DE19835885A1 - Verfahren zum Justieren eines Trägers für elektromechanische Bauteile, Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens und Produkt des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Justieren eines Trägers für elektromechanische Bauteile, Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens und Produkt des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Justieren eines Trägers (2) für elektromechanische Bauteile (1), wobei der Träger (2) mechanisch zu justieren ist. Es ist vorgesehen, daß der Träger (2) hinsichtlich Eingriffsbereichen (3; 4) für Justiermaßnahmen in zwei Justierrichtungen für eine Quelle (5) zum Punkterhitzen zugänglich ist und die Justierung durch Punkterhitzen durchgeführt ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich zunächst auf ein Verfahren zum Ju
stieren eines Trägers für elektromechanische Bauteile, wobei
der Träger mechanisch zu justieren ist.
Durch das Justieren des elektromechanischen Bauteils wird
beispielsweise ein Schalter mit einem solchen Bauteil insge
samt justiert. Unter elektromechanischem Bauteil soll hier
auch ein thermisch ansprechendes Bauteil für einen Überlast
schalter verstanden werden. Es kann ein Thermo-Bimetall-
Element über einen vorgespannten Schaltmechanismus mit einem
Kontaktsystem in Verbindung stehen. Die Justierung derartiger
Schaltsysteme erfolgt in der Regel über mechanische Verfor
mung des Trägers des Bimetall-Elements. Andere Justierverfah
ren verwenden Übertragungsglieder unterschiedlicher Längen.
Wieder andere Justierverfahren arbeiten mit definiertem Fest
legen von Übertragungselementen in Verbindungstechniken. Bei
derartigen Justierverfahren sind verbiegende Eingriffe, Ver
änderungen an Stellschrauben, oder definiertes Löten, Schwei
ßen oder Kleben an bestimmten zu ermittelnden Stellen erfor
derlich.
Der Erfindung liegt zunächst die Aufgabe zugrunde, ein berüh
rungsloses Justierverfahren zu entwickeln.
Die Lösung der geschilderten Aufgabe erfolgt nach der Erfin
dung durch ein Verfahren nach Anspruch 1. Hierbei wird der
Träger hinsichtlich Eingriffsbereichen für Justiermaßnahmen
in zwei Justierrichtungen für eine Quelle zum Punkterhitzen
zugänglich und die Justierung durch Punkterhitzen durchge
führt. Durch geeignete Energiestrahlen, wie sie in einem La
ser beispielsweise zur Verfügung stehen, kann das Justieren
aus größerer Entfernung erfolgen. Entscheidend ist, daß Ein
griffsbereiche für Justiermaßnahmen in zwei Justierrichtungen
vorgesehen werden.
Insbesondere kann der Träger hinsichtlich Eingriffsbereichen
für Justiermaßnahmen gegensinnig gekrümmt sein, wobei zumin
dest eine Krümmung durch Punkterhitzung in ihrer Krümmung
eingestellt wird. Man benötigt an der Rückseite des Ein
griffsbereichs keinen Eingriff, wenn der Träger gegensinnig
gekrümmt ist, so daß auch durch ein nur in eine Richtung wir
kendes Verformen ein Justieren in beide Richtungen möglich
ist.
Insbesondere kann die Punkterhitzung durch Laserkalibrierung
erfolgen, wozu der Weg der Auswanderung des zu justierenden
Bauteils infolge von Justiermaßnahmen rechnerisch auf der Ba
sis dessen Ausgangstemperatur, dessen Kraft gegen eine Aus
lenkung und dessen Abstand von einem kinetischen Wirkpunkt
ermittelt wird. Als Abstand von einem kinetischen Wirkpunkt
ist beispielsweise der Abstand eines Bimetallelements von ei
nem Auslösehebel zu verstehen. Bei der Laserkalibrierung kann
auf Erfahrungswerte zurückgegriffen werden. Für eine derarti
ge Auswertung eignet sich insbesondere eine Kennfeldsteue
rung.
Die Erfindung bezieht sich weiter auf eine Einrichtung zur
Durchführung des Verfahrens. Bei einer derartigen Einrichtung
kann der Laser von einer Steuerung beaufschlagt sein, die auf
ihrer Eingabeseite mit einer Temperaturmeßeinrichtung, einer
Kraftmeßeinrichtung und mit einer Einrichtung zur Wegmessung
verbindbar ist. Mit diesen Eingabeelementen läßt sich auf
einfache Weise die Justierung durchführen.
Insbesondere kann die Temperaturmeßeinrichtung eine Tempera
tursonde aufweisen, die an einem zu justierenden elektrome
chanischen Bauteil anbringbar ist. Weiter kann die Kraftmeß
einrichtung eine Kraftsonde aufweisen, die sich am zu justie
renden mechanischen Bauteil anbringen läßt. Die Wegmeßein
richtung kann vorteilhaft dafür ausgelegt sein, den Weg der
Auswanderung des zu justierenden Bauteils infolge von Ju
stiermaßnahmen zu erfassen. Eine derartige Einrichtung hilft
einfach und wirkungsvoll.
Das Produkt des geschilderten Verfahrens, ggf. in Durchfüh
rung mit einer geschilderten Einrichtung, ist ein Träger für
ein elektromechanisches Bauteil, das auf diese Weise justiert
ist. Insbesondere kann das elektromechanische Bauteil ein Bi
metallelement sein. Ein derartiger Träger mit einem Bimetal
lelement kann in einer Auslöseeinrichtung eines Leitungs
schutzschalters eingesetzt sein. Durch die Justierung des Bi
metallelements wird das Auslöseverhalten des gesamten Lei
tungsschutzschalters auf einfache Weise berührungslos einge
stellt.
Bei der Laserkalibrierung macht man sich ein Verhalten zunut
ze, das anhand eines Metallstreifens der Einfachheit halber
erläutert werden soll:
Richtet man einen Laserstrahl auf den Metallstreifen, so
schmilzt ein enger, hier Punktbereich genannter Bereich auf,
wobei der Metallstreifen sich vom Aufschmelzpunkt wegbiegt.
Wenn ein Punktbereich aufgeschmolzen ist, ohne daß der Me
tallstreifen durchgeschmolzen wäre, streckt sich der Metall
streifen und nach seinem Erkalten biegt er sich zu der erkal
teten Aufschmelzstelle hin.
Die Erfindung soll nun anhand von in der Zeichnung grob sche
matisch wiedergegebenen Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden:
In Fig. 1 ist ein elektromechanisches Bauteil in einem Träger
in einer Auslöseeinrichtung dargestellt, die in einer Ein
richtung zur Durchführung des Verfahrens zum Justieren des
Trägers angeordnet ist.
In Fig. 2 ist das elektromechanische Bauteil in einem Träger
in einer Auslöseeinrichtung wiedergegeben.
Ein elektromechanisches Bauteil 1 in Gestalt eines Bimetalle
lements ist in einem Träger 2 gehalten. Eingriffsbereiche 3
auf einer Vorderseite und Eingriffsbereiche 4 auf einer Rück
seite des Trägers sind für berührungslose Justiermaßnahmen
zugänglich. Zwei Justierrichtungen erzielt man auch mit einem
lediglich in eine Justierrichtung wirkenden Justiermittel da
durch, daß die Vorderseite im Eingriffsbereich 3 oder die
Rückseite in einem Eingriffsbereich 4 beaufschlagt wird. Das
Justiermittel ist eine Quelle 5 zum Punkterhitzen, insbeson
dere ein Laser.
Im Ausführungsbeispiel ist der Träger 2 hinsichtlich seiner
Eingriffsbereiche 3 bzw. 4 an zumindest einer Krümmung durch
Punkterhitzung justiert, indem die Krümmung in einer Vor
wärtsjustierung eingestellt wird. Für eine eventuell erfor
derliche Rückjustierung kann die Punkterhitzung an einer Ge
genkrümmung erfolgen.
Die Punkterhitzung kann vorteilhaft durch Laserkalibrierung
erfolgen. Hierzu wird der Weg der Auswanderung des zu justie
renden Bauteils 1 infolge von Justiermaßnahmen rechnerisch
auf der Basis seiner Ausgangstemperatur t, seiner Kraft F ge
gen eine Auslenkung und dessen Abstand s von einem kineti
schen Wirkpunkt ermittelt. Der kinetische Wirkpunkt ist im
Fall eines Bimetallelements beispielsweise der Abstand von
einem Auslösehebel, der eine Auslösung bewirkt, wenn das Bi
metallelement 1 einen Auslösehebel 6 berührt und ihn ein
Stück auslenkt. Das Verfahren zum Justieren kann hinterlegte
Erfahrungswerte berücksichtigen. Eine Einrichtung zur Durch
führung des Verfahrens kann mit einem Laser als Quelle 5 zum
Punkterhitzen arbeiten, der von einer Steuerung 7 beauf
schlagt ist, die auf ihrer Eingabeseite mit einer Temperatur
meßeinrichtung mit einer Temperatursonde 8 verbunden ist. Die
Steuerung 7 ist auf ihrer Eingabeseite mit einer Kraftmeßein
richtung mit einem Kraftsensor 9 verbunden und mit einer Weg
meßeinrichtung mit einer Wegsonde 10. Die Wegmeßeinrichtung
ist dafür ausgelegt, den Weg der Auswanderung des zu justie
renden Bauteils 1 infolge von Justiermaßnahmen zu erfassen.
Die Steuerung 7 kann durch vorgegebene Werte und Beziehungen,
beispielsweise einem Kennfeld, eingerichtet werden. Eine der
artige Vorgabe ist durch den Pfeil 11 veranschaulicht. Da
durch ist es möglich, ein elektromechanisches Bauteil bzw.
eine Schälteinrichtung, in der dieses eingebaut ist, spezi
fisch zu justieren und exakt das jeweils gewünschte Auslöse
verhalten einzustellen.
Der Träger 2 für eine elektromechanisches Bauteil 1 in Ge
stalt eines Bimetallelements, nach Fig. 1, ist in Fig. 2 wieder
in einem Auslöser eingesetzt, für sich dargestellt. Die Bau
gruppe kann über Stromzuleitungen 12, 13 in den Stromkreis
eines Schutzschalters, beispielsweise eines Leitungsschutz
schalters, angeschlossen werden. Das elektromechanische Bau
teil 1 in Gestalt eines Bimetallelements kann bei seinem Aus
biegen infolge Erwärmung im durchfließenden Strom ausbiegen
und einen Auslösehebel 14 im Gegenuhrzeigersinn aus lenken.
Die Baugruppe arbeitet noch mit einem Magnetkern 15, über den
eine Wicklung im Strompfad zwischen den Stromzuleitungen auf
gebracht ist. Wenn ein Anker 16 bei hohem Stromfluß angezogen
wird, wird der damit verbundene Auslösehebel 14 in gleicher
Weise ausgelenkt wie durch das elektromechanische Bauteil in
Gestalt eines Bimetallelements bei Langzeitüberlastung.
Die Einstellung des elektromechanischen Bauteils 1 kann über
seinen Träger 2 verändert werden. Wenn eine der beiden oberen
Eingriffsbereiche von einem Laserstrahl beaufschlagt werden,
öffnet sich die hakenartige Biegung des Trägers 2 und das Bi
metallelement wird gegen den Uhrzeigersinn in einem Justier
vorgang verstellt. Wenn der untere Eingriffsbereich 3 mit ei
ner gegensinnigen Biegung von einem Laserstrahl beaufschlagt
wird, wird die hakenartige Biegung des Trägers 2 im Uhrzei
gersinn verkippt und das Bimetallelement im Uhrzeigersinn
verstellt. Durch die auftretenden Schrumpfkräfte nach einer
Laserbehandlung kann die Ausgangslage des Bimetalls also ex
akt eingestellt werden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Justieren eines Trägers (2) für elektrome
chanische Bauteile (1), wobei der Träger (2) mechanisch zu
justieren ist, dadurch gekennzeich
net, daß der Träger (2) hinsichtlich Eingriffsbereichen
(3; 4) für Justiermaßnahmen in zwei Justierrichtungen für eine
Quelle (5) zum Punkterhitzen zugänglich ist und die Justie
rung durch Punkterhitzen durchgeführt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Träger (2) hinsichtlich Eingriffs
bereichen (3; 4) für Justiermaßnahmen gegensinnig gekrümmt ist
und daß zumindest eine Krümmung durch Punkterhitzung in ihrer
Krümmung eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Punkterhitzung durch La
serkalibrierung erfolgt, wozu der Weg der Auswanderung des zu
justierenden Bauteils (1) infolge von Justiermaßnahmen rech
nerisch auf der Basis dessen Ausgangstemperatur t, dessen
Kraft F gegen eine Auslenkung und dessen Abstand s von einem
kinetischen Wirkpunkt, beispielsweise der Abstand eines Bime
tallelements (1), von einem Auslösehebel (6), ermittelt wird,
wozu Erfahrungswerte hinterlegt sein können.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Laser von einer Steuerung (7) beaufschlagt ist, die auf ihrer
Eingabeseite mit einer Temperaturmeßeinrichtung (8), einer
Kraftmeßeinrichtung (9) und mit einer Einrichtung (10) zur
Wegmessung verbindbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Temperaturmeßeinrichtung
mit einer Temperatursonde (8), die an einem zu justierenden
elektromechanischem Bauteil (1) anbringbar ist, daß die
Kraftmeßeinrichtung einen Kraftsensor (9) aufweist, der am zu
justierenden elektromechanischem Bauteil (1) anbringbar ist,
daß die Wegmeßeinrichtung und ein Wegsensor (10) dafür ausge
legt sind, den Weg der Auswanderung des zu justierenden Bau
teils (1) infolge von Justiermaßnahmen zu erfassen.
6. Träger für ein elektromechanisches Bauteil, da
durch gekennzeichnet, daß der Träger (2)
durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 justiert
ist.
7. Träger nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das elektromechanische Bauteil (1) ein
Bimetallelement ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998135885 DE19835885A1 (de) | 1998-08-07 | 1998-08-07 | Verfahren zum Justieren eines Trägers für elektromechanische Bauteile, Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens und Produkt des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998135885 DE19835885A1 (de) | 1998-08-07 | 1998-08-07 | Verfahren zum Justieren eines Trägers für elektromechanische Bauteile, Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens und Produkt des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19835885A1 true DE19835885A1 (de) | 2000-02-10 |
Family
ID=7876874
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998135885 Ceased DE19835885A1 (de) | 1998-08-07 | 1998-08-07 | Verfahren zum Justieren eines Trägers für elektromechanische Bauteile, Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens und Produkt des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19835885A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN108831807A (zh) * | 2018-08-23 | 2018-11-16 | 无锡新宏泰电器科技股份有限公司 | 一种塑壳断路器的双金属片连接结构 |
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EP0109509A1 (de) * | 1982-09-27 | 1984-05-30 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren und Vorrichtung zum Justieren von Kontaktfedern in einem Relais |
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1998
- 1998-08-07 DE DE1998135885 patent/DE19835885A1/de not_active Ceased
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