DE4406193A1 - Akkumulatorenbatterie - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Akkumulatorenbatterie, insbesondere Starterbatterie, welche
Meßvorrichtungen zur Funktionskontrolle besitzt.
Durch die ständig wachsende Zahl der elektrischen Verbrauch er und die Einführung der
Benzineinspritzung ist die Notwendigkeit, die Batteriefunktionen unter laufender Kontrolle
zu halten größer geworden. Meist bleibt im Falle gravierender Mangelladung der bei moder
nen PKWs häufig schwer zugänglichen Starterbatterie nur die umständliche Prozedur einer
Starthilfe oder die Beschaffung und der Einbau einer neuen Batterie übrig.
Meßvorrichtungen für die Funktionskontrolle sind daher unerläßlich, um einem Fehlverhal
ten der Batterie gegebenenfalls durch eine geeignete elektrische Behandlung von außen
gegensteuern zu können und ihre Nennleistung weitgehend zu nutzen. Viele Meßvorrich
tungen dienen der Bestimmung des Ladezustandes. Insbesondere ist bei der Anwendung
von Batterien im Elektrostraßenverkehr die Ermittlung der Restkapazität für die Beurteilung
der Reichweite außerordentlich wichtig. Solche Geräte sind meist Amperestundenzähler,
welche den die Batterie durchfließenden Strom zeitlich integrieren. Andere Meßverfahren
haben die vom Ladezustand abhängige Säuredichte zur Grundlage.
Der US-PS 4 380 726 ist eine elektronische Meßeinrichtung entnehmbar, welche die noch
zu erwartende Betriebsdauer einer Batterie ermittelt und dem Batteriebenutzer auf einem
Display augenfällig macht, welches am batteriebetriebenen Gerät angeordnet ist.
Bei einer aus der DE-PS 33 31 360 bekannten Akkumulatorenbatterie erfaßt eine Uhr, wel
che von einem Uhrenchip gebildet ist, die seit Inbetriebsetzung (Füllen mit Säure)
verstrichene Lebensdauer und zeigt sie auf einem Display an. Über den aktuellen Ladezu
stand gibt diese Zählereinrichtung allerdings keine Auskunft. Der über Leitlackbahnen mit
beiden Batterie-Endpolen elektrisch verbundene Chip ist gemeinsam mit dem Display im
Batteriedeckel eingespritzt.
Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, mittels einer geeigneten Meßgröße
und Meßtechnik die momentan noch verfügbare Restkapazität nicht nur zu erfassen, son
dern darüber hinaus auch den Batteriebenutzer über das Meßergebnis zu informieren und
gegebenenfalls vor einer weiteren Kapazitätsausschöpfung zu warnen.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Akkumulatorenbatterie gelöst, wie
sie in Patentanspruch 1 definiert ist.
Danach übernimmt bei einer solchen Batterie die Funktionskontrolle ein akustischer Signal
geber, z. B. ein Summer, vorzugsweise ein Piezo-Tongeber oder Piepser, welcher von einer
Meßvorrichtung, die einen für die aktuelle Restkapazität relevanten Zustandswert erfaßt,
ansteuerbar ist. Damit wird der Batterienutzer auch dann informiert, wenn er sich nicht im
unmittelbaren Umfeld der Batterie aufhält.
Besonders vorteilhaft sind Signalgeber und Meßvorrichtung in einem gemeinsamen Ge
häuse angeordnet, welches auf das Batteriegehäuse aufsteckbar ist. Beide können aber
auch in den Batteriedeckel integriert sein.
Die Meßvorrichtung gemäß der Erfindung ist vorzugsweise ein Spannungsdetektor mit ei
nem elektronischen Schaltkreis, in den der akustische Signalgeber integriert ist.
Besonders vorteilhaft ist die Spannungsmeßvorrichtung als elektronischer Chip ausgebildet.
Dieser ist gemeinsam mit dem Piezo-Tongeber, welcher ein separates Bauteil darstellt, von
einem Kunstharz umgossen. Beide wichtigen Bestandteile der Funktionskontrolle gemäß
Erfindung sind somit in einem leicht handhabbaren Aufsteckgehäuse von kompakter Ge
stalt vereinigt.
Zur Befestigung dieses Ansteckgehäuses an der Batterie, vorzugsweise am Deckel, ist eine
Sockel- oder Polbuchse vorgesehen. Durch Aufstecken wird zugleich der elektrische Kon
takt des Spannungsdetektors zu den Batterie-Endpolen über elektrische Leiterbahnen, die
innerhalb der Gehäusewände verlaufen, hergestellt.
Die separate Befestigung des Verguß-Bausteins am Batteriegehäuse hat gegenüber der
ebenfalls möglichen Integration z. B. des Chips in den Deckel den Vorteil, daß die empfindli
chen Teile bis zum Schluß der Batteriefertigung aus den verschiedenen Bearbeitungssta
tionen wie der Blockkastenformation, dem Spiegelverschweißen von Kasten und Deckel
oder der Säurebefüllung herausgehalten werden können.
In diesem Fall ist es lediglich erforderlich, die vorzugsweise aus Bleidrähten bestehenden
Anschlußleiter vor dem Spritzen des Deckels in die Spritzform einzulegen und sie an die
Sockelbuchse, die an der vorgesehenen Austrittsstelle aus dem Deckel ebenfalls in der
Spritzform fixiert ist, anzuschließen.
Aufbau und Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden anhand zweier
Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt das Schaltungsprinzip der Vorrichtung,
Fig. 2 zeigt das Meßprinzip der Vorrichtung.
Gemäß Fig. 1 sind die an eine Akkumulatorenbatterie angeschlossenen, vorzugsweise in
einem Chip vereinigten Bauteile des erfindungsgemäßen Spannungsdetektors mit 1 bis 6
bezeichnet. Sie bilden im einzelnen den Eingangsschutz 1, den Tiefpaß 2, das Verzöge
rungszeitglied 3, den Spannungsdifferenzbildner 4, den Grenzwertgeber 5 und den Ver
stärker 6. Vom Verstärker 6 wird der akustische Signalgeber 7 angesteuert.
Wie weiter unten zum Meßprinzip ausgeführt, läßt man vom Zeitpunkt der Betätigung des
Anlassers bis zum Zeitpunkt der Spannungsmessung etwa 1 bis 3 sec. verstreichen. Dieses
Zeitintervall (τ) ist nämlich durch stark störende Spannungsschwankungen während der
Einschaltphase gekennzeichnet. So fließt anfangs ein hoher Kurzschlußstrom durch den
Anlasser, bis dieser sich zu drehen beginnt. Der hohe Strom bedingt einen starken Span
nungseinbruch. Das Anspringen des Motors ist von Drehmomentänderungen begleitet, die
sich auf den Anlasser rückübertragen und entsprechende Spannungsänderungen hervorru
fen. Batterieseitig bildet sich beim Einschalten des Stromes ein Spannungstief, der soge
nannte Spannungssack, aus, der seine Ursache in einer anfänglichen Übersättigung des
Säureelektrolyten an Pb2+-Ionen hat und erst zurückgeht, nachdem sich genügend PbSO₄-
Keime gebildet haben.
Die erfindungsgemäße Meßvorrichtung besitzt deshalb gegen diese störenden Einflüsse
den Eingangsschutz 1, welcher insbesondere Spannungsspitzen herausfiltert, sowie den
Tiefpaß 2, welcher nur niedrigfrequente Spannungsschwankungen passieren läßt.
Das Zeitglied 3 ist für die Einhaltung der genannten Vorlaufzeit bis zum Meßzeitpunkt ver
antwortlich. Es kann gegebenenfalls auch in das Bauteil 2 (Tiefpaß) integriert werden.
Die Funktion der übrigen Bauteile des Detektor-Chips erhellt aus der nachfolgenden Be
schreibung des Meßprinzips.
Als Maß für die aktuelle Restkapazität der Batterie dient erfindungsgemäß der Unterschied
zwischen ihrer gegenwärtigen Ist-Spannung und einer vorgegebenen Grenzspannung.
Die Messung der Spannungsdifferenz erfolgt nach Ablauf eines bestimmten Zeitintervalls τ,
welches mit der Betätigung des Anlassers beginnt (z. B. 1 bis 3 sec) und im Spannungsde
tektor gespeichert ist. Dieses Zeitintervall ist so bemessen, daß die Kapazität des soge
nannten Doppelschichtkondensators, die jede Blei/Säure-Batterie im Ruhezustand besitzt,
abgeschöpft ist und der unspezifische, anfänglich auftretende Spannungseinbruch, bedingt
durch den hohen Kurzschlußstrom des hochlaufenden Anlassers, nicht gemessen wird.
Der Spannungsdetektor erfaßt dann im Augenblick des Ablaufs des Zeitintervalls die Ist-
Spannung der Batterie und vergleicht diese mit der vorgegebenen Grenzspannung.
Nach Fig. 2 sind zwei Fälle möglich:
- 1. Es ist die zum Meßzeitpunkt tm gemessene Ist-Spannung U₁ größer als die Grenz spannung Ug. Dann ist ΔU₁ = Ug - U₁ negativ. Es erfolgt kein Alarm.
- 2. Es ist die zum Meßzeitpunkt tm gemessene Ist-Spannung U₂ kleiner als die Grenz spannung Ug. Dann ist ΔU₂ = Ug - U₂ positiv. Es wird Alarm ausgelöst, auch wenn der Motor anspringt, und die gefundene Differenz zwischen Grenzwert und Ist-Wert vom Signalgeber analog zur Größe des Differenzbetrages mittels eines frequenzvariablen Signaltons zur Anzeige gebracht. Der Signalgeber meldet in diesem Fall, bei dem der Anlasser im allgemeinen nicht versagt nicht nur ein bestehendes Kapazitätsdefizit, sondern informiert durch die Tonhöhe des akustischen Signals zugleich über das Aus maß der Kapazitätserschöpfung.
Besonders dann, wenn sich die Batterie im Grenzbereich befindet, d. h. wenn weitere Starts
gefährdet sind, ist diese Art der Information für den Kraftfahrer außerordentlich nützlich.
Die Grenzspannung Ug ist erfindungsgemäß so gewählt, daß sie noch ein sicheres
Anspringen des Motors erwarten läßt, aber eine Warnung erforderlich wird.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Batterien mit einer bausteinar
tig konzipierten Meß- und Anzeigevorrichtung zur Ladestatuserkennung ausgestattet wer
den können, deren Energiebedarf aus der Batterie selbst gedeckt wird. Eine solche bord
netzautarke Lösung für ein auf- bzw. einsteckbares Zusatzteil macht die erfindungsgemäße
Akkumulatorenbatterie ebenso als Handels- wie als Nachrüstbatterie interessant.
Die Meßwertübermittlung an den Kraftfahrer erfolgt ohne weitere Hilfsmittel und ohne zu
sätzlichen Aufwand allein durch das von der Batterie ausgesandte akustische Signal. Da
bei erweist sich die Batteriespannung während einer batteriecharakteristischen Belastung
(Starten) nach Abschöpfen einer bestimmten Batteriekapazität als eine genügend zuver
lässige Methode der Ladezustandserkennung.
Dank dem akustischen Signalgeber ist dem Batteriehersteller das zusätzliche verkaufsför
dernde Argument einer "sprechenden Batterie" an die Hand gegeben.
Claims (7)
1. Akkumulatorenbatterie, insbesondere Starterbatterie, welche Meßvorrichtungen zur
Funktionskontrolle besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionskontrolle ein
akustischer Signalgeber ist, der von einer einen Zustandswert der Akkumulatorenbatte
rie erfassenden Meßvorrichtung ansteuerbar ist.
2. Akkumulatorenbatterie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Signalgeber
und Meßvorrichtung in einem gemeinsamen, auf die Batterie aufsteckbaren Gehäuse
angeordnet sind.
3. Akkumulatorenbatterie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Signalgeber
und Meßvorrichtung in den Batteriedeckel integriert sind.
4. Akkumulatorenbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßvorrichtung ein elektrischer Spannungsdetektor ist.
5. Akkumulatorenbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Signalgeber analog der positiven Spannungsdifferenz zwischen einem vorge
gebenen Spannungsgrenzwert und dem Istwert der Batteriespannung ansprechbar ist.
6. Akkumulatorenbatterie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die analoge
Anzeige des Signalgebers ein frequenzvariabler Signalton ist.
7. Akkumulatorenbatterie nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßvorrichtung ein Zeitglied enthält, durch welches der Meßbeginn um einen
vorgegebenen Zeitraum verzögerbar ist.
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