DE19852139A1 - Verfahren zur Zerkleinerung fester Stoffe - Google Patents
Verfahren zur Zerkleinerung fester StoffeInfo
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Abstract
Verfahren zur Zerkleinerung von jeder Art festen Stoffen in einer Zerkleinerungsanlage, indem die Stoffe in einem mit kritischer Drehzahl angetriebenen Drehrohr 1 durchgeführt wird, in dessen Zentrum sich ein oder mehrere gleich- oder gegenläufig angetriebene schnell drehende Rotoren befinden, die entsprechend den unterschiedlichen Stoffen und Aufgaben mit spezifisch angepassten Schlag- oder Schneidwerkzeugen ausgerüstet sind. Der Stoff wird durch die Zentrifugalkraft angehoben und fällt in die Schlagbahn des Rotors, sodass sich eine mechanische und eine autogene Zerkleinerung entwickelt. DOLLAR A Durch die verstellbare Neigung des Drehrohres kann die Aufenthaltsdauer des Stoffes und damit der Zerkleinerungsgrad beeinflusst werden. Die Zerkleinerung kann auch während einer Erhitzung oder Kühlung durchgeführt werden, wobei durch die Hohlwelle des Rotors Gase geleitet oder angesaugt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens zur
Zerkleinerung von festen Stoffen in einer Zerkleinerungsanlage.
Die Zerkleinerung von Stoffen ist eine wesentliche Voraussetzung für eine weitere Verar
beitung, Behandlung oder Verwertung und dadurch eine der wichtigsten Aufberei
tungstechniken. Neben der Investition sind die Aufwendungen für Verschleiß und Energie
die bedeutendsten Kosten Faktoren und haben einen entscheidenden Einfluß auf die
Wirtschaftlichkeit bzw. Preisgestaltung der Produkte. Beispielsweise liegt in der Zemen
tindustrie der Anteil für die Zerkleinerung bei 60-90% des Gesamtbedarfes an elektri
scher Energie.
Entsprechend den sehr unterschiedlichen Stoffen, Körnungen und Stoffmengen, die
zerkleinert werden sollen, wurden ensprechende Verfahren und Vorrichtungen entwickelt,
mit dem Ziel, eine qualitätsbewußte, wirtschaftliche, betriebssichere, wartungs- und
emissionsarme Zerkleinerung durchzuführen.
Allen bekannten Verfahren ist gemeinsam ein hoher Aufwand für die maschinelle Ausrü
stung, die Wartung, den Verschleiß sowie den Energiebedarf.
Alle Zerkleinerungsanlagen sind in Bezug auf die Zusammensetzung, Beschaffenheit und
Stückgrüße des Aufgabemateriales sowie auf die Korngröße und das Kornband des End
produktes im engen Rahmen spezifiziert.
Bei keinem bekannten Verfahren kann während des Betriebes ein direkter Einfluß auf die
Verweilzeit der Stoffe in der Anlage und somit auf das Zerkleinerungsergebnis während
der Zerkleinerung direkt Einfluß genommen werden.
Nur in einer Kugelmühle kann eine Durchlauf oder Chargenzerkleinerung durchgeführt
werden, die aber anhand der begrenzten Mahlkörperdurchmesser auch nur eine entspre
chend maximale Stückgröße der zu zerkleinernden Stoffe zuläßt.
Keine der Anlagen ist geeignet unter hohen thermischen Belastungen zu arbeiten.
Bei vielen Zerkleinerungsanlagen besteht bei schwierigen, beispielsweise unterschiedlich
weich und harten oder feucht und trockenen Stoffen bzw. bei Anwesenheit von Fremdkör
pern oder Übergrößen die Gefahr von Verstopfungen, Beschädigungen und dadurch Still
stände und Wartungsarbeiten.
Bei einem Prallbrecher wird beispielsweise ein einigermaßen gleichmäßiges Kornband nur
dadurch erreicht, daß das Material durch Roststangen geschlagen wird, die einen
erheblichen Widerstand bilden und dabei einen großen Teil der eingesetzten Energie in
Verschleißarbeit und Wärmeentwicklung umsetzen.
Die wenigsten Zerkleinerungsanlage haben Baureihen bis in den Klein- bzw.
Laborbereich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Ausübung des Verfahrens zur Zerkleinerung von festen Stoffen in einer Zerkleinerungsan
lage zu entwickeln.
Ziel der Erfindung ist dabei in Bezug auf die bekannten Zerkleinerungsanlagen, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung aufzuzeigen, mit einem einfachen Aufbau, reduziertem Ver
schleiß und verringertem Energiebedarf und der Vorausetzung, jede Art fester Stoffe bei
beliebiger Form, Beschaffenheit, Stück- bzw. Korngröße in Abhängigkeit von der Art der
Stoffe, zu jeder gewünschten maximalen Stückgröße oder, mit Einschränkungen, zu jeder
Feinheit zu zerkleinern.
Ziel ist weiterhin, daß dieses Verfahren je nach Bedarf in gewissem Rahmen in jeder Klas
se einer Zerkleinerung also vom Grob- bis zum Feinstbereich eingesetzt werden kann.
Ein weiteres Ziel ist eine Anlage, die die unterschiedlichsten Stoffe wie beispielsweise Mi
neralien, Holz, feste Abfälle, Glas aber auch tiefgefrorene Stoffe zerkleinern kann und da
bei auch bei schwierigen beispielsweise unterschiedlich weich und harten oder feucht und
trockenen Stoffen bzw. bei Fremdkörpern oder Übergrößen nicht zu Verstopfungen oder
Beschädigungen neigt und dadurch unverhoffte Stillstände und Wartungsarbeiten ver
mieden werden.
Ziel der Erfindung ist weiterhin, daß die Zerkleinerung von Stoffen während eines thermi
schen Prozesses, einer Erwärmung, Kühlung sowie im Vakuum durchgeführt werden
kann, um durch eine Vergrößerung der Oberfläche der Stoffe den Temperatur- und/oder
Gasaustausch zu intensivieren, sodaß eine Erhitzung, Kühlung oder anderweitige
Veränderung intensiver, schneller und dadurch auch in kleineren Anlagen wirtschaftli
cher durchgeführt werden kann.
Ein weiteres Ziel ist, einen wesentlicher Beitrag zur Verringerung des Energiebedarfes und
den damit verbundenen Kosten für Verschleiß und Wartung zu leisten, mit einer Anlage,
die sich weiterhin durch Vielseitigkeit, einfachen Aufbau, Betriebssicherheit leichter War
tung, Steuer- und Regelbarkeit auszeichnet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Ausübung des Verfahrens zur Zerkleinerung von festen Stoffen in einer Zerkleinerungs
anlage aufzuzeigen.
Die Lösung der Aufgabe besteht im Wesentlichen aus zwei Verfahrensschritten und in
den entsprechenden Vorrichtungen:
Der erste Verfahrensschritt besteht darin, daß der zu zerkleinernde Stoff entsprechend dem erfinderischen Gedanken mit Hilfe der Zentrifugalkraft in einem im kritischen Dreh zahlbereich drehenden Rohr bis in den Zenit angehoben wird und dann unter dem Einfluß der Schwerkraft wieder abfällt. (Fig. 2)
Der erste Verfahrensschritt besteht darin, daß der zu zerkleinernde Stoff entsprechend dem erfinderischen Gedanken mit Hilfe der Zentrifugalkraft in einem im kritischen Dreh zahlbereich drehenden Rohr bis in den Zenit angehoben wird und dann unter dem Einfluß der Schwerkraft wieder abfällt. (Fig. 2)
Der zweite Verfahrensschritt liegt darin, daß sich im Zentrum des mit kritischer Drehzahl
gedrehten Rohres eine in der Drehrichtung gegen oder gleichläufig mit hoher Drehzahl ge
drehte Welle bzw. ein Rotor befindet, der mit Schlag-, Schneid-, Prall- oder ähnlichen ei
ner Zerkleinerung dienenden Elementen versehen ist. (Fig. 2)
Durch das Zusammenwirken der beiden Verfahrensschritte in einem Zentrifugal-Rotor-
Zerkleinerer ergibt sich, daß der zu zerkleinernde Stoff angehoben wird und während des
Abfallens in die Schlagbahn des Rotors gelangt, dabei beaufschlagt, zerkleinert und zu
rückgeschleudert wird und nunmehr mit hoher Geschwindigkeit auf nachfallende Stoffteile
trifft, welche ihrerseits durch diesen Zusammenprall autogen weiter zerkleinert werden.
Bei einem kleineren Abstand zwischen Rotor und Drehrohrinnenwand ergeben sich auf
dem Drehrohr weitere Prallebenen, die bei einem großen Drehrohrdurchmesser nicht ent
stehen. Mit einem großen Rohrdurchmesser können dafür andere Effekte erreicht werden,
indem beispielsweise durch eine verlängerte Fallhöhe sich für die abfallenden Stoffe hö
here Fallgeschwindigkeiten und dadurch verstärkte Prall- und Schlagenergien entwickeln.
Die Zerkleinerung findet im wesentlichen durch Prall, Schlag, Reibung und Scherwirkung
statt.
Eine kritische Drehgeschwindigkeit verlangt Drehzahlen je nach Durchmesser des Dreh
rohres von ca. 20-50 Upm, sodaß der zu zerkleinernde Stoff gleichermaßen 20-50
mal in einer Minute zurück in die Rotor- bzw. diversen Stoffwurfbahnen (Fig. 2, 18) trans
portiert wird und sich somit ungefähr halbzeitlich in dem Zerkleinerungsprozess befindet.
Durch den einstellbaren axialen Neigungswinkel des Drehrohres von ca. 0 bis -6°
kann die Verweildauer bzw. die Transportgeschwindigkeit des Stoffes von Stillstand bis
Durchmarsch vorgegeben, und dadurch ein direkter Einfluß auf die Zerkleinerungsarbeit
genommen werden.
Die Drehzahl des Drehrohres ist regelbar, um sie unterschiedlichen Stoffen anzupassen.
Der Austrag der zerkleinerten Stoffe kann durch die Neigung des Rohres und/oder durch
einen Luftstrom erfolgen.
Zur Vermeidung von Materialfreiräumen im Drehrohrinnenraum, die automatisch entste
hen, wenn das Material nur gleichmäßig aus dem Zenit abfällt, wird erfinderisch die
innere Wandung des Rohres mit einem wellenförmigen dem zu behandelnden Stoff so
wie dem Rotor spezifisch anzupassenden individuellen Profil (Fig. 2 Schnitt A-A,) verse
hen, sodaß sich unterschiedliche Bedingungen und Durchmesser und dadurch wiederum
differentierte Wurfbahnen (18) und Verteilungen für den abfallenden Stoff ergeben, und
auf diese Weise der gesamte Querschnitt oder bestimmte Teile des Drehrohrinnenraumes
mit dem Stoff beschickt werden kann.
Die Zentrifugalkraft läßt sich nach der Formel "m (v2/r)" berechnen, und daraus geht
hervor, daß die Masse "m", also das spezifische bzw. Schüttgewicht des Stoffes der ent
scheidende Faktor ist und der Radius "r" sowie die Drehgeschwindigkeit "v" darauf
abgestimmt werden müssen. Das Schüttgewicht des aufgegebenen Stoffes ändert sich
während der Zerkleinerung und dementsprechend sind Drehzahl und/oder Innendurch
messer bzw. das wellenförmige innere Profil anzupassen.
Der mit Schlag-, Schneid- oder Prallelementen versehene Rotor ist in Bezug auf die Zu
sammensetzung, Beschaffenheit und Stückgröße der zur Zerkleinerung aufgegebenen
Stoffe sowie auf die Korngröße und das Kornband des Endproduktes in der Formgebung
auf den Durchmesser und auf die Drehzahl abzustimmen.
Die Korngröße des aufgegebenen Stoffes ändert sich während der Zerkleinerung und
dementsprechend kann in Abhängigkeit von den Stoffeigenschaften der Rottor in den
Ausmaßen, der Formgebung und Ausrüstung mit Schlag-, Prall- oder Schneid- elementen
entsprechend dem Zerkleinerungsfortschritt angepasst werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen das die Antriebsmotoren der
Rotoren in der Drehzahl regelbar sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können mittels der Zentrifugal-Rotor-Zerkleine
rungsanlage beispielsweise in einer Zementklinkerproduktion die bis zu 1300°C glühend
heißen aber nur leicht verklebten bis zu 500 mm starken Klinkerstücke aus dem Dreh
rohrofen sehr schnell zu einem feinkörnigen Korn zerkleinert werden. Durch die Hohlwelle
des Rotors 4 und durch die Schutzverkleidung des inneren profilierten Drehrohres kann
die Kühlluft geleitet werden, um diese Teile vor einer Überhitzung zu schützen.
Wie vorteilhaft eine Zerkleinerung von Stoffen bereits in einem Kühler sein kann wird an
einem Beispiel der Zementindustrie vorgestellt:
Ein feinkörniger Zementklinker in einer Kühlanlage erfährt anhand der wesentlich vergrö ßerten Oberfläche eine entsprechend forcierte Kühlung bzw. erfolgt gleichermaßen eine sehr intensive und schnelle Abgabe, so auch Rückgewinnung, an hochwertiger Wärme an das Kühlmedium.
Ein feinkörniger Zementklinker in einer Kühlanlage erfährt anhand der wesentlich vergrö ßerten Oberfläche eine entsprechend forcierte Kühlung bzw. erfolgt gleichermaßen eine sehr intensive und schnelle Abgabe, so auch Rückgewinnung, an hochwertiger Wärme an das Kühlmedium.
Der forcierte Wärmetransfer hat zu Folge, daß weniger Kühlluft benötigt wird, wodurch die
Temperatur der Kühlerabluft um einige 100°C ansteigt und der Wärmeinhalt der Kühlluft
sich um ca. 30 kcal/kg Klinker (126 kJ)/100°C Temperaturerhöhung erhöht. Weiterhin
wird durch dieses Verfahren vermieden, daß sehr große Mengen an relativ niedrig tem
perierter und wirtschaftlich kaum verwertbarer Abluft entsteht.
Dieses Kühlverfahren verbessert den gesamten thermischen Wirkungsgrad einer Ofen
anlage und führt weiterhin zu kleineren Anlagenbauteilen. Mit der forcierten Abkühlung
des feinkörnigen Klinkers wird weiterhin ein gefordertes schnelles Einfrieren durch Kri
stallisieren der in der Sinterung erfolgten Mineralbildung erzielt, welches zu höheren Ze
mentqualitäten und einer leichteren Vermahlung zu Zement führt. Weitere positive Syner
gieeffekte ergeben sich durch den Wegfall eines in der Regel aufwendigen Rostkühlers,
ein bis auf Außentemperatur abgekühlter Klinker, sowie eine Vereinfachung des Trans
portes und der Lagerung.
Eine weitere Variante zum Einsatz der Zentrifugal-Rotor-Zerkleinerers besteht beispiels
weise darin, das Stoffe während einer Zerkleinerung und der dadurch vergrößerten Stoff
oberfläche bereits getrocknet, entschwefelt, calziniert, ver- oder gebrannt werden können,
und dadurch Mehrfacherhitzungen während der normalerweise diversen einzeln durchge
führten Verfahrensschritte einer Aufbereitung vermieden werden.
Beispielsweise kann mit diesem Verfahren relativ großstückiges, weitgehend unsortiertes
Abfall- oder minderwertiges Holz in der Anlage auf einfachste Art zerkleinert, gleichzeitig
getrocknet und anschließend für eine Energiegewinnung vergast und/oder verbrannt, und
somit unter Umständen erstmalig wirtschaftlich genutzt werden. Durch dieses Verfahren
entfallen die kostenintensiven Konfektionierungsarbeiten des Holzes für einen Transport
und/oder eine Lagerung da sich nunmehr auch ein kleineres Kraftwerk entwickeln läßt,
das quasi in den Wald zur nachwachsenden Energie verbracht wird.
Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß der Zentrifugal-Rotor-Zerkleinerer als Durchlaufan
lage oder als Verbundanlage unter Einbindung einer Klassiervorrichtung für Fertig- und
Grob- und /oder Rückgut projektiert werden kann oder in einer weiteren Anlage mit einer
spezifisch auf den bereits vorzerkleinerten Stoff zugeschnittenen Konfiguration weiterbe
handelt wird. (Fig. 3)
Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß der Rotor vor und nach dem Zentrifugalrohr gela
gert und/oder angetrieben werden kann bzw. bei einem relativ kurzen Drehrohr und einer
relativ großen Rotorhohlwelle mit einer einseitigen Lagerung auskommt. (Fig. 3, 3a)
Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß zwei oder mehrere Rotoren in einem Zentrifugal
rohr eingesetzt werden können, und daß zwei oder mehr Anlagen oder Teile einer Anla
ge in einem Verbund über und/oder hintereinander betrieben werden können. (Fig. 3)
Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß der Rotor durch die hohe Drehzahl und dem da
durch im Zentrum entstehenden Unterdruck gleichzeitig als Ansauggebläse dient und
sich durch die Hohlwelle selbsttätig Kühlluft ansaugt bzw. Luft für eine Belüftung des In
nenraumes fördert.
Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß die Wände der Zentrifugalrohre mehrwandig aus
geführt werden können, um beispielsweise Gase zu- oder abzuführen, oder um eine indi
rekte Erwärmung oder Kühlung durchzuführen.
Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß der Rotor in einem Drehrohr aus zwei Rotorseg
menten zusammengesetzt werden kann, indem im Zentrum des Zenrifugalrohres eine
mit dem Drehrohr verbundene Lagervorrichtung Fig. 3 (6a) montiert ist, in die Rotor
segmente von der einen und der anderen Seite abgelagert werden können. Auf diese
Weise kann eine Zerkleinerungsanlage verlängert und und mittels unterschiedlicher
Drehrohr- sowie Rotordurchmesser den individuellen Anforderungen angepasst werden.
Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß Zentrifugal-Rotor-Zerkleinerer derartig eingerichtet
sind, daß bei Wartungsarbeiten, der gesamte Rotor oder Teile davon einfach nach Öff
nung der seitlichen Abdeckhauben ausgewechselt werden können und dadurch längere
Stillstände verhindert werden.
Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß beispielsweise mehrere Zentrifugal-Rotor-Zerklei
neranlagen kaskadenartig versetzt übereinander eingerichtet sind (Fig. 3) und dadurch
einzelne Zerkleinerungsstufen gebildet werden, die beispielsweise mit spez. Korngrößen
arbeiten. In einer derartig eingerichteten Kaskadenanlage könnten beispielsweise eine
Trocknung oder anderweitige Behandlung der Stoffe parallel oder nacheinander durchge
führt werden.
Die Erfindung wird im weiteren anhand von drei Figuren näher erläutert
Fig. 1 zeigt eine Schnittdarstellungen A-A zu Fig. 1 mit Stoffwurfbahnen
Fig. 2 zeigt einen Zentrifugal-Rotor-Zerkleinerer mit zweifacher Rotorlagerung
Fig. 3 zeigt zwei unterschiedlich konzipierte Zentrifugal-Rotor-Zerkleinerer in einer Ver
bundanlage.
Zu Fig. 1 Fig. 1 zeigt einen Zentrifugal-Rotor-Zerkleinerer mit zweifacher Rotorlagerung.
Der zu zerkleinernde Stoff wird über die Aufgabevorrichtung 11 in das mit kritischer Dreh
zahl angetriebene Drehrohr 1 mit der wellenförmigen, inneren Auskleidung 2 aufgege
ben und fällt auf den gegenläufig angetriebenen Rotor 3. Durch die Schlagkraft des rou
tierenden Rotors 3 wird der Stoff getroffen und in den Drehrohrraum zurückgeschleudert,
wo er mit dem Aufgabegut und der Drehrohrinnenseite zusammenprallt. Die größere
Menge des Stoffes fällt am Rotor 3 vorbei nach unten in das Drehrohr 1 und wird durch
dieses mittels der kritischen Drehzahl entwickelten Fliehkraft und der wellenförmigen, inne
reren Auskleidung 2 wieder angehoben und in definierten Wurfbahnen 18 auf den Rotor 3
bzw. in die sich bildende Schleuderbahn zurücktransportiert. Eine Zerkleinerung der Stof
fe findet durch die Schlagkraft des Rotors 3, weiterhin durch eine Autogenzerprallung
zwischen dem abfallenden und geschleuderten Material, sowie durch das Auftreffen von
Stoff auf die Drehrohrwandung 2 statt. Der Stoff durchwandert den Zerkleinerer in einer
durch die Neigung des Drehrohres mittels entsprechender Vorrichtung 18 steuerbaren
Zeit und verläßt als Fertiggut 12 die Anlage.
Das Drehrohr 1 wird gelagert über die Rollenstationen 9 und durch den Antrieb 10 ange
trieben und ist durch die Einlaßhaube 7 und die Auslaßhaube 8 mit der integrierten Entlüf
tung 16 abgeschlossen. Der Rotor 3 wird über eine Hohlwelle 4, die durch zwei Lager 6
geführt wird durch den Rotorantrieb 5 angetrieben. Die Hohlwelle 3 dient als Transportlei
tung für eine Belüftung der Zerkleinerungsanlage sowie zur Kühlung des Rotors.
Zu Fig. 2 Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellungen A-A der Fig. 1 mit dem Zentrifugal-
Drehrohr 1, daß mit einer wellenförmigen inneren Auskleidung 2 versehen ist.
Der Rotor 3 wird gegenläufig gedreht und wird über eine Hohlwelle 4 angetrieben.
Der Stoff wird in unterschiedlichen Stoffwurfbahnen 18 abgeworfen.
Zu Fig. 3 Fig. 3 zeigt zwei unterschiedlich konzipierte Zentrifugal-Rotor-Zerklleinerer in
einer Verbundanlage. Der Rotor 3a ist nur einseitig über das Lager 6 gelagert und wird
durch eine Hohlwelle 4 mittels des Antriebes 5 angetrieben. Die Hohlwelle 4 dient gleich
zeitig als Transportrohr für eine Belüftung des Zerkeinerers sowie Kühlung des Rotors,
wobei das Kühlmedium über einen Drehdurchlaß 17 zugeführt bzw. durch den Rotor
selbsttätig angesaugt wird. Das Fertig- bzw. Zwischengut 12a verläßt die erste Anlage
und gelangt über die Auslaß und Abdichthaube 8 in die zweite Anlage mit einem Doppel
rotor 3b mit einem gemeinsamen Innenlager 6a. Das Innenlager 6a ist mit den Einbauten
für die Rotorwellen mit dem Zentrifugalrohr 6a verbunden. Der Antrieb der Rotoren erfolgt
über getrennte Antriebe 5 und die Rotorwellen sind über die Lager 6 abgelagert. Das Fer
tiggut 12 verläßt die Anlage über die Ausgangshaube 8. Die Anlage 3a wird mittels Heiß
gasen 15 beheizt während die Anlage 3b mittels Frischluft 14 belüftet oder gekühlt wird.
Die Abgase werden über den Entlüftungs- und Entstaubungsventilator 16 aus der Anla
ge abgesaugt.
Die Zentrifugal-Drehrohre 1 werden gelagert und abgerollt über die Rollenstationen 9 und
durch die Antriebe 10 gedreht. Beide Anlagen haben eine Vorrichtung zum Verstellen der
Neigung die Drehrohre Fig. 1, 18.
1
Drehrohrmantel
2
wellenförmige Auskleidung
3
Rotor
3
a Rotor mit einem Außenlager
3
b Doppelrotor mit gemeinsamen Innenlager
4
Hohlwelle für Antrieb Rotor
5
Antrieb Rotor
6
Außenlager der Rotorwelle
6
a Innenlager mit Einbauten der Rotorwellen
7
Einlaß Abdichthaube
8
Auslaß Abdichthaube
9
Laufring mit Rollenstation
10
Antrieb für Drehrohr
11
Aufgabe mit Aufgabevorrichtung
12
Fertiggut
12
a Zwischengut
13
Entlüftung, Entstaubungsventilator
14
Belüftung
15
Heißgas
16
Vorrichtung zur Versteilung der Drehrohrneigung
17
Drehdurchlaß für Kühlluft
18
Stoffwurfbahn
Claims (9)
1. Verfahren zur Zerkleinerung von festen Stoffen in einer Zerkleinerungsanlage
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerkleinerung jeder Art Stoff in einem oder mehreren miteinander direkt
oder indirekt verbundenen mit kritischer Drehzahl angetriebenen Drehrohren (1) un
terschiedlicher Zerkleinerungsaufgabenstellung durchgeführt wird, die in der Dreh
zahl und Neigung stufenlos regelbar sind und deren innere Wandungen mit einem
wellenförmigen, geometrischen Profil (2) versehen sind, und in deren Zentrum sich
ein oder mehrere gleich- oder gegenläufig zum Drehrohr angetriebene drehzahlre
gelbare Rotoren befinden, die entsprechend den unterschiedlichen Aufgaben mit
spezifisch angepassten Ausmaßen sowie Schlag- oder Schneidwerkzeugen ausge
rüstet sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerkleinerunganlage im Durchlauf- und Chargenbetrieb betrieben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerkleinerung gleichzeitig mit einer thermischen Behandlung der Stoffe
durch geführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotorantriebswelle ein Hohlrohr ist, durch das Gase und andere Stoffe
durch den Rotor hindurch zu- oder abgeführt oder von diesem selbsttätig angesaugt
werden, welche gleichzeitig eine thermische oder sonstige Behandlung des Rotors
beinhaltet.
5. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotoren einseitig oder zweiseitig gelagert sind.
6. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei unabhängig angetriebene Rotoren in einem Drehrohr (3b) hintereinander
montiert sind, wobei die Innenlager durch eine mit dem Drehrohr verbundene Kon
struktion (6a) gehalten werden.
7. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die wellenförmigen, geometrischen Profile der Drehrohrinnenwände entspre
chend dem zu zerkleinernden Stoff und der spezifischen Aufgabe geformt und
ausgebildet sind.
8. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1-3 und 8-9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mäntel oder Rohrwandungen der Drehrohre mehrwandig ausgeführt sind,
um sie als Wärmetauscher zu benutzen und um gezielt an bestimmten Stellen
Frisch- oder Kühlluft zuzuführen undl oder Gase, Staub, oder Stoffe abzuleiten.
9. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1-4 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehrohre verjüngende und erweiternde Außen- oder Innenwände aufwei
sen, und daß die Drehrohre mit Teilstücken von kleineren Innendurchmessern als
Beruhigungszone ausgestattet sind sowie einen Mittenauslauf aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998152139 DE19852139A1 (de) | 1998-11-12 | 1998-11-12 | Verfahren zur Zerkleinerung fester Stoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998152139 DE19852139A1 (de) | 1998-11-12 | 1998-11-12 | Verfahren zur Zerkleinerung fester Stoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19852139A1 true DE19852139A1 (de) | 2000-05-18 |
Family
ID=7887525
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998152139 Withdrawn DE19852139A1 (de) | 1998-11-12 | 1998-11-12 | Verfahren zur Zerkleinerung fester Stoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19852139A1 (de) |
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-
1998
- 1998-11-12 DE DE1998152139 patent/DE19852139A1/de not_active Withdrawn
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