DE19857386C2 - Verfahren zur Herstellung eines luftbeaufschlagbaren Kissens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines luftbeaufschlagbaren KissensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines in
einem Polster eines Fahrzeugsitzes einbettbaren,
luftbeaufschlagbaren Kissens der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Gattung.
Ein bekanntes Kissen für Sitze in Kraftfahrzeugen
(EP 0 280 213 A1) weist ein Doppelgewebe auf, dessen beide
Gewebebahnen über eine Stützschicht aus zu den Gewebebahnen
vertikal verlaufenden Polfäden auf konstantem Abstand
gehalten sind. Das Doppelgewebe ist auf der Ober- und
Unterseite mit einer elastomeren Beschichtung in Form eines
luftdicht gummibeschichteten Abdeckgewebes oder einer direkt
aufgebrachten Elastomerschicht versehen, und die eine
Gewebebahn ist zusätzlich perforiert. Die Ränder des
Doppelgewebes sind über eine umlaufende Bartnaht luftdicht
miteinander verbunden. In das Innere des Kissens ragt ein
Luftanschlußstutzen hinein, der an einer Kissenecke die
Bartnaht durchstößt, also zwischen den beiden verschweißten
Materialbahnen einliegt. Nach Integration des Kissens in den
Fahrzeugsitz wird der Luftanschlußstutzen mit einer
Druckluftquelle verbunden, die dem Kissen Luft mit einem
geringem Überdruck von 0,1-0,6 bar zuführt, die über die
Perforationslöcher austritt und langsam gegen den Körper des
Sitzbenutzers strömt. Hierdurch werden ein unerwünschter
Wärmestau und entstehende Körperfeuchtigkeit von der
Polsteroberfläche abtransportiert, ohne daß Zugerscheinungen
auftreten. Das Kissen wird üblicherweise unter dem Sitzbezug
des Fahrzeugsitzes angeordnet und damit kaschiert.
Ein bekanntes, aufblasbares Sitzkissen aus luftdichten Folien
(DE-GM 73 33 806) ist an seiner äußeren Umrandung
zusammengeschweißt und zur Verbesserung des Sitzkomforts noch
an mehreren Stellen, insbesondere in der Mitte, durch weitere
Verschweißungen miteinander verbunden, die jeweils in der
Mitte ein Loch aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solches
bekanntes, luftbeaufschlagtes Kissen rationell zu fertigen.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Fertigungsverfahren hat den Vorteil, daß
durch die Verlagerung des mindestens einen
Luftanschlußstutzens weg von der Bartnaht in die Unterseite
des Kissens einerseits sich der Schweißvorgang zum
Verschweißen der beiden Materialbahnen vereinfacht und
bezüglich der Luftdichtigkeit auch zu besseren Ergebnissen
führt und andererseits die Ausbildung des Luftansaugstutzens
wesentlich kostengünstiger möglich ist, da er entweder an der
Materialbahn einstückig angeformt oder in einer
Vorfertigungsphase auf entsprechende Öffnungen in der
Materialbahn aufgeschweißt werden kann. Aufwendige
Haltevorrichtung zur Positionierung des Luftanschlußstutzens
beim Schweißvorgang entfallen. Wesentliche Fertigungsvorteile
ergeben sich, dadurch, daß in der Materialbahn eine Vielzahl
aufeinanderfolgender Bahnabschnitte mit darin mittig
angeordneten Luftanschlußstutzen vorgesehen werden, alle
Bahnabschnitte mit einem Stützmaterialzuschnitt belegt und
alle Zuschnitte mit einer durchgängig perforierten
Materialbahn abgedeckt und die Materialbahnen anschließend um
die Zuschnitte herum verschweißt und im Schweißrand zwischen
den Bahnabschnitten durchtrennt werden. Damit kann sehr
rationell eine Vielzahl von Kissen fortlaufend in einem
automatischen Fertigungsprozeß hergestellt werden.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit zweckmäßigen Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren
Patentansprüchen.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels eines luftbeaufschlagbaren Kissens im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen jeweils in
schematischer Darstellung:
Fig. 1 einen Querschnitt eines Sitzkissens eines
Fahrzeugsitzes,
Fig. 2 einen Querschnitt einer Mehrzahl von
luftausblasbaren Kissen in einer Fertigungsphase.
Das in Fig. 1 schematisch im Querschnitt dargestellte
Sitzkissen für einen Fahrzeugsitz weist einen Polsterträger
10, z. B. in Form einer Kunststoff-Kissenschale, und ein auf
dem Polsterträger 10 aufliegendes Sitzpolster 11 auf. Das
Sitzpolster 11 umfaßt im wesentlichen eine Polsterauflage 12
aus Schaumstoff, eine die Polsterauflage 12 überdeckende,
luftdurchlässige Druckverteilungsschicht 13, die aus einem
Abstandgewirk, einem Vlies oder einem offenporigen Schaum
bestehen kann, und einen die Polsteroberfläche
überspannenden, luftdurchlässigen Polsterbezug 14 aus
textilem Material oder perforiertem Leder oder Kunstleder.
Zur Ausbildung von Polsterkonturen, wie Sitzspiegel 16 und
Seitenbacken 17 und zur Herstellung einer Polsterspannung
sind in den Polsterbezug 14 Abheftnähte 15 eingebracht, die
die Druckverteilungsschicht 13 durchdringen und dabei an
dieser Stelle das Schichtmaß der Druckverteilungsschicht 13
reduzieren. Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 wird u. a. der
Sitzspiegel 16 durch eine längsverlaufende Abheftnaht 15 in
einen linken und rechten Spiegelabschnitt 161, 162 unterteilt.
Zur Verbesserung des Sitzklimakomforts ist in jedem
Spiegelabschnitt 161, 162 zwischen Polsterauflage 12 und
Druckverteilungsschicht 13 ein luftbeaufschlagbares Kissen 20
eingelegt. Jedes Kissen 20 besteht aus zwei luftdurchlässigen
Materialbahnen 21, 22, die durch eine luftdurchlässige
Stützschicht 23, z. B. aus einem Abstandsgewirk, auf Abstand
gehalten und randseitig miteinander luftdicht verbunden sind.
Die obere Materialbahn 21 trägt eine Vielzahl von
Perforationslöchern 19 (Fig. 2) während in der unteren
Materialbahn 22 eine Lufteintrittsöffnung 24 mit daran
angeformtem Luftanschlußstutzen 25 etwa mittig angeordnet
ist. Bei Bedarf können auch mehrere Luftanschlüsse 25
vorgesehen werden, die vorzugsweise in Sitzbreite in Abstand
nebeneinander angeordnet werden. Auf jedem
Luftanschlußstutzen 25 ist ein Luftschlauch 26 aufgeschoben,
der in Fig. 1 nur abschnittweise dargestellt ist. Die
Luftschläuche 26 sind mit einer ebenfalls nicht dargestellten
Druckluftquelle verbunden, die dem Kissen Luft mit einem
geringen Überdruck zuführt, die die luftdurchlässige
Stützschicht 23 durchströmt und sich in der
Druckverteilungsschicht 13 weitgehend gleichmäßig verteilt,
um über den Polsterbezug 14 an der Polsteroberfläche
auszutreten. Diese feinverteilte Luftströmung verhindert
einen unerwünschten Wärmestau im Sitzbereich und
transportiert entstehende Körperfeuchtigkeit ab, ohne daß für
den Sitzbenutzer Zugerscheinungen merkbar sind.
Das beschriebene Kissen 20 wird nach folgendem Verfahren
rationell gefertigt:
Eine luftundurchlässige Materialbahn 22 aus Kunststoff wird
innerhalb eines der gewünschten Kissengröße entsprechenden
Bahnabschnitts mit einem zentral angeordneten
Luftanschlußstutzen 25 versehen. Dieser Luftanschlußstutzen
25 kann bei Herstellung der Materialbahn 22 gleich mit
angeformt sein, kann aber auch in einer Vorfertigungsphase in
ein in der Materialbahn 22 eingearbeitetes Loch eingesetzt
und mit der Materialbahn 22 verschweißt werden. Für bestimmte
Anwendungsfälle können auch mehrere, in gleicher Weise
ausgeführte Luftanschlüsse 25 vorgesehen werden. Auf den
Bahnabschnitt mit zentralem Luftanschlußstutzen 25 wird ein
die Stützschicht 23 bildender Zuschnitt aus einem
luftdurchlässigen Stützmaterial aufgelegt und mit einer
perforierten Materialbahn 21 aus Kunststoff überdeckt.
Nunmehr werden die beiden Materialbahnen 21, 22 um die
Stützschicht 23 umlaufend miteinander verschweißt.
Üblicherweise wird nicht ein einziges luftbeaufschlagtes
Kissen 20 gefertigt, sondern eine Mehrzahl von Kissen 20 in
einem durchlaufenden Fertigungsprozeß, wie dies in Fig. 2
illustriert ist. Die Materialbahn 22 besitzt bereits eine
Vielzahl von Luftanschlußstutzen 25, die jeweils zentral in
aufeinanderfolgenden Bahnabschnitten angeordnet sind. Auf die
einzelnen Bahnabschnitte wird jeweils ein Zuschnitt aus
luftdurchlässigem Stützmaterial aufgelegt, und die Zuschnitte
werden durch die durchgängig perforierte Materialbahn 21
abgedeckt. Nunmehr werden in den einzelnen Bahnabschnitten
die beiden Materialbahnen 21, 22 um jeden Zuschnitt umlaufend
miteinander verschweißt, und nach dem Verschweißen werden die
beiden Materialbahnen 21, 22 im Schweißrand zwischen
aufeinanderfolgenden Bahnabschnitten mittig durchgetrennt.
Die Verteilung der Perforationslöcher 19 in den einzelnen
Bahnabschnitten und/oder deren Lochdurchmesser kann
individuell an den gewünschten Luftdurchsatz angepaßt werden.
Die Perforationslochverteilung und deren Lochdurchmesser
können in aufeinanderfolgenden Bahnabschnitten gleich oder
unterschiedlich ausgeführt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines in einem Polster eines
Fahrzeugsitzes einbettbaren, luftbeaufschlagbaren Kissens (20),
das aus zwei mittels einer luftdurchlässigen Stützschicht (23)
auf Abstand gehaltenen und randseitig durch eine umlaufende
Bartnaht miteinander verbundenen, luftundurchlässigen
Materialbahnen (21, 22) besteht, von denen eine perforiert ist,
und das einen Luftanschlußstutzen (25) zum Anschließen einer
Luftversorgungsquelle aufweist,
gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- - eine luftundurchlässige Kunststoffbahn (22) mit der gewünschten Kissengröße jeweils angepaßten Bahnabschnitten wird pro Bahnabschnitt mit mindestens einem vorzugsweise zentral angeordneten Luftanschlußstutzen (25) versehen,
- - auf jeden Bahnabschnitt wird ein Zuschnitt (23) aus luftdurchlässigem Stützmaterial aufgelegt,
- - die Zuschnitte (23) werden durch eine perforierte Kunststoffbahn (21) überdeckt und
- - beide Kunststoffbahnen (21, 22) werden umlaufend um die Zuschnitte (23) miteinander verschweißt und im Schweißrand zwischen benachbarten Bahnabschnitten etwa mittig durchtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verteilung der Perforationslöcher (19) im
Bahnabschnitt und/oder deren Lochdurchmesser individuell an
einem gewünschten Luftdurchsatz und einer gewünschten
Luftverteilung angepaßt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Perforationslochverteilung und deren Lochdurchmesser
in jedem Bahnabschnitt gleich, in fortlaufenden
Bahnabschnitten aber unterschiedlich ausgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Verschweißen der beiden Kunststoffbahnen (21, 22)
diese im Schweißrand zwischen benachbarten Bahnabschnitten
etwa mittig durchgetrennt werden.
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