DE19843774C1 - Raumfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Eine Vorrichtung zur Feststellung des Betriebszustandes von einem in oder an einem Raumfahrzeug (10) installierten mechanischen Gerät (12, 14), weist einen an dem Raumfahrzeug (10) befestigten Beschleunigungsaufnehmer (20) zur Messung der Beschleunigung des Raumfahrzeuges (10) und eine Betriebszustands-Bestimmungsvorrichtung mit einem Speicher für vorgespeicherte bekannte Beschleunigungsmuster des Gerätes (12, 14) auf, wobei die von dem Beschleunigungsaufnehmer (20) erfaßten Beschleunigungsmuster oder davon abgeleitete Kenngrößen des Raumfahrzeuges (10) mit dem bekannten Beschleunigungsmuster oder davon abgeleiteten Kenngrößen des Gerätes (12, 14) aus dem Speicher verglichen werden und daraus der Betriebszustand des Gerätes bestimmt wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Raumfahrzeug mit
einem Beschleunigungen des Raumfahrzeuges ermittelnden
Beschleunigungsaufnehmer sowie auf ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Feststellung des Betriebszustandes
von einem an oder in dem Raumfahrzeug installierten
mechanischen Gerät.
In und an Raumfahrzeugen ist eine Vielzahl mechanischer
Geräte installiert, deren Betriebszustände ständig
überwacht werden müssen. Die Kenntnis der Betriebszu
stände der Geräte ist aus verschiedenen Gründen von
Bedeutung: Die Geräte erzeugen Störungen verschiedener
Art, die beispielsweise hochempfindliche wissenschaft
liche Experimente und Messungen beeinträchtigen können.
Die Überwachung der Geräte-Betriebszustände kann zur
Betriebsstunden-Erfassung sowie auch zur Überwachung
der gesamten Funktionalität des Raumfahrzeuges einge
setzt werden. Die Überwachung der Betriebszustände er
folgt über die Messung elektrischer und physikalischer
Betriebsgrößen der Geräte, was eine Vielzahl von elek
trischen Bauteilen, wie Meßaufnehmer, Wandler, Daten
leitungen etc. erfordert, durch die die Überwachung der
Geräte aufwendig, stör- und fehleranfällig ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Raumfahrzeug, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur einfachen Über
wachung von mechanischen Geräten in oder an dem Raum
fahrzeug zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
Merkmale der Ansprüche 1, 4 und 6.
Raumfahrzeuge, insbesondere wissenschaftlich genutzte
Weltraumlabors, sind mit hochempfindlichen Beschleuni
gungsmeßaufnehmern ausgerüstet, die auch kleinste
Beschleunigungen des Raumfahrzeuges messen können.
Diese Beschleunigungsmeßaufnehmer werden im wesentli
chen dazu eingesetzt, während der Durchführung wissen
schaftlicher Experimente in der Schwerelosigkeit die
sogenannte Mikrogravitation, also Beschleunigungen im
Bereich von Bruchteilen der Erdbeschleunigung (g = 9,81m/S2),
festzustellen und aufzuzeichnen, um die Randbe
dingungen der Experimente hinsichtlich der auftretenden
Beschleunigungen genau zu dokumentieren. Neben der Gra
vitation und der ihr entgegenwirkenden Zentrifugalkraft
bewirken auch die Vibrationen in Betrieb befindlicher
mechanischer Geräte meßbare periodische Beschleuni
gungen des Raumfahrzeugkörpers.
Erfindungsgemäß wird in dem Raumfahrzeug der Beschleu
nigungsaufnehmer zusätzlich auch zur Feststellung des
Betriebszustandes von mindestens einem in oder an dem
Raumfahrzeug installierten mechanischen Gerät verwen
det. Ein mechanisches Gerät ist ein Gerät, das eine
mechanische Komponente, beispielsweise einen Motor,
Kompressor oder sonstigen Mechanismus aufweist, die
eine mechanische Bewegung ausführt, durch die Beschleu
nigungen in Form von Vibrationen, Schwingungen u. ä.
erzeugt werden. Diese Beschleunigungen werden durch die
mechanische Kopplung des Gerätes mit dem Raumfahrzeug
auf den Raumfahrzeugkörper übertragen, so daß die von
dem mechanischen Gerät verursachten Beschleunigungen
an einem anderen Ort in dem Raumfahrzeug durch den in
oder an dem Raumfahrzeugkörper befestigten Beschleuni
gungsaufnehmer erfaßt werden können. Der Betriebszu
stand des Gerätes wird also ermittelt, indem der Be
schleunigungsaufnehmer das Vorhandensein oder Nichtvor
handensein von für das mechanische Gerät typischen Be
schleunigungen feststellt.
Auf diese Weise kann der Betriebszustand eines mecha
nischen Gerätes durch die bereits vorhandenen Beschleu
nigungsaufnehmer festgestellt werden, ohne daß dazu an
dem mechanischen Gerät selbst Sensoren angebracht wer
den müßten oder elektrische Betriebsgrößen des Gerätes
überwacht werden müßten. Der erfaßbare Betriebszustand
eines Gerätes kann dabei "Eingeschaltet", "Ausgeschal
tet" oder auch "langsam" oder "schnell" laufend sein,
jeweils auf die mechanischen Komponenten des Gerätes
bezogen. Damit ist eine Überwachung des Betriebszustan
des eines mechanischen Gerätes realisiert, die ohne
jede direkte elektrische oder elektromagnetische Ver
bindung zu dem Gerät auskommt und daher völlig unabhän
gig von sonstigen Steuerungs- und Betriebsinformationen
des mechanischen Gerätes ist. Diese Form der Geräte
überwachung ist daher einfach realisierbar und wegen
seiner Unabhängigkeit auch sehr zuverlässig.
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Ermittlung
des Betriebszustandes des Gerätes durch Vergleich der
auftretenden Beschleunigungsmuster oder davon abgelei
teter Kenngrößen mit vorgespeicherten Beschleunigungs
mustern oder Kenngrößen des zu überwachenden Gerätes
vorgenommen. Die Beschleunigungsmuster können bei
spielsweise als abgeleitete Frequenzspektren des in
Betrieb befindlichen Gerätes gespeichert sein. Die ge
messene Beschleunigungskurve des Raumfahrzeuges wird in
ein Frequenzspektrum zerlegt und mit Hilfe einer com
putergestützten Mustererkennung mit den abgespeicherten
Geräte-Beschleunigungsmustern bzw. Frequenzspektren
verglichen. Aus dem Grad der Übereinstimmung der gemes
senen und der vorgespeicherten Beschleunigungsmuster
bzw. Spektren wird dann auf den Betriebszustand des
Gerätes geschlossen.
Vorzugsweise werden die Betriebszustände mehrerer Ge
räte durch Vergleich der auftretenden Beschleunigungs
muster mit den vorgespeicherten Beschleunigungsmustern
aller Geräte überwacht. Mit einem einzigen Beschleuni
gungsaufnehmer lassen sich auf diese Weise mehrere
mechanische Geräte gleichzeitig überwachen. Dabei wird
das gemessene Beschleunigungsmuster bzw. davon abge
leitete Kenngrößen mit den vorgespeicherten Beschleuni
gungsmustern bzw. Kenngrößen aller überwachenden Geräte
verglichen. Anhand der Übereinstimmung bzw. Nichtüber
einstimmung des abgespeicherten Geräte-Musters mit dem
detektierten Beschleunigungsmuster können die Betriebs
zustände mehrerer Geräte ermittelt werden.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Feststellung des
Betriebszustandes eines an oder in einem Raumfahrzeug
installierten mechanischen Gerätes wird zunächst die
Beschleunigung des Raumfahrzeuges gemessen, an
schließend ein Beschleunigungsmuster des Raumfahrzeuges
aus den Beschleunigungsmeßwerten des Raumfahrzeuges
erfaßt und das erfaßte Beschleunigungsmuster des Raum
fahrzeuges zur Bestimmung des Betriebszustandes des
Gerätes durch Vergleichen des ermittelten Beschleuni
gungsmusters mit bekannten Beschleunigungsmustern des
Gerätes ausgewertet. Damit ist ein Verfahren geschaf
fen, mit dem ohne direkte Erfassung von Betriebsgrößen
des Gerätes der Betriebszustand des Gerätes, beispiels
weise Betrieb oder Nichtbetrieb, festgestellt werden
kann. Damit ist ein Verfahren geschaffen, das unabhän
gig von direkten Informationen von dem Gerät dessen
Funktion überwacht.
Vorzugsweise dient dieses Verfahren der Überwachung
mehrerer Geräte, wobei die erfaßten Beschleunigungs
muster des Raumfahrzeuges mit bekannten Beschleuni
gungsmustern aller Geräte verglichen werden und daraus
der jeweilige Betriebszustand jedes Gerätes bestimmt
wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Feststellung des
Betriebszustandes von einem in oder an einem Raumfahr
zeug installierten mechanischen Gerät weist einen an
dem Raumfahrzeug befestigbaren Beschleunigungsaufnehmer
zur Messung der Beschleunigung des Raumfahrzeuges und
eine Betriebszustands-Bestimmungsvorrichtung mit einem
Speicher für bekannte Beschleunigungsmuster des Gerätes
auf, wobei die von dem Beschleunigungsaufnehmer er
faßten Beschleunigungsmuster des Raumfahrzeuges mit den
bekannten Beschleunigungsmustern des Gerätes aus dem
Speicher verglichen werden und aus dem Grad der Über
einstimmung der Betriebszustand des Gerätes bestimmt
wird.
Die Vorrichtung detektiert den Betriebszustand des Ge
rätes also anhand der von dem Gerät auf das Raumfahr
zeug induzierten mechanischen Schwingungen. Der
Beschleunigungsaufnehmer nimmt sowohl die von außen auf
das Raumfahrzeug wirkende Beschleunigung, verursacht
durch die Gravitation und die Zentrifugalkraft, als
auch die durch Geräte an oder in dem Raumfahrzeug er
zeugten Beschleunigungen des Raumfahrzeugkörpers auf,
die in der Regel als Vibrationen und Schwingungen be
stimmter Muster und Frequenzen auftreten.
Zur Bestimmung des Betriebszustandes des Gerätes können
auch von den Beschleunigungsmustern abgeleitete Kenn
größen, beispielsweise zeitaufgelöste Frequenzspektren
miteinander verglichen werden.
Vorzugsweise besteht ein Beschleunigungsaufnehmer aus
drei Beschleunigungsdetektoren, die die Beschleuni
gungen der drei Raumachsen erfassen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Vorrichtung
zur Überwachung mehrerer Geräte derart ausgebildet, daß
die Bestimmungsvorrichtung die Beschleunigungsmuster
des Raumfahrzeuges mit den im Speicher gespeicherten
bekannten Beschleunigungsmustern der Geräte vergleicht
und daraus den jeweiligen Betriebszustand jedes Gerätes
bestimmt. Mit einem einzigen Beschleunigungsaufnehmer
können auf diese Weise mehrere Geräte hinsichtlich
ihrer Betriebszustände überwacht werden.
Vorzugsweise sind mehrere Beschleunigungsaufnehmer vor
gesehen, deren Meßwerte erfaßt und von der Bestimmungs
vorrichtung zur Bestimmung des Betriebszustandes des
Gerätes ausgewertet werden. Durch den Einsatz mehrerer
Beschleunigungsaufnehmer können auch größere Raumfahr
zeuge überwacht werden, wobei Erfassungslücken vermie
den werden, so daß alle Vibrationen verursachenden Ge
räte des Raumfahrzeuges lückenlos erfaßt werden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Bestimmungs
vorrichtung derart ausgebildet, daß sie durch Vergleich
der Beschleunigungsmuster des Raumfahrzeuges mit den
bekannten Beschleunigungsmustern des Gerätes auch den
Verschleißzustand des Gerätes bestimmt. Der Verschleiß
eines Gerätes verursacht häufig Unwuchten, Reibungsver
änderungen etc. Diese Veränderungen bewirken auch eine
Änderung des Schwingungsverhaltens des Gerätes. Die
Abweichungen im Schwingungsverhalten werden von der
Bestimmungsvorrichtung festgestellt und als Verschleiß
des Gerätes erkannt. Auf diese Weise kann beispiels
weise die Wartung des Gerätes verschleißabhängig vorge
nommen werden und ein bevorstehender Geräteausfall
frühzeitig erkannt werden.
Vorzugsweise kann die Bestimmungsvorrichtung Betriebs
daten des Gerätes empfangen, die ebenfalls von der Be
stimmungsvorrichtung zur Bestimmung des Betriebs- und
Verschleißzustandes des Gerätes ausgewertet werden. Die
Bestimmungsvorrichtung erhält also neben den Beschleu
nigungsmustern auch beispielsweise elektrische Be
triebsdaten und Kenngrößen des Gerätes, so daß eine
Betriebszustands- und Verschleißzustandsbestimmung mit
hoher Zuverlässigkeit und Redundanz realisiert wird.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Übertra
gungsvorrichtung zur drahtlosen Übertragung des von der
Bestimmungsvorrichtung ermittelten Betriebs- und Ver
schleißzustandes des Gerätes an eine Empfangsvorrich
tung vorgesehen. Die Übertragungsvorrichtung kann die
ermittelten Betriebszustands-Informationen beispiels
weise von dem Raumfahrzeug zu einer Empfangsvorrichtung
auf der Erde übertragen, so daß auf der Erde eine wei
tere Auswertung der übertragenen Informationen vorge
nommen werden kann.
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Aufzeich
nungsvorrichtung zur kontinuierlichen Aufzeichnung der
Beschleunigungswerte des Raumfahrzeuges vorgesehen. Auf
diese Weise kann die von außen auf das Raumfahrzeug
wirkende Beschleunigung dokumentiert werden, so daß bei
wissenschaftlichen Experimenten stets die Randbedin
gungen bezüglich der vorherrschenden Beschleunigung
bekannt sind und auch nach Abschluß der Experimente
nachvollzogen werden können.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein Raumfahrzeug mit mechanischen
Geräten und einem Beschleunigungsaufnehmer,
Fig. 2 zeigt eine Raumfahrzeug-Gerätewand mit mehreren
Gerätemodulen und zwei Beschleunigungsmeßmodu
len,
Fig. 3 zeigt ein Beschleunigungsmeßmodul der Fig. 2
mit einem drei Beschleunigungsdetektoren auf
weisenden Beschleunigungsaufnehmer,
Fig. 4a zeigt schematisch den Verlauf der gemessenen
Beschleunigung über die Zeit,
Fig. 4b schematisch das Frequenzspektrum der Beschleu
nigung aus Fig. 4a bei Nichtbetrieb des
mechanischen Gerätes,
Fig. 4c schematisch das Frequenzspektrum der Beschleu
nigung aus Fig. 4a bei Betrieb des Gerätes, und
Fig. 5 ein zeitlich aufgelöstes Frequenzspektrum eines
mechanischen Gerätes in verschiedenen Betriebs
zuständen.
In Fig. 1 ist ein Raumfahrzeug 10 im Längsschnitt
schematisch dargestellt, an dessen Raumfahrzeugkörper-
Seitenwand 16 zwei mechanische Geräte 12, 14 und ein
Beschleunigungsaufnehmer 20 montiert sind. Die mecha
nischen Geräte 12, 14 sind Geräte mit bewegten mecha
nischen Elementen, beispielsweise mit Motoren, Pumpen,
Kühlaggregaten u. ä., die im eingeschalteten Betriebszu
stand zwangsläufig zumindest sehr kleine Vibrationen,
also Beschleunigungen, erzeugen und diese auf die Raum
fahrzeugkörper-Seitenwand 16 übertragen.
Der Beschleunigungsaufnehmer 20 dient zum einen der
ständigen Messung und Aufzeichnung aller Beschleunigun
gen des Raumfahrzeuges 10, um die genauen Randbedingun
gen hinsichtlich der Mikrogravitation, also der
Beschleunigungen im Bereich von Bruchteilen der Erdbe
schleunigung g aufzeichnen zu können. Zum anderen dient
er der Überwachung der Betriebszustände der mechani
schen Geräte 12, 14. Von dem Beschleunigungsaufnehmer 20
werden also sowohl die von außen auf das Raumfahrzeug
10 wirkenden Beschleunigungen als auch die in und an
dem Raumfahrzeug selbst erzeugten Beschleunigungen, die
u. a. durch die mechanischen Geräte 12, 14 auf den Raum
fahrzeugkörper 16 induziert werden, erfaßt.
Durch einen Vergleich der Frequenzspektren der von dem
Beschleunigungsaufnehmer 20 erfaßten Beschleunigungen
mit vorgespeicherten Frequenzspektren der mechanischen
Geräte 12, 14 wird der Betrieb bzw. Nichtbetrieb eines
mechanischen Gerätes 12, 14 festgestellt. Wenn das auf
tretende Frequenzspektrum der gemessenen Beschleunigung
mit dem gespeicherten Frequenzspektrum des zu über
wachenden mechanischen Gerätes 12, 14 in einem gewissen
Maße übereinstimmt bzw. nicht übereinstimmt, wird "Be
trieb" bzw. "Nichtbetrieb" des Gerätes festgestellt.
Auf diese Weise wird der Betriebszustand der mechani
schen Geräte 12, 14 in dem Raumschiff 10 überwacht, ohne
daß dazu direkte elektrische Verbindungen zu den jewei
ligen Geräten 12, 14 hergestellt werden müssen.
In Fig. 2 ist der Aufbau einer Seitenwand des Raum
fahrzeuges "Spacelab" dargestellt, das als Gerätewand
22 ausgebildet ist, und an der eine Vielzahl von ein
schiebbaren Gerätemodulen 11-15 und Beschleunigungsmeß
modulen 30, 31 montiert ist. Die von den mechanischen
Geräten der Gerätemodule 11-14 erzeugten Vibrationen
bzw. Beschleunigungen werden über den Rahmen der Ge
rätewand 22 auf die beiden Beschleunigungsmeßmodule
30, 31 übertragen, so daß diese Vibrationen als Be
schleunigungen von den Beschleunigungsmeßmodulen 30, 31
gemessen werden können.
In Fig. 3 ist die Rückseite eines Beschleunigungsmeß
modules 30 dargestellt, wobei auf seiner Grundplatte 32
der Beschleunigungsaufnehmer 20 angeordnet ist, der mit
drei Beschleunigungsdetektoren 34, 35, 36 die Beschleuni
gung der Gerätewand bzw. des Raumfahrzeugs 10 in allen
drei Raumachsen erfaßt.
Der Beschleunigungsaufnehmer 20 bzw. die drei Beschleu
nigungsdetektoren 34, 35, 36 detektieren Beschleunigungen
im Frequenzbereich von ungefähr 1 bis 100 Hz oder höher
bei einer Empfindlichkeit von etwa 10-5 g.
Ferner weist das Beschleunigungsmeßmodul 30 eine Aus
werteeinheit 38, eine Speichereinheit 40 und eine An
zeigeeinheit 42 auf. In der Auswerteeinheit 38 werden
die von dem Beschleunigungsaufnehmer 20 empfangenen
Beschleunigungssignale verstärkt und in ein Frequenz
spektrum zerlegt. Das Ergebnis sind Frequenzspektren
des Frequenzbereiches 0-100 Hz oder höher, die mit be
stimmter Häufigkeit, beispielsweise einmal pro Sekunde,
angefertigt werden. In der Auswerteeinheit 38 sind in
einem Speicher die Betriebs-Frequenzspektren aller me
chanischer Geräte 11-15 der Gerätewand 22 vorgespei
chert.
Die Auswerteeinheit 38 umfaßt ferner eine Betriebszu
stands-Bestimmungsvorrichtung, die den Geräte-Betriebs
zustand in Abhängigkeit von einem mit Hilfe neuronaler
Netze, Kalman-Filterung o. dgl. vorgenommenen Musterver
gleich feststellt und meldet:
Die gemessenen Raumschiff-Frequenzspektren werden stän
dig mit den gespeicherten Geräte-Frequenzspektren ver
glichen und das Ergebnis des Vergleiches ausgegeben.
Bei einem gewissen Übereinstimmungsgrad der Raumschiff-
Frequenzspektren mit den Geräte-Frequenzspektren wird
ein entsprechendes Betriebssignal für das betreffende
Gerät ausgegeben, anderenfalls wird ein entsprechendes
Nicht-Betriebssignal für das betreffende Gerät aus
gegeben. Die ermittelten Raumschiff-Frequenzspektren
werden ständig mit den gespeicherten Frequenzspektren
aller Geräte 11-15 verglichen, so daß eine ständige
Kontrolle der Betriebszustände aller Geräte 11-15 er
folgt.
In den Fig. 4a-4c und 5 sind die entsprechenden Si
gnalverläufe dargestellt: In Fig. 4a ist der zeitliche
Verlauf der Beschleunigung des Raumfahrzeuges darge
stellt, so wie er beispielsweise auch für die Dokumen
tation der Randbedingungen für wissenschaftliche Schwe
relosigkeitsexperimente aufgezeichnet wird. Dargestellt
ist der Betrag der geometrischen Summe der Amplituden
aller drei Beschleunigungsdetektoren 34, 35, 36 der auf
tretenden Beschleunigungen über die Zeit. Die auftre
tende und gemessene Beschleunigung wird also richtungs
unabhängig ausgewertet. Die auftretende Beschleunigung
kann aber auch in Form von Beschleunigungskomponenten
richtungsabhängig ermittelt und ausgewertet werden.
Fig. 4b zeigt schematisch ein Diagramm des Frequenz
spektrums vor dem Zeitpunkt tI bei Geräte-Nichtbetrieb
während in Fig. 4c das Frequenzspektrum nach dem Zeit
punkt tI, also nach dem Einschalten eines mechanischen
Gerätes dargestellt ist.
In Fig. 5 sind die Frequenzspektren der Zeitpunkte t0
und tI detailliert dargestellt. Wie deutlich zu erken
nen ist, treten bei Einschalten eines mechanischen Ge
rätes (tI) bei 22, 0 Hz und bei 49,1 Hz große Beschleu
nigungsamplituden auf, die für dieses Gerät typisch
sind. Das für dieses Gerät abgspeicherte Beschleuni
gungsmuster weist im Bereich von 22,0 Hz und 49,1 Hz
ebenfalls charakteristische Beschleunigungspeaks auf,
so daß ein Mustervergleich des Raumschiff-Frequenz
spektrums zum Zeitpunkt tI mit dem abgespeicherten Be
triebs-Frequenzspektrum des Gerätes einen hohen Grad an
Übereinstimmung ergibt.
Die Auswerteeinheit 38 erhält über entsprechende elek
trische Datenleitungen elektrische Betriebssignale von
den zu überwachenden Gerätemodulen 11-15, so daß zusam
men mit der Auswertung der auftretenden Beschleunigun
gen ein redundantes System zur Überwachung der Be
triebszustände der Geräte 11-15 realisiert ist.
Die Auswerteeinheit 38 kann durch Bestimmung des
Muster-Übereinstimmungsgrades auch den Verschleißzu
stand der mechanischen Geräte der Gerätemodule 11-15
feststellen. Auf diese Weise kann auch ein bevorstehen
der Ausfall eines mechanischen Gerätes zuverlässig
festgestellt werden, so daß daraus entstehende Gefahren
und größere Ausfallzeiten effektiv vermieden werden
können.
Von der Anzeigeeinheit 42 werden die Betriebszustände
der Gerätemodule 11-15 angezeigt und von der Speicher
einheit 40 werden alle gemessenen und ermittelten Daten
gespeichert. Die gemessenen und ermittelten Daten kön
nen mit einer Übertragungsvorrichtung aus dem Weltraum
von dem Raumfahrzeug 10 zur Erde übertragen werden, um
dort eine weitere Auswertung vornehmen zu können.
Claims (14)
1. Raumfahrzeug mit mindestens einem Beschleunigungen
des Raumfahrzeuges (10) ermittelnden Beschleuni
gungsaufnehmer (20),
gekennzeichnet durch
die zusätzliche Verwendung des Beschleunigungsauf
nehmers (20) zur Feststellung des Betriebszustan
des von mindestens einem in oder an dem Raum
fahrzeug (10) installierten mechanischen Gerät
(11-15).
2. Raumfahrzeug nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
die Ermittlung des Betriebszustandes des Gerätes
(11-15) durch Vergleich der auftretenden Beschleu
nigungsmuster oder davon abgeleiteter Kenngrößen
mit vorgespeicherten Beschleunigungsmustern oder
davon abgeleiteter Kenngrößen des zu überwachenden
Gerätes (11-15).
3. Raumfahrzeug nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch
die Überwachung der Betriebszustände mehrerer Ge
räte (11-15) durch Vergleich der auftretenden Be
schleunigungsmuster oder abgeleiteter Kenngrößen
mit vorgespeicherten Beschleunigungsmustern oder
abgeleiteter Kenngrößen aller Geräte (11-15).
4. Verfahren zur Feststellung des Betriebszustandes
eines an oder in einem Raumfahrzeug (10) instal
lierten mechanischen Gerätes (11-15), mit den Ver
fahrensschritten:
- 1. Messung der Beschleunigung des Raumfahrzeuges (10),
- 2. Erfassung eines Beschleunigungsmusters aus den Beschleunigungs-Meßwerten des Raumfahrzeuges (10), und
- 3. Auswertung der erfaßten Beschleunigungsmuster des Raumfahrzeugs (10) zur Bestimmung des Be triebszustandes des Gerätes (11-15) durch Ver gleichen der ermittelten Beschleunigungsmuster oder davon abgeleiteter Kenngrößen mit bekann ten Beschleunigungsmustern oder davon abge leiteter Kenngrößen des Gerätes (10).
5. Verfahren nach Anspruch 4 zur Überwachung mehrerer
Geräte (11-15), wobei die erfaßten Beschleuni
gungsmuster oder Kenngrößen des Raumfahrzeugs (10)
mit bekannten Beschleunigungsmustern oder Kenn
größen aller Geräte (11-15) verglichen werden und
daraus der jeweilige Betriebszustand jedes Gerätes
(11-15) bestimmt wird.
6. Vorrichtung zur Feststellung des Betriebszustandes
von einem in oder an einem Raumfahrzeug (10) in
stallierten mechanischen Gerät (11-15), mit
einem an dem Raumfahrzeug (10) befestigbaren Be schleunigungsaufnehmer (20) zur Messung der Be schleunigung des Raumfahrzeuges (10), und
einer Betriebszustands-Bestimmungsvorrichtung (38) mit einem Speicher (40) für vorgespeicherte be kannte Beschleunigungsmuster des Gerätes (11-15), wobei die von dem Beschleunigungsaufnehmer (20) erfaßten Beschleunigungsmuster oder davon abge leitete Kenngrößen des Raumfahrzeuges (10) mit den bekannten Beschleunigungsmustern oder davon abge leiteten Kenngrößen des Gerätes (11-15) aus dem Speicher (40) verglichen werden und daraus der Be triebszustand des Gerätes (11-15) bestimmt wird.
einem an dem Raumfahrzeug (10) befestigbaren Be schleunigungsaufnehmer (20) zur Messung der Be schleunigung des Raumfahrzeuges (10), und
einer Betriebszustands-Bestimmungsvorrichtung (38) mit einem Speicher (40) für vorgespeicherte be kannte Beschleunigungsmuster des Gerätes (11-15), wobei die von dem Beschleunigungsaufnehmer (20) erfaßten Beschleunigungsmuster oder davon abge leitete Kenngrößen des Raumfahrzeuges (10) mit den bekannten Beschleunigungsmustern oder davon abge leiteten Kenngrößen des Gerätes (11-15) aus dem Speicher (40) verglichen werden und daraus der Be triebszustand des Gerätes (11-15) bestimmt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß ein Beschleunigungsaufnehmer (20) aus
drei Beschleunigungsdetektoren (34-36) besteht,
die die Beschleunigungen in allen drei Raumachsen
erfassen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Überwachung mehrerer Geräte
(11-15) die Bestimmungsvorrichtung die Beschleuni
gungsmuster oder Kenngrößen des Raumfahrtzeuges
(10) mit den im Speicher gespeicherten bekannten
Beschleunigungsmustern oder Kenngrößen der Geräte
(11-15) vergleicht und daraus den jeweiligen Be
triebszustand jedes Gerätes (11-15) bestimmt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß mehrere Beschleunigungs
aufnehmer (20) vorgesehen sind, deren Meßwerte
erfaßt und von der Bestimmungsvorrichtung (38) zur
Bestimmung des Betriebszustandes des Gerätes (11-
15) ausgewertet werden.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Bestimmungsvorrich
tung (38) durch Vergleich der Beschleunigungs
muster des Raumfahrzeugs (10) mit den bekannten
Beschleunigungsmustern des Gerätes (11-15) auch
den Verschleißzustand des Gerätes (11-15) be
stimmt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Bestimmungsvorrich
tung Betriebsdaten des Gerätes (11-15) empfangen
kann, die ebenfalls von der Bestimmungsvorrichtung
(38) zur Bestimmung des Betriebs- und Verschleiß
zustandes des Gerätes (11-15) ausgewertet werden.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß eine Übertragungs
vorrichtung zur drahtlosen Übertragung des von der
Bestimmungsvorrichtung (38) ermittelten Betriebs-
und Verschleißzustandes des Gerätes (11-15) an
eine Empfangsvorrichtung vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß eine Aufzeichnungsvor
richtung (40) zur kontinuierlichen Aufzeichnung
der von dem Beschleunigungsaufnehmer (20) erfaßten
Beschleunigungswerte des Raumfahrzeuges (10) vor
gesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß in der Bestimmungsvor
richtung (38) neuronale Netze zum Vergleichen der
Beschleunigungsmuster des Raumfahrzeuges (10) mit
den bekannten Beschleunigungsmustern des Gerätes
(11-15) vorgesehen sind.
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IT1999MI001846A IT1314288B1 (it) | 1998-09-24 | 1999-08-27 | Veicolo spaziale comprendente almeno un rivelatore di accelerazione |
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- 1999-08-27 IT IT1999MI001846A patent/IT1314288B1/it active
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