DE19845143B4

DE19845143B4 - Einrichtung zur Anzeige von alpha-nummerischen und/oder Bildzeichen

Info

Publication number: DE19845143B4
Application number: DE19845143A
Authority: DE
Inventors: Dipl.-Wirtsch.-Ing. Berth Torsten
Original assignee: Lumino Licht Elektronik GmbH
Current assignee: Lumino Licht Elektronik GmbH
Priority date: 1998-10-01
Filing date: 1998-10-01
Publication date: 2011-12-29
Anticipated expiration: 2018-10-02
Also published as: DE19845143A1

Abstract

Es wird eine Entspiegelung für eine LED-Anzeigeeinrichtung vorgeschlagen, die aus einer oder mehreren Schichten besteht, die auf die Oberfläche der Anzeigefläche aufgetragen ist bzw. sind. Die Schicht besteht im wesentlichen aus dem gleichen Material wie das sie tragende Trägermaterial. So wurde bei einer transparenten Abdeckeinrichung (3) der Anzeige aus Glas eine Schicht aus eingeschmolzenem Glas mittels Druck auf die Oberfläche aufgetragen. Die dadurch entstandene diffuse Oberfläche streut auftreffendes Fremdlicht und verhindert eine Blendwirkung.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Anzeige von alpha-numerischen und/oder Bildzeichen, insbesondere eine Fahrgastinformationsanzeige nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei den Anzeigeeinrichtungen im Bereich der dynamischen Fahrgastinformation an Haltestellen, auf Bahnsteigen und in Bussen, Bahnen, Schiffen und Flugzeugen handelt es sich im Regelfall um so genannte geschlossene Systeme, um den Schutzgrad und die Schutzart zu gewährleisten. Die Sicht- oder Anzeigefläche bei solchen Anzeigeeinrichtungen ist mit einer lichtdurchlässigen bzw. transparenten Abdeckeinrichtung versehen, sodass der Fahrgast oder Verkehrsteilnehmer die in Leuchtzeichen angegebenen Informationen erkennen bzw. lesen kann. Abdeckeinrichtung ist üblicherweise eine Kontrastscheibe aus Glas oder Kunststoff.
Die Leuchtzeichen bei den obigen Anzeigeeinrichtungen werden in den meisten Fällen durch Glühbirnen (mittlerweile veraltet) oder Leuchtdioden (LEDs), aber auch durch LCD-Systeme dargestellt, wobei Leuchtdioden einzeln oder in Gruppen, einfarbig oder mehrfarbig eingesetzt werden. Die Einsatzart und Anordnung der LEDs entspricht dem gewünschten Zweck der dynamischen oder statischen Informationsanzeige.
Außer den Leuchtdioden sind in der Praxis auch Flüssigkristallanzeigeelemente bekannt und im Einsatz, wie vorstehend bereits erwähnt ist.
Eine Fahrgastinformationsanzeige gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 ist beispielhaft aus der DE 35 13 557 A1 der Anmelderin bekannt.
Neben der absoluten Helligkeit von LEDs ist der Kontrast zum umliegenden, passiven Bereich ein entscheidendes Kriterium für die Lesbarkeit und das deutliche Erkennen der angezeigten Informationen bei den unterschiedlichen Witterungs- und damit Sichtverhältnissen. Der gewünschte und für die Lesbarkeit notwendige Kontrast wird durch den Hintergrund hinter den Leuchtdioden und maßgeblich auch durch die vor den Leuchtdioden liegende Abdeckeinrichtung als Kontrastscheibe bestimmt.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass Reflexionen von Fremdlichtquellen, zum Beispiel das Tageslicht oder eine Sonneneinstrahlung oder Fremdlichtstrahlen, wie von Autoscheinwerfern oder dergleichen, an der Oberfläche der transparenten Abdeckeinrichtung zur Unleserlichkeit der dargestellten Information bis zum Totalverlust des Informationsinhalts und dadurch zur Unleserlichkeit der dargestellten Informationen führen. Solche Reflexionen können darüber hinaus sogar Gefahrenquellen für andere Verkehrsteilnehmer durch Sichtbehinderung bilden.
Den geschilderten Reflexionen versucht die Praxis durch eine Entspiegelung der Glas-Abdeckeinrichtung zu begegnen. Derzeit wird zur Entspiegelung der gläsernen Anzeigefläche eine Lambda-Entspiegelung eingesetzt, die auf den so genannten Phasenplättchen aus einem optisch anisotropen Kristall beruht, wobei wegen der guten Spaltbarkeit meist Glimmer oder Gips als Rohstoffe dienen. Die Dicke der Plättchen ist so gewählt, dass die aufgrund der optischen Doppelbrechung entstandenen Teilwellen nach ihrem Austritt aus der Kristallplatte einen optischen Gangunterschied von einer Lichtwellenlänge haben. Für die Entspiegelung einer Flüssigkristallanzeige wurde nach der DE 31 37 229 eine Plattenbeschichtung offenbart, bei der Trägerplatten über ihre Leitschichten eine dielektrische Mehrfachschicht erhalten, deren oberste Schicht die Flüssigkristallschicht ausrichtet. Die einzelnen Schichten haben jeweils einen unterschiedlichen Brechungsindex und eine unterschiedliche Schichtdicke. Die mit der DE 31 37 229 vorgeschlagene Entspiegelung entspiegelt auch dann, wenn das Display mit unpolarisiertem Licht betrieben wird.
Für den Bereich der LED-Displays hat sich diese Lambda-Entspiegelung jedoch als unzureichend erwiesen, weil das punktuelle Abbild (Reflexion) einer Fremdlichtquelle grundsätzlich unerwünscht ist.
Durch die DE 39 07 786 ist ein Verfahren zum Auftragen einer Entspiegelungsschicht auf Monitor-Bildschirmflächen offenbart, bei dem nach erfolgter Reinigung der Oberfläche mit Brennspiritus auf den Glaskolben ein mit Lösungsmittel verdünnter Acryllack feinster Gradation mit Mattierungszusatz in gleichmäßiger Schicht aufgesprüht wird. Nach dem Trocknen der Sprühschicht erfolgt ein Polieren mit neutralem Bohnerwachs. Auch dieses Verfahren ist zur Entspiegelung von Abdeckscheiben von Displays ungeeignet.
Die EP 0 756 191 A2 offenbart eine Flüssigkristallanzeige mit einer transparenten Abdeckung, wobei die Abdeckung aus einer Glasplatte und einem beidseitig auf dieser aufgebrachten Antireflexionsfilm aufgebaut ist. Der Antireflexionsfilm wiederum besteht zum Beispiel aus einem Glasträger, auf dem mittels eines Glasbindemittels Silikakugeln aufgebracht sind, die eine diffuse Oberfläche bilden. Diese Flüssigkristallanzeige wird jedoch insbesondere bei kleinen Anzeigen eingesetzt, wie sie zum Beispiel bei Digitalkameras verwendet werden. Auf großflächige Anzeigen, wie beispielsweise Fahrgastinformationsanzeigen, ist diese Technik nicht ohne weiteres übertragbar.
Ferner beschreibt die DE 37 06 392 A1 einen Leuchtkasten zum Ausstellen von Informationstafeln, Werbeplakaten und dergleichen, der mit einer Beleuchtung ausgestattet ist. Um eine gleichmäßige Ausleuchtung der Informationstafel bzw. des Werbeplakats zu erzielen, ist die Innenseite der transparenten Abdeckung mit einer transparenten Reflexionsschicht bestehend aus einer Schicht Glasperlen versehen.
Ausgehend von dem obigen Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, bei einer Anzeigeeinrichtung der eingangs genannten Art eine Entspiegelung der Abdeckeinrichtung mit einfachen technischen Mitteln zu schaffen, die Reflexionen wirkungsvoll verhindert und eine angenehme Harmonisierung von Schrift und Grafik bei gleichzeitig guter Lesbarkeit der Informationen erzeugt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Fahrgastinformationsanzeige mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Erfinderische Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lösung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Gemäß den erfinderischen Merkmalen wird mittels Druckverfahren ein transparenter, diffuser Farbfilm auf die Oberfläche der Abdeckeinrichtung (des Glases) aufgebracht, der dem Typ des Trägermaterials (Glas) entspricht. Die diffuse Oberfläche streut das auftreffende Fremdlicht in hohem Maße und verhindert dadurch eine punktuelle Blendwirkung. Das Licht der LEDs wird in gleicher Weise wie das Fremdlicht gestreut, wobei hier eine angenehme Harmonisierung von Schrift und Grafik durch die weichen Übergänge mit weicherem Kontrast bei den angezeigten Zeichen erfolgt.
In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt.
Die einzige Figur zeigt einen Verkehrsinformationsanzeiger 1 neuerer Bauart, der aus einem Gehäuse 2 gebildet ist, das zumindest an einer Frontseite eine transparente Abdeckeinrichtung 3 für die im Gehäuse 2 vorgesehenen Leuchtelemente 4 aufweist. Die Abdeckeinrichtung 3 ist vorzugsweise aus Glas gebildet, wobei jedoch auch andere transparente Materialien, beispielsweise Kunststoffe, einsetzbar sind. Die Abdeckeinrichtung 3 schützt einerseits die im Gehäuse 2 angeordneten Bauelemente, wie Leuchtdioden 4, Schaltungsplatinen, Energiequellen, Stromversorgungen und weitere mechanische und elektronische Komponenten, wie sie üblicherweise für Verkehrsinformationsanzeiger eingesetzt werden, und sie gewährleistet andererseits eine Lesbarkeit der angezeigten dynamischen oder statischen Informationen aus Schrift- und Bildzeichen.
Die äußere Oberfläche 5 der Abdeckeinrichtung 3 ist mit einer Schicht oder einem Farbfilm versehen, die bzw. der mittels Druck durch ein Sieb aufgetragen ist. Die Schicht bzw. der Film besteht dabei im Wesentlichen aus geschmolzenem Glas. Wie in der Figur erkenntlich ist, zeigt die Anzeigefläche einen außen umlaufenden Rahmen 6, der die eigentliche innere Anzeigefläche 7 umrahmt. Der Rahmen 6 besteht hier beispielsweise aus einem Folienaufbau aus mehreren Schichten eines dunkel (schwarz) eingefärbten Films. Dieser Rahmen ist im Wesentlichen lichtundurchlässig. Ein solcher umlaufender Rahmen (Passepartout) ist natürlich nicht zwingend erforderlich, sondern kann je nach Design auch ganz entfallen. Hier wird mit dem Rahmen die Vielfältigkeit der Erfindung dargestellt.
Die innere Anzeigefläche 7 dagegen besteht aus einer Schicht oder einem Film aus transparentem Material aus eingeschmolzenem Glas. Es entsteht insgesamt ein bildhafter Aufbau des Displays mit Rahmen und Informationsfläche.
Durch den Schichtauftrag wird eine Blendwirkung grundsätzlich vermieden, da die Oberfläche der Abdeckeinrichtung geändert wird. Es entsteht eine diffuse Oberfläche. Überraschend hat sich gezeigt, dass auch das Licht auf der Innenseite der Abdeckeinrichtung gestreut wird. Dadurch ergeben sich bei LED-Anzeigen keine einzelnen, scharf abgegrenzten Lichtpunkte, sondern es entstehen weichere Übergänge der einzelnen Linien und Zeichen. Dadurch steigt die Bildqualität der Anzeige bei gleichzeitiger guter Lesbarkeit und der Vermeidung von unerwünschten Reflexionen.

Claims

Fahrgastinformationsanzeige zur Anzeige von alpha-numerischen und/oder Bildzeichen, mit einem Gehäuse (2), in dem Leuchtdioden und/oder Leuchtdiodengruppen als Anzeigeelemente (4) angeordnet sind, und zumindest einer die Anzeigeelemente nach außen abdeckenden, transparenten Abdeckeinrichtung (3) aus Glas und/oder Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Außenfläche (5) der Abdeckeinrichtung (3) ein(e) diffuse(r) Schicht, Folie, Film oder dergleichen aufgetragen ist, die bzw. der im Wesentlichen dem Typ des Trägermaterials bzw. des Grundmaterials der transparenten Abdeckeinrichtung (3) entspricht.
Fahrgastinformationsanzeige nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial ein Glas ist, auf das innen und/oder außen eine Schicht, eine Folie, ein Film oder dergleichen aus geschmolzenem Glas aufgetragen ist.
Fahrgastinformationsanzeige nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht, die Folie, der Film oder dergleichen in mehreren Schichten übereinander aufgetragen ist.
Fahrgastinformationsanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Abdeckeinrichtung (3) Flächenbereiche (6, 7) mit einer und mit mehreren Schichten übereinander vorgesehen sind, die in beliebiger, vorbestimmter Kombination aneinander angrenzend und einander überlappend angeordnet sind.
Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckeinrichtung (3) eine dunkle, insbesondere schwarze oder dunkelgraue Randschicht (6) aufweist, die die innere hellere Anzeigefläche (7) umrahmt.
Fahrgastinformationsanzeige nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht, die Folie, der Film oder dergleichen im Druckverfahren mittels eines Siebes auf die Abdeckeinrichtung (3) aufgetragen ist.