DE19852969A1 - Feuchtedetektor und Verfahren zur Herstellung - Google Patents
Feuchtedetektor und Verfahren zur HerstellungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Feuchtedetektor sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung. DOLLAR A Der erfindungsgemäße Feuchtedetektor besteht aus einem Träger, auf dem zumindest zwei Elektroden angeordnet sind. Zwischen den Elektroden erstreckt sich eine Schicht aus einem bestimmten hygroskopischen Material. Dieses hygroskopische Material zeichnet sich dadurch aus, daß bei Aufnahme von Feuchtigkeit und Anlegen einer elektrischen Spannung an die Elektroden eine Elektrolyse von Wasser in der Schicht stattfindet. Der Elektrolysestrom wird zum Nachweis der Feuchte herangezogen. DOLLAR A Der vorgestellte Feuchtedetektor kann direkt in elektronische Schaltungen integriert werden, weist eine gute Langzeitstabilität und eine kurze Ansprechzeit auf.
Description
Die Erfindung betrifft einen Feuchtedetektor, der
insbesondere zur Detektion geringer Feuchte in
besonders überwachungsbedürftiger Umgebung geeignet ist,
sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Der vorgestellte Feuchtedetektor kann direkt in
elektronische Schaltungen integriert werden, so daß die
Feuchte direkt am Wirkungsort detektiert wird.
Beim Einsatz von Feuchtedetektoren bzw. -sensoren
wird das Ziel verfolgt, den Wassergehalt in der
Umgebungsatmosphäre kontinuierlich, zuverlässig, genau
und reproduzierbar zu überwachen. Durch den Einsatz
weiterer technischer Hilfssysteme (Aktoren) sollte es
darüber hinaus möglich sein, die Zusammensetzung der zu
überwachenden Atmosphäre zu beeinflussen bzw. feuchte
empfindliche elektronische Bauteile zu schützen.
Im Stand der Technik sind eine Vielzahl von
unterschiedlichen Feuchtemeßsystemen bekannt, die im
folgenden kurz erläutert werden.
Bei Feuchtemessungen mit Farbhygrometern wird die
Farbveränderung von kristallwasserhaltigen Salzen
beobachtet. Farbhygrometer bestehen aus einer Reihe
unterschiedlicher mit Skalenwerten versehener Zell
stoffplättchen, die mit Salzen aus z. B. Kobalt(111)-
Verbindungen, Kupfersulfat oder Nickelchlorid getränkt
sind. Bei Temperaturen von 15-25°C kann eine Genauig
keit 0-25% r. F. erreicht werden. Dies läßt allerdings
lediglich einen Einsatz zur Grobanzeige der Feuchte zu.
Mechanische Hygrometer nutzen die Eigenschaft
bestimmter organischer Substanzen aus, sich unter
Feuchte auszudehnen oder zu verkürzen (z. B. Haar
hygrometer). Diese Feuchtemeßgeräte sind einfach und
preiswert herzustellen, besitzen jedoch oftmals eine
sehr hohe Hysterese und lange Ansprechzeiten. Außerdem
ist die Umsetzung der Meßwerte in elektrische Signale
sehr schwierig und verursacht hohe Kosten.
Psychrometer arbeiten mit zwei baugleichen
Temperaturfühlern, die sich in einem Luftstrom
befinden. Einer der beiden Fühler wird über einen
Baumwollstrumpf ständig feucht gehalten. Bedingt durch
die Verdunstungskälte kühlt der feuchte Temperatur
fühler ab. Diese Verdunstungskälte ist proportional zur
verdampften Wassermenge aus dem Baumwollstrumpf. Da die
vorbeistreichende Luft durch die verdampfte Wasser
menge aus dem Baumwollstrumpf gesättigt wird, kann die
gemessene Temperaturdifferenz zwischen beiden Fühlern
als Maß für Luftfeuchtigkeit der ankommenden Luft
betrachtet werden. Die Nachteile des Verfahrens liegen
in der sehr langen Ansprechzeit und den relativ hohen
Meßfehlern, die durch Vereisen des feuchten Temperatur
fühlers hervorgerufenen werden.
Wird feuchte Luft bis zu der Temperatur abgekühlt,
bei der sich durch Ausscheiden von Wasser der
Sättigungszustand einstellt, so kann durch die
ermittelte Taupunkttemperatur die absolute Feuchte der
betreffenden Luft festgestellt werden. Auf diesem
Prinzip arbeiten Taupunkthygrometer. Technisch wird
hierzu mittels eines Kühlmediums oder eines Peltier-
Elements eine kleine Fläche im Taupunktmeßgerät so weit
abgekühlt, bis die zu messende feuchte Luft an der
gekühlten Fläche die Sättigungsfeuchte erreicht und der
Wasserdampf zu kondensieren beginnt, d. h. die Fläche
betaut. Auf diese Oberfläche ist z. B. eine photoelek
trische Zelle gerichtet, die bei der Betauung ihr
Ausgangssignal verändert. Die Temperatur der Meßfläche
wird als Taupunkttemperatur definiert. Taupunktmeß
geräte sind sehr stabil, genau und schnell.
Das Psychrometer und der Taupunkt-Sensor sind
einerseits zwar sehr genau, aber auf der anderen Seite
sehr kostenintensiv und unhandlich groß, wodurch der
Einsatz der beiden Meßgeräte sehr stark beschränkt ist.
Sie werden vorwiegend nur zu Präzisionsmessungen
verwendet und fest in Klimakammern installiert. Zur
Messung kleiner und trockener Volumina sind sie wegen
der oben erwähnten Nachteile schlecht zu verwenden.
Diesem aufwendigen Verfahren stehen die nachfolgend
dargestellten kompakten Feuchtesensoren gegenüber.
Ein Vertreter für kompakte Feuchtesensoren auf der
Basis organischer Polymere ist der "Humicape"-Sensor,
der aus in Ethylendichlorid gelöstem Zelluloseacetat
oder kreuzverknüpften Copolymeren aus Styrensulfonat,
Vinyl-Polymer, N,N-Methylen-bis-Acrylamid und Poly
vinylchlorid besteht. Gegenüber keramischen Feuchte
sensoren ist die kurze Lebensdauer organischer Feuchte
sensoren allerdings sehr nachteilig. Hinzu kommt bei
diesen Materialien die Problematik einer reproduzier
baren Sensorherstellung mittels Spray-Coating, Dip-
Coating oder ähnlichen Verfahren.
Für die Herstellung von Feuchtesensoren sind
poröse keramische Materialien besonders gut geeignet,
da sie in Bezug auf ihre mechanische Haftfestigkeit,
Reproduzierbarkeit, Lebensdauer, einfache Handhabung
und Resistenz gegenüber Umwelteinflüssen sehr gute
Eigenschaften besitzen. Der Aufbau dieser Feuchte
sensoren besteht im allgemeinen aus einer beidseitig
mit Metall bedampften sensitiven Schicht, die aus
gesinterten, keramischen, porösen, feuchtesensitiven
Materialien besteht. Die sensitive Schicht dient
hierbei als Dielektrikum eines Plattenkondensators,
wobei die beiden Metallfilme die Elektroden darstellen.
Durch die Luftfeuchtigkeit ändert sich die Dielektrizi
tätskonstante der sensitiven Schicht und somit auch die
Kapazität des Plattenkondensators bzw. die Leitfähig
keit der sensitiven Schicht.
Nachteilig wirken sich bei keramischen Feuchtesen
soren Hystereseerscheinungen und Alterungsphänomene
besonders bei hohen Feuchtekonzentrationen aus.
Als weitere Möglichkeit der Feuchtemessung sind
elektrolytische Feuchtesensoren bekannt. Bei diesem
Typus handelt es sich im wesentlichen um ein Feuchte
meßgerät, das auf der Basis von Lithiumchlorid-Fühlern
arbeitet. Man nutzt hier zwei Eigenschaften des LiCl
aus. Zum einen ist Lithiumchlorid hygroskopisch, d. h.
es adsorbiert Wassermoleküle, und zum anderen ist die
daraus entstehende Salzlösung ein Elektrolyt, der den
elektrischen Strom leitet.
Ein großer Nachteil der Elektrolyt-Feuchtesensoren
auf Basis von LiCl ist deren relativ langsame Ansprech
zeit. Aber auch in sehr feuchter Umgebung sollten sie
nicht eingesetzt werden, da dies zu negativen Ein
flüssen in der Präzision und der Lebensdauer des
Sensors führt. Besonders nachteilig sind hierbei die
Alterungseffekte des Sensors aufgrund der Kristall
bildung des LiCl.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Feuchtedetektor sowie ein Verfahren zu dessen Her
stellung anzugeben, der eine schnelle Ansprechzeit,
hohe Empfindlichkeit sowie gute Langzeitstabilität
aufweist.
Die Aufgabe wird mit dem Feuchtedetektor gemäß
Anspruch 1 und dem Verfahren gemäß Anspruch 13 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Feuchtedetektors und
des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der erfindungsgemäße Feuchtedetektor besteht aus
einem Träger, auf dem zumindest zwei Elektroden,
vorzugsweise in Interdigitalstruktur, angeordnet sind.
Zur elektrischen Isolation vom Träger kann zusätzlich
eine isolierende Zwischenschicht zwischen Träger und
Elektroden vorgesehen sein. Zwischen den Elektroden
erstreckt sich eine Schicht aus einem bestimmten
hygroskopischen Material. Dieses hygroskopische
Material zeichnet sich dadurch aus, daß bei Aufnahme
von Feuchtigkeit und Anlegen einer elektrischen
Spannung an die Elektroden eine Elektrolyse von Wasser
in der Schicht stattfindet.
Der hierdurch hervorgerufene Elektrolysestrom wird
zum Nachweis der Feuchte herangezogen. Hierbei wird
vorzugsweise ein Schwellwert des Stromes vorgegeben,
bei dessen Überschreitung die Feuchte in der Umgebung
des Detektors einen bestimmten Wert erreicht hat. Eine
Überschreitung des Schwellwertes wird erfaßt und
gegebenenfalls in ein Signal zur Auslösung einer
Folgeaktion, beispielsweise die Auslösung eines Alarmes
oder die Betätigung eines Aktors, abgegeben.
Im Gegensatz zu den bereits angeführten elektro
lytischen Feuchtesensoren auf Basis von Ionenkristallen
wie LiCl bewirkt das erfindungsgemäß eingesetzte
hygroskopische Material eine Elektrolyse des Wassers in
der Sensorfläche, d. h. in der zwischen den Elektroden
befindlichen hygroskopischen Schicht. Bei einem Sensor
mit einer Schicht aus LiCl gemäß dem Stand der Technik
wird das LiCl durch die Feuchte in eine Salzlösung
umgewandelt, so daß eine Elektrolyse von Li+ und Cl--
Ionen stattfindet. Dies ruft jedoch die oben ange
führten Nachteile hervor.
Der Einsatz des erfindungsgemäßen Sensors hat
jedoch den überraschenden Vorteil, daß durch die
Ausnutzung der Elektrolyse von Wasser keine Veränderung
des Sensormaterials erfolgt, so daß eine gute Langzeit
stabilität des Detektors resultiert.
Vorzugsweise wird ein hygroskopisches Material
eingesetzt, das mit Wasser eine chemische Reaktion
eingeht, die durch Anlegen einer elektrischen Spannung
an die Elektroden rückgängig gemacht werden kann.
Beispiele für solche Materialien sind Stoffe, die mit
Wasser eine Säure oder Base bilden. Durch die Rück
reaktion bei Anlegen der elektrischen Spannung an die
Elektroden steht somit das Wasser in der Sensorfläche
zur Elektrolyse zur Verfügung.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
wird als hygroskopisches Material P2O5 eingesetzt.
Die besonderen Vorteile dieses Materials gegenüber
dem bei herkömmlichen Elektrolytsensoren eingesetzten
LiCl bestehen in den erreichbaren kurzen Ansprechzeiten
des Detektors, die auf die stark hygroskopische Eigen
schaft des P2O5 zurückzuführen sind. Hierdurch werden
empfindlichere Messungen ermöglicht. Ein weiterer
Vorteil besteht in der guten Haftfähigkeit dieses
Materials auf dem Substrat, so daß kein zusätzlicher
Binder erforderlich ist. Auch bei dieser Ausführungs
form des Feuchtedetektors kann, wie bereits oben
dargelegt, die Alterung des "sensitiven" Materials
vernachlässigt werden.
Das aus P2O5 bestehende, sensitive Material wird
hierbei vorzugsweise, wie weiter unten beschrieben,
durch Spray-Coating, Elektrolysieren und Ausheizen als
geschlossene Schicht auf die Elektrodenstruktur auf
gebracht.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Feuchtedetektors besteht der
Träger aus einem Substrat aus halbleiterkompatiblem
Material, beispielsweise aus Al2O3, Si, SiO2 oder Si3N4.
Hierdurch läßt sich der Detektor vorteilhaft
direkt in die elektronischen Schaltungen bzw. auf ein
gemeinsames Substrat mit den Schaltungen integrieren,
deren Umgebungsfeuchte überwacht werden soll.
Die Elektroden können beispielsweise in Planar
technik auf das Substrat aufgebracht werden. Die
Schicht kann sich hierbei entweder nur zwischen den
Elektroden erstrecken oder diese auch vollständig
bedecken.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstel
lung des Feuchtedetektors wird zunächst ein Substrat
bereitgestellt, auf das die Elektroden, beispielsweise
in Dünnfilm- oder Dickfilmtechnik aufgebracht werden.
Weiterhin wird ein hygroskopisches Material eingesetzt,
das mit Wasser eine chemische Reaktion eingeht, die
durch Anlegen einer elektrischen Spannung rückgängig
gemacht werden kann. Das hygroskopische Material wird
in wäßriger Form auf das Substrat aufgebracht, so daß
es sich zumindest zwischen den Elektroden erstreckt.
Das Aufbringen kann beispielsweise mittels der Technik
des Spray-Coatings erfolgen. Schließlich wird das
hygroskopische Material durch Anlegen einer für die
Elektrolyse von Wasser ausreichenden elektrischen
Spannung an die Elektroden bei erhöhter Temperatur
getrocknet. Die Trocknung erfolgt hierbei durch die
erhöhte Temperatur und die Elektrolyse des Wassers.
In einer bevorzugten Ausführungsform zur Her
stellung der Schicht werden die Elektroden, beispiels
weise mittels Spray-Coating, mit wäßriger P2O5 bedeckt,
so daß eine geschlossene Schicht aus feuchtesensitivem
Material entsteht. Diese Schicht aus wäßriger P2O5
wird, wie bereits ausgeführt, durch Elektrolyse von
Wasser unter permanent erhöhter Temperatur getrocknet,
so daß eine feuchtesensitive Schicht aus getrocknetem
Sensormaterial entsteht.
Die aufgebrachte Schicht zeichnet sich durch
extrem hygroskopische und elektrolytische Eigenschaften
aus, deren elektrische Leitfähigkeit sich in Abhängig
keit von der Wasserdampf-Konzentration ändert. Während
der Messung werden die absorbierten Wassermoleküle in
Wasserstoff und Sauerstoff elektrolysiert, wobei der
Gleichgewichts-Elektrolysestrom als indirektes Maß für
die Feuchtigkeit steht.
Selbstverständlich läßt sich die hygroskopische
Schicht für den Feuchtedetektor auch mit anderen
Verfahren auf das Substrat bzw. die Elektroden
aufbringen, beispielsweise durch Auftropfen in einem
geeigneten, leicht flüchtigen Lösungsmittel, das sich
anschließend von selbst verflüchtigt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Figur näher
erläutert.
Die Figur zeigt hierbei ein Beispiel für den
möglichen Aufbau eines erfindungsgemäßen Feuchte
detektors. Der Detektor besteht aus einem Substrat (1),
auf dessen Vorderseite zwei voneinander beabstandete
Elektroden (2, 3) in Interdigitalstruktur (nicht
dargestellt) aufgebracht sind, so daß die einzelnen
"Finger" der Elektroden ineinandergreifen. Die Inter
digitalstruktur wird von einer geschlossenen Schicht
(4) aus dem hygroskopischen Material bedeckt. Ein
derartiger Detektor läßt sich mit Abmessungen von
beispielsweise 2 mm × 3 mm für das Substrat (1)
realisieren.
Die hygroskopische Schicht (4) besteht im vor
liegenden Beispiel aus P2O5, einem stark hygros
kopischen Material. Auf dem Substrat (1) sind Inter
digitalelektroden (2, 3) aus Platin aufgebracht.
Die Interdigitalelektroden werden durch Abscheiden
von Platin und nachfolgende Strukturierung mit üblichen
Photolithographietechniken, wie sie zum Beispiel in D.
Widmann et al., "Technologie hochintegrierter Schal
tungen", 2. Aufl., Springer-Verlag, Berlin 1996 nachzu
lesen sind, auf das Substrat aufgebracht. Die Inter
digitalstruktur kann hierbei mit Dick- oder Dünnfilm
technik beliebig konfiguriert werden.
Zum Aufbringen der hygroskopischen Schicht wird
zunächst eine Lösung von wäßriger P2O5 mittels Spray-
Coating auf das Substrat aufgebracht. In dem dadurch
entstandenen Oberflächenfilm wird das Wasser durch
Elektrolyse von Wasser unter permanentem Heizen
zersetzt und somit die Schicht getrocknet. Die Elektro
lyse des Wassers wird durch Anlegen einer Spannung von
wenigen Volt an die Interdigitalelektroden bewirkt. Das
gleichzeitige Heizen auf eine Temperatur von oberhalb
100°C kann durch unterschiedliche Heiztechniken,
beispielsweise in einem Ofen, durch Bestrahlung, durch
zusätzliche Heizelemente im Substrat o. ä. erfolgen.
Der Elektrolysestrom geht mit zunehmender Aus
trocknung der P2O5-Lösung auf einen Gleichgewichts
zustand zurück, der mit sich ändernder Luftfeuchtigkeit
in der Umgebung variiert. Dieser Effekt wird zur
Detektion der Feuchte bzw. von Feuchteeinbrüchen in
besonders überwachungsbedürftiger Umgebung eingesetzt.
Der eigentliche Meß- bzw. Detektionsvorgang
besteht somit in der Erfassung einer Veränderung des
Elektrolysestroms bei Anliegen einer Spannung an den
Elektroden.
Der beispielhaft dargestellte Detektor weist kurze
Ansprechzeiten aufgrund der starken Hydrophilie des
Sensormaterials auf. Hierdurch werden genaue Feuchte
messungen auch sehr geringer Feuchte durch exakte
Strommessungen ermöglicht. Die Alterung des "sensi
tiven" Materials kann vernachlässigt werden.
In einer weitergehenden Ausgestaltung des Feuchte
detektors ist auf der Rückseite des Substrates eine
Heizvorrichtung zur Beheizung der hygroskopischen
Schicht vorgesehen. Mittels dieser Heizvorrichtung kann
die hygroskopische Schicht nach "Feuchteunfällen", d. h.
bei plötzlicher sehr hoher Wasseraufnahme, schneller
regeneriert werden. Weiterhin kann die Heizvorrichtung
bereits beim Aufbringen der Schicht vorteilhaft zur
Beheizung eingesetzt werden, wie oben erläutert. Die
Heizvorrichtung besteht hierbei beispielsweise aus
einer mäanderförmigen Struktur eines leitfähigen
Materials mit hohem Widerstand, die in Planartechnik
auf der rückseitigen Oberfläche des Substrats aufge
bracht sein kann.
Selbstverständlich kann die Heizvorrichtung auch
an anderer Stelle, beispielsweise in einer von der
Elektrodenstruktur isolierten Zwischenschicht zwischen
Substrat und Elektrodenstruktur vorgesehen sein.
Claims (13)
1. Feuchtedetektor, der auf einem Träger (1) eine
zwischen zwei Elektroden (2, 3) angeordnete
Schicht (4) aus hygroskopischem Material aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material so gewählt ist, daß die von der
Schicht (4) aufgenommene Feuchte bei Anlegen einer
elektrischen Spannung an die Elektroden (2, 3)
elektrolysiert wird.
2. Feuchtedetektor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das hygroskopische Material mit Wasser eine
chemische Reaktion eingeht, die durch Anlegen
einer elektrischen Spannung an die Elektroden (2,
3) rückgängig gemacht werden kann.
3. Feuchtedetektor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das hygroskopische Material mit Wasser eine
Säure oder Base bildet.
4. Feuchtedetektor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das hygroskopische Material aus P2O5 besteht.
5. Feuchtedetektor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Träger (1) eine Heizvorrichtung zum
Aufheizen der Schicht (4) vorgesehen ist.
6. Feuchtedetektor nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizvorrichtung die Einstellung unter
schiedlicher Betriebstemperaturen der Schicht (4)
ermöglicht.
7. Feuchtedetektor nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht (4) eine Dicke von maximal 2 µm
aufweist.
8. Feuchtedetektor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (2, 3) eine Interdigital
struktur bilden.
9. Feuchtedetektor nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (1) ein Substrat aus halbleiter
kompatiblem Material ist.
10. Feuchtedetektor nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (2, 3) in Planartechnik
aufgebracht sind.
11. Feuchtedetektor nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (2, 3) von der Schicht (4)
bedeckt werden.
12. Feuchtedetektor nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß weiterhin eine Spannungsquelle zum Anlegen
einer Gleichspannung an die Elektroden (2, 3)
sowie eine Meßeinrichtung zum Erfassen der Größe
eines zwischen den Elektroden fließenden
Elektrolysestroms vorgesehen sind.
13. Verfahren zur Herstellung eines Feuchtedetektors
nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit
folgenden Schritten:
- - Bereitstellen eines Substrates (1);
- - Aufbringen von Elektroden (2, 3) auf das Substrat;
- - Bereitstellen eines hygroskopischen Materials, das mit Wasser eine chemische Reaktion eingeht, die durch Anlegen einer elektrischen Spannung rückgängig gemacht werden kann;
- - Aufbringen des hygroskopischen Materials in wäßriger Form auf das Substrat (1), so daß es sich zwischen den Elektroden (2, 3) erstreckt;
- - Trocknen des hygroskopischen Materials durch Anlegen einer für die Elektrolyse von Wasser ausreichenden elektrischen Spannung an die Elektroden (2, 3) bei erhöhter Temperatur.
- - Verfahren nach Anspruch 13, wobei als hygroskopisches Material P2O5 verwendet wird.
- - Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, wobei das hygroskopische Material in wäßriger Form mittels Spray-Coating aufgebracht wird.
- - Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, wobei die Elektroden (2, 3) in Dünnfilmtechnik aufgebracht werden.
- - Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, wobei die Elektroden (2, 3) in Dickfilmtechnik aufgebracht werden.
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