DE19847210A1 - Verfahren und Vorrichtung zum mechanischen Prüfen des Ventiltellers von Keramikventilen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum mechanischen Prüfen des Ventiltellers von KeramikventilenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Prüfen von Ventiltellern von keramischen Gaswechselventilen für Verbrennungsmotoren.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen von
Ventiltellern von keramischen Gaswechselventilen für
Verbrennungsmotoren, sowie eine Vorrichtung zum Durchführen des
Verfahrens.
Keramische Werkstoffe versagen bei mechanischer Beanspruchung
an Fehlstellen, die sowohl natürliche Sinterfehler als auch
bearbeitungsbedingte Fehler wie Schleifrisse oder thermisch
induzierte Risse sein können. Dabei sind, je nach
Beanspruchungsart, Oberflächen- oder Volumenfehler
ausschlaggebend für das Versagen.
Ein- und Auslassventile aus Siliziumnitrid (Si3N4) müssen aus
Kostengründen bei der Herstellung aus dem gesinterten Rohling
mit Diamantschleifscheiben bei hoher Schnittgeschwindigkeit und
Spanleistung geschliffen werden. Das bedeutet, dass in der
Oberfläche und der oberflächennahen Randzone Fehler erzeugt
werden. Das können Risse, zerrüttete Materialpartien und tiefe
Schleifriefen sein. Beim Feinschleifen werden diese Fehler nur
zum Teil abgetragen. In der Regel bleiben aber Schleifrisse im
Material erhalten. Das Versagen keramischer Ein- und
Auslassventile tritt im Betrieb oft im Ventiltellerrandbereich
auf. Die gezielte Prüfung des Ventiltellerrandes nach der
Herstellung der Ventile ist daher eine vorrangige Aufgabe der
Qualitätssicherung. Sie ist mit zerstörungsfreien Prüfmethoden
nicht oder nur mit sehr großem Aufwand durchführbar.
Aus der JP 3-264,713 A ist bekannt, keramische Ventile mittels
eines Zugversuches zu prüfen. Hierfür werden der Ventilteller
einerseits und der Ventilschaft andererseits in entsprechende
Aufnahmen eingespannt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Prüfverfahren und/oder eine Vorichtung bereitzustellen, mit dem
bzw. der Keramikventile einfacher prüfbar sind, insbesondere
das Bruchverhalten und den Bruchursprung einfacher beobachtet
werden kann und somit bearbeitungsbedingte Fehler über eine
Messung der Festigkeit in ihrer Größe und Wirkung bestimmt
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß von einem Verfahren gelöst,
das die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
Ein Ventilteller wird also über einen Teil eines
Randbereiches, der kleiner ist als der halbe Umfang, derart auf
Biegung belastet, dass die kegelstumpfförmige Ventilsitzseite
des Ventiltellers auf Zug belastet wird. Dabei wird durch
Belastungsmittel ein Druck insbesondere in axialer Richtung an
einer ersten Belastungsstelle des Ventiltellers, auf der dem
Ventilsitz gegenüber liegenden Seite des Ventiltellers, und ein
Gegendruck, an zwei Belastungsstellen auf der Ventilsitzseite
ausgeübt. In Umfangsrichtung gesehen liegen die beiden
Belastungsstellen der Ventilsitzseite dies- und jenseits der
auf dem Ventilsitz abgewandten Seite vorgesehenen
Belastungsstelle. Die drei Belastungsstellen befinden sich
innerhalb eines Bereiches, der dem halben Umfang des
Ventiltellers entspricht.
Die drei Belastungsstellen können sich vorzugsweise innerhalb
eines engeren Bereiches, der einem sechstel bis einem zwölftel
des Umfanges entspricht, befinden.
Auf diese Weise wird dieser Bereich des Ventiltellers lokal auf
Biegung belastet, wobei die Ventilsitzseite auf Zug belastet
wird, so dass ein realitätsnahes und reproduzierbares Versagen
des Ventiltellers herbeigeführt wird.
Anstatt Kegel oder Kugeln, die punktförmige Druckstellen
erzeugen, können als Belastungsmittel zylinderförmige oder
kegelstumpfförmige Rollen verwendet werden, die die Last über
eine Mantellinie in den Ventilteller einleiten. Dann sind die
Belastungsstellen Berührungslinien. Diese Berührungslinien sind
auf der dem Ventilsitz abgewandten Seite vorzugsweise radial
ausgerichtet.
Die beiden Berührungslinien auf der Ventilsitzseite können
gegenüber einer durch die erste Berührungslinie verlaufende
Axialebene spiegelbildlich zueinander verlaufen. Eine radiale
Ausrichtung dieser Berührungslinien ist jedoch ebenfalls
denkbar.
An der diametral gegenüberliegenden Umfangsseite des
Ventiltellers befinden sich Anschläge zur radialen Halterung
oder Fixierung des Ventiltellers in Relation zu den
Belastungsmitteln.
Bei entsprechender Auslegung der Druckstellen können die beiden
Berührungslinien auf der Ventilsitzseite kürzer als die Breite
des Tellerrandes sein.
Das Verfahren wird mit einer Vorrichtung durchgeführt, die die
Merkmale des Anspruchs 10 aufweist. Diese
Biegeversuchsvorrichtung weist eine Auflage und einen
Druckstempel auf. Die Auflage ist auf der Ventilsitzseite des
Ventiltellers mit zwei gegenüber einer Axialebene
spiegelbildlich angeordneten Belastungsrollen ausgerüstet. Auf
der bezüglich der beiden Belastungsrollen diametral
gegenüberliegenden Seite befindet sich eine Anschlagsrolle.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen
beschrieben ist. Dabei können die in der Zeichnung
dargestellten und in den Ansprüchen sowie in der Beschreibung
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger
Kombination erfindungswesentlich sein. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßer
Druckvorrichtung;
Fig. 2 einen Schnitt II-II durch die Vorrichtung gemäß Fig.
1;
Fig. 3 einen Schnitt III-III durch die Vorrichtung gemäß
Fig. 2;
Fig. 4 eine FE-Analyse der maximalen Hauptspannung einer
Anordnungsvariante; und
Fig. 5 eine Tabelle mit Parametereinstellungen für die
Druckvorrichtung.
Die in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Druckvorrichtung, welche in
einer handelsüblichen Universalprüfmaschine verwendet werden
kann, besteht aus einem Druckstempel 1 und einer Auflage 2,
welche in einem Gestell 3 angeordnet sind. Die Auflage 2 weist
eine einem Ventilteller 19 (Fig. 4) entsprechende
kegelstumpfförmige Ausnehmung 4 und eine einem Ventilschaft 20
entsprechende zylindrische Bohrung 5 auf, um die
Ventilsitzseite 21 des Ventiltellers 19 aufzunehmen. Die
eigentliche Auflage 2 für den Ventilteller 19 besteht aus drei
Rollen 6, 7 und 17, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist. Die Rollen
6, 7 und 17 selbst liegen in halbzylinderförmigen Ausnehmungen
9 eines Trägers 10. Anstatt die Auflage 2 einstückig
auszugestalten ist es vorteilhaft, einen Auflageträger 11 mit
Ausnehmungen zu versehen, in welche auswechselbare Einsätze 12
eingesetzt werden können. Die Einsätze 12 sind auswechselbar,
so dass entsprechende Einsätze 12 für Rollen 6, 7 und 17 mit
verschiedenen Durchmessern, auf unterschiedlichen Radien, d. h.
mit unterschiedlichen Entfernungen zum Ventilschaft 20, und mit
verschiedenen Anstellwinkeln b eingesetzt werden können. Unter
dem Anstellwinkel b wird der Winkel zwischen der Ebene 13 des
Ventiltellers 19 und der Achse der Rolle 6, 7 bzw. 17
verstanden.
Fig. 3 zeigt die beiden Rollen 6, 7 und 17, deren Längsachsen
bezüglich der Ventilachse 14 in radialer Richtung ausgerichtet
sind. Die beiden Rollen 6 und 7 stehen in einem Winkel 2 × α,
der als Öffnungswinkel bezeichnet wird, von 30° zueinander. Sie
liegen außerdem symmetrisch zu einer Vertikalebene 15, die sich
durch die Rolle 17 erstreckt. Der Winkel α zwischen den Rollen
6 und der Ebene 15 bzw. der Rolle 7 und der Ebene 15 beträgt
somit jeweils 15°. Dieser Winkel α kann dadurch verstellt
werden, dass unterschiedliche Einsätze 12 verwendet werden, die
die Rollen 6 und 7 mit unterschiedlichen Winkeln α aufnehmen.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, kann auch der Anstellwinkel β
durch Einsätze 12 mit mehr oder wenig schrägen Ausnehmungen 9
verstellt werden. Es sind Anstellwinkel β zwischen 25° und 65°
denkbar. Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform mit einem
Anstellwinkel β von 45°.
Der Druckstempel 1 ist mit zwei Rollen 8 und 16 ausgestattet,
nämlich der Belastungsrolle 8 und einer Anschlagsrolle 16.
Diese beiden Rollen 8, 16 sind radial ausgerichtet und liegen
einander diametral gegenüber. Der Druckstempel 1 ist oberhalb
der Auflage 2 in solcher Weise angeordnet, dass die
Anschlagsrolle 16, in Axialrichtung gesehen, sich oberhalb der
Anschlagsrolle 17 der Auflage 2 befindet. In Axialrichtung
gesehen, befindet sich die Belastungsrolle 8 des Druckstempels
1 in der Mitte zwischen den beiden Belastungsrollen 6 und 7 der
Auflage 2. In der zeichnerisch dargestellten Ausführungsform
sind alle Belastungsrollen 6 bis 8 und Anschlagsrollen 16 und
17 radial ausgerichtet.
Die Achsen der Rollen 6 bis 8, 16, 17 und folglich ihre
Mantellinien können aber auch winklig zu den jeweiligen Radien
stehen. Anstatt zylindrischer Rollen 6 bis 8, 16, 17 können
auch kegelstumpfförmige Rollen verwendet werden, die in
entsprechend kegelstumpfförmig ausgebildeten Ausnehmungen 9 der
Auflage 2 liegen.
Um die Reproduzierbarkeit des Bruchverhaltens der getesteten
keramischen Ventile 18 zu verbessern, werden einerseits in
einer mechanischen Analyse per Computer ausschlaggebende
Parameter wie Rollenlänge l der Rollen 6 bis 8, 16, 17, und
Öffnungswinkel (2α) der Rollen 6, 7 zueinander untersucht,
und andererseits die Resultate einer FE-Analyse durch reale
Versuche auf der oben beschriebenen Biegeversuchsvorrichtung
abgeglichen.
Die FE-Analyse wurde an einem Einlassventil mit einem
Durchmesser von 34 mm durchgeführt. Die Last betrug 9,8 kN, der
E-Modul 300 GPa und die Poissonzahl 0,27. Die Anpresslänge l
der Rollen wurde auf 8 mm gesetzt. Bei der linearelastischen
Analyse wurden 3D Finite-Elemente (FE) mit quadratischem Ansatz
verwendet. Das Rechenmodell besitzt 13332 Freiheitsgrade. Aus
Symmetriegründen wird bei der Berechnung nur die halbe
Geometrie berücksichtigt. In Fig. 4 ist die Verteilung der
größten Hauptspannung im MPa (N/mm2), bei einer Anpresslänge l
von 8 mm und einem Winkel a von 20° wiedergegeben. Es ist
ersichtlich, dass große Spannungen sowohl im Randbereich des
Ventiltellers 19 als auch im inneren Teil des Ventiltellers 19,
in einer Zone 23 und in der Nähe der Abstützrollen 16 und 17
auftreten. Bis zu einer Entfernung von etwa 8 mm vom Rand, in
einer Zone 25 überschreiten die Zugspannungen einen Wert von
430 MPa. Die maximale Zugspannung liegt bei 1080 MPa in einer
Zone 24 unterhalb der mittigen Belastungsrolle 8 und die
Bruchspannung von 900 MPa wird in einem Abstand von etwa 4 mm
vom Rand erreicht. Der auf Zug beanspruchte Bereich umfasst
nicht nur den Ventiltellerrand, sondern auch Bereiche, die vom
Tellerrand entfernt sind: Diese FE-Analyse ergibt ein nicht
reproduzierbares Bruchverhalten.
Die Ergebnisse der Versuche auf der Biegeversuchsvorrichtung
stimmen mit dieser FE-Analyse überein.
Die Belastung und die Materialdaten entsprechen Beispiel 1.
Verändert werden die Anpresslängen l der Rollen 6 bis 8, 16, 17
und der Öffnungswinkel 2α. Die Parametereinstellung ist in
Fig. 5 zusammengefasst.
Der Vergleich der FE-Analysen bei den Parametereinstellungen 2,
3 und 4 der Tabelle zeigt, dass bei einer Verkürzung der
Anpresslänge l von 8 mm auf 2,5 mm der Ventiltellerrand stärker
und lokalisierter beansprucht wird. Die FE-Analyse zeigt
ebenfalls, dass eine Erhöhung des Öffnungswinkels 2α der
Rollen 6 und 7 von 40° auf 60° zu einem höheren Spannungsniveau
führt, und dass der stark bruchgefährdete Bereich sich weiter
ins Tellerinnere erstreckt. Hingegen bewirkt eine Reduzierung
des Öffnungswinkels 2α von 40° auf 30° eine sehr hohe und eng
begrenzte Werkstoffbeanspruchung am Tellerrand.
Die rechnerische Untersuchung führt zu einer optimalen
Lasteinleitung bei verkürzter Rollenanpresslänge l und
geringerem Öffnungswinkel 2α für die Rollen 6 und 7. Um den
Einfluss einer Verkürzung der Anpresslänge auf das
Bruchverhalten des Ventilrandes experimentell zu untersuchen,
wurden schräg geschliffene Anpressrollen mit einem Durchmesser
von 8 mm aus einem Wälzlager verwendet. Die Anpresslänge l
beträgt etwa 4 mm. Die Versuche bestätigen die rechnerische
Vorhersage. Der Bruchbereich ist auf den Tellerrand beschränkt.
Die Bruchlast variiert zwischen 12 kN und 15 kN. Die
Bruchfläche umfasst eine Fläche von etwa 10 × 15 mm2.
Diese Beispiele zeigen, dass die rechnerische Erfassung des
mechanischen Verhaltens von keramischen Ventilen 18 und die
zerstörenden Dreipunktbiegeprüfungen eine Optimierung der
Lasteinleitung im Ventiltellerrand ermöglichen. Aufgrund der
hohen lokalen Beanspruchung wird ein reproduzierbares
kontrolliertes Bruchverhalten des Ventils 18 erhalten. Die
Versuche zeigen, dass mit der neuen Prüfungsvorrichtung sechs
Versuche pro Ventil 18 gefahren werden können. Die Anzahl der
untersuchten Ventile 18 kann dadurch auf die Hälfte der
früheren Zahl reduziert werden. Damit ergeben sich eine Reihe
von Untersuchungsmöglichkeiten, wie z. B.:
- - Mehrfachprüfung an einem Ventil 18 (ungefähr sechs Versuche pro Ventil 18),
- - Messung des Einflusses definierter Fehler auf die Festigkeit; z. B. definiert eingebrachte Risse durch Härteeindrücke, Messung der Wirkung von Poren auf die Festigkeit,
- - Optimierung des Schleifprozesses durch Messung der Bruchfestigkeit am Bauteil mit technischen Oberflächen,
- - Messung des Ermüdungsverhaltens und der Dauerfestigkeit bei zyklischer Belastung.
Schließlich lassen sich die Dimensionen und die Anordnung der
Biegeprüfvorrichtung im Rahmen der Erfindung in solcher Weise
variieren, dass das Verfahren universell zur Prüfung von
Ventilen 18 mit verschiedenen Abmessungen verwendet werden
kann.
Claims (21)
1. Verfahren zum Prüfen von Ventiltellern von keramischen
Gaswechselventilen (18) für Verbrennungsmotoren,
gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte,
- 1. dass innerhalb des halben Umfanges des Ventiltellers (19) drei Belastungsstellen gewählt werden,
- 2. dass durch Belastungsmittel ein Druck in zwei an der Ventilsitzseite (21) des Ventiltellers (19) vorgesehene Belastungsstellen eingeleitet wird,
- 3. dass durch Belastungsmittel ein Druck in eine an der dem Ventilsitz abgewandten Seite (22) des Ventiltellers (19) vorgesehene Belastungsstelle eingeleitet wird, und
- 4. dass die eine Belastungsstelle zwischen die beiden anderen Belastungsstellen gelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Ventilsitzseite (21) des Ventiltellers (19) auf Zug
belastet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass mit wenigstens einem Belastungsmittel ein in
Achsrichtung des Ventils gerichteter Druck auf wenigstens
eine der Seiten (21, 22) des Ventiltellers (19) ausgeübt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass mit wenigstens einem Belastungsmittel ein in
orthogonaler Richtung zur jeweiligen Fläche gerichteter
Druck auf wenigstens eine der Seiten (21, 22) des
Ventiltellers (19) ausgeübt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass mittels den Belastungsmitteln eine
punktförmige, linienförmige oder flächige Belastung in den
Ventilteller (19) eingeleitet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
bei linienförmiger Belastung die Belastungslinie
wenigstens eines Belastungsmittels radial ausgerichtet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
bei linienförmiger Belastung die Belastungslinien der
beiden auf der einen Seite (21 oder 22) des Ventiltellers
(19) angreifenden Belastungsmittel bezüglich einer die
Achse (14) des Ventilschaftes (20) enthaltenden Ebene
spiegelbildlich angeordnet werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Ventilteller (19) an der den
Belastungsstellen in etwa diametral gegenüberliegenden
Seite radial abgestützt oder fixiert wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Ventilteller (19) in seinem
radial äußeren Bereich, insbesondere im Bereich des
Ventilsitzes belastet wird.
10. Vorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach einem
der vorherigen Ansprüche mit einer Auflage (2) für den
Ventilteller (19) und einem Druckstempel (1) zum Ausüben
einer Druckkraft auf den Ventilteller (19), dadurch
gekennzeichnet, dass die Auflage (2) zur Aufnahme der
Ventilsitzseite (21) des Ventiltellers (19) ausgebildet
ist, dass die Aufnahme (2) zwei Belastungsmittel aufweist,
die innerhalb eines halben Umfanges an der Ventilsitzseite
(21) des Ventiltellers (19) angreifen, und dass auf der
dem Ventilsitz abgewandten Seite (22) des Ventiltellers
(19) ein weiteres Belastungsmittel vorgesehen ist, das
zwischen den beiden erstgenannten Belastungsmitteln liegt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die Belastungsmittel Belastungsrollen (6 bis 8),
Belastungskegel oder Belastungskugeln sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Belastungsrollen (6 bis 8) radial ausgerichtet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die auf der einen Seite des Ventiltellers (19)
angreifenden Belastungsmittel bezüglich einer die Achse
(14) des Ventilschaftes (20) enthaltenden Ebene
spiegelbildlich angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, dass die Länge (l) der Belastungsrollen (6
bis 8) 2 mm bis 10 mm, insbesondere 2,5 mm bis 8 mm,
vorzugsweise 4 mm bis 6 mm beträgt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, dass die Belastungslinien der
Belastungsrollen (6 bis 8) kürzer sind als die Breite des
Randes des Ventiltellers (19).
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, dass die beiden an der Ventilsitzseite
(21) des Ventiltellers (19) anliegenden Belastungsrollen
(6 und 7) gegenüber der anderen auf der dem Ventilsitz
abgewandten Seite (22) des Ventiltellers (19) anliegenden
Belastungsrolle (8) in Umfangsrichtung jeweils um einen
Winkel (α) von ± 15° bis ± 30° versetzt angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, dass der Winkel (β) zwischen der Ebene des
Ventiltellers (19) und der Achse der Belastungsrolle (6,
7) zwischen 25° und 65°, insbesondere bei 45° liegt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, dass die in der Auflage (2) vorgesehenen
Belastungsmittel in Ausnehmungen (9) eines auswechselbaren
Einsatzes (12) liegen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, dass der Druckstempel (1) eine Druckrolle
(8) und eine Anschlagrolle (16) aufweist, welche radial
ausgerichtet sind und einander diametral gegenüberliegen.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, dass in Axialrichtung gesehen, die
Anschlagsrollen (16 und 17) des Druckstempels (1) und der
Auflage (2) übereinander angeordnet sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, dass die Rollen (6, 7, 8, 12, 16) einen
Durchmesser aufweisen, der 5% bis 15% des Durchmessers
des Ventiltellers (19) entspricht.
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