DE19859611A1 - Fibrinklebergranulat und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Fibrinklebergranulat und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Es wird ein rieselfähiges Fibrinklebegranulat beschrieben, das Thrombin, Faktor XIII, Fibrinogen und ein Kalziumsalz in Granulatkörnchen mit einer Partikelgröße von über 50 mum bis 1000 mum enthält. Ein derartiges Granulat wird in einem evakuierbaren Behälter mittels eines Fluidisationsgases in der Wirbelschicht durch Sprühtrocknung hergestellt. Es eignet sich zur Wundheilung in der Chirurgie, der Gewebstherapie und/oder als Trägermaterial für biologische Faktoren.
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein rieselfähiges Fibrinklebergranulat, das alle zur
Bildung eines stabilen Fibringels erforderlichen Substanzen enthält und direkt zur
Wundverklebung eingesetzt werden kann. Es wird durch die Sprühtrocknung in der
Wirbelschicht mittels eines Fluidisationsgases erzeugt.
Es ist bekannt, daß nach der Entstehung einer Wunde die Wundheilung durch eine
Aktivierungskaskade mehrerer hintereinandergeschalteter Gerinnungsfaktoren ein
geleitet wird. Daraus resultiert am Ende die Reaktion zwischen dem aktivierten
Thrombin und Fibrinogen in Gegenwart von Kalziumionen zur Bildung einer Fibrin
matrix, die schließlich die Wunde abdeckt und somit eine Hämostase bewirkt. Diese
Fibrinmatrix wird durch den aktivierten Faktor XIII (F XIIIa) über zusätzliche kovalente
Bindungen weiter verfestigt, wodurch deren mechanische Stabilität und Resistenz
gegen einen vorzeitigen proteolytischen Abbau erhöht wird.
In der modernen Chirurgie gewinnt die Hämostase durch Fibrinklebung zunehmend
an Bedeutung, da es sich bei dem sogenannten Fibrinkleber um ein gut verträgliches
und die Wundheilung förderndes Biomaterial handelt. Diese Methode eignet sich
hervorragend zur Hämostase von stark blutenden Wunden bei Operationen an paren
chymatösen, inneren Organen, bei Hauttransplantationen, in der Notfallchirurgie bei
inneren und äußeren Verletzungen, vor allem aber auch zur unterstützenden Abdich
tung von Nähten zur Vermeidung postoperativer Blutungen. In der HNO- und Ge
sichts-Chirurgie wird für die Heilung äußerer Wunden der Fibrinkleber dem Nahtver
schluß aus kosmetischen Gründen vorgezogen. Auch wird der Fibrinkleber zuneh
mend in der endoskopischen Chirurgie z. B. zur Blutstillung von Magengeschwüren
eingesetzt.
Die heute im Handel befindlichen Fibrinkleber wie Beriplast® enthalten neben anorga
nischen Salzen und Aminosäuren, die aus dem Humanplasma gewonnenen Gerin
nungsfaktoren Fibrinogen, Thrombin und Faktor XIII, zusätzlich auch Albumin und
Fibronektin zur Förderung der Wundheilung. Obwohl das Präparat sehr gute bioche
mische und hämostatische Eigenschaften aufweist, bedarf es einer aufwendigen
Vorbereitung vor seiner Anwendung. Die voneinander getrennten Fibrinogen- und
Thrombinlyophilisate werden separat aufgelöst, in zwei voneinander getrennten
Spritzen aufgezogen und in eine spezielle Halterung/Vorrichtung eingespannt. Dieses
Verfahren erfordert neben viel Zeit auch gut geschultes Personal. Eine Variante des
Fibrinklebers wird als Tissucol® wird bereits in fertig gelöster Form in Spritzen in den
Handel gebracht, ist jedoch nur bei tiefen Temperaturen von -20°C lagerfähig und
muß vor der Anwendung im Wasserbad aufgetaut werden. Somit finden beide Vari
anten des Fibrinklebers keine Anwendung in Situationen, wo ein gebrauchsfertiger
und sofort ohne Vorbereitungen einsetzbarer Fibrinkleber von Nöten ist. Außerdem
wäre ein gebrauchsfertiger und gut dosierbarer Fibrinkleber auch deshalb kostengün
stiger, weil überschüssiges Material weder unnötig vorbereitet noch verworfen zu
werden braucht.
Eine mögliche Verbesserung der Handhabung des Fibrinklebers könnte ein Einkom
ponentenkleber sein, der alle zur Bildung des Fibrins nötigen Komponenten in einem
Kompartiment beinhaltet. Die Entwicklung eines Einkomponentenklebers in einer
wässrigen Lösung ist allerdings in der Praxis sehr schwer realisierbar. Eine Möglich
keit besteht allenfalls darin, die Komponenten des Fibrinklebers im getrockneten
Zustand zu mischen, womit sich diese nach Applikation auf der Wunde in der Blutflüs
sigkeit oder dem Wundexsudat lösen und in situ eine Fibrinmatrix ausbilden, die eine
Hämostase bewirkt. Dafür ist auch notwendig, das naturgemäß schwer lösliche
Fibrinogen in eine derartige trockene Form zu bringen, aus der es rasch in Lösung
geht und dabei sofort mit dem Thrombin reagiert.
Es hat auch schon Versuche gegeben, mit einem gezielten Lyophilisationsverfahren
Partikel zu entwickeln, die Fibrinogen oder Thrombin enthalten und nach der Herstel
lung miteinander vermischt auf der Wunde aktiviert werden. So wird in der Internatio
nalen Patentanmeldung WO 97/44015 die Herstellung sogenannter Mikropartikel auf
Fibrinogen- oder Thrombinbasis beschrieben, die jeweils einzeln sprühgetrocknet
werden. Diese Mikropartikel bestehen zu über 90% aus Körnchen mit einer Größe bis
zum 20 µm. Sie sollen gut löslich sein und können miteinander vermischt zur Wund
heilung eingesetzt werden. Ein Nachteil dieser Mikropartikel ist allerdings, daß es sich
dabei um ein sehr stark staubendes Pulver handelt, wodurch eine direkte Applikation
wie das Aufstreuen auf eine Wunde nicht möglich ist. Ein derartiges Pulver benötigt
daher ein spezielles Applikationssystem, was seine Handhabung und klinische Indika
tionen drastisch einschränkt.
Es stellte sich deshalb die Aufgabe, ein Fibrinklebergranulat zu entwickeln, das gut
löslich, rieselfähig und nicht staubend ist und damit direkt auf die Wunde aufgestreut
werden kann z. B. nach dem Prinzip eines Salzstreuers.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein rieselfähiges Fibrinklebergranulat
gelöst, das Thrombin, Faktor XIII, Fibrinogen und ein Kalziumsalz in Granulatkörnchen
mit einer Partikelgröße von über 50 bis etwa 1000 µm, vorzugsweise mit einer Parti
kelgröße von 100 bis 200 µm enthält. Aufgrund dieser Partikelgröße ist das erfin
dungsgemäße Fibrinklebergranulat nicht staubend, gut löslich und rieselfähig und
kann hervorragend auf eine Wundfläche oder ein feuchtes Gewebe aufgetragen
werden, wo es sofort eine Fibrinmatrix ausbildet.
Einem derartigen Fibrinklebergranulat können auch noch Albumin, Fibronektin, Ami
nosäuren und physiologisch verträgliche anorganische Salze zugesetzt werden. Es
kann außerdem als ein Freisetzungssystem für biologische, pflanzliche und/oder
synthetische Faktoren verwendet werden. Diese Faktoren können die Wundheilung
unterstützen oder als Antifibrinolytika, Antibiotika, Chemotherapeutika oder Immunmo
dulatoren wirken. Sie werden dem Fibrinklebergranulat während des Sprüh
trocknungsprozesses zugesetzt.
Ein geeignetes Verfahrensprinzip für die Herstellung des erfindungsgemäßen Fi
brinklebergranulats ist bereits aus der Internationalen Patentanmeldung WO 96/15849
bekannt. Dort ist ein Verfahren zur Trocknung von Blutplasma, Blutplasmafraktionen
oder daraus gewonnen Blutplasmaprodukten beschrieben, bei dem das Behandlungs
gut im flüssigen oder gelösten Zustand in einen evakuierbaren Behälter gesprüht wird,
wodurch die Trocknung - bis zur Granulatform - mittels eines Fluidisationsgases in der
Wirbelschicht durchgeführt wird. Auf Fibrinogen und Thrombin kann dieses Verfahren
jedoch nicht ohne weiteres angewendet werden, da diese Substanzen bekannterweise
nach Kontakt mit wässrigen Lösungen zu Fibrin reagieren. Deshalb kommt die An
wendung wässriger Lösungen für die Sprühtrocknung dieser Komponenten nicht in
Frage. Um trotzdem beide Komponenten in einem Partikel zu erhalten, werden die
Komponenten erfindungsgemäß in einem organischen Lösungsmittel suspendiert und
daraus sprühgetrocknet. Fibrinogen, Thrombin und Faktor XIII lassen sich in organi
schen Lösungsmitteln wie den niederen Alkoholen, Aceton, Nitrilen, flüssigen Karbon
säureestern, Ethern, Chloroform, Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid mehr oder
weniger homogen suspendieren, ohne daß sie eine Reaktion zu Fibrin zeigen. Nach
Entfernung des organischen Lösungsmittels sind sie in wässriger Phase wieder zur
Fibrinbildung befähigt.
Erfindungsgemäß erfolgt die Sprühtrocknung dabei entweder durch das Top-Spray-
Verfahren, bei dem die Flüssigkeit im Gegenstrom zum Fluidisationsverfahren geführt
wird oder im Gleichstrom (Bottom-Spray-Verfahren). Durch das Einsprühen des
flüssigen Behandlungsgutes in den evakuierbaren Behälter durch eine geeignete
Düse wird eine feine Verteilung erreicht. Das Fluidisationsgas dient dabei sowohl zur
Verwirbelung des zu behandelnden Gutes als auch zur Wärmeübertragung. Deshalb
wird ein erwärmtes Gas als Fluidisationsgas eingesetzt. Durch die Messung der
Produkttemperatur während des Wirbelschichtprozesses und einer darauf basieren
den Prozeßsteuerung kann eine produktschonende Trocknung eingehalten werden.
Als Fluidisationsgas kann entweder Luft oder ein Inertgas wie Stickstoff eingesetzt
werden. Die Trocknung wird dabei so lange fortgeführt, bis das Behandlungsgut in fein
verteilter Granulatform und einer Partikelgröße von 50 bis etwa 1000 µm, vorzugswei
se von 100 bis 200 µm vorliegt.
Das erfindungsgemäße Fibrinklebergranulat kann mit oder ohne ein in den evakuier
baren Behälter vorgelegtes Trägermaterial hergestellt werden. Als Trägermaterial
kommen dabei vor allem Zucker und Zuckeralkohole wie Sacharose, Lactose oder
Mannit in Betracht, die gut bioverträglich sind.
Ein besonders bevorzugtes Verfahren besteht in einer zweistufigen Sprühtrocknung,
bei der zuerst ein Fibrinogengranulat hergestellt wird. Dieses Granulat kann neben
Fibrinogen auch andere Proteine, Kohlenhydrate, Aminosäuren und physiologisch
verträglich anorganische Salze enthalten. Die Partikelgröße dieses Granulates beträgt
mehr als 50 bis etwa 1000 µm, bevorzugt wird jedoch eine Partikelgröße von 70 bis
200 µm. Auf dieses Fibrinogengranulat wird eine feine Thrombin-Suspension in einem
organischen Lösungsmittel aufgesprüht, die bereits gelöste Kalziumionen enthält. Die
Konzentration der Kalziumionen beträgt 1 bis 100 mM, vorzugsweise 10 bis 50 mM.
Man erhält auf diese Weise ein Fibrinklebergranulat mit einer Partikelgröße, die
vorzugsweise zwischen 100 und 200 µm liegt und eine körnige, sehr gut lösliche
Struktur aufweist. Dabei entstehen keine kompakten Partikel wie kleine Kügelchen,
sondern ein Granulat mit vielen feinen Kanälen. Dadurch erreicht man eine relativ
große Partikelgröße, wodurch das Produkt gleichzeitig staubfrei und gut löslich wird,
ähnlich wie der bekannte Instant-Kaffee. Dieses Granulat läßt sich hervorragend auf
eine Wundfläche aufstreuen und bildet nach Kontakt mit einem wässrigen Medium
sofort ein festes und elastisches Fibringel.
Das erfindungsgemäße Fibrinklebergranulat ist jedoch auch durch Sprühtrocknung
von Fibrinogen-Konzentrat aus einer wässrigen Lösung auf eine Vorlage z. B. Mannit,
erhältlich. Dabei wird zunächst ein Fibrinogen/Mannit-Granulat erhalten, auf das dann
anschließend Thrombin/Kalziumsalz, z. B. aus isopropanolischer Suspension, aufge
sprüht wird. Das organische Lösungsmittel verhindert die Bildung von Fibrin nach
Kontakt von Fibrinogen mit dem Thrombin.
Schließlich ist es aber auch möglich, separat Fibrinogen- und Thrombin-Granulate mit
der vorstehend genannten Partikelgröße in getrennten Verfahren herzustellen, wobei
beide Substanzen aus wässrigen Lösungen sprühgetrocknet werden können. Aller
dings benötigt man dann bei der Herstellung des Thrombingranulates einen ausrei
chenden Anteil an Trägermaterial, da im Fibrinkleber die Menge an Thrombin ge
wichtsmäßig um den Faktor 102 bis 103 kleiner ist als diejenige von Fibrinogen. Diese
beiden Granulate werden miteinander vermischt und können dann entsprechend zur
Hämostase und Wundheilung eingesetzt werden.
Die nach den vorstehend genannten Verfahren hergestellten Fibrinklebergranulate
wurden anschließend auf ihre biomechanischen Eigenschaften untersucht und dabei
die folgenden Ergebnisse erzielt:
Reisskraft nach in vitro Hautklebung (Klebefläche: 2,25 cm2)
Reisskraft nach in vitro Hautklebung (Klebefläche: 2,25 cm2)
Ergebnis einer Vergleichsstudie anhand einer Randomisierungsliste zu der Reisskraft
des einheitlichen Granulates (Thrombin, Fibrinogen und Faktor XIII in einem Partikel),
des Granulat-Gemisches (Fibrinogen-Granulat + Thrombin-Granulat) und des flüssi
gen Fibrinklebers (Beriplast®):
Die gemessenen Werte zeigen deutlich den Vorteil des einheitlichen Granulates
gegenüber dem Granulatgemisch bezüglich der biomechanischen Eigenschaften. Die
Menge an aktiven Komponenten war in allen drei Testsubstanzen annähern identisch.
Das erfindungsgemäße rieselfähige Fibrinklebergranulat unterscheidet sich durch eine
einfachere Handhabung von den bisher bekannten Fibrinklebern, da keine Vorberei
tungsmaßnahmen notwendig sind und es sich stets im gebrauchsfertigen Zustand
befindet. Es ist deshalb ganz besonders für die Notfallchirurgie geeignet. Es hat
außerdem den Vorteil der außerordentlich einfachen Anwendung durch Auftragen auf
die Wundflächen nach der Art eines Salzstreuers. Es eignet sich hervorragend für
chirurgische Anwendungen, bei denen eine rasche Hämostase durch Aufsaugen von
Blut und gleichzeitige Fibrinklebung erreicht werden sollen.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele erläutert.
Eine 10%ige Proteinlösung von Beriplast®-Fibrinogenkonzentrat (enthält auch F XIII)
wurde nach dem Top-Spray-Verfahren in Wirbelschicht sprühgetrocknet. Dieses
Verfahren wurde in einer GPCG 1-Anlage der Firma Glatt GmbH durchgeführt und ist
in der Internationalen Patentanmeldung WO 96/15849 beansprucht und detailliert
beschrieben. Die Bedingungen sind:
Eingangstemperatur: 37°C
Ausgangstemperatur: 30°C
Sprühdruck: 3,0 bar
Sprührate: 3,2 g/min
Eingangstemperatur: 37°C
Ausgangstemperatur: 30°C
Sprühdruck: 3,0 bar
Sprührate: 3,2 g/min
Das derart hergestellte Fibrinogen-Granulat hatte eine mittlere Partikelgröße von 100
µm und war sehr gut löslich. Analytische Aktivitätsmessungen haben gezeigt, daß die
Aktivität von Fibrinogen und F XIII durch den Sprühtrocknungsprozeß bei diesen
Bedingungen nicht beeinträchtigt wird.
200 g Mannit oder Albumin wurden in die Sprühtrocknungskammer vorgelegt. Auf die
Vorlage wurde 100 g Fibrinogenkonzentrat in Wirbelschicht unter folgenden Bedin
gung aufgesprüht:
Eingangstemperatur: 30°C
Ausgangstemperatur: 24°C
Sprühdruck: 2,5 bar
Sprührate: 3,0-8,0 g/min
Eingangstemperatur: 30°C
Ausgangstemperatur: 24°C
Sprühdruck: 2,5 bar
Sprührate: 3,0-8,0 g/min
Es resultierte ein rieselfähiges und gut lösliches Granulat mit einer mittleren Partikel
größe von 100 µm, bei dem die Fibrinogen- und F XIII-Aktivität voll wiederfindbar ist.
Auf das in Beispiel 1 oder 2 hergestellte Fibrinogen-Granulat wurde eine isopropanoli
sche Thrombin/CaCl2-Suspension aufgesprüht. Der Prozeß lief unter folgenden
Bedingungen ab:
Eingangstemperatur: 30°C
Ausgangstemperatur: 25°C
Sprühdruck: 2,5 bar
Sprührate: 3,0-8,0 g/min
Eingangstemperatur: 30°C
Ausgangstemperatur: 25°C
Sprühdruck: 2,5 bar
Sprührate: 3,0-8,0 g/min
Das auf diese Weise hergestellte Fibrinkleber-Granulat mit einer mittleren Partikelgrö
ße von 100 µm war rieselfähig, staubt nicht und bildete sofort nach Kontakt mit einer
wässrigen Lösung ein stabiles, d. h. durch F XIII kovalent vernetztes Fibringerinnsel.
Auf eine Vorlage von Mannit oder Humanserumalbumin wurde eine wässrige 0,3%ige
Thrombin-Lösung aufgesprüht. Die Bedingungen waren wie folgt:
Eingangstemperatur: 30°C
Ausgangstemperatur: 23°C
Sprühdruck: 2,5 bar
Sprührate: 4,2 g/min
Eingangstemperatur: 30°C
Ausgangstemperatur: 23°C
Sprühdruck: 2,5 bar
Sprührate: 4,2 g/min
Die mittlere Partikelgröße des gebildeten Granulates betrug ca. 65 µm. Es war riesel
fähig und nicht staubend. Es ließ sich gut mit dem Fibrinogen-Granulat mischen und
war auch als Fibrinkleber einsetzbar.
Claims (8)
1. Rieselfähiges Fibrinkleber-Granulat, dadurch gekennzeichnet, daß es Granu
latkörnchen mit einer Partikelgröße von über 50 bis etwa 1000 µm enthält, die Throm
bin, Faktor XIII, Fibrinogen und ein Kalziumsalz enthalten.
2. Fibrinkleber-Granulat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Granulat-Körnchen eine Partikelgröße von 100 bis 200 µm aufweisen.
3. Fibrinkleber-Granulat nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß es Albumin, Fibronektin und/oder weitere die Wundheilung fördernde
Substanzen enthält.
4. Verfahren zur Herstellung des Fibrinkleber-Granulates der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Bestandteile des Fibrinklebers in
einem organischen Lösungsmittel suspendiert und in einem evakuierbaren Behälter
mittels eines Fluidisationsgases in der Wirbelschicht bis zu einer Partikelgröße von
über 50 bis 1000 µm, vorzugsweise 100 bis 200 µm, sprühgetrocknet werden, wobei
anschließend die Granulatkörnchen gegebenfalls noch miteinander vermischt werden
können.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es mit oder ohne
ein in den Behälter vorgelegtes Trägermaterial hergestellt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zunächst ein Fibrinogen-Granulat hergestellt wird, auf welches eine Suspension eines
organischen Lösungsmittels enthaltend Thrombin und ein Kalziumsalz aufgesprüht
wird.
7. Verfahren zur Herstellung eines Fibrinkleber-Granulates nach den Ansprüchen
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die separat hergestellten Fibrinogen- und
Thrombin-Granulatkörnchen, die jeweils eine Partikelgröße von über 50 µm bis etwa
1000 µm aufweisen, miteinander vermischt werden.
8. Verwendung eines Fibrinkleber-Granulates nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß es zur Wundheilung in der Chirurgie, der Ge
webstherapie und/oder als Trägermaterial für biologische Faktoren eingesetzt wird.
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