DE19840467C2 - Vorrichtung und Verfahren zur Detektion der Strömungsrichtung eines durch einen Strömungskanal strömenden gasförmigen Massenstroms - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Detektion der Strömungsrichtung eines durch einen Strömungskanal strömenden gasförmigen MassenstromsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Detektion der Strömungsrichtung
eines durch einen Strömungskanal strömenden gasförmigen Massenstroms sowie
ein diesbezügliches Verfahren.
Vorrichtungen der vorstehend genannten Gattung werden vornehmlich zur
Bestimmung eines Gasaustausches zwischen zwei Raumbereichen verwendet, um
einen Anhaltspunkt darüber zu bekommen, ob aus einem bestimmten Raum Gas,
insbesondere Luft, entweicht oder in diesen hineinströmt. So ist es beim Betrieb von
Reinräumen, wie sie beispielsweise zur bakteriellen Züchtung auf dem Gebiet der
Biotechnologie eingerichtet werden, von besonderem Interesse, ob
Luftmassenströme aus dem Reinraum entweichen, durch die möglicherweise
kontaminierte Partikel in den Außenbereich gelangen können. Aus
sicherheitstechnischen Aspekten dienen an sich bekannte
Strömungsrichtungsdetektoren zur Überwachung eines derartigen Gasaustausches.
So sind Flügelradanordnungen bekannt, die in einem Strömungskanal eingebracht
sind, durch den eine voreingestellte Luftströmung hindurchtritt. Im Falle von, aus
Gründen des bakteriologischen Schutzes abzusichernden Reinräumen, ist die
Strömungsrichtung eines Luftmassenstromes jeweils in den Reinraum hinein
gerichtet. Das sich im Strömungskanal befindliche Flügelrad dreht somit in einer
bestimmten Drehrichtung und gibt durch einen möglichen Wechsel der Drehrichtung
an, daß sich die Strömungsrichtung umkehrt, so daß damit verbunden ein Alarm
ausgelöst werden könnte. Bekannte Flügelradanordnungen sind aufgrund hoher
Anforderungen an Leichtläufigkeit in ihrem mechanischen Aufbau sehr aufwendig
und daher kostenintensiv.
Als eine weitere Alternative zur Feststellung eines Gasaustausches zwischen zwei
Raumbereichen dienen Drucksensoren oder sogenannte Druckdosen, von denen
ein Drucksensor jeweils in unmittelbar benachbarte Räume angeordnet ist. Bei einem
vorhandenen Druckgefälle zwischen den Räumen kann bei entsprechenden
Leckagen auf einen Luft- bzw. Strömungsaustausch geschlossen werden.
Druckdosen der vorstehend genannten Art haben jedoch den Nachteil, daß ihre
Sensibilität unbefriedigend ist und überdies nur sehr ungenaue Aussagen über einen
tatsächlichen Strömungsaustausch zwischen zwei Raumbereichen möglich ist.
Aus der EP 398 708 A1 sowie der EP 0 369 592 A2/A3 gehen
Massendurchflußmesseinrichtungen hervor, die zwar einen Strömungsfluß in eine
Haupt- und Teilströmung aufspalten, um auf diese Weise den Massendurchfluß einer
Strömung zu ermitteln; mit den bekannten Einrichtungen ist es jedoch nicht möglich
die Strömungsrichtung zu bestimmen.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Detektion der
Strömungsrichtung eines durch einen Strömungskanal strömenden gasförmigen
Massenstromes derart auszubilden, daß mit einer möglichst einfachen
Meßeinrichtung die Strömungsrichtung zwischen zwei Raumbereichen sehr präzise
erfaßt werden kann. Die Vorrichtung soll einfach in ihrer konstruktiven Auslegung,
billig in der Herstellung und wartungsfrei im Betrieb sein. Sie soll überdies, aufgrund
ihres einfachen mechanischen Aufbaues, in einer Vielzahl von
Verwendungsmöglichkeiten eingesetzt werden können. Ferner gilt es ein Verfahren
anzugeben, mit dem die Detektion der Strömungsrichtung eines durch einen
Strömungskanal strömenden gasförmigen Massenstromes leicht möglich ist.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Anspruch 1
angegeben, der eine erfindungsgemäße Vorrichtung beschreibt. Das
erfindungsgemäße Verfahren ist Gegenstand des Anspruchs 15. Den
Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Detektion der Strömungsrichtung eines durch
einen Strömungskanal strömenden gasförmigen Massenstromes ist dadurch
ausgebildet, daß eine im Strömungskanal den gasförmigen Massenstrom in eine
Haupt- und eine Teilströmung aufspaltende Einheit vorgesehen ist, die zwei
Strömungsöffnungen aufweist, über die die Einheit in den Strömungskanal
integrierbar ist. So weist die Einheit eine innere Strömungsstruktur auf, die den durch
eine Strömungsöffnung in die Einheit einströmenden Massenstrom derart in die
Haupt- und Teilströmung aufspaltet, daß die Teilströmung durch einen, durch die
Hauptströmung induzierten Strömungswiderstand beim Durchtritt durch die Einheit
behindert wird, wodurch sich zwei Raumbereiche innerhalb der Einheit ausbilden, die
durch die innere Strömungsstruktur voneinander getrennt sind und in denen sich die
Strömungsgeschwindigkeiten bzw. die Volumenströme der Haupt- und Teilströmung
voneinander unterscheiden. In den beiden Raumbereichen, in denen sich Haupt- und
Teilströmung mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten ausbreiten, sind
Strömungssensoren angebracht, deren Strömungssignale zur Bestimmung der
Strömungsrichtung des Stoffstromes durch die Einheit verwendbar sind und mittels
einer Auswerteeinheit ausgewertet werden können.
Die der Erfindung zugrundeliegende Idee ist die Aufspaltung der zu untersuchenden
Massenströmung in zwei Teilströme, die sich innerhalb der erfindungsgemäßen
Einheit ohne zusätzlichen Energieeintrag mit unterschiedlichen
Strömungsgeschwindigkeiten ausbreiten. Dies wird dadurch erreicht, indem durch
geeignete Wahl der inneren Strömungsstruktur innerhalb der Einheit eine der beiden
Teilströmungen einem geringeren Strömungswiderstand beim Durchströmen durch
die Einheit ausgesetzt ist, als die andere. Die Teilströmung, die mit geringerem
Strömungswiderstand die Einheit passiert, wird nachfolgend als Hauptströmung
bezeichnet, die andere Strömung als Teilströmung, die beim Durchströmen durch die
Einheit einem größeren Strömungswiderstand ausgesetzt ist.
Der Strömungswiderstand wird erfindungsgemäß durch die Hauptströmung selbst
verursacht, indem die innere Strömungsstruktur derart ausgebildet ist, daß ein Teil
der Hauptströmung in einem eng begrenzten Strömungsbereich, durch den die
Teilströmung hindurchtritt, zur Teilströmung entgegengerichtet ist bzw. durch gezielte
Wirbelbildung die Teilströmung am ungehinderten Durchtritt durch den eng
begrenzten Strömungsbereich behindert.
Ein besonderes Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Ausbildung der
inneren Strömungsstruktur derart, daß sie symmetrisch in beiden
Strömungsrichtungen, d. h. bidirektional, die vorstehend beschriebene Ausbildung
von Haupt- und Teilströmung ermöglicht. Hinsichtlich einer bevorzugten
Ausführungsform der inneren Strömungsstruktur wird auf die nachfolgenden Figuren
verwiesen.
Zur Richtungsdetektion, des die Einheit durchströmenden Massenstromes, sind
Strömungssensoren innerhalb der Bereiche der Haupt- und Teilströmung
vorgesehen, die vorzugsweise als kalorisch arbeitende Strömungssensoren
ausgebildet sind. Besonders geeignet sind Heißdraht- oder Heißfilmsensoren, die
den Volumen- bzw. Massenstrom der Haupt- bzw. Teilströmung erfassen. Derartige
Sensoren sind beispielsweise in der DE 44 04 506 A1 oder in DE 44 04 505 A1
beschrieben. Mit Hilfe der an den Strömungssensoren abgreifbaren Sensorsignale
sind die jeweiligen Volumenströme der Haupt- sowie Teilströmung genau zu
erfassen. Mit Hilfe einer geeigneten Auswerteeinheit, an die getrennt die
Sensorsignale übergeben werden, kann durch Differenzbildung beider Sensorsignale
auf die Strömungsrichtung geschlossen werden. Die Strömungsrichtung definiert sich
in Abhängigkeit des Vorzeichens des bei der Differenzbildung gewonnenen
Differenzbetrages beider Sensorsignale.
Unter Verwendung der vorstehend genannten Strömungssensoren, die ihrerseits
geringste Luftströmungen zu detektieren in der Lage sind, können
Strömungsrichtungen detektiert werden, die durch lokale Druckunterschiede von
einigen wenigen Hektopascal verursacht werden.
Besonders vorteilhaft ist die Kombination der Strömungssensoren mit Temperatur-
und/oder zusätzlichen Drucksensoren, wodurch unmittelbar Rückschlüsse auf die
Strömungsgeschwindigkeiten von Haupt- und Teilströmung gezogen werden können.
Für den Betrieb der überaus empfindlichen Strömungssensoren, der vorstehend
genannten Art, sind spezielle Vorkehrungen zu treffen, um zum einen die
Betriebssicherheit derartiger Strömungssensoren zu gewährleisten und zum anderen
eine gewünschte Meßgenauigkeit zu erzielen. So werden üblicherweise Heißdraht-
oder Heißfilmsensoren mit einem Versorgungsstrom betrieben, den es insbesondere
im Falle einer ausbleibenden Strömung, die den Sensor abkühlt, zu begrenzen gilt.
Hierfür ist eine entsprechende Strombegrenzungsschaltung vorzusehen, die den
Sensor vor Überhitzung schützen soll. Insbesondere gilt es beim Betrieb der
Heißfilm- bzw. Hitzdraht-Sensoren einen maximal zulässigen Temperaturwert nicht
zu überschreiten, der der Selbstentzündungstemperatur der mit dem
Strömungsmedium in Berührung kommenden Fläche entspricht.
Aufgrund der sehr hohen Meßempfindlichkeit der eingesetzten Strömungssensoren
gilt es diese vor Inbetriebnahme entsprechend zu kalibrieren. Hierzu werden die
Sensorelemente im eingebauten Zustand innerhalb des zu vermessenden
Strömungskanals ohne Anlegen eines Massenstromes vermessen. Die auf diese
Weise erhaltenen Meßwerte werden als Korrekturwerte in einem Speicherelement
abgespeichert. Ferner wird zur Kennlinienkorrektur jedes einzelnen Sensorelementes
eine Linearisierung der Wurzel 4-Funktion des Sensorelementes mit Hilfe eines
Korrekturpolynoms beispielsweise mit Hilfe einer Spline-Funktion, Least-Square-Fit,
oder mit Hilfe einer Polynomfunktion durchgeführt. Ferner können
Fertigungstoleranzen, die bei der Herstellung der Strömungssensoren auftreten, mit
Hilfe linearer Polynome, vorzugsweise zweiten Grades, korrigiert werden. Auch
hierbei dienen zur Berechnung geeigneter Korrekturwerte an sich bekannte
Verfahren, wie das vorstehend genannte Least-Square-Fit.
Für einen zuverlässigen Betrieb der Sensorelemente ist es vorteilhaft, die
Sensorelemente zyklisch mit höheren oder niedrigeren Stromimpulsen zu
beaufschlagen und ihre Antwortsignale entsprechend zu erfassen. Ein Vergleich der
dabei gewonnenen Signalamplituden beider Sensoren erlaubt eine Aussage darüber,
ob ein Sensorfehler auftritt, der beispielsweise durch die Kalibrierung, Beschädigung
oder beispielsweise durch einen teilweise oder vollständigen Verschluß eines im
Inneren der Einheit vorhandenen Strömungskanals herrührt. Wandern die
Signalamplituden aus einem vorgegebenen Toleranzbereich hinaus, so kann von
einem Fehler im Meßsystem ausgegangen werden.
Zur Bestimmung der Strömungsrichtung des durch die Einheit durchströmenden
Massenstromes wird die Differenz der Sensorsignale als Funktion des durch die
Vorrichtung hindurchtretenden Massenstromes erfaßt. Es zeigt sich, daß die
Funktion der Differenz in Abhängigkeit des durch den Strömungskanal
hindurchströmenden Massenstrom einen sinusförmigen Verlauf annimmt, so daß der
Differenzwert trotz Erhöhung des Massenstrom in einer bestimmten
Strömungsrichtung einen Vorzeichenwechsel erfährt. Dies jedoch würde zu einer
Fehlinterpretation der Meßwerte führen, da physikalisch eine Umkehr der
Strömungsrichtung bei erhöhtem Massenstrom in einer Richtung nicht möglich ist.
Um dennoch auf der Grundlage des Differenzwertes eine zuverlässige Aussage über
die tatsächlichen Strömungsverhältnisse innerhalb des Strömungskanals treffen zu
können, wird bei der Auswertung des Differenzwertes an jener Stelle ein
sogenannter Merker gesetzt, an der der Funktionsverlauf des Differenzwertes in
Abhängigkeit des Massenstromes ein Maximum durchläuft und bei höher
werdendem Massenstrom die Nullinie schneidet. In diesem Fall sieht das
Auswerteverfahren trotz Vorliegen eines Vorzeichenwechsels des Differenzwertes
keine Umkehr in der Strömungsrichtung vor, so daß eine Fehlinterpretation des
Meßsignals ausgeschlossen werden kann. Lediglich in Bereichen sehr kleiner
Massenströme und bei Vorliegen eines Vorzeichenwechsels beim Differenzbetrag
wird eine entsprechende Umkehr der Strömungsrichtung angezeigt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich aufgrund ihrer hohen Sensibilität, ihres
im weiteren noch im einzelnen darzustellenden einfachen, mechanischen Aufbaus
sowie damit verbunden aufgrund niedriger Herstellkosten in einer Vielzahl von
Anwendungsfällen einsetzen. Zunächst einmal dient sie der Erkennung eines
Luftaustausches zwischen zwei Räumen und insbesondere der Detektion der
Strömungsrichtung. Die Erkennung und Bestimmung eines Gas- bzw.
Luftaustausches bzw. deren Strömungen zwischen zwei Räumen ist in der Gebäude-
Klima-, Verfahrens-, Fertigungs-, Pharma-, Reinraum- sowie Biotechnik von
besonderer Bedeutung. Überdies kann eine derartige Vorrichtung auch der
Verbesserung und Konzeptionierung von Kaminanlagen sowie dem Verlauf von
Luftkanälen bzw. Luftabzugsschächten dienen. Schließlich kann die
erfindungsgemäße Vorrichtung als Einbruchswarnung in Gebäuden verwendet
werden, vermittels der geringste Druckwellen, die beispielsweise durch mutwilliges
Öffnen verschlossener Türen oder Fenster entstehen, detektiert werden können, um
nachfolgend eine entsprechende Alarmanlage auszulösen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 schematisierte Prinzipdarstellung zur Integration der Einheit
zur Detektion der Strömungsrichtung in einen Strömungskanal,
Fig. 2 schematisierte Darstellung der inneren Strömungsstruktur
der Vorrichtung zur Detektion der Strömungsrichtung, sowie
Fig. 3a, b graphische Darstellung der Funktion des Differenzwertes
In Abhängigkeit zunehmender Massenströmung.
In Fig. 1 ist eine schematisierte Darstellung der Einbindung der erfindungsgemäßen
Einheit 4 zur Detektion der Strömungsrichtung eines durch einen Strömungskanal 1
hindurchtretenden Massenstroms dargestellt. In der schematisierten Darstellung ist
die Einheit 4 jeweils über Bypaßleitungen 1' mit dem Hauptströmungskanal 1
verbunden. Die Dimensionierung der Bypaßleitungen 1' richten sich nach der inneren
Auslegung der in der Fig. 2 näher zu erläuternden inneren Strömungsstruktur der
Einheit 4 sowie der in dieser integrierten Strömungssensoren. Je nach
Dimensionierung kann die Einheit 4 auch vollständig im Strömungskanal 1
eingebracht sein. Die Einheit 4 dient der Bestimmung der Strömungsrichtung des im
Strömungskanal 1 anliegenden Massenstrom (siehe hierzu die im Strömungskanal 1
eingetragenen Pfeilrichtungen).
In Fig. 2 ist die innere Strömungsstruktur der Einheit 4 dargestellt. Die Einheit 4 ist
über zwei Strömungsöffnungen 5, 6 an einen Strömungskanal 1 angeschlossen,
durch den der zu vermessende Massenstrom hindurchströmt. Im gezeigten Beispiel
gemäß Fig. 2 wird die Einheit 4 von links nach rechts durchströmt, siehe hierzu die
eingetragenen Strömungswege der Hauptströmung 2 sowie Teilströmung 3.
Unmittelbar nach Eintritt des Massenstroms in die Einheit 4 ist ein erstes
Flächenelement 13 vorgesehen, das einseitig mit der Gehäusewand 12 der Einheit 4
verbunden ist und den Massenstrom aus seiner ursprünglichen Ausbreitungsrichtung
schräg nach oben ablenkt. Das Flächenelement 13 endet mit seinem freien Ende 13'
inmitten der Einheit 4. Zum besseren Verständnis sei darauf hingewiesen, daß die
Einheit 4 vollständig von dem Gehäuse 12 umschlossen ist, wobei die
Flächenelemente 13, 14 und 15 die Haupt- und Teilströmung 2, 3 vollständig im
Inneren der Einheit 4 umzulenken vermögen.
Über einen Zwischenspalt 16 vom Flächenelement 13 leicht beabstandet, ist ein
weiteres Flächenelement 15 vorgesehen, das die Einheit 4 in zwei Raumbereiche 7
und 8 trennt. Ein Teil des Massenstromes, die sogenannte Hauptströmung 2, gelangt
zwischen die Flächenelementen 13 und 15 in den Raumbereich 8, wohingegen der
andere Teil des Massenstromes, die sogenannte Teilströmung 3, sich zunächst
ungehindert im Raumbereich 7 ausbreitet und gelangt schließlich durch den
Zwischenspalt 17, der von den Flächenelementen 15 und 14 eingegrenzt ist, in den
Raumbereich 8. Die Hauptströmung 2 sowie die Teilströmung 3 verlassen schließlich
gemeinsam durch die rechte Strömungsöffnung 6 die Einheit 4.
Bemerkenswerterweise durchströmen die Hauptströmung 2 und Teilströmung 3 die
Einheit 4 nicht mit gleichen Strömungsgeschwindigkeiten, sondern es bilden sich
vielmehr aufgrund eines in der angegebenen Strömungsrichtung am freien Ende 14'
des Flächenelementes 14, das das Flächenelement 14 zungenfertig überragt, durch
einen Strömungsstaueffekt in der Hauptströmung 2 Wirbelbildungen aus, die die
Teilströmung 3 an einem ungehinderten Durchströmen des Zwischenspaltes 17
erheblich behindern. Durch diese, von der Hauptströmung 2 im Bereich des freien
Endes 14' induzierte Wirbelbildung entsteht ein für die Teilströmung 3 merklicher
Strömungswiderstand, wodurch sich die Teilströmung 3 im Verhältnis zur
Hauptströmung 2 in einem weitaus geringeren Maße ausbilden kann.
Aus dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 kann aufgrund der
strömungssymmetrischen Anordnung der Flächenelemente 13, 14 und 15 leicht
ersehen werden, daß die erfindungsgemäße Einheit 4 grundsätzlich
strömungsinvariant ausgebildet ist, so daß sich auch bei umgekehrter
Strömungsrichtung zwei unterschiedlich stark ausgebildete Haupt- und Teilströme
einstellen.
Versuche haben gezeigt, daß die Ausbildung eines durch die Hauptströmung 2
induzierten Strömungswiderstandes für eine ungehinderte Ausbreitung der
Teilströmung 3 auch dann beobachtet wird, wenn keine, das Flächenelement 15
überragende zungenartig ausgebildete Abschnitte 13' und 14' an den jeweiligen
Flächenelementen 13 und 14 vorgesehen sind. Zwar bildet sich auf diese Weise eine
nur schwache, die Teilströmung 3 behindernde Turbulenz aus, doch ist es auch auf
diese Weise möglich, einen meßbaren Unterschied beider Volumenströme
hervorzurufen.
Zur Erfassung der Stärke der Volumenströme der Haupt- und Teilströme 2 und 3
sind im jeweiligen Raumbereich 7, 8 Strömungssensoren 9, 10 vorgesehen, die
strömungssymmetrisch relativ zur inneren Strömungsstruktur angeordnet sind. Die
mit den Strömungssensoren 9, 10 gewonnenen Meßsignale werden einer nicht näher
in Fig. 2 dargestellten Auswerteeinheit 11 zugeführt, in der die vorstehend
beschriebene Differenzbildung durchgeführt wird.
Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, daß die in Fig. 2 dargestellte innere
Strömungsstruktur einen rein schematischen Charakter besitzt, so daß insbesondere
die Flächenelemente 13, 14 und 15 in ihrer Formgebung den individuellen
Strömungsverhältnissen innerhalb der Einheit 4 angepaßt werden können.
In Fig. 3a ist der Diagrammverlauf für die Summe der von den Strömungssensoren 9,
10 abgegebenen Sensorsignale im Verhältnis zum Volumenstrom dm/dt aufgetragen.
Es zeigt sich, daß das Summensignal keine Information über die Strömungsrichtung
enthält, zumal bei einem Massenstrom in die eine oder andere Richtung (positive
und negative Abszissenachse) symmetrische Summensignale erhalten werden.
Dies ist jedoch im Falle der Differenzbildung der beiden von den Strömungssensoren
9, 10 erhaltenen Sensorsignalen anders. In Fig. 3b ist die Differenz der
Sensorsignale ΔU entlang der Ordinate im Verhältnis zum Massenstrom dm/dt, der
auf der Abszisse aufgetragen ist, dargestellt. Es zeigt sich, daß die Differenz bei
Umkehrung der Strömungsrichtung nahe dem Koordinatenursprung ein
Vorzeichenwechsel erfährt, wodurch eindeutige Rückschlüsse auf die
Strömungsrichtung gezogen werden können. Kurioserweise weist die Funktion des
Differenzwertes eine in der Fig. 3b dargestellte Sinusform auf, so daß die
Differenzwerte auch bei großen Massenströmen einen Vorzeichenwechsel erfahren.
Dies ist jedoch nicht mit der Physik der Strömung durch einen Strömungskanal
vereinbar, so daß zur Vermeidung von Fehlinterpretationen der Meßergebnisse eine
Korrektur in der Auswertung derart durchgeführt wird, daß bei großen
Massenströmen und Vorliegen eines Vorzeichenwechsels keine Umkehr in der
Strömungsrichtung erfolgt. Hierbei berücksichtigt das Auswerteverfahren den
charakteristischen Verlauf der Differenzwerffunktion und setzt automatisch an jener
Stelle der Funktion einen Merker, an der die Funktion ein Maximum zu kleineren
Werten hin durchläuft, wobei der Massenstrom m einen Mindestbetrag nicht
unterschritten hat. Auf diese Weise können die von den Strömungssensoren
abgegebenen Sensorsignale eindeutig interpretiert werden.
1
Strömungskanal
1
' Bypaß-Leitung
2
Hauptströmung
3
Teilströmung
4
Einheit
5
,
6
Strömungsöffnung
7
,
8
Raumbereiche
9
,
10
Strömungssensoren
11
Auswerteeinheit
13
,
14
,
15
Flächenelemente
13
';
14
' zungenartig ausgebildete freie Flächenelementenden
16
,
17
Zwischenspalte
Claims (24)
1. Vorrichtung zur Detektion der Strömungsrichtung eines durch einen
Strömungskanal (1) strömenden gasförmigen Massenstroms,
dadurch gekennzeichnet, daß eine, den gasförmigen Massenstrom in eine Haupt- (2) und eine Teilströmung (3) aufspaltende Einheit (4) im Strömungskanal (1) vorgesehen ist, die zwei Strömungsöffnungen (5, 6) aufweist, über die die Einheit (4) in den Strömungskanal (1) integrierbar ist,
daß die Einheit (4) mit Ausnahme beider Strömungsöffnungen (5, 6) vollständig von einem Gehäuse (12) umschlossen ist, in dem wenigstens drei, den die Einheit (4) durchströmenden Massenstrom umlenkende Flächenelemente (13, 14, 15) vorgesehen sind, die zwei Raumbereiche (7, 8) innerhalb der Einheit (4) voneinander abgrenzen, in denen sich die Strömungsgeschwindigkeiten der Haupt- (2) und Teilströmung (3) voneinander unterscheiden,
daß die Flächenelemente (13, 14, 15) miteinander zwei Zwischenspalte (16, 17) einschließen, durch deren einen Zwischenspalt (16) die Hauptströmung (2) und durch deren anderen Zwischenspalt (17) die Teilströmung (3) durchströmt, wobei die Teilströmung (3) beim Durchtritt durch den Zwischenspalt (17) durch einen, durch die Hauptströmung (2) induzierten Strömungswiderstand behindert wird, und
daß in den beiden Raumbereichen (7, 8) Strömungssensoren (9, 10) angebracht sind, deren Sensorsignale zur Bestimmung der Strömungsrichtung des Stoffstromes durch die Einheit mittels einer Auswerteeinheit (11) verwendbar sind.
dadurch gekennzeichnet, daß eine, den gasförmigen Massenstrom in eine Haupt- (2) und eine Teilströmung (3) aufspaltende Einheit (4) im Strömungskanal (1) vorgesehen ist, die zwei Strömungsöffnungen (5, 6) aufweist, über die die Einheit (4) in den Strömungskanal (1) integrierbar ist,
daß die Einheit (4) mit Ausnahme beider Strömungsöffnungen (5, 6) vollständig von einem Gehäuse (12) umschlossen ist, in dem wenigstens drei, den die Einheit (4) durchströmenden Massenstrom umlenkende Flächenelemente (13, 14, 15) vorgesehen sind, die zwei Raumbereiche (7, 8) innerhalb der Einheit (4) voneinander abgrenzen, in denen sich die Strömungsgeschwindigkeiten der Haupt- (2) und Teilströmung (3) voneinander unterscheiden,
daß die Flächenelemente (13, 14, 15) miteinander zwei Zwischenspalte (16, 17) einschließen, durch deren einen Zwischenspalt (16) die Hauptströmung (2) und durch deren anderen Zwischenspalt (17) die Teilströmung (3) durchströmt, wobei die Teilströmung (3) beim Durchtritt durch den Zwischenspalt (17) durch einen, durch die Hauptströmung (2) induzierten Strömungswiderstand behindert wird, und
daß in den beiden Raumbereichen (7, 8) Strömungssensoren (9, 10) angebracht sind, deren Sensorsignale zur Bestimmung der Strömungsrichtung des Stoffstromes durch die Einheit mittels einer Auswerteeinheit (11) verwendbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Hauptströmung induzierte
Strömungswiderstand, dadurch erzeugbar ist, daß wenigstens ein Teil der
Hauptströmung relativ zur Ausbreitungsrichtung der Teilströmung entgegengerichtet
ist und die Teilströmung an einer ungehinderten Ausbreitung behindert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die innere Strömungsstruktur derart ausgebildet ist,
daß die Einheit (4) bidirektional durchströmbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß je ein Flächenelement (13, 14) im Bereich beider Strömungsöffnungen (5, 6) vorgesehen ist, das den durch den Strömungskanal (1) in das Innere der Einheit (4) eindringenden Massenstrom aus seiner ursprünglichen Strömungsrichtung umlenkt,
daß beide Flächenelemente (13, 14) einseitig jeweils mit der Gehäusewand (12) verbunden sind und mit ihrem anderen Ende (13', 14') frei im Inneren der Einheit (4) enden,
und daß beide Flächenelemente (13, 14) zueinander weitgehend parallel verlaufen.
dadurch gekennzeichnet, daß je ein Flächenelement (13, 14) im Bereich beider Strömungsöffnungen (5, 6) vorgesehen ist, das den durch den Strömungskanal (1) in das Innere der Einheit (4) eindringenden Massenstrom aus seiner ursprünglichen Strömungsrichtung umlenkt,
daß beide Flächenelemente (13, 14) einseitig jeweils mit der Gehäusewand (12) verbunden sind und mit ihrem anderen Ende (13', 14') frei im Inneren der Einheit (4) enden,
und daß beide Flächenelemente (13, 14) zueinander weitgehend parallel verlaufen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Flächenelemente (13, 14) gleich lang
ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Flächenelement (15) zwischen den beiden
anderen Flächenelementen (13, 14) derart vorgesehen ist, daß jeweils ein
Zwischenspalt (16, 17) zwischen dem dritten Flächenelement (15) und den beiden
anderen Flächenelementen (13, 14) vorhanden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Flächenelement (15) relativ zu den freien
Enden (13', 14') der beiden anderen Flächenelemente (13, 14) derart zurückversetzt
angeordnet ist, daß beide Flächenelemente (13, 14) das dritte Flächenelement (15)
auf jeweils gegenüberliegende Seiten relativ zum dritten Flächenelement (15)
zungenartig überragen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens das dritte Flächenelement (15) die beiden
Raumbereiche (7, 8) voneinander abtrennt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorelemente nach dem calorischen Prinzip
arbeiten.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorelemente Heißdraht- oder
Heißfilmsensoren sind, die den Massenstrom der Haupt- (2) bzw. Teilströmung (3)
erfassen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Überwachungseinrichtung vorgesehen ist, die
für den Betrieb der Sensorelemente eine Strombegrenzerschaltung vorsieht, so daß
die Selbstentzündungstemperatur der calorisch arbeitenden Sensorelemente nicht
überschritten wird.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorelemente mit Druck- und/oder
Temperatursensoren kombiniert sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungssensoren (9, 10) in den
Raumbereichen (7, 8) an Stellen angebracht sind, so daß wenigstens ein Teil der
Haupt- (2) und Teilströmung (3) die Strömungssensoren (9, 10) passiert.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Strömungskanal (1) ein Bypaß-Strömungskanal
zu einem Hauptströmungskanal darstellt, so daß eine individuelle
Meßbereichsanpassung der Einheit (4) möglich ist.
15. Verfahren zur Bestimmung der Strömungsrichtung eines durch einen
Strömungskanal (1) strömenden gasförmigen Massenstroms unter Verwendung der
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der durch den Strömungskanal (1) hindurchströmende Massenstrom in zwei Teilmassenströme mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten aufgespaltet wird,
daß der Volumenstrom beider Teilströme mit Hilfe von Strömungssensoren (9, 10) getrennt erfaßt wird, und
daß die zu den jeweils aufgeteilten Volumenströmen zugehörigen Sensorsignale zur Ermittlung der Strömungsrichtung in Differenz zueinander genommen werden, wobei sich die Strömungsrichung aus dem Vorzeichen der Differenz ergibt und die Summe den gesamten Massenstrom (1) ergibt.
dadurch gekennzeichnet, daß der durch den Strömungskanal (1) hindurchströmende Massenstrom in zwei Teilmassenströme mit unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten aufgespaltet wird,
daß der Volumenstrom beider Teilströme mit Hilfe von Strömungssensoren (9, 10) getrennt erfaßt wird, und
daß die zu den jeweils aufgeteilten Volumenströmen zugehörigen Sensorsignale zur Ermittlung der Strömungsrichtung in Differenz zueinander genommen werden, wobei sich die Strömungsrichung aus dem Vorzeichen der Differenz ergibt und die Summe den gesamten Massenstrom (1) ergibt.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz der Sensorsignale als Funktion des
durch die Vorrichtung hindurchtretenden Massenstromes erfaßt wird, und
daß bei erhöhtem Massenstrom in eine Strömungsrichtung und bei einem
charakteristischem Funktionsverlauf ein Merker gesetzt wird, durch den im Falle bei
einer Differenz von Null oder bei einem Vorzeichenwechsel kein Wechsel in der
Strömungsrichtung angezeigt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Kalibrierung der Vorrichtung die Sensorwerte in
einem Zustand ohne Durchströmung der Einheit (4) mit einem Massenstrom erfaßt
und als Korrekturwerte in einer Speichereinheit zur weiteren Auswertung
abgespeichert werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß zu den Korrekturwerten mittels Polynom-Integration
Fertigungs- und Einbautoleranzen der Strömungssensoren erfaßt werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungssensoren in zyklischer Abfolge mit
Stromimpulsen beaufschlagt werden, deren Antwortsignalimpulse ausgewertet und
überprüft werden, ob sie in einem vorgegebenen Toleranzbereich liegen.
20. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14 zur
Feststellung eines Gas-, vorzugsweise Luftaustausches zwischen zwei Räumen.
21. Verwendung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung der Gas- bzw. Luftströmung
zwischen zwei Räumen in der Gebäude-, Klima-, Verfahrens-, Fertigungs-, Pharma-,
Bio- oder Reinraumtechnik eingesetzt wird.
22. Verwendung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bestimmung des Gas- bzw. Luftaustausches
als Einbruchswarnung in Gebäuden dient.
23. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14 zur
Bestimmung des Massen- oder Volumenstromes in einem Strömungskanal.
24. Verwendung nach einem der Ansprüche 20 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Strömungsüberwachung und
Strömungsrichtungsüberwachung in Kaminen, Abzügen oder sonstigen
Strömungskanälen, wie Luftkanälen dient.
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