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Die
Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsanlage gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Aus
DE 42 04 416 A1 ist
bereits eine hydraulische Bremsanlage der genannten Gattung bekannt geworden,
die einen in einem Bremsdruckgebergehäuse angeordneten ersten und
zweiten Verstärkerkolben
aufweist, die beide über
ein im Bremsdruckgebergehäuse
angeordnetes pedalbetätigtes
Bremsdrucksteuerventil vom Druck einer Hilfsdruckquelle während einer
Bremspedalbetätigung
beaufschlagt sind.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Bremsanlage der angegebenen
Art mit einfachen Mitteln derart zu gestalten, daß auch ein
von der Pedalbetätigung
unabhängiger,
automatischer Bremseneingriff möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den
Patentanspruch 1 gelöst.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgezeigten Maßnahmen
sind zweckmäßige Ausbildungen
der Erfindung angegeben, die im Zusammenhang mit den Vorteilen der
Erfindung nachfolgend anhand mehrerer Zeichnungen näher dargestellt
und erläutert
werden.
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Es
zeigen:
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1 den
hydraulischen Schaltplan zu einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bremsanlage,
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2 unter
Bezugnahme auf den prinzipiellen Bremsanlagenaufbau nach 1 eine
alternative Ventilanordnung zur autarken Druckversorgung des Bremsdruckgebers,
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3 eine
Erweiterung der aus den 1 und 2 bekannten
Ventilanordnungen um ein Druckregelventil,
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4 eine
Schaltungsvariante zur in 3 vorgestellten
Ventilanordnung,
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5 eine
weitere Schaltungsvariante der aus 4 bekannten
Ventilanordnung, die unabhängig
vom Verstärkerdruckraum
eine Druckbeaufschlagung im Bereich des Pedalstangenkolbens vorsieht,
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6 eine
schaltungstechnische Erweiterung des Gegenstandes nach 4.
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Anhand
der 1 soll zunächst
der grundsätzlich
für alle
Figuren geltende Gesamtaufbau der Bremsanlage erläutert werden,
so daß in
den nachfolgenden Ausführungsformen
nach 2 bis 5 ausschließlich auf die Unterschiede
gegenüber
der Darstellung nach 1 Bezug genommen wird.
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Die 1 zeigt
schematisch einen Bremsdruckgeber 10 zur Betätigung der
an der Hinterachse HA und Vorderachse VA angeordneten Radbremsen in
der Bremslösestellung.
Der Bremsdruckgeber 10 besteht aus einem Tandem-Hauptzylinder 11,
dem ein hydraulischer Kraftverstärker 5 vorgeschaltet
ist. Der hydraulische Kraftverstärker 5 weist
einen ersten, am Druckstangenkolben wirksamen Verstärkerkolben 12 auf,
der in der gezeigten Bremslösestellung über ein
Bremsdrucksteuerventil 13 mit einem Vorratsbehälter 14 und
bei Bremsbetätigung
mit einer Hilfsdruckquelle 22 hydraulisch in Verbindung steht.
Ein zweiter Verstärkerkolben 12' befindet sich wirkungsmäßig parallel
zum ersten Verstärkerkolben 12 geschaltet.
Dieser wirkt über
einen zugehörigen Druckraum 4' auf den an
der Hinterachsbremse angeschlossenen Schwimmkolben des Tandem-Hauptzylinders 11.
Die Hilfsdruckquelle 22 ist mit einer Pumpe 16 und
einem Speicher 17 versehen, wobei zur Einhaltung des zulässigen Pumpendrucks
in einem Leitungsabzweig zwischen Pumpe 16 und Speicher 17 ein
Druckbegrenzungsventil 34 eingesetzt ist, das beim Überschreiten
des maximalen Drucks in Richtung der die Pumpe 16 mit dem
Vorratsbehälter 14 verbindenden
Saugleitung 19 Druckmittel in Richtung des Vorratsbehälters 14 abläßt. Ferner
ist ein in Richtung der Pumpendruckseite sperrend wirkendes Rückschlagventil 20 eingesetzt,
um ein Rückströmen des
Druckmittels aus dem Speicher 17 zur Pumpe 16 zu
verhindern. Zur Überwachung
und Steuerung des Speicherladedrucks befindet sich am Leitungsanschluß des Speichers 17 ein
Druckschalter 21. Der Tandem-Hauptzylinder 11 ist über Druckmittelverbindungenmit
dem Vorratsbehälter 14 verbunden.
Weggesteuerte Zentralventile, hier dargestellt als 2/2-Wegeventile 24, 24', halten die
Arbeitskammern des Tandem-Hauptzylinders 11 in der Bremslösestellung in
Richtung des Vorratsbehälters 14 geöffnet. Ferner weist
die Bremsanlage für
den Betrieb im Blockierschutzmodus ein Schutzventil 39 auf.
Das Schutzventil 39 ist als 4/3-Wegeventil zwischen dem
Speicher 17 und dem Druckminderventil 1 in die
Hilfsdruckleitung 23 eingesetzt. Ein am Schutzventil 39 angeordneter
Servokolben 6 steht mit den Druckräumen 4, 4' des Kraftverstärkers und
mit einer Arbeitskammer des Tandemhauptzylinders 11 in
Verbindung. Dies hat den Vorteil, daß jeweils in Abhängigkeit
vom Druck in den Druckräumen 4, 4' und in Abhängigkeit
vom Druck in der Arbeitskammer des Hauptzylinders 11 eine
präzise
Steuerung des Servokolbens 6 und damit des Schutzventils 39 gewährleistet
ist. Die Bremsanlage nach 1 weist
abweichend von den 2 bis 5 eine Ventilanordnung 7 auf,
die zum Zweck eines automatischen Bremseneingriffs und damit unabhängig von
der Betätigung des
Bremsdrucksteuerventils 13 die Hilfsdruckquelle 22 mit
den Druckräumen 4, 4' verbindet und
den Druckmittelanschluß der
Druckräume 4, 4' an den Vorratsbehälter 14 sperrt.
Die Ventilanordnung 7 besteht aus einem ersten, elektromagnetisch
betätigbaren,
in Grundstellung stromlos geöffneten
Ventil 8 und einem zweiten, elektromagnetisch betätigbaren, in
Grundstellung stromlos geschlossenen Ventil 9, wobei das
erste Ventil 8 in einen Druckmittelpfad eingesetzt ist,
der den druckmittelführenden
zweiten Anschluß 25 des
Bremsdruckgebers 10 mit dem Vorratsbehälter 14 verbindet,
während
das zweite Ventil 9 in einem Druckmittelpfad eingesetzt
ist, der den dritten Anschluß 18 am
Bremsdruckgeber 10 mit der Hilfsdruckquelle 22 verbindet.
Der dritte Anschluß 18 steht
unmittelbar mit beiden Druckräumen 4, 4' des Bremsdruckgebers 10 in
Verbindung, während
der zweite Anschluß 25 in
der Grundstellung des Bremsdrucksteuerventils 13 mit den
Druckräumen 4, 4' verbunden ist.
Es befindet sich ferner an der Pedalbetätigung des Bremsdruckgebers 10 ein
Wegsensor 33, der ausschließlich bei einer durch das Pedal 26 ausgelösten Umschaltstellung
des Bremsdrucksteuerventils 13 anspricht, in der die Hochdruckquelle 22 mit
den Druckräumen 4 bzw. 4' verbunden ist.
Dieses durch den Wegsensor 33 erfaßte manuelle Betätigungssignal
führt in
einer Ventilsteuerelektronik zur Umschaltung beider Ventile 8, 9 aus
der für
einen automatischen Bremseneingriff dargestellten elektromagnetisch
erregten Ventilschaltstellung in die Umkehrstellung, in der das
zweite Ventil 9 durch Federkraft in Sperrstellung und das
erste Ventil 8 ebenfalls durch Federkraft in Offenstellung
schaltet. Anstelle eines Wegsensors 33 kann auch ein an
sich gebräuchlicher
Bremslichtschalter verwendet werden, der jedoch nicht wie bisher
karosserieseitig, vorzugsweise am Pedalbock fixiert ist, sondern
im auto matischen Bremsenbetrieb mit dem Pedal 26 in gewissen Grenzen
mitbewegt werden kann, ohne daß der Bremslichtschalterkontakt
vorzeitig schließt
und damit die Ventilsteuerelektronik zur Umschaltung der Ventilanordnung 7 in
ihre Grundstellung veranlaßt. Der
Bremslichtschalter bzw. der Wegsensor 33 ist folglich derart
angeordnet und ausgelegt, daß erst
bei einer durch den Fahrerfuß ausgelösten Betätigung des
Pedals 26 ein die Ventilanordnung 7 in Grundstellung
schaltendes Signal ausgelöst
wird. Eine derartige Ausgestaltung des Bremslichtschalters bzw. des
Wegsensors 33 ist in jedem Fall dann notwendig, wenn die
Pedalstange am Verstärkerkolben 12 befestigt
ist, die sich während
des automatischen Bremseneingriffs mit dem Verstärkerkolben 12 synchron mitbewegt.
Durch das am Verstärkerkolben 12 gefesselte
Pedal 26 ergibt sich zwangsläufig ein gutes Übernahmeverhalten
durch den Fahrer bei Überlagerung
des automatischen Bremseneingriffs bei Betätigung des Pedals 26,
da durch die Fesselung des Pedals 26 am Verstärkerkolben 12 kein
Pedalleerweg ergibt.
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Gemäß der Abbildung
handelt es sich bei den verwendeten Ventilen 8, 9 um
einfache, als 2/2-Wegeventile ausgeführte Sitzventile, wobei zweckmäßigerweise
zur feinfühligen
Regelung das erste Ventil 8 als Schieberventil ausgeführt werden kann
und die Pumpe 16 vorzugsweise über eine Motordrehzahlregelung
die Einspeisung von Druckmittel über
das zweite Ventil 9 zu den Druckräume 4, 4' bedarfsgerecht
und komfortabel vornimmt.
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In
der Bremslösestellung
befinden sich bis auf Ausnahme der Ventilanordnung 7 alle übrigen Funktionselemente
in der abbildungsgemäßen Grundstellung,
so daß das
im Speicher 17 befindliche Druckmittel ungehindert über das
offene Schutzventil 39 und das Druckminderventil 1 bis
zum ersten Ringraum des Verstärkerkolbens 12 und
damit zum ersten Anschluss 15 gelangen kann. Das symbolisch
in den Verstärkerkolben
eingezeichnete Bremsdrucksteuerventil 13 befindet sich
in Sperrstellung. Damit verharren die Verstärkerkolben 12, 12' und die Hauptzylinderkolben
in der abbildungsgemäßen Bremslösestellung.
Die Druckräume 4, 4' sind hingegen über das
Bremsdrucksteuerventil 13 und das in Grundstellung offene,
erste Ventil 8 mit dem Vorratsbehälter 14 drucklos verbunden.
Das zweite Ventil 9 sperrt hingegen in seiner Grundstellung
die Druckmittelverbindung zwischen der Hilfsdruckquelle 22 und
den Druckmittelräumen 4, 4'.
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Bei
Aktivierung der Bremse durch Niedertreten des Pedals 26 wird
die Pumpe 16 aktiviert, so daß Druckmittel vom Speicher 17 über das
Schutzventil 39 zum Druckminderventil 1 gelangt,
das sowohl dem Druck im Druckraum 4 des Kraftverstärkers 5 wie auch
dem Druck in der Hilfsdruckleitung 23 ausgesetzt ist, um
den Speicherdruck geregelt dem Bremsdruckgeber 10 zuzuführen. Der über das
geöffnete Bremsdrucksteuerventil 13 in
den Druckräumen 4, 4' eingeregelte
Druck beaufschlagt gleichzeitig das Druckminderventil 1 und
den Servokolben 6, wobei zunächst das Druckminderventil 1 und
das Schutzventil 39 in ihrer Grundstellung verbleiben,
solange in der Ar beitskammer des Hauptzylinders 11 und
in den Druckräumen 4,4' des Kraftverstärkers der
jeweils zulässige
Betriebsdruck nichterreicht ist. Hierbei wird mit steigendem Hilfsdruck
in den Druckräumen 4, 4' der Steuerpunkt
im Druckminderventil 1 erhöht. Kommt es zu einem sogenannten Übertreten
des Hauptzylinders 11, beispielsweise durch Ausfall des Vorderachsbremskreises
VA, wodurch infolge zu hoher ansteuerbarer Pedalkräfte der
Hinterachsbremsdruck HA ansteigen würde, so schiebt der vom Hinterachsbremsdruck
beaufschlagte Servokolben 6 das Schutzventil 39 in
Sperrstellung. In dieser Stellung sind sodann die Hilfsdruckleitung 23 und
der Anschluß der
Druckräume 4, 4' am drucklosen
Vorratsbehälter 14 gesperrt.
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Wird
aufgrund allzu hoher Bremsschlupfwerte eine in der Zeichnung nicht
näher spezifizierte Bremsdruckregelung
aktiviert, so erfolgt mittels in den Hinterachs- und Vorderachsbremskreis
HA, VA eingefügte
Ventile eine Bremsdruckmodulation. Hierbei wird der in den Druckräumen 4, 4' des Kraftverstärkers eingeregelte
Druck vom Schutzventil 39 durch Sperren der Hilfsdruckleitung 23 und
durch Ablassen in den drucklosen Vorratsbehälter 14 begrenzt,
sobald im Falle eines im Hinterradbremskreis anstehenden überhöhten Bremsdrucks
die auf den Servokolben 6 einwirkende Stellkraft den geregelten Druck
im Kraftverstärker übersteigt.
Es lassen sich somit während
der ABS-Regelung unzulässig
hohe Pumpendrücke
im Hauptzylinder und im Kraftverstärker sicher vermeiden.
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Zum
Zwecke eines automatischen, vom Fahrer unabhängigen Bremseneingriffs, der
sowohl zur Fahrstabilitätsregelung
als auch zur Abstandsregelung des Fahrzeugs gegenüber einem
vorausfahrenden Fahrzeug zur Anwendung gelangen kann, schalten die
Ventile 8, 9 in die abbildungsgemäße Stellung,
so daß im
vorliegenden Ausführungsbeispiel die
Pumpe 16 über
das elektromagnetisch offengeschaltete Ventil 9 unmittelbar
in die Druckräume 4, 4' fördern kann,
ohne daß über das
in Grundstellung befindliche Bremsdrucksteuerventil 13 eine
Druckmittelverbindung zum Vorratsbehälter 14 besteht. Die Betätigung der
Ventile 8, 9 zum automatischen Bremseneingriff
in die abbildungsgemäße Schaltstellung wird
mit einem geeigneten Wegsensor 33 oder mittels eines an
den Druckräumen 4, 4' angebrachten Drucksensors 32 überwacht.
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Basierend
auf der Erläuterung
zu 1 werden im nachfolgenden die Unterschiede der
einzelnen Ausführungsvarianten
nach den 2 bis 5 aufgezeigt.
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Die 2 zeigt
wie 1 eine Ventilanordnung 7, bestehend aus
einem ersten, elektromagnetisch betätigbaren, in Grundstellung
stromlos offenen Ventil 8 und einem zweiten, elektromagnetisch
betätigbaren,
in Grundstellung stromlos geschlossenen Ventil 9. Das erste
Ventil 8 ist in einem Druckmittelpfad eingesetzt, der den
zweiten Anschluß 25 mit dem
Vorratsbehälter 14 verbindet,
während
das zweite Ventil 9 in einem Druckmittelpfad angeordnet ist,
der den zweiten Anschluß 25 mit
dem ersten Anschluß 15 am
Bremsdruckgeber 10 verbindet. Zwecks eines automatischen
Bremseneingriffs schaltet das zweite Ventil 9 in die Umkehrstellung und überbrückt abbildungsgemäß die am
ersten Anschluß 15 einmündende Hilfsdruckleitung 23 mit
der am zweiten Anschluß 25 einmündenden
Rücklaufleitung 29 des
Bremsdruckgebers 10 in Richtung des zum Vorratsbehälters 14.
Auch im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind beide Ventile 8, 9 als 2/2-Wegeventile ausgeführt. Anstelle
von Sitzventilen können
die vorgeschlagenen 2/2-Wegeventile auch als Schieberventile ausgeführt sein,
um ein möglichst feinfühliges Regeln
des Druckmittelstroms zu erreichen.
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Die
Funktionsweisen der Bremsanlage nach 2 unterscheiden
sich demnach gegenüber
der Ausführungsform
nach 1 durch die gewählte Hydraulikschaltung der
Ventile 8, 9, die in Verbindung mit der Energieversorgung über das
Druckminderventil 1 dazu führt, daß während des automatischen Bremseneingriffs
der Einspeisedruck am zweiten Anschluß 25 auf einem minimalen,
gerade erforderlichen Druckniveau eingestellt werden. Die Betätigung der
Ventile 8, 9 zum automatischen Bremseneingriff in
die abbildungsgemäße Schaltstellung,
in der das erste Ventil 8 den Rückfluß zum Vorratsbehälter 14 trennt
und das zweite Ventil 9 eine Verbindung zwischen der Hilfsdruckleitung 23 und
dem zweiten Anschluß 25 herstellt,
wird mit einem geeigneten Wegsensor 33 oder mittels eines
an den Druckräumen 4, 4' angebrachten
Drucksensors 32 überwacht. Ein
besonders reaktionsschnelles Ansprechen der Bremse im automatischen
Bremsenbetrieb kommt bei unmittelbarem Anschluß der Hilfsdruckleitung 23 an
der Pumpe 16 oder dem Speicher 17 zustande, wozu
das Druckminderventil 1 als auch das Schutzventil 39 umgangen
werden. Da sich bei einer solchen Anschlußweise der Energieversorgung
ein komfortgemindertes Ansprechverhalten nicht ausschließen läßt, sollen
im nachfolgenden anhand der 3 bis 5 sinnvolle
Maßnahmen
zur Komfortverbesserung der Bremsanlage im Fremdbremsbetrieb, das
heißt
im automatischen Bremsenbetrieb vorgestellt werden.
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Hierzu
wird gemäß 3 vorgeschlagen, das
erste, elektromagnetisch betätigbare,
in Grundstellung geöffnete
Ventil 8 zwischen der Druckmittelverbindung beider Druckräume 4, 4' anzuordnen,
wobei zwischen dem ersten Ventil 8 und dem Druckraum 4' ein zu einem
Druckregelventil 27 führender Hydraulikpfad 28 einmündet, der über das
zweite, elektromagnetisch betätigbare,
in Grundstellung geschlossene Ventil 9 entweder direkt
zur Pumpe 16 oder zum Speicher 17 führt oder
abbildungsgemäß zwecks
Feinregelung über
das Druckminderventil 1 und das Schutzventil 39 an
der Hilfsdruckquelle 22 angeschlossen ist. Das Druckregelventil 27 ist
als 3/3-wegeventil ausgeführt,
das in der elektromagnetisch nicht erregten Grundstellung den Hydraulikpfad 28 auf
Durchlaß schaltet,
in einer elektromagnetisch erregten Zwischen- sowie in einer weiteren
Umschaltstellung jedoch den Hydraulipfad 28 in Richtung
der Hilfsdruckquelle 22 sperrt. In der Umschaltstellung
des Druckregelventils 27, ist der Hydraulikpfad 28 über das
Druckregelventil 27 an einer Druckmit telrücklaufleitung 29 angeschlossen,
die zum Vorratsbehälter 14 führt. Diese
Schaltungsanordnung hat den Vorteil, daß mittels des zwischen den
beiden Druckräumen 4, 4' befindlichen
ersten Ventils 8 bei Bedarf nur der untere Verstärkerkolben 12' mit dem Druck
der Hilfsdruckquelle 22 beaufschlagt wird, so daß zweckmäßigerweise
der mit dem Pedal 26 zusammenwirkende Verstärkerkolben 12 in
der Sperrstellung des Ventils 8 unverändert positioniert bleibt, so
daß der
volle Arbeitshub des Verstärkerkolbens 12 beim
Betätigen
des Pedals 26 gewährleistet
bleibt. Diese Schaltungsanordnung wird vorzugsweise im automatischen
Abstandsregelbetrieb verwendet. Die Bremsanlage ist folglich derart
konzipiert, daß ein
automatischer Bremsenbetrieb (Fremdansteuerung der Bremse mittels
der Ventilanordnung 7) unabhängig von der Pedalbetätigung des
Fahrers erfolgen kann, wobei sich der automatische Bremsenbetrieb
durch die Pedalbetätigung überlagern
läßt, wenn
die für
die automatische Abstandsregelung notwendigen Elemente (Druckraum 4', Drucksensor 32)
in der Sperrstellung des ersten Ventils 3 vom pedalstangenseitigen
Druckraum 4 getrennt sind. Die Bremsdruckverteilung auf
die einzelnen Bremskreise erfolgt über den am Verstärkerkolben 12 anliegenden
Hebel 35, der auf die Arbeitskolben des Hauptzylinders 11 wirkt.
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In
der Abbildung nach 4 wird eine Ventilanordnung 7 vorgeschlagen,
bestehend aus einem ersten, in der Grundstellung auf Durchlaß geschalteten
Ventil 8, das zwischen dem Vorratsbehälter 14 und dem zweiten
Anschluß 25 in
die Druck mittelverbindung eingesetzt ist, mit einem zweiten, in
der Grundstellung geschlossenen Ventil 9, das in einem die
Hilfsdruckquelle 22 mit dem dritten Anschluß 18 verbindenden
Hydraulikpfad 28 eingesetzt ist, sowie mit einem Druckregelventil 27,
das stromabwärts
des zweiten Ventils 9 in den zum dritten Anschluß 18 führenden
Hydraulikpfad 28 eingesetzt ist. Das Druckregelventil 27 ist
als 3/3-Wegeventil ausgeführt,
das in der elektromagnetisch stromlosen Grundstellung den Hydraulikpfad 28 freigibt,
in einer Zwischen- sowie in einer weiteren Umschaltstellung in Richtung
der Hilfsdruckquelle 22 die Druckmittelverbindung zum dritten
Anschluß 18 sperrt
und den Hydraulikpfad 28 mit der Rücklaufleitung 29 verbindet,
so daß Druckmittel
aus dem Druckraum 4, 4' ausschließlich in Richtung des Vorratsbehälters 14 gelangt,
wenn das unterhalb der Abzweigung der Rücklaufleitung 29 befindliche
erste Ventil 8 den zweiten Anschluß 25 von der Rücklaufleitung 29 abtrennt.
Die elektrische Ansteuerung der Ventilanordnung 7 richtet
sich hierbei wieder im wesentlichen nach dem Signal des Wegsensors 32,
das in einer Ventilsteuerelektronik ausgewertet wird.
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In
der 5 wird hingegen eine Ventilanordnung 7 vorgeschlagen,
die aus einem ersten, in der Grundstellung geöffneten Ventil 8 besteht,
das in die Druckmittelrücklaufleitung 29 zwischen
dem Vorratsbehälter 14 und
einer Servokammer 30 geschaltet ist, die durch einen dichtend
im Bremsdruckgeber 10 geführten Pedalstangenkolben 31 vom
Druckraum 4 getrennt ist. An die Servokammer 30 schließt sich über den Hydraulikpfad 28 ein
mit der Hilfsdruckquelle 22 verbindbares Druckregelventil 27 an,
das unter Umgehung des ersten Ventils 8 in der weiteren
Umschaltstellung eine hydraulische Verbindung zwischen der Servokammer 30 und
dem Vorratsbehälter 14 herstellt,
jedoch in der Grund- und Zwischenstellung die Verbindung zum Vorratsbehälter 14 trennt. Zwischen
dem Druckregelventil 27 und der Hilfsdruckquelle 22 ist
ein zweites, in der Grundstellung geschlossenes Ventil 9 angeordnet,
das gemäß den vorangegangenen
Ausführungsbeispielen
ausschließlich
im automatischen Bremsenbetrieb gemeinsam mit dem Druckregelventil 27 auf
Durchlaß geschaltet
ist, während
das erste Ventil 8 in Sperrstellung verharrt.
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Zusammenfassend
ist zu den vorangegangenen Beispielen der Erfindung auszuführen, daß der Verwendung
eines Drucksensors 32 im Bereich der Druckräume 4, 4' oder alternativ
dazu auch an den Radbremsanschlüssen
des Bremsdruckgebers 10 besondere Bedeutung zukommt, da
der Drucksensor 32 ein wesentliches Bestandteil für einen Druckregelkreis
bildet, um über
die elektrische Betätigung
des Druckregelventils 27 in geeigneter Weise den Druck
in den Druckräumen 4, 4' an die Bedürfnisse
im automatischen Bremsenbetrieb im Sinne einer Bremsassistentenfunktion
oder zur Fahrzeugabstandsregelung gegenüber einem vorausfahrenden Fahrzeug
anzupassen. Die Ventilanordnung 7 ist hierbei Bestandteil
eines hydraulischen Fremdansteuerungskreises für eine vom Bremspedal 26 unabhängige Betätigung des
Bremsdruckgebers 10. Sobald im automati schen Bremsenbetrieb
das Bremspedal 26 durch den Fahrer niedergetreten wird,
läßt sich
mittels des Drucksensors 32 die Druckerhöhung in
den Druckräumen 4, 4' erkennen und
es kann der gewünschte
Druck in den Druckräumen 4, 4' mittels einer
geeigneten Ventilsteuerelektronik für das Druckregelventil 27 nachregelt
werden, indem die Drucküberlagerung
des Fahrers als Regelabweichung erkannt und mittels einer Nachregelung
des Druckregelventils 27 ausgeglichen wird, wozu im konkreten
Fall Druckmittel der Druckräume 4, 4' bis zum Erreichen
des Solldrucks in den Druckräumen 4, 4' in Richtung
des Voratsbehälters 14 abgelassen wird.
Die in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen
prinzipiell beschriebenen Schaltstellungsfunktionen des Druckregelventils 27 sind
somit vielmehr durch feindosierte Druckregelstellungen gekennzeichnet,
die auf einfachste Weise mittels einer Schieberventilbauart realisiert
werden können.
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In
der 6 wird ergänzend
zur Ausführungsform
nach 4 eine am Druckregelventil 27 und dem
Tandem-Hauptzylinder 11 angeschlossene Druckmittelleitung 36 vorgeschlagen,
um in einem automatischen Bremseneingriff über das Druckregelventil 27 und
das stromaufwärts
dazu befindliche zweite Ventil 9 das Druckmittel der Energieversorgung 22 direkt
auf die Rückseite
des koaxial zum Pedalstangenkolben 31 im Tandem-Hauptzylinder 11 angeordneten
Arbeitskolbens wirken zu lassen. Dieser Arbeitskolben verdrängt folglich
durch den geregelten Druck der Energieversorgung 22 das
in den Arbeitskammern des Tandem-Hauptzylinders 11 befindliche
Druckmittel in Richtung der Vorderachsbremsen VA. Der als mechanische
Verbindung zwischen dem Arbeitskolben und dem Verstärkerkolben 12 wirksame
Hebel 35 sorgt zwangsläufig
für die translatorische Übertragung
der Forwärtsbewegung des
Arbeitskolbens auf den Verstärkerkoben 12.
Da auch der Verstärkerkolben 12 mit
dem Pedalstangenkolben 31 gekoppelt ist, bewegt sich während eines automatischen
Bremseneingriffs auch das Bremspedal 26 entsprechend mit.
Dies hat den Vorteil, daß das
Bremspedal 26 jeweils in der für den augenblicklichen Bremsvorgang
charakteristischen Position vorzufinden ist. Durch den vorgeschlagenen
Aufbau ist auch die Voraussetzung für eine geeignete Sensierung
des Pedalhubs (mittels des Wegsensors 33) und der Sensierung
des Drucks in den Druckräumen 4, 4' (mittels des
Drucksensors 32) geschaffen, um den für einen automatischen Bremseneingriff
geeigneten hydraulischen Druck im Bremsdruckgeber 10 einstellen
und regeln zu können.
Damit eignet sich der in 6 dargestellte Aufbau der Bremsanlage genauso
wie die vorangegangenen Ausführungsbeispiele
für eine
Fremdbremsung des Fahrzeugs, beispielsweise für eine Bremsassistentenfunktion,
unabhängig
davon, ob es sich um eine Panikbremsung oder um eine Fahrstabilitätsregelung
handelt, als auch zur Fahrzeugabstandsregelung gegenüber vorausfahrenden
Fahrzeugen.
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- 1
- Druckminderventil
- 2
- Stellglied
- 3
- Hydraulische
Verbindung
- 4,
4'
- Druckraum
- 5
- Kraftverstärker
- 6
- Servokolben
- 7
- Ventilanordnung
- 8
- Erstes
Ventil
- 9
- Zweites
Ventil
- 10
- Bremsdruckgeber
- 11
- Tandem-Hauptzylinder
- 12,
12'
- Verstärkerkolben
- 13
- Bremsdrucksteuerventil
- 14
- Vorratsbehälter
- 15
- Erster
Anschluß
- 16
- Pumpe
- 17
- Speicher
- 18
- Dritter
Anschluß
- 19
- Hauptleitung
- 20
- Rückschlagventil
- 21
- Druckschalter
- 22
- Hilfsdruckquelle
- 23
- Hilfsdruckleitung
- 24,
24'
- 2/2-Wegeventil
- 25
- Zweiter
Anschluß
- 26
- Pedal
- 27
- Druckregelventil
- 28
- Hydraulikpfad
- 29
- Druckmittelrücklaufleitung
- 30
- Servokammer
- 31
- Pedalstangenkolben
- 32
- Drucksensor
- 33
- Wegsensor
- 34
- Druckbegrenzungsventil
- 35
- Hebel
- 36
- Druckmittelleitung
- HA
- Hinterachsbremse
- VA
- Vorderachsbremse