Die Erfindung betrifft eine, Vakuum-Beschichtungsanlage
zum Beschichten einer Folie, bei der eine Beschichtungs
walze mit einem Teilbereich ihrer Mantelfläche in eine
unter Vakuum stehende Wickelkammer und eine Vakuum-Be
schichtungskammer eingreift und die zu beschichtende Fo
lie aus der Wickelkammer entlang eines Teilbereiches der
Mantelfläche der Beschichtungswalze durch die Vakuum-Be
schichtungskammer und dann zurück zur Wickelkammer ge
führt ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Beschichten einer Folie mit einer solchen Vakuum-Be
schichtungsanlage. Eine Vakuum-Beschichtungsanlage der
vorstehenden Art ist beispielsweise in der DE 42 07 526
C2 beschrieben.
Folien werden meist durch Kondensation von Metalldampf im
Hochvakuum oder durch Sputterprozesse beschichtet. In
beiden Fällen kommt es bei hohen Beschichtungsraten zu
einer solchen Erwärmung der Folie, dass man diese unmit
telbar nach dem Verdampfungsprozess kühlen muss. Das ge
schieht bisher mittels Kühlwalzen, über die die Folie mit
einem festgelegten Umschlingungswinkel geführt wird. Sol
che Kühlwalzen bedingen einen relativ hohen Aufwand in
der Vakuum-Beschichtungsanlage und führen dennoch oftmals
nur zu einer unzureichenden Kühlung. Das liegt daran,
dass infolge des geringen Druckes in der Vakuum-Beschich
tungsanlage der Wärmeaustausch nahezu ausschließlich
durch die Berührung der Folie mit der Kühlwalze möglich
wird. Dieser Kontakt ist jedoch nur unvollkommen, weil
Rauigkeiten der Kühlwalze und der Folie zu relativ klei
nen Kontaktflächen führen und infolge des Vakuums diese
Rauigkeiten nicht durch ein Gas als Wärmeübertragungsmit
tel ausgefüllt sind.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vakuum-Be
schichtungsanlage der eingangs genannten Art so zu ge
stalten, dass auch bei hohen Beschichtungsraten eine un
zulässig hohe Temperatur der aufgewickelten Folie vermie
den wird. Weiterhin soll ein Verfahren zum Beschichten
einer Folie mit einer solchen Beschichtungsanlage aufge
zeigt werden, mit welchem unzulässig hohe Temperaturen
der aufgewickelten Folie vermieden werden.
Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch ge
löst, dass in der Wickelkammer zumindest in etwa über die
Breite der Folie eine Gaslanze zum Zuführen eines Kühl
gasstromes gegen die Folie angeordnet ist.
Die erfindungsgemäße Anordnung einer Gaslanze für einen
Kühlgasstrom in einer Vakuumkammer ist eigentlich abwe
gig, weil die Erzeugung von Vakuum an sich die Zufuhr ei
nes Gases verbietet. Es konnte jedoch herausgefunden wer
den, dass bereits so geringe Mengen eines Kühlgases zu
einer ausreichenden Kühlung der Folie führen, dass diese
Kühlgasmengen bei ausreichender Dimensionierung der Vaku
umpumpen der Beschichtungsanlage zu keinem Ansteigen des
Prozessdruckes führen. Dank der Erfindung lässt sich so
mit zuverlässig und mit sehr geringem Aufwand eine wirk
same und leicht zu steuernde Kühlung der Folie erreichen,
ohne dass der Beschichtungsprozess nachteilig beeinflusst
wird. Es besteht sogar die Möglichkeit, als Kühlgas ein
solches Gas zu wählen, welches den Beschichtungsprozess
positiv beeinflusst, beispielsweise ein Edelgas zur Er
zeugung eines Plasmas in einer Kathodenzerstäubungsan
lage. Außer einer guten Kühlung der Folie verbessert sich
unabhängig vom Ort der Anbringung der Kühlgaslanze das
Abziehverhalten der Folie von der Beschichtungswalze.
Die Praxis hat bei den bisher gebräuchlichen Beschich
tungsanlagen gezeigt, dass die Folie aufgrund elektri
scher Ladungen an der Beschichtungswalze unterschiedlich
stark haftet. Das kann insbesondere an nicht beschichte
ten Rändern der Folie dazu führen, dass diese Ränder beim
Abziehen der Folie zunächst länger an der Beschichtungs
walze haften als die beschichteten Bereiche und nach dem
Freikommen von der Beschichtungswalze oftmals wie ein
Saum umschlagen, wodurch die aufgewickelte Folie un
brauchbar wird. Ein solcher Mangel kann durch die erfin
dungsgemäße Zufuhr von Kühlgas besonders zuverlässig ver
mieden werden, wenn gemäß einer vorteilhaften Weiterbil
dung der Erfindung die Gaslanze in einen keilförmigen
Spalt zwischen der Folie und der Mantelfläche der Be
schichtungswalze angeordnet ist.
Überraschenderweise zeigte sich, dass sogar die Anordnung
der Gaslanze an der Einlaufseite der Folie das Abziehver
halten der Folie von der Beschichtungswalze verbessert,
was möglicherweise daran liegt, dass zwischen der Be
schichtungswalze und der Folie geringe Gasmengen einge
schlossen werden, welche das Abziehen der Folie erleich
tern und die zugleich zu einer Verbesserung des Wärme
flusses von der Folie zur Beschichtungswalze beitragen.
Besonders wirkungsvoll wird das Abziehen der Folie von
der Beschichtungswalze verbessert, wenn die Gaslanze in
dem Spalt zwischen der Folie und der Beschichtungswalze
an der Auslaufseite der Folie angeordnet ist.
Zur Regelung der Menge des zugeführten Kühlgases ist es
vorteilhaft, wenn zur berührungslosen Messung der Tempe
ratur der Folie ein Pyrometer in Bewegungsrichtung der
Folie gesehen hinter der Gaslanze angeordnet ist.
Das zweitgenannte Problem, nämlich die Schaffung eines
Verfahrens zum Beschichten einer Folie mit einer Vakuum-
Beschichtungsanlage wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass in der Wickelkammer zumindest in etwa über die
Breite der Folie ein Kühlgasstrom gegen die Folie gelei
tet wird. Bei einer solchen Verfahrensweise lässt sich
eine gute Kühlung der Folie erreichen, ohne dass die
Kühlgasmenge so hoch sein muss, dass es bei ausreichender
Bemessung der Vakuumpumpen der Anlage zu einem Anstieg
des Prozessdruckes kommt. Zugleich hat sich gezeigt, dass
unabhängig von dem Ort der Zufuhr des Kühlgases sich das
Abziehverhalten der Folie von der Beschichtungswalze ver
bessert.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Kühlgasstrom in
einen keilförmigen Spalt zwischen der Folie und der Man
telfläche der Beschichtungswalze eingeleitet wird. Hier
durch verbessert sich das Abziehverhalten der Folie von
der Beschichtungswalze in einem besonders hohen Maße.
Weiterhin werden bei dieser Anordnung der Gaslanze durch
das Kühlgas sowohl die Beschichtungswalze als auch die
Folie gekühlt.
Eine noch größere Verbesserung des Abziehverhaltens er
reicht man, wenn der Kühlgasstrom in dem Spalt zwischen
der Folie und der Beschichtungswalze an der Auslaufseite
der Folie eingegeben wird.
Die Steuerung des Verfahrens ist besonders einfach ausge
bildet, wenn zur Steuerung der Menge des Kühlgasstromes
die Temperatur der Folie hinter der Kühlgaseingabe gemes
sen wird.
Es hat sich gezeigt, dass es für übliche Beschichtungs
vorgänge ausreichend ist, wenn als Kühlgasstrom etwa 0,5
bis 1 l/min Gas eingegeben wird.
Das Kühlgas hat eine hohe Kühlwirkung und reagiert nicht
mit dem Beschichtungsmaterial oder der Folie, wenn als
Kühlgasstrom Argon verwendet wird.
Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine
davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Vakuum-Beschich
tungsanlage nach der Erfindung,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines Teil
bereiches der Vakuum-Beschichtungsanlage nach
der Fig. 1.
Die Fig. 1 zeigt einen Vakuumkessel 1 rechteckigen Quer
schnitts, welcher durch eine Trennwand 2 in eine Be
schichtungskammer 3 und eine Wickelkammer 4 aufgeteilt
ist. Vakuumpumpen 5, 6 dienen der Erzeugung von Hochva
kuum in der Beschichtungskammer 3 und der Wickelkammer 4.
In der Wickelkammer 4 befinden sich eine Vorratsrolle 7
und eine Aufwickelrolle 8 für eine Folie 9. Eine Be
schichtungswalze 10' ragt mit ihrer Mantelfläche hälftig
in die Wickelkammer 4 und die Beschichtungskammer 3. Die
Folie 9 wird von Umlenkrollen 11, 12 so geführt, dass sie
entlang des unteren Bereiches der Beschichtungswalze 10
verläuft.
In der Beschichtungskammer 3 ist unterhalb der Beschich
tungswalze 10 eine Verdampferbank 13 angeordnet, in wel
cher das für die Beschichtung der Folie 9 vorgesehene Me
tall verdampft, welches durch ein Beschichtungsfenster 14
gegen die Folie 9 gelangt. Wichtig für die Erfindung ist
eine Gaslanze 15, welche in einem Spalt 16 zwischen der
Folie 9 und der Beschichtungswalze 10 an der Auslaufseite
der Folie 9 angeordnet ist, über die Breite der Folie 9
führt und nicht dargestellte Auslassöffnungen für ein Gas
hat, welches dadurch gegen die Folie 9 zu strömen vermag
und diese wirksam kühlt, da es beim Austritt dieses Gases
aus der Gaslanze 15 zu einer starken Entspannung des Ga
ses und dadurch zu einer entsprechenden Abkühlung kommt.
Die Gaslanze 15 steht mit einem Gasreservoir 17 in Ver
bindung, bei der es sich um eine Flasche mit Argon han
delt. Die aus der Gaslanze 15 in den Spalt 16 strömende
Gasmenge wird in Abhängigkeit von der Temperatur der Fo
lie 9 geregelt, die mittels eines berührungslos arbeiten
den Pyrometers 18 gemessen wird, dass mit geringem Ab
stand von der Folie 9 angeordnet ist.
Die Fig. 2 zeigt perspektivisch, wie die Folie 9 mittels
der Umlenkwalze 12 von der Beschichtungswalze 10 abgezo
gen wird. Ebenfalls zu erkennen sind die Gaslanze 15 mit
dem Gasreservoir 17 und das Pyrometer 18 zur Bestimmung
der Folientemperatur.
Bezugszeichenliste
1
Vakuumkessel
2
Trennwand
3
Beschichtungskammer
4
Wickelkammer
5
Vakuumpumpe
6
Vakuumpumpe
7
Vorratsrolle
8
Aufwickelrolle
9
Folie
10
Beschichtungswalze
11
Umlenkrolle
12
Umlenkrolle
13
Verdampferbank
14
Beschichtungsfenster
15
Gaslanze
16
Spalt
17
Gasreservoir
18
Pyrometer