DE19837249A1 - Mikroskop mit hoher Schärfentiefe - Google Patents
Mikroskop mit hoher SchärfentiefeInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Mikroskop mit Okular, Objektiv und Fokussiermittel. Dieses umfaßt einen längs des Tubus beweglichen Umlenkreflektor, der den Strahl um 180 DEG mit seitlichem Strahlversatz umlenkt und mit Vorderflächenspiegeln gebildet sein kann. Der Spiegel wird schnell hin- und herbewegt, z. B. mit 15 Hz. Das Mikroskop kann als konfokales Mikroskop aufgebaut sein und eine rotierende Nipkowscheibe sowie eine hieraus synchronisierte Codierscheibe aufweisen. Das Mikroskop hat eine erhöhte Tiefenschärfe..
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mikroskop mit Okular,
Objektiv und Fokussiermittel.
Lichtmikroskope sind allgemein bekannt. Sie bestehen aus we
nigstens zwei Sammellinsen bzw. gleichwirkenden Linsensyste
men, nämlich dem Objektiv und dem Okular. Das Okular befindet
sich in einem Abstand vom Objektiv, der wesentlich größer ist
als die Summe der Brennweiten von Objektiv und Okular. Wenn
ein zu betrachtendes kleines Objekt dicht vor dem vorderen
Brennpunkt des Objektives liegt, wird ein umgekehrtes vergrö
ßertes und reelles Bild zwischen Okular und Objektiv erzeugt.
Durch den Abstand zwischen Okular und Objektiv wird dieses
Zwischenbild mit dem Okular wie mit einer Lupe vergrößert.
Um die Einstreuung von Störlicht zu verringern, verläuft der
Strahlengang zwischen Objektiv und Okular in einem Tubus, in
dem weitere optische Elemente angeordnet sein können, wie Tu
buslinsen, die mit dem. Objektiv zusammenwirken, oder Umlenke
lemente, etwa in Form von Prismen, mit welchen der Strahlen
gang so umgelenkt wird, daß das Okular auf einem geneigten
und häufig schwenkbaren Träger angeordnet werden kann, was
den Benutzungskomfort erhöht.
Die Scharfstellung des Bildes, also die Fokussierung auf ein
bestimmtes Objekt, kann auf mehrere Arten erfolgen. So wird
oft das Objekt, das beispielsweise auf einer dünnen Glasplat
te, dem Objektträger angeordnet ist, auf einem Tisch auf das
Objektiv zu oder von diesem weg bewegt. Wahlweise kann auch
der Tubus mitsamt Objektiv und Okular in Richtung auf das Ob
jekt verschoben werden.
Ein Problem bei herkömmlichen Mikroskopen ist nun die geringe
Tiefenschärfe. Sie führt dazu, daß zur Untersuchung von Be
reichen des Objektes, welche unterschiedliche Entfernungen
zum Objektiv besitzen, eine Nachfokussierung erforderlich
ist. Dies erfordert typisch eine mechanische Verstellung des
Abstandes zwischen Objektiv und Objekt. Bei nur gelegentli
cher Nachstellung ist dies ohne weiteres akzeptabel, etwa,
wenn relativ flache Objekte untersucht werden sollen.
Durch die geringe Tiefenschärfe ist es allerdings schwierig,
dreidimensionale Struktur zu betrachten, weil hierbei eine
ständige Umfokussierung erforderlich ist. Ein Beispiel einer
derartigen Anwendung ist die Untersuchung von mikrogelöteten
Bauteilen BGA, wo die Lotpastenhöhe untersucht werden soll
oder bei Bauteilen wie Mikrochips, die über Drahtbonden kon
taktiert werden und wo die Drahtbogenhöhe untersucht werden
muß. Auch bei der Zählung von Teilen in einer Lösung, wie
z. B. Leukozyten, ist eine Umfokussierung immer wieder vorzu
nehmen. Dies ermüdet den Benutzer des Mikroskopes auf Dauer,
so daß, beispielsweise bei der optischen Prüfung kritischer
Bauteile eine höhere Zahl von Defekten nicht erkannt wird
oder fehlerhaft gezählt wird.
Das Problem der geringen Tiefenschärfe stellt sich nicht nur
bei der direkten visuellen Betrachtung des Objektes, wo sich
ein Betrachter das in einer Schärfentiefe gewonnene Bild
merkt und dann durch Umfokussieren versucht, einen Eindruck
von der dreidimensionalen Struktur zu erhalten. Vielmehr ist
auch die Aufnahme von Bildern problematisch. Bei dreidimen
sionalen Strukturen müssen für aussagekräftige Bilder mit
herkömmlichen Mikroskopen eine Vielzahl von Einzelbildern
aufgenommen werden, die jeweils auf unterschiedliche Tiefen
fokussiert sind. Anschließend muß aus den Einzelbildern ein
Gesamtbild erstellt werden, was insbesondere in Echtzeit sehr
aufwendig ist.
Die geringe Schärfentiefe verringert also die Prüf- bzw.
Zählsicherheit oder führt zu erhöhtem Aufwand bei der Bild
auswertung.
Noch deutlicher tritt das Problem hervor, wenn mit konfokalen
Mikroskopen die dort an sich vorteilhafte geringe Schärfen
tiefe genutzt werden soll und dennoch ausgedehnte Objekte mit
größerer Höhe abgebildet werden sollen. Bei konfokalen Mikro
skopen wird das Objekt durch das Objektiv aus einer punktför
migen Lichtquelle, wie durch eine Lochblende, beleuchtet. Das
vom Objekt in das Objektiv rückgestreute Licht wird dann auf
einen Detektor oder dergleichen abgebildet. Wenn der beleuch
tete Punkt in der Brennebene des Objektivs liegt, wird im
Brennpunkt des Okulars eine besonders große Lichtintensität
beobachtet. Der Fall, in welchem sowohl das Objekt als auch
ein Detektor oder dergl. in der Brennebene der jeweiligen Op
tik liegt, wird als konfokaler Fall bezeichnet. Bei dieser
Anordnung treten die Effekte der geringen Schärfentiefe des
halb besonders stark hervor, weil der vom Objekt stammende
Lichtstrahl sehr stark aufgeweitet wird, wenn sich das Objekt
nicht im Brennpunkt befindet. Dies führt dazu, daß ein Bild
nur dann hell erscheint, wenn sich das Objekt in der Brenne
bene befindet; anderenfalls ist das Bild dunkel.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, das konfokale Prinzip in
einem optischen Abstandssensor zu nutzen. Aus diesem Stand
der Technik ist ein optischer Abstandssensor nach dem konfo
kalen optischen Abbildungsprinzip zur Ermittlung von Ab
stands- bzw. Höhenwerten einer Oberfläche, insbesondere zur
dreidimensionalen Oberflächenvermessung, mit einer Sendeein
heit mit mindestens einer punktförmigen Lichtquelle, die auf
eine Oberfläche eines Meßobjektes abgebildet wird, einer Emp
fangseinheit mit mindestens einem zur punktförmigen Licht
quelle konfokal im bildseitigen Meßbereich angeordneten
punktförmigen Empfänger, einer koaxialen Führung von Beleuch
tungs- und Meßstrahl bekannt, bei welchem die optische Weg
strecke zwischen der Empfangseinheit und der Abbildungsoptik
variierbar ist und mittels eines Peakdetektors maximale
Leuchtdichten auf der Empfangseinheit feststellbar sind, wo
bei die jeweils korrespondierenden optischen Wegstrecken dem
jeweiligen Höhenwert des aktuellen Abtastpunktes entsprechen.
Um die optische Wegstrecke zwischen Empfangseinheit und Ab
bildungsoptik zu variieren, wird ein in eine Richtung der op
tischen Achse der Abbildungsoptik schwingendes Spiegelsystem
vorgeschlagen, das aus zwei um 90° zueinander geneigten Spie
geln besteht und im Fokusbereich der Abbildungsoptik in Bezug
auf den von der Sendeeinheit ausgesendeten Lichtsendestrahl
positioniert ist. Dieses Spiegelsystem lenkt einen Licht
strahl in dem optischen Abstandssensor zwischen Empfänger und
Objektiv um jeweils 180° um, wobei der Lichtstrahl beim
Durchgang einen Parallelversatz erhält.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, Neues für
die gewerbliche Anwendung bereitzustellen, und insbesondere,
aber nicht ausschließlich, ein bildgebendes Mikroskop mit
großem Schärfentiefenbereich zu schaffen.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung wird durch ein Mikroskop
erreicht, welches die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1
aufweist. Bevorzugte Ausführungen finden sich in den abhängi
gen Ansprüchen.
Ein Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht somit
darin, bei einem bildgebenden Lichtmikroskop eine Fokussie
rung durch Veränderung des Lichtweges im Tubus vorzunehmen.
Dazu wird ein Umlenkreflektor im Tubus hin und her bewegt.
Die vorliegende Erfindung ist zunächst mit herkömmlichen op
tischen bildgebenden Mikroskopen einsetzbar. Bei der Bewegung
wird Licht aus jenen Bereichen, die jeweils nicht scharf ge
stellt sind, den Bildbereich in etwa gleichförmig ausleuch
ten. Es findet also eine Integration der Intensität über den
gesamten Höhenbereich statt, die lediglich den Abbildungskon
trast etwas verringert, aber ansonsten kaum stört. Insbeson
dere, wenn als bildaufnehmendes System okularseitig eine Vi
deokamera oder dergleichen verwendet wird, läßt sich zudem
ohne weiteres eine elektronische Bildkontrasterhöhung vorneh
men. Besonders vorteilhaft ist die Erfindung aber bei konfo
kalen Mikroskopen einsetzbar. Hier tritt nämlich das Problem
eines geringeren Hintergrundkontrastes deshalb nicht auf,
weil Licht in merklicher Intensität nur von den in konfokaler
Ebene des Objektes ausgestrahlten Bereiches zum Okular gelan
gen kann. Mit anderen Worten wird hier trotz Bewegung des Um
lenkreflektors ein scharfes, kontrastreiches Bild in allen
Höhenbereichen erzeugt.
Mit dem Umlenkreflektor wird typisch der in den Umlenkreflek
tor einfallende Strahl um 180° umgelenkt, wobei er einen
seitlichen Strahlversatz erhält. Die Umlenkung um genau 180°
bewirkt, daß der umgelenkte Strahl durch die Bewegung nicht
wandert, also das Bild allgemein stillsteht. Durch den bevor
zugten Versatz ist der umgelenkte vom einfallenden Strahl ge
trennt, ohne daß weitere optische Elemente erforderlich sind.
Als Umlenkreflektoren kommen zunächst Prismen und dergleichen
in Frage, in welche das Licht eintritt und nach mehrfacher
Totalreflexion an den Prismenflächen um 180° umgelenkt aus
tritt. Bevorzugt ist jedoch die Ausbildung des Umlenkreflek
tors mit zumindest allgemein rechtwinklig zueinander stehen
den Spiegelflächen. Eine derartige Anordnung weist typisch
geringere Massen als ein für gleiche Strahlendurchmesser kon
zipiertes massives Prisma. Das ist besonders dann vorteil
haft, wenn der Umlenkreflektor, insbesondere Umlenkspiegel
schnell hin- und herbewegt werden soll. "Schnell" bedeutet
dabei, daß vom Beobachtungssystem keine Bewegung mehr aufge
löst werden kann und keine Einzelbilder vom Objekt in unter
schiedlichen Tiefen wahrgenommen werden können. Das menschli
che Auge kann z. B. bis zu 15 Bilder pro Sekunde trennen. Da
bei einer vollen Oszillation jeder Punkt zweifach überstri
chen wird, muß die Oszillationsfrequenz für Beobachtung mit
dem menschlichen Auge wenigstens 8 Hz betragen, wird aber
vorzugsweise deutlich höher sein, da dies als angenehmer emp
funden wird. So kann die Oszillationsfrequenz in der Regel
wenigstens doppelt so groß sein. Damit ist das menschliche
Auge sicher nicht mehr in der Lage, Einzelbilder zu erkennen.
Wenn anstelle des Auges eine Aufnahme des Bildes mit einer
elektronischen Vorrichtung wie einem CCD-Array oder einer auf
andere Weise arbeitenden elektronischen Kamera erfolgt, kann
die Frequenz einleuchtenderweise an die jeweils erzielte bzw.
gewünschte Abtastrate angepaßt werden.
Die Bewegung des Umlenkreflektors kann erreicht werden, indem
dieser auf einem mechanisch, insbesondere auf seiner Reso
nanzfrequenz schwingenden Träger wie einer Stimmgabel ange
ordnet wird. Es sei darauf hingewiesen, daß die Bewegung des
Umlenkreflektors keine streng periodische sein muß und insbe
sondere nicht zwingend sinusförmig verlaufen muß. Insbesonde
re kann vorgesehen werden, daß sich der Fokussierspiegel,
d. h. der fokussierende Umlenkspiegel, über die gewünschte
Hubstrecke hinweg mit zumindest näherungsweise konstanter Ge
schwindigkeit bewegt. So ist die Dauer, während welcher ein
bestimmter Tiefenschärfebereich vom Beobachter wahrgenommen
wird, für alle Tiefenschärfen näherungsweise gleich. Dies
führt dazu, daß, anders als bei einfacher harmonischer Erre
gung, auch die Bildhelligkeit eines bestimmten Schärfetiefen
bereiches durch die optischen Eigenschaften des Objektes do
miniert werden und allgemein nicht von mechanischen Eigen
schaften des Mikroskops beeinflußt sind.
Die Anordnung ist insbesondere bei Mikroskopen einzusetzen,
welche Tubuslinsen aufweisen, die typisch mit dem Objektiv
zusammenwirken und deren Einsatz zum allgemeinen Stand der
Technik gehört. Der Umlenkreflektor bzw. Umlenkspiegel der
vorliegenden Erfindung kann dann nahe beim oder am Zwischen
bild im Tubus angeordnet werden und zwar näher am Okular als
die dem Objektiv zugeordnete Tubuslinse. Keinesfalls soll der
Umlenkreflektor aber in einem Bereich mit parallelem Strah
lengang angeordnet werden.
Bei konfokalen Mikroskopen kann ein flächiger Bereich des Ob
jektes sukzessive abgebildet werden, indem im Strahlengang
des konfokalen Mikroskopes zwischen Beleuchtungsquelle und
Objektiv eine rotierende Nipkowscheibe angeordnet wird. Bei
einer solchen, per se bekannten Nipkowscheibe handelt es sich
um eine Scheibe aus Blech oder anderem lichtundurchlässigen
Material, welche in Umfangsrichtung um insbesondere den glei
chen Winkel gegeneinander versetzte Löcher aufweist. Der Ab
stand der Löcher von der Drehachse nimmt dabei von Loch zu
Loch insbesondere ebenfalls gleichmäßig und wie bei einer ar
chimedischen Spirale ab. Mit einer derartigen Nipkowscheibe
wird jeder Punkt des auszuleuchtenden Bereiches des Objektes
abgetastet und kann so sukzessiv abgebildet werden.
Bevorzugt kann noch eine Codierscheibe, insbesondere Farbseg
mentscheibe vorgesehen werden, deren Rotation an die periodi
sche Bewegung des Umkehrreflektors gekoppelt ist. Auf diese
Weise kann Umlenkreflektorstellung, d. h. eine erste Objekthö
he einem ersten Code, beispielsweise einer gegebenen Farbe
wie Rot, zugeordnet werden, während eine zweite Objekthöhe
einer zweiten Farbe, beispielsweise grün, zugeordnet ist. So
kann ein Vielfarbensystem aufgebaut werden, in welchem das
Höhenbild farbcodiert ist. Dies erleichtert die Auswertung
durch sowohl einen Beobachter als auch ein Bildanalysesystem.
So kann das mit der Farbscheibe farbcodierte Bild, in welchem
eine bestimmte Objekthöhe einer bestimmten Farbe entspricht,
mittels einer Farbkamera aufgenommen werden. Die Auswertung
der Farbe eines gegebenen Bildbereichs erlaubt dann Rück
schlüsse auf die Höhe des Objektes.
Wahlweise kann die Codierung auch auf andere Weise erfolgen
und dann in einem bildgebenden System ausgewertet werden.
Wenn hier eine Zuordnung zwischen Höhenbereich und Farbe vor
genommen wird, kann die Farbpalette automatisch elektronisch
dem veränderten Höhenbereich angepaßt werden.
Die Erfindung wird im folgenden nur beispielsweise anhand
der Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt:
Fig. 1 ein Lichtmikroskop gemäß der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2 ein konfokales Lichtmikroskop der vorliegenden Er
findung.
Nach Fig. 1 umfaßt ein allgemein mit 1 bezeichnetes Mikro
skop 1 ein Objektiv 2 mit einer zugeordneten Tubuslinse 3 und
ein Okular 4. Objektiv 2, Tubuslinse 3 und Okular 4 können
als mehrlinsige Systeme aufgebaut sein, insbesondere um Bild
fehler zu vermeiden, wie chromatische Aberrationen und der
gleichen.
Das Objektiv 2 kann in per se bekannter Weise auf einen Re
volverkopf oder dergleichen für einen schnellen Wechsel ange
ordnet werden. Weiter kann in per se bekannter Weise zur Ver
meidung von Streulicht ein Tubus um die optischen Elemente
zwischen Objektivfrontlinse 2 und Okularendlinse 4 vorgesehen
sein. Auch kann das Okular wie per se bekannt schwenkbar um
die durch den Strahlengang im Objektiv definierte Tubusachse
ausgebildet sein.
Unterhalb des Objektives 2 ist in an sich bekannter Weise na
he der Brennebene ein zu untersuchendes Objekt 5 wie bei
spielsweise eine Lötstelle eines Mikroelektronikbauelementes
oder dergleichen auf einem in Richtung auf das Objektiv 2 und
von diesem weg beweglichen Tisch 6 angeordnet.
Das Objekt 5 kann über eine Lichtquelle (nicht gezeigt) be
leuchtet werden. Für die Auflichtmikroskopie ist dabei ein
Strahlteiler 7 im Tubus des Mikroskopes 1 vorgesehen, welcher
von der Lichtquelle mit einem näherungsweise parallelen
Strahl angestrahlt und so angeordnet ist, daß er diesen
Strahl durch das Objektiv 2 auf das Objekt 5 richtet.
Insofern ist das Mikroskop herkömmlich.
Erfindungsgemäß ist nun im Strahlengang zwischen Tubuslinse 3
und Okulareingangslinse 4 ein Umlenkreflektor 8 vorgesehen,
der längs der Tubusrichtung, wie durch Pfeil 9 angedeutet,
schnell hin- und herbewegt werden kann. Der Umlenkreflektor 8
besteht aus zwei im Winkel von 90° zueinander angeordneten
Vorderflächenspiegeln 8a und 8b. Falls gewünscht, kann der
Umlenkreflektor nahe des Zwischenbildes angeordnet werden,
wie durch die bevorzugt nur gedachte Blende 11 angedeutet.
Eine solche Anordnung ist ohne weiteres möglich, weil, wie
bei herkömmlichen Mikroskopen, der Abstand zwischen Objektiv
2 und Okular 4 deutlich größer ist als die Summe der jeweili
gen Brennweiten.
Zur Bewegung des Umlenkreflektors kann dieser insbesondere
auf einer Stimmgabel angeordnet werden oder auf einer elek
tromagnetischen Schwingspule, wie sie z. B. in Lautsprechern
Anwendung findet.
Dem Umlenkreflektor 8 ist okularseitig ein starrer Umlenk
spiegel 10 nachgeordnet, der so angeordnet ist, daß er einen
vom Umlenkreflektor 8 empfangenen Strahl um 90° umlenkt. Von
diesem starren Umlenkspiegel 10 wird der Strahl direkt oder
über weitere optische Umlenkelemente in das Okular 4 gelenkt.
Das Mikroskop der vorliegenden Erfindung wird wie folgt ver
wendet:
Zunächst wird ein geeignetes Objektiv- und Okularpaar für die
gewünschte Vergrößerung ausgewählt. Dann wird ein zu untersu
chendes Objekt 5 mit dem Tisch 6 grob in eine Position vor
dem Objektiv verfahren, in welcher ein zumindest für Teilbe
reiche des Objektes näherungsweise scharfes Bild am Okular 4
beobachtet wird.
Ein vom Objekt 5 durch das Objektiv 2, den teildurchlässigen
Lichteinkoppelspiegel 7 und die nachgeordnete Tubuslinse 3
tretender Lichtstrahl wird dabei auf den dem Objektiv näheren
Eintrittsspiegel 8a um 90° umgelenkt, läuft allgemein quer
zur Tubusrichtung und trifft dann auf den austrittsseitigen
Vorderflächenspiegel 8d des Umlenkreflektors 8. Der so um
180° umgelenkte Strahl trifft auf den starren Umlenkspiegel
10 und wird von da in das Okular 4 gelenkt.
Um nun einen größeren Schärfentiefebereich als mit herkömmli
chen Mikroskopen zu beobachten, wird der Umlenkreflektor 8 in
eine Hin- und Herbewegung längs des Pfeiles 9 versetzt. Die
Schwingung ist so schnell, daß ein durch das Okular 4 sehen
der Beobachter der Bewegung nicht folgen kann. Dazu ist er
forderlich, daß jeder Punkt wenigstens etwa fünfzehn mal pro
Sekunde überstrichen wird. Dies entspricht einer Schwingungs
frequenz von etwa 7,5 Hz. Einleuchtenderweise kann die
Schwingung schneller erfolgen.
Die Bewegung des Umlenkreflektors 8 hat zur Folge, daß sich
die Tubuslänge periodisch verändert. Durch die beschriebene
Strahlführung wandert das Bild jedoch nicht, da der Strahl am
Okular weder versetzt wird noch seinen Einstrahlwinkel än
dert. Lediglich die Höhenbereiche des Objektes 5, welche der
Beobachter scharf sieht, werden variieren. Die anderen Berei
che, die jeweils nicht scharf vom Beobachter zu erkennen
sind, liefern dabei ein diffuses, etwa gleichmäßig helles
Hintergrundbild, dessen Helligkeit bei hinreichend schneller
Bewegung im Integral arbeitenden Sinnesorgan Auge aufinte
griert werden. Der Beobachter nimmt somit ein in einem großen
Tiefenschärfebereich scharf abgebildetes Objekt 5 vor einem
allgemein hellen Hintergrund wahr.
Um zu verhindern, daß für den Beobachter unwichtige Bereiche
des Objektes 5 scharf gestellt werden, sind vorzugsweise der
Hub und gegebenenfalls ein Offset der Schwingung einstellbar.
Weiter kann auch die Frequenz, mit welcher der Umlaufreflek
tor 8 hin- und herschwenkt, bevorzugt eingestellt werden, was
insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn das Objekt nicht nur
mit dem Auge, sondern nach Wahl mit einer elektronischen Ka
mera oder dergleichen erfaßt werden soll und eine Anpassung
der Bewegungsfrequenz an die Abtastrate erforderlich ist.
Es sei erwähnt, daß anstelle von Vorderflächenspiegeln auch
andere optische Elemente wie Prismen und dergleichen einsetz
bar sind.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun mit
Bezug auf Fig. 2 beschrieben.
Nach Fig. 2 umfaßt ein allgemein mit 100 bezeichnetes konfo
kales Lichtmikroskop 100 ein Objektiv 102, eine erste Tubus
linse 103a, eine zweite Tubuslinse 103b und ein Okular 104.
Vor dem Objektiv 102 ist ein Objekt 105 auf einen höhenver
stellbaren Tisch 106 in per se bekannter Weise angeordnet.
Licht aus einer Lichtquelle (nicht gezeigt) wird über einen
teildurchlässigen Spiegel 107 in den Strahlengang zwischen
Objektiv 102 und Okular 104 eingekoppelt, und zwar vorzugs
weise zwischen der okularnäheren zweiten Tubuslinse 103b und
dem Okular 104. Der von der Lichtquelle über den Spiegel 107
tretende Beleuchtungslichtstrahl tritt durch eine rotierende,
per se bekannte Nipkowscheibe 120, mit welcher eine sukzessi
ve Beleuchtung jedes zu untersuchenden Objektbereiches des
Objektes 105 aus einer punktförmigen Lichtquelle erreicht
wird. Das Objekt 105 befindet sich allgemein in der Brennebe
ne des Objektivs 102. Die durch die Nipkowscheibe 120 defi
nierte punktförmige Lichtquelle erzeugt so einen punktförmi
gen angeleuchteten Fleck auf dem Objekt 105. Dieser ange
leuchtete Fleck wird über das Objektiv 102 mit den zugehöri
gen Tubuslinsen 103a, 103b und das Okular 104 hell zur Beob
achtung abgebildet, während die umliegenden unscharfen Berei
che dunkel verbleiben, da das von ihnen ausgehende Licht
nicht in beobachtbarer Menge zum Okular 104 und insbesondere
nicht durch die Nipkowscheibe 120 treten kann.
Insoweit ist das konfokale Mikroskop von Fig. 2 und insbe
sondere seine Mechanik herkömmlich und es kann in an sich be
kannter Weise vorgesehen werden, anstelle der aus Gründen der
Übersichtlichkeit dargestellten Einzellinsen komplexe Linsen
systeme für die beschriebenen optischen Elemente zu verwen
den.
Erfindungsgemäß ist nun ein Umlenkreflektor 108 vorgesehen,
der den Strahl unter Aufprägung eines seitlichen Strahlver
satzes durch Reflexion an einer ersten Reflexionsfläche 108a
und einer zweiten Reflexionsfläche 108b, welche senkrecht zur
ersten Reflexionsfläche 108a steht, umlenkt. Der Umlenkre
flektor 108 ist längs der Strahlrichtung 109 hin- und herbe
weglich.
Der aus dem Umlenkreflektor 108 austretende, seitlich ver
setzte Strahl wird mit einem Auskoppelspiegel 110 ausgekop
pelt, welcher den Strahl um exakt 90° umlenkt. Auf diese Wei
se wird bei einer Hin- und Herbewegung des Umlenkspiegels 108
der Richtung 109 ein seitlicher oder Winkelversatz hinter dem
Auskoppelspiegel 110 vermieden.
Zwischen Objektiv 102 und Okular 104 ist weiter eine Codier
scheibe 121 vorgesehen, welche insbesondere Segmente mit un
terschiedlichen Farben aufweisen kann. Der Codierscheibe 121
ist ein Antrieb nicht gezeigt zugeordnet, welcher die Codier
scheibe 121 synchron mit der Hin- und Herbewegung des Umlen
kreflektors 108 dreht, so daß eine vorgegebenen Winkelstel
lung der Codierscheibe 121 einer vorgegebenen Auslenkung des
Umlenkreflektors 108 entspricht.
Im Betrieb des konfokalen Mikroskops 100 wird zunächst die
Beleuchtungsquelle angeschaltet und die Nipkowscheibe 120 in
Rotation versetzt. Dann wird das Objekt 105 mittels des Ti
sches 106 so vor das Objektiv 102 bewegt, daß ein erster Teil
des Objektes 105 in einer Brennebene des Objektives 102
liegt. Dieser Bereich, der in der Brennebene liegt, kann nun
durch das Okular 104 scharf beobachtet werden.
Um einen größeren Tiefenschärfebereich abzutasten und zu be
obachten, wird dann der Umlenkreflektor 108 in Bewegung ver
setzt. Auf diese Weise ändert sich der optische Abstand der
duch das jeweils freigegebene Loch der Nipkowscheibe 120 de
finierten Lichtquelle und dem Objektiv 102 sowie der Abstand
zwischen dem Okular 104 und dem Objektiv 102. Dies führt da
zu, daß die Ebene, in welche der Bildpunkt der Lichtquelle,
d. h. des Loches in der Nipkowscheibe, projiziert wird und da
mit auch der hell erleuchtete Höhenbereich des Objektes 105
zyklisch variiert. Zugleich variiert damit einhergehend auch
jener Höhenbereich des Objektes 105, der durch das Okular 104
nicht dunkel, sondern hell wahrgenommen wird.
Mit anderen Worten wird durch die Schwingung des Umlenkre
flektors längs der Strahlrichtung der scharf und hell wahr
nehmbare Höhenbereich des Objektes 105 variiert. Dank der be
schriebenen Aufnahme des umgelenkten Strahls auf dem starren
Umlenkspiegel 110 und unabhängig von dem danach erfolgenden
weiteren Strahlverlauf, in dem beispielsweise Spiegel 122
oder dergl. vorgesehen sein können, wird eine Wanderung des
Objektes in Bildfeld vermieden. Damit wird eine scharfe Ab
bildung eines großen Höhenbereiches des Objektes 105 er
reicht.
Synchron zu dem Umlenkreflektor 108 wird die Codierscheibe
121 in Drehung versetzt. Durch die somit starre Kopplung der
Hin- und Herbewegung des Umlenkreflektors 108 und der Drehung
der Codierscheibe 121 weist jeder Höhenbereich eine vorgege
bene, feste Farbe auf, was dem Betrachter eine besonders
leichte Überprüfung eines Bauelementes oder dergleichen er
möglicht.
Diese Auswertung kann nach Aufnahme des Bildes und Einspei
sung des Bildes in ein Analysesystem bzw. Meßsystem wie einen
bildverarbeitenden Rechner auch automatisch erfolgen. Die Hö
heninformation ist dabei durch Synchronisation der Bewegung
von Codierscheibe und Umlenkreflektor farbcodiert, so daß
Aussagen über die Höhe eines Objektbereiches durch Analyse
der ihm zugeordneten Farbe erhalten werden können.
Es sei darauf hingewiesen, daß bei den vorbeschriebenen Mi
kroskopen der Umlenkreflektor zwar zur Scharfstellung eines
bestimmten, zeitlich variierenden Höhenbereiches dient und
insofern einen Teil des Fokussiermittels darstellt, daß aber
erforderlichenfalls eine Grobeinstellung vorgenommen werden
kann, etwa durch Verschieben eines Tisches, auf dem sich ein
Objekt befindet. In diesem Fall bildet der bewegliche Umlen
kreflektor nur einen Teil des Fokussiermittels. Lediglich in
bestimmten Anwendungen wird es erwünscht sein, den Aufbau so
weit zu vereinfachen, daß der bewegliche Umlenkreflektor das
einzige Fokussiermittel darstellt. Dies kann beispielsweise
für Standard-Reihen-Untersuchungen von mikroelektronischen
Bauteilen usw. der Fall sein.
Obwohl bei dem beschriebenen konfokalen Mikroskop eine Farb
codierscheibe vorgesehen ist, ist diese nicht zwingend er
forderlich und kann gegebenenfalls weggelassen werden. Sie
ist aber auch bei herkömmlichen Mikroskopen einsetzbar.
Claims (15)
1. Mikroskop mit Okular, Objektiv und Fokussiermittel, da
durch gekennzeichnet, daß das Fokussiermittel einen im
Tubus beweglichen Umlenkreflektor umfaßt.
2. Mikroskop nach dem vorhergehenden Anspruch, worin der
Umlenkreflektor so ausgebildet ist, daß er einen im Tu
bus verlaufenden Lichtstrahl zumindest im wesentlichen
allgemein um 180° umlenkt, insbesondere mit seitlichem
Strahlversatz zwischen ein- und ausfallendem Licht
strahl.
3. Mikroskop nach dem vorhergehenden Anspruch, worin der
Umlenkreflektor zwei allgemein rechtwinklig zueinander
stehende Spiegelflächen aufweist und insbesondere als
Umlenkspiegelanordnung mit Vorderflächenverspiegelungen
aufgebaut ist.
4. Mikroskop nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin
der Umlenkreflektor längs des Tubus in Strahlrichtung
hin und her beweglich ist.
5. Mikroskop nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin
der Umlenkreflektor, insbesondere Umlenkspiegel mit ei
ner Frequenz längs des Tubus hin- und herbewegt wird,
die wenigstens 8 Hz, vorzugsweise 15 Hz beträgt und/oder
höher als die Abtastrate eines periodisch abtastenden
bildgebenden Systems wie einem CCD-Array oder einer Ka
mera ist.
6. Mikroskop nach dem vorhergehenden Anspruch, worin der
Umlenkreflektor auf einem mechanisch mit oder nahe einer
Resonanz schwingenden Träger, insbesondere einer Stimm
gabel, befestigt ist.
7. Mikroskop nach Anspruch 1 bis 5, worin der Umlenkreflek
tor auf einem periodisch erregten Piezoelement angeord
net ist.
8. Mikroskop nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wel
ches eine Tubuslinse aufweist und worin der Umlenkre
flektor zwischen Tubuslinse und Okular, insbesondere na
he beim oder am Zwischenbild angeordnet ist.
9. Mikroskop nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß es als konfokales Mikroskop
aufgebaut ist.
10. Konfokales Mikroskop nach Anspruch 7, worin wenigstens
zwei Tubuslinsen vorgesehen sind und der Umlenkreflektor
zwischen beiden Tubuslinsen angeordnet ist.
11. Konfokales Mikroskop nach einem der Ansprüche 8, 9 oder
10, mit einem am Tubus vorgesehenen und insbesondere mit
einem darin angeordneten teildurchlässigen Spiegel real
isierten Einkoppelmittel zur Einkopplung von Licht aus
einer Beleuchtungsquelle in den Strahlengang, worin der
Umlenkreflektor näher am Objektiv angeordnet ist als das
Einkoppelmittel.
12. Konfokales Mikroskop nach einem der Ansprüche 9-11,
worin im Strahlengang eine rotierende Nipkowscheibe vor
gesehen ist.
13. Mikroskop nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin
eine synchron mit der Umlenkreflektor-Oszillation dre
hende Codierscheibe vorgesehen ist, insbesondere eine
Farbsegmentscheibe.
14. Mikroskop nach Anspruch 13, worin eine Farbcodierscheibe
und eine Farbkamera zur Bildaufnahme vorgesehen ist.
15. Meßsystem mit einem Mikroskop nach Anspruch 14 und einem
Mittel zur Bestimmung eines Höhenmaßes in Abhängigkeit
von der Farbe eines von der Farbkamera aufgenommenen
Bildpunktes.
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DE1998137249 DE19837249A1 (de) | 1998-08-17 | 1998-08-17 | Mikroskop mit hoher Schärfentiefe |
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