bewegliches Karosserieteil eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Griffanordnung für ein bewegliches Karosserieteil eines KraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Griffanordnung für ein bewegliches
Karosserieteil eines Kraftfahrzeugs mit einem an einem Ende um
eine karosserieteilfeste Schwenkachse schwenkbeweglich gela
gerten Griffbügel, der an seinem anderen Endbereich eine zu
der Schwenkachse konzentrische Bogenführung aufweist, mit ei
nem Stellantrieb zur Bewegung des Griffbügels zwischen einer
eingezogenen Ruheposition und einer ausgefahrenen Funktionspo
sition, der mittels eines Umlenkgetriebes auf den Griffbügel
einwirkt, sowie mit einer Schraubenfederanordnung zur Rück
stellung des Griffbügels aus einer manuell ausgezogenen Öff
nungsposition in die ausgefahrene Funktionsposition.
Eine solche Griffanordnung ist aus der DE 34 03 003 C2 be
kannt. Die Griffanordnung weist einen Griffbügel auf, der in
seiner nicht benötigten Ruheposition in einer entsprechenden
Vertiefung einer Seitentür eines Personenkraftwagens versenkt
angeordnet ist. Der Griffbügel ist an einem Ende um einen türfesten
Zapfen schwenkbeweglich gelagert. Das andere Ende des
Griffbügels ist mittels einer zu der Schwenkachse der Schwenk
lagerung konzentrischen Bogenführung relativ zur Seitentür ge
führt. Der Griffbügel wird mittels eines pneumatischen Stel
lantriebes aus der eingezogenen Ruheposition in eine ausge
schwenkte Funktionsposition überführt. In dieser Funktionspo
sition kann der Griffbügel von Hand ergriffen und für ein Öff
nen der Seitentür manuell weiter herausgezogen werden. Die
Rückstellung in die ausgefahrene Funktionsposition übernimmt
eine Schraubendruckfeder, die rückseitig an einer Stellstange
des pneumatischen Stellantriebes angreift, die als Teil eines
Umlenkgetriebes an einem mit dem Griffbügel starr verbundenen
Hebelarm gelenkig angreift. Die Schraubendruckfeder drückt den
Griffbügel nach Wegnahme der manuellen Zugbelastung automa
tisch wieder in die Funktionsposition zurück, in der der pneu
matische Stellantrieb den Griffbügel bei Bedarf wieder in die
versenkte Ruheposition zurückschwenken kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Griffanordnung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die bei kompaktem Bauraum große
Schwenkwinkel des Griffbügels ermöglicht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Bogenführung als
ausziehbare Teleskopführung gestaltet ist. Dadurch ist es mög
lich, für die Bogenführung und damit für den Griffbügel große
Schwenkwinkel vorzusehen und dennoch im Karosserieteil ledig
lich einen geringen Bauraum zu benötigen. Dadurch eignet sich
die erfindungsgemäße Lösung insbesondere für den Einsatz der
Griffanordnung als Türgriff einer Seitentür eines Personen
kraftwagens, bei der innerhalb der Seitentür beengte Raumver
hältnisse herrschen.
In. Ausgestaltung der Erfindung ist die Schraubenfederanordnung
innerhalb der Kraftübertragungskette von dem Stellantrieb zu
dem Griffbügel zwischen dem Stellantrieb und dem Umlenkgetrie
be angeordnet. Dadurch wird eine Funktion der Griffanordnung
und damit eine Schwenkbewegung des Griffbügels auch dann ge
währleistet, wenn der Stellantrieb relativ zum Karosserieteil
stationär blockiert ist. Gegenüber dem Stand der Technik kann
somit der Stellantrieb erfindungsgemäß stationär positioniert
sein. Durch diese Ausgestaltung ist insbesondere der Einsatz
eines elektrischen Stellantriebes möglich, der für die Ver
stellung des Griffbügels mittels entsprechender elektronischer
Steuerungen verbesserte Möglichkeiten aufweist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Stellantrieb
ein linear geführtes Stellelement auf, und die Schraubenfeder
anordnung ist derart in koaxialer Verlängerung zu einer Füh
rungsachse des Stellelementes ausgerichtet, daß sie in einer
Bewegungsrichtung als Schubstange einsetzbar ist. Dadurch kann
die Schraubenfederanordnung als Verlängerung des Stellelemen
tes dienen, wodurch verbesserte Übersetzungsverhältnisse er
zielbar sind.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen. Nachfolgend ist ein bevorzugtes Ausführungs
beispiel der Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnungen
dargestellt.
Fig. 1 zeigt schematisch in einer Seitenansicht einen Perso
nenkraftwagen, dessen Seitentür mit einer Ausführungs
form einer erfindungsgemäßen Griffanordnung versehen
ist,
Fig. 2 in einer Draufsicht auf die Schnittebene II-II in Fig.
1 die Griffanordnung nach Fig. 1 in schematischer, ver
größerter Darstellung in einer eingezogenen Ruhepositi
on,
Fig. 3 die Griffanordnung nach Fig. 2 in einer ausgefahrenen
Funktionsposition und
Fig. 4 die Griffanordnung nach den Fig. 2 und 3 in einer manu
ell ausgeschwenkten Öffnungsposition.
Ein Personenkraftwagen weist gemäß Fig. 1 in einem Fahrerbereich
sowie analog auf der gegenüberliegenden Seite in einem Beifah
rerbereich jeweils eine Seitentür 1 auf, die mit einer Griff
anordnung versehen ist, die einen Griffbügel 2 aufweist. Mittels
des Griffbügels 2 ist ein Türschloß in seine Öffnungsposition
überführbar, so daß die Seitentür 1 geöffnet werden kann. Der
Griffbügel ist in nicht näher dargestellter Weise ähnlich dem
Griffbügel, wie er aus der DE 34 03 003 C2 bekannt ist, in einer
entsprechenden Griffmulde einer Außenhaut der Seitentür 1 in ei
ner eingezogenen Ruheposition gemäß Fig. 2 versenkt angeordnet.
In dieser Ruheposition ist der Griffbügel für eine Bedienperson
nicht zugänglich, so daß er vor einem manuellen Öffnen der Sei
tentür 1 in eine Funktionsposition (Fig. 3) ausgefahren werden
muß. Anschließend kann der Griffbügel 2 manuell weiter herausge
zogen werden, wodurch die Entsperrung des Türschlosses mittels
entsprechender Übertragungsmittel erfolgt. Nach dem Loslassen
des Griffbügels wird dieser in nachfolgend näher beschriebener
Weise wieder in die Funktionsposition gemäß Fig. 3 durch mecha
nische Federkräfte zurückgezogen. Nach dem Starten des Motors
des Personenkraftwagens oder auch aufgrund anderer Vorgaben wird
der Griffbügel 2 wieder in die versenkte Ruheposition eingezo
gen, um insbesondere im Fahrbetrieb einen reduzierten Luftwider
stand zu erzielen. Außerdem wird durch die eingezogene Ruheposi
tion ein ungewolltes Öffnen der Seitentüre von außen her durch
dritte Personen verhindert.
Für die beschriebenen Funktionen der Griffanordnung ist der
Griffbügel 2 an seinem - in Fahrtrichtung F gesehen - vorderen
Stirnende mittels eines Lagerfortsatzes 5 um eine türfeste
Schwenkachse 4 an einem als Lagerbügel bezeichneten, türfest
vorzugsweise an der Außenhaut der Seitentür 1 festgelegten La
gerteil 3 schwenkbeweglich gelagert. Konzentrisch zu dieser
Schwenkachse 4 ragt vom gegenüberliegenden Stirnende des Griff
bügels 2 eine Bogenführung 6, 7, 15, 17 ins Innere der Seitentü
re 1 hin ab, die relativ zu einer türfesten Führung 18 (Fig. 3
und 4) des Lagerteiles 3 verschiebbar ist. Die Bogenführung 6,
7, 15, 17 ist als Teleskopführung gestaltet und weist einen ein
stückig am Griffbügel 2 angeformten Bügelteil 6 sowie einen Te
leskopteil 7 auf. Am Bügelteil 6 ist ein Anschlagelement 17 vor
gesehen, das mit einem korrespondierenden Anschlag 15 am Tele
skopteil 7 zusammenwirkt, indem es an diesem Anschlag 15 zur An
lage kommt und den Teleskopteil 7 mitnimmt. Am äußeren Ende der
Führung 18 ist ein schematisch dargestellter Endanschlag 16 vor
gesehen, der eine weitere Bewegung des Teleskopteiles 7 nach au
ßen begrenzt.
Auf die Fahrtrichtung F bezogen in Abstand vor der Schwenkachse
4 greift an dem Lageransatz 5 des Griffbügels 2 ein in der Ruhe
position in Fahrzeugquerrichtung horizontal nach innen ausge
richteter Übertragungshebel 14 an, dessen gegenüberliegendes
Stirnende gelenkig an einem Hebelarm eines rechtwinkligen Win
kelhebels 12 angelenkt ist. Der Winkelhebel 12 ist als weiterer
Teil des Umlenkgetriebes um ein stationäres und türfestes Lager
mit einer vertikalen Schwenkachse 13 nach Art einer Wippe
schwenkbeweglich gelagert. In der in Fig. 2 dargestellten Ruhe
position ist der zweite Hebelarm des Winkelhebels 12 parallel
zum Übertragungshebel 14 nach außen gerichtet. Rechtwinklig dazu
greift an dem freien Stirnende des Hebelarmes des Winkelhebels
12 eine Schraubenzugfeder 11 an, die als koaxiale Verlängerung
einer als Stellelement dienenden Zahnstange 10 dient. Die
Schraubenzugfeder 11 ist an dem dem Winkelhebel 12 zugewandten
Stirnende der Zahnstange 10 angelenkt, so daß sie sich zwischen
dem Winkelhebel 12 und der Zahnstange 10 erstreckt. Die Zahn
stange 10 ist in Richtung des Doppelpfeiles (Fig. 2) mittels
nicht näher dargestellter Führungselemente linear beweglich ge
führt. Mit der Zahnstange 10 kämmt ein Ritzel 9 eines Elektro
motors 8, der türfest an dem Lagerteil 3 festgelegt ist. Der
Elektromotor 8, das Ritzel 9 und die Zahnstange 10 bilden einen
Stellantrieb im Sinne der Erfindung.
In der einzogenen Ruheposition gemäß Fig. 2 befindet sich die
Schraubenzugfeder 11 in ihrer unbelasteten, zusammengezogenen
Ruhestellung, in der die Windungen der Schraubenzugfeder paket
förmig auf Block aneinanderliegen. Um nun den Griffbügel 2 aus
der eingezogenen Ruheposition nach Fig. 2 in die ausgefahrene
Funktionsposition gemäß Fig. 3 auszuschwenken, wird die Zahn
stange 10 mittels des Elektromotors 8 und des Ritzels 9 zum Win
kelhebel 12 hin verschoben, wodurch die Schraubenzugfeder 11 als
Schubstange wirkt. Durch die Verschwenkung des Winkelhebels 12
und die entsprechende, kombinierte translatorische und rotatori
sche Zugbewegung des Übertragungshebels 14 wird der Griffbügel 2
bis in eine definierte Funktionsposition nach außen geschwenkt.
Diese Funktionsposition wird durch entsprechende Steuersignale
einer elektronischen Steuereinheit definiert, die der Elektromo
tor 8 ansteuert. Die ausgefahrene Funktionsposition gemäß Fig. 3
stellt für den Elektromotor 8 und damit für den gesamten Stell
antrieb eine Endposition dar, in der der Elektromotor 8 bloc
kiert ist. Damit ist auch die Zahnstange 10 blockiert. Falls nun
der Griffbügel 2 von Hand ergriffen und nach außen gezogen wird,
so wird die Schraubenzugfeder 11 auf Zug belastet und demzufolge
gedehnt. Sobald der Griffbügel 2 von einer entsprechenden Be
dienperson losgelassen wird, zieht die Schraubenzugfeder 11 sich
in die unbelastete Ausgangsposition zurück und nimmt auch den
Griffbügel 2 über das Umlenkgetriebe, d. h. den Winkelhebel 12
und den Übertragungshebel 14 sowie den Lageransatz 5 wieder mit
zurück in die ausgefahrene Funktionsposition gemäß Fig. 3. An
schließend kann der Griffbügel 2 durch eine Betätigung des
Stellantriebes 8, 9, 10 wieder in die eingezogene Ruheposition 2
zurückbewegt werden. Bei dieser Stellbewegung verbleibt die
Schraubenzugfeder 11 in ihrer zusammengezogenen Ruhestellung.
Dabei sind die entsprechenden Lagerkräfte des Umlenkgetriebes
wesentlich geringer, als die Zugkraft der Schraubenzufeder 11, um
die Einzugsfunktion des Stellantriebes aus der Funktionsposition
in die versenkte Ruheposition des Griffbügels 2 nicht zu beein
trächtigen.
Da die Schraubenzugfeder 11 in der Kraftübertragungskette des
Griffbügels 2 zwischen der Zahnstange 10 und dem Winkelhebel 12
angeordnet ist, kann der Griffbügel 2 aus seiner versenkten Ru
heposition heraus manuell nach außen geschwenkt werden, indem
von außen eine Druckkraft im Bereich des Lageransatzes 5 auf den
Griffbügel 2 aufgebracht wird. Somit ist bei Stromausfall eine
mechanische Öffnungsfunktion der Seitentür 1 gegeben.
Claims (6)
1. Griffanordnung für ein bewegliches Karosserieteil (1)
eines Kraftfahrzeugs mit einem an einem Ende um eine
karosserieteilfeste Schwenkachse (4) schwenkbeweglich
gelagerten Griffbügel (2), der an seinem anderen Endbereich
eine zu der Schwenkachse (4) konzentrische Bogenführung (6, 7,
15, 17, 18) aufweist, mit einem Stellantrieb (8, 9, 10) zur
Bewegung des Griffbügels (2) zwischen einer eingezogenen
Ruheposition und einer ausgefahrenen Funktionsposition, der
mittels eines Umlenkgetriebes (12, 13, 14) auf den Griffbügel
(2) einwirkt, sowie mit einer Schraubenfederanordnung (11) zur
Rückstellung des Griffbügels (2) aus einer manuell
ausgezogenen Öffnungsposition in die ausgefahrene
Funktionsposition,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bogenführung (6, 7, 15, 17, 18) als ausziehbare
Teleskopführung gestaltet ist.
2. Griffanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schraubenfederanordnung (11) innerhalb der
Kraftübertragungskette von dem Stellantrieb (8, 9, 10) zu dem
Griffbügel (2) zwischen dem Stellantrieb (8, 9, 10) und dem
Umlenkgetriebe (12, 13, 14) angeordnet ist.
3. Griffanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stellantrieb ein linear geführtes Stellelement (10)
aufweist, und daß die Schraubenfederanordnung (11) derart in
koaxialer Verlängerung zu einer Führungsachse des
Stellelementes (10) ausgerichtet ist, daß sie in einer
Bewegungsrichtung als Schubstange einsetzbar ist.
4. Griffanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Stellelement als Zahnstange (10) ausgeführt ist, die
mittels eines Zahnritzels (9) von einem Elektromotor (8)
verstellbar ist.
5. Griffanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Umlenkgetriebe mit einem Winkelhebel (12) versehen ist, an
dem die Schraubenfederanordnung (11) angreift.
6. Griffanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schraubenfederanordnung (11) als Zugfeder gestaltet ist.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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