DE19854780A1 - Ionisationsrauchmelder - Google Patents
IonisationsrauchmelderInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Ionisationsrauchmelder zur Erfassung von Rauchearosolen bei der Entstehung von Bränden mit wenigstens drei gegeneinander isolierten Elektroden (1, 2, 4), wobei mindestens eine Elektrode als Ionisierungselektrode (4) und mindestens 2 Elektroden als hohlzylindrische Gegenelektroden (1, 3) ausgebildet sind. Die Gegenelektroden bilden gemeinsam mit den an ihren Grundflächen angeordneten Isolatoren (2, 7) die ein Gasvolumen einschließende Meßkammer (17) und Referenzkammer (18). DOLLAR A Beide Kammern (17, 18) sind über eine Ausgleichsöffnung (8) miteinander verbunden, welche insbesondere zum Gasaustausch (Diffusion) und damit zur Herstellung gleicher Gasverhältnisse dient. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist die Ionisationselektrode (4) einstückig ausgebildet und läuft durch die Meßkammer (17) und durch die Referenzkammer (18). DOLLAR A Dadurch ist es möglich, in beiden Kammern homogene proportionale elektrische Feldverhältnisse für die Ionenerzeugung herzustellen. DOLLAR A Die erfindungsgemäß Schaltungsanordnung (15) zur Stromversorgung verbessert besonders die Reproduzierbarkeit und die Genauigkeit der Meßergebnisse.
Description
Die Erfindung betrifft einen Ionisationsrauchmelder ohne Verwendung
radioaktiver Präparate als Strahlungsquelle und ein Verfahren zum Betrieb
eines Ionisationsrauchmelders.
Ionisationsmelder sind in der Lage, Aerosole völlig unabhängig von ihren
optischen Eigenschaften zu detektieren. Darüber hinaus sind konventionelle
Ionisationsmelder - also solche, die radioaktive Präparate zur Ionisierung
nutzen - in der Lage, das Vorhandensein auch sehr kleiner Aerosole zu
erfassen. Eines der Hauptanwendungsgebiete der Ionisationsmelder ist das
Detektieren von Rauch, also ihr Einsatz in der Brandmeldetechnik. Darüber
hinaus können solche Detektoren auch zur Aerosolüberwachung von
Kammern und Räumen eingesetzt werden. Insbesondere in der Kombination
mit Geräten zur optischen Aerosolmessung (z. B. Extinktionsmessung,
Streulichtverfahren) gewinnt die Partikeldetektion eine besonders hohe
Aussagesicherheit. Dies kann in der speziellen Brandmeldetechnik genutzt
werden, um Täuschungen zu eliminieren und darüber hinaus Aussagen über
die Gefährdungssituation zu treffen, z. B. in welcher Entwicklungsphase sich
ein Brand gerade befindet, aber auch zur Detektion des Vorhandenseins von
Aerosolen, beispielsweise in verfahrenstechnischen Prozessen.
Ionisationsmelder besitzen ferner besonders gute Eigenschaften in bezug
auf Störunempfindlichkeit gegenüber Umwelteinflüssen und sie sind
technisch sehr robust aufbaubar.
Durch die unterschiedliche Ausprägung vieler Merkmale des Rauchs, die von
der gerade existierenden spezifischen Situation abhängen und die durch
unterschiedliche Meßverfahren deutlich gemacht werden können, hat Rauch
die gleiche Wirkung, als wären mehrere unterschiedliche charakteristische
Brandkenngrößen im konventionellen Sinne vorhanden. So läßt bereits die
Kombination von Ionisations- mit Streulichtkammern hervorragende
Aussagemöglichkeiten über Brandentwicklungen zu.
Die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten und die Zuverlässigkeit von
Ionisationsrauchmeldern zur Branderkennung sichern ihnen auch in Zukunft
einen breiten Anwendungsbereich.
Einige Probleme ergeben sich allerdings durch die Verwendung von
radioaktiven Präparaten als Strahlungsquelle zur Erzeugung von Ionen bei
herkömmlichen Ionisationsrauchmeldern.
Neben den allgemeinen Vorbehalten der Öffentlichkeit gegen den
technischen Einsatz von Radioaktivität ergeben sich auch Probleme bei der
Entsorgung von radioaktiven Stoffen.
Obwohl diese Präparate bei modernen Ionisationsrauchmeldern eine sehr
geringe Strahlungsintensität aufweisen, erscheint es geboten, zukünftig auf
den Einsatz radioaktiven Materials als Ionisierungsquelle gänzlich zu
verzichten.
Im Vordergrund der weiteren Entwicklung steht dabei die Konstruktion von
Kammersystemen, die ohne Verwendung radioaktiver Präparate
funktionstüchtig sind und die notwendigen Ladungsträger zur Anlagerung
der Aerosle < nach anderen Prinzipien erzeugen.
Dabei haben sich ionisierend wirkende Einrichtungen, welche nach dem
Prinzip der Koronaentladung arbeiten, als besonders geeignet und vorteilhaft
erwiesen.
So ist aus der EP 0 820 045 A2 ein Ionisationsrauchmelder bekannt, welcher
zwei voneinander getrennte Kammern, eine Referenz- und eine Meßkammer
aufweist, mit jeweils mindestens einer Elektrode, die über eine elektrische
Energiequelle mit einer ionisierend wirkenden Einrichtung verbunden ist. Die
von der ionisierend wirkenden Einrichtung erzeugten Ionen gelangen anteilig
über Öffnungen des Koronaraumes in eine Meß- und eine
Referenzkammer. Dabei erfolgt die Ionenerzeugung im Koronaraum mittels
einer auf Hochspannung liegenden Ionisierungselektrode, welche die Form
einer vergoldeten Nadel aufweist.
Die Ionisierungselektrode erzeugt eine inhomogene, räumlich
zusammenhängende Ionendichte, deren Ionen über die genannten
Öffnungen des Koronaraums die beiden in der Meß- und Referenzkammer
angeordneten Gegenelektroden erreichen.
Eine solche, durch hohe Feldstärken und Stoßionisation an einer
Elektrodenspitze erzeugte Ionenwolke ist aber im Prinzip sehr inhomogen,
da die Zone hoher Feldstärke räumlich sehr begrenzt ist (Nadelspitze).
Eine starke Begrenzung von Zonen hoher Feldstärke bedeutet aber, daß alle
statistischen Schwankungen der Ionisierungseffekte, die durch die volu
men- und zeitabhängigen Schwankungen der natürlichen Strahlung um einen
statistischen Mittelwert hervorgerufen werden, keinen genügenden Ausgleich
finden, wodurch mit störenden Inhomogenitäten der Ionenverteilung in den
beiden Kammern zu rechnen ist, was wiederum negative Auswirkungen auf
die Meßgenauigkeit des Ionisationsrauchmelders erwarten läßt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die bekannten Mängel zu beseitigen und
einen Ionisationsrauchmelder sowie ein Verfahren zu seinem Betrieb zu
schaffen, welcher unter Anwendung des Prinzips der Stoßionisation, eine
homogene, zeitunabhängige Ionisierung des in der Meß- und
Referenzkammer befindlichen Gasvolumens ermöglicht. Dabei müssen die
im wesentlichen homogenen Ladungsverteilungen in der Meß- und der
Referenzkammer zueinander von proportionaler Größe sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen
des 1. Anspruchs gelöst. In den Unteransprüchen sind besonders
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
Erfindungsgemäß erhält man dann homogene und proportional zueinander
gleichartige Verhältnisse bezüglich der Ionisierungsvorgänge in der
Referenz- und in der Meßkammer, wenn beide Kammern eine gemeinsame
symmetrische Ionisierungselektrode aufweisen. Diese Anordnung erlaubt die
Herstellung gleichartiger homogener Feldverhältnisse.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die
Ionisierungselektrode als eine, durch beide Kammern geführte zentrale
Drahtelektrode mit einem sehr kleinen Durchmesser ausgebildet. Diese
Drahtelektrode ist dann von einem zweiteiligen, gegeneinander isoliertem
zylinderförmigen Elektrodensystem (Gegenelektroden) umgeben. Dabei sind
die jeweiligen Gegenelektroden wesentlicher Bestandteil der Meß- und der
Referenzkammer.
Bei dem hier bevorzugten Prinzip der ausschließlichen Stoßionisierung
werden die natürlichen Hintergrundionisierungen, die durch die ständig
vorhandenen terristrischen und extraterristrischen Strahlungen erzeugt
werden, als "Keime" genutzt. Durch ausreichend hohe elektrische
Feldstärken werden insbesondere die Elektronen soweit beschleunigt, daß
sie an den Gasmolekülen bzw. -atomen Stoßionisierungen hervorrufen
können.
Zur Kompensation der Abhängigkeiten der Bildung von Ladungsträgern im
Gasraum von Druck, Temperatur und Feuchte ist der erfindungsgemäße
Ionisationsrauchmelder als Zwei-Kammersystem aufgebaut, d. h. mit einer
Referenzkammer und einer Meßkammer. Beide Kammern sind über
Ausgleichsöffnungen so verbunden, daß sich in beiden im wesentlichen
durch Diffusionsvorgänge gleiche Gasatmosphären ausbilden können.
Ferner wird durch die vorliegende Erfindung gewährleistet, daß in beiden
Kammern zur gleichen Zeit ein Referenzstrom ausgeprägt wird, der ohne
das Vorhandensein von Aerosolen in der Meßkammer ausschließlich den
Zustand der Gasatmosphäre widerspiegelt.
Ausgehend von der natürlichen Ionisierung von Gasen bzw. Gasgemischen,
wie z. B. Luft, kann die Anzahl der Ionen je Volumeneinheit durch
Stoßionisierungen so weit erhöht werden, daß eine Aerosolmessung analog
zu Ionisationskammern, die radioaktive Strahler zur Ionisierung nutzen,
möglich ist.
Die Stoßionisierung erfolgt dabei vorwiegend durch Elektronen, die durch
hohe elektrische Felder beschleunigt wurden.
Die natürliche Ionisierung (Strahlung) ist kein stetig und vollständig
gleichmäßig ablaufender Prozeß. In den einzelnen Volumeneinheiten eines
Kammersystems finden zeitlich stark schwankende natürliche Ionisierungen
statt. Die Folgen dieser zeitlich und räumlich stark schwankenden
Ionisierungsvorgänge bezüglich der beabsichtigten Stoßionisierungen und
damit des Stromflusses können bezüglich der Temperaturschwankungen
und der Schwankungen der Gasatmosphäre nur dadurch ausgeglichen
werden, daß ein möglichst gleichmäßiger, weitläufiger Feldaufbau im
gesamten Kammersystem erzeugt wird. Daher besteht das
erfindungsgemäße Kammersystem aus einer Referenz- und einer
Meßkammer, welche beide eine gemeinsame Elektrode mit starker
Oberflächenkrümmung, z. B. den erwähnten Draht mit sehr kleinem
Durchmesser enthalten. Die Isolierung der Gegenelektroden voneinander
ermöglicht die Messung jedes Kammerstroms einzeln. Referenzkammer und
Meßkammer sind untereinander durch Ausgleichsöffnungen
(Diffusionsöffnungen) miteinander verbunden, so daß ein Ausgleich der
Gasatmosphären zwischen beiden Kammern erfolgen kann und gleiche
Gasverhältnisse vorliegen. Durch die Einbaulage und die besondere
konstruktive Ausbildungen der Diffusionsöffnungen kann erreicht werden,
daß Aerosole einer Brandentwicklung praktisch nur in die Meßkammer
gelangen können, welche durch Einlaßöffnungen mit der äußeren
Umgebung verbunden ist.
Die Stromstärke des zwischen der Ionisierungselektrode und der
Gegenelektrode fließenden Ionenstroms in der Referenzkammer hängt nur
vom Zustand ihrer Gasatmosphäre ab, die der Meßkammer dagegen auch
vom Vorhandensein von Aerosolen. Ein Vergleich beider Stromstärken läßt
eine Beurteilung der Aerosolkonzentration in der Meßkammer und damit
auch in der äußeren Umgebung des Kammersystems zu.
Es ist aber auch denkbar, daß die Ionisierungselektrode jeweils für die
Meß- und die Referenzkammer geteilt ist, oder daß die Ionisierungselektroden für
beide Kammern separat angeordnet sind (beispielsweise zwei Drähte).
Voraussetzung für einen in beiden Kammern gleichmäßigen Feldaufbau ist
in diesem Fall die Verwendung von in allen Parametern gleichen
Ionisierungselektroden und deren gemeinsame Hochspannungsregelung.
In einer weiteren Ausführungsform enthält der Ionisationsrauchmelder neben
dem Kammersystem eine komplette Signalauswerte- und Umformeinheit
sowie eine Einheit zur Hochspannungserzeugung. In der Signalauswerte- und
Umformeinheit werden die Kammerströme gemessen, miteinander
verglichen und die dadurch erhaltenen Abweichungen vom Normalzustand
ausgewertet.
Die Auswertungsergebnisse werden den übergeordneten Einheiten, z. B.
Feuermeldezentralen, zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung gestellt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung übernimmt diese
Einheit die Regelung des Referenzkammerstromes. Durch die Regelung des
Referenzkammerstromes wird bewirkt, daß er sich immer in dem für die
Meßaufgabe optimalen Bereich befindet, Schwankungen der natürlichen
Ionisierungsrate ausgeglichen und ungewollte Überschläge verhindert
werden. Durch die für beide Kammern einheitliche zentrale
Ionisierungselektrode, erhalten beide Kammern die gleichen Potentiale, so
daß die Regelung des Referenzstromes einer Sollwertvorgabe des
Grundstromes in der Meßkammer entspricht, d. h. der Stromstärke, die sich
ohne Aerosole einstellen würde.
Abweichungen vom Normalzustand sind dann nur auf Aerosole
zurückzuführen, die sich in der Meßkammer befinden.
Die Stromversorgung für den erfindungsgemäßen Ionisationsrauchmelder
erfolgt entweder über ein Zweileitungssystem, das gleichzeitig für den
Datenaustausch zwischen den Meldern und den Zentraleinheiten dient, oder
eigenständig, wenn es sich um autark arbeitende Detektorsysteme handelt.
Aktiv ansaugende Ionisationsrauchmeldersysteme, die mit zentralen
Einheiten verbunden und unter Umständen untereinander verkoppelt sind,
erhalten ihre Energieversorgung bevorzugt über getrennt zu den
Datenversorgungsleitungen geführte Stromversorgungsleitungen von den
zentralen Einheiten.
Die Erfindung soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels und der Fig. 1
bis 4 näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 den einfachen Aufbau eines erfindungsgemäßen zylindrischen
Kammersystems mit einer gemeinsamen Ionisierungselektrode in
Form eines Drahtes,
Fig. 2 das Kammersystem mit Zwischenelektroden und Schirmelektrode,
Fig. 3 ein Blockschaltbild zur Regelung des Referenzkammerstroms,
Fig. 4 ein Blockschaltbild zur Regelung des Referenzkammerstroms mit
unterlagerter Spannungsregelung.
In der in Fig. 1 dargestellten einfachen Ausführungsform läuft die
Ionisierungselektrode 4 zentralsymmetrisch durch die Meßkammer 17 und
die Referenzkammer 18.
Die Gegenelektroden 1 und 3 sind jeweils hohlzylindrisch um die
Ionisierungselektrode 4 angeordnet und durch einen Isolator 2 mit einer
Durchgangs- und Ausgleichsöffnung 8 elektrisch isoliert voneinander
getrennt.
Der Isolator 2 und der die Grundfläche der zylindrischen Gegenelektrode 1
bildende Isolator 7 schließen gemeinsam mit den zylindrischen
Mantelflächen der beiden Gegenelektroden 1 und 3 die Gasvolumina der
Meßkammer 17 und der Referenzkammer 18 ein.
Durch die Öffnungen 9 in der zylindrischen Gegenelektrode gelangt die
Gasatmosphäre aus der Umgebung des Ionisationsrauchmelders in die
Meßkammer 17. Über die Ausgleichsöffnung 8 (Diffusionsöffnung) des
Isolators 2, die beide Kammern miteinander verbindet, gelangen die
Gasmoleküle der Umgebung über die Meßkammer 17 auch in die
Referenzkammer 18.
In beiden Kammern 17 und 18 liegen also durch Gasaustausch gleichartige
Gasverhältnisse vor.
Die drahtförmige Ionisierungselektrode 4, welche zur Erzeugung hoher
Feldstärken einen sehr geringen Durchmesser aufweist, durchläuft beide
Kammern 17 und 18, in diesem Beispiel vorzugsweise genau durch deren
Mittelachse. Die Gegenelektroden 1 und 3 sind jeweils über die Anschlüsse
5 und 6 mit einer Versorgungs- und Auswerteschaltung getrennt
voneinander verbunden.
Diese Anordnung ermöglicht es, die Ströme für die Meß- und
Referenzkammer getrennt zu messen.
Die beide Kammern 17 und 18 gemeinsam durchlaufende
Ionisierungselektrode 4 ist mit einem Ende in den Isolator 7 der Meßkammer
eingebettet und fixiert. Das andere Ende ist im Grundflächenbereich der
zylindrischen Referenzkammer 18 mit der erwähnten Versorgungs- und
Auswerteschaltung (Fig. 3 und Fig. 4) kontaktiert. Wenn eine solche
Anordnung als punktförmiger Ionisationsrauchmelder zur Raumüberwachung
eingesetzt werden soll, wird das Kammersystem um 180° gegenüber der in
Fig. 1 angegebenen Darstellung gedreht montiert, so daß die Meßkammer
17 nach unten weist. Durch diese Lage und durch weitere konstruktive
Maßnahmen, auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll, gelingt es,
die Aerosole praktisch von der Referenzkammer 18 fernzuhalten, aber
gleichzeitig die Gasatmosphären der Meß- und der Referenzkammer
einander und der Umgebung dynamisch ausreichend anzugleichen.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung beziehen sich auf die
Möglichkeit, zusätzliche Steuervorgänge durchführen zu können.
Wie in Fig. 2 dargestellt, erlaubt die Anordnung von Zwischenelektroden 10,
14 im Gasvolumen der Meßkammer 17 und der Referenzkammer 18 sowie
deren Potentialeinstellung die Beeinflussung der Laufgeschwindigkeit der
Ladungsträger (Ionen) zwischen Ionisierungs- 4 und Gegenelektrode 1, 3.
Dadurch kann z. B. erreicht werden, daß nur ein Teil der Ionen, die im
Bereich hoher Feldstärken in der Nähe der mit Hochspannung
beaufschlagten Ionisierungselektrode 4 gebildet werden, zu den äußeren als
Gegenelektroden 1, 3 ausgebildeten Kammerwänden 17 und 18 gelangen.
Die dadurch verminderte Laufgeschwindigkeit führt zu einem noch besseren
Anlagerungsvermögen der Ionen an vorhandene Rauch-Aerosole.
Die Zwischenelektroden 10, 14 können beispielsweise auch als Drahtgitter
oder Drahtnetz ausgebildet sein.
Das gesamte System kann zudem noch durch eine äußere, schirmende
Elektrode 13 umhüllt werden, die zum Durchlaß von Gasmolekülen
ausreichend perforiert sein muß oder ebenfalls aus einem Drahtgitter
bestehen kann (Fig. 2).
Trotz des geringen Querschnitts der Ionisierungselektrode 4, reichen
Niederspannungen nicht aus, um die zu einer ausreichenden
Beschleunigung der Ladungsträger notwendigen Feldstärken zu erzeugen.
Die dafür notwendigen Spannungen, die je nach Elektrodenform und
Kammeraufbauten zwischen einigen Hundert und einigen Tausend Volt
betragen können, werden entweder induktiv, z. B. mittels Sperrschwingern,
oder mittels Piezzotransformatoren erzeugt. Die notwendige
Verbraucherleistung ist sehr gering, da die Kammerströme im Bereich von
pA bis nA liegen. Über eine Gleichrichtereinheit oder über eine
Modulatorschaltung werden die Spannungen den Elektroden zugeführt.
Die Regelung der Höhe des Referenzkammerstromes 24 sowie die
Auswertung und Korrektur seiner Abweichungen vom Normalzustand
werden vom Prinzip her in Fig. 3 beschrieben.
Ein vorgegebener Sollwert 19 des Referenzkammerstromes in Fig. 3 wird mit
der Ist-Stromstärke des Referenzkammerstroms 24 verglichen. Der
Differenzwert beider Meßgrößen wird einem Regler 21 zugeführt, dessen
Ausgangssignal den Hochspannungsgenerator 16 steuert.
Die Hochspannung der Ionisierungselektrode 4 wird dadurch so eingestellt,
daß sich die Ist-Stromstärke des Referenzkammerstromes 24 dem
vorgegebenem Wert angleicht. Die gleiche Hochspannung wirkt auch auf die
Meßkammer 17, so daß sich dort ebenfalls die angepaßte Ist-Stromstärke
des Meßkammerstromes 23 einstellt.
Abweichungen von der eingestellten Ist-Stromstärke in der Meßkammer 17
sind dann im wesentlichen nur auf den Einfluß von Rauch-Aerosolen
zurückzuführen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform läßt sich die Dynamik der
Regelung weiter verbessern, indem man der Stromregelung beispielsweise
eine Spannungsregelung 25 unterlagert. Das Funktionsprinzip einer solchen
Ausführung wird in Fig. 4 näher beschrieben. Auch hier wird eine
Abweichung des Referenzkammerstromes 24 einem Regler 21 zugeführt.
Das Ausgangssignal dieses Reglers 21 bildet nun den Sollwert für einen
unterlagerten Spannungsregelkreis 25. Die Abbildung der Hochspannung
wird nun mit diesem Sollwert verglichen und die Regelabweichung einem
Spannungsregelverstärker 22 zugeführt, dessen Ausgangssignal den
Hochspannungsgenerator 16 veranlaßt, eine entsprechende Spannung zu
erzeugen. Danach werden wieder die Abbildungen der beiden
Kammerströme 23, 24 miteinander verglichen und die Abweichung vom
Normalzustand analysiert. Durch dieses Prinzip der Regelung des
Referenzkammerstromes 24 können zeitliche Schwankungen der
Hintergrundionisierungen durch Änderungen des
Stoßionisierungsvermögens ausgeglichen werden.
Die erfindungsgemäße Anordnung der durch beide Kammern
durchgehenden Elektrode erlaubt eine gleichmäßige Ausbildung des
ionenerzeugenden elektrischen Feldes beider Kammern. Dadurch werden
die in den einzelnen Volumeneinheiten der Kammersysteme stark
schwankenden natürlichen Ionisierungen besser ausgeglichen, was zu einer
erheblichen Verbesserung der Meßgenauigkeit von Aerosolpartikeln in der
zu überwachenden Umgebungsatmosphäre führt.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in der Regelung des
Referenzkammerstromes 24 durch eine Signalauswerte- und Umformeinheit
(15 und 20 in Fig. 3 und Fig. 4). Dadurch befindet sich der
Referenzkammerstrom 24 immer in dem für die Meßaufgabe optimalen
Bereich, um Schwankungen in der natürlichen Ionisierung oder ungewollte
Überschläge zu verhindern.
Durch die Anordnung einer zusätzlichen Zwischenelektrode 10,14 läßt sich
die Laufgeschwindigkeit der Ladungsträger vermindern und eine noch
bessere Anlagerung der Aerosole erreichen, was wiederum zur Erhöhung
der Empfindlichkeit und Meßgenauigkeit des Ionisationsrauchmelders
beiträgt.
Durch Anordnung einer entsprechend perforierten äußeren Schirmelektrode
kann das Eindringen ionisierender Strahlung in das Gasvolumen der beiden
Kammern in bestimmten Grenzen gesteuert werden.
1
Gegenelektrode der Meßkammer
2
Isolator mit Durchgangs- und Ausgleichsöffnung
3
Gegenelektrode der Referenzkammer
4
Ionisierungselektrode
5
Anschluß für Versorgungs- und Auswerteschaltung
6
Anschluß für Versorgungs- und Auswerteschaltung
7
Isolator-Grundfläche der Meßkammer
8
Ausgleichsöffnung (Diffusionsöffnung)
9
Öffnungen für den Gaseintritt (Aerosole)
10
Zwischenelektrode
11
Versorgungsschaltung Zwischenelektrode
12
Versorgungsschaltung Zwischenelektrode
13
äußere Schirmelektrode (perforiert)
14
Zwischenelektrode
15
Stromversorgungsschaltung
16
Hochspannungsgenerator
17
Meßkammer
18
Referenzkammer
19
Sollstromstärke des Referenzkammerstromes
20
Spannungsregelschaltung
21
Stromregelverstärker
22
Spannungsregelverstärker
23
Ist-Stromstärke der Meßkammer
24
Ist-Stromstärke der Referenzkammer
25
Hochspannungsregelung
Claims (17)
1. Ionisationsrauchmelder zur Aerosolerfassung mit mindestens einer
Ionisierungselektrode (4) und mindestens zwei voneinander isolierten
Gegenelektroden (1, 3), welche Bestandteile der Meßkammer (17) und
der Referenzkammer (18) sind und jeweils ein Gasvolumen
einschließen, wobei mindestens eine Stromversorgung vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ionisierungselektrode (4) einstückig ausgebildet ist und durch die
Referenzkammer (18) und die Meßkammer (17) läuft.
2. Ionisationsrauchmelder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ionisierungselektrode (4) drahtförmig ausgebildet ist und eine stark
gekrümmte Oberfläche zur Erzeugung hoher elektrischer Feldstärken
aufweist.
3. Ionisationsrauchmelder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßkammer (17) und die Referenzkammer (18) hohlzylinderförmig
ausgebildet sind, wobei der Zylindermantel beider Kammern (17, 18)
durch die Gegenelektroden (1, 3) gebildet wird, welche mittels eines
Isolators (2) voneinander elektrisch isoliert sind.
4. Ionisationsrauchmelder nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Isolator (2) mit einer Ausgleichsöffnung (8) versehen ist, welche
zum Gasaustausch zwischen der Referenzkammer (18) und der
Meßkammer (17) und als Durchgang für die beide Kammern (17, 18)
durchlaufende Ionisierungselektrode (4) dient.
5. Ionisationsrauchmelder nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der beide Kammern (17, 18) durchlaufenden
Ionisierungselektrode (4) und den Gegenelektroden (1, 3) jeweils
mindestens eine Zwischenelektrode (10, 14) angeordnet ist, welche
gegenüber den anderen Elektroden (1, 3) mit unterschiedlichem
Potential beaufschlagbar ist.
6. Ionisationsrauchmelder, nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine äußere, perforierte Schirmelektrode (13) die gesamte Anordnung
(1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 10, 11, 14) umschließt und mit einem gegenüber den
anderen Elektroden (1, 3, 10, 14) unterschiedlichem Potential
beaufschlagbar ist.
7. Ionisationsrauchmelder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Stromversorgungsschaltung (15) zur Steuerung der
Kammerströme (23, 24) vorgesehen ist, welche einen
Stromregelverstärker (21) und einen Hochspannungsgenerator (16)
umfaßt.
8. Ionisationsrauchmelder nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stromversorgungsschaltung (15) eine Spannungsregelschaltung
(20) unterlagert ist, welche eine Hochspannungsregelung (25) mit
einem Spannungsregelverstärker (22) umfaßt.
9. Ionisationsmelder nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hochspannungsgenerator (16) zur Erzeugung der Hochspannung
für die Elektroden (1, 3, 4) als Sperrschwinger ausgebildet ist.
10. Ionisationsrauchmelder nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hochspannungsgenerator (16) zur Erzeugung der Hochspannung
für die Elektroden (1, 3, 4) als Piezzotransformator ausgebildet ist.
11. Verfahren zum Betrieb eines Ionisationsrauchmelders nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zur Ausbildung eines Ionenstromes in der Meßkammer (17) und der
Referenzkammer (18) notwendigen Ionen durch eine beide Kammern
(17, 18) durchlaufende Ionisierungselektrode (4) erzeugt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stromversorgung (15) der Referenzkammer (18) derart geregelt ist,
daß eine vorgegebene Sollstromstärke (19) mit der Ist-Stromstärke des
Referenzkammerstromes (24) verglichen und der Differenzwert beider
Meßgrößen einem Stromregelverstärker (21) zugeführt wird, dessen
Ausgangssignal den Hochspannungsgenerator (16) steuert, welcher
die Hochspannung der Ionisierungselektrode (4) so eingestellt, daß
sich die Stromstärke des Referenzkammerstromes (24) der
vorgegebenen Sollstromstärke (19) angleicht, wobei die gleiche
Hochspannung auch auf den Meßkammerstrom (23) wirkt, so daß sich
dort ebenfalls die an die Sollstromstärke angepaßte Stromstärke des
Meßkammerstromes 23 einstellt, also die Stellgröße Hochspannung für
beide Kammern (17, 18) in gleicher Weise über die gemeinsame
Ionisierungselektrode (4) aufgeschaltet wird.
13. Verfahren zum Betrieb eines Ionisationsrauchmelders nach
Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stromversorgungsschaltung (15) mit einer zusätzlichen
Spannungsregelschaltung (20) derart verschachtelt wird,
daß das Ausgangssignal des Stromregelverstärkers (21) den Sollwert
für einen unterlagerten Spannungsregelkreis (25) bildet, wobei die
Abbildung der Hochspannung der Ionisierungselektrode (4) mit diesem
Sollwert verglichen und die Regelabweichung einem
Spannungsreglerverstärker (22) zugeführt wird, dessen
Ausgangssignal den Hochspannungsgenerator (16) veranlaßt, eine
entsprechend korrigierte Spannung zu erzeugen, wobei anschließend
die beiden Kammerströme (23, 24) miteinander verglichen und die
Abweichung vom Normalzustand analysiert werden, womit sich
zeitliche Schwankungen der Hintergrundionisation ausgleichen lassen.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Polarität der an den Elektroden (1, 3, 4) anliegenden
Hochspannung, und damit der Kammerströme, gewechselt werden
kann; wobei auch die Polarität der Zwischenelektroden (10, 14) und der
Schirmelektrode (13) wechselbar ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhe der mittels Stromversorgung (15, 20) geregelten Stromstärke
auf die jeweiligen Einsatzbedingungen des Melders abgestimmt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stromstärke (23) in der Meßkammer (1) getrennt von der
Stromstärke (24) in der Referenzkammer (3) gemessen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswertung der Meßergebnisse beider Stromstärken zur
Aerosoldichtemessung genutzt wird.
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