DE19831723A1 - Verfahren zur Ladezustanderkennung einer Fahrzeugbatterie - Google Patents
Verfahren zur Ladezustanderkennung einer FahrzeugbatterieInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ladezustandserkennung einer Fahrzeugbatterie bei einem Fahrzeug mit einem Starter. Um ein Verfahren zur Ladezustandserkennung einer Fahrzeugbatterie zu schaffen, das eine verbesserte Aussage über den Ladezustand der Fahrzeugbatterie ermöglicht, wird vorgeschlagen, während des Betriebes des Starters den Spannungsabfall der Batteriespannung zu erfassen und nachfolgend einem Ladezustands-Wert zuzuordnen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ladezustandserkennung einer Fahrzeugbatterie bei einem
Fahrzeug mit einem Starter.
Aus der DE 44 06 193 ist es bereits bekannt, zur Erkennung eines aktuellen Ladezustandes einer
Starterbatterie am Ende eines vorgegebenen Zeitintervalls, das mit dem Anlassen des Starters
beginnt, eine Ist-Spannung zu erfassen und mit einem vorgegebenen Grenzwert zu vergleichen. Der
Differenzbetrag zwischen dem Grenzwert und der Ist-Spannung wird in einer Analoganzeige umgesetzt.
Gegenüber diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur
Ladezustandserkennung einer Fahrzeugbatterie zu schaffen, das eine verbesserte Aussage über den
Ladezustand der Fahrzeugbatterie ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Hierzu wird
vorgeschlagen, während des Betriebes des Starters den Spannungsabfall der Batteriespannung zu
erfassen und nachfolgend einem Ladezustands-Wert zuzuordnen. Dadurch, daß nicht ein absoluter
Spannungswert mit einem absoluten Grenzwert verglichen wird, sondern statt dessen ein relativer
Spannungswert, nämlich der Spannungsabfall, bestimmt wird, gibt der auf diese Weise ermittelte
Ladezustands-Wert den tatsächlichen Ladezustand der Batterie deutlich genauer wieder.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Zum Erfassen des Spannungsabfalles der Batteriespannung wird vorgeschlagen, diesen als
Spitzenwert oder als Mittelwert zu erfassen. Während der Spitzenwert die maximale Belastung der
Batterie beim Einspuren, d. h. Anlaufen des Starters darstellt, bildet der Mittelwert die Gesamtbelastung
der Batterie durch den Starter während des Anlaßvorganges ab. Während die Fassung des
Spitzenwertes einen genaueren Rückschluß auf den Ladezustand der Batterie zuläßt, dafür aber ein
erhöhter Meßaufwand notwendig ist, bietet die Erfassung des Mittelwertes eine gute Darstellung des
Ladezustandes bei vermindertem meßtechnischen Aufwand.
Die Erfassung des Spannungsabfalles ist nur während des Betriebes des Starters notwendig; der
Mittelwert wird vorzugsweise über diese Betriebsdauer gebildet. Zum Erkennen der Betriebsdauer
kann es vorgesehen sein, daß ein Betriebsbeginn durch Unterschreiten eines Batteriespannungswertes
bzw. Überschreiten eines Batteriestromwertes und das Betriebsende durch Überschreiten eines
Grenzwertes für die Batteriespannung bzw. durch Unterschreiten eines Grenzwertes für den
Batteriestrom erkannt wird. Die Ermittlung des Spitzenwertes erfolgt innerhalb eines durch den Betrieb
des Starters gebildeten Meßfensters.
Zur weiteren Verbesserung der Genauigkeit des Zuordnens des Spannungsabfalles zu einem
Ladezustands-Wert wird vorgeschlagen, beim Zuordnen einer Korrektur nach Maßgabe die folgenden
Einflußgrößen vorzunehmen: Motortemperatur der vom Starter zu startenden Brennkraftmaschine,
Umgebungstemperatur und/oder Batterietemperatur. Abhängig von der Motortemperatur verändert
sich das Schleppmoment des Verbrennungsmotors sehr stark und wird bei der Auswertung
berücksichtigt. Hierbei kann auch leicht unterschieden werden, ob ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe
oder ein Fahrzeug mit Schaltgetriebe mit geöffneter oder geschlossener Kupplung gestartet wird, da
diese Informationen im Motormanagement bereits vorliegen. Aus der Umgebungstemperatur kann man
abhängig vom Einbauplatz der Batterie entweder direkt oder über eine Temperaturmodell auf die
Batterietemperatur schließen. Alternativ oder ergänzend ist auch ein direkter Temperaturfühler an der
Batterie möglich. Über die so ermittelte Temperatur der Batterie wird der Innenwiderstand der Batterie
bei der Auswertung berücksichtigt.
Darüber hinaus kann eine zusätzliche Korrektur nach Maßgabe einer Betriebszeit der
Brennkraftmaschine vorgenommen werden. Mit dieser Betriebszeit kann der Einfluß der Alterung der
Bauteile berücksichtigt werden. Ein neuer Motor hat z. B. ein wesentlich höheres Schleppmoment als
ein Motor nach 10.000 km. Abhängig vom Motortyp muß entschieden werden, ob diese Korrektur
notwendig ist.
Zur Auswertung des so bestimmten Ladezustands-Wertes wird schließlich vorgeschlagen, den
ermittelten Ladezustands-Wert mit einem Grenzwert für den Ladezustand zu vergleichen und bei
Unterschreiten dieses Grenzwertes zumindest eine der folgenden Maßnahmen einzuleiten: Erhöhen
einer Leerlaufdrehzahl der Brennkraftmaschine, Erhöhung der Spannungslage durch Verändern der
Reglerspannung eines intelligenten Reglers, Abschalten nicht unbedingt notwendiger Verbraucher,
Erzeugen eines Anzeigesignales für geringen Ladezustand. Wenn die drei erstgenannten Maßnahmen
dazu dienen, die Stromaufnahme der Batterie und damit den Ladezustand der Batterie durch Erhöhen
des Ladestromes für die Batterie bzw. durch Vermindern eines Entladestromes oder durch eine
Kombination beider Maßnahmen möglichst rasch zu verbessern, bewirkt die letztgenannte Maßnahme
eine Information des Fahrers sowie gegebenenfalls weiterer im Fahrzeug befindlicher
Steuereinrichtungen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Brennkraftmaschine mit Starter, Batterie und einem
Steuergerät zur Durchführung eines Verfahrens zur Ladezustandserkennung und
Fig. 2 einen Strom/Spannungs-Verlauf während des Betriebes des Starters.
Die Skizze nach Fig. 1 zeigt eine Brennkraftmaschine 1, die mit Hilfe eines Starters 2 gestartet werden
kann. Der Starter 2 ist hierzu mit einer Fahrzeugbatterie 3 über ein Anlaßschalter 4 verbunden. Um
Fehlbedienungen auszuschließen, kann der Starter 3 auch direkt von einem nicht dargestellten
Motorsteuergerät angesteuert werden, was einem halb- oder vollautomatischem Start entspricht.
Zur Ermittlung eines Ladezustandes C der Batterie 3 erfaßt ein Steuergerät 5 zur
Ladezustandserkennung eine Batteriespannung U der Batterie 3. Um den Einfluß von unterschiedlichen
Typen der Batterie 3 berücksichtigen zu können sind im Steuergerät 5 ferner die für das Fahrzeug
freigegebenen Typen der Batterie 3 abgespeichert. Darüber hinaus erhält das Steuergerät 5 Signale
eines Gebers 6 für die Batterietemperatur TB, eines Gebers 7 für die Motortemperatur TM, eines
Gebers 8 für die Umgebungstemperatur TU, eines Gebers 9 für eine Motordrehzahl NE und eines
Gebers 10 für eine Gesamtbetriebsdauer B der Brennkraftmaschine 1. Ausgangsseitig steuert das
Steuergerät 5 eine Signalleuchte 11 an und gibt ein Signal LL zur Erhöhung der Leerlaufdrehzahl der
Brennkraftmaschine 1 sowie ein Signal VA zur Abschaltung nicht unbedingt notwendiger Verbraucher
ab.
Zur Bestimmung des Ladezustandes C wird im Steuergerät 5 das in Fig. 3 in Form eines
Ablaufdiagrammes dargestellte Verfahren angewandt. Beim ersten Schritt 21 wird die
Ausgangs-Batteriespannung U0 erfaßt. Im nachfolgenden Schritt 22 wird dann auf die Inbetriebnahme
des Starters 2 gewartet. Es ist darauf zu achten, daß zwischen den Schritten 21 und 22 nicht zuviel
Zeit verstreicht, da sich sonst der Wert der Ausgangsspannung U0 ändern könnte. Gegebenenfalls sind
die Schritte 21 und 22 nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitspanne zu wiederholen.
Sobald in Schritt 22 erkannt ist, daß der Starter 2 in Betrieb ist, werden im dritten Schritt 23 die Werte
für eine minimale Batteriespannung Umin, die Batterietemperatur TB, die Motortemperatur TM, die
Umgebungstemperatur TU, die Eingangsdrehzahl NE und die Gesamtbetriebsdauer B erfaßt.
Besonderen Wert ist hierbei auf die Erfassung der minimalen Batteriespannung Umin zu legen, die
bereits kurz nach Inbetriebnahme des Starters 2 anliegt.
Im vierten Schritt 24 wird dann erstmals ein Wert des Ladezustandes bestimmt, in dem ausgehend von
einem Spannungsabfall dU, der sich aus der Differenz zwischen der Ausgangsspannung U0 und der
minimalen Batteriespannung Umin berechnet, mit Hilfe einer zuvor ermittelten Kennlinie ein Wert des
Ladezustandes C zugeordnet wird. Dieser Wert des Ladezustandes C wird im nachfolgenden Schritt 25
durch Multiplikation mit einem Korrekturwert K korrigiert, wobei der Korrekturwert K die weiteren
Einflußgrößen Batterietemperatur Tb, Motortemperatur Tm, Umgebungstemperatur To, Motordrehzahl
Ne und Gesamtbetriebsdauer B berücksichtigt.
Die Schritte 24 und 25 können auch ganz oder teilweise dadurch kombiniert werden, daß die
Zuordnung des Spannungsabfalles dU zu einem Wert des Ladezustandes C nicht durch eine Kennlinie,
sondern durch ein Kennfeld erfolgt, das zusätzlich eine oder mehrere der genannten weiteren
Einflußgrößen berücksichtigt.
Im sechsten Schritt 26 erfolgt ein Vergleich des soeben ermittelten Wertes für den Ladezustand C mit
einem unteren Grenzwert für den Ladezustand C0. Wird der Grenzwert C0 nicht unterschritten, so
endet das Verfahren an dieser Stelle. Wird hingegen eine Unterschreitung des Grenzwertes C0
festgestellt, so werden in einem weiteren Schritt 27 die Signale LL für eine Leerlaufdrehzahlanhebung
und VA für eine Verbraucherabschaltung ausgegeben und schließlich in einem Schritt 28 die
Anzeigeleuchte 11 zur Anzeige eines minimalen Ladezustandes angesteuert.
Fig. 2 zeigt den Verlauf der Batteriespannung U über der Zeit t während des Betriebes des Starters 2.
Vor dem Betätigen des Anlaßschalters 4 herrscht die Ausgangsspannung U0. Zum Zeitpunkt T0 wird
der Starter 2 bestromt; dies kann wahlweise durch eine Abfrage des Anlaßschalters 4, durch Erkennen
des Unterschreitens eines Grenzwertes für die Batteriespannung U, durch Erkennen des
Überschreitens eines Grenzwertes für einen Batteriestrom I oder durch Erkennen des Überschreitens
eines Grenzwertes für die zeitliche Änderung der Batteriespannung dU/dt erkannt werden. Wie aus Fig.
2 unmittelbar ersichtlich ist, ist es besonders für die Erfassung des Minimalwertes die
Batteriespannung Umin wesentlich, daß die Inbetriebnahme des Starters 2 nicht zu spät erkannt wird,
da der minimale Spannungswert Umin bereits kurz nach dem Zeitpunkt T0 erreicht wird.
Zum Zeitpunkt T1 wird der Starter außer Betrieb genommen. Dieser Zeitpunkt T1 kann wahlweise aus
der Stellung des Anlaßschalters 4, dem Erkennen eines Überschreitens eines Grenzwertes für die
Batteriespannung U oder dem Erkennen des Unterschreitens eines Grenzwertes des Batteriestromes I
bestimmt werden.
Das im Kennfeld nach Fig. 2 dargestellte kurzfristige Überschreiten des Ausgangswertes U0 für die
Batteriespannung kurz nach dem Zeitpunkt T1 ist darauf zurückzuführen, daß zu diesem Zeitpunkt die
Brennkraftmaschine 1 bereits anläuft und den Starter 2 kurzzeitig mitnimmt, der in dieser Phase dann
als Generator wirkt.
Das vorstehend beschriebene Verfahren ist nicht auf einer Anwendung innerhalb des Fahrzeuges
beschränkt; die dargestellte Erfassung des Ladezustandes kann auch stationär bei der Prüfung des
Fahrzeuges, z. B. an einem Prüfstand angewandt werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Ladezustandserkennung einer Fahrzeugbatterie (3) in einem Fahrzeug mit einem
Starter (2) mit folgenden Schritten:
- 1. Erfassen eines Spannungsabfalles (dU) einer Batteriespannung beim Betrieb des Starters
- 2. Zuordnen des Spannungsabfalles der Batteriespannung zu einem Ladezustands-Wert (C).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erfassen des Spannungsabfalles
(dU) der Batteriespannung ein Spitzenwert erfaßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erfassen des Spannungsabfalles
(dU) der Batteriespannung ein Mittelwert erfaßt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassen während des
Betriebes des Starters (2) erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassen beim
Überschreiten eines Grenzwertes für einen Batteriestrom (I) oder beim Unterschreiten eines
Grenzwertes für die Batteriespannung (U) begonnen und beim Unterschreiten des Grenzwertes für den
Batteriestrom oder beim Überschreiten des Grenzwertes für die Batteriespannung beendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Zuordnen des
Spannungsabfalles (dU) der Batteriespannung zu einem Ladezustands-Wert (C) eine Korrektur mittels
zumindest einem der Werte einer Temperatur einer dem Starter zugeordneten Brennkraftmaschine
(TM), einer Umgebungstemperatur (TU) und einer Temperatur der Batterie (TB) vorgenommen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beim Zuordnen des
Spannungsabfalles (dU) zu einem Ladezustands-Wert (C) eine Korrektur mittels zumindest einem der
Werte einer Gesamt-Betriebszeit (B) einer dem Starter (2) zugeordneten Brennkraftmaschine (1)
vorgenommen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch die nachfolgenden Schritte
- - Vergleichen des Ladezustands-Wertes (C) mit einem Grenzwert für den Ladezustand (C0)
- - Bei Unterschreiten des Grenzwertes (C0) Einleiten zumindest einer der folgenden Maßnahmen:
- - Erhöhen einer Leerlaufdrehzahl (LL) einer dem Starter (2) zugeordneten Brennkraftmaschine (1),
- - Abschalten nicht unbedingt notwendiger Verbraucher (VA),
- - Ausgeben eines Anzeigesignales (11) für geringe Batterieladung.
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