DE19856251A1 - Rückwirkungsanordnung an einer Servoventilanordnung - Google Patents

Rückwirkungsanordnung an einer Servoventilanordnung

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Abstract

Eine Rückwirkungsanordnung an einer Servoventilanordnung, insbesondere für eine Kraftfahrzeug-Servolenkung, mit zwei relativ zueinander verdrehbaren Betätigungsteilen, die in Abhängigkeit ihrer Relativverdrehung ein Regelventil betätigen, wobei sich die Betätigungsteile an ihrem Umfang koaxial übergreifen und einen Überlappungsbereich bilden, in dem an einem der Betätigungsteile Radialführungen ausgebildet sind, in denen Rückwirkungskörper verstellbar sind, die in am anderen der Betätigungsteile ausgebildeten Axialnuten mit steuerbarem Hydraulikdruck eindrückbar sind, wobei die Axialnuten im Querschnitt bezüglich der Rückwirkungskörper konkav ausgebildet sind, kennzeichnet sich dadurch, daß die Betätigungsteile im Überlappungsbereich Kontaktzonen aufweisen, die bei einer vorbestimmten maximalen Grenzrelativverdrehung aneinander zur Anlage kommen und eine weitergehende Relativverdrehung verhindern.

Description

Die Erfindung betrifft eine Rückwirkungsanordnung an einer hydraulischen Servoventilanordnung, insbesondere für eine Servolenkung eines Kraftfahr­ zeuges, mit zwei relativ zueinander verdrehbaren Betätigungsteilen, die in Ab­ hängigkeit ihrer Relativverdrehung ein hydraulisches Regelventil betätigen.
Hydraulische Servolenkungen sind allgemein bekannt und werden in die mei­ sten Kraftfahrzeuge serienmäßig eingebaut. Servolenkungen weisen einen die gelenkten Fahrzeugräder betätigenden Servomotor auf, der üblicherweise durch eine Servoventilanordnung betätigt wird. Die Betätigung bzw. Verstel­ lung der Servoventilanordnung erfolgt in der Regel durch eine Verstellbewe­ gung, die über eine Lenkhandhabe, z. B. Lenkhandrad, in das Lenksystem ein­ gebracht wird. In diesem Zusammenhang ist es auch grundsätzlich bekannt, die am Lenkhandrad spürbare bzw. bei Lenkmanövern aufzubringende Kraft paramenterabhängig zu verändern, um beispielsweise die Lenkung bei hoher Geschwindigkeit etwas schwergängiger und bei sehr geringer Geschwindig­ keit, insbesondere für einen für Rangiermanöver typischen Geschwindigkeits­ bereich, besonders leichtgängig zu machen. Dazu werden sogenannte Rück­ wirkungsanordnungen eingesetzt, durch die sich die für eine Verstellung der Servoventilanordnung notwendige Kraft verändern läßt.
Aus der DE 196 16 439 C1 ist eine derartige Rückwirkungsanordnung be­ kannt, die an einer nach Art einer Drehschieberanordnung ausgebildeten Ser­ voventilanordnung vorgesehen ist. Dabei kann durch die Rückwirkungsanord­ nung die Kraft, die für eine Verdrehung von Drehschieber und Steuerbuchse der Drehschieberanordnung relativ zueinander notwendig ist, steuerbar variiert werden. Bei der bekannten Rückwirkungsanordnung wird diese Kraft­ veränderung dadurch erreicht, daß an einem drehschieberseitigen Wellenteil mehrere axiale Nuten sternförmig angeordnet sind, die in einem Schnitt quer zur Längsachse des Wellenteiles V-förmig ausgebildet sind. Des weiteren sind an einem Buchsenabschnitt, welcher das Wellenteil mit den axialen Nuten koaxial umfaßt, Radialführungen für mit steuerbarem Hydraulikdruck in die Nuten eindrückbare Rückwirkungskörper angeordnet.
Wenn nun bei der bekannten Rückwirkungsanordnung der die axialen Nuten enthaltende Drehschieber und die drehfest mit dem die Radialführungen ent­ haltenden Buchsenabschnitt gekoppelte Steuerbuchse der Servoventilanord­ nung relativ zueinander verdreht werden, verdreht sich daher auch der Buch­ senabschnitt relativ zu den Nuten, mit der Folge, daß die als Kugeln ausgebil­ deten Rückwirkungskörper lediglich an entweder rechten oder linken Flanken der V-förmigen Nuten anliegen und entsprechend den Hydraulikdruckkräften, die die Kugeln nach radial einwärts zu drängen suchen, eine Rückstellkraft er­ zeugen, welche einer Verstellung von Drehschieber und Steuerbuchse aus de­ ren relativer Mittellage oder Normallage entgegenwirkt. Die Größe der einer Relativverstellung zwischen Drehschieber und Steuerbuchse entgegenwirken­ den Rückstellkraft hängt von der Höhe des Hydraulikdruckes ab, mit dem die Kugeln in die Nuten gedrängt werden.
Die bekannte Konstruktion ist aufwendig, da eine Vielzahl von symmetrisch wirkenden Rückwirkungskörper erforderlich ist, um den zwischen den relativ zueinander drehverstellbaren Bauteilen auftretenden Kräften entsprechende Gegenkräfte entgegenbringen zu können.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Rückwirkungsanordnung an einer Servoventi­ lanordnung der eingangs angegebenen Art aufzuzeigen.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch eine Rückwirkungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die koaxial ineinandergesteckten, relativ zueinander verdrehbaren Bauteile bzw. Betäti­ gungsteile so auszugestalten, daß sich bei einer maximal zulässigen Grenzrela­ tivverdrehung ein Formschluß zwischen den beiden Betätigungsteilen ausbil­ det. Auf diese Weise wird effektiv eine weitergehende Verdrehung der Betäti­ gungsteile relativ zueinander verhindert. Die Rückwirkungskörper sind dann von den zwischen den relativ zueinander verdrehbaren Betätigungsteilen herr­ schenden Kräften entlastet.
Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rückwirkungsanordnung können die Kontaktzonen flächig, insbesondere als ebene Flächen oder ballig bzw. konvex, ausgebildet sein und dementspre­ chend bei der Grenzrelativverdrehung großflächig aneinander zur Anlage kommen. Auf diese Weise können große Kräfte übertragen werden, ohne daß eine Gefahr von Beschädigungen besteht.
Bei einer Weiterbildung der Rückwirkungsanordnung können die Radialführun­ gen im radial innenliegenden Betätigungsteil und die Axialnuten im radial au­ ßenliegenden Betätigungsteil ausgebildet sein. Aufgrund dieser Maßnahme wirken die Rückwirkungskörper radial von innen nach außen, so daß für die Kraftübertragung zwischen den Betätigungsteilen ein möglichst großer Hebel­ arm erreicht wird. Aufgrund dieser Bauweise ist bereits eine geringe Anzahl von Rückwirkungskörpern ausreichend, um große Rückstellkräfte übertragen zu können.
Entsprechend einer bevorzugten Weiterbildung können dann zwei Radialfüh­ rungen vorgesehen sein, die um 180° versetzt am innenliegenden Betäti­ gungsteil angebracht sind. Eine derartige Ausführungsform ist besonders ein­ fach, z. B. durch eine durchgehende Bohrung, herstellbar und ermöglicht eine kompakte Bauform.
Die Kontaktflächen des innenliegenden Betätigungsteiles können beispiels­ weise durch Umformung (Fließpressen) in einem Arbeitsgang besonders ein­ fach hergestellt werden, wenn diese an zwei zueinander parallelen und einan­ der gegenüberliegenden Wandbereichen ausgebildet sind.
Um einen hochwirksamen Formschluß bei der Grenzrelativverdrehung zwi­ schen den beiden Betätigungsteilen zu erzielen, können bei einer Weiterbil­ dung der erfindungsgemäßen Rückwirkungsanordnung die Kontaktflächen des außen liegenden Betätigungsteiles an Wandsegmenten ausgebildet sein, von denen jeweils zwei dem jeweiligen Wandbereich des innenliegenden Betäti­ gungsteiles gegenüberliegen. Diese Wandsegmente sind zueinander geneigt angeordnet, wobei die Neigung der Wandsegmente bezüglich des korrespon­ dierenden Wandbereiches, mit dem das jeweilige Wandsegment zur Ausbil­ dung des Formschlusses zusammenwirken soll, in der Normallage der Betäti­ gungsteile gleich dem Winkel der Grenzrelativverdrehung ist. Auf diese Weise kommen die Kontaktflächen tangential bzw. flächig aneinander zur Anlage.
Eine besonders einfache Herstellung des außenliegenden Betätigungsteiles ergibt sich dann, wenn die Verstellrichtung der Rückwirkungskörper in den Radialführungen parallel zu den Kontaktflächen der Wandbereiche des innen­ liegenden Betätigungsteiles angeordnet sind. Denn dann können die einander gegenüberliegenden Axialnuten und die einander gegenüberliegenden, paar­ weise angeordneten Wandsegmente an um 90° zueinander versetzten Berei­ chen des außenliegenden Betätigungsteiles ausgebildet werden, was herstel­ lungstechnisch relativ einfach realisierbar ist.
Entsprechend einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform der erfin­ dungsgemäßen Rückwirkungsanordnung kann das innenliegende Betätigungs­ teil hohl ausgebildet sein, wobei das hohle Innere des innenliegenden Betäti­ gungsteiles mit den Radialführungen kommuniziert und einen Hydraulikan­ schluß aufweist, so daß die Hydraulikdruckbeaufschlagung der Rückwirkungs­ körper durch das Innere des inneren Betätigungsteiles erfolgt. Auf diese Weise kann die Hydraulikbetätigung der Rückwirkungskörper vollständig in die ohne­ hin schon kompakt ausgebildete Rückwirkungsanordnung integriert werden.
Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Rückwirkungsanordnung kann das hohle Innere des innen liegenden Betätigungsteiles koaxial von einem Drehstab durchdrungen sein, der einenends mit dem innenliegenden Betäti­ gungsteil und anderenends mit dem außenliegenden Betätigungsteil drehfest verbunden ist, wobei der Drehstab im Inneren des innenliegenden Betäti­ gungsteiles einen Ringraum ausbildet, durch den die Hydraulikdruckbeauf­ schlagung der Rückwirkungskörper erfolgt. Mit Hilfe des Drehstabes werden die Betätigungsteile in ihre Normallage relativ zueinander vorgespannt. Dabei ist das vom Drehstab auf die Betätigungsteile übertragene Rückstellmoment proportional zur Relativverdrehung zwischen den Betätigungsteilen. Dieses Rückstellmoment kann dann in Abhängigkeit der Hydraulikdruckbeaufschla­ gung der Rückwirkungskörper mehr oder weniger verstärkt werden.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Rückwir­ kungsanordnung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnun­ gen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen, jeweils schematisch,
Fig. 1 einen Längsschnitt durch zwei miteinander gekoppelte Betätigungs­ teile der erfindungsgemäßen Rückwirkungsanordnung sowie deren Kopplung an eine hydraulische Servoventilanordnung,
Fig. 2 einen Querschnitt entsprechend dem Schnitt II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Längsschnitt wie in Fig. 1 durch einen Überlappungsbereich der Betätigungsteile, jedoch in einer dazu um 90° gedrehten Schnit­ tebene, und
Fig. 4 Kennlinien einer Ausführung entsprechend Fig. 1.
Entsprechend den Fig. 1, 2 und 3 weist die erfindungsgemäße Rückwirkungs­ anordnung 6 ein erstes, zylindrisches Betätigungsteil 1 auf, das an einem axialen Ende, entsprechend Fig. 1 dem unteren axialen Ende, in ein zweites, zylindrisches Betätigungsteil 2 koaxial hineinragt. Dabei ist ein Überlappungs­ bereich ausgebildet, der in Fig. 1 mit einer mit 7 benannten geschweiften Klammer gekennzeichnet ist. In diesem Überlappungsbereich 7 umfaßt ein axiales Ende, entsprechend Fig. 1 das obere axiale Ende, des zweiten Betäti­ gungsteiles 2 radial das zugewandte axiale Ende des ersten Betätigungsteiles 1, wobei sich eine koaxiale Überlappung ausbildet.
Das erste Betätigungsteil 1 ist hohl ausgebildet, wobei in einem Inneren 8 koaxial zu den Betätigungsteilen 1 und 2 ein Drehstab 3 angeordnet ist. Der Drehstab 3 ist an seinem oberen axialen Ende drehfest mit dem ersten Betäti­ gungsteil 1 verbunden. Der Drehstab 3 ragt aus dem dem zweiten Betäti­ gungsteil zugewandten axialen Ende des ersten Betätigungsteiles 1 axial her­ aus und dringt in das zweite Betätigungsteil 2 ein und ist mit diesem ebenfalls drehfest verbunden. Ein Durchtritt 9, durch den der Drehstab 3 aus dem er­ sten Betätigungsteil 1 axial austritt, ist mit einem Lagerungs-/Dich­ tungselement 10 für den Drehstab 3 ausgestattet. Zusätzlich kann ent­ sprechend Fig. 3 eine O-Ringdichtung 27 vorgesehen sein.
Im Überlappungsbereich 7 enthält das erste Betätigungsteil 1 zwei fluchtend zueinander angeordnete Radialführungen 11, in denen jeweils ein als Kugel ausgebildeter Rückwirkungskörper 4 radial beweglich ist. Die Kugeln bzw. Rückwirkungskörper 4 dichten dabei im wesentlichen die Radialführungen 11 gegenüber dem Inneren 8 ab. Die Radialführungen 11 kommunizieren mit dem Inneren 8 des ersten Betätigungsteiles 1. Am ersten, innenliegenden Betäti­ gungsteil 1 ist außerdem ein Hydraulikanschluß 25 angebracht, der eine nicht dargestellte Hydraulikdruckquelle mit dem Inneren 8 verbindet. Durch eine entsprechende Hydraulikdruckbeaufschlagung des Inneren 8 werden auch die Kugeln 4 mit Hydraulikdruck beaufschlagt, so daß diese radial nach außen ge­ drängt werden.
Entsprechend Fig. 3 ist im Bereich der Kugeln 4 ein als Blende 26 ausgebilde­ ter Hydraulikmittelaustritt vorgesehen, der mit dem Inneren 8 kommuniziert und z. B. mit einem relativ drucklosen Hydraulikmittelreservoir verbunden ist. Durch die Blende wird eine definierte Drosselstelle geschaffen, die eine Ver­ nachlässigung der toleranzabhängigen Drosselstellen ermöglicht, die sich bei der Umströmung der Kugeln 4 in deren Passungen ergeben. Die Kennlinien der Rückwirkungsanordnung 6 können dadurch von den Toleranzen der Kugelpas­ sungen unabhängig werden. Außerdem können durch die Blende 26 Schmutz­ partikel abströmen, die unter Umständen die Kugeln 4 blockieren könnten.
Jeder Kugel 4 ist eine Axialnut 5 zugeordnet, die im zweiten, außenliegenden Betätigungsteil 2 ausgespart ist. Die Axialnuten 5 weisen dabei entsprechend dem in Fig. 2 dargestellten Querschnitt II-II eine bezüglich der Kugel 4 konkave Form auf, wodurch eine Druckbelastung der Kugeln 4 die Kugeln 4 an den Flanken der Axialnut 5 abgleiten läßt und eine Rückstellkraft bewirkt, welche die Betätigungsteile 1 und 2 in die in Fig. 2 dargestellte Normallage zu ver­ stellen vermag. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Axialnuten 5 im Querschnitt II-II abgerundete Formen auf. Ebenso ist eine V-förmige Ausge­ staltung möglich.
In einem Axialabschnitt des Überlappungsbereiches 7, der in Fig. 1 mit einer mit 12 benannten geschweiften Klammer gekennzeichnet ist und der sich ent­ sprechend Fig. 1 unten an die Radialführungen 11 bzw. an die Axialnuten 5 anschließt, sind am ersten, innen liegenden Betätigungsteil 1 zwei zueinander parallele Wandbereiche 13 mit ebenen Oberflächen ausgebildet. Dabei sind die parallelen Wandbereiche 13 so orientiert, daß sie parallel zu den Verstell­ richtungen der Kugeln 4 in den Radialführungen 11 verlaufen.
Gegenüberliegend von den Wandbereichen 13 des ersten Betätigungsteiles 1 sind im Axialabschnitt 12 am zweiten Betätigungsteil 2 Wandsegmente 14 mit ebenen Oberflächen ausgebildet. Jeweils zwei Wandsegmente 14 sind einem Wandbereich 13 zugewandt und sind spiegelsymmetrisch bezüglich des Wandbereiches 13 geneigt, wenn sich die Betätigungsteile 1 und 2 in der in Fig. 2 dargestellten Normallage zueinander befinden. Die einem Wandbereich 13 zugewandten Wandsegmente 14 grenzen in einem mittleren Abschnitt mit minimalem Abstand vom Wandbereich 13 aneinander. Der Abstand zwischen den Wandsegmenten 14 und dem Wandbereich 13 ist dabei so gewählt, daß eine klemm- und sperrfreie Drehverstellung zwischen den Betätigungsteilen 1 und 2 gewährleistet ist.
Die Neigung der Wandsegmente 14 bezüglich dem zugeordneten Wandbereich 13 definiert die maximal mögliche Relativverdrehung (Grenzrelativverdrehung) zwischen den Betätigungsteilen 1 und 2. Dabei sind die Wandsegmente 14 geometrisch so ausgebildet und angeordnet, daß die Wandsegmente 14 bei Erreichen der Grenzrelativverdrehung flächig, insbesondere plan bzw. tangen­ tial, an den Wandbereichen 13 zur Anlage kommen. Die Wandbereiche 13 und die Wandsegmente 14 weisen zu diesem Zweck entsprechende Kontaktflä­ chen auf.
Die Betätigungsteile 1 und 2 der erfindungsgemäßen Rückwirkungsanordnung 6 wirken beispielsweise mit einem nach Art einer Drehschieberanordnung ausgebildeten Regelventil 15 zusammen, wobei diese Wirkverbindung in Fig. 1 durch einen gepunkteten Doppelpfeil 16 symbolisiert ist. Dabei bewirkt eine Relativverdrehung der Betätigungsteile 1 und 2 in der einen oder anderen Drehrichtung eine Schaltbetätigung des Regelventils 15 in der einen oder an­ deren Richtung. Das Regelventil 15 ist einerseits über eine Rückführungslei­ tung 17 mit einem relativ drucklosen Hydraulikmittelreservoir 18 verbunden sowie an die Druckseite einer Hydraulikmittelpumpe 19 angeschlossen, deren Saugseite mit dem Hydraulikmittelreservoir 18 verbunden ist. Andererseits ist das Regelventil 15 über zwei Motorleitungen 20 mit zwei Kammern 21 eines als Servomotor dienenden Kolben-Zylinder-Aggregates 22 verbunden. Je nach dem, wie das Regelventil 15 verstellt bzw. geschaltet wird, baut sich über die Motorleitungen 20 an einem Kolben 23 des Servomotors 22 ein Differenz­ druck auf, der eine Axialverstellung des Kolbens 23 und somit einer damit ge­ koppelten Kolbenstange 24 bewirkt. Die Kolbenstange 24 ist mit nicht darge­ stellten Fahrzeuglenkrädern antriebsverbunden, derart, daß eine Axialverstel­ lung der Kolbenstange 24 eine Lenkbewegung der Fahrzeuglenkräder unter­ stützt.
Das erste Betätigungsteil 1 der Rückwirkungsanordnung 6 ist beispielsweise mit einem nicht dargestellten Lenkhandrad der Fahrzeuglenkung antriebsver­ bunden, derart, daß eine Drehbetätigung des Lenkhandrades eine Drehver­ stellung des Betätigungsteiles 1 bewirkt. Im Unterschied dazu ist das zweite Betätigungsteil 2 beispielsweise über eine RitzeI-Zahnstangen-Verbindung mit der Kolbenstange 24 antriebsverbunden, derart, daß eine Drehverstellung des zweiten Betätigungsteiles 2 eine Axialverstellung der Kolbenstange 24 und somit eine Lenkbewegung der damit gekoppelten Fahrzeuglenkräder bewirkt.
Die erfindungsgemäße Rückwirkungsanordnung arbeitet wie folgt:
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Normallage der Betätigungsteile 1 und 2 ist die H-Position des Regelventils 15 zugeordnet, die es in Fig. 1 einnimmt. In der H-Position kann der Servomotor 22 die Lenkung nicht unterstützen. Wenn nun über das Lenkhandrad ein Moment auf das erste Betätigungsteil 1 über­ tragen wird, hat dies eine Relativverdrehung des ersten Betätigungsteiles 1 gegenüber dem zweiten Betätigungsteil 2 entgegen der Rückstellkraft des Drehstabes 3 zur Folge. Die Relativverdrehung der Betätigungsteile 1 und 2 betätigt dabei das Regelventil 15 und verstellt dieses mehr oder weniger aus seiner H-Position. Das Regelventil 15 betätigt den Servomotor 22, der dann die erwünschte Lenkverstellung der Fahrzeuglenkräder unterstützt, in dem er die vom Fahrer aufzubringenden Lenkkräfte reduziert.
Da das Maß der Servounterstützung durch den Servomotor 22 vom Maß der Verstellung des Regelventils 15 aus seiner H-Position abhängt und da das Maß der Verstellung des Regelventils 15 vom Maß der Relativverdrehung der Betä­ tigungsteile 1 und 2 abhängt, wird die Schwergängigkeit oder Leichtgängigkeit der Servolenkung durch die der Relativverdrehung der Betätigungsteile 1 und 2 entgegenwirkenden Gegenkräfte bestimmt. Diese Gegenkräfte sind zum ei­ nen die elastizitätsbedingte Rückstellkraft des Drehstabes 3, zum anderen müssen zur Erzielung einer Relativverdrehung zwischen den Betätigungsteilen 1 und 2 die Kugeln 4 radial nach innen entgegen dem daran anliegenden Hy­ draulikdruck verstellt werden. Da die elastizitätsbedingte Rückstellkraft des Drehstabes 3 festliegt und nicht veränderbar ist, kann die Schwergängigkeit bzw. Leichtgängigkeit der Lenkung durch den an den Kugeln 4 herrschenden Hydraulikdruck variiert werden. Minimaler bzw. kein Hydraulikdruck an den Kugeln 4 bewirkt dann eine maximale Leichtgängigkeit, während maximaler Hydraulikdruck eine maximale Schwergängigkeit zur Folge hat, wobei beliebi­ ge Zwischenstufen steuerbar sind.
In Fig. 4 sind mehrere Kennlinien K1 bis K3 dargestellt, die mit einer Rückwir­ kungsanordnung 6 gemäß Fig. 1 erzielbar sind. Die Kennlinien K1, K2, K3 geben den Zusammenhang zwischen einem an einem Lenkhandrad aufgebrachten Moment M und einem damit gekoppelten Hydraulikdruck P an, der mit der damit erzielbaren Servounterstützung korreliert. Die unterschiedlichen Kennli­ nien K1, K2, K3 sind verschiedenen Drehzahlen des Motors zugeordnet. Bei einer niedrigen Motordrehzahl gilt der Zusammenhang entsprechend der Kennlinie K1, d. h. im Rangierbetrieb kann mit einem relativ kleinen Lenkmoment M eine maximale Servounterstützung P erreicht werden. Im Unterschied dazu ist bei größeren Drehzahlen, d. h. bei relativ großen Fahrzeuggeschwindigkeiten, ein relativ großes Lenkmoment M erforderlich, um eine entsprechende Servoun­ terstützung zu erhalten. Zwischen den extremen Kennlinien K1 und K3 sind be­ liebige Kennlinien K2 einstellbar.

Claims (12)

1. Rückwirkungsanordnung an einer hydraulischen Servoventilanordnung, ins­ besondere für eine Servolenkung eines Kraftfahrzeuges, mit zwei relativ zuein­ ander verdrehbaren Betätigungsteilen (1, 2), die in Abhängigkeit ihrer Relativ­ verdrehung ein hydraulisches Regelventil (15) betätigen, wobei das eine Betä­ tigungsteil (2) das andere Betätigungsteil (1) an dessen Umfang in einem Überlappungsbereich (7) teilweise koaxial übergreift und radial umfaßt, wobei im Überlappungsbereich (7) an einem der Betätigungsteile (1) Radialführungen (11) ausgebildet sind, in denen Rückwirkungskörper (4) radial beweglich ge­ führt sind, wobei gegenüber den Radialführungen (11) am anderen der Betäti­ gungsteile (2) Axialnuten (5) ausgebildet sind, in welche die Rückwirkungskör­ per (4) mit steuerbarem Hydraulikdruck eindrückbar sind, wobei die Nuten (5) in einem Schnittbild (II-II) quer zur Längsachse der Betätigungsteile (1, 2) be­ züglich der Rückwirkungskörper (4) konkav ausgebildet sind, so daß das Ein­ drücken der Rückwirkungskörper (4) in die korrespondierenden Nuten (5) eine Vorspannung der Betätigungsteile (1, 2) in eine Normallage relativ zueinander bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsteile (1, 2) im Überlappungsbereich (7) Kontaktzonen (13, 14) aufweisen, die bei einer vorbestimmten maximalen Grenzrelativver­ drehung aneinander zur Anlage kommen und eine weitergehende Relativver­ drehung verhindern.
2. Rückwirkungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktzonen als Flächen (13, 14) ausgebildet sind, die bei der Grenz­ relativverdrehung flächig aneinander zur Anlage kommen.
3. Rückwirkungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen (13, 14) eben ausgebildet sind.
4. Rückwirkungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Radialführungen (11) im radial innenliegenden Betätigungsteil (1) und die Axialnuten (5) im radial außenliegenden Betätigungsteil (2) ausgebildet sind.
5. Rückwirkungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Radialführungen (11) vorgesehen sind, die um 180° versetzt am in­ nenliegenden Betätigungsteil (1) angebracht sind.
6. Rückwirkungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktflächen des innenliegenden Betätigungsteiles (1) an zwei zu­ einander parallelen und einander gegenüberliegenden Wandbereichen (13) ausgebildet sind.
7. Rückwirkungsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktflächen des außenliegenden Betätigungsteiles (2) an Wand­ segmenten (14) ausgebildet sind, von denen jeweils zwei dem jeweiligen Wandbereich (13) des innenliegenden Betätigungsteiles (1) gegenüberliegen und die zueinander geneigt angeordnet sind, wobei die Neigung jedes Wand­ segmentes (14) bezüglich des korrespondierenden Wandbereiches (13) in der Normallage der Betätigungsteile (1, 2) gleich dem Winkel der Grenzrelativver­ drehung ist.
8. Rückwirkungsanordnung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellrichtung der Rückwirkungskörper (4) in den Radialführungen (11) parallel zu den Kontaktflächen der Wandbereiche (13) des innenliegenden Betätigungsteiles (1) verlaufen.
9. Rückwirkungsanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das innenliegende Betätigungsteil (1) hohl ausgebildet ist, wobei das hohle Innere (8) des innenliegenden Betätigungsteiles (1) mit den Radialfüh­ rungen (11) kommuniziert und einen Hydraulikmittelanschluß (25) aufweist, so daß die Hydraulikdruckbeaufschlagung der Rückwirkungskörper (4) durch das Innere (8) des innenliegenden Betätigungsteiles (1) erfolgt.
10. Rückwirkungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das hohle Innere (8) des innenliegenden Betätigungsteiles (1) koaxial von einem Drehstab (3) durchdrungen ist, der einenends drehfest mit dem einen Betätigungsteil (1) und anderenends drehfest mit dem anderen Betätigungsteil (2) verbunden ist, wobei der Drehstab (3) im Inneren (8) des innenliegenden Betätigungsteiles (1) einen Ringraum ausbildet, durch den die Hydraulikdruck­ beaufschlagung der Rückwirkungskörper (4) erfolgt.
11. Rückwirkungsanordnung nach einem der Ansprüche 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß das hohle Innere (8) des innenliegenden Betätigungsteiles (1) einen Hy­ draulikmittelaustritt aufweist, der als Blende (26) ausgebildet ist.
12. Rückwirkungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückwirkungskörper als Kugeln (4) ausgebildet sind.
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