DE19855104A1 - Neue synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte - Google Patents
Neue synäretische Gele und deren ausgehärtete EndprodukteInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung sind synäretische Gele auf der Basis von Chitosan, Wasser, Säure und einem mindestens zweiwertigen Aldehyd, alleine und in Kombination mit eingeschlossenen Füllstoffen.
Description
Gegenstand der Erfindung sind synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte, da
durch gekennzeichnet, daß sie folgende Komponenten enthalten: mindestens ein Chitosan,
mindestens einen mindestens zweiwertigen Aldehyd, mindestens eine organische oder anor
ganische Säure, Wasser.
Bei zahlreichen industriellen Prozessen fallen Abwässer an, die unerwünschterweise Partikel
enthalten (z. B. Lebensmittelverarbeitung, Holzgewinnung, Papierherstellung etc.). Diese las
sen sich, abhängig von Art, Dichte und Größe der Teilchen, nicht in jedem Falle einfach durch
Sedimentation, Zentrifugation, Filtration und ähnlichen physikalischen Trennmethoden belie
big aus der Wasserphase abtrennen. Oft bleibt eine schlammige Masse zurück, die einen ge
ringen Trockenmassenanteil aufweist und schwer weiter aufzukonzentrieren ist. Filter verstop
fen schnell, und die geringen Dichteunterschiede verzögern oder verhindern weitgehend die
Sedimentation.
In manchen Fällen (z. B. Klärschlamm) wird durch Zugabe geeigneter Flockungsmittel die
Sedimentbildung erhöht, in anderen Fällen muß entweder ein erhöhter Sauerstoffbedarf in der
Kläranlage in Kauf genommen werden oder durch aufwendige Trenntechniken das Wasser
von den Schwebstoffen befreit werden. Stellen die Partikel noch einen gewissen Materialwert
dar (z. B. kolloidales Silber bei der Photoindustrie) oder stark umweltschädliche Stoffe
(Schwermetallschlämme aus der Metallverarbeitung, Galvanisierung) so ist das Binden und
Rückgewinnen der Feststoffe von besonderem Interesse.
Bei technischen, baulichen und landwirtschaftlichen Prozessen fallen häufig feinkörnige,
staubförmige oder faserhaltige lose Materialien an, die aufgrund ihrer geringen Schüttdichte
oder ihres Staubverhaltens enorme Probleme bereiten bezüglich Beanspruchung von Lagerka
pazität, Brandschutz und Transportvolumen. So würden sich oft für derartige Abfälle noch
Verwertungsmöglichkeiten bieten, wenn sie in kompakterer Form transportierbar wären. Be
sonders die Energiegewinnung aus Biomasseabfällen (z. B. Stroh, Sägespäne, Flachsfasern) in
geeigneten Kraftwerken scheitert oft am geringen Wert der erzeugten Energie, gemessen am
Transportaufwand. Als Abhilfe werden verschiedene Kompaktierungstechniken angewandt,
die unter hohem Druck und Temperatur, eventuell nach Zusatz von Bindemitteln, aus den
losen Materialien Pellets erzeugen. Ein Beispiel dafür ist der "Biotruck 2000" der Firma Hai
mer, eine fahrbare Maschine, die Ernterückstände vom Acker aufnimmt, häckselt, trocknet
und zu Pellets preßt. So können z. B. Futtermittel und Brennstoffe effektiver transportiert und
gelagert werden. Allerdings ist, neben den beachtlichen Investitionskosten für eine solche
Maschine, die Pelletierung ihrerseits sehr energieaufwendig, so daß die Energiebilanz der
Biomassenutzung (mit -30%) deutlich verschlechtert wird.
Zahlreiche Verbundmaterialien werden dadurch hergestellt, daß Fasern oder staubfeine bis
grob geschrotete Partikel unter Beimischung geeigneter Bindemittel unter hohem Druck und
hoher Temperatur, also mit großem technischem und energetischem Aufwand, in die ge
wünschte Form gepreßt werden. Beispiele hierfür sind Preßspanplatten, die, je nach Anwen
dungszweck, unterschiedlich aufwendig gepreßt werden müssen, Hartfaserplatten, Wärme-
und Schallschutzplatten, sowie Platten zur Fassadendämmung (z. B. Heraklith®). Als Binde
mittel haben sich neben mineralischen Substanzen, die vorwiegend im Außenbereich einge
setzt werden, für Möbel-, Feuchtraum- und andere Dämmplatten des Innenbereiches beson
ders Formaldehydharze im Konzentrationsbereich von etwa 8%-10% der Gesamtmasse
durchgesetzt. Der hohe Bindemittelanteil kann dabei zu erheblichen Ausgasungen von Form
aldehyd führen. Zusätzlich ist ein großer Geräte- und Energieaufwand notwendig, da die Sä
gespäne zuerst auf unter 2% Restfeuchte getrocknet, und dann mit Bindemittel vermengt und
unter hohen Druck- und Temperaturwerten zur Rohplatte verpreßt werden müssen. Die so
erhaltene Rohplatte wird dann durch Schleif und Sägebearbeitung in ihre endgültige Form
gebracht.
Häufig wird in der Technik ein Formkörper in mehreren verschiedenen Größen benötigt. So
wird beim Entwurf von Gegenständen, deren Formgebung nicht nur von technischen, sondern
besonders von ästhetischen Gegebenheiten abhängt wie zum Beispiel Shampooflaschen,
Trinkgläser, Spielzeugfiguren, Pflanzgefäße etc. häufig ein Modell erstellt aus Ton, Wachs,
Gips, Holz, Kunststoff und dergl., um die optische Wirkung des Gegenstandes testen und op
timieren zu können. Trotz aller Möglichkeiten, mittels CAD-Software Gegenstände in 3-D-
Darstellung am Bildschirm zu betrachten, werden üblicherweise nach wie vor handhabbare
Modelle erstellt. Sobald das Modell des betreffenden Gegenstandes seine endgültige Form
erhalten hat, werden mittels aufwendiger Maschinen und Verfahren verkleinerte Abbilder des
Ursprungsobjektes erstellt. Diese sollen möglichst exakte proportionale Verkleinerungen des
Basismodells darstellen, um zum Beispiel bei Verpackungen von Kosmetikprodukten die
Wiedererkennung und Zuordnung einer kleinen Packungsgröße zur betreffenden Serie zu ge
währleisten. Mit steigender Anzahl unterschiedlicher Packungsgrößen steigt dabei der Auf
wand in der Modellerstellung.
Manche Gele sind lyophob, das heißt, sie tendieren zur Phasentrennung als Folge der Ver
dichtung der Einzelphasen, so daß sich die Grenzflächen zwischen den Phasen verkleinern.
Äußerlich wird der Vorgang sichtbar durch Austreten von Flüssigkeit bei gleichzeitiger
Schrumpfung des Gels, also einer Entquellung in Anwesenheit eines Überschusses an Flüs
sigkeit. Synärese ist im Alltag zu beobachten bei Speisequark, Joghurt, Ketchup, Senf und ist
essentiell für die Herstellung von Käse, wo die Milchgallerte entwässert werden muß [Römpp
Chemielexikon, Thieme, Stuttgart, New York, 9. Auflage 1991, Stichwort "Synärese"].
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, die vorgenannten Nachteile zu beseitigen und
neue synäretische Gele bereitzustellen.
Gelöst wurde die Aufgabe gemäß Anspruch 1. Gegenstand der Erfindung sind somit Gele, die
überwiegend auf Basis nachwachsender Rohstoffe erzeugt werden, eine starke Synärese zei
gen sowie die vielfältigen Einsatzgebiete derartiger Gele. Sie lassen sich aus vier Komponen
ten erzeugen: Die erste Komponente ist Chitosan, also desacetyliertes Chitin verschiedenen
Molekulargewichtes, die zweite Komponente ist ein zweiwertiger Aldehyd, vorzugsweise
Malondialdehyd oder Glutardialdehyd, die dritte Komponente ist eine organische oder anor
ganische Säure, vorzugsweise Ameisensäure bzw. Salzsäure, die vierte Komponente ist Was
ser. Sämtliche Komponenten werden unter geeigneten Bedingungen zur Reaktion gebracht.
Verschiedene Anwendungsbereiche dieser Gele sowie technische Details werden im folgen
den beschrieben.
Überraschend wurde gefunden, daß manche der zur Synärese befähigten Gele während ihres
Schrumpfprozesses derart hohe Kräfte entfalten, daß diese zum Auspressen schwebstoffhalti
gen Wassers (Schlamm) genutzt werden können. Das so, ohne äußere Krafteinwirkung "von
selbst" austretende Wasser ist dann absolut klar; es enthält lediglich noch echt gelöste Stoffe,
z. B. Ionen. Der Schrumpfprozeß endet erst, wenn die Feststoffe praktisch wasserfrei gepreßt
worden sind, so daß sich, neben dem aufgereinigten Wasser, ein hoher Anreicherungsgrad der
betreffenden Schwebstoffe erreichen läßt. So lassen sich Wasserreinigung und Rückgewin
nung von Feststoffen ohne sonstige Zusatzstoffe wie Flockungsmittel, Filtrierhilfen etc. in
einem einzigen Schritt durchführen. Dadurch, daß ein Restwassergehalt von nahezu Null er
reicht werden kann, ist es auch möglich, geeignete Feststoffrückstände anschließend zu ver
brennen.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können diese Gele auch dazu dienen, ur
sprünglich trockene, lose, körnige, staub- oder faserförmige Materialien zu kompaktieren.
Auch hierbei geschieht die Kontraktion völlig ohne äußere Krafteinwirkungen:
Ein synäretisches Gel kann sein Volumen im Laufe des Schrumpfprozesses auf wenige Pro zent seines Ursprungsvolumens verkleinern. Durch Beimischen losen Füllstoffes vor der Aus bildung des Geles kann das ursprüngliche Totvolumen des Füllstoffs, also die mit Luft ge füllten Zwischenräume der einzelnen Partikel, durch die Kontraktionskraft geeigneter Gele minimiert werden. Dieser Effekt kann einerseits dazu genutzt werden, das Schüttvolumen feinteiliger Materialien zu verringern, andererseits auch dazu, neue Verbundwerkstoffe zu erhalten.
Ein synäretisches Gel kann sein Volumen im Laufe des Schrumpfprozesses auf wenige Pro zent seines Ursprungsvolumens verkleinern. Durch Beimischen losen Füllstoffes vor der Aus bildung des Geles kann das ursprüngliche Totvolumen des Füllstoffs, also die mit Luft ge füllten Zwischenräume der einzelnen Partikel, durch die Kontraktionskraft geeigneter Gele minimiert werden. Dieser Effekt kann einerseits dazu genutzt werden, das Schüttvolumen feinteiliger Materialien zu verringern, andererseits auch dazu, neue Verbundwerkstoffe zu erhalten.
Je nach Reaktionsbedingungen härten derartige Gele unter starker Schrumpfung im Verlaufe
von Tagen bis Wochen zu einer glasartigen, spröden, dunkelroten Masse aus. Überraschend
wurde gefunden, daß manche der zur Synärese befähigten Gele während ihres Schrumpfpro
zesses die beim Gelieren erhaltene Form, also die Form des betreffenden Gefäßes, behalten
und während des Schrumpfvorganges nicht nur eine beachtliche mechanische Stabilität ent
wickeln, sondern zudem ausgesprochen gleichmäßig bezüglich aller drei Raumrichtungen ihre
Dimension verringern. Benutzt man die Gußform eines Gegenstandes als Reaktionsgefäß für
die Gelbildung, so erhält man einen Abguß, der aufgrund seiner kontinuierlichen Schrump
fung jedes beliebige kleinere Volumen unter ständiger Beibehaltung der Proportionen bis zu
einem Grenzwert von ca. 2-3% des Ausgangsvolumens durchläuft. Von dem verkleinerten
Gelabguß kann dann (zum Beispiel mit Wachs, Gips oder elastischen Kunststoffmassen) wie
derum eine Gußform erstellt werden, ohne das Gel zu zerstören. Auf diese Weise können aus
einem einzigen Abguß zu verschiedenen Zeiten praktisch beliebig viele unterschiedlich stark
verkleinerte Modelle erstellt werden. Selbst der verkleinerte Abguß einer Geldmünze konnte
ausgesprochen detailgetreu erzeugt werden.
Überraschend wurde gefunden, daß sich bei der Reaktion von sauer gelöstem Chitosan mit
einem zweiwertigen Aldehyd wie zum Beispiel Malondialdehyd oder Glutardialdehyd im
Verlaufe mehrerer Stunden aus der ursprünglich leicht viskosen Lösung ein stabiles, nicht
fließendes Gel bildet, das in den unter 2a) bzw. 2b) beschriebenen Weisen nutzbar ist. So
konnte einerseits durch vorheriges Zumischen von Sägespänen, Flachsfasern oder Cellulose
pulver das Ursprungsschüttvolumen der Feststoffe auf weniger als die Hälfte bis ca. 1/3 redu
ziert werden. Bei einem Bindemittelanteil von ca. 2% oder weniger läßt sich so das lose
Schüttgut mit minimalem Aufwand ohne äußeren Druck und aufwendige Technik kompaktie
ren. Da die Gelmatrix danach strebt, sich auch bei Anwesenheit von Wasserüberschüssen zu
entquellen, kann der Prozeß auch ohne Überdachung im Freien durchgeführt werden. Dies
kann für die Nutzung landwirtschaftlicher Reststoffe von Bedeutung sein oder zur Rückge
winnung von Prozeßwasser aus Schlämmen.
Die entstehenden Briketts, deren Form durch das Gußgefäß vorgegeben ist, weisen zudem
eine beachtliche Stabilität und Härte auf. So können durch große, flache Gußformen Platten
erhalten werden, die, je nach Art des Füllstoffes und der Bindemittelkonzentration, mit kon
ventionell hergestellten Wärmedämm- und Preßspanplatten vergleichbar sind. Auch andere
Formkörper wie Palettenfüße, Pflanztöpfe, Möbelteile, Puppenköpfe, Autoinnenverkleidun
gen sind aus derartigen Materialien denkbar.
Bei geringer Einsatzkonzentration an Chitosan (0,5%-1%) können kleinteilige Pflanzenab
fälle (Sägemehl, Rindenschrot, Strohfasern . . .) ohne zusätzlichen Energieaufwand in gut
handhabbare Briketts zum Zwecke der Verbrennung in Kaminofen oder Biomasseheizkraft
werk gepreßt werden, da bei geringem Gelanteil die flammenhemmenden Eigenschaften sich
kaum mehr auswirken können.
Bei sehr geringen Einsatzkonzentrationen des Chitosans (< 0,5%) kann die Schrumpfkraft so
verringert werden, daß großvolumige, leichte Formkörper entstehen, wie sie als Polstermate
rialien für Transportverpackungen ("Styroporchips") gebraucht werden.
Die Gele ohne Füllstoff gewinnen je nach Fortschritt des Schrumpfprozesses zusehends an
Stabilität und enden in einem wasserfreien, glasartig erstarrten, spröden, dunkelroten Material
mit den proportional verkleinerten Abmessungen der Ursprungsform. Das Endvolumen ent
spricht, je nach Einsatzkonzentration des Chitosans, 0,5% bis 5% des Ausgangsvolumens.
Das Material kann gebohrt, gefräst, gefeilt und gesägt werden. Da es nicht elastisch ist, kön
nen jedoch keine raumverdrängenden Prozesse (nageln, schrauben ohne Vorbohrung) durch
geführt werden. Es ist lösungsmittel-, wasser-, laugen- und weitgehend säureresistent, schwer
entflammbar, nicht schmelzbar und temperaturstabil über 100°C.
Die Gele mit Füllstoff hängen in ihren Eigenschaften maßgeblich von Art und Menge des
Füllstoffs ab. Bei Verwendung von Pflanzenmaterialien wie Strohfasern, Sägemehl oder
Flachsschäben erhält man formstabile Körper, die alle üblichen mechanischen Bearbeitungen
erlauben, auch das Nageln und Schrauben ohne Vorbohrung. Obwohl die einmal ausgehärtete
Gelmatrix unbegrenzt wasserfest ist, quellen holzartige Füllstoffe bei längerer Einwirkung
von Feuchtigkeit reversibel auf. Dadurch ist bei dauerhafter Exposition im Freien (Pflanztöp
fe) ein allmählich eintretender biologischer Abbau zu erwarten, der zur verzögerten Freiset
zung von Samenkörnern, Düngemitteln, Pestiziden oder anderen Wirkstoffen genutzt werden
könnte.
Bei Verwendung hydrophober Füllstoffe (Polyäthylenpulver, Celluloseacetat) wurde keine
Neigung zum Quellen beobachtet. Auch dieses Material kann gebohrt, gefräst, gefeilt, gena
gelt, geschraubt und gesägt werden. Die Lösungsmittelresistenz richtet sich nach der Art des
Füllstoffs. Beim (recht langsamen) biologischen Abbau im Freien würden nach und nach die
einzelnen Füllstoffpartikel als loses Pulver freigesetzt werden.
Setzt man als Füllstoff leicht wasserlösliche Substanzen in hoher Konzentration oberhalb der
Sättigungsgrenze ein (z. B. Kochsalz oder Zucker), so lassen sich starre, wasserresistente
Schäume herstellen, indem man nach dem Aushärten des Gels mittels frischen Wassers die
Kristalle aus dem Verbund herauslöst. Anwendungsbeispiele könnten Filtermaterialien und
Polsterfüllstoffe für Wärmedämmungs- und Verpackungszwecke sein, die die Leichtigkeit
und Wasserfestigkeit von Styroporchips mit der biologischen Abbaubarkeit von Stärkeschäu
men kombiniert ohne dabei brandfördernd zu wirken.
- - Einfache Herstellung
- - Kein Energieaufwand für Formgebung nötig
- - Material größtenteils nachwachsender Rohstoff
- - Keine bedenklichen Monomeren
- - Formaldehydfrei, keine Raumluftbelastung durch gasförmige Bestandteile
- - Neue duroplastische Materialeigenschaften
- - Verzögerte biologische Abbaubarkeit im Freien
- - Selbstkonservierend unter Innenraumbedingungen, keine Schimmelneigung
- - Nicht brandfördernd, eher selbstlöschend
- - 100% wasserresistent
- - 100% resistent gegen Lösungsmittel
- - resistent gegen verdünnte Laugen und Säuren
- - Formstabil
- - Mechanisch bearbeitbar
- - Umweltfreundlich entsorgbar
Zusätzliche Eigenschaften der neuen Materialien mit Füllstoff:
- - Eigenschaften in weiten Bereichen durch Art und Menge des Füllstoffs steuerbar
- - Wasserabweisend bis wasserresistent
- - Bindemittel größtenteils nachwachsender Rohstoff
- - Zur Reinigung und Rückgewinnung von Abwässern geeignet
- - Zur Anreicherung und Trocknung von Schwebstoffen in Abwässern geeignet
- - Reinigungsprozeß erfolgt ohne Energieaufwand
- - "Low-Tech-Methode", erfordert keine besonderen Geräte
Gegenstand der Erfindung sind daher gemäß Anspruch 1 synäretische Gele und deren ausge
härtete Endprodukte, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens folgende Komponenten
enthalten: Mindestens ein Chitosan (ganz oder teilweise desacetyliertes Chitin), mindestens
einen mindestens zweiwertigen Aldehyd, mindestens eine organische oder anorganische Säu
re sowie gegebenenfalls Wasser und gegebenenfalls einen geeigneten Füllstoff oder ein Ge
misch verschiedener Füllstoffe.
Nähere Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind durch die Unteransprüche gegeben.
Bevorzugte Gele und Endprodukte sind daher:
- - Synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte gemäß Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß das Chitosan ein Molekulargewicht von 70.000 bis 2.000.000 Dalton aufweist.
- - Synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Chitosan in einer Konzentration von 0,1% bis 70%, der zwei wertige Aldehyd in einer Konzentration von 0,1% bis 70%, die Säure in einer Konzen tration von 0,001% bis 5% und das Wasser in einer Konzentration von 0 bis 99,8% vor liegt.
- - Synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Aldehyd ausgewählt ist aus Malonsäure-Dialdehyd oder Glutar säure-Dialdehyd oder den Acetalen dieser Aldehyde und die Säure ausgewählt ist aus Salzsäure oder Ameisensäure.
- - Synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit Füllstoffen wie z. B. Sägemehl, Cellulose, pflanzlichen oder tierischen Fasern, Pappmaché, wasserlöslichen oder -unlöslichen Mineralien wie z. B. Kochsalz oder Bentoniten, organischen wasserlöslichen oder unlöslichen Substanzen wie z. B. Saccharose, Betain, Zitronensäure oder Wachsen, Polymeren, alleine oder zusätzlich mit Farb-, Füll-, Hilfs-, Wirk-, Duft-, Dünger-, Verpackungs-, Brenn- oder Abfallstoffen durchsetzt sind.
- - Verfahren zur Herstellung von synäretischen Gelen gemäß Anspruch 1 bis 5 dadurch ge kennzeichnet, daß ein mittels Säurezusatz in Wasser gelöstes Chitosan (= Chitosonium salz) mit einem mindestens zweiwertigen Aldehyd oder dessen Lösung versetzt wird und gegebenenfalls vorher bereits Feststoffteilchen in der Lösung enthalten waren oder gege benenfalls unmittelbar nach dem Mischen beider Komponenten zugegeben werden.
- - Formkörper, hergestellt nach einem Verfahren gemäß Anspruch 6.
- - Verwendung von Gelen gemäß Ansprüchen 1 bis 7 zur drucklosen Kompaktierung loser Materialien, zum Binden von körnigen, pulver- oder staubförmigen Materialien, zur Rei nigung von Abwasser, zur Rückgewinnung von suspendierten Feststoffen aus Abwässern, zur Klärung trüber Wässer, zur Verkapselung von Wirkstoffen, zur Retardierung einge schlossener Wirkstoffe, zur Erzeugung von Filtermaterialien, Verpackungsmitteln, Werk stoffen und Verbundwerkstoffen sowie zur Erstellung proportional verkleinerter Formkör per.
Grundsätzlich findet die Gelbildung um so schneller und intensiver statt, je höher die Kon
zentration an Chitosan und Dialdehyd ist. Allerdings ist das minimal erreichbare Endvolumen
bei Gelen ohne Füllstoff mindestens so groß wie das des ungelösten Chitosananteils, also ca.
0,1-5%. Die Schrumpfkraft und -geschwindigkeit steigt also mit der Konzentration der gel
bildenden Komponenten. Während mittels Glyoxal keine Gelbildung beobachtet worden ist,
ergibt sich bei Malondialdehyd die höchste Aktivität. Glutardialdehyd reagiert deutlich
schwächer und langsamer. Als je nach Einsatzzweck günstige Konzentrationen haben sich
Werte gemäß Tabelle 1 erwiesen. Die Konzentrationen des Chitosans und des Dialdehydes
sind dabei Massenprozent und beziehen sich auf die gemeinsame wäßrige Ausgangslö
sung vor dem Gelieren ohne Füllstoff. Die Angaben für Füllstoffe hängen sehr stark von der
Art des Füllstoffes ab (Saugfähigkeit, Schüttdichte und dergleichen) können nur als Beispiele
gesehen werden. Die Prozentangaben für Füllstoffe sind Volumenprozent, und zwar zu
sätzlich zu der Chitosan-Dialdehyd-Lösung, nicht aufs End- oder Mischungsvolumen be
zogen.
4 g Chitosan werden in einem 250-ml-Becherglas in 200 ml Wasser suspendiert und durch
Zugabe einiger Tropfen HCl, 6 N, unter Rühren gelöst. In die salzsaure Lösung werden 4 ml
Malondialdehyd-Diacetal gerührt. Im Verlaufe der nächsten Minuten wird das Acetal hydro
lysiert und der Dialdehyd in seiner reaktiven Form freigesetzt. In die gemeinsame Lösung
werden 60 ml Sägemehl (oder andere faser-, staub- oder pulverförmige Materialien) einge
rührt. Nach 10 Minuten wird der Rührer entfernt, der Ansatz abgedeckt und sich selbst über
lassen. Im Verlaufe von ca. 10 Stunden verwandelt sich die mittelviskose Suspension in ein
schnittfestes Suspensionsgel. Die Abdeckung wird entfernt, so daß sich im Verlaufe von 3 bis
5 Tagen eine feste Platte mit den proportional verkleinerten Umrissen des Gefäßes ergibt. Das
Gesamtvolumen der "Preßspanplatte" (im folgenden als "Schrumpfspanplatte" bezeichnet)
beträgt dann etwa 20 ml. Die Härte der Platte kann erheblich gesteigert werden, wenn die Ab
deckung nicht oder erst später entfernt wird, wodurch die Aushärtung langsamer aber gründli
cher vorangeht.
2 g Chitosan werden in einem 150-ml-Becherglas in 100 ml Wasser suspendiert und durch
Zugabe einiger Tropfen HCl, 6 N, unter Rühren gelöst. In die salzsaure Lösung werden 2 ml
Malondialdehyd-Diacetal gerührt. Im Verlaufe der nächsten Minuten wird das Acetal hydro
lysiert und der Dialdehyd in seiner reaktiven Form freigesetzt. In die gemeinsame Lösung
werden 60 ml Sägemehl (oder andere faser-, staub- oder pulverförmige Materialien) einge
rührt. Falls die Mischung zu trocken erscheint, so daß das Sägemehl nicht ausreichend benetzt
wird, kann noch etwas Wasser (10-30 ml) zugegeben werden. Nach 10 Minuten wird der
Rührer entfernt, der Ansatz abgedeckt und sich selbst überlassen. Im Verlaufe von ca. 10
Stunden verwandelt sich die mittelviskose Suspension in ein schnittfestes Suspensionsgel. Die
Abdeckung wird entfernt, so daß sich im Verlaufe von 3 bis 5 Tagen eine feste Platte mit den
verkleinerten Umrissen des Gefäßes ergibt. Das Gesamtvolumen der Schrumpfspanplatte be
trägt dann etwa 30 ml. Die Härte der Platte kann erheblich gesteigert werden, wenn die Ab
deckung nicht oder später entfernt wird, wodurch die Aushärtung langsamer aber gründlicher
vorangeht.
0,5 g Chitosan werden in einem 150-ml-Becherglas in 100 ml Wasser suspendiert und durch
Zugabe einiger Tropfen HCl, 6 N, unter Rühren gelöst. In die salzsaure Lösung wird 1,5 ml
Glutardialdehyd (50%) gerührt. In die gemeinsame Lösung werden 80 ml Sägemehl (oder
andere faser-, staub- oder pulverförmige Materialien) eingerührt. Falls die Mischung zu trocken
erscheint, und das Sägemehl nicht ausreichend benetzt wird, kann noch etwas Wasser (20-30 ml)
zugegeben werden. Nach 10 Minuten wird der Rührer entfernt, der Ansatz abgedeckt
und sich selbst überlassen. Im Verlaufe von ca. 10 Stunden verwandelt sich die mittelviskose
Suspension in ein schnittfestes Suspensionsgel. Die Abdeckung wird entfernt, so daß sich im
Verlaufe von 3 bis 5 Tagen ein Brikett ergibt. Das Gesamtvolumen beträgt dann etwa 40 ml.
Durch Lagern an einem gut belüfteten Ort, möglichst auf einem Gitterrost, kann schnell der
zum Verbrennen notwendige Trocknungsgrad erreicht werden. Durch die Kontraktion wird
einerseits der Wassergehalt zusehends verringert, andererseits ist durch den relativ geringen
Polymeranteil der Verbund so locker, daß sich nach der Trocknung ein gutes Brennverhalten
ergibt.
7,5 g Chitosan werden in einem verkleinert zu kopierenden Gefäße von 250 ml Innenvolumen
in 247 ml Wasser suspendiert und durch Zugabe einiger Tropfen HCl, 6 N, unter Rühren ge
löst. In die salzsaure Lösung werden 7,5 ml Malondialdehyd-Diacetal gerührt. Im Verlaufe
der nächsten Minuten wird das Acetal hydrolysiert und der Dialdehyd in seiner reaktiven
Form freigesetzt.
Nach 5 Minuten wird der Rührer entfernt, der Ansatz möglichst luftdicht abgedeckt und sich
selbst überlassen. Im Verlaufe von ca. 10 Stunden verwandelt sich die mittelviskose Lösung
in ein schnittfestes Gel. Während der nächsten Tage schrumpft das Gel unter Wasserabspal
tung und gleichzeitiger Aushärtung zusehends. Die proportional verkleinerte Ursprungsform
bleibt besonders originalgetreu erhalten, wenn das austretende Wasser nicht entfernt wird,
sondern das Gel im "eigenen Saft" schwimmen kann. Das Schrumpfen dauert dann zwar et
was länger, es finden jedoch keine Deformierungen durch die Gravitation statt. So wurde mit
der hier beschriebenen Methode eine taillierte 250-ml-Flasche in einen ca. 100-ml-
Formkörper verkleinert kopiert. Dieses Volumen (das leicht aus der abgeschiedenen Wasser
menge ermittelt werden kann) stellte sich nach etwa 10 Tagen ein.
Je nach Art und Konzentration der Schwebstoffe können die notwendigen Bindemittelkon
zentrationen unterschiedlich sein. Im folgenden ist die Rückgewinnung cellulosehaltigen
Wassers bzw. die Anreicherung der Feststoffe beschrieben:
100 g Pappmaché-Brei (Trockenmasse ca. 4%) werden mittels HCl auf einen pH ≦ 4,0 einge stellt. Darin wird 1 g Chitosan gelöst. Sollte das gründliche Durchmischen nicht möglich sein, kann alternativ eine Vorlösung angefertigt werden. Dazu werden 20 ml Wasser mittels einigen Tropfen einer Säure, vorzugsweise Ameisensäure, versetzt und darin 1 g Chitosan suspen diert. Im Verlaufe von ca. 20 Minuten gehen die Partikel weitestgehend in Lösung. Die Lö sung wird in den Pappmaché-Brei eingerührt. Anschließend wird noch 1 g Malondialdehyd- Diacetal zugemischt und dann nicht mehr gerührt. Nach ca. 10 Stunden ist ein gallertiger Brei entstanden, der im Verlaufe der nächsten Tage immer stärker kontrahiert und dabei klares Wasser abpreßt. Im Endstadium (nach einigen Wochen) ist der Wasseranteil weitgehend aus getreten, der Brei zu einem Klumpen mit weniger als 10% des Ausgangsvolumens ge schrumpft. Der Trocknungsprozeß kann beschleunigt werden, indem das austretende Wasser (zum Beispiel durch einen Siebboden oder durch gelegentliches Abgießen) entfernt wird.
100 g Pappmaché-Brei (Trockenmasse ca. 4%) werden mittels HCl auf einen pH ≦ 4,0 einge stellt. Darin wird 1 g Chitosan gelöst. Sollte das gründliche Durchmischen nicht möglich sein, kann alternativ eine Vorlösung angefertigt werden. Dazu werden 20 ml Wasser mittels einigen Tropfen einer Säure, vorzugsweise Ameisensäure, versetzt und darin 1 g Chitosan suspen diert. Im Verlaufe von ca. 20 Minuten gehen die Partikel weitestgehend in Lösung. Die Lö sung wird in den Pappmaché-Brei eingerührt. Anschließend wird noch 1 g Malondialdehyd- Diacetal zugemischt und dann nicht mehr gerührt. Nach ca. 10 Stunden ist ein gallertiger Brei entstanden, der im Verlaufe der nächsten Tage immer stärker kontrahiert und dabei klares Wasser abpreßt. Im Endstadium (nach einigen Wochen) ist der Wasseranteil weitgehend aus getreten, der Brei zu einem Klumpen mit weniger als 10% des Ausgangsvolumens ge schrumpft. Der Trocknungsprozeß kann beschleunigt werden, indem das austretende Wasser (zum Beispiel durch einen Siebboden oder durch gelegentliches Abgießen) entfernt wird.
Claims (8)
1. Synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte, dadurch gekennzeichnet, daß sie
mindestens folgende Komponenten enthalten:
- a) mindestens ein Chitosan,
- b) mindestens einen mindestens zweiwertigen Aldehyd,
- c) mindestens eine organische oder anorganische Säure,
- d) Wasser.
2. Synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte gemäß Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Chitosan ein Molekulargewicht von 70.000 bis 2.000.000 Dalton
aufweist.
3. Synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Chitosan in einer Konzentration von 0,1% bis 70%, der zwei
wertige Aldehyd in einer Konzentration von 0,1% bis 70%, die Säure in einer Konzen
tration von 0,001% bis 5% und das Wasser in einer Konzentration von 0 bis 99, 8% vor
liegt.
4. Synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aldehyd ausgewählt ist aus Malonsäure-Dialdehyd oder Glutar
säure-Dialdehyd oder den Acetalen dieser Aldehyde und die Säure ausgewählt ist aus
Salzsäure oder Ameisensäure.
5. Synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mit Füllstoffen wie z. B. Sägemehl, Cellulosepulver, pflanzlichen
oder tierischen Fasern, Pappmaché, wasserlöslichen oder -unlöslichen Mineralien wie z. B.
Kochsalz oder Bentoniten, organischen wasserlöslichen oder unlöslichen Substanzen
wie z. B. Saccharose, Betain, Zitronensäure oder Wachsen, Polymeren, alleine oder zu
sätzlich mit Farb-, Füll-, Hilfs-, Wirk-, Duft-, Dünger-, Verpackungs-, Brenn- oder Ab
fallstoffen durchsetzt sind.
6. Verfahren zur Herstellung von synäretischen Gelen gemäß Anspruch 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein mittels Säurezusatz in Wasser gelöstes Chitosan (= Chitosonium
salz) mit einem mindestens zweiwertigen Aldehyd oder dessen Lösung versetzt wird und
gegebenenfalls vorher bereits Feststoffteilchen in der Lösung enthalten waren oder gege
benenfalls unmittelbar nach dem Mischen beider Komponenten zugegeben werden.
7. Formkörper, hergestellt nach einem Verfahren gemäß Anspruch 6.
8. Verwendung von Gelen gemäß Ansprüchen 1 bis 7 zur drucklosen Kompaktierung loser
Materialien, zum Binden von körnigen, pulver- oder staubförmigen Materialien, zur Rei
nigung von Abwasser, zur Rückgewinnung von suspendierten Feststoffen aus Abwässern,
zur Klärung trüber Wässer, zur Verkapselung von Wirkstoffen, zur Retardierung einge
schlossener Wirkstoffe, zur Erzeugung von Filtermaterialien, Verpackungsmitteln, Werk
stoffen und Verbundwerkstoffen sowie zur Erstellung proportional verkleinerter Formkör
per.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998155104 DE19855104A1 (de) | 1998-11-30 | 1998-11-30 | Neue synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte |
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DE1998155104 DE19855104A1 (de) | 1998-11-30 | 1998-11-30 | Neue synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte |
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Publication Number | Publication Date |
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DE1998155104 Withdrawn DE19855104A1 (de) | 1998-11-30 | 1998-11-30 | Neue synäretische Gele und deren ausgehärtete Endprodukte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19855104A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2900652A1 (fr) * | 2006-05-02 | 2007-11-09 | Westrand Internat Sarl | Procede de traitement de boues d'epuration et composition pour la mise en oeuvre de ce procede |
WO2009072146A1 (en) * | 2007-12-07 | 2009-06-11 | Indo-French Center For The Promotion Of Advanced Research | Biocompatible and biodegradable biopolymer matrix |
CN108394954A (zh) * | 2018-05-11 | 2018-08-14 | 佛山市金净创环保技术有限公司 | 水池净化装置及制备方法 |
-
1998
- 1998-11-30 DE DE1998155104 patent/DE19855104A1/de not_active Withdrawn
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CN108394954A (zh) * | 2018-05-11 | 2018-08-14 | 佛山市金净创环保技术有限公司 | 水池净化装置及制备方法 |
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