DE19825947A1 - Forensisches Mikroskop, insbesondere zur Schriftprüfung - Google Patents
Forensisches Mikroskop, insbesondere zur SchriftprüfungInfo
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Abstract
Forensisches Mikroskop, insbesondere zur Schriftuntersuchung, bestehend aus einem einkanaligen Mikroskop mit Stereobeobachtung durch getaktete wechselseitige Veränderung des Beleuchtungswinkels vor dem Mikroskopobjektiv und/oder des Winkels der Beobachtung nach dem Mikroskopobjektiv und weiterhin mittels Fluoreszenzanregung in einem Bereich von etwa 360 nm +/-40 nm und/oder zwischen 400 und etwa 590 nm.
Description
Eine häufige und wichtige Fragestellung in den Forensischen Wissenschaften ist die
Frage nach dem Entstehungszeitpunkt einer relevanten Spur.
Nun sind leider die vielfach aus Archäologie und Anthropologie bekannten
Datierungsmethoden für die Kriminaltechnik entweder zu ungenau oder aufgrund der
vorhandenen Spurenlage grundsätzlich nicht anwendbar. Derzeit ist in vielen Labors
weltweit eine intensive Forschung im Gange, um objektive absolute
Datierungsmethoden zu entwickeln. Leider sind nennenswerte Erfolge nur in
Teilbereichen in Sicht.
Eine besondere Problematik stellt die zeitliche Zuordnung von Schriftstücken aller
Art dar.
Sehr häufig ist der Entstehungszeitpunkt einer Urkunde streitig. Da es im Umfeld
streitiger Urkunden häufig um immense Werte geht, ist hier ein Verfahren zu
Ermittlung des Entstehungszeitpunktes von besonderer Bedeutung.
In diesem Bereich existiert allerdings noch kein wissenschaftlich akzeptiertes
Verfahren, das die absolute Datierung einer Schreibleistung zulassen würde.
Daher bleibt nur die Möglichkeit, durch indirekte Methoden zu greifbaren
Ergebnissen zu kommen.
Durch die Untersuchung von Papier, verwendeten Schreibmitteln oder
Druckverfahren läßt sich in Verbindung mit einer Referenzsammlung der
frühestmögliche Entstehungszeitpunkt eines Schriftstückes ermitteln.
So kann ein mit einem Laserdrucker gefertigtes Schriftstück kaum im Jahre 1954
entstanden sein.
Häufig sind die fraglichen Zeiträume jedoch weitaus enger einzugrenzen, so daß die
oben erwähnte Art der Datierung nicht greift.
Ein hier häufig auftretender Fall ist die Frage: ,,Was war zuerst?"
Entweder herrscht die Vermutung, daß an einem Dokument manipuliert wurde oder
es wird behauptet, daß ein blanko unterschriebenes Blatt Papier mißbräuchlich
verwendet wurde.
Falls es nun zu einer Überkreuzung der verwendeten Schreibmittel gekommen ist,
besteht eine Chance, die Abfolge zu ermitteln.
Auf den ersten Blick erscheint es nicht besonders schwierig zu sein, eine
Überkreuzung von Schreibmitteln zu analysieren. Bei genauerer Befassung mit der
Problematik taucht jedoch eine Vielzahl von teilweise kaum lösbaren
Schwierigkeiten auf.
Einen recht guten Einblick in die Problematik liefern:
Poulin, G.
Establishing the Sequence of Strokes: The State of the Art International Journal of Forensic Document Examiners Vol. 2, No. 1, Jan/Mar 1996, pp 16-32
und:
Tschopp/ Pfefferli
Die Anwendung des Rasterelektronenmikroskopes in der Urkundenuntersuchung Kriminalistik 2/98 S. 137-140
Poulin, G.
Establishing the Sequence of Strokes: The State of the Art International Journal of Forensic Document Examiners Vol. 2, No. 1, Jan/Mar 1996, pp 16-32
und:
Tschopp/ Pfefferli
Die Anwendung des Rasterelektronenmikroskopes in der Urkundenuntersuchung Kriminalistik 2/98 S. 137-140
Ein besonders gravierendes Problem vieler hier beschriebener Methoden ist
entweder ihre geringe Aussagekraft oder ihre mangelnde Zerstörungsfreiheit. Ein
einmal mit einer zerstörenden Methode untersuchtes Schriftstück ist normalerweise
für weitergehende Untersuchungen verloren. Falls die Untersuchung dann aber
ergebnislos verlaufen ist kann ein unverzichtbares Beweisstück für immer vernichtet
sein.
Es bieten sich zwei grundlegende Angriffspunkte.
- 1. Die Mikrotopographie einer Schriftkreuzung gibt häufig Aufschluß über die Entstehungsreihenfolge.
- 2. Die chemische, mechanische oder optische Schreibmitteldifferenzierung bietet weitere Anhaltspunkte.
An bildgebenden Verfahren zur Aufklärung der Topographie wurden bisher das
Stereomikroskop und das Rasterelektronenmikroskop verwendet.
Das Stereomikroskop bietet den großen Vorteil Life, in 3D und in Echtfarbe arbeiten
zu können, es ist jedoch aufgrund seiner zu geringen Vergrößerung nur in den
seltensten Fällen das geeignete Instrument.
Das Rasterelektronenmikroskop hat den großen Vorteil, hohe Vergrößerungen
liefern zu können und eine räumliche Information zu liefern.
Aufgrund der häufig notwendigen Bedampfung der Proben mit z. B. Gold zählt es zu
den zerstörenden Verfahren. Ein weiterer Nachteil ist das aufwendige Handling und
die mangelnde Echtfarbfähigkeit.
Die Differenzierung von Schreibmitteln bei der Untersuchung von Schriftkreuzungen
erfolgte bisher
u. a. durch Mikroskopieren im sichtbaren Teil des Spektrums, um Farbunterschiede
der verwendeten Schreibmittel sichtbar zu machen.
Verschiedene "Lift Off"-Techniken, die (zerstörend!!) eine Klärung der
Entstehungsreihenfolge schaffen sind ebenfalls erfolgreich im Einsatz.
Es sind verschiedene Verfahren zur Differenzierung von Schreibmitteln bekannt.
Das wohl ohne Zweifel genaueste Verfahren ist die Mikrospektral-Photometrie, bei
der normalerweise das Licht eines Punktes einer Vorlage in seine spektralen Anteile
zerlegt, und daraus dann eine Kurve der spektralen Intensitäten (sinnvollerweise
zwischen ca. 250 nm und 1000 nm) eines Farbstoffes gewonnen wird.
Das Verfahren hat den Nachteil, nur mit beträchtlichem Aufwand zu einer bildhaften
Darstellung gelangen zu können und ist daher für die Aufklärung der komplexen
Struktur von Schriftkreuzungen ohne nennenswerte Bedeutung.
Ein weiteres Verfahren ist das der Fluoreszenzanregung im makroskopischen
Bereich. Hier wird mit verschiedenen Wellenlängen im sichtbaren Bereich eine
Fluoreszenz im Infraroten bzw. mit ultraviolettem Licht eine Fluoreszenz im
Sichtbaren angeregt.
Eine Videokamera überträgt die so aufgenommenen Bilder dann auf einen
Darstellungsmonitor.
Das Verfahren ist jedoch für die Aufklärung von Schriftkreuzungen ungeeignet, da
keine Differenzierungsmöglichkeiten im Detail der Mikrostruktur der Kreuzung
dargestellt werden können.
Derzeit existiert kein System und keine Technik auf dem Markt, mit deren Hilfe die
Problemstellung der Schriftkreuzung umfassend bearbeitet werden könnte und die
zudem konsequent zerstörungsfrei wäre.
Es wird ein System benötigt, das die Möglichkeit bietet, die Mikrotopographie einer
Schriftkreuzung zerstörungsfrei, in Echtzeit und in Echtfarben zu analysieren.
Eine faszinierende neue Methode der umfassenden Analyse von Schriftkreuzungen
ist das Forensische Raumbildmikroskop.
Das Forensische Raumbildmikroskop zeichnet sich neben allgemeinen
mikroskopischen Funktionen durch zwei Besonderheiten aus:
Das Raumbild am Mikroskop:
Ein schwieriges Problem im Bereich kriminaltechnischer Urkundenprüfung ist die Erkennung der Entstehungsreihenfolge bei Strichkreuzungen gleicher und unterschiedlicher Schreibmittel und deren zuverlässige und nachvollziehbare Dokumentation.
Ein schwieriges Problem im Bereich kriminaltechnischer Urkundenprüfung ist die Erkennung der Entstehungsreihenfolge bei Strichkreuzungen gleicher und unterschiedlicher Schreibmittel und deren zuverlässige und nachvollziehbare Dokumentation.
In der klassischen Lichtmikroskopie kamen neben dem Stereomikroskop auch
Lichtmikroskope zur Anwendung. Liefert das Lichtmikroskop hochaufgelöste
mikroskopische Bilder hoher Vergrößerungen so blieb aber bisher die Topographie
der Objekte verborgen. Und das Stereomikroskop vermag zwar die Topographie zu
zeigen, allerdings nur bei niedrigen Vergrößerungen und mit Einschränkungen in der
Auflösung.
Das Raumbildmikroskop vereint beide Vorteile. Das mikroskopische Bild ist
hochaufgelöst und dreidimensional, dazu farb- und zeitecht.
Dabei wird nahe der Aperturblendenebene des Beleuchtungsstrahlenganges ein
Lichtmodulator eingebracht (EP 730181 A2). Dieser Beleuchtungsshutter verschiebt
den Schwerpunkt des Beleuchtungsstrahlenbündels taktweise so in zwei
unterschiedliche Stellungen, daß das Objekt nun unter einem bestimmten Winkel,
aber mit maximal möglicher Apertur beleuchtet wird. Taktung der Einrichtung zur
Bildwiedergabe und des Beleuchtungsshutters laufen synchron. Die Folgefrequenz
von 100 Hz ermöglicht einen flimmerfreien Bildeindruck.
Eine weitere Ausführung zur stereoskopischen Betrachtung ist in DE 197 22 726
beschrieben.
Hier erfolgt nach dem Mikroskop eine Pupillenteilung.
Hier erfolgt nach dem Mikroskop eine Pupillenteilung.
Das bringt generell Vorteile in der klassischen Hellfeldmikroskopie, indem man mehr
sieht und mehr Informationen vom Objekt bekommt.
Neben der wahrnehmbaren und damit auflösbaren Topographie des Objektes bietet
das mikroskopische Bild zusätzlich eine um das 2- bis 3-fach verbesserte
Schärfentiefe und bis zu 15% mehr Auflösung.
Das Raumbildmikroskop so bietet die Möglichkeit, die Mikrotopographie einer
Schriftkreuzung zerstörungsfrei, farb- und zeitecht zu erkennen und zu analysieren.
Die multispektrale Fluoreszenz am Mikroskop:
Viele Schreibmittel, die für unser Auge gleich erscheinen, sind durch
Fluoreszenzanregung und selektives Filtern der Fluoreszenz voneinander zu
trennen.
Bisher sind Versuche dieser Art allerdings noch nicht in dieser Art mit Mikroskopen
unternommen worden. Insbesondere die Schreibmitteldifferenzierung zur Aufklärung
von Schriftkreuzungen wurde noch nicht so vorgenommen.
Für die Auslösung der basalen Fluoreszenzen sind zwei Bandpässe besonders
geeignet.
Im Ultravioletten eignet sich die Anregung im Bereich von ca. 340-360 nm
besonders aufgrund der geringen Anforderungen an die optischen Gläser. Sofern
eine reine UV-Anregung ohne längerwellige Anteile sichergestellt werden kann, sind
damit Fluoreszenzen in Schreibmitteln bis ins Infrarote auslösbar.
Der zweite wesentliche Anregungsbandpaß ist mit 400 nm bis 590 nm recht breit. Hier
sind jedoch scharfe cut-on und cut-off Kanten mit einer sehr guten Blockung
außerhalb des Bandes vorhanden.
Dies stellt sicher, daß bereits kurz oberhalb der größten Anregungswellenlänge
Fluoreszenzen beobachtet werden können und daß keine unerwünschten
Anregungen im UV erfolgen können.
Durch das Einbringen zusätzlicher Filter kann diese Anregung selektiv eingegrenzt
werden.
Beide Anregungsfilter sind in einem Reflektorschieber zusammen mit den
entsprechenden Teilerspiegeln angeordnet. Die Beschichtung der Teilerspiegel ist
so optimiert, daß eine Transmission von Fluoreszenzlicht bis zur Wellenlänge von
1000 nm erfolgen kann.
Schreibmittel zeichnen sich dadurch aus, daß eine Vielzahl an verschiedenen
Fluoreszenzen möglich ist. Eine Differenzierung kann bei gleicher
Anregungswellenlänge oft durch unterschiedliche Filter im
Beobachtungsstrahlengang erfolgen. Dies schließt aus, daß die Blockfilter - wie im
Fluoreszenzmikroskop eigentlich üblich - im Reflektorschieber angeordnet sind.
Darüber hinaus ist eine große Anzahl von Fluoreszenzen nur im für unser Auge
unsichtbaren Infrarot zu finden.
Dies bedingt, daß ein Bildaufnahmesystem, vorzugsweise eine besonders
empfindliche CCD-Kamera, verwendet wird. Dem Bildaufnahmesystem wird ein
Filterwechselsystem vorgeschaltet, das für die jeweilige Anwendung optimierte Filter
enthält.
Sofern unterschiedliche Schreibmittel bei einer zu untersuchenden Schriftkreuzung
verwendet wurden, besteht eine gute Chance, die - bei erstem Eindruck vielleicht
identisch aussehenden - Schreibmittel optisch voneinander zu trennen.
Durch selektive Anregung und Fluoreszenz besteht dann die Möglichkeit, den
Verlauf beider Schreibmittel im Bereich der Kreuzung weitgehend getrennt
voneinander darzustellen.
Wenn dann z. B. einer der Striche völlig ungestört verläuft, der andere jedoch im
Bereich der Kreuzung eine sanduhrförmige Einschnürung hat, ist davon
auszugehen, daß dies der zweite Strich ist.
Ein weiteres Indiz für die Ermittlung einer Abfolge ist die Verschleppung von Teilen
des Schrifteinfärbemittels durch den zuletzt erfolgten Strich. In manchen Fällen
lassen sich solche verschleppten Fluoreszenzen finden, die zu einer eindeutigen
Aussage führen.
Durch Analyse der Helligkeiten im Verlaufe der beiden zu untersuchenden Striche
mit Hilfe eines Bildanalysesystems können darüber hinaus solche Verschleppungen
untersucht werden, die bei Betrachtung der Bilder nicht offensichtlich sind.
Die Erfindung und ihre Wirkungsweise wird anhand der schematischen Darstellung
in Fig. 1 näher erläutert.
Zur Erläuterung des einkanaligen Raumbildmikroskopes wird auf EP 730181 A2, A3 der Anmelderin sowie weiterhin bezüglich der taktweise Teilung in der Nähe der Austrittspupille auf DE 197 22 726 A1 verwiesen.
Zur Erläuterung des einkanaligen Raumbildmikroskopes wird auf EP 730181 A2, A3 der Anmelderin sowie weiterhin bezüglich der taktweise Teilung in der Nähe der Austrittspupille auf DE 197 22 726 A1 verwiesen.
Ein erfindungsgemäßes Mikroskop setzt sich aus einer hier nicht dargestellten
Lichtquelle, Kollektor, Kondensor und Objektiv zusammen. Das Objektiv bildet ein
Bild des Objektes über die Abbildungsoptik in eine Betrachtungsebene ab.
Durch den Lichtmodulator in der Ebene der Aperturblende wird der Schwerpunkt
des Beleuchtungsstrahlenbündels so in zwei Stellungen taktweise verschoben, daß
Strahlbündel entstehen, die das Objekt mit dem für Stereobetrachtung
erforderlichen Winkel mit einer möglichst hohen Apertur beleuchten, ohne daß die
Beobachtungsapertur unnötig begrenzt wird.
Der Beleuchtungsstrahlengang wird über einen Strahlteiler in den
Beobachtungsstrahlengang eingespiegelt und beleuchtet über das Objektiv das
Objekt.
Das vom Objekt kommende Licht wird über Objektiv und Abbildungsoptik
in Richtung der Beobachtung und/ oder Detektion abgebildet.
In der Figur ist hierzu eine CCD-Kamera und ein Monitor vorgesehen.
Ein Taktgenerator steuert den Lichtmodulator und eine Videokamera oder
Beobachtungsoptik so, daß jeweils eines der beiden Bilder eines stereoskopischen
Bildpaares aufgenommen wird. Die Darstellung der dreidimensionalen Abbildung
erfolgt beispielsweise über einen elektronischen Bildschirm, der über die
Videokamera zur Wiedergabe der beiden Bilder als fernsehtechnische Halbbilder
getaktet wird. Die Betrachtung des Bildschirmes erfolgt dann mit einer Shutterbrille.
Ein Geber (z. B. eine LED) am Bildschirm sendet gesteuert vom Taktgenerator
Lichtsignale, die von einem Sensor an der Shutterbrille empfangen werden. Der
Sensor steuert die Umschaltung der Öffnungen der Shutterbrille, so daß jedes Auge
im Takt des Lichtmodulators jeweils ein Bild des stereoskopisches Bildpaares sieht,
wobei die Folgefrequenz einen flimmerfreien Bildeindruck ermöglicht.
Anstelle der Shutterbrille kann der Beobachter auch eine Polarisationsbrille tragen,
wenn ein elektronischer Bildschirm verwendet wird, der ein schaltbares
Polarisationsfilter besitzt, das mit dem Wechsel der stereoskopischen Halbbilder
vom Taktgenerator getriggert wird.
Prinzipiell kann auch ohne Videokamera und Monitor dreidimensional beobachtet
werden, indem der Beobachter zwar mit einer Shutterbrille ausgerüstet ist, aber
durch je ein Okular eines binokolaren Tubusses blickt. Der Taktgenerator muß dann
den Lichtmodulator und die Shutterbrille synchron takten.
Praktisch sind "Okulare für Raumbild" zur Beobachtung des dreidimensionalen
Bildes, wobei ein ganzflächiges Shutter in jedem Okular über den Taktgenerator
geschaltet wird und damit abwechselnd jedem Auge dann sein Bild freigibt, wenn die
Beleuchtung für das jeweilige Auge unter dem Stereowinkel erfolgt.
Weiterhin kann in an sich bekannter Weise vor jedem Auge des Beobachters ein
separater Bildschirm angeordnet sein, wobei die Bildschirme mittels des
Taktgenerators zur Lichtmodulation synchron getaktet werde.
Das Objekt wird in der Figur über einen Strahlteiler beleuchtet, wobei die
Strahlbündel mit dem für die Stereobetrachtung erforderlichen Winkel auf das
Objekt gelangen.
In einem Takt wird durch das Beleuchtungsbündel eine erste Fläche und im
folgenden Takt eine zweite Fläche lichtdurchlässig.
Die Schwerpunkte der jeweiligen Bündel sind innerhalb der Beleuchtungsapertur so
einstellbar, daß das Objekt mit dem für Stereobetrachtung erforderlichen Winkel
beleuchtet wird. Durch die hierdurch möglichen, über Halbblenden hinausgehenden
Kreiszweiecke wird dabei jeweils die Beleuchtungsapertur möglichst optimal
ausgeschöpft und die Beobachtungsapertur bleibt uneingeschränkt, so daß eine
hohe mikroskopische Auflösung erzielt wird.
In einer nicht dargestellten Ausführung gemäß DE 197 22 726 A1 beleuchtet eine
Leuchte über einen Kollektor und Kondensor das Objekt.
Das Objekt moduliert das Licht oder wird zum Selbstleuchten(z. B. Fluoreszenz)
angeregt.
Kondensor und Objektiv bilden die Eintrittspupille in die Austrittspupille ab.
Eine Feldlinse erzeugt über Spiegel eine Abbildung der Austrittspupille in die
Ebene eines Lichtmodulators, der z. B. als ein LCD-Modulator ausgebildet ist.
Vorteilhaft können die Spiegel gekoppelt verschoben werden, um die
Austrittspupillen verschiedener Objektive in die Modulatorebene exakt abzubilden.
Tubuslinsen sorgen für die Abbildung der Zwischenbilder des Objekts O in eine
Videokamera bzw. über Strahlteiler in einen Binokulartubus für die
Okularbeobachtung.
Der Lichtmodulator teilt taktweise die Strahlbündel so, daß der Schwerpunkt des
Strahlbündels eine Stereobeobachtung ermöglicht und die Apertur maximal
ausgeschöpft wird.
Es sind hierbei Teilungen der Austrittspupille möglich, die über bloße Halbbilder
hinausgehen, beispielsweise einander überlappende Kreiszweiecke.
Eine Videokamera übernimmt taktweise das jeweilige Bild. Eine Ansteuerung
steuert den Lichtmodulator und die Videokamera so, daß jeweils eines der beiden
Bilder eines stereoskopischen Bildpaares aufgenommen wird. Die Darstellung der
dreidimensionalen Abbildung erfolgt vorzugsweise über einen elektronischen
Bildschirm. Der Beobachter trägt eine Polarisationsbrille und betrachtet einen
Monitor über einen Monitorshutter, der ein schaltbares Polarisationsfilter darstellt,
das mit dem Wechsel der stereoskopischen Halbbilder von der Ansteuerung
getriggert wird.
Vorteilhaft ist der dargestellte Strahlteiler auswechselbar ausgebildet, beispielsweise
als Reflektorschieber, und es werden Fluoreszenzmodule eingeschwenkt, die aus
einem Farbteiler sowie einem Anregungsfilter für die Beleuchtung sowie einem
Sperrfilter für die Beobachtung/ Detektion bestehen.
Als Lichtquelle kann dann anstelle einer Halogenlampe eine HBO-Lampe verwendet
werden und der Lichtmodulator wird entweder auf Durchgang geschaltet oder aus
dem Strahlengang ausgeschwenkt.
In der Ausführung nach DE 197 22 726 A1 erfolgt vorteilhaft eine Stereobeobachtung
gleichzeitig mit der Fluoreszenzanregung.
Die Beobachtungsokulare zur Stereobetrachtung können mit der CCD-Kamera zur
Fuoreszenzerfassung austauschbar sein oder es ist eine weitere Strahlteilung zur
gleichzeitigen Okularbeobachtung/ Kameraaufnahme vorgesehen oder es erfolgt die
Stereobetrachtung auch über die Kamera und den Monitor.
Die dargestellten Farbteiler bestehen einmal aus einem Anregungsfilter DUG11,
einer Wellenlänge 340 nm und Langpaßfilter LP 590 in Richtung der Beobachtung,
einer Wellenlänge oberhalb 590 nm
mit einem Farbteiler FT 580,
und zum anderen aus einem Anregungsfilter 400-590 nm, einem Farbteiler FT 395
sowie einem Langpaßfilter LP 397 in Richtung der Beobachtung oberhalb 397 nm.
sowie einem Langpaßfilter LP 397 in Richtung der Beobachtung oberhalb 397 nm.
Die genauen Angaben zu den Filtern sind:
DUG 11: Mittenwellenlänge 340 nm, Halbwertsbreite ca. 70 nm
FT 595: bei 395 nm 50% Transmission, < 90% Transmission ca. 410-1000 nm
Reflexion < 90% bei Wellenlängen < 380 nm
LP 397: bei 397 nm 50% Transmission, < 90% Transmission bei ca. 415-1000 nm
FT 580: bei 580 nm 50% Transmission, < 90% Transmission ca. 600-1000 nm
Reflexion < 90% bei Wellenlängen < 550 nm
LP 590: bei 590 nm 50% Transmission, < 90% Transmission bei ca. 600-1000 nm
DUG 11: Mittenwellenlänge 340 nm, Halbwertsbreite ca. 70 nm
FT 595: bei 395 nm 50% Transmission, < 90% Transmission ca. 410-1000 nm
Reflexion < 90% bei Wellenlängen < 380 nm
LP 397: bei 397 nm 50% Transmission, < 90% Transmission bei ca. 415-1000 nm
FT 580: bei 580 nm 50% Transmission, < 90% Transmission ca. 600-1000 nm
Reflexion < 90% bei Wellenlängen < 550 nm
LP 590: bei 590 nm 50% Transmission, < 90% Transmission bei ca. 600-1000 nm
Zusätzlich sind zur Fluoreszenzbeobachtung und/oder Detektion vor dem
Beobachtungs-/Detektionsteil Sperrfilter angeordnet, die jeweils die Untersuchung
bestimmter Wellenlängenbereiche erlauben.
Das Forensische Raumbildmikroskop stellt das derzeit umfassendste Arsenal an
Methoden zur Untersuchung aller Arten von Schriftkreuzungen innerhalb eines
Gerätes zur Verfügung.
Durch die Untersuchung der Mikrotopographie können Kreuzungen gleicher wie
auch unterschiedlicher Schreibmittel untersucht und in vielen Fällen beurteilt
werden.
Durch ein nachgeschaltetes Bildanalysesystem kann die Topographie objektiv und
von den Einflüssen des Bearbeiters unabhängig ermittelt werden.
Die zusätzliche Methodenvielfalt der multispektralen Fluoreszenzanalyse schafft
zusätzliche Erkenntnismöglichkeiten und kann in kritischen Fällen entscheidend zur
Klärung eines Sachverhaltes beitragen.
Claims (5)
1. Forensisches Mikroskop, insbesondere zur Schriftuntersuchung,
bestehend aus einem einkanaligen Mikroskop mit Stereobeobachtung durch
getaktete wechselseitige Veränderung des Beleuchtungswinkels vor dem
Mikroskopobjektiv und/ oder des Winkels der Beobachtung nach dem
Mikroskopobjektiv.
2. Forensisches Mikroskop, insbesondere zur Schriftuntersuchung,
mittels Fluoreszenzanregung in einem Bereich von etwa 360 nm +/- 40 nm
und/ oder zwischen 400 und etwa 590 nm.
3. Forensisches Mikroskop nach Anspruch 1 oder 2, mit mindestens einem
vorzugsweise auswechselbaren Strahlteiler zur Zusammenführung von Beleuchtung
und Beobachtung.
4. Kombination eines Mikroskopes nach Anspruch 1 mit einem Mikroskop zur
Fluoreszenzanregung, insbesondere nach Anspruch 2 oder 3.
5. Forensisches Mikroskop nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei
Mittel zum Austausch von Strahlteilern zur Zusammenführung von Beleuchtung und
Beobachtung vorgesehen sind, wobei mindestens ein Strahlteiler zur
stereoskopischen Betrachtung und mindestens ein Strahlteiler zur
Fluoreszenzanregung vorgesehen sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19825947A DE19825947A1 (de) | 1998-06-11 | 1998-06-11 | Forensisches Mikroskop, insbesondere zur Schriftprüfung |
US09/329,835 US6239904B1 (en) | 1998-06-11 | 1999-06-10 | Forensic microscope, in particular for examination of writing |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19825947A DE19825947A1 (de) | 1998-06-11 | 1998-06-11 | Forensisches Mikroskop, insbesondere zur Schriftprüfung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19825947A1 true DE19825947A1 (de) | 1999-12-16 |
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ID=7870530
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19825947A Withdrawn DE19825947A1 (de) | 1998-06-11 | 1998-06-11 | Forensisches Mikroskop, insbesondere zur Schriftprüfung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US6239904B1 (de) |
DE (1) | DE19825947A1 (de) |
Cited By (2)
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