DE10002464C1 - Sitz- oder Rückenlehnenpolster eines Kraftfahrzeugsitzes - Google Patents
Sitz- oder Rückenlehnenpolster eines KraftfahrzeugsitzesInfo
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Abstract
Ein Sitzpolster oder Rückenlehnenpolster eines Kraftfahrzeugsitzes weist einen geschäumten Kern und mindestens einen in diesem Kern verlaufenden Luftkanal sowie einen luftdurchlässigen Sitzbezugsbereich auf, unterhalb dessen eine Luftverteilschicht aus allseits luftdurchlässigem Material angeordnet ist. Es gibt ferner eine luftundurchlässige Trennschicht zwischen Kern und Luftverteilschicht. Der in situ geschäumte Kern ist allseitig von einer schaumundurchlässigen Schicht umhüllt. Der Luftkanal wird durch ein von der schaumundurchlässigen Rückseitenschicht bis zur luftundurchlässigen frontseitigen Trennschicht verlaufendes, eingelegtes Kernrohr gebildet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Sitzpolster oder ein Rückenleh
nenpolster nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem Sitz- oder Rückenlehnenpolster der bekannten Art
(WO 97/09 908 A1) ist auf eine Trägerplatte ein vorgefer
tigter geschäumter Kern aufgebracht. Der Schaumkern wird
von einem Luftkanal durchsetzt. In die Oberseite des
Schaumkerns ist eine Luftverteilschicht eingebettet, die
von dem darunterliegenden Schaumkernbereich durch eine
luftundurchlässige Schicht getrennt ist. Schaumkern und
Luftverteilschicht werden von einem Sitzbezug überspannt,
der an der Trägerplatte befestigt ist. Die verschiedenen
Polsterbestandteile werden getrennt hergestellt und an
schließend miteinander verbunden. Eine derartige Herstel
lung ist aufwendig und teuer.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Sitz- oder Lehnenpolster der als
bekannt vorausgesetzten Art einfach und preisgünstig
auszubilden und dessen schnelle und einfache Herstellung zu
ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1
bzw. 11 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Polster läßt sich sehr einfach her
stellen. Es genügt zunächst die Herstellung der Umhüllung,
die ausschließlich im Auflagebereich für das Gesäß oder den
Rücken aus mehreren Schichten aufgebaut ist, die einfach
zusammenfügbar sind. Auch die Luftkanäle werden jeweils mit
den vorderen und rückwärtigen Enden schaumdicht mit den
schaumundurchlässigen Schichten auf Vorder- und Rückseite
verbunden und sind damit in ihrer Lage endgültig fixiert.
Anschließend wird die derart fix und fertig vorbereitete
Sitzpolsterhülle in ein entsprechendes Werkzeug eingelegt
und dann ausgeschäumt. Nach Beendigung des Schäumvorgangs
ist das fertige Polsterelement aus der Form entnehmbar.
Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin
dung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 - eine perspektivische Darstellung eines Teil
bereichs einer Umhüllung eines Sitz- oder
Lehnenpolsters;
Fig. 2a - einen Querschnitt durch ein nach dem in situ
Verfahren ausgeschäumtes Sitz- oder Lehnen
polster;
Fig. 2b - einen Schnitt durch ein zur Herstellung des
Sitz- oder Lehnenpolsters nach Fig. 2 verwen
detes Werkzeugoberteil;
Fig. 2c - einen Schnitt durch ein zur Herstellung des
Sitz- oder Lehnenpolsters nach Fig. 2 verwen
detes Werkzeugunterteil.
Das Sitz- oder Lehnenpolster eines Kraftfahrzeugsitzes
weist einen geschäumten Kern 1 auf, der von einer Umhüllung
umgeben ist. Die Umhüllung umfaßt eine schaumundurchlässige
Schicht 5 und eine luftundurchlässige Trennschicht 4. Die
Trennschicht 4 ist entlang ihres Randes ringsum mit einer
Naht 2a mit einem luftdurchlässigen Sitzbezug verbunden,
der einen Sitzbezugsbereich 2 bildet. Zwischen dem Sitzbe
zugsbereich 2 und der Trennschicht 4 ist eine Luftverteil
schicht 3 angeordnet, die aus einem allseits luftdurchläs
sigen Material, beispielsweise einem Gewirke besteht.
Die schaumundurchlässige Schicht 5 umfaßt eine Rückseiten
schicht 5a und Teilbereiche 5b und 5c, die aus einem
schaumundurchlässigen Bezugsmaterial bestehen. Dieses Be
zugsmaterial kann insbesondere für Seitenwulste und im Ein
satzzustand sichtbare Seitenflächen der Polsterung verwen
det werden. Der geschäumte Kern 1 wird von Luftkanälen 6
durchsetzt, von denen in Fig. 1 nur einer dargestellt ist.
Der Luftkanal 6 ist mit einem Kernrohr 7 aus luftundurch
lässigem Material ausgekleidet. Das Kernrohr 7 erstreckt
sich von der Rückseitenschicht 5a bis zur Trennschicht 4.
Es ist mit den Rändern der Ein- und Auslaßöffnungen in der
Rückseitenschicht 5a und der Trennschicht 4 vernäht.
An die Öffnungen der Rückseitenschicht 5a kann ein an sich
bekannter, hier nicht dargestellter Ventilator angeschlos
sen sein, der durch die Luftkanäle 6 über die Öffnungen in
der Trennschicht 4 Luft aus der Luftverteilschicht 3 ab
saugt oder in sie hineinbläst.
Zur Herstellung des Sitz- oder Lehnenpolsters wird die Um
hüllung zusammen mit dem Sitzbezugsbereich 2, der Luftver
teilschicht 3 und den Kernrohren 7 in Kavitäten 8b und 9b
eines aus einer oberen Werkzeughälfte 8 und einer unteren
Werkzeughälfte 9 bestehendes Werkzeugs eingelegt. Dabei
werden die Kernrohre 7 auf Werkzeugkernbereiche 9c aufge
schoben. Beim Aufschäumen des Kerns 1 legt sich die Umhül
lung an Wandungen 8a und 9a der Kavitäten 8b und 9b an.
Beim Aushärten des Kerns 1 gibt die Innenform des Werkzeugs
dem Polster die endgültige Form, wobei die Luftkanäle 6
frei bleiben. Auf diese einfache und preiswerte Weise wird
eine zur Be- oder Entlüftung der Kontaktflächen zwischen
Sitzbenutzer und Polsteroberfläche geeignete Polsterung
hergestellt.
Claims (11)
1. Sitzpolster oder Rückenlehnenpolster eines Kraftfahr
zeugsitzes, welches einen geschäumten Kern (1) und min
destens einen in diesem Kern (1) verlaufenden Luftkanal
(6) aufweist, sowie einen luftdurchlässigen Sitzbezugs
bereich (2), unterhalb dessen eine Luftverteilschicht
(3) aus allseits luftdurchlässigem Material angeordnet
ist, ferner mit einer luftundurchlässigen Trennschicht
(4) zwischen Kern (1) und Luftverteilschicht (3),
dadurch gekennzeichnet,
daß der in situ geschäumte Kern (1) allseitig von einer schaumundurchlässigen Schicht (4, 5) umhüllt ist und
daß der Luftkanal (6) durch ein von der schaumundurch lässigen Rückseitenschicht (5a) bis zur luftundurchläs sigen frontseitigen Trennschicht (4) verlaufendes, ein gelegtes Kernrohr (7) gebildet ist.
daß der in situ geschäumte Kern (1) allseitig von einer schaumundurchlässigen Schicht (4, 5) umhüllt ist und
daß der Luftkanal (6) durch ein von der schaumundurch lässigen Rückseitenschicht (5a) bis zur luftundurchläs sigen frontseitigen Trennschicht (4) verlaufendes, ein gelegtes Kernrohr (7) gebildet ist.
2. Sitzpolster oder Rückenlehnenpolster nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Kernrohre (7) vorgesehen sind.
3. Sitzpolster oder Rückenlehnenpolster nach Anspruch 1
oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schaumundurchlässige Schicht (4; 5) in Teilbe
reichen (5b; 5c) durch das Sitzbezugsmaterial gebildet
wird.
4. Sitzpolster oder Rückenlehnenpolster nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche nicht luftdurchlässigen Sitzbezugsbereiche
schaumundurchlässig sind.
5. Sitzpolster oder Rückenlehnenpolster nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der luftdurchlässige Sitzbezugsbereich (2) ringsum
mit der luftundurchlässigen Trennschicht (4) vernäht
ist.
6. Sitzpolster oder Rückenlehnenpolster nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kernrohr (7) an einem Ende mit der luftundurch
lässigen Trennschicht (4) und am anderen Ende mit der
schaumundurchlässigen Schicht (5) dicht verbunden ist.
7. Sitzpolster oder Rückenlehnenpolster nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung zwischen dem Kernrohr (7) und der
luftundurchlässigen Trennschicht (4) und/oder der schau
mundurchlässigen Schicht (5) eine Verbindungsnaht ist.
8. Sitzpolster oder Rückenlehnenpolster nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kernrohr (7) aus einem elastischen, luftun
durchlässigen Material besteht.
9. Sitzpolster oder Rückenlehnenpolster nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das allseitig luftdurchlässige Material der Luft
verteilschicht (3) aus einem Gewirke besteht.
10. Sitzpolster oder Rückenlehnenpolster nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der luftdurchlässige Sitzbezugsbereich (2) ihn quer
durchsetzende Perforationslöcher aufweist.
11. Verfahren zum Herstellen eines Sitz- oder Rückenlehnen
polsters eines Kraftfahrzeugsitzes nach einem oder meh
reren der Ansprüche 1 bis 10, welches einen geschäumten
Kern (1) und mindestens einen in diesem Kern (1) ver
laufenden Luftkanal (6) aufweist, sowie einen luft
durchlässigen Sitzbezugsbereich (2), unterhalb dessen
eine Luftverteilschicht (3) aus allseits luftdurchläs
sigem Material angeordnet ist, ferner mit einer luftun
durchlässigen Trennschicht (4) zwischen Kern (1) und
Luftverteilschicht (3),
dadurch gekennzeichnet,
daß die in situ auszuschäumende, schaumundurchlässige
Umhüllung und die Luftkanäle bildenden Kernrohre (7) in
komplementäre Kavitäten (8b; 9b) von Werkzeughälften
(8; 9) eingelegt werden und die Kernrohre (7) durch
Werkzeugkernbereiche (9c) ausgefüllt werden, wobei die
Wandungen (8a; 9a) der Kavitäten (8b; 9b) im geschlos
senen Zustand des Werkzeugs (8, 9) der endgültigen Au
ßenkontur des Polsters entsprechen, und daß ausschließ
lich die eingelegte Umhüllung bei durch die Werkzeug
kernbereiche (9c) ausgefüllt gehaltenen Kernrohren (7)
ausgeschäumt wird.
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-
2000
- 2000-01-21 DE DE2000102464 patent/DE10002464C1/de not_active Expired - Fee Related
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