DE19843044A1 - Ladegutrückhaltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Ladegutrückhaltevorrichtung für ein KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Ladegutrückhaltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug (2), mit einer Rolloanordnung (4), die ein auf einer Rollowelle (10) aufgewickeltes flächig aufspannbares Rollo (12) aus einem Netz- oder Gewebematerial, einen Aufwickelmechanismus (18) für das Rollo (12), sowie einen Blockiermechanismus (16) zum Blockieren der Rollowelle (10) bei einer ruckartigen Belastung des aufgespannten Rollos (12) umfaßt. Um bei einem Frontalaufprall des Kraftfahrzeugs eine durch auftreffendes Ladegut bewirkte Belastung des Rollos (12) unabhängig vom Kraftangriffspunkt der Last zu begrenzen, umfaßt die Rolloanordnung (4) erfindungsgemäß ein als Torsionsstab (20) ausgebildetes Energieabsorptionselement, das sich bei Überschreiten eines vorgegebenen Belastungswerts im aufgespannten Rollo (12) verformt und durch seine Verformung eine begrenzte Drehung der blockierten Rollowelle (10) bewirkt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Ladegutrückhaltevorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit einer
Rolloanordnung, die ein auf einer Rollowelle aufgewickeltes flächig aufspannbares Rollo aus
einem Netz- oder Gewebematerial, einen Aufwickelmechanismus für das Rollo, sowie einen
Blockiermechanismus zum Blockieren der Rollowelle bei einer ruckartigen Belastung des
aufgespannten Rollos umfaßt.
Eine Ladegutrückhaltevorrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
DE 27 49 560 A1 bekannt und wird insbesondere bei Pkw-Kombis und Mehrzweck-Pkws
eingesetzt, wobei das Rollo als mobile Trennwand zwischen Laderaum und Fahrgastraum
oder als Abdeckung für den Laderaum dient und ein Eindringen von Ladegut über die
hinterste Sitzreihe hinweg in den Fahrgastraum verhindert, wenn das Kraftfahrzeug frontal
auf ein Hindernis aufprallt und das Ladegut infolge seiner Trägheit in Bezug zum
Kraftfahrzeug nach vorne beschleunigt wird. Die Rolloanordnung wird gewöhnlich an der
Oberkante der Rückenlehne der hintersten Sitzreihe befestigt, weil das Rollo dann sowohl
bei aufrechter und bei gekippter Rückenlehne vertikal zwischen dem Lade- und dem
Fahrgastraum aufgespannt und ggf. zusätzlich oder auch alternativ bei aufrechter
Rückenlehne durch horizontales Aufspannen nach hinten über den Laderaum als Abdeckung
für denselben verwendet werden kann. Der Blockiermechanismus verhindert ein Abwickeln
des auf der Rollowelle aufgewickelten Restwickels bei einer ruckartigen Belastung des
Rollos, während der Aufwickelmechanismus gewöhnlich einen Kraftspeicher in Form einer
Spiralfeder enthält, die beim Abziehen des Rollos von der Rollowelle gespannt wird und
später dann für ein selbsttätiges Aufwickeln des Rollos auf die Rollowelle sorgt.
Diejenigen Rollos, die zur Anbringung zwischen der hintersten Sitzreihe und dem
Dachhimmel des Fahrzeugs vorgesehen sind, bestehen gewöhnlich aus einem Netzmaterial,
um die Sicht des Fahrers nicht zu behindern, während primär als Abdeckung für den
Laderaum vorgesehene Rollos üblicherweise aus einem undurchsichtigen Gewebematerial
bestehen, um das Ladegut vor neugierigen Blicken zu schützen.
Wenn bei einem Frontalaufprall des Kraftfahrzeugs auf ein Hindernis im Laderaum des
Kraftfahrzeugs mitgeführtes Ladegut infolge seiner Trägheit in Bezug zum Fahrzeug nach
vorne beschleunigt und von hinten gegen das Rollo geworfen wird, wird der
Blockiermechanismus der Rolloanordnung ähnlich wie derjenige eines Sicherheitsgurtes
selbsttätig aktiviert und damit die Rollowelle blockiert. Bei blockierter Rollowelle steigt jedoch
infolge der Fahrzeugverzögerung die vom Ladegut auf das Rollo ausgeübte Belastung stetig
an, was dazu führen kann, daß das Rollo im Bereich seiner Anbindung am Dachhimmel oder
eine Rollokassette der Rolloanordnung im Bereich ihrer Anbindung an der Rückenlehne
ausreißt, wodurch das von hinten gegen das Rollo drückende Ladegut in den Fahrgastraum
eindringt, was unter ungünstigen Umständen schwere Verletzungen der Fahrzeuginsassen
zur Folge hat.
Um eine Überlastung eines im Falle einer aufprallbedingten Negativbeschleunigung eines
Kraftfahrzeugs vom Ladegut beaufschlagten Bauteils zu verhindern, wird in der
DE 44 35 770 C2 eine Vorrichtung zur Verbesserung des Insassenschutzes von
Kraftfahrzeugbenutzern vorgeschlagen, die zur Kraftbegrenzung unter Energieabsorption
einen zwischen der Karosserie des Kraftfahrzeugs und dem jeweiligen Bauteil befestigten
Blechstreifen aufweist, der um eine Umlenkachse des Bauteils herumgeschlungen und in
Wirkrichtung der Kraft unter Verformung begrenzt verschiebbar am Bauteil befestigt ist. Um
bei einer Verwendung der bekannten Vorrichtung in Verbindung mit einer Rolloanordnung
auch dann eine Überbelastung zu vermeiden, wenn der Kraftangriffspunkt des Ladeguts
außerhalb der Mitte des Rollos liegt, beispielsweise in der Nähe eines seiner
Anbindungspunkte am Dachhimmel, müsste jedoch an sämtlichen Anbindungspunkten des
Rollos und der Rollokassette eine derartige Vorrichtung vorgesehen werden, was sowohl
unter ästhetischen als auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten ungünstig ist.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Ladegutrückhaltevorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß
bei einem Frontalaufprall des Kraftfahrzeugs eine durch auftreffendes Ladegut bewirkte
Belastung des Rollos unabhängig vom Kraftangriffspunkt der Last innerhalb der
Rolloanordnung selbst begrenzt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Rolloanordnung ein
Energieabsorptionselement umfaßt, das sich bei Überschreiten eines vorgegebenen
Belastungswerts im aufgespannten Rollo verformt und durch seine Verformung eine
begrenzte Drehung der blockierten Rollowelle bewirkt.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß durch die Verformung eines derartigen
Energieabsorptionselements das gesamte Rollo etwas nachgibt, wenn der vorgegebene
Belastungswert überschritten wird, so daß die Kraftbegrenzung unabhängig vom
Kraftangriffspunkt des Ladeguts im gesamten Rollo sichergestellt werden kann.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das in die Rolloanordnung
integrierte Energieabsorptionselement bei Überschreiten des vorgegebenen Belastungswerts
unter Torsion, d. h. unter Verdrehen, verformt wird, so daß eine aus der Torsion resultierende
Drehbewegung des Elements unmittelbar in eine Drehung der blockierten Rollowelle
umgesetzt werden kann. Aus konstruktiven Gründen und wegen der allgemein sehr starken
Beschädigung des Kraftfahrzeugs bei einem zur Verformung des
Energieabsorptionselements führenden Aufprall ist dessen Torsion bevorzugt eine
irreversible Torsion, das heißt das Energieabsorptionselement wird beim Verdrehen plastisch
verformt, wodurch zudem verhältnismäßig große Energiemengen abgebaut werden können.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das
Energieabsorptionselement im Kraftübertragungspfad zwischen der Rollowelle und dem
Blockiermechanismus angeordnet, wobei es sich vorzugsweise als Torsionsstab im Inneren
der hohlen Rollowelle über deren gesamte Länge erstreckt und am einen Ende drehfest mit
der Rollowelle und am anderen Ende drehfest mit einem drehbaren Teil des
Blockiermechanismus verbunden ist.
Um sicherzustellen, daß die Verformung des Torsionsstabs erst oberhalb eines
vorgegebenen Schwellenwertes der Belastung einsetzt, ist gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zwischen dem Blockiermechanismus und der
Rollowelle mindestens ein Scherelement angeordnet, das die Rollowelle unter Umgehung
des Torsionsstabs unmittelbar mit einem drehbaren Teil des Blockiermechanismus verbindet
und bei Überschreitung dieses Schwellenwertes ebenfalls unter Energieaufnahme
abgeschert wird. Nach dem Abscheren des Scherelements erfolgt die Kraftübertragung von
der Rollowelle zum Blockiermechanismus über den Torsionsstab, der bei weiter ansteigender
Belastung über seine gesamte Länge zunehmend in sich verdreht wird. Dabei wird das
drehfest mit dem Blockiermechanismus verbundene Ende von diesem festgehalten, während
sich das drehfest mit der Rollowelle verbundene Ende langsam dreht und dadurch für ein
langsames definiertes Abwickeln des Rollos sorgt.
Ein übermäßiges Ausbeulen des belasteten Rollos in Richtung des Fahrgastraums kann
dadurch vermieden werden, daß die Drehung der Rollowelle auf einen vorgegebenen
Drehwinkel begrenzt wird, vorzugsweise durch zusammenwirkende Anschläge auf der
Rollowelle bzw. auf dem drehbaren Teil des Blockiermechanismus, die miteinander in Eingriff
treten, sobald ein vorbestimmter Drehwinkel der Rollowelle, zum Beispiel 270 oder 360 Grad,
überschritten wird.
Während es grundsätzlich möglich ist, den Aufwickelmechanismus und den
Blockiermechanismus innerhalb der Rollokassette jeweils am gleichen Stirnende der
Rollowelle anzuordnen, sieht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vor, daß
der Aufwickelmechanismus und der Blockiermechanismus an den entgegengesetzten
Stirnenden der Rollowelle innerhalb der Rollokassette angeordnet sind, wodurch der
Überstand der Rollokassette über die beiden Seitenränder des Rollos an ihren beiden
Stirnenden in gleicher Weise gering gehalten werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Ladegutrückhaltevorrichtung
nach ihrer Montage in einem Pkw-Kombi;
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Ansicht der Ladegutrückhaltevorrichtung von hinten;
Fig. 3 eine teilweise weggeschnittene auseinandergezogene perspektivische Ansicht von
wesentlichen Teilen der Ladegutrückhaltevorrichtung;
Fig. 4 eine Stirnseitenansicht eines Profilkopfs eines Blockiermechanismus der Rollowelle.
Die in der Zeichnung dargestellte erfindungsgemäße Ladegutrückhaltevorrichtung für einen
Pkw-Kombi 2 besteht im wesentlichen aus einer Rolloanordnung 4 mit einer quer zur
Fahrtrichtung am oberen Ende einer Rückenlehne 6 einer hinteren Sitzbank des Pkw-Kombi
2 montierbaren langgestreckten Rollokassette 8, einer im Inneren der Rollokassette 8
drehbar gelagerten Rollowelle 10, einem auf der Rollowelle 10 aufgewickelten Netzrollo 12,
das sich von der Rollowelle 10 abziehen und zwischen der Rollokassette 8 und jeweils zwei
im wesentlichen senkrecht über dem oberen Ende der aufgerichteten bzw. der umgeklappten
Rückenlehne 6 paarweise an gegenüberliegenden Seiten eines Dachhimmels des Pkw-
Kombi 2 angeordneten Anbindungspunkten 14 (nur zwei dargestellt) aufspannen läßt, einem
Blockiermechanismus 16, der bei einer ruckartigen Belastung des aufgespannten Rollos 12,
z. B. durch nach vorne fliegendes Ladegut im Laderaum, die Rollowelle 10 blockiert, um ein
weiteres Abwickeln des Rollos 12 zu verhindern, einem Aufwickelmechanismus 18 zum
Spannen des unbelasteten Rollos 12 und zum Aufwickeln des gelösten Rollos 12 auf der
Rollowelle 10, sowie einem Energieabsorptionselement 20 in Form eines Torsionsstabs, der
innerhalb der hohlen Rollowelle 10 angeordnet ist und bei Überschreiten einer vorgegebenen
Belastung des aufgespannten Rollos 12 unter plastischer Verformung in sich verdreht wird.
Der im wesentlichen zylindrische Torsionsstab 20 besteht aus einem plastisch verformbaren
Material, bevorzugt aus einem metallischen Werkstoff oder auch aus plastisch verformbarem
Kunststoff, wobei die Materialeigenschaften und die Querschnittsabmessungen so gewählt
sind, daß sich der einseitig eingespannte Torsionsstab 20 durch Torsion plastisch verformt,
wenn am anderen Stirnende ein vorgegebenes Drehmoment um seine Längsachse
aufgebracht wird, wobei er sich im wesentlichen über seine gesamte Länge gleichmäßig um
die Längsachse in sich verdreht. Das vorgegebene Drehmoment ist so gewählt, daß es bei
einer Anordnung des Torsionsstabs 20 im Kraftübertragungspfad zwischen der Rollowelle 10
und dem Blockiermechanismus 16 zuerst zu einer Torsion des Torsionsstabs 20 kommt,
bevor die Rollokassette 8 an ihren Anbindungspunkten an der Rückenlehne 6 oder das Rollo
12 an seinen Anbindungspunkten 14 am Dachhimmel ausreißen können.
Wie am besten in Fig. 2 dargestellt, besteht die Rollokassette 8 im wesentlichen aus einem
hohlen rohrförmigen Gehäuse 22 aus Metallblech oder Kunststoff, das einen über seine
gesamte Länge verlaufenden geraden Austrittsschlitz für das Rollo 12 aufweist und an
seinen entgegengesetzten Stirnenden durch aufgesetzte Kappen 26 verschlossen ist.
Zwischen die beiden Kappen 26 und dem Gehäuse 22 ist jeweils eine quer zur Längsachse
der Rollowelle 10 ausgerichtete Lagerplatte 28, 30 für die drehbare Lagerung der Rollowelle
10 eingesetzt. Auf der Außenseite der Rollokassette 8 sind in Längsrichtung nebeneinander
mehrere Befestigungselemente (nicht dargestellt) angebracht, die sich mit den zugehörigen
Anbindungspunkten an der Rückseite der Rückenlehne 6 in Befestigungseingriff bringen
lassen.
Das Netzrollo 12 besteht im wesentlichen aus einem trapezförmigen Zuschnitt aus einem
stabilen reißfesten Netzmaterial, dessen breiterer unterer Rand (bei vertikaler Ausrichtung
des Rollos) an der Rollowelle 10 befestigt ist, während sein schmalerer oberer Rand starr an
einer Haltestange 32 befestigt ist, deren entgegengesetzte Stirnenden an den
Anbindungspunkten 14 des Dachhimmels eingehängt werden können. Die Länge des
Zuschnitts quer zur Längsachse der Rollowelle 10 ist so gewählt, daß sich bei umgelegter
Rückenlehne 6, d. h. bei maximalem Abstand zwischen der Rollokassette 8 und den
Anbindungspunkten 14 des Rollos 12 am Dachhimmel noch ein kleiner Restwickel 24 auf der
Rollowelle 10 befindet, der diese mindestens ein- bis zweimal umschlingt.
Der Aufwickelmechanismus 18 ist an einem der beiden Stirnenden der Rollokassette 8
innerhalb der aufgesetzten Kappe 26 zwischen der Lagerplatte 28 und der Stirnwand der
Kappe 26 angeordnet, wobei sein Aufbau im wesentlichen demjenigen bei bekannten
Rolloanordnungen entspricht und eine Spiralfeder 34 umfaßt, deren äußeres Ende starr mit
der Rollokassette 8 verbunden ist und deren inneres Ende starr mit einer Vierkanthülse 36
verbunden ist, in die ein drehfest mit der Rollowelle 10 verbundener Vierkantzapfen 38
eingreift. Beim Abziehen des Rollos 12 von der Rollowelle 10 wird die Spiralfeder 34
gespannt, so daß das Rollo 12 nach seiner Freigabe von der Feder 34 selbsttätig wieder
aufgewickelt wird.
Wie am besten in Fig. 3 dargestellt, wird die Rollowelle 10 von einer langgestreckten
Hohlwelle aus Kunststoff oder Leichtmetallguß gebildet (nur teilweise dargestellt). Die hohle
Rollowelle 10 weist zwei in Längsrichtung verlaufende Längsschlitze 40, 42 (in Fig. 2 nicht
dargestellt) auf, von denen einer eine etwas größere Schlitzbreite aufweist und sich nach
innen zu verjüngt. Die beiden Längsschlitze 40, 42 dienen zur Befestigung des im
Querschnitt schlaufenförmig ausgebildeten unteren Randes des Netzrollos 12 an der
Rollowelle 10, wobei der Rand zuerst durch den schmaleren und dann durch den breiteren
Längsschlitz 40 bzw. 42 hindurchgeführt wird, bevor ein dünner Stab (nicht dargestellt) durch
die vom Rand des Netzrollos 12 gebildete Schlaufe geschoben und dann zusammen mit der
Schlaufe durch Ziehen am Netzrollo 12 im verjüngten breiteren Längsschlitz 42 festgeklemmt
wird (nicht dargestellt).
An einem ihrer beiden Stirnenden weist die Rollowelle 10 eine im Querschnitt sechseckige
Öffnung 44 zur Aufnahme des Torsionsstabs 20 auf, der angrenzend an sein drehbar in der
Lagerplatte 30 gelagertes zylindrisches Stirnende 46 im Querschnitt sechseckig erweitert ist,
wobei der Querschnitt der Erweiterung 48 an den Querschnitt der Öffnung 44 angepaßt ist,
so daß nach dem formschlüssigen Einführen der sechseckigen Erweiterung 48 des
Torsionsstabs 20 in die Öffnung 44 der Rollowelle 10 diese drehfest mit dem einen Ende des
Torsionsstabs 20 verbunden ist.
Das andere Stirnende der Rollowelle 10 ist drehfest mit einem Profilkopf 50 des
Blockiermechanismus 16 verbunden, der sich beim langsamen Auf- oder Abwickeln des
Rollos 12 in einer gezahnten Ausstanzung 52 der Lagerplatte 30 dreht und auf seiner von der
Rollowelle 10 abgewandten Stirnseite (Fig. 4) eine radial verschiebbar gelagerte
Zahnscheibe 54 mit mehreren Zähnen aufweist, die bei einer ruckartigen Belastung des
Rollos 12 zwischen die jeweils benachbarten Zähne der gezahnten Ausstanzung 52
einsteuern und die Rollowelle 10 bis zu einer nachfolgenden Entlastung gegen ein weiteres
Verdrehen blockieren. Die Ausstanzung 52 ist leicht oval ausgebildet, um das Einsteuern der
Zähne der Zahnscheibe 54 zu erleichtern, die unter einer stirnseitigen Abdeckplatte 56 des
Profilkopfs 50 entgegen der Kraft einer Feder (nicht dargestellt) aus ihrer in Fig. 4
dargestellten Ruheposition in Richtung des Pfeils nach außen verschiebbar ist, um die Zähne
der Zahnscheibe 54 nach dem Einsteuern vollständig mit denjenigen der Ausstanzung 52 in
Eingriff zu bringen. Weiter weist der Profilkopf 50 auf dieser Seite einen durch eine Bohrung
in der Abdeckplatte 56 axial überstehenden Wellenstumpf 58 auf, der drehfest mit dem
Profilkopf 50 verbunden ist und an seinem Stirnende den in die Vierkanthülse 36 des
Aufwickelmechanismus 18 eingreifenden Vierkantzapfen 38 trägt. Ansonsten entspricht der
Blockiermechanismus 16 im wesentlichen dem Blockiermechanismus 16 von
Kraftfahrzeugsicherheitsgurten und wird daher an dieser Stelle nicht ausführlicher
beschrieben.
Die drehfeste Verbindung zwischen dem Stirnende der Rollowelle 10 und dem Profilkopf 50
wird durch zwei in axialer Richtung über eine ebene Stirnfläche der Rollowelle 10
überstehende Scherbolzen (nicht sichtbar) gewährleistet, die in entsprechenden Bohrungen
60 des Profilkopfs 50 verstemmt sind und abgeschert werden, wenn nach einem Blockieren
des Profilkopfs 50 in der Ausstanzung 52 der Lagerplatte 28 eine durch den Durchmesser
und die Scherfestigkeit des Materials der Scherbolzen vorgegebene Drehmomentgrenze in
der Rollowelle 10 durch eine Belastung des Rollos 12 überschritten wird.
Der Profilkopf 50 und das benachbarte Stirnende der Rollowelle 10 weisen jeweils in
radialer Richtung überstehende Fortsätze 62, 64 auf, die jeweils in der Ebene einer
Längsmittelachse der Rollowelle mit einer radial ausgerichteten Anschlagfläche 66, 68
versehen sind, wobei sich diese Anschlagflächen 66, 68 in Drehrichtung der Rollowelle 10
beim Abwickeln des Rollos 12 in einem Winkelabstand von etwa 270 Grad gegenüberliegen,
so daß sie nach einem Abscheren der Scherbolzen eine Drehung der Rollowelle 10 in Bezug
zum blockierten Profilkopf 50 um 270 Grad gestatten, bevor sie gegeneinander anschlagen
und eine weitere Drehung der Rollowelle 10 verhindern. Damit wird auch ein übermäßiges
Verdrehen des Torsionsstabs 20 verhindert, das zu einem Abscheren desselben und damit
zu einer Freigabe des Netzrollos 12 führen könnte, was die Gefahr eines Eindringens von
Ladegut in den Fahrgastraum zur Folge hätte. Bei einer durch Versuche zu ermittelnden
ausreichenden Dimensionierung und/oder einem geeigneten Material für den Torsionsstabs
20, die dessen Abscheren sicher verhindern, kann auf die Fortsätze 62, 64 auch verzichtet
werden.
Auf seiner der Rollowelle 10 zugewandten Stirnseite weist der Profilkopf 50 einen flachen
axial überstehenden zylindrischen Vorsprung 70 mit einer im Querschnitt sechseckigen
mittigen Aussparung 72 auf, in die das entsprechend angepaßte sechseckige
profilkopfseitige Stirnende 74 des Torsionsstabs 20 formschlüssig eingreift, um dieses
Stirnende 74 drehfest mit dem Profilkopf 50 des Blockiermechanismus 16 zu verbinden.
Angrenzend an das vom Vorsprung 70 vollständig aufgenommene sechseckige Stirnende 74
weist der Torsionsstab 20 einen kreisförmigen Querschnitt auf, so daß sich die Rollowelle 10
dort frei gegenüber dem Torsionsstab 20 verdrehen kann, wenn bei Überschreiten eines
vorgegebenen Schwellenwertes der Belastung im Rollo 14 zuerst die beiden Scherbolzen
abgeschert werden und dann bei weiter steigender Rollobelastung schließlich der nunmehr
im Kraftübertragungspfad zwischen der Rollowelle 10 und dem Profilkopf 50 angeordnete
und durch den Profilkopf 50 blockierte Torsionsstab 20 infolge der Kraftübertragung vom
Rollo 12 auf die Rollowelle 10 in sich verdreht wird.
Wegen der drehfesten Verbindung zwischen der Rollowelle 10 und dem Torsionsstab 20 an
dessen anderem, mit der Verdickung 48 in die Öffnung 44 eingreifenden Stirnende sowie
wegen der Blockierung seines Stirnendes 74 durch den Profilkopf 50, dreht sich die
Rollowelle 10 bei einer belastungsbedingten Torsion des Torsionsstab 20 mit dessen
Stirnende 46 mit, wobei sich das Netzrollo 12 etwas von der Rollowelle 10 abwickelt.
Dadurch wird die Verzögerung des Ladeguts durch das Netzrollo 12 und damit dessen
Belastung verringert, so daß es nicht zum Ausreißen des Rollos 12 oder der Rollokassette 8 an deren
Anbindungspunkten am Dachhimmel bzw. an der Rückenlehne kommen kann.
Claims (13)
1. Ladegutrückhaltevorrichtung für Kraftfahrzeuge, mit einer Rolloanordnung, die ein auf
einer Rollowelle aufgewickeltes flächig aufspannbares Rollo aus einem Netz- oder
Gewebematerial, einen Aufwickelmechanismus für das Rollo sowie einen
Blockiermechanismus zum Blockieren der Rollowelle bei einer ruckartigen Belastung des
aufgespannten Rollos umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolloanordnung (4)
ein Energieabsorptionselement (20) umfaßt, das sich bei Überschreiten eines
vorgegebenen Belastungswerts im aufgespannten Rollo (12) verformt und durch seine
Verformung eine begrenzte Drehung der blockierten Rollowelle (10) bewirkt.
2. Ladegutrückhaltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Energieabsorptionselement (20) bei Überschreiten des vorgegebenen Belastungswerts
unter Torsion verformt wird.
3. Ladegutrückhaltevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Energieabsorptionselement (20) bei Überschreiten des vorgegebenen
Belastungswerts plastisch verformt wird.
4. Ladegutrückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Energieabsorptionselement (20) im Kraftübertragungspfad
zwischen der Rollowelle (10) und dem Blockiermechanismus (16) angeordnet ist.
5. Ladegutrückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Energieabsorptionselement als Torsionsstab (20) ausgebildet
und im Inneren der hohlen Rollowelle (10) angeordnet ist.
6. Ladegutrückhaltevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Torsionsstab (20) über die gesamte Länge der Rollowelle (10) erstreckt.
7. Ladegutrückhaltevorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Torsionsstab (20) an seinem einen Ende drehfest mit der Rollowelle (10) und an
seinem anderen Ende drehfest mit einem drehbaren Teil des Blockiermechanismus (10)
verbunden ist.
8. Ladegutrückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Torsionsstab (20) über die drehfeste Verbindung mit der
Rollowelle (10) hinaus verlängert ist, wobei die Verlängerung als Drehzapfen (46) für die
Lagerung der Rollowelle (10) ausgebildet ist.
9. Ladegutrückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Blockiermechanismus (16) und der Rollowelle (10)
mindestens ein Scherelement angeordnet ist, das die Rollowelle (10) unter Umgehung
des Torsionsstabs (20) unmittelbar mit einem drehbaren Teil (50) des
Blockiermechanismus (16) verbindet und bei Überschreitung eines vorgegebenen
Schwellenwerts der Belastung abschert.
10. Ladegutrückhaltevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine
anschließende Drehung der Rollowelle (10) durch zusammenwirkende Anschläge auf
derselben bzw. auf dem drehbaren Teil (50) des Blockiermechanismus (16) auf einen
vorgegebenen Drehwinkel begrenzt wird.
11. Ladegutrückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aufwickelmechanismus (18) an einem Stirnende der
Rollowelle (10) und der Blockiermechanismus (16) am anderen Stirnende der Rollowelle
(10) angeordnet ist.
12. Ladegutrückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bin 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rolloanordnung (4) an einer Rückenlehne (6) einer hinteren
Sitzbank des Kraftfahrzeugs (2) befestigbar ist.
13. Kraftfahrzeug mit einer Ladegutrückhaltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
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