DE19840738C5 - Verfahren zur Semifinish- oder Finishbearbeitung von Oberflächen rotationssymmetrischer Abschnitte von Werkstücken aus hartem oder gehärtetem Werkstoff und Drehwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Semifinish- oder Finishbearbeitung von Oberflächen rotationssymmetrischer Abschnitte von Werkstücken aus hartem oder gehärtetem Werkstoff und Drehwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens Download PDF

Info

Publication number
DE19840738C5
DE19840738C5 DE1998140738 DE19840738A DE19840738C5 DE 19840738 C5 DE19840738 C5 DE 19840738C5 DE 1998140738 DE1998140738 DE 1998140738 DE 19840738 A DE19840738 A DE 19840738A DE 19840738 C5 DE19840738 C5 DE 19840738C5
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cutting
hard
workpiece
turning
tool
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE1998140738
Other languages
English (en)
Other versions
DE19840738C2 (de
DE19840738A1 (de
Inventor
Sven Dipl.-Ing. Jochmann
Volker Dr.-Ing. Sinhoff
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Original Assignee
Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Family has litigation
First worldwide family litigation filed litigation Critical https://patents.darts-ip.com/?family=7880050&utm_source=google_patent&utm_medium=platform_link&utm_campaign=public_patent_search&patent=DE19840738(C5) "Global patent litigation dataset” by Darts-ip is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License.
Application filed by Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV filed Critical Fraunhofer Gesellschaft zur Forderung der Angewandten Forschung eV
Priority to DE1998140738 priority Critical patent/DE19840738C5/de
Publication of DE19840738A1 publication Critical patent/DE19840738A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19840738C2 publication Critical patent/DE19840738C2/de
Publication of DE19840738C5 publication Critical patent/DE19840738C5/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16CSHAFTS; FLEXIBLE SHAFTS; ELEMENTS OR CRANKSHAFT MECHANISMS; ROTARY BODIES OTHER THAN GEARING ELEMENTS; BEARINGS
    • F16C33/00Parts of bearings; Special methods for making bearings or parts thereof
    • F16C33/30Parts of ball or roller bearings
    • F16C33/58Raceways; Race rings
    • F16C33/64Special methods of manufacture
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23BTURNING; BORING
    • B23B29/00Holders for non-rotary cutting tools; Boring bars or boring heads; Accessories for tool holders
    • B23B29/24Tool holders for a plurality of cutting tools, e.g. turrets
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23BTURNING; BORING
    • B23B2222/00Materials of tools or workpieces composed of metals, alloys or metal matrices
    • B23B2222/28Details of hard metal, i.e. cemented carbide
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23BTURNING; BORING
    • B23B2226/00Materials of tools or workpieces not comprising a metal
    • B23B2226/12Boron nitride
    • B23B2226/125Boron nitride cubic [CBN]

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Milling Processes (AREA)
  • Turning (AREA)
  • Finish Polishing, Edge Sharpening, And Grinding By Specific Grinding Devices (AREA)

Abstract

Verfahren zur Semifinish- oder Finishbearbeitung von Oberflächen rotationssymmetrischer Abschnitte von Werkstücken aus hartem oder gehärtetem Werkstoff mittels Hartdrehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hartdrehen mit mindestens einem Werkzeug, dessen Schneidkante
– eine der zu erzeugenden Geometrie der jeweiligen Bearbeitungsfläche des Werkstücks angepaßte Form mit einem nicht geraden Bereich aufweist und
– aus einem hochharten Schneidstoffbesteht, und die Bearbeitung mit einem Vorschub des Werkzeuges in Richtung auf die jeweilige Bearbeitungsfläche des Werkstücks erfolgt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Semifinish- oder Finishbearbeitung von Oberflächen rotationssymmetrischer Abschnitte von Werkstücken aus hartem oder gehärtetem Werkstoff mittels Hartdrehen und ein zu dessen Durchführung geeignetes Drehwerkzeug mit einem Schneidplättchen.
  • Präzisionsbauteile wie zum Beispiel Wälzlager und Hydraulikkomponenten erfordern für ihre Funktionsfähigkeit höchste Form- und Maßgenauigkeiten sowie beste Oberflächenqualitäten. Um eine ausreichende Verschleißfestigkeit zu erreichen, werden die Bauteile aus harten oder gehärteten Werkstoffen hergestellt. Die geforderten Toleranzen solcher Präzisionsbauteile liegen dabei im Bereich der ISO-Toleranzklasse IT3 bis IT6 bei Oberflächenrauhigkeiten von Rz = 0,5 bis 6 μm.
  • Der herkömmliche Bearbeitungsgang erfolgt dabei so, daß ein ungehärteter Werkstückrohling in die gewünschte Form gedreht und anschließend gehärtet wird. Der dabei auftretende Härteverzug erfordert eine anschließende Endbearbeitung, weshalb das Drehen des ungehärteten Werkstückrohlings unter Beibehaltung eines geringen Aufmaßes, in der Regel in der Größenordnung weniger Zehntelmillimeter, erfolgen muß.
  • Die Endbearbeitung nach dem Härten geschieht durch Schleifen, Feinschleifen und Honen.
  • Der hohe Zeit- und Kostenaufwand und die mangelnde Flexibilität des herkömmlichen Verfahrens und letztlich auch die steigenden Kosten für die Entsorgung der Kühlschmierstoffe und Schleifschlämme haben zu kostengünstigeren und weniger zeitaufwendigen Alternativen bei der Endbearbeitung geführt.
  • Als Alternative zum anschließenden Schleifen wird das Hartdrehen mit superharten CBN- oder Mischkeramikschneidstoffen angewendet.
  • So ist aus der DE-44 32 514 Al ein Verfahren bekannt, bei dem das Werkstück nach dem Härten mit einer Toleranz von > 10 μm sowie einer Rauhtiefe Rz > 2 μm hartgedreht und danach mittels Honen auf das Fertigmaß und die Fertigrauhigkeit gebracht wird.
  • Ein ähnliches Verfahren ist aus der DE 195 46 863 A1 bekannt. Die Endbearbeitung des mit Befassung eines Aufmaßes vorbereiteten und gehärteten Werkstücks erfolgt in einer Schleifmaschine zunächst durch Hartdrehen, wobei 70 bis 90% des Aufmaßes abgetragen werden, und anschließendes Schleifen, ohne die Einspannung des Werkstücks zu wechseln.
  • Die Kontur des zu bearbeitenden Werkstücks wird durch Abfahren einer entsprechenden Bahn mit einem Vorschub parallel zur Drehachse des Werkstücks erzeugt.
  • Wie in der DE 44 32 514 A1 vorausgesetzt wird, ist es häufig nicht möglich, durch das Hartdrehen allein eine geeignete Einstellung der geforderten Endparameter zu erzielen. Das liegt unter anderem daran, daß durch die Überlagerung von Drehbewegung des Werkstücks und Vorschubbewegung des Werkzeuges eine für das Drehen typische Wendelstruktur erzeugt wird. Diese Wendelstruktur erweist sich häufig als kritisch, da sie zum Beispiel bei Dichtflächen eines rotierenden Werkstückes eine gewisse Förderbewegung der Flüssigkeit hervorruft, gegenüber der die Abdichtung erfolgen soll. Außerdem läßt sie die aufliegende Dichtung schnell verschleißen.
  • Aus der Veröffentlichung "Hartdrehen statt Feinschleifen" (Jochmann, Sven in Industrieanzeiger 34-35/97 (1997), Seite 48) ist es bekannt, durch speziell angepasste Präzisionsdrehmaschinen, den Einsatz geeigneter harter Schneidstoffe, z. B. aus kubischem Bornitrid oder Mischke ramik sowie geeignete Schnittgeschwindigkeit und -tiefe Oberflächengüten zu erreichen, die bislang ausschließlich Feinschleif und Honoperationen vorbehalten waren. Dabei hat das Werkzeug einen Punktkontakt zum Werkstück und führt gleichzeitig auf die Drehachse des Werkstücks bezogen eine radiale und eine axiale Bewegung aus. Auch bei diesem genannten Stand der Technik kann die vorgenannte Wendelstruktur nicht vollständig vermieden werden.
  • Auch dort, wo die geforderte Oberflächenqualität allein mit dem Hartdrehen erreicht werden kann, sind zumindest der Bearbeitungsgeschwindigkeit beim Hartdrehen Grenzen gesetzt, da pro Werkstückumdrehung jeweils nur eine Fläche bearbeitet wird, die den Vorschub des Werkzeuges, multipliziert mit dem aktuellen Werkstückumfang, entspricht. Insbesondere in der Serienfertigung und in verketteten Anlagen können die geforderten Taktzeiten durch das Hartdrehen deshalb oftmals nicht erreicht werden.
  • Beide Gründe führen dazu, daß das Hartdrehen in der Regel mit einer abschließenden Schleifbearbeitung oder mit einem Honen kombiniert wird oder daß statt des Hartdrehens ein Einstech-Schleifprozeß angewendet wird, bei dem das oder die Schleifwerkzeuge an die Werkstückgeometrie angepaßt sind. Trotz gegenüber dem Hartdrehen niedrigerer spezifischer Abtragsraten können mit dem zuletzt genannten Verfahren teilweise niedrigere Hauptzeiten erreicht werden als mit dem Hartdrehen.
  • Die Kinematik des Hartdrehens erschwert darüber hinaus die Online-Messung der erzeugten Werkstückabmessungen. Während beim Einstechschleifen zum Beispiel eine einfache Durchmesserkontrolle durch eine berührende Messung mit tastenden In-Process-Meßmitteln am aktuell bearbeiteten Durchmesser erfolgen kann, besteht diese Möglichkeit beim Hartdrehen bisher nicht.
  • Aus der EP 0330111 A1 ist ein Schneidwerkzeug zum konturgenauen Aus- oder Inneneinstechdrehen bekannt, das eine Schneidkante mit einer Kontur aufweist, die in Längsrichtung des Schneidwerkzeugs dem gewünschten axialen Profil eines zu bearbeitenden Werkstücks entspricht. Das dort offenbarte in seiner Kontur komplexe Schneidwerkzeug eignet sich nicht für das Hartdrehen von Werkstücken aus hartem oder gehärtetem Werkstoff, sondern lediglich für das Einstechdrehen an Werkstoffen, die nicht hart bzw. nicht gehärtet sind.
  • Aus der DE l96 29 456 C1 ein Werkzeug für die spanende Materialbearbeitung bekannt, das eine Beschichtung aus einer haftenden, polykristallinen Diamantschicht aufweist. Dabei kann die Schneidspitze nachträglich angelötet sein.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art mit dem sich bei verringerten Bearbeitungszeiten hochwertige Oberflächenqualitäten erreichen lassen und ein Drehwerkzeug zur Durchführung dieses Verfahrens anzugeben.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe für das Verfahren dadurch gelöst, daß das Hartdrehen mit mindestens einem Werkzeug, dessen Schneidkante eine der zu erzeugenden Geometrie der jeweiligen Bearbeitungsfläche des Werkstücks angepaßte Form mit einem nicht geraden Bereich aufweist und aus einem hochharten Schneidstoff besteht und die Bearbeitung mir einem Vorschub des Werkzeuges in Richtung auf die jeweilige Bearbeitungsfläche des Werkstücks erfolgt.
  • Des weiteren wird die Aufgabe durch ein Drehwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen des Patentanspruches 2 gelöst.
  • Durch die Verwendung von Drehwerkzeugen mit einem Schneidplättchen, dessen Schneidkante eine der zu erzeugenden Geometrie der jeweiligen Bearbeitungsfläche des Werkstücks angepasste Form aufweist und aus einem hochharten Schneidstoff besteht, ist bei der Bearbeitung der Werkstücke nur eine einachsige Verfahrbewegung erforderlich. Die hohen Abtragsraten des Hartdrehprozesses mit definierter Schneide führen zu dem Vorteil der Erzeugung eines Werkstückes in einem Schnitt durch Abbilden des Profils des Schneidplättchens auf dem Werkstück und den Verzicht auf eine Schleifbearbeitung. Daraus resultieren sehr kurze Hauptzeiten. Gegenüber dem Einstechschleifen mit profilierten Schleifscheiben können so auch Werkstücke mit einem sehr großen Bearbeitungsaufmaß wirtschaftlich zerspant werden, da der Abtrag beim Hartdrehen um etwa eine Größenordnung höher ist als beim Schleifen. Dies erlaubt in vielen Fällen den Verzicht auf eine spanende Vorbearbeitung vor dem Härten.
  • Durch die Einstechkinematik wird auf der Werkstückoberfläche keine wendelförmige Struktur erzeugt. Es bildet sich lediglich die Rauhheit der Schneidkante des Schneidplättchens als parallele Rillen auf der Oberfläche des Werkstücks ab. Dies ist vor allem dann vorteilhaft, wenn das Werkstück Funktionsflächen aufweist, zum Beispiel Dichtflächen für Wellendichtringe.
  • Als Schneidplättchen können CBN- bzw. PCBN-(polykristalline kubische Bornitride) oder Keramikschneidplättchen zum Einsatz kommen. Die Werkzeuggeometrie, bzw. die Geometrie der Schneidkante, ist dabei an die zu erzeugende Geometrie der Werkstücke anzupassen. Als gut geeignet haben sich feinkörnige PCBN-Sorten mit niedrigem CBN-Anteil und keramischer Bindephase erwiesen. Je nach Anwendungsgebiet und Werkstoff des Werkstückes kommen aber prinzipiell die meisten auf dem Markt erhältlichen PCBN- und Mischkeramiksorten in Frage.
  • Derartige Schneidplättchen zur Fertigbearbeitung der Oberflächen von gehärteten Werkstücken werden von den Werkzeugherstellern bisher nicht angeboten, lassen sich aber analog zu den bisher gebräuchlichen Hartdrehwerkzeugen herstellen. Die Vorbereitung der Schneiden und Schneidkanten erfolgt dabei analog zu konventionellen Wendeschneidplatten.
  • Die Schneidplatten können als Fullface-Platten ausgebildet sein. Da in der Regel jedoch nur mit geringen Vorschüben gearbeitet wird, empfiehlt sich die Verwendung von Werkzeugen, die nur an der Schneidkante einen Einsatz mit hochharten Schneidstoffen aufweisen. Dadurch sind insbesondere bei Werkstücken aus PCBN signifikante Kosteneinsparungen möglich.
  • An die Geometrie der Werkzeuge werden die gleichen Anforderungen gestellt wie an die zu erzeugenden Werkzeuggeometrien. Bei Wälzlagerlaufflächen liegen die erlaubten Abweichungen von der idealen Form beispielsweise im Bereich weniger Mikrometer. Weiterhin müssen die verwendeten Werkzeughalter sehr genaue Einstellmöglichkeiten für die Werkzeughöhe und die Ausrichtung der Schneide zur Drehachse aufweisen. Für die Einstellung sind ebenfalls Genauigkeiten im Mikrometerbereich, in der Regel weniger als 10 μm, zu fordern. Der Bearbeitungsvorgang kann in allgemeinen einstufig erfolgen. Zur Erzielung höchster Qualitäten ist jedoch auch eine Aufteilung der Bearbeitung in einen Vor-(Semifinish-) und einen Finishschnitt möglich. Insbesondere das Schneidplättchen für den Finishschnitt soll dabei ein feinkörniges Gefüge und eine hohe Verschleißfestigkeit aufweisen, um gute Oberflächengüten und Formgenauigkeiten über eine große Werkstückanzahl realisieren zu können. Optional kann für eine besonders hohe Oberflächengüte eine Hon- und/oder eine Polieroperation nachgeschaltet sein.
  • Das Verfahren wird typischerweise ohne den Einsatz von Kühlschmierstoffen durchgeführt. Kühlschmierstoff kann jedoch optional zur Werkstücktemperierung verwendet werden.
  • Das Verfahren ist vornehmlich in der Massenfertigung von kleinen Wälzlagern und bei der Herstellung von Dichtflächen vorteilhaft anwendbar. Die Kinematik ermöglicht in Kombination mit entsprechenden Formwerkzeugen aber auch die Einbringung von filigranen rotationssymmetrischen Strukturen in die Werkstücke, wie zum Beispiel Walzen und Walzwerkzeuge, zum Beispiel Abrichtwalzen, Blechwalzen etc.
  • Als Eingangsmaterial kommen rotationssymmetrische Rohlinge aus harten oder gehärteten Werkstoffen zum Einsatz. Die Rohlinge können im ur- bzw. umgeformten (z. B. Gießen, Schmieden) oder im spanend bearbeiteten (z. B. Drehen) Zustand vorliegen. Weiterhin ist eine Vorbearbeitung im gehärteten Zustand, zum Beispiel durch Schleifen und konventionelles Hartdrehen, möglich. Das erfindungsgemäße Hartdrehen mit Schneidplättchen erlaubt in diesem Fall die gezielte Herstellung von Funktionsflächen, wie z. B. Dichtflächen.
  • Die Werkstücke werden axial oder radial mechanisch oder magnetisch gespannt. Hierbei sind entsprechend der geforderten Qualität an die Werkstückgeometrie angepaßte Spannmittel zu verwenden.
  • Die Werkzeuge werden in der Praxis durch Ankratzen und einen Probeschnitt. mit anschließender Werkzeugkorrektur bzw. durch das Einmessen mittels optischer oder mechanischer Systeme (z. B. Meßmikroskope, Taster) eingerichtet.
  • Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
  • 1 die Durchführung des Verfahrens an einem Wälzlagerring,
  • 2 ein vergrößertes Oberflächenbild einer erfindungsgemäß hartgedrehten Zylinderfläche und
  • 3 die mit dem Verfahren erreichbaren Oberflächenparameter anhand eines Oberflächenprofils.
  • 1 zeigt schematisch die Drehbearbeitung eines bereits gehärteten Wälzlagerrings 1. Die Lagerfläche 2 wird mittels eines Werkzeuges mit rundem Schneidplättchen 3 auf das Endmaß gedreht. Zum Bearbeiten der zylindrischen Fläche 4 dient ein Werkzeug, das ein Schneidplättchen 6 mit gerader Schneidkante und nach vorne weisenden Anfasungen aufweist, und zum Bearbeiten der planen Stirnfläche 7 und der hinteren Planfläche 5 ein Werkzeug mit einem Schneidplättchen 8 mit gerader Schnittkante.
  • Die Zerspanung erfolgt analog zum konventionellen Hartdrehen durch Plastifizierung des gehärteten Werkstoffes. Diese wird durch die beim Zerspanprozeß entstehende Wärme in der Schnittzone hervorgerufen. Im Gegensatz zum konventionellen Hartdrehen liegt in der Regel eine wesentlich längere Kontaktbogenlänge zwischen Schneidkante und Werkstück bei gleichzeitig kleineren Spandicken vor.
  • Die geeigneten Schnittparameterbereiche werden unter anderem vom Werkstoff, vom Vorbearbeitungszustand sowie von der zu erzeugenden Kontur beeinflußt. Weitere Restriktionen ergeben sich aus dem verwendeten Schneidstoff und den Kenngrößen der Werkzeugmaschine und der angestrebten Werkstückqualität. Für den vorliegenden Anwendungsfall des Drehens eines Wälzlagerrings im Durchmesserbereich von l0 bis 100 mm haben sich folgende Parameter als günstig erwiesen:
    Schnittgeschwindigkeit vc: 80-500 m/min.
    Vorschub f: 0,005-0,05 mm
    Vorschubgeschwindigkeit vf: 0,005-0,05 mm/U
  • 2 zeigt die beim Hartdrehen mit dem Verfahren erreichbare Oberflächenqualität anhand des Oberflä chenbildes einer Zylinderfläche. Verwendet wurde Stahl 1000 Cr6 mit einer Rockwell-Härte von 60 bis 62 HRC.
  • Beim Hartdrehen mittels Formwerkzeugen, wie sie in 1 gezeigt sind, wurde ein
    arithmetischer Mittenrauhwert Ra = 0,058 μm
    und eine
    mittlere Rauhtiefe Rz = 0,434 μm
    erreicht.
  • 3 zeigt eine Analyse des erreichten Oberflächenprofils.
  • Die angegebenen Werte sind nur den bisher bekannten Verfahren nur mit einer abschließenden Feinbearbeitung, also z. B. Honen oder Feinschleifen zu erreichen.

Claims (7)

  1. Verfahren zur Semifinish- oder Finishbearbeitung von Oberflächen rotationssymmetrischer Abschnitte von Werkstücken aus hartem oder gehärtetem Werkstoff mittels Hartdrehen, dadurch gekennzeichnet, daß das Hartdrehen mit mindestens einem Werkzeug, dessen Schneidkante – eine der zu erzeugenden Geometrie der jeweiligen Bearbeitungsfläche des Werkstücks angepaßte Form mit einem nicht geraden Bereich aufweist und – aus einem hochharten Schneidstoffbesteht, und die Bearbeitung mit einem Vorschub des Werkzeuges in Richtung auf die jeweilige Bearbeitungsfläche des Werkstücks erfolgt.
  2. Drehwerkzeug mit einem Schneidplättchen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seine Schneidkante eine der zu erzeugenden Geometrie der jeweiligen Bearbeitungsfläche (2, 4, 5, 7) des Werkstücks (1) angepaßte Form mit einem nicht geraden Bereich aufweist und aus einem hochharten Schneidstoff besteht.
  3. Drehwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidplättchen (3, 6, 8) als Fullface-Platte ausgebildet ist.
  4. Drehwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidplättchen (3, 6, 8) eine eingesetzte Schneidkante hat.
  5. Drehwerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidstoff Keramik ist.
  6. Drehwerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidstoff kubisches Bornitrid (CBN) ist.
  7. Drehwerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidstoff Hartmetall ist.
DE1998140738 1998-09-07 1998-09-07 Verfahren zur Semifinish- oder Finishbearbeitung von Oberflächen rotationssymmetrischer Abschnitte von Werkstücken aus hartem oder gehärtetem Werkstoff und Drehwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens Expired - Fee Related DE19840738C5 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1998140738 DE19840738C5 (de) 1998-09-07 1998-09-07 Verfahren zur Semifinish- oder Finishbearbeitung von Oberflächen rotationssymmetrischer Abschnitte von Werkstücken aus hartem oder gehärtetem Werkstoff und Drehwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1998140738 DE19840738C5 (de) 1998-09-07 1998-09-07 Verfahren zur Semifinish- oder Finishbearbeitung von Oberflächen rotationssymmetrischer Abschnitte von Werkstücken aus hartem oder gehärtetem Werkstoff und Drehwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE19840738A1 DE19840738A1 (de) 2000-03-09
DE19840738C2 DE19840738C2 (de) 2003-05-28
DE19840738C5 true DE19840738C5 (de) 2007-03-08

Family

ID=7880050

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1998140738 Expired - Fee Related DE19840738C5 (de) 1998-09-07 1998-09-07 Verfahren zur Semifinish- oder Finishbearbeitung von Oberflächen rotationssymmetrischer Abschnitte von Werkstücken aus hartem oder gehärtetem Werkstoff und Drehwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19840738C5 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007028496B3 (de) * 2007-06-18 2008-11-27 Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover Verfahren zum Herstellen eines Zerspanwerkzeugs
CN102861926A (zh) * 2012-09-14 2013-01-09 合肥市远大轴承锻造有限公司 圆锥轴承车加工工艺

Families Citing this family (14)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6589363B2 (en) * 2000-12-13 2003-07-08 Eaton Corporation Method for making heat treated stainless hydraulic components
DE50200191D1 (de) * 2002-01-29 2004-02-05 Getrag Ford Transmissions Gmbh Verfahren zum Herstellen einer Getriebewelle
DE10333860A1 (de) 2003-07-24 2005-03-03 Stiftung Institut für Werkstofftechnik Verfahren zur Mikrozerspanung von metallischen Werkstoffen
JP4556443B2 (ja) * 2004-02-23 2010-10-06 株式会社ジェイテクト 車両用軸受装置の製造方法
DE102005037665B3 (de) * 2005-08-05 2007-01-11 Emag Holding Gmbh Verfahren und Vorrichtung zur Bearbeitung sowohl unrunder als auch rotationssymmetrischer Innen- und Außenkonturen an rotierenden Werkstücken
DE102005061179A1 (de) 2005-12-21 2007-06-28 Schaeffler Kg Wälzlager und Verfahren zu dessen Herstellung
DE102006055026A1 (de) 2006-11-22 2008-05-29 Schaeffler Kg Radialwälzlager, insbesondere zur Lagerung von Wellen in Windkraftgetrieben
DE102007037791A1 (de) * 2007-08-10 2009-02-12 Felsomat Gmbh & Co. Kg Kombiniertes Präzisionshartdrehen und Trockenschleifen
CN102248188A (zh) * 2011-06-22 2011-11-23 浙江天马轴承股份有限公司 一种轴承套圈倒角机夹可转位刀片及其车刀
DE102012221742A1 (de) * 2012-11-28 2014-05-28 Aktiebolaget Skf Verfahren zur Herstellung eines Lagerrings eines Wälzlagers
DE102012221740A1 (de) * 2012-11-28 2014-05-28 Aktiebolaget Skf Verfahren zur Herstellung eines Lagerrings eines Wälzlagers
CN110434362A (zh) * 2019-09-12 2019-11-12 哈尔滨理工大学 一种轴承滚道专用加工车削刀具
US11313415B2 (en) 2019-11-28 2022-04-26 Aktiebolaget Skf Method for manufacturing a sensor bearing unit, and associated sensor bearing unit
IT201900022428A1 (it) 2019-11-29 2021-05-29 Skf Ab Process for determining the total pitch deviation of a position sensor

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0330111A1 (de) * 1988-02-24 1989-08-30 Helmut Dipl.-Ing. Krauss Schneidwerkzeug zum konturengenauen Aussen- oder Inneneinstechdrehen
DE4432514A1 (de) * 1994-09-13 1996-03-14 Thielenhaus Ernst Kg Verfahren zum abtragenden, hochgenauen Bearbeiten von zylindrischen Flächen an Werkstücken aus einer härtbaren Eisenlegierung
DE19546863A1 (de) * 1994-12-21 1996-06-27 Komet Stahlhalter Werkzeug Verfahren und Vorrichtung zur Endbearbeitung gehärteter Werkstücke
DE19629456C1 (de) * 1996-07-23 1997-11-20 Fraunhofer Ges Forschung Werkzeug, insbesondere für die spanende Materialbearbeitung

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0330111A1 (de) * 1988-02-24 1989-08-30 Helmut Dipl.-Ing. Krauss Schneidwerkzeug zum konturengenauen Aussen- oder Inneneinstechdrehen
DE4432514A1 (de) * 1994-09-13 1996-03-14 Thielenhaus Ernst Kg Verfahren zum abtragenden, hochgenauen Bearbeiten von zylindrischen Flächen an Werkstücken aus einer härtbaren Eisenlegierung
DE19546863A1 (de) * 1994-12-21 1996-06-27 Komet Stahlhalter Werkzeug Verfahren und Vorrichtung zur Endbearbeitung gehärteter Werkstücke
DE19629456C1 (de) * 1996-07-23 1997-11-20 Fraunhofer Ges Forschung Werkzeug, insbesondere für die spanende Materialbearbeitung

Non-Patent Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
"Hart im Nehmen", In: Sonderdruck aus NC-Ferti- gung, Heft 5, September 1990, (8 Seiten) *
"Interrupted Cutting of Hardened Steel with Sumiboron", In: Sumitomo Electric Technical Review, No. 30, June 1990, S. 161-168 *
"Spanende Fertigungsverfahren Teil 1: Drehen", In: "Weiterbildung Technik-Z. ind. Fertig." 70, 1980, Nr. 11, Springer Verlag, S. 733-735
"Spanende Fertigungsverfahren Teil 1: Drehen", In:"Weiterbildung Technik-Z. ind. Fertig." 70, 1980, Nr. 11, Springer Verlag, S. 733-735 *
JOCHMANN, Sven: "Hartdrehen statt Feinschleifen" in: Industrieanzeiger 34-35/97 (1997), S. 48 *
Katalog der Fa. Sumitomo Electric "Hartmetall- werkzeuge" *

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007028496B3 (de) * 2007-06-18 2008-11-27 Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover Verfahren zum Herstellen eines Zerspanwerkzeugs
CN102861926A (zh) * 2012-09-14 2013-01-09 合肥市远大轴承锻造有限公司 圆锥轴承车加工工艺

Also Published As

Publication number Publication date
DE19840738C2 (de) 2003-05-28
DE19840738A1 (de) 2000-03-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19840738C5 (de) Verfahren zur Semifinish- oder Finishbearbeitung von Oberflächen rotationssymmetrischer Abschnitte von Werkstücken aus hartem oder gehärtetem Werkstoff und Drehwerkzeug zur Durchführung des Verfahrens
EP3274120B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum feinbearbeiten verzahnter und gehärteter werkräder
EP2759364B1 (de) Werkzeug zum Schleifen von verzahnten Werkstücken mit Kollisionskontur
EP0937528A1 (de) Reibwerkzeug und Verfahren zu dessen Herstellung
EP2570228A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Fertigbearbeitung von Werkstücken
EP2570230A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Fertigbearbeitung von Werkstücken
DE102011113757A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Fertigbearbeitung von Werkstücken
AT518794B1 (de) Bohrwerkzeug
DE3415332A1 (de) Verfahren zum herstellen eines raeumwerkzeugs
EP3681669B1 (de) Aufrauwerkzeug und verfahren zu dessen herstellung
DE2805893A1 (de) Schleifmaschine mit einer vorrichtung zur sicherstellung der abmessungsgenauigkeit
EP2976174B1 (de) Reibelement, reibwerkzeug und verfahren zu dessen herstellung
EP1211016B1 (de) Tiefbohrwerkzeug und Verfahren zu seiner Herstellung
EP0346425B1 (de) Verfahren zum abrichten einer schleifscheibe
EP0924014A1 (de) Bohrwerkzeug
DE102019209201A1 (de) Verfahren zur Fertigung eines Verzahnungsbauteils und Verzahnungsschleifmaschine
DE102015009481A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Feinbearbeiten von vorbearbeiteten Lagersitzen der Hauptlager und Hublager von Kurbelwellen
DE3236440A1 (de) Verfahren zum schleifen eines gewindebohrers und schleifscheibe zur durchfuehrung des verfahrens
DE4418605A1 (de) Verfahren und Werkzeug zur Herstellung von Bohrungen mit hoher Oberflächengüte
DE3843046C2 (de)
DE202021004060U1 (de) Honwerkzeug
DE102021201070A1 (de) Honleiste, Verfahren zur Herstellung einer Honleiste sowie Honwerkzeug
DE19913789C2 (de) Verfahren und Reparaturstift zur Wiederherstellung einer Schneidfläche an einem Schneidwerkzeug
DE102020215957A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Bearbeiten eines Rundmessers
DE102007028496B3 (de) Verfahren zum Herstellen eines Zerspanwerkzeugs

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8304 Grant after examination procedure
8363 Opposition against the patent
8366 Restricted maintained after opposition proceedings
8392 Publication of changed patent specification
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee