DE19842000A1 - Verfahren zum Überwachen einer Anordnung zum Erfassen von Kurzschlüssen in einem dreiphasigen Energieversorgungssystem auf in Spannungserfassungseinrichtungen sekundärseitig auftretende Störungen - Google Patents

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zur Überwachung einer Anordnung zum Erfassen von Kurzschlüssen in einem dreiphasigen Energieversorgungssystem auf in Spannungserfassungseinrichtungen sekundärseitig auftretende Störungen zur Erzeugung eines Blockiersignals, wenn solche Störungen auftreten. DOLLAR A Um ein Blockiersignal schnell und zuverlässig dann zu gewinnen, wenn in allen Spannungserfassungseinrichtungen (7) gleichzeitig Störungen aufgetreten sind, werden neben Spannungsmeßwerten (Urz, Usz, Utz) Differenzstromwerte (Ird, Isd, Itd) überwacht, die jeweils aus einem dem momentanen Phasenstrom entsprechenden Stromwert (Irz, Isz, Itz) und einem gespeicherten Stromwert (Irs, Iss, Its) gebildet werden, der der Größe des jeweiligen Phasenstroms (Ir, Is, It) unmittelbar vor dem Kurzschluß entspricht.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Überwachen einer Anordnung zum Erfassen von Kurzschlüssen in einem drei­ phasigen Energieversorgungssystem auf in den Phasenleitern des Energieversorgungssystems zugeordneten Spannungserfas­ sungseinrichtungen sekundärseitig auftretende Störungen, wo­ bei mit den Spannungserfassungseinrichtungen gewonnene Meß­ spannungswerte auf Unterschreiten vorgegebener Spannungs­ grenzwerte überprüft werden, mit Stromerfassungseinrichtungen aus den Phasenströmen des Energieversorgungsnetzes gewonnene Meßstromwerte auf Einhalten eines vorgegebenen Kriteriums überwacht werden und ein eine Störung bezeichnendes Bloc­ kiersignal für die Anordnung zum Erfassen von Kurzschlüssen erzeugt wird, wenn zumindest ein Meßspannungswert den Span­ nungsgrenzwert unterschreitet und gleichzeitig der zugehörige Strommeßwert das vorgegebene Kriterium erfüllt.

Ein Verfahren dieser Art ist aus dem Siemens-Handbuch 7SA513 V3.2 "Digitaler Abzweigschutz für Höchstspannungslei­ tungen", 1995, Seite 124 bekannt. Bei diesem bekannten Ver­ fahren wird eine sekundärseitig in Form eines Spannungsaus­ falls auftretende Störung dadurch erkannt, daß als Meßspan­ nungswerte verkettete Spannungen erzeugt werden, und diese Meßspannungswerte daraufhin überprüft werden, ob sie unter­ halb eines vorgegebenen Spannungsgrenzwertes liegen; außerdem werden aus den Phasenströmen des Energieversorgungsnetzes Meßstromwerte gewonnen und überprüft, ob die Meßstromwerte innerhalb eines vorgegebenen Strombereichs liegen. Sind bei dem bekannten Verfahren beide Kriterien erfüllt, dann wird dies als Anzeichen dafür betrachtet, daß zumindest bei einer Spannungserfassungseinrichtung sekundärseitig eine Störung in Form eines Spannungsausfalls eingetreten ist. In diesem Falle darf eine Anordnung zum Erfassen von Kurzschlüssen in einem dreiphasigen Energieversorgungssystem, beispielsweise eine Distanzschutzanordnung, nicht ansprechen, weil ein Fehler im zu überwachenden Energieversorgungssystem nicht aufgetreten ist, sondern nur in einer Spannungserfassungseinrichtung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Ver­ fahren so auszugestalten, daß schnell und zuverlässig sekun­ därseitig in den Spannungserfassungseinrichtungen auftretende Störungen auch dann erfaßbar sind, wenn in allen den drei Phasen des Energieversorgungssystems zugeordneten Spannungs­ erfassungseinrichtungen gleichzeitig eine Störung in Form eines Spannungsausfalls aufgetreten ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe werden bei einem Verfahren der ein­ gangs angegebenen Art erfindungsgemäß als Meßspannungswerte den Phasenspannungen proportionale Sekundärspannungswerte al­ ler Spannungserfassungseinrichtungen verwendet und als Meß­ stromwerte Differenzstromwerte verwendet, die jeweils aus einem dem momentanen Phasenstrom entsprechenden Stromwert und einem gespeicherten Stromwert gebildet werden, der der Größe des jeweiligen Phasenstromes unmittelbar vor einem Kurzschluß entspricht; das eine Störung bezeichnende Blockiersignal für die Anordnung zum Erfassen von Kurzschlüssen wird erzeugt, wenn alle Meßspannungswerte die Spannungsgrenzwerte und alle Differenzstromwerte vorgegebene Stromgrenzwerte gleichzei­ tig unterschreiten.

Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens be­ steht darin, daß als Meßstromwerte Differenzstromwerte ver­ wendet werden, weil diese Differenzstromwerte deutlich erken­ nen lassen, ob in dem dreiphasigen Energieversorgungssystem ein Fehler aufgetreten ist oder nicht. Ist kein Fehler bei­ spielsweise als ein Kurzschluß aufgetreten, dann fließt ein nahezu unveränderter Strom in den Phasenleitern und die Dif­ ferenzstromwerte sind verhältnismäßig klein. Ist aber tat­ sächlich ein Kurzschluß aufgetreten, dann führt dies zu einem Kurzschlußstrom in dem jeweiligen Phasenleiter und ein Ver­ gleich dieses Kurzschlußstromes mit einem vor dem Kurzschluß erfaßten und gespeicherten Meßstromwert führt zu einem rela­ tiv großen Differenzstromwert, der demzufolge einen Kurz­ schluß signalisiert. Durch die Heranziehung von Differenz­ stromwerten kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren also sehr genau zwischen einem Kurzschluß in dem dreiphasigen Energieversorgungssystem oder einer sekundärseitig aufgetre­ tenen Störung in den Spannungserfassungseinrichtungen unter­ schieden werden.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden vorteilhafterweise zum Gewinnen des gespeicherten Stromwertes fortlaufend dem jeweils momentanen Phasenstrom proportionale Werte unter Er­ setzen der jeweils älteren Werte gespeichert und der unmit­ telbar vor einem Störfall gespeicherte Wert als gespeicherter Stromwert verwendet. Dabei kann es sich bei dem Störfall um einen Kurzschluß im Energieversorgungsnetz oder eine se­ kundärseitige Störung in den Spannungserfassungseinrichtungen handeln.

Der Beginn eines Störfalls kann in unterschiedlicher Weise erfaßt werden; als besonders vorteilhaft wird es jedoch ange­ sehen, wenn der Beginn eines Störfalls durch Erfassen einer sprunghaften Änderung der Meßspannungswerte oder der Meß­ stromwerte ermittelt wird. Mit dem Erfassen einer sprunghaf­ ten Änderung läßt sich nämlich sehr schnell der Beginn eines Störfalls erfassen und somit besonders gut sicherstellen, daß vor dem Störfall gespeicherte Stromwerte zur weiteren Auswer­ tung erhalten bleiben und nicht durch aktuelle Stromwerte er­ setzt werden. Ein Verfahren zum Erfassen sprunghafter Ände­ rungen einer Wechselgröße ist aus der deutschen Offenlegungs­ schrift DE 196 05 023 bekannt.

Besonders zuverlässige Ergebnisse liefert das erfindungsge­ mäße Verfahren dann, wenn die dem jeweiligen Phasenstrom ent­ sprechenden Stromwerte auf Unterschreiten eines Rauschstrom­ wertes und Überschreiten eines Mindestansprechstromes der An­ ordnung zum Erfassen von Kurzschlüssen überprüft werden und ein Blockierhilfssignal erzeugt wird, wenn einer Phase des Energieversorgungssystems zugeordnete Differenzstromwerte un­ terhalb des vorgegebenen Stromgrenzwertes liegen und die dem Phasenstrom derselben Phase entsprechenden Stromwerte ober­ halb des Rauschstromwertes und unterhalb des Mindestansprech­ stromes liegen.

Zur Lösung der oben angegebenen Aufgabe dient auch eine Ein­ richtung zum Überwachen einer Anordnung zum Erfassen von Kurzschlüssen in einem dreiphasigen Energieversorgungssystem auf in mit den Phasenleitern des Energieversorgungssystems verbundenen Spannungserfassungseinrichtungen sekundärseitig gleichzeitig auftretende Störungen mit an die Phasenleiter des Energieversorgungssystems angeschlossenen Stromerfas­ sungseinrichtungen, mit Spannungs- und Stromgrenzwertstufen und mit einer den Spannungs- und den Stromgrenzwertstufen nachgeordneten Auswerteeinrichtung, bei der erfindungsgemäß den Stromgrenzwertstufen jeweils ein Differenzbildner vorge­ ordnet ist, der mit seinem einen Eingang an den Ausgang der jeweiligen Stromerfassungseinrichtung und mit seinem anderen Eingang an den Ausgang eines Speichers angeschlossen ist; der Speicher ist an einem Signaleingang fortlaufend mit dem je­ weils momentanen Phasenstrom proportionalen Werten beauf­ schlagt und an einem Steuereingang mit dem Ausgang eines Än­ derungsdetektors verbunden ist, der mit seinem Signaleingang an die Stromerfassungseinrichtung angeschlossen ist; für jede Phase des Energieversorgungssystems ist ein erstes UND-Glied vorgesehen, das mit einem Eingang am Ausgang des Differenz­ bildners und mit einem weiteren Eingang an einem Ausgang ei­ nes dem Speicher zugeordneten Speicherzustandsprüfers und ein Ausfallsignal abgibt, wenn die Stromgrenzwertstufe und der Speicherzustandsprüfer ein Signal abgeben; den ersten UND- Gliedern ist eine Auswerteeinrichtung nachgeordnet, die ein Blockiersignal abgibt, wenn gleichzeitig alle ersten UND- Glieder und alle Spannungsgrenzwertstufen ausgangsseitig ein Signal abgeben.

Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfin­ dungsgemäßen Einrichtung sind an den Ausgang jeder Stromer­ fassungseinrichtung mit ihren Eingängen eine Rauschstrom­ grenzwertstufe und eine Mindestansprechstromstufe angeschlos­ sen, denen ein UND-Hilfsglied nachgeordnet ist; in der Aus­ werteeinrichtung ist dem UND-Hilfsglied ein zweites UND-Glied nachgeschaltet ist, das eingangsseitig auch an den Speicher­ zustandsprüfer angeschlossen ist und ein Blockierhilfssignal erzeugt, wenn gleichzeitig Signale vom UND-Hilfsglied und vom Speicherzustandsprüfer vorliegen, und dem ersten und dem zweiten UND-Glied ist für jede Phase ein Exclusiv-ODER-Glied nachgeordnet und allen Exclusiv-ODER-Gliedern ausgangsseitig ein UND-Glied nachgeschaltet ist, das an seinem Ausgang das Blockiersignal erzeugt, wenn alle Exclusiv-ODER-Glieder gleichzeitig mit allen Spannungsgrenzwertstufen ein Signal abgeben.

Zur Erläuterung der Erfindung sind in

Fig. 1 in Form eines Blockschaltbildes ein Distanzschutz mit seinen eingangsseitigen Bausteinen und die Komponenten eines Ausführungsbeispiels einer Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und in

Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zum Über­ wachen gemäß Fig. 1 dargestellt.

Wie die Fig. 1 erkennen läßt, ist an ein dreiphasiges Ener­ gieversorgungssystem in Form einer Energieübertragungsleitung 1 mit Phasenleitern R, S und T im Zuge des Phasenleiters T zum Erfassen des Phasenstroms It ein Stromwandler 2 vorgese­ hen, der sekundärseitig mit einer Abtast-Halteschaltung 3 verbunden ist. Die Spannung Ut an dem Phasenleiter T wird über einen Spannungswandler 4 erfaßt, dem sekundärseitig eine weitere Abtast-Halte-Schaltung 5 nachgeordnet ist. Der Stromwandler 2 bildet zusammen mit der einen Abtast-Halte­ schaltung 3 eine Stromerfassungseinrichtung 6 und der Span­ nungswandler 4 mit der weiteren Abtast-Halteschaltung 5 eine Spannungserfassungseinrichtung 7. In entsprechender Weise werden die Ströme und Spannungen an den weiteren Phasenlei­ tern R und S erfaßt; nur zur Vereinfachung der Darstellung ist diesbezüglich auf die Wiedergabe in der Fig. 1 verzich­ tet worden.

Mit den Abtast-Halte-Schaltungen 3 und 5 gewonnene Ab­ tastwerte werden über eine Leitung 8 einem Umlaufpuffer 9 zu­ geführt, der über einen Datenbus 10 mit einer Einrichtung 11 zur Berechnung der jeweils aktuellen Zeigergrößen Urz, Usz und Utz der Phasenspannungen und der aktuellen Zeigergrößen der Phasenströme als aktuelle Stromwerte Irz, Isz und Itz dient. Über einen weiteren Datenbus 12 ist an den Umlaufpuf­ fer 9 als ein Änderungsdetektor ein Sprungdetektor 13 ange­ schlossen, mit dem plötzliche Änderungen der dem Umlaufpuffer 9 zugeführten Abtastwerte und damit der Ströme und Spannungen in der Energieübertragungsleitung 1 erkannt werden können.

Der Einrichtung 11 zur Berechnung der aktuellen Zeigergrößen ist über einen zusätzlichen Datenbus 14 eine Anordnung 15 zum Erfassen von Kurzschlüssen in der Energieversorgungsleitung 1, beispielsweise ein Distanzschutz, nachgeordnet. Außerdem ist über einen Datenbus 16 an die Einrichtung 11 ein Speicher 17 angeschlossen. In diesem Speicher 17 werden die dem je­ weils momentanen Phasenstrom entsprechenden Stromwerte ge­ speichert und zwar in der Weise, daß jeweils die älteren Stromwerte gelöscht und dafür die jeweils aktuellen Werte ge­ speichert werden.

Wird von dem Sprungdetektor 13 eine sprunghafte Änderung der im Umlaufpuffer 9 vorhandenen Abtastwerte festgestellt, dann gibt er über einen Datenbus 18 ein Freigabe-Signal an den Speicher 17 ab, woraufhin von diesem das Einspeichern weite­ rer aktueller Stromwerte unterbrochen und damit die zu Beginn einer sprunghaften Änderungen gespeicherten Stromwerte fest­ gehalten werden. Diese gespeicherten Stromwerte Its für den Phasenleiter T und Irs und Iss für die weiteren Phasenleiter R und T werden über eine Datenleitung 19 einer Einrichtung zum Überwachen 20 zugeführt, die außerdem laufend über eine Datenleitung 21 mit den aktuellen Stromwerten Irz, Isz und Itz und den aktuellen Zeigergrößen Urz, Usz und Utz der Ein­ richtung 11 beaufschlagt ist.

In der Einrichtung zum Überwachen 20 werden aus den gespei­ cherten Stromwerten Irs, Iss und Its und den jeweils aktuel­ len Stromwerten Irz, Isz und Itz Differenzstromwerte Ird, Isd und Itd gebildet und diese Differenzstromwerte daraufhin überprüft, ob sie unterhalb vorgegebener Stromgrenzwerte lie­ gen. Ist dies der Fall, dann spricht dies gegen einen Kurz­ schluß in der Energieversorgungsleitung 1 und für einen Meß­ spannungsausfall auf der Sekundärseite der Spannungserfas­ sungseinrichtungen 7.

Über einen Datenbus 21 werden der Einrichtung zum Überwachen 20 auch die den Phasenspannungen proportionalen Meßspannungs­ werte Urz, Usz und Utz zugeführt und daraufhin überprüft, ob sie unterhalb eines vorgegebenen Spannungsgrenzwertes liegen. Ist dies der Fall und sind die Differenzstromwerte Ird, Isd und Itd klein, dann wird über einen Datenbus 22 ein Blockiersignal Sb an die Anordnung 15 zum Erfassen von Kurz­ schlüssen gegeben. Dieses Blockiersignal Sb führt dazu, daß die Anordnung 15 die ihr zugeführten Zeigergrößen Irz, Isz und Itz sowie Urz, Usz und Utz nicht weiter bearbeitet und daher ein Auslösesignal Sa nicht abgibt; ein Auslösesignal Sa an einen in der Figur nicht dargestellten Leistungsschalter in der Energieversorgungsleitung 1 würde nämlich ein nicht erforderliches Abschalten der Energieversorgungsleitung 1 verursachen.

Ist der Meßspannungsausfall behoben, dann wird von der Anord­ nung 15 über einen Datenbus 21 der Speicher 17 wieder freige­ geben, woraufhin dieser mit der Abspeicherung der jeweils aktuellen Stromwerte erneut beginnt.

In der Fig. 2 ist die Einrichtung zum Überwachen 20 gemäß Fig. 1 in ihrem wesentlichen Aufbau dargestellt, wobei hier - wie übrigens auch zur Fig. 1 - darauf hinzuweisen ist, daß die Figur keinen blockhaften Schaltungsaufbau darstellt, sondern in Form einer Blockdarstellung dazu dient, die Ar­ beitsweise der Einrichtung 20 zu erläutern; tatsächlich wird nämlich die Einrichtung 20 ebenso wie die übrigen Blöcke ge­ mäß Fig. 1 von einem elektronischen Rechner gebildet.

Die Einrichtung zum Überwachen 20 gemäß Fig. 2 enthält für jede Phase des Energieversorgungsnetzes einen Stromauswerte­ baustein 30, 31 und 32, die in ihrem Aufbau identisch sind, so daß zur weiteren Beschreibung nur Bezug genommen wird auf den Stromauswertebaustein 30. Dieser ist mit drei Eingängen 33, 34 und 35 versehen, von denen über den Eingang 33 ein Si­ gnal erfaßt wird, das angibt, ob in dem Speicher 17 (vgl. Fig. 1) Speichergrößen Ssp vorhanden sind. Dieses Signal wird von einem nicht näher dargestellten Speicherzustandsprüfer im Speicher 17 erzeugt. Ist dies der Fall, dann wird ein erstes UND-Glied 36 an seinem einen Eingang 37 mit einem "1"-Signal beaufschlagt. An einem weiteren Eingang 34 des Stromauswerte­ baustein 30 steht das Signal Irs als gespeicherter Stromwert des Speichers 17 (vgl. Fig. 1) und liegt an einem Eingang 38 eines Differenzbildners 39. Diesem Differenzbildner 39 wird über den dritten Eingang 35 des Stromauswertebaustein 30 der aktuelle Stromwert Irz zugeführt; in dem Differenzbildner 39 wird ein Differenzstromwert Ird gemäß folgender Beziehung ge­ bildet:

Ird = |Irz-Irs|

Dem Differenzbildner 39 ist eine Stromgrenzwertstufe 40 nachgeordnet, die ein "1"-Signal an das erste UND-Glied 36 abgibt, wenn der Differenzstromwert Ird unterhalb eines Stromgrenzwertes liegt. Steht an beiden Eingängen des ersten UND-Gliedes 36 ein "1"-Signal an, dann gibt das UND-Glied 36 ein Ausfallsignal ab.

Mit dem Eingang 35 ist in dem Stromauswertebaustein 20 auch eine Rauschstromstufe 41 sowie eine Mindestansprechstromstufe 42 verbunden. Die Rauschstromstufe 41 gibt ein Signal an ein nachgeordnetes UND-Hilfsglied 43 ab, wenn der Strom Irz größer als der Rauschstrom ist; die Mindestansprechstromstufe 42 gibt an das UND-Hilfsglied 43 ein Signal ab, wenn der Strom Irz kleiner als der Mindestansprechstromwert des Di­ stanzschutzes 15 (siehe Fig. 1) ist. Sind beide Bedingungen erfüllt, dann wird von dem UND-Hilfsglied 43 an ein zweites UND-Glied 45 ein "1"-Signal abgegeben und von diesem ausgangsseitig ein "1"-Signal als Blockierhilfssignal Sbh er­ zeugt, wenn auch am Eingang 33 des Stromauswertebaustein 30 ein "1"-Signal ansteht.

Beiden UND-Gliedern 36 und 45 ist ein Exclusiv-ODER-Glied 46 nachgeordnet, an das mit einem Eingang 47 eine von einem UND- Glied gebildete Auswerteeinrichtung 48 angeschlossen ist.

Die Auswerteeinrichtung 48 hat weitere Eingänge 49 und 50, mit denen es an die anderen Stromauswertebausteine 31 und 32 angeschlossen ist.

Wie die Fig. 2 in ihrem unteren Teil zeigt, ist die Einrich­ tung zum Überwachen 20 gemäß Fig. 1 mit weiteren Eingängen 51, 52 und 53 versehen, über die die Spannungsmeßwerte Urz, Usz und Utz Spannungsgrenzwertstufen 54, 55 und 56 zugeführt werden. Mit diesen Spannungsgrenzwertstufen wird überprüft, ob die Spannungsmeßwerte unterhalb eines vorgegebenen Span­ nungsgrenzwertes liegen; ist dies der Fall, dann werden an weitere Eingängen 57, 58 und 59 der Auswerteeinrichtung 48 jeweils "1"-Signale abgegeben und an einem Ausgang 60 das Blockiersignal Sb für den Distanzschutz 15 erzeugt, wenn gleichzeitig über die Exclusiv-ODER-Glieder 46 "1"-Signale an den Eingängen 47, 49 und 50 der Auswerteeinrichtung 48 ste­ hen.

Claims (6)

1. Verfahren zum Überwachen einer Anordnung zum Erfassen von Kurzschlüssen (15) in einem dreiphasigen Energieversorgungs­ system (1) auf in den Phasenleitern (R, S, T) des Energiever­ sorgungssystems (1) zugeordneten Spannungserfassungseinrich­ tungen (7) sekundärseitig gleichzeitig auftretende Störungen, wobei

• 1. mit den Spannungserfassungseinrichtungen (7) gewonnene Meß­ spannungswerte (Urz, Usz, Utz) auf Unterschreiten vorgege­ bener Spannungsgrenzwerte überprüft werden,
• 2. mit Stromerfassungseinrichtungen (6) aus den Phasenströmen (Ir, Is, It) des Energieversorgungsnetzes (1) gewonnene Meßstromwerte (Ird, Isd, Itd) auf Einhalten eines vorgege­ benen Kriteriums überwacht werden und
• 3. ein eine Störung bezeichnendes Blockiersignal (Sb) für die Anordnung zum Erfassen von Kurzschlüssen (15) erzeugt wird, wenn zumindest ein Meßspannungswert (Urz, Usz, Utz) den Spannungsgrenzwert unterschreitet und gleichzeitig der zu­ gehörige Strommeßwert (Irz, Isz, Itz) das vorgegebene Kri­ terium erfüllt,

dadurch gekennzeichnet, daß

• 1. als Meßspannungswerte (Urz, Usz, Utz) den Phasenspannungen proportionale Sekundärspannungswerte aller Spannungserfas­ sungseinrichtungen (7) verwendet werden und
• 2. als Meßstromwerte Differenzstromwerte (Ird, Isd, Itd) ver­ wendet werden, die jeweils aus einem dem momentanen Phasen­ strom entsprechenden Stromwert (Irz, Isz, Itz) und einem gespeicherten Stromwert (Irs, Iss, Its) gebildet werden, der der Größe des jeweiligen Phasenstromes (Ir, Is, It) un­ mittelbar vor einem Kurzschluß entspricht, und
• 3. das eine Störung bezeichnende Blockiersignal (Sb) für die Anordnung zum Erfassen von Kurzschlüssen (15) erzeugt wird, wenn alle Meßspannungswerte (Urz, Usz, Utz) die Spannungs­ grenzwerte und alle Differenzstromwerte (Ird, Isd, Itd) vorgegebene Stromgrenzwerte gleichzeitig unterschreiten.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

• 1. zum Gewinnen des gespeicherten Stromwertes (Irs, Iss, Its) fortlaufend dem jeweils momentanen Phasenstrom proportio­ nale Werte (Irz, Isz, Itz) unter Ersetzen der jeweils älte­ ren Werte gespeichert werden und der unmittelbar vor einem Kurzschluß gespeicherte Wert als gespeicherter Stromwert (Ird, Isd, Itd) verwendet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß

• 1. der Beginn eines Kurzschlusses durch Erfassen einer sprung­ haften Änderung der Phasenströme (Ir, Is, It) ermittelt wird.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß

• 1. die dem jeweiligen Phasenstrom entsprechenden Stromwerte (Irz, Isz, Itz) auf Unterschreiten eines Rauschstromwertes und Überschreiten eines Mindestansprechstromes der Anord­ nung zum Erfassen von Kurzschlüssen (15) überprüft werden
• 2. und ein Blockierhilfssignal (Sbh) erzeugt wird, wenn
  • 1. einer Phase des Energieversorgungssystems (1) zugeordnete Differenzstromwerte (z. B. Ird) unterhalb des vorgegebe­ nen Stromgrenzwertes liegen und
  • 2. die dem Phasenstrom derselben Phase entsprechenden Strom­ werte (Irz) oberhalb des Rauschstromwertes und unterhalb des Mindestansprechstromes liegen.

5. Einrichtung zum Überwachen einer Anordnung zum Erfassen von Kurzschlüssen (15) in einem dreiphasigen Energieversor­ gungssystem (1) auf in mit den Phasenleitern (R, S, T) des Energieversorgungssystems (1) verbundenen Spannungserfas­ sungseinrichtungen (7) sekundärseitig gleichzeitig auftre­ tende Störungen, mit

• 1. mit an die Phasenleiter (R, S, T) des Energieversorgungssy­ stems (1) angeschlossenen Stromerfassungseinrichtungen (7) mit
• 2. Spannungs- und Stromgrenzwertstufen und mit
• 3. einer den Spannungs- und Stromerfassungsgrenzwertstufen (40, 54, 55, 56) nachgeordneten Auswerteeinrichtung (48),

dadurch gekennzeichnet, daß

• 1. den Stromgrenzwertstufen (40) jeweils ein Differenzbildner (39) vorgeordnet ist, der
  • 1. mit seinem einen Eingang (38) dem Ausgang der jeweiligen Stromerfassungseinrichtung (6) nachgeordnet ist und mit seinem anderen Eingang an den Ausgang eines Speichers (17) angeschlossen ist,
• 2. der Speicher (17) an einem Signaleingang fortlaufend mit dem jeweils momentanen Phasenstrom proportionalen Werten (Irz, Isz, Itz) beaufschlagt ist und an einem Steuereingang mit dem Ausgang eines Änderungsdetektors (13) verbunden ist, der
  • 1. mit seinem Signaleingang der Stromerfassungseinrichtung (6) nachgeordnet ist,
• 3. für jede Phase (R, S, T) des Energieversorgungssystems (1) ein erstes UND-Glied (36) vorgesehen ist, das
  • 1. mit einem Eingang am Ausgang des Differenzbildners (39) und mit einem weiteren Eingang an einem Ausgang eines dem Speicher (17) zugeordneten Speicherzustandsprüfers liegt und ein Ausfallsignal abgibt, wenn die Stromgrenz­ wertstufe und der Speicherzustandsprüfer ein Signal (Ssp) abgeben, und
• 4. den ersten UND-Gliedern (36) die Auswerteeinrichtung (48) nachgeordnet ist, die
  • 1. ein Blockiersignal (Sb) abgibt, wenn gleichzeitig alle ersten UND-Glieder (36) und alle Spannungsgrenzwertstufen (54, 55, 56) ausgangsseitig ein Signal abgeben.

6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß

• 1. an den Ausgang jeder Stromerfassungseinrichtung (6) mit ih­ ren Eingängen eine Rauschstromstufe (41) und eine Mindest­ ansprechstromstufe (42) angeschlossen sind, denen
  • 1. ein UND-Hilfsglied (43) nachgeordnet ist,
• 2. dem UND-Hilfsglied (43) ein zweites UND-Glied (45) nachge­ schaltet ist,
  • 1. das eingangsseitig auch an den Speicherzustandsprüfer an­ geschlossen ist und ein Blockierhilfssignal (Sbh) er­ zeugt, wenn gleichzeitig Signale vom UND-Hilfsglied (43) und vom Speicherzustandsprüfer vorliegen,
• 3. dem ersten und dem zweiten UND-Glied (36, 45) für jede Phase ein Exclusiv-ODER-Glied (46) nachgeordnet ist und
• 4. allen Exclusiv-ODER-Gliedern (46) ausgangsseitig die Aus­ werteeinrichtung (48) nachgeschaltet ist, die an ihrem Aus­ gang das Blockiersignal (Sb) erzeugt, wenn alle Exclusiv- ODER-Glieder (46) gleichzeitig mit allen Spannungsgrenz­ wertstufen (54, 55, 56) ein Signal abgeben.