DE19852029A1 - Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen

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DE19852029A1
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DE1998152029
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Helmut Naegele
Norbert Eisenreich
Juergen Pfitzer
Peter Elsner
Emilia Inone
Wilhelm Eckl
Peter Eyerer
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Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L97/00Compositions of lignin-containing materials
    • C08L97/005Lignin
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29CSHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
    • B29C70/00Shaping composites, i.e. plastics material comprising reinforcements, fillers or preformed parts, e.g. inserts
    • B29C70/04Shaping composites, i.e. plastics material comprising reinforcements, fillers or preformed parts, e.g. inserts comprising reinforcements only, e.g. self-reinforcing plastics
    • B29C70/06Fibrous reinforcements only
    • B29C70/08Fibrous reinforcements only comprising combinations of different forms of fibrous reinforcements incorporated in matrix material, forming one or more layers, and with or without non-reinforced layers
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B29WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
    • B29KINDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBCLASSES B29B, B29C OR B29D, RELATING TO MOULDING MATERIALS OR TO MATERIALS FOR MOULDS, REINFORCEMENTS, FILLERS OR PREFORMED PARTS, e.g. INSERTS
    • B29K2311/00Use of natural products or their composites, not provided for in groups B29K2201/00 - B29K2309/00, as reinforcement
    • B29K2311/10Natural fibres, e.g. wool or cotton

Abstract

Es wird ein Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen mit einer Matrix aus natürlichen Polymeren und Zellstoffasern vorgeschlagen, bei dem zumindest ein Teil der Zellstoffasern vor oder anläßlich der Einarbeitung der oder in die Matrix mit einer Lignin-Lösung als Haftvermittler behandelt wird. Vorzugsweise werden als natürliches Polymer Lignin sowie Fasern aus dem Cellulose-Aufschluß und als Haftvermittler eine Alkaliligninlösung eingesetzt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen mit einer Matrix aus natürlichen Polymeren und Zellstoffasern.
Verbundwerkstoffe herkömmlicher Art werden zu Struktur­ bauteilen hoher Festigkeit verarbeitet. Strukturbauteile können entweder aus kurzfaserverstärkten Matrizes oder aus Matten, Vliesen, Gelegen oder Geweben von Fasern in einer Matrix bestehen. Hierbei spielt die Festigkeit und damit die Anbindung der Faser an die Matrix eine wesent­ liche Rolle. In Fällen, in denen die Steifigkeit oder die Festigkeit eines Bauteils weniger ausschlaggebend ist als dessen Schlagzähigkeit, sollte die Faser oder Fasermatte die Gelegenheit haben, sich der auftretenden Belastung durch lokales Ausweichen zu entziehen. Dadurch wird die Energie eines Aufpralles über einen längeren Zeitraum verteilt, was sich unmittelbar in einer erhöhten Schlag­ zähigkeit des Bauteiles auswirkt. In diesen Fällen wirkt eine schwache Anbindung der Faser an die Matrix vorteil­ haft.
In der Kunststoffindustrie werden unverträgliche Polymer­ systeme in Blends so modifiziert, daß durch eine Propfpo­ lymerisierung sogenannte Haftvermittler auf eines der Polymere aufgebracht werden, was eine bessere Verträg­ lichkeit der Polymere untereinander bzw. der polymeren Matrix mit der Verstärkungsfaser, z. B. Glas-, Kohle- oder Aramidfaser, zur Folge hat. Dadurch lassen sich höhere Steifigkeiten bzw. Festigkeiten erreichen. In vielen Fällen ist aber zusätzlich noch ein Primern der Fasern notwendig.
Die bekannten synthetischen Propfcopolymerisate haben bei Verbundwerkstoffen aus synthetischen Polymeren durchaus ihre Berechtigung, versagen jedoch bei der Formulierung von Verbundwerkstoffen aus Naturfasern, insbesondere Zellstoffasern, in einer Matrix aus Naturpolymeren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen vorzuschlagen, die aus einer Matrix aus natürlichen Polymeren und Zellstoff­ fasern bestehen und zu hochwertigen technischen Bauteilen verarbeitet werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen sind in den abhängi­ gen Ansprüchen gekennzeichnet.
Für die genannten Verbundwerkstoffe ist ein natürlicher Haftvermittler gefunden worden, der eine Anbindung von Zellstoff-, insbesondere aufgeschlossenen Cellulosefasern an Bindersysteme wie Lignin, Chitin oder Proteine ermög­ licht. Solch ein Haftvermittler stellt eine Ligninlösung dar, die bei der Zellstoffgewinnung in großen Mengen als Abfallprodukt anfällt. Bei den Ligninlösungen unterschei­ det man prinzipiell Lignosulfonate und Alkaliligninlösun­ gen, die prinzipiell beide geeignet sind. Es ist jedoch dem Einsatz von Alkaliligninlösungen der Vorzug zu geben, da sie einen sehr geringen Schwefelgehalt aufweisen und somit einer späteren Geruchsentwicklung am fertigen Bauteil, das aus einem solchen Verbundwerkstoff herge­ stellt ist, vorbeugen.
Es kann auch ein Lignin-Slurry aus dem Cellulose-Auf­ schluß selbst als Matrix fungieren, indem die Faser oder Fasermatte damit in größeren Anteilen beleimt wird und anschließend in einer beheizten Presse zum Aushärten gebracht wird.
Steht die Schlagzähigkeit am fertigen Bauteil im Vorder­ grund, so müssen die Natufasern innerhalb einer Matte oder eines Wirrfaservlieses die Möglichkeit zum Auswei­ chen haben. Dies bedingt, daß die Fasern nur eine leichte bzw. nur an der Mattenoberfläche eine feste Anbindung zur Matrix besitzen. In diesen Fällen wird die haftvermit­ telnde Ligninlösung nur bereichsweise im Verbundwerkstoff eingesetzt, beispielsweise die Lösung nur oberflächig aufgesprüht.
Die Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik besteht darin, daß nun auch für Naturfasern in Naturpolymeren eine wirkungsvolle Haftvermittlung gegeben ist. Der Einsatz von Alkalilignin-Slurry als flüssigem Haftver­ mittler gewährleistet für steife und harte Bauteile eine bessere Anbindung der Faser an die Matrix. Für schlagzähe Bauteile ist die Anbindung schwächer oder nur bereichs­ weise vorzusehen, um ein Ausweichen der Verstärkungsfaser zu ermöglichen.
Die Beleimung von Naturfasermatten, -vliesen, -gelegen oder -geweben mit Lösungen von Alkalilignin kann entweder in kleinen Konzentrationen zur Haftvermittlung mit der Matrix aus Naturpolymeren oder in höheren Konzentrationen erfolgen, um aus der Lösung zugleich die Matrix selbst zu bilden. Die Naturfaser-, insbesondere Cellulosefasermatte kann aus der losen Wirrfaser durch Nadeln erzeugt und die endlos hergestellte Matte mit einer Lösung von Alkalilig­ nin besprüht werden. Anschließend erfolgt die Härtung der Matrix in einer heißen Presse unter gleichzeitigem Ab­ dampfen des Lösungsmittels, das im Falle von Alkalilignin im wesentlichen Wasser ist.

Claims (6)

1. Verfahren zur Herstellung von Verbundwerkstoffen mit einer Matrix aus natürlichen Polymeren und Zell­ stoffasern, wobei zumindest ein Teil der Zellstoff­ fasern vor oder anläßlich der Einarbeitung der oder in die Matrix mit einer Lignin-Lösung als Haftver­ mittler behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellstoffasern mit einer Alkaliligninlösung behandelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß bei Verwendung von Matten in Form von Vliesen, Gelegen oder Geweben aus Zellstoffasern die Matte mit Ligninlösung getränkt und anschließend mit dem natürlichen Polymer imprägniert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Lösungsmittel anläßlich des Aufschmelzens des natürlichen Polymers bei der Formgebung des Verbundwerkstoffs verdampft wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das natürliche Polymer Lignin ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellstoffaser eine aufge­ schlossene Cellulosefaser ist.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102010034084A1 (de) * 2010-08-12 2012-02-16 Airbus Operations Gmbh Flugzeuginnenverkleidungsbauteil und Verfahren zur Herstellung eines Flugzeuginnenverkleidungsbauteils
WO2014207308A1 (en) * 2013-06-28 2014-12-31 Upm-Kymmene Corporation A fiber mat reinforced resin composite

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