DE19859765A1 - Elektroden-Elektrolyt-Einheit für eine Brennstoffzelle - Google Patents
Elektroden-Elektrolyt-Einheit für eine BrennstoffzelleInfo
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Abstract
Es ist bekannt, in einer Elektroden-Elektrolyt-Einheit für eine Brennstoffzelle, insbesondere für eine Direkt-Methanol-Brennstoffzelle, eine Sperrschicht zwischen zwei Elektrolytschichten vorzusehen, die ein Weiterleiten von Protonen ermöglicht, aber das Übertreten anderer Stoffe, insbesondere des Methanols, auf die Kathodenseite verhindert. Bekannte Sperrschichtmaterialien sind Palladium-Silber-Legierungen, die sehr kostenintensiv sind oder Metallhydride auf der Baiss von Vanadium, Nickel und Titan, deren Verwendung im Falle von Polymermembranen mit einer erhöhten Korrosionsgefahr verbunden ist. Mit einem neuen Material für die Sperrschicht sollen die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik vermieden werden. DOLLAR A Die Sperrschichteinheit (3) umfaßt eine Sperrschicht (4) aus elektrisch leitendem Kohlenstoff. Bei dünnen Schichten ist die Sperrschicht (4) hinreichend durchlässig für atomaren oder molekularen Wasserstoff, gleichzeitig aber hinreichend undurchlässig für andere Stoffe, wie z. B. Methanol oder Wasser. DOLLAR A Direkt-Methanol-Brennstoffzellen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Elektroden-Elektrolyt-Einheit für eine Brennstoffzelle, umfassend
eine im Einsatz einen Brennstoff oder ein Brennstoffgemisch kontaktierende Anode, eine im
Einsatz einen Reaktionsstoff oder ein Reaktionsstoffgemisch kontaktierende Kathode
sowie - zwischen Anode und Kathode angeordnet - mindestens eine protonenleitfähige Elektrolytschicht,
mindestens eine den Durchtritt von atomarem oder molekularem Wasserstoff erlaubende, den
Durchtritt anderer aus dem Brennstoff oder dem Brennstoffgemisch und/oder dem Reaktions
stoff oder dem Reaktionsstoffgemisch stammender Stoffe hindernde Sperrschicht. Die Erfindung
betrifft des weiteren eine Brennstoffzelle.
Eine Elektroden-Elektrolyt-Einheit sowie eine Brennstoffzelle der eingangs genannten Art sind
aus der DE 196 46 487 A1 bekannt. Dort ist es offenbart, die Sperrschicht aus einer Palladium-
Silber-Legierung zu bilden und zwischen zwei Elektrolytschichten, die beispielsweise aus poly
meren Membranen gebildet sind, anzuordnen. Die bekannte Sperrschicht erlaubt die Diffusion
von atomarem Wasserstoff, während die Elektrolytschichten protonenleitfähig sind. An der der
Anode zugewandten Seite der Sperrschicht muß daher eine Kombination von Protonen und
Elektronen zu atomaren Wasserstoff und auf der der Kathode zugewandten Seite eine Dissozia
tion des Wasserstoffs in Protonen und Elektronen stattfinden. Es ist bekannt, diese Transferreak
tionen durch poröse Schichten, z. B. aus Platin bzw. aus Platin-Ruthenium-Legierung zu kataly
sieren. Die Sperrschicht dient dazu, ein Übertreten anderer Stoffe, als Wasserstoff von der An
oden- zur Kathodenseite möglichst weitgehend zu verhindern. Hierzu besteht insbesondere bei
mit Alkoholen als Brennstoff betriebenen Membran-Brennstoffzellen Bedarf, da der verwendete
Alkohol, insbesondere Methanol, nur unvollständig an der Anodenseite verbraucht wird und
durch die üblicherweise für die Elektrolyt-Polymermembranen verwendeten Materialien (z. B.
Nafion®) hindurchtreten kann. Ohne Sperrschicht würde somit das hindurchtretende Methanol
nicht mehr zur Energieerzeugung beitragen können und würde außerdem die Kathodenreaktion
hemmen. Die bekannten Sperrschichten aus Palladium-Silber-Legierungen können den Durch
tritt des Methanols zur Kathodenseite wirkungsvoll herabsetzen und möglicherweise sogar voll
ständig verhindern und somit den Wirkungsgrad der Brennstoffzelle erheblich erhöhen. Palladi
um-Silber-Legierungen sind jedoch teuer, so daß eine wirtschaftliche Anwendung nur unter gün
stigen Bedingungen möglich ist.
Überdies kann aus einer Palladium-Silber-Legierung das Silber während des Betriebs der Brenn
stoffzelle austreten und die Polymermembranen vergiften.
Des weiteren ist es bekannt (J. Electrochem. Soc., Vol. 142, (1995) L 119), eine Sperrschicht aus
einem Vanadium-Nickel-Titan-Metallhydrid zu verwenden, welches im Vergleich zur Palladi
um-Silber-Legierung wesentlich preiswerter ist. Derartige Metallhydride bringen allerdings eine
höhere Korrosionsgefahr aufgrund der sauren Polymerelektrolyten mit sich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Elektroden-Elektrolyt-Einheit mit einer preis
werten und beständigen Sperrschicht bzw. eine mit einer solchen Elektroden-Elektrolyt-Einheit
versehene Brennstoffzelle zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die mindestens eine Sperrschicht aus
einem elektrisch leitenden Kohlenstoff besteht.
In den elektronenleitenden Modifikationen des Kohlenstoffes ist bei den üblichen Schichtdicken
von 1 bis 50 Mikrometern eine für die Sperrschicht hinreichende Wasserstoffleitfähigkeit gege
ben. Der Kohlenstoff ist hinsichtlich der verwendeten Elektrolyten absolut korrosionsfest.
Die erfindungsgemäße Elektroden-Elektrolyt-Einheit kann auch so ausgebildet sein, daß die
mindestens eine Sperrschicht aus Graphit oder aus Glaskohlenstoff besteht.
Weiterhin kann die Elektroden-Elektrolyt-Einheit so ausgebildet sein, daß die mindestens eine
Sperrschicht zwischen zwei Elektrolytschichten angeordnet und auf beiden Seiten der minde
stens einen Sperrschicht jeweils eine poröse, katalytisch aktive Schicht aufgebracht ist, wobei die
der Anode zugewandte katalytisch aktive Schicht eine Transferreaktion von Protonen und Elek
tronen zu atomarem oder molekularem Wasserstoff und die der Kathode zugewandte katalytisch
aktive Schicht eine Transferreaktion von atomarem oder molekularem Wasserstoff zu Protonen
und Elektronen katalysiert.
Die der Anode zugewandte Schicht bildet quasi eine Hilfskathode und die der Kathode zuge
wandte Schicht eine Hilfsanode. An der Hilfskathode kombinieren Elektronen und Protonen zu
atomarem oder molekularem Wasserstoff, der dann die Sperrschicht durchläuft. Die für die Re
kombination notwendigen Elektroden, die auf der Hilfsanodenseite bei der Erzeugung der Proto
nen entstehen, fließen in umgekehrter Richtung.
Es ist auch möglich, die erfindungsgemäße Elektroden-Elektrolyt-Einheit so auszubilden, daß
die Sperrschicht oder eine der Sperrschichten unmittelbar auf der Anode angebracht ist.
Im Falle der unmittelbar an der Anode angebrachten Sperrschicht kann die erfindungsgemäße
Elektroden-Elektrolyt-Einheit auch so ausgebildet sein, daß auf der an der Anode angebrachten
Sperrschicht auf ihrer der Kathode zugewandten Seite eine poröse, katalytisch aktive Schicht
aufgebracht ist, die eine Transferreaktion von atomarem oder molekularem Wasserstoff zu Pro
tonen und Elektronen katalysiert.
Wird die Sperrschicht unmittelbar an der Anode angebracht, wird eine Hilfskathode nicht mehr
benötigt. Bei einer derartigen geometrischen Anordnung entstehen nämlich vor der Sperrschicht
keine Protonen. Die Sperrschicht und die Anode bilden vielmehr eine Einheit, die aus dem
Brennstoff bzw. dem Brennstoffgemisch Protonen abspaltet, die dann den angrenzenden Elek
trolyten durchwandern.
Im folgenden ist anhand der einzigen Figur ein Ausbildungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Elektroden-Elektrolyt-Einheit dargestellt.
Die Figur gibt schematisch den Aufbau einer Elektroden-Elektrolyt-Einheit für den Betrieb einer
Direkt-Methanol-Brennstoffzelle wieder. Eine poröse, katalytisch wirksame Anode 1 aus seiner
Platin-Ruthenium-Legierung ist im Einsatz der Brennstoffzelle in unmittelbarem Kontakt mit
einem Gemisch aus Methanol und Wasser. In einer mehrstufigen Reaktion werden aus dem
Brennstoffgemisch Protonen abgespalten. Als Reaktionsprodukt entsteht u. a. CO2, das aus dem
hier nicht dargestellten Anodenraum heraus abgeführt wird. Mit jedem erzeugten Proton wird
auch ein Elektron e⁻ für die Stromerzeugung zur Verfügung gestellt. Die Protonen wandern
durch eine Elektrolytschicht 2, die eine Polymermembran ist. Das Proton trifft dann auf die
Sperrschichteinheit 3, die aus einer Sperrschicht 4 aus Graphit und zwei porös ausgebildeten
Platinschichten 5 und 6 zusammengesetzt ist. Die erste Platinschicht 5 fungiert als katalytisch
aktive Hilfskathode, an der die auftreffenden Protonen mit Elektronen kombinieren. Der neutrale
Wasserstoff diffundiert dann in atomarer oder molekularer Form durch die Sperrschicht 4 hin
durch und trifft auf die ebenfalls als katalytisch aktive Hilfsanode wirkende zweite Platinschicht
6, an der die Wasserstoffatome ihr Elektron wieder abgeben. Die Sperrschicht 4 ist elektrisch
leitend so daß die an der zweiten Platinschicht 6 frei werdenden Elektronen zur ersten Platin
schicht 5 fließen können. Die an der zweiten Platinschicht 6 erzeugten Protonen wandern dann
durch eine zweite Elektrolytschicht 7, die aus dem gleichen Material besteht wie die erste Elek
trolytschicht 2, zur Kathode 8. An der Kathode 8, die hochporös ist und aus Platin besteht, rea
gieren die Protonen unter Aufnahme jeweils eines Elektrons mit Sauerstoff zu Wasser. Die für
den Wasserstoff durchlässige Sperrschicht 4 ist undurchlässig gegenüber Wasser, Methanol,
Kohlendioxyd und Sauerstoff. Hierdurch wird insbesondere vermieden, daß der Wirkungsgrad
der Brennstoffzelle aufgrund eines Übertritts von Methanol zur Kathodenseite verringert wird.
Die in der Figur dargestellte Elektroden-Elektrolyt-Einheit kann auch in Wasserstoffbrennstoff
zellen eingesetzt werden. In diesem Fall verhindert die Sperrschicht 4 insbesondere das Aus
trocknen der Anode, da die Diffusion der Wassermoleküle zur Kathodenseite gehemmt wird.
1
Anode
2
erste Elektrolytschicht
3
Sperrschichteinheit
4
Sperrschicht
5
erste Platinschicht
6
zweite Platinschicht
7
zweite Elektrolytschicht
8
Kathode
Claims (7)
1. Elektroden-Elektrolyt-Einheit für eine Brennstoffzelle, umfassend
- - eine im Einsatz einen Brennstoff oder ein Brennstoffgemisch kontaktierende Anode (1),
- - eine im Einsatz einen Reaktionsstoff oder ein Reaktionsstoffgemisch kontaktierende Kathode
(8) sowie
zwischen Anode (1) und Kathode (8) angeordnet - - mindestens eine protonenleitfähige Elektrolytschicht (2, 7),
- - mindestens eine den Durchtritt von atomarem oder molekularem Wasserstoff erlaubende, den Durchtritt anderer aus dem Brennstoff oder dem Brennstoffgemisch und/oder dem Reakti onsstoff oder dem Reaktionsstoffgemisch stammender Stoffe hindernde Sperrschicht (4), dadurch gekennzeichnet, daß
- - die mindestens eine Sperrschicht (4) aus einem elektrisch leitenden Kohlenstoff besteht.
2. Elektroden-Elektrolyt-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
mindestens eine Sperrschicht (4) aus Graphit besteht.
3. Elektroden-Elektrolyt-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
mindestens eine Sperrschicht (4) aus Glaskohlenstoff besteht.
4. Elektroden-Elektrolyt-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die mindestens eine Sperrschicht (4) zwischen zwei Elektrolytschichten (2
bzw. 7) angeordnet und auf beiden Seiten der mindestens einen Sperrschicht (4) jeweils eine
poröse, katalytisch aktive Schicht (5 bzw. 6) aufgebracht ist, wobei die der Anode zugewandte
katalytisch aktive Schicht (5) eine Transferreaktion von Protonen und Elektronen zu atomarem
oder molekularem Wasserstoff und die der Kathode zugewandte katalytisch aktive Schicht (6)
eine Transferreaktion von atomarem oder molekularem Wasserstoff zu Protonen und Elektronen
katalysiert.
5. Elektroden-Elektrolyt-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sperrschicht (4) oder eine der Sperrschichten (4) unmittelbar auf der An
ode (I) angebracht ist.
6. Elektroden-Elektrolyt-Einheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf
der an der Anode (1) angebrachten Sperrschicht (4) auf ihrer der Kathode (8) zugewandten Seite
eine poröse, katalytisch aktive Schicht (6) aufgebracht ist, die eine Transferreaktion von atoma
rem oder molekularem Wasserstoff zu Protonen und Elektronen katalysiert.
7. Brennstoffzelle mit einer Elektroden-Elektrolyt-Einheit nach einem der Ansprü
che 1 bis 6.
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