DE19843656A1 - Mikrowellengerät und Verfahren zur Zubereitung von Speisen - Google Patents
Mikrowellengerät und Verfahren zur Zubereitung von SpeisenInfo
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Abstract
Ein erfindungsgemäßes Verfahren und Vorrichtung zur Zubereitung von Speisen unter Verwendung eines Mikrowellengeräts zeichnen sich dadurch aus, daß von der Steuerung (10) des Mikrowellengeräts abhängig von der Erwärmungszeit (Auftauen, Erwärmen oder Garen) und/oder der eingestellten Leistungsstufe die Standzeit festgelegt wird und der Ablauf der Standzeit angezeigt wird, nach der der Temperaturausgleich in den Speisen erfolgt ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zubereitung von Speisen unter Ver
wendung eines Mikrowellengeräts, bei dem die Speisen eine erste Zeitdauer (Erwär
mungszeit) lang mittels Mikrowellen erwärmt werden und dann eine zweite vorbestimmte
Zeitdauer (Standzeit) abgewartet wird, während der ein Temperaturausgleich in den
Speisen erfolgt. Weiter betrifft die Erfindung ein Mikrowellengerät, insbesondere zur
Durchführung dieses Verfahrens, das eine Steuereinheit, mindestens einen Zeitschalter
zum Ausschalten des Mikrowellengenerators nach Ablauf einer vorgesehenen Erwär
mungszeit sowie eine optische und/oder akustische Anzeige für den Ablauf der Erwär
mungszeit aufweist.
Ein derartiges Verfahren ist bekannt durch das Mikrowellengerät vom Typ HMG 86 der
Fa. Robert Bosch Hausgeräte GmbH, wobei für das Auftauen oder Erwärmen/Garen mit
Mikrowellen eine bestimmte Zeitdauer eingestellt wird, während der sich die Speise im
Gerät befindet und bestrahlt bzw. erwärmt wird. Das Ende dieser Erwärmungszeit wird
optisch und/oder akustisch angezeigt. Anschließend sind die Speisen in der Regel jedoch
noch nicht verzehrbereit, da es erhebliche Temperaturgradienten in der Speise gibt und
noch während einer bestimmten Zeitdauer (Standzeit) ein Temperaturausgleich erfolgen
muß, der zugleich auch hygienische Zwecke erfüllt. Angaben und Empfehlungen zur
Standzeit finden sich üblicherweise in Gebrauchsanweisungen der Mikrowellengeräte,
Mikrowellen-Kochbüchern oder auch auf der Verpackung von mikrowellengeeigneten
Convenience-Produkten. Die Verbraucher müssen nach dem eigentlichen Erwär
mungsprozeß somit die so ermittelte Standzeit noch abwarten, bis sie die Produkte
benutzen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mikrowellengerät mit einfacher Bedienung
für den Verbraucher zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Verfahren mit den Merkmalen des An
spruchs 1 und einen Mikrowellengerät mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
Vorteilhafte Verfahrensvarianten und Weiterbildungen des Mikrowellengeräts sind Gegen
stand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich somit dadurch aus, daß die Standzeit für
den optimalen Erwärmungs-/Garbetrieb automatisch bestimmt wird. Zu diesem Zweck ist
vorgesehen, daß von der Steuerung des Mikrowellengeräts die Standzeit abhängig von
der Erwärmungszeit und/oder der eingestellten Leistungsstufe festgelegt wird und der
Ablauf der Standzeit angezeigt wird. Durch diese Maßnahme ist der Verbraucher der
Notwendigkeit enthoben, in der erläuternden Literatur (Verpackungshinweise,
Kochbücher etc.) Informationen zur Standzeit nachzuschlagen und ihren Ablauf zu über
wachen. Mit Anzeige des Endes der Standzeit ist der Temperaturausgleich in der Speise
vollzogen und der Verbraucher kann den Verzehr der Speise beginnen.
Die Festlegung der Standzeit kann abhängig von der eingestellten Leistungsstufe erfol
gen, beispielsweise ob das Mikrowellengerät mit 150 Watt für das Auftauen, 300 oder 700
Watt für das Erwärmen oder Garen betrieben wird. Außerdem wird erfindungsgemäß ge
gebenenfalls mit Berücksichtigung der Erwärmungszeit weiterhin der in die Speise über
gegangenen Wärmemenge Rechnung getragen und diese Betriebsgrößen einzeln oder in
Kombination zur Automatisierung des Mikrowellenbetriebs eingesetzt.
Ferner kann die Standzeit abhängig von den Spezifikationen der zuzubereitenden
Speisen festgelegt werden, beispielsweise ob es sich um Fleisch oder Brot, um ein
200-Gramm-Stück oder ein 3-Kilogramm-Stück handelt. Weitere Eingabeparameter sind, ob
die Speise aus einem ganzen Stück besteht oder beispielsweise zerhackt ist, etc. Auf
diese Weise kann die Standzeit genauer eingestellt werden. Abhängig von den eingege
benen oder für die Bestimmung der Standzeit verwendeten Parametern können von der
Gerätesteuerung Tabellen zur Standzeitbestimmung verwendet werden oder es können
bestimmte Algorithmen zur Berechnung eingesetzt werden.
Eine große Vielseitigkeit im Einsatz gewährleistet das erfindungsgemäße Verfahren,
wenn zusätzlich auch für das Auftauen eine Standzeitbestimmung automatisch erfolgt,
wozu es lediglich erforderlich ist, eine entsprechende Information einzugeben. So kann
beispielsweise für das Auftauen von Speisen die Standzeit auf etwa 50 bis 100% der Er
wärmungszeit festgelegt werden, während sie für das Erwärmen oder Garen auf einen
Wert von etwa typischerweise 10 bis 20% der Erwärmungszeit festgelegt werden kann.
Um eine Verunsicherung der Bedienperson, insbesondere bei Standzeiten im Sekunden
bereich zu verhindern, wird zweckmäßig die Standzeit in Halbminuten-Schritten festge
legt, wobei sie immer aufgerundet wird.
Ein für dieses automatische Zubereitungsverfahren verwendbares Mikrowellengerät weist
somit eine Steuereinheit auf, die anhand beispielsweise der eingestellten Erwärmungszeit
die Standzeit bestimmt und bei dem die Anzeige das Ende der sich an die Erwärmungs
zeit anschließenden Standzeit anzeigt. Zweckmäßig ist die Anzeige für das Ende der Er
wärmungszeit von der Anzeige für das Standzeitende unterschiedlich, wobei z. B. unter
schiedliche Farbcodes verwendet werden und die akustischen Tonsignale unterschiedlich
sind. So weiß der Verbraucher genau, ob die Speise nun verzehrbereit ist oder noch et
was stehen muß. Vorteilhaft kann auch die Reststandzeit angezeigt werden, die über die
baldige Verfügbarkeit der Speise informiert.
Bei einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Mikrowellengeräts kann vorgesehen
sein, daß eine feste Standzeit über die Eingabeeinheit eingegeben wird, und dann wird
dieser eingegebene Wert von der Steuereinheit weiter verarbeitet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der einzigen Figur gezeigten schema
tischen Diagramms erläutert.
Zur Vereinfachung der Darstellung sind in Fig. 1 lediglich die für die vorliegende Darstel
lung benötigten Komponenten, nicht jedoch die weiteren notwendigen Komponenten
(Spannungsversorgung, weitere angeschlossene Steuergeräte, etc.) gezeigt. Ein Steuer
gerät 10 eines Mikrowellengerätes ist vorgesehen, um den Gerätebetrieb abhängig von
den Eingabegrößen zu steuern, beispielsweise abhängig von der eingestellten
Leistungsstufe (z. B. 500 Watt), der eingestellten Erwärmungszeit (z. B. 7 Minuten), etc.
Entsprechend ist eine Eingabeeinheit 12 zur Eingabe der Erwärmungszeit vorgesehen.
Eine mit dem Mikrowellengerät vorzugsweise integrierte Waage 14 ist mit ihrem Ausgang
an die Steuereinheit 10 angeschlossen. Eine weitere Eingabeeinheit 16 dient zur fakulta
tiven Eingabe der Standzeit durch die Bedienperson. Mit 18 sind allgemein die Steuer
geräte bezeichnet, denen Ausgangssignale der Steuereinheit 10 zugeleitet werden,
beispielsweise Magnetron, Ventilator, Beleuchtung, Grillheizkörper, etc. Weitere Aus
gänge der Steuereinheit sind verbunden mit einer Anzeigeleuchte 20, die beispielsweise
einen laufenden Erwärmungsvorgang anzeigt, einem akustischen Signalgeber 22, der
jeweils ein bestimmtes Signal abgibt, wenn die Erwärmungszeit und die Standzeit abge
laufen sind, und einer Restzeitanzeige 24, die die noch nicht abgelaufene Zeitdauer der
Erwärmungszeit oder Standzeit anzeigt.
Um die Gerätebedienung besonders einfach zu machen, kann vorgesehen sein, daß die
Anzeigeleuchte 20 unterschiedliche Farben hat, je nachdem, ob das Gerät im Erwär
mungsbetrieb arbeitet oder lediglich der Ablauf der Standzeit noch abgewartet wird. In
gleicher Weise können, wie erwähnt, der akustische Signalgeber 22, ebenso auch die
Restzeitanzeige 24 unterschiedliche Informationen abgeben.
Der Betrieb bzw. die Bedienung eines mit einem solchen Steuergerät 10 ausgestatteten
Mikrowellengeräts ist sehr einfach. Die Speise wird zunächst auf die beispielsweise in
einem an sich bekannten Gargutträger integrierte Waage 14 gelegt und über die Einga
beeinheit 12 die Erwärmungszeit und die Leistungsstufe eingestellt. Aus dem gemesse
nen Gewicht und der eingestellten Erwärmungszeit sowie der Leistungsstufe berechnet
die Steuereinheit 10 eines separat betriebenen Mikrowellengeräts beispielsweise die
Standzeit ts auf einen Wert von 10% der Erwärmungszeit tE, d. h. ts=0,1.tE. Damit ist die
Gesamtzubereitungszeit tz=tE+ts=1,1.tE. Nach Ablauf der Zeitdauer von tE, d. h. wenn der
Erwärmungs- oder aktive Garprozeß abgeschlossen ist, wird durch die Anzeigeleuchte 20
und den akustischen Signalgeber 22 das entsprechende übliche Signal gegeben und die
Türverriegelung aufgehoben. Während dieser Zeit hat die Restzeitanzeige 24 den Zeit
ablauf wie üblich angezeigt. An diese Erwärmungszeit schließt sich noch die verbleibende
Standzeit an, und nach dem Ablauf von ts=0,1.tE werden dann von der Anzeigeleuchte 20
und dem akustischen Signalgeber 22 die entsprechenden Signale abgegeben, die das
Ende der Gesamtzubereitungszeit anzeigen. Die Restzeitanzeige 24 ist dann auf Null
zurückgegangen.
Damit kann nun ein Verbraucher ein Mikrowellengerät bedienen, ohne daß weitere
Maßnahmen und Hilfsmittel wie Bücher und dergleichen verwendet werden müssen. Das
erfindungsgemäße Mikrowellengerät ist auf diese Weise in der Funktion einem üblichen
Herd oder Backofen trotz der Besonderheit der Gar- und Erwärmungsvorgänge, die das
Abwarten der Standzeit erforderlich machen, weiter angenähert.
Claims (12)
1. Verfahren zur Zubereitung von Speisen unter Verwendung eines Mikrowellen
geräts, bei dem die Speisen eine erste Zeitdauer (Erwärmungszeit) lang mittels
Mikrowellen erwärmt werden und dann eine zweite vorbestimmte Zeitdauer
(Standzeit) abgewartet wird, während der ein Temperaturausgleich in den
Speisen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß von der Steuerung des
Mikrowellengeräts die Standzeit abhängig von der Erwärmungszeit und/oder der
eingestellten Leistungsstufe festgelegt wird und der Ablauf der Standzeit
angezeigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Standzeit abhängig vom Gewicht der zuzubereitenden Speisen festgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Standzeit abhängig von Spezifikationen der zuzubereitenden Speisen (wie Art,
Aufbereitung) festgelegt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Standzeit abhängig von der Zubereitungsart (Auftauen oder Ga
ren) festgelegt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Standzeit für das Erwärmen von Speisen auf einen Wert von etwa
10% der Erwärmungszeit festgelegt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem eine weitere Heizquelle
zugeschaltet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Standzeit für das
Erwärmen von Speisen auf einen Wert von etwa 20% der Erwärmungszeit fest
gelegt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Standzeit für das Auftauen von Speisen auf einen Wert
von etwa 50 bis 100% der Erwärmungszeit festgelegt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Standzeit in Halbminuten-Schritten festgelegt wird.
9. Mikrowellengerät mit einer Steuereinheit (10), einem Zeitschalter zum Ausschal
ten des Mikrowellengenerators nach Ablauf einer vorgesehenen Erwärmungszeit
sowie mit einer optischen und/oder akustischen Anzeige (20, 22, 24) für den
Ablauf der Erwärmungszeit, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinheit (10) aus der vorgesehenen Erwärmungszeit und/oder der
eingestellten Leistungsstufe die Standzeit bestimmt und die Anzeige das Ende
der sich an die Erwärmungszeit anschließenden Standzeit anzeigt.
10. Mikrowellengerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinheit (10) ein Signal ausgibt, das das Ende oder die noch nicht abge
laufene Zeitdauer der Erwärmungszeit und/oder der Standzeit angibt, und das
Signal an eine Restzeitanzeige (24) abgibt.
11. Mikrowellengerät nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit (10) mit einer Eingabeeinheit (16) für die Eingabe von
Standzeitwerten verbunden ist und die eingegebenen Standzeitwerte weiterver
arbeitet.
12. Mikrowellengerät nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuereinheit (10) ein Signal ausgibt, das das Ende der
Erwärmungszeit angibt.
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