DE19857105C2 - Verschmutzungs-Schutzbeschichtung - Google Patents
Verschmutzungs-SchutzbeschichtungInfo
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B41/00—After-treatment of mortars, concrete, artificial stone or ceramics; Treatment of natural stone
- C04B41/45—Coating or impregnating, e.g. injection in masonry, partial coating of green or fired ceramics, organic coating compositions for adhering together two concrete elements
- C04B41/52—Multiple coating or impregnating multiple coating or impregnating with the same composition or with compositions only differing in the concentration of the constituents, is classified as single coating or impregnation
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- C04B2111/00—Mortars, concrete or artificial stone or mixtures to prepare them, characterised by specific function, property or use
- C04B2111/20—Resistance against chemical, physical or biological attack
- C04B2111/25—Graffiti resistance; Graffiti removing
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verschmutzungs-Schutzbe
schichtung zur Vermeidung von unerwünschten Verschmutzungen wie
Graffitis oder dergleichen.
Viele Oberflächen, insbesondere an Gebäuden, werden heute durch
Graffiti-Malereien, aber auch anderweitige Verschmutzungen, wie Fett,
Abgase oder dergleichen verschmutzt. Ziel einer effizienten Graffiti-
Prophylaxe ist es insbesondere ein dauerhaftes und leicht abreinigbares
System zur Verfügung zu stellen.
Auf Grund der großen Anzahl von verschiedenen Untergründen und
einer Vielzahl von Farbrezepturen, die miteinander in Wechselwirkung
stehen, ist es bei den derzeit bekannten Schutzsystemen problema
tisch, die geforderten Eigenschaften zu erreichen.
In der EP 0 365 584 wird beispielsweise ein Graffiti-Schutzsystem be
schrieben, bei dem man zunächst eine Polysaccharidlösung auf einer
Oberfläche aufträgt, die nach Trocknung einen dauerhaften Film bildet.
Nach Aufbringung einer unerwünschten Verschmutzung, insbesondere
eines Graffitis, kann man die so beschichtete Oberfläche leicht mit
Flüssigkeiten, insbesondere Wasser, behandeln, so daß der Film auf
gelöst oder aufgequollen wird. Die unerwünschte Verschmutzung kann
dann durch Beseitigung der gelösten oder aufgequollenen Oberflächen
schicht des Films entfernt werden. Gemäß der EP 0 365 584 werden
spezielle Polysaccharide, insbesondere Zellulosederivate, Stärke oder
dergleichen eingesetzt. Diese Biopolymere haben allerdings den Nach
teil, daß sie einem mikrobiellen Angriff bzw. einem bakteriellen Befall
ausgesetzt sind und daher im Laufe der Zeit die aufgebrachten Filme
bzw. Schichten schadhafte Stellen aufweisen können.
In Biederbick "Kunststoffe", 4. Auflage, Vogel-Buchverlag Würzburg
1977, Seite 112, wird beschrieben, daß Emulsionen bzw. Dispersionen
der Polyacrylsäureester in Grundierungen Verwendung finden.
Aus der DE 32 09 421 C2 ist bekannt, daß sich auf der Basis von
Reinacrylatdispersionen wässrige Überzugsmittel schaffen lassen, die
zum Bautenschutz eingesetzt werden können.
In der DE 38 13 495 A1 wird eine auf Polyacrylat basierende Grundie
rung für Anstrichfarben offenbart.
Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik ist es
daher Aufgabe der Erfindung, einen biologischen Angriff bzw. bakteri
ellen Befall zu vermeiden und weiterhin ein leichtes Abreinigen einer
Verschmutzung zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verschmutzungs-
Schutzbeschichtung gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Durch die Ver
wendung eines Reinacrylats wird sowohl ein biologischer Angriff bzw.
bakterieller Befall ausgeschlossen als auch das Abreinigen erleichtert.
Die erfindungsgemäß verwendete Grundierung liegt als anwendungs
fertiges Produkt vor und kann durch Rollen, Streichen oder Spritzen auf
nahezu alle Oberflächen in einfacher Weise aufgebracht werden. Im
Handel sind derartige Reinacrylatemulsionen unter dem Produktnamen
PrimalTMAC-33 (Rohm and Haas Deutschland GmbH, Frankfurt/Main)
sowie unter dem Produktnamen JAGOTEX®EM 401 (Ernst Jäger
GmbH, Düsseldorf) zu beziehen. Die erfindungsgemäß verwendete
Reinacrylat-Grundierung ist auf allen Untergründen nicht oder nur
schwach sichtbar. Weiterhin bewirkt die erfindungsgemäß verwendete
Grundierung nur eine geringe Veränderung der Dampfdiffusion (etwa 5
%) und weist darüber hinaus eine gute UV-Beständigkeit auf. Des wei
teren bewirkt die erfindungsgemäß verwendete Grundierung eine ela
stische Verfestigung poröser und labiler Untergründe. Schließlich weist
die erfindungsgemäß verwendete Grundierung eine gute Haftung für
hierauf aufgebrachte Beschichtungen auf.
Vorteilhaft enthält die Grundierung 2 bis 15 Gew.-%, insbesondere 3 Gew.-%,
Reinacrylat in Wasser.
Bei dem erfindungsgemäßen Beschichtungssystem wird auf die Rein
acrylat-Grundierung eine Schicht eines Schutzbeschichtungs-Systems
aufgebracht, das als Permanentsystem oder Opfersystem vorliegt. Der
artige Schutzbeschichtungs-Systeme sind prinzipiell bekannt. In Kom
bination mit der erfindungsgemäß verwendeten Grundierungsschicht
ergeben sich jedoch besondere Vorteile.
Das Permanentsystem liegt als Kunstharz, insbesondere
Polyurethan- oder Epoxidharz, oder als fluoriertes Siloxan vor.
Das Opfersystem kann aus einem Bio
polymer, insbesondere aus einem Polysaccharid bestehen.
Hierbei kann das Polysaccharid ausgewählt sein aus der Gruppe, die
aus Zellulose und/oder Derivaten davon, Stärke und/oder Derivaten davon,
Pflanzengummis, mikrobiellen Capsipolysacchariden, Pektinen,
Inolinen und/oder Algenpolysacchariden besteht.
Vorteilhaft weist das Polysaccharid, ein Molekulargewicht von minde
stens etwa 1.000 auf.
Vorteilhaft liegt das Polysaccharid in gelöster Form vor, wobei die Lö
sung bis zu etwa 25 Gew.-% des Polysaccharid enthält.
In alternativer Ausgestaltung kann das Schutzbeschich
tungs-System als Opfersystem bestehend aus einer polymeren oder
copolymeren Acryl-Wachskombination und/oder einer polymeren oder
copolymeren Acryl-Silikonkombination und/oder dispergierten Wachsen
vorliegen.
Die erfindungsgemäß eingesetzte Reinacrylat-Grundierung ist ein modi
fiziertes, lösungsmittelfreies Reinacrylat in Wasser. Der Wirkstoffgehalt
beträgt 2 bis 5%, insbesondere 3 Gew.-% Reinacrylat in Wasser. Das
Aussehen dieser Zusammensetzung ist milchig-opalisierend bis leicht
gelblich trüb. Insbesondere wird als Reinacrylat-Zusammensetzung
PrimaTMAC-33 (Rohm and Haas) eingesetzt. Hierbei handelt es sich um
eine Emulsion mit einem Feststoffgehalt von 46 bis 47% und einem
pH-Wert von 9,4 bis 9,9.
Die erfindungsgemäße verwendete Reinacrylat-Grundierung kann zur
Einstellung der Saugfähigkeit unterschiedlich saugender Untergründe,
wie mineralische und Kunststoff-vergütete Putze eingesetzt werden
sowie zur Festigung empfindlicher Natursteine und sandener Fugen,
ohne wesentliche Beeinflussung der Dampfdiffusion.
Die erfindungsgemäß verwendete Reinacrylatemulsion verhindert durch
ihre Auftragung eine typische Farbtonvertiefung bei der Anwendung
von Kunstharzsystemen. Weiterhin wird eine Verbesserung des Alte
rungsverhaltens von Opfersystemen erreicht. Als lasierende Imprägnie
rung ist die Reinacrylat-Grundierung auf mineralischen Untergründen
mit herkömmlichen Abtönfarben verarbeitbar.
Zum Schutz einer Oberfläche vor Verschmutzung, insbesondere durch
Graffiti-Malereien, geht man erfindungsgemäß wie folgt vor. Die mit
der Reinacrylat-Zusammensetzung zu behandelnden Flächen müssen
vorher von allen Verschmutzungen gereinigt werden. Die Reinacrylat-
Grundierung kann nun mittels Pinsel, Rolle, Niederdruck-Spritzpistole
oder Airless-Gerät aufgetragen werden. Die Applikation erfolgt optimal
durch zweimaliges Streichen oder Sprühen bei einer Verarbeitungstem
peratur von 5 bis 30°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von maxi
mal 90%. Die Trockenzeit beträgt hier bei 20°C etwa zwei Stunden.
Der Verbrauch beträgt etwa 100 bis 400 ml/m2, abhängig von der
Saugfähigkeit des Untergrunds.
Nach Aufbringen der erfindungsgemäß verwendeten Reinacrylat-
Grundierung, kann auf diese ein Schutzbeschichtungs-System entwe
der in Form eines Permanentsystems oder eines Opfersystems aufge
bracht werden.
Bei einem Opfersystem kann es sich beispielsweise um ein Biopolymer,
bestehend aus einem Polysaccharid handeln. Zum Aufbringen der Polysaccharidschicht
kann eine Lösung, die bis zu 25 Gew.-% des Polysac
charids enthält, auf die Reinacrylat-Grundierung aufgebracht werden.
Üblicherweise enthält die Polysaccharidlösung bis zu etwa 10 Gew.-%
des Polysaccharids. Als Polysaccharide können hier alle bekannten Po
lysaccharide sowie Zellulosen, Stärken, Pflanzengummis, Pektine, Ino
line und Algenpolysaccharide eingesetzt werden.
Weiterhin kann ein Opfersystem in Form von polymeren oder copoly
meren Acryl-Wachskombinationen, Acryl-Silikonkombinationen oder
dispergierten Wachsen auf die Reinacrylat-Grundierung aufgebracht
werden.
Alternativ kann auf die Reinacrylat-Grundierung ein Permanent-System
beispielsweise in Form eines ein- oder zweikomponentigen Polyur
ethanharzes oder fluorierten Siloxanen aufgetragen werden.
Falls nun die mit der Verschmutzungs-Schutzbeschichtung versehene
Oberfläche mit einer Verschmutzung, insbesondere einer Graffiti-
Malerei, versehen wird, erfolgt bei einem aufgebrachten Permanentsy
stem die Graffiti-Entfernung mit wasserlöslichen Lösungsmitteln. Nur
bei sehr porösen Untergründen ist ein Dampfstrahler erforderlich. Bei
einem Opfersystem erfolgt die Entfernung mittels eines Dampfstrahlers
bei einer Temperatur von etwa 70°C und einen Druck von 40 bis 50 bar.
Claims (6)
1. Verschmutzungs-Schutzbeschichtung, bestehend aus minde
stens einer Reinacrylat-Grundierungsschicht und einer hierauf
aufgebrachten Schicht eines Schutzbeschichtungssystems, das
als Permanentsystem aus Kunstharz oder aus fluoriertem Siloxan
oder als Opfersystem aus einem Biopolymer, einer polymeren
oder copolymeren Acryl-Wachskombination und/oder einer poly
meren oder copolymeren Acryl-Silikonkombination und/oder dis
pergierten Wachsen vorliegt.
2. Verschmutzungs-Schutzbeschichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kunstharz Polyurethan- oder Epoxid
harz ist.
3. Verschmutzungs-Schutzbeschichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Biopolymer aus einem Polysaccharid
besteht.
4. Verschmutzungs-Schutzbeschichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polysaccharid ausgewählt ist aus der
Gruppe, die aus Zellulose und/oder Derivaten davon, Stärke
und/oder Derivaten davon, Pflanzengummis, mikrobiellen Capsipolysacchariden,
Pektinen, Inolinen und/oder Algenpolysacchari
den besteht.
5. Verschmutzungs-Schutzbeschichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polysaccharid ein Molekulargewicht
von mindestens 1.000 aufweist.
6. Verschmutzungs-Schutzbeschichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Polysaccharid in gelöster Form
vorliegt, wobei die Lösung bis zu 25 Gew.-% des Polysaccharids
enthält.
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CN109111723A (zh) * | 2018-08-28 | 2019-01-01 | 三斯达(江苏)环保科技有限公司 | 一种可生物降解的儿童泡沫垫用塑料及其加工方法 |
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DE3713495A1 (de) * | 1987-04-22 | 1988-11-10 | Keimfarben Gmbh & Co Kg | Grundierung fuer anstrichfarben auf wasserglasbasis |
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- 1998-12-10 DE DE1998157105 patent/DE19857105C2/de not_active Expired - Fee Related
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