DE19855240A1

DE19855240A1 - Verfahren zur Herstellung von Spiralglaswendeln für Leuchtstofflampen mit achsparallelen Enden

Info

Publication number: DE19855240A1
Application number: DE19855240A
Authority: DE
Inventors: Walter Holzer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-11-30
Filing date: 1998-11-30
Publication date: 2000-05-31
Also published as: CN1256506A

Abstract

Die Erfindung hat die Aufgabe, die bisher übliche Herstellung von Glaswendeln für Leuchtstofflampen zu vereinfachen, indem sowohl das Wendeln als auch das Anbiegen der Enden des Glasrohres ohne zwischenzeitliches Erhitzen in einem Arbeitsgang ermöglicht wird.

Description

Die Herstellung von Spiralglaswendeln für Leuchtstofflampen ist nach wie vor über wiegend Handarbeit und aus Kostengründen nur in Niedriglohnländern möglich.

Einfache Wendelvorrichtungen haben sich zu diesem Zweck gut bewährt und sind weit verbreitet.

Einen besonderen Aufwand verlangt das anschließende Anbiegen der achsparallelen Enden der Glaswendeln. Dieser Arbeitsgang erfordert nicht nur hohes handwerkliches Können, sondern kann derzeit nur nach einem erneuten Aufheizen der Biegestellen ausgeführt werden.

Das zweimalige Erhitzen der Glasrohre verursacht einen zusätzlichen Energiever brauch. Selbst in Billiglohnländern ist dieser zusätzliche Arbeitsgang ein wesentlicher Kostenfaktor.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, welches das zweimalige Er hitzen der Glasrohre vermeidet und eine Vorrichtung anzugeben, welche das Anbie gen der achsparallelen Enden der Glasrohre in einer einzigen Vorrichtung nach dem Wendeln ermöglicht.

Das Verfahren besteht darin, das erhitzte Glasrohr zunächst durch eine rotierende Bewegung des Wickeldorns zu einer Wendel zu formen und anschließend durch eine axiale Verschiebung des Wickeldorns ausreichend Platz zu schaffen, um ein Anbiegen der Enden des Glasrohres in eine achsparallele Richtung zu ermöglichen.

Um die Wendel nicht abschrauben zu müssen, wird vorgeschlagen, den Wickeldorn als glatten Zylinder ohne Gewindeprofil auszubilden. Bisher ist es üblich, den Wickel dorn mit einem Gewinde zu versehen, um der Wendel die gewünschte Form zu geben. Erfindungsgemäß geschieht dies durch eine geneigte Auflagefläche, deren Neigung dem Steigungswinkel der Wendel entspricht, auf die das erhitze Glasrohr aufgelegt und dem rotierenden Wickeldorn zugeführt wird. Dabei wird - wie bisher üblich - der Wickeldorn axial der Gewindesteigung entsprechend verschoben. Nach Erreichen der gewünschten Wendellänge endet die schraubende Drehbewe gung des Wickeldorns und der Wickeldorn wird soweit linear von der Auflagefläche wegbewegt, daß die Bedienungsperson bequem die abstehenden Enden des Glasroh res abbiegen kann. Dazu dienen zwei Absätze, welche die Konturen der gewünschten Anformung der achsparallelen Enden des Glasrohres aufweisen. Anschläge erleich tern das genaue Einhalten der Maße.

Eine Halterung des Wickeldorns mit geringerem Durchmesser schafft zusätzlichen Platz, um die Enden des Glasrohres anfassen zu können.

Um die endgültige Form der angebogenen Enden des Glasrohres zu erreichen, wird ferner vorgeschlagen, mit beweglichen Andrückformen, z. B. aus Graphit, die Enden des Glasrohres in die vorgegebene Form zu pressen.

Es folgt eine ausführliche Beschreibung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die nur als Beispiel zu werten ist, da viele Konstruktionsdetails den jeweiligen Verhältnis sen angepaßt oder verändert werden können.

Fig. 1 und Fig. 2 zeigen einen Wickeldorn in Vorder- und Seitenansicht in der Aus gangslage.

Die Fig. 1a und 2a sind die dazugehörigen Grundrisse.

Fig. 3 zeigt den gleichen Wickeldorn nach erfolgter Wendelung.

Fig. 4 stellt den Wickeldorn in vollständig ausgefahrener Stellung mit den bereits an geformten Enden des Glasrohres dar.

Die Fig. 3a und 4a sind ebenfalls die dazugehörigen Grundrisse.

Fig. 4 zeigt schematisch eine Andrückform zur endgültigen Formgebung und

Fig. 4a stellt schematisch eine Abstreifvorrichtung dar.

Zunächst die ausführliche Beschreibung eines erfindungsgemäßen Wickeldorns, der die Herstellung der Glaswendel und das Anformen der achsparallelen Enden des Glasrohres in einem Arbeitsgang gestattet.

Anhand von Fig. 1 kann zunächst der prinzipielle Aufbau eines erfindungsgemäßen glatten, zylindrischen Wickeldorns (1) erklärt werden. Er trägt am oberen Ende zwei Mitnehmer (2), die - wie meist üblich - einfache runde Stifte sind oder auch eine dreidimensionale Form haben können, um der oberen Ausbildung der Wendel besser verformbare Radien zu geben.

Am unteren Ende des Wickeldorns (1), das heißt an der Stelle, wo die Wendel endet, befinden sich am Wickeldorn (1) zwei um 180 Grad versetzte Absätze (4) mit Kontu ren (8), welche der gewünschten Formgebung der abzubiegenden Enden (7) des Glasrohres (11) entsprechen. Die Absätze (4) des Wickeldorns (1) tragen auch An schläge (5), die beim Ablegen der Enden (7) des Glasrohres (11) helfen, die genaue Positionierung zu finden. Der Wickeldorn (1) ist an einer Halterung (6) befestigt, die einen wesentlich geringeren Durchmesser haben soll, um die abgebogenen Enden (7) gut halten zu können.

Fig. 1a zeigt die genannten Teile des Wickeldorns (1) im Grundriß.

Bei Beginn des Biegevorganges befindet sich der Wickeldorn (1), wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, mit seinem oberen Ende in der Höhe der geneigten Auflage (3), die als Arbeitstisch zu verstehen ist. Wie in Fig. 2 gezeigt, wird das erhitzte und leicht ver formbare Glasrohr (11) zwischen die Mitnehmer (2) aufgesetzt und auf die geneigte Auflage (3) gelegt. Zum besseren Verständnis ist das Glasrohr (11) auch in gestri chelten Linien beim Einsetzen dargestellt.

Durch einen mechanischen oder anderen Antrieb wird nun der Wickeldorn (1) in eine schraubende Drehbewegung gesetzt, d. h. er vollführt eine drehende und gleichzeitig axiale Bewegung, so daß sich das Glasrohr (11) in einer Schraubenlinie auf den glatten, zylindrischen Teil des Wickeldorns (1) aufwickelt. Den exakten Verlauf der Wendel (12) und ihrer Steigung bestimmt nicht nur die axiale Vorschubbewegung des Wickeldorns, sondern auch der Anstellwinkel der geneigten Auflage (3). In dem dargestellten Beispiel wird nach 1¹/₄ Umdrehungen des Wickeldorns (1) der Wendel vorgang beendet und die in Fig. 3 dargestellte Lage erreicht. Dabei stehen die Enden (7) des Glasrohres (11), wie in Fig. 3a zu sehen, etwa tangential ab und liegen noch auf der geneigten Auflage (3).

Verfahrensgemäß ist nun der Wendelvorgang beendet und der Wickeldorn (1) wird linear ausgefahren, wie in Fig. 4 dargestellt. Nun können von der Bedienungsperson die beiden abstehenden Enden (7) von Hand an die Konturen (8) angelegt und bis zu den Anschlägen (5) gebogen bzw. an die Form des Wickeldorns (1) angepaßt wer den.

Da das Andrücken der heißen Enden (7) des Glasrohres (11) von Hand schwierig ist, kann durch Andrückformen (9) z. B. aus Graphit oder anderem wärmebeständigen Material die endgültige genaue Form mechanisch hergestellt werden. Die Fig. 4 und 4a zeigen schematisch eine derartige Anordnung, die entweder von Hand oder me chanisch bewegt werden kann. Im einfachsten Fall kann eine derartige Andrückform (9) als Zange ausgeführt werden.

Zusammenfassend kann man betonen, daß die erfindungsgemäße Herstellung von Spiralglaswendeln nicht nur die Arbeitszeit auf etwa die Hälfte verkürzt, sondern auch den Energieaufwand wesentlich reduziert und damit auch Kosten spart. Die Produk tionsleistung wird enorm erhöht und damit der Investitionsaufwand verringert.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung von Spiralglaswendeln für Leuchtstofflampen mit achsparallelen Enden, dadurch gekennzeichnet, daß die spirale Wendelung und das Anbiegen der achsparallelen Enden in einem Arbeitsgang mittels einer Vorrichtung erfolgt, welche zunächst eine drehend-schraubende und an schließend eine lineare Bewegung in Achsrichtung der Lampe ausführt.

2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß der Wickeldorn kein Profil besitzt, sondern zur Einhaltung der Gewindesteigung der Wendel eine geneigte Auflagefläche vorhanden ist, deren Neigung dem Winkel der Gewindesteigung entspricht.

3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß der Wickeldorn an einem Ende einen Mitnehmer trägt und am Ende der Wendelung zwei Absätze am Zylinder mit größerem Durchmesser vorhanden sind, welche die Kontur der gewünschten Anformung der achsparallelen Enden des Glasrohres aufweisen.

4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß Anschläge am Wickeldorn vorhanden sind, welche die genaue Lage der abgebogenen achsparallelen Enden bestimmen.

5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß der Wickeldorn auf einer Halterung mit wesentlich geringerem Durchmesser angeordnet ist, um die Enden der Glasrohre auch in abgeboge nem Zustand unbehindert halten zu können.

6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß bewegliche Andrückformen vorhanden sind, die nach dem Ab biegen der Enden in ihre achsparallele Lage die genaue Positionierung vor nehmen.