DE19859815C2 - Vorrichtung zur Übertragung einer Bewegung - Google Patents
Vorrichtung zur Übertragung einer BewegungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Übertra
gung einer Bewegung.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE 195 24 636 C1 bei
spielsweise als Umlenkgetriebe für einen Hochspannungslei
stungsschalter bekannt. Dort ist beschrieben, daß drei Schal
terpole eines dreipoligen Hochspannungsleistungsschalters
mittels eines gemeinsamen Antriebes über ein Antriebsgestänge
antreibbar sind, wobei jeder Schalterpol mittels einer Kurbel
mit dem Antrieb verbunden ist, die einerseits die Umlenkung
der Antriebsbewegung und andererseits eine Übersetzung be
wirkt.
Durch die unterschiedlichen Anfangsstellungen der einzelnen
Kurbeln wird dort ein zeitlicher Versatz bei der Betätigung
der einzelnen Schalterpole erreicht.
Jede einzelne Umlenkkurbel besteht aus einem zweiarmigen
Hebel, dessen Hebelarme in einem rechten Winkel zueinander
stehen, wobei die Enden der Hebelarme Ankoppelelemente bil
den, an die einerseits eine senkrechte Schaltstange, ande
rerseits die horizontale Antriebsstange als Bauelemente an
koppelbar sind. Eine translatorische Bewegung des freien En
des des ersten Hebelarmes, der mit der Antriebsstange verbun
den ist, bewirkt eine translatorische Bewegung des freien En
des des zweiten Hebelarmes, das mit einer Schaltstange ver
bunden ist.
Durch die beschriebene Gestaltung wird erreicht, daß die
Schalterpole zeitlich gestaffelt nacheinander schalten.
Aus der DE 38 10 453 A1 ist eine Vorrichtung zur Übertragung
einer Bewegung für einen Hochspannungsschalter bekannt, wel
che in Abhängigkeit von einer ersten, translatorischen Bewe
gung eines ersten Ankoppelelementes das an ein erstes Bauteil
unmittelbar angekoppelt ist, eine translatorische Bewegung
eines zweiten Ankoppelelementes, an das an ein zweites Bau
teil unmittelbar angekoppelt ist, bewirkt, wobei das erste
und das zweite Ankoppelelement mittels eines starren Elemen
tes beweglich miteinander verbunden sind. Das erste Ankoppel
element ist mit einem ersten schwenkbaren Hebel gelenkig ver
bunden und das zweite Ankoppelelement ist mit einem zweiten
Hebel gelenkig verbunden, der durch einen Umlenkhebel eines
Umlenkgetriebes gebildet ist. Der Antrieb der Vorrichtung
wird mittels der Bewegung des Umlenkhebels übertragen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, durch die
eine erste translatorische Bewegung eine zweite
translatorische Bewegung mit einem variablen
Übersetzungsverhältnis bewirkt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, durch eine
Vorrichtung zur Übertragung einer Bewegung, welche in Ab
hängigkeit von einer ersten, translatorischen Bewegung eines
ersten Ankoppelelementes, an das ein erstes Bauteil
unmittelbar angekoppelt ist, eine translatorische Bewegung
eines zweiten Ankoppelelementes, an das ein zweites Bauteil
unmittelbar angekoppelt ist, bewirkt, wobei das erste und das
zweite Ankoppelelement mittels eines ersten starren Elementes
beweglich miteinander verbunden sind und das erste Ankoppelelement
mit einem ersten Hebel gelenkig verbunden ist, der
von dem ersten Bauteil verschieden und an einem ersten
ortsfesten Lagerpunkt schwenkbar gelagert ist und wobei das
zweite Ankoppelelement mit einem zweiten Hebel gelenkig
verbunden ist, der von dem zweiten Bauteil verschieden und in
einem zweiten ortsfesten Lagerpunkt schwenkbar gelagert ist
und wobei der erste und der zweite Lagerpunkt einander auf
verschiedenen Seiten der Bewegungsbahnen des ersten und
zweiten Ankoppelelementes gegenüberliegen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bewirkt bei der Übertragung
einer Bewegung, daß das erste und das zweite Bauteil, die
durch die Vorrichtung miteinander gekoppelt sind, in einer
ersten Phase der Bewegung jeweils mit im wesentlichen dersel
ben Geschwindigkeit bewegt werden, daß in einer zweiten Phase
das zweite Bauteil in seinem Bewegungshub dem ersten Bauteil
nacheilt und daß in einer dritten Phase das zweite Bauteil
beschleunigt wird.
Im Gegensatz zum Stand der Technik gemäß DE 38 10 453 A1 ge
schieht die Übertragung der Bewegung auf die Vorrichtung
nicht mittels eines der Hebel, sondern durch das erste ange
koppelte Bauteil. Die Hebel übertragen somit keine Antriebs
kräfte und können entsprechend in leichter. Bauart ausgestal
tet werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen sind den Un
teransprüchen 2 bis 5 zu entnehmen.
Die Erfindung bezieht sich außerdem auf einen Hochspannungs
leistungsschalter mit mehreren Schalterpolen, von denen we
nigstens zwei durch einen gemeinsamen Antrieb antreibbar
sind, wobei wenigstens einer der gemeinsam antreibbaren
Schalterpole mit dem Antrieb mittels einer Vorrichtung nach
einem der Ansprüche 1 bis 5 verbunden ist.
Ein Hochspannungsleistungsschalter weist in jedem Schalterpol
eine Unterbrechereinheit auf, in der zwei Schaltkontakte mit
einander in galvanischen Kontakt gebracht oder voneinander
getrennt werden. Hierzu ist wenigstens ein Schaltkontakt mit
tels des Antriebs antreibbar.
Ein derartiger Hochspannungsleistungsschalter ist mit einer
Vorrichtung gemäß der Erfindung leicht derart einstellbar,
daß die einzelnen Schalterpole beim Schalten, insbesondere
beim Einschalten bezüglich der Herstellung des ersten galva
nischen Kontaktes zwischen den Schaltkontakten einen bestimm
ten zeitlichen Versatz aufweisen, beispielsweise jeweils 3
Millisekunden untereinander.
Es ist auch möglich mittels eines gemeinsamen Antriebs, beim
kapazitiven Schalten zwei der Schalterpole gleichzeitig zu
betätigen, während der dritte Schalterpol mit einem zeit
lichen Versatz von 5 Millisekunden danach betätigt wird. Der
dritte Schalterpol ist dann mittels einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit dem gemeinsamen Antrieb verbunden. Bei derart
versetzten Schaltungen werden die einzelnen Schalterpole bei
einer gesteuerten und netzsynchronen Betätigung bestmöglich
entlastet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen in einer Zeichnung gezeigt und anschließend beschrie
ben.
Dabei zeigen die
Fig. 1 bis 3 die erfindungsgemäße Vorrichtung schema
tisch in einer einfachen Ausgestaltung,
die
Fig. 4 bis 6 die Vorrichtung schematisch in einer spie
gelbildlich verdoppelten Ausführung,
die Fig. 7 schematisch eine Ausführungsform, bei der
der erste und der dritte ortsfeste Lager
punkt zusammenfallen und
die Fig. 8 eine schematische Darstellung eines drei
poligen Hochspannungsschalters mit einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die Fig. 9 ein Weg-Zeit-Diagramm für drei Schalter
pole.
In der Fig. 1 ist eine Vorrichtung zur Übertragung einer Be
wegung schematisch dargestellt mit einem ersten Ankoppel
element 1, an das ein erstes Bauteil 2 in Form eines er
sten Antriebsstangenteils ankoppelbar ist sowie mit einem
zweiten Ankoppelelement 3, das mit einem zweiten Antriebs
stangenabschnitt 4 verbindbar ist.
Die Antriebsstangenabschnitte 2, 4 sind in Richtung der Pfeile
5, 6 bewegbar. Die Ankoppelelemente 1, 3 sind jeweils durch
Bolzen gebildet, die die beiden Enden einer Koppelstange 7
durchsetzen, so daß die Koppelstange 7 ein starres Element
bildet, das die Ankoppelelemente 1, 3 beweglich miteinander
verbindet. Das erste Ankoppelelement 1 ist mit einem ersten
Hebel 8 gelenkig verbunden, der an einem ersten ortsfesten
Lagerpunkt 9 schwenkbar gelagert ist. Diese gelenkige Verbin
dung kann so gestaltet sein, daß das erste Ankoppelelement
1 eine Bohrung des ersten Hebels durchsetzt, jedoch kann an
stelle der Bohrung auch ein in der Fig. 1 gestrichelt ange
deutetes Langloch in dem ersten Hebel 8 vorgesehen sein.
Das zweite Ankoppelelement 3 ist mit einem zweiten Hebel 10
gelenkig verbunden, der in einem zweiten ortsfesten Lager
punkt 11 schwenkbar gelagert ist.
Die Bolzen, die das erste Ankoppelelement 1 und das zweite
Ankoppelelement 3 bilden, durchsetzen jeweils die Enden des
ersten Hebels 8, der Koppelstange 7 und des ersten Antriebs
stangenabschnittes einerseits und die Enden des zweiten
Hebels 10, der Koppelstange 7 und des zweiten Antriebsstan
genabschnittes 4 andererseits.
Der erste Antriebsstangenabschnitt 2 ist mit einem nicht
näher dargestellten Antrieb verbunden, der den Antriebs
stangenabschnitt 2 in Richtung des Pfeiles 5 antreibt.
Dadurch wird der erste Hebel 8 entgegen dem Uhrzeigersinn um
den festen Lagerpunkt 9 geschwenkt. Mittels der Koppelstange
7 wird diese Bewegung auf das Ende des zweiten Hebels 10
übertragen, der daraufhin im Uhrzeigersinn geschwenkt wird.
Ein Zwischenzustand der beschriebenen Bewegung ist in der
Fig. 2 dargestellt. Aufgrund der Schwenkbewegung des ersten
Hebels 8 und des zweiten Hebels 10 ist die Koppelstange 7 ge
dreht worden, und die Projektion der Koppelstange 7 auf die
horizontale Verbindungslinie zwischen dem ersten Antriebs
stangenabschnitt 2 und dem zweiten Antriebsstangenabschnitt 4
ist verkürzt worden.
In diesem Zustand hat sich der erste Antriebsstangenabschnitt
2 in Richtung des Pfeils 5 um eine bestimmte Strecke bewegt,
während der zweite Antriebsstangenabschnitt 4 sich in dersel
ben Richtung um eine geringere Strecke bewegt hat.
Wird die Bewegung in dem beschriebenen Sinne weiter fortge
setzt, also der erste Hebel 8 weiter gegen den Uhrzeigersinn
geschwenkt und entsprechend der zweite Hebel 10 weiter im
Uhrzeigersinn geschwenkt, so stellt sich der in der Fig. 3
dargestellte Zustand ein, in dem die Koppelstange 7 wie in
der Fig. 1 dargestellt eine Verlängerung der ersten und
zweiten Antriebsstangenabschnitte 2, 4 bildet.
Um zu diesem Zustand zu gelangen, hat der erste Antriebsstan
genabschnitt 2 vom Beginn der Bewegung an eine bestimmte
Strecke zurückgelegt. Der zweite Antriebsstangenabschnitt 4
hat insgesamt eine ebenso lange Strecke zurückgelegt. Die
Projektion der Koppelstange auf die horizontale Verbindung
zwischen dem ersten und dem zweiten Antriebsstangenabschnitt
entspricht jetzt wieder der Länge der Koppelstange 7, die ge
samte Anordnung, bestehend aus den Antriebsstangenabschnitten
2, 4 und der Koppelstange 7 ist wieder gestreckt.
Die Gesamtbewegung entspricht in etwa der Längsbewegung einer
vorgestellten Antriebsstange, die durch die Antriebsstangen
abschnitte 2, 4 und die Koppelstange 7 gebildet ist, in Rich
tung des Pfeiles 5 aus der Fig. 1. Während dieser Bewegung
wird durch die Zwangsführung der Koppelstange 7 an den Hebeln
8, 10 ein Einknicken der vorgestellten Antriebsstange und so
mit eine Annäherung der Antriebsstangenabschnitte 2, 4 an
einander bewirkt.
Zum Ende der Bewegung hin streckt sich die aus den Antriebs
stangenabschnitten 2, 4 und der Koppelstange 7 bestehende An
ordnung wieder.
Zusammenfassend ist somit festzustellen, daß die translatori
sche Bewegung des ersten Antriebsstangenabschnittes zunächst
auf das erste Koppelelement 1 übertragen wird und daß diese
translatorische Bewegung zum Anfang in einem Übersetzungsver
hältnis von 1 : 1 auf das zweite Ankoppelelement 3 und den
zweiten Antriebsstangenabschnitt 4 übertragen wird.
In einem mittleren Abschnitt der Bewegung, wie in der Fig. 2
dargestellt, wird eine translatorische Bewegung des ersten
Antriebsstangenabschnittes 2 in einem geringeren Überset
zungsverhältnis auf das zweite Ankoppelelement 3 und den
zweiten Antriebsstangenabschnitt 4 übertragen. Der zweite An
triebsstangenabschnitt 4 bewegt sich somit langsamer als der
erste Antriebsstangenabschnitt 2.
Wird die Bewegung weiter fortgesetzt, so wird durch die
Streckung der Anordnung das zweite Ankoppelelement 3 und der
zweite Antriebsstangenabschnitt 4 beschleunigt und bewegt
sich nun schneller als der erste Antriebsstangenabschnitt 2,
bis eine vollständig gestreckte Anordnung erreicht ist.
Von Anfang bis Ende der Bewegung legen also der erste An
triebsstangenabschnitt 2 bzw. das erste Ankoppelelement 1 und
der zweite Antriebsstangenabschnitt 4 bzw. das zweite Ankop
pelelement 3 insgesamt dieselbe Strecke zurück. Jedoch eilt
auf einem Teil der Strecke das zweite Ankoppelelement 3 und
der zweite Antriebsstangenabschnitt 4 gegenüber dem ersten
Antriebsstangenabschnitt 2 nach, um darauf durch eine Be
schleunigung der Bewegung die Retardierung wieder aufzuholen.
In der Fig. 4 ist eine Vorrichtung dargestellt, die in etwa
einer spiegelbildlich verdoppelten Vorrichtung aus den
Fig. 1 bis 3 entspricht. Die Vorrichtung aus der Fig. 4 kann
aus der in den vorangehenden Figuren gezeigten Vorrichtung
durch zusätzliches Einbringen eines dritten Ankoppelelementes
12 in Form eines weiteren Bolzens, eines zweiten starren
Elementes 13 in Form einer zweiten Koppelstange und eines
dritten ortsfest in einem Lagerpunkt 15 schwenkbar gelagerten
Hebels 14 gebildet werden.
In der Fig. 4 ist die gesamte Anordnung bestehend aus erstem
Antriebsstangenabschnitt 2, erstem starren Element 7 in Form
einer Koppelstange, zweitem starren Element 13 in Form einer
zweiten Koppelstange und dem zweiten Antriebsstangenabschnitt
4 in gestreckter Form dargestellt.
Durch eine Schubbewegung des ersten Antriebsstangenabschnitts
in Richtung des Pfeiles 5 findet eine Schwenkbewegung des er
sten Hebels 8 entgegen dem Uhrzeigersinn statt, sowie eine
Schwenkbewegung des zweiten Hebels 10 und des dritten Hebels
14 im Uhrzeigersinn.
Der zweite Antriebsstangenabschnitt 4 wird daraufhin eben
falls in Richtung des Pfeiles 5 bewegt.
Gleichzeitig findet durch die Zwangsführung der starren Ele
mente 7, 13 mittels der ortsfest gelagerten Hebel 8, 10, 14
ein Einknicken der Anordnung statt, wie dies in der Fig. 5
dargestellt ist. Durch das Einknicken der starren Elemente 7,
13 nähern sich der erste Antriebsstangenabschnitt 2 und der
zweite Antriebsstangenabschnitt 4 aneinander an, wodurch der
zweite Antriebsstangenabschnitt 4 eine geringere Strecke zurücklegt
als der erste Antriebsstangenabschnitt 2. In dem in
den Fig. 4 bis 6 dargestellten Beispiel ist die Retardie
rung des zweiten Antriebsstangenabschnittes 4 gegenüber dem
ersten Antriebsstangenabschnitt 2 gegenüber der Vorrichtung
aus den Fig. 1 bis 3 noch verstärkt, da der Einknickeffekt
annähernd spiegelbildlich verdoppelt auftritt. Mit einer
solchen Anordnung läßt sich somit eine größere Verzögerung
der zu übertragenden Bewegung erreichen.
Wird die Bewegung der Vorrichtung in dem angedeuteten Sinn
fortgesetzt, so führt dies zu der Konstellation, die in der
Fig. 6 dargestellt ist, in der die starren Elemente 7, 13
gemeinsam mit dem ersten Antriebsstangenabschnitt 2 und dem
zweiten Antriebsstangenabschnitt 4 wieder, wie zu Anfang der
Bewegung, eine gestreckte Anordnung bilden.
Der zweite Antriebsstangenabschnitt 4 hat somit im letzten
Teil der Bewegung die Retardierung wieder aufgeholt infolge
einer zusätzlichen Beschleunigung.
Der erste Hebel 8 kann auch bei dieser Variante ein Langloch
zur Führung des ersten Ankoppelelementes 1 aufweisen
(gestrichelt dargestellt).
In der Fig. 7 ist eine Variante dargestellt, bei der die
ortsfesten Lagerpunkte des zweiten Hebels 10 und des dritten
Hebels 14 in einem Punkt zusammenfallen. Bei ansonsten annä
hernd gleicher Funktion wird somit ein Lagerpunkt eingespart
und die Konstruktion vereinfacht und kostengünstiger gestal
tet.
In der Fig. 8 ist ein dreipoliger Hochspannungsleistungs
schalter mit einem ersten Schalterpol 16, einem zweiten
Schalterpol 17 und einem dritten Schalterpol 18 dargestellt,
die mittels einer gemeinsamen Antriebsstange 19 durch einen
Schalterantrieb 20 antreibbar sind. Der Antrieb 20 bewirkt
eine Schwenkbewegung der Antriebskurbel 23 in Richtung der
Pfeile 21 bzw. 22.
Die drei Schalterpole befinden sich in der dargestellten Form
in der Ausschaltstellung.
Durch ein Schwenken der Antriebskurbel 23 in Richtung des
Pfeiles 21, also entgegen dem Uhrzeigersinn, wird die An
triebsbewegung mittels der jeweils ortsfest gelagerten Um
lenkkurbeln 24, 25, 26 in eine senkrechte, nach oben gerich
tete Bewegung der Schaltstangen der Schalterpole 16, 17, 18
umgesetzt. Die jeweiligen Umlenkkurbeln 24, 25, 26 sind in
dem jeweils verdickt dargestellten Lagerpunkt ortsfest
schwenkbar gelagert.
Im Zuge der Antriebsstange 19 sind zwei erfindungsgemäße Vor
richtungen 27, 28 vorgesehen, die gegenüber einem im Bereich
des Antriebes 20 angeordneten ersten Antriebsstangenabschnitt
29 bei dem zweiten Antriebsstangenabschnitt 30 und in noch
vergrößertem Maße bei dem dritten Antriebsstangenabschnitt 31
bei einer Einschaltbewegung zunächst eine retardierte Über
tragung der Antriebsbewegung bewirken, um zum Ende der An
triebsbewegung hin ein Aufholen der Retardierung zu bewirken.
Die einzelnen Vorrichtungen 27, 28 sind in der Fig. 8 nur
schematisch dargestellt, entsprechen jedoch prinzipiell der
in der Fig. 4 dargestellten Vorrichtung. Die ortsfesten
Lagerpunkte sind in der Fig. 8 lediglich durch verdickte
Punkte angedeutet.
Zur Beschreibung der eigentlichen Schaltbewegung ist anzumer
ken, daß die Bewegung der einzelnen Schalterpole 16, 17, 18
jeweils zu demselben Zeitpunkt beginnt und daß alle Schalter
pole auch zum selben Zeitpunkt das Ende ihrer Bewegung er
reicht haben.
Durch die Retardierung des zweiten Schalterpols 17 und des
dritten Schalterpols 18 in einen mittleren Bereich der Bewe
gung findet jedoch die Kontaktgabe, das heißt das Herstellen
des ersten galvanischen Kontaktes zwischen den beiden Schalt
kontakten der Unterbrechereinheit 32 des zweiten Schalterpols
17 und der Unterbrechereinheit 34 des dritten Schalterpols 18
später statt als bei der Unterbrechereinheit 33 des ersten
Schalterpols 16.
Nach dieser Kontaktgabe holt jedoch die Unterbrechereinheit
32 des zweiten Schalterpols 17 durch eine nachfolgende Be
schleunigung zu dem Bewegungszustand der Unterbrechereinheit
33 des ersten Schalterpols 16 wieder auf.
Die Unterbrechereinheit 34 des dritten Schalterpols 18 er
reicht ihre Kontaktgabe erst nach der Unterbrechereinheit 32
des zweiten Schalterpols 17, wird danach jedoch in der
Streckungsphase der in der Fig. 4 gezeigten Vorrichtung
stark beschleunigt und holt hierdurch in der verbleibenden
Bewegungsphase, in der alle Schaltkontakte weiter zusammen
geschoben werden, um eine gute Stromtragfähigkeit zu errei
chen, soweit auf, daß alle drei Schalterpole zum selben Zeit
punkt die gleiche Endstellung erreichen.
Somit ist durch die Erfindung erreicht, daß alle Schalterpole
jeweils zum selben Zeitpunkt ihre Bewegung beginnen und been
den und daß im Zuge der Bewegung, wie jeweils gewünscht, eine
Retardierung einer oder zweier Schalterpole bis zur Kontakt
gabe erreicht werden kann, die jedoch nach der Kontaktgabe im
weiteren Verlauf der Schaltbewegung aufgeholt wird.
Das Weg-Zeit-Diagramm der drei Schalterpole 16, 17, 18 zu den
drei Phasen R, S, T ist beispielhaft in der Fig. 9 schematisch
dargestellt.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Übertragung einer Bewegung, welche in Ab
hängigkeit von einer ersten, translatorischen Bewegung eines
ersten Ankoppelelementes (1), an das ein erstes Bauteil (2)
unmittelbar angekoppelt ist, eine translatorische Bewegung
eines zweiten Ankoppelelementes (3), an das ein zweites
Bauteil (4) unmittelbar angekoppelt ist, bewirkt, wobei das
erste und das zweite Ankoppelelement (1, 3) mittels eines
ersten starren Elementes (7) beweglich miteinander verbunden
sind und das erste Ankoppelelement (1) mit einem ersten Hebel
(8) gelenkig verbunden ist, der von dem ersten Bauteil
verschieden und an einem ersten ortsfesten Lagerpunkt (9)
schwenkbar gelagert ist und wobei das zweite Ankoppelelement
(3) mit einem zweiten Hebel (10) gelenkig verbunden ist, der
von dem zweiten Bauteil verschieden und in einem zweiten
ortsfesten Lagerpunkt (11) schwenkbar gelagert ist und wobei
der erste und der zweite Lagerpunkt (9, 11) einander auf
verschiedenen Seiten der Bewegungsbahnen des ersten und
zweiten Ankoppelelementes (1, 3) gegenüberliegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Ankoppelelement (1) mittels eines zweiten star
ren Elementes (13) beweglich mit einem dritten Ankoppelele
ment (12) verbunden ist, welches außerdem mit einem dritten
Hebel (14) gelenkig verbunden ist, welcher in einem dritten
ortsfesten Lagerpunkt (15) schwenkbar gelagert ist und daß
der erste und der dritte Lagerpunkt (8, 15) einander auf ver
schiedenen Seiten der Bewegungsbahnen des ersten und dritten
Ankoppelelements (1, 12) gegenüberliegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand des ersten ortsfesten Lagerpunktes (9) vom
zweiten ortsfesten Lagerpunkt (11) gleich dem Abstand des
ersten Lagerpunktes (9) vom dritten Lagerpunkt (15) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längen des ersten und des zweiten starren Elementes
(7, 13) gleich sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite und der dritte Lagerpunkt (11, 15) identisch
sind.
6. Hochspannungsleistungsschalter mit mehreren Schalterpolen
(16, 17, 18), von denen wenigstens zwei (16, 17, 18) durch einen
gemeinsamen Antrieb (20) antreibbar sind, wobei wenigstens
einer der gemeinsam antreibbaren Schalterpole (16, 17, 18) mit
dem Antrieb (20) mittels einer Vorrichtung (27, 28) nach einem
der Ansprüche 1 bis 5 verbunden ist.
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