DE19830397A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Reinigen von Vulkanisierformen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Reinigen von VulkanisierformenInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Reinigen einer Vulkanisierform mittels Trockeneis mit einer in die Vulkanisierform (38) einbringbaren Trockeneisdüse (36), die an eine Trockeneismaschine (28) anschließbar ist und mit einer an der Vulkanisierform (38) anlegbaren Schallschutzvorrichtung (18). Eine Vorrichtung zum schnellen, vollständigen und rückstandsfreien Reinigen der Vulkanisierform zu schaffen, wird durch einen Industrieroboter (22) mit mindestens einem Roboterarm (20) erreicht, an dessen distalem Ende die Trockeneisdüse (36) derart angebracht ist, daß die Trockeneisdüse (36) durch den Industrieroboter (22) in die Vulkanisierform (38) einführbar und in ihr bewegbar ist, wobei die Schallschutzvorrichtung (18) zumindest den Roboterarm (20) derart umschließt, daß der Roboterarm (20) in ihr bewegbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen einer
Vulkanisierform mittels Trockeneis mit einer in die Vulkanisierform ein
bringbaren Trockeneisdüse, die an eine Trockeneismaschine anschließbar ist
und mit einer an der Vulkanisierform anlegbaren Schallschutzvorrichtung,
sowie ein Verfahren zum Reinigen dieser Vulkanisierform.
Bei der Fertigung von Automobilreifen wird der Reifenrohling in eine dafür
vorgesehene Vulkanisierform einer Vulkanisierpresse eingelegt und unter
einem enormen Druck innerhalb der Vulkanisierform ausvulkanisiert. Nach
Beendigung des Vulkanisiervorganges wird der fertige Reifen der Vulkani
sierform entnommen und der nächste Rohling kann in die Vulkanisierform
eingelegt werden. Das Vulkanisieren der Reifen geschieht bei einer
Temperatur von zirka 180°C bis 200°C. Durch diesen Vulkanisiervorgang
wird die Vulkanisierform verschmutzt, so daß die Vulkanisierform regel
mäßig nach einer bestimmten Anzahl von Vulkanisiervorgängen gereinigt
werden muß. Hierbei müssen die nach dem Vulkanisieren
zurückgebliebenen, angebackenen Heizrückstände entfernt werden.
Hierzu ist aus der DE 195 35 557 eine Vorrichtung zum Reinigen einer
Innenwandung einer Vulkanisierform mittels Trockeneis bekannt, bei der
eine auf einem Zentralträger angeordnete Trockeneisdüse in die Vulkanisier
form einbringbar ist und bei der die Trockeneisdüse um den Zentralträger
rotiert um mit dem aus der Trockeneisdüse austretenden Trockeneis die
Innenwandung der Vulkanisierform zu reinigen. Da dieser Reinigungsvor
gang mit Trockeneis sehr viel Lärm erzeugt, ist in der DE 195 35 557
vorgeschlagen worden, sowohl die Oberseite als auch die Unterseite der
Vulkanisierform mit einer Schallschutzhaube zu versehen, wobei die untere
Schallschutzhaube eine Öffnung zum Durchstecken des Zentralträgers
und/oder der Versorgungsleitungen aufweist.
Der Zentralträger ist höhenverstellbar, so daß die um den Zentralträger
rotierende Trockeneisdüse auf jeden beliebigen Teilbereich des im Inneren
der Vulkanisierform ausgebildeten Reifenprofiles gerichtet werden kann, um
diesen zu reinigen. Mit dieser Vorrichtung ist es leider nur möglich Flächen
innerhalb der Vulkanisierform zu reinigen, auf die der Trockeneisstrahl direkt
trifft. Das heißt, zum Beispiel die Wandung des Reifens und/oder die später
die profilbildenden, ins Innere der Vulkanisierform stehenden Stege, können
nicht ordnungsgemäß gereinigt werden, da der Trockeneisstrahl an diesen
Flächen quasi vorbeigeht. Dies hat zur Folge, daß die mehr oder weniger
parallel zur Trockeneisdüse ausgerichteten Flächen gar nicht oder nur
schlecht gereinigt werden.
Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde
eine Vorrichtung und ein Verfahren zum schnellen, vollständigen und
rückstandsfreien Reinigen der Vulkanisierform zu schaffen.
Als technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschla
gen die eingangs genannte Vorrichtung durch einen Industrieroboter mit
mindestens einem Roboterarm weiterzubilden, an dessen distalem Ende die
Trockeneisdüse derart angebracht ist, daß die Trockeneisdüse durch den
Industrieroboter in die Vulkanisierform einführbar und in ihr bewegbar ist,
wobei die Schallschutzvorrichtung zumindest den Roboterarm derart
umschließt, daß der Robotorarm in ihr bewegbar ist.
Eine nach dieser technischen Lehre ausgebildete Vorrichtung hat den
Vorteil, daß durch den Einsatz des vorzugsweise sechs bewegliche Achsen
aufweisenden Industrieroboters die Trockeneisdüse innerhalb der Vulkani
sierform nahezu beliebig bewegt werden kann. Hierdurch ist es möglich,
die Trockeneisdüse bezüglich der jeweiligen zu reinigenden Fläche auf der
Innenseite der Vulkanisierform so auszurichten, daß der Trockeneisstrahl
senkrecht oder fast senkrecht auf diese Stelle auftrifft. Dies gilt
vorzugsweise für die die Seitenwand des Reifens formende Fläche für ins
Innere der Vulkanisierform hineinragende Stege und/oder für in die
Vulkanisierform hineinreichende Vertiefungen.
Der Roboterarm weist mehrere, gegeneinander verschwenkbare Glieder auf.
Am distalen Ende des Roboterarms, das heißt am letzten Glied des Roboter
arms ist die Trockeneisdüse angebracht. Während des Reinigungsvorganges
wird das letzte Glied des Roboterarmes derart in die Vulkanisierform
eingefahren, daß die Längsachse dieses letzten Gliedes auf der Mittelachse
der Vulkanisierform liegt. Nun wird durch Rotieren dieses letzten Gliedes
die Trockeneisdüse innerhalb der Vulkanisierform gedreht, so daß der in
dieser Position von der Trockeneisdüse erfaßte Bereich der Vulkanisierform
umlaufend gereinigt wird. Nachdem dieser Bereich fertig gereinigt ist,
verfährt der Roboterarm die Trockeneisdüse in Richtung der Mittelachse der
Vulkanisierform, so daß ein nächster Abschnitt der Vulkanisierform durch
rotieren des letzten Gliedes gereinigt werden kann. Dieses Verfahren wird
solange fortgesetzt, bis die gesamte Profilfläche der Vulkanisierform
gereinigt ist.
Damit auch die während dieses Reinigungsprozesses nicht erfaßten Flächen
der Vulkanisierform in einfacher und kostengünstiger Weise gereinigt
werden können, wird in einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsge
mäßen Vorrichtung vorgeschlagen, am Roboterarm eine hydraulisch,
pneumatisch oder elektrisch angetriebene Verstelleinrichtung anzubringen,
mit der die Trockeneisdüse gegenüber dem letzten Glied des Roboterarmes
verstellbar ist. Hierdurch kann die Trockeneisdüse in verschiedenen Winkeln
gegenüber dem letzten Glied des Roboterarmes eingestellt werden, so daß
die Trockeneisdüse nunmehr auf Flächen eingestellt werden kann, die
bisher nicht erreicht wurden.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, daß
bei besonders hartnäckigen und schwierigen Fällen der Roboterarm die
Trockeneisdüse in jede beliebige Position bringen kann, um somit die
betreffende Stelle optimal zu reinigen. Erleichtert wird dies durch die
zusätzliche Verstellvorrichtung.
Noch ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die hitzeempfindlichen Teile
des Industrieroboters außerhalb der vorzugsweise noch aufgeheizten
Vulkanisierform angeordnet sind und somit ein hitzebedingter Verschleiß
oder Ausfall vermieden wird.
In einer bevorzugten Weiterbildung weist die Verstellvorrichtung einen
kurzen und einen langen Zylinder auf, so daß je nach Position des
jeweiligen Zylinders vier verschiedene Stellungen der Trockeneisdüse
einstellbar sind.
Damit die an der Trockeneisdüse angeschlossenen Versorgungsschläuche
beim Rotieren der Trockeneisdüse im Inneren der Vulkanisierform nicht
beschädigt, insbesondere geknickt werden, ist in einer bevorzugten
Weiterbildung im Versorgungsschlauch ein Drallgelenk vorgesehen, in dem
ein etwaig im Versorgungsschlauch auftretender Drall ausgeglichen werden
kann.
In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform umschließt die
Schallschutzvorrichtung nicht nur den Roboterarm, sondern den gesamten
Industrieroboter.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Industrieroboter und
die Schallschutzvorrichtung auf einen gemeinsamen, Räder aufweisenden
Traggestell angeordnet, so daß die erfindungsgemäße Vorrichtung als
komplette, mobile Einheit von einer Vulkanisierpresse zur nächsten gefahren
werden kann. Durch die auch den Industrieroboter umfassende
Schallschutzvorrichtung ist die gesamte Vorrichtung zum Reinigen einer
Vulkanisierform derart umfassend schallgeschützt, daß ein Einsatz in einer
belebten Fabrikhalle möglich ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß ein
mühsames und umständliches Montieren der Schallschutzvorrichtung auf
beziehungsweise um die Vulkanisierform herum entfällt, da der
Industrieroboter insgesamt schallgeschützt ist.
In noch einer anderen, bevorzugten Weiterbildung ist am Traggestell
und/oder an der Schallschutzvorrichtung ein Anschlag vorgesehen, mit dem
die erfindungsgemäße Vorrichtung passgenau am oder auf dem
Pressentisch zur Anlage kommt. Hierdurch ist ein schnelles und dennoch
präzises Heranfahren der mobilen erfindungsgemäßen Vorrichtung an die zu
reinigende Vulkanisierpresse möglich, was im Ergebnis die Stillstandszeiten
der Vulkanisierpresse verringert.
In einer weiteren, bevorzugten Weiterbildung ist am Traggestell eine
Trapezspindel vorgesehen, mit der der Roboter und/oder die
Schallschutzvorrichtung in der Höhe verstellbar sind. Hierdurch kann die
erfindungsgemäße Vorrichtung den örtlichen Gegebenheiten angepaßt
werden und ein präzises Anliegen am Pressentisch wird gewährleistet.
In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist die Schallschutzvor
richtung in einen den Industrieroboter aufnehmenden Hauptbau und einen
an der Vulkanisierform anlegbaren Vorbau unterteilt. Damit die Schall
schutzvorrichtung nun einfach und passgenau an der Vulkanisierform ange
legt werden kann, ist der Vorbau gegenüber dem Hauptbau vertikal ver
schiebbar gelagert. Vorzugsweise ist der Vorbau federbelastet am Hauptbau
gehalten, so daß ein einfaches Verstellen des Vorbaus möglich ist.
Als weitere technische Lösung der obengenannten Aufgabe wird
erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß eingangs genannte Verfahren zum
Reinigen einer Vulkanisierform mittels Trockeneis dahingehend weiterzu
bilden, daß die Vulkanisierform gereinigt wird, solange sie noch warm oder
heiß ist. Das Vulkanisieren der Autoreifen erfolgt bei einer Temperatur von
zirka 180°C bis 200°C. Wenn man nun die Vulkanisierform reinigt, bevor
sie sich abgekühlt hat, ist die Temperaturdifferenz zwischen dem
Trockeneis (-79°C) und der Vulkanisierform besonders hoch, so daß zwar
die auf der Vulkanisierform sitzenden Schmutzpartikel gefroren und entfernt
werden, daß jedoch die Oberfläche der Vulkanisierform nicht so stark
abgekühlt wird. Hierdurch wird die Oberfläche der Vulkanisierform
geschont, was dessen Lebensdauer erhöht. Gleichzeitig wird die
Stillstandszeit der Vulkanisierpresse gesenkt, da das Abkühlen der
Vulkanisierform nicht abgewartet werden braucht. Außerdem verringert
sich die Aufheizzeit nach der Reinigung erheblich, da die Vulkanisierform
noch annähernd die Betriebstemperatur hat.
Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus der
beigefügten Zeichnung und den nachfolgend beschriebenen Ausführungs
formen. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter
ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen
Kombinationen miteinander verwendet werden. Die erwähnten
Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen,
sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und eine
teilweise geschnitten dargestellte Vulkanisierpresse;
Fig. 2 eine geschnittene Darstellung der Vorrichtung gemäß Fig. 1 in
einer an der Vulkanisationspresse anliegenden Position, mit der
Trockeneisdüse in Standardstellung;
Fig. 3 bis 6 eine Trockeneisdüse der Vorrichtung gemäß Fig. 1 in
verschiedenen Winkelstellungen;
Fig. 7 eine geschnittene Darstellung der Vorrichtung gemäß Fig. 1 in
einer an der Vulkanisationspresse anliegenden Position, mit der
Trockeneisdüse in einer Spezialstellung.
In den Fig. 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reinigen
von Vulkanisierformen mittels Trockeneis 10 und eine Vulkanisierpresse 12
dargestellt, wobei die Vorrichtung 10 in Fig. 1 vor der Vulkanisierpresse
12 in Bereitschaft steht, während die Vorrichtung 10 in Fig. 2 während
dem Reinigungsprozeß dargestellt ist.
Die Vorrichtung zum Reinigen von Vulkanisierformen umfaßt eine sich aus
einem Hauptbau 14 und einem Vorbau 16 zusammensetzende Schallschutz
vorrichtung 18 und einen mindestens einen Roboterarm 20 aufweisenden
Industrieroboter 22, die beide auf einem mit Rädern 24 versehenen
Traggestell 26 montiert sind. Außerhalb der Schallschutzvorrichtung 18 ist
dann die Trockeneismaschine 28 ebenfalls auf dem Traggestell 26 montiert,
wobei das Trockeneis und die Druckluft über entsprechende Versorgungs
schläuche 30, 32 zu einer an einem distalen Glied 34 des Roboterarmes 20
angebrachten Trockeneisdüse 36 geleitet werden.
In der hier dargestellten Ausführungsform umfaßt die Vulkanisierpresse 12
eine zweiteilige Vulkanisierform 38 bestehend aus einem Hauptteil 40 und
einem Unterteil 42, wobei das Unterteil 42 fest auf dem Pressentisch 44
montiert ist, während das Hauptteil 40 vertikal verschiebbar ist.
Nachdem der letzte Vulkaniservorgang abgeschlossen ist, wird das Haupt
teil 40 nach oben gefahren und der Reifen entnommen. Anschließend, das
heißt vorzugsweise noch während die Vulkanisierform 38 warm
beziehungsweise heißt ist, wird dann die Vorrichtung 10 derart in die
Vulkanisierpresse 12 hineingefahren, daß der Vorbau 16 zwischen dem
Hauptteil 40 und dem Unterteil 42 zur Anlage kommt. Zur einfachen und
schnellen Justierung der Vorrichtung 10 ist an dieser ein Anschlag 46
angebracht, der auf dem Pressentisch 44 zur Anlage kommt. In diesem
Falle ist die Vorrichtung 10 justiert. Sollte der Anschlag 46 nicht bündig
auf dem Pressentisch 44 aufliegen, so kann die Vorrichtung 10 mittels einer
zwischen den Rädern 24 und dem Traggestell 26 wirkenden Trapezspindel
48 in der Höhe eingestellt werden. Sollte die Vorrichtung 10 aufgrund
lokaler Gegebenheiten nicht waagerecht am Pressentisch 44 anliegen, so
kann das Traggestell 26 durch Verstellen einzelner Trapezspindeln 48
justiert werden.
Der Vorbau 16 ist über Schienen höhenverstellbar am Hauptbau 14
gelagert, damit der Vorbau entsprechend den Gegebenheiten der einzelnen
Vulkanisierpressen in der Höhe verstellbar ist. Damit der Bediener beim
Verstellen des Vorbaus 16 nicht soviel Kraft aufwenden muß, wird der
Vorbau mittels einer Schraubenfeder 50 am Hauptbau 14 gehalten, die
zumindest einen Teil des Eigengewichtes des Vorbaus 16 trägt.
Nachdem die Vorrichtung 10 in die Vulkanisierpresse 12 eingefahren ist,
wird das Hauptteil 40 vorsichtig soweit heruntergefahren, daß der Vorbau
16 zwischen dem Hauptteil 40 und dem Unterteil 42 eingeklemmt ist.
Hierdurch entsteht ein schalldichter Raum, in dem die Reinigung der
Vulkanisierform erfolgen kann, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.
Der Industrieroboter 22 hat einen um sechs Achsen schwenkbaren Roboter
arm 20, an dessem distalen Ende ein äußeres Glied 34 angebracht ist. Am
distalen Ende des Gliedes 34 ist quer zu diesem die Trockeneisdüse 36
angebracht, an der auch die zur Trockeneismaschine 28 führenden Ver
sorgungsschläuche 30 und 32 befestigt sind. Darüber hinaus ist am Glied
34 eine Verstellvorrichtung 52 befestigt, mittels der der Winkel zwischen
der Trockeneisdüse 36 und dem Glied 34 verstellbar ist, wie in den Fig.
3 bis 6 dargestellt ist.
Die Verstellvorrichtung 52 umfaßt einen ersten, kurzen Zylinder 54 und
einen zweiten, langen Zylinder 56, die pneumatisch gesteuert werden.
Durch diesen kurzen Zylinder 54 und den langen Zylinder 56 kann die
Trockeneisdüse 36 in vier verschiedenen Stellungen gehalten werden, die
jeweils in den Fig. 3 bis 6 abgebildet sind. In Fig. 3 sind beide Zylinder
54, 56 eingefahren, in Fig. 4 ist nur der lange Zylinder 56 und in Fig. 5
nur der kurze Zylinder 54 eingefahren, während in Fig. 6 beide Zylinder
54, 56 ausgefahren sind.
Zum Reinigen des Hauptteiles 40 der Vulkanisierform 38 wird das Glied 34
des Roboterarmes 20 mit seiner Längsachse auf die Mittelachse der
Vulkanisierform 38 gebracht und in dieser Position gehalten. Nun zeigt die
Trockeneisdüse 36 auf die vertikale Innenfläche des Hauptteiles 40 und
durch rotieren des Gliedes 34 wird die Trockeneisdüse 36 über den gesam
ten Umfang des Hauptteiles 40 verschwenkt und kann somit den Bereich
des Hauptteiles 40 mit Trockeneis reinigen, auf den der Trockeneisstrahl
trifft. Nachdem dieser Bereich gereinigt ist, wird die Trockeneisdüse
verstellt, um den nächsten Bereich zu reinigen. Dabei kann entweder das
Glied 34 vertikal verfahren werden oder aber der Winkel der Trockeneisdüse
36 wird über die Verstellvorrichtung 52 verstellt. Gegebenenfalls werden
auch beide Maßnahmen gleichzeitig ergriffen. Auf diese Art und Weise wird
nach und nach das gesamte Hauptteil 40 durch das Trockeneis gereinigt.
Die im Einzelfall erforderlichen Stellungen der Trockeneisdüse 36, des
Gliedes 34 und/oder des Roboterarms 20 werden in einem elektronischen
Datenspeicher gespeichert, so daß die Reinigung der einzelnen Vulkanisier
formen 38 vollautomatisch ablaufen kann.
Es hat sich herausgestellt, daß eine Einstellbarkeit der Trockeneisdüse 36
mit vier Winkeln ausreichend ist, um sämtliche relevanten Flächen einer
Vulkanisierform für Auto- oder LKW-Reifen zu reinigen, wobei der Winkel
gemäß Fig. 3 zirka 70°, der Winkel gemäß Fig. 4 zirka 97°, der Winkel
gemäß Fig. 5 zirka 130° und der Winkel gemäß Fig. 6 zirka 154°
beträgt.
Um beim Rotieren der Trockeneisdüse 36 um das Glied 34 keinen Drall in
den Versorgungsschläuchen 30, 32 zu erzeugen, ist in den Versorgungs
schläuchen 30, 32 jeweils ein Drallgelenk 58 vorgesehen, so daß die
jeweiligen Abschnitte der Versorgungsschläuche 30, 32 relativ zueinander
rotierbar sind. Hierdurch kann ein etwaiges Verdrehen des Versorgungs
schlauches 30, 32 ausgeglichen werden.
Wie in Fig. 7 dargestellt ist, kann der Roboterarm 20 auch Spezialposi
tionen einnehmen, um schwierige Stellen zu reinigen. Dies kann wahlweise
manuell oder elektronisch gesteuert erfolgen.
10
Vorrichtung zum Reinigen einer Vulkanisierform mittels Trockeneis
12
Vulkanisierpresse
14
Hauptbau
16
Vorbau
18
Schallschutzvorrichtung
20
Roboterarm
22
Industrieroboter
24
Rad
26
Traggestell
28
Trockeneismaschine
30
Versorgungsschlauch
32
Versorgungsschlauch
34
Glied
36
Trockeneisdüse
38
Vulkanisierform
40
Hauptteil
42
Unterteil
44
Pressentisch
46
Anschlag
48
Trapezspindel
50
Schraubenfeder
52
Verstellvorrichtung
54
kurzer Zylinder
56
langer Zylinder
58
Drallgelenk
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Reinigen einer Vulkanisierform mittels Trockeneis mit
einer in die Vulkanisierform (38) einbringbaren Trockeneisdüse (36),
die an eine Trockeneismaschine (28) anschließbar ist und mit einer an
der Vulkanisierform (38) anlegbaren Schallschutzvorrichtung (18),
gekennzeichnet durch
einen Industrieroboter (22) mit mindestens einem Roboterarm (20), an
dessen distalem Ende die Trockeneisdüse (36) derart angebracht ist,
daß die Trockeneisdüse (36) durch den Industrieroboter (22) in die
Vulkanisierform (38) einführbar und in ihr bewegbar ist, wobei die
Schallschutzvorrichtung (18) zumindest den Roboterarm (20) derart
umschließt, daß der Robotorarm (20) in ihr bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Industrieroboter (22) sechs bewegliche Achsen aufweist.
3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine am Roboterarm (20) angebrachte, hydraulisch, pneumatisch oder
elektrisch angetriebene Verstelleinrichtung (52) zum Verstellen der
Trockeneisdüse (36).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstelleinrichtung (52) eine kurzen (54) und einen langen
Zylinder (56) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Trockeneisdüse (36) ein ein Drallgelenk (58) aufweisender
Versorgungsschlauch (30, 32) angeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzvorrichtung (18) den gesamten Industrieroboter
(22) umschließt.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ein Räder (24) aufweisendes Traggestell (26), auf dem der
Industrieroboter (22) und die Schallschutzvorrichtung (18) angeordnet
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
einen am Traggestell und/oder an der Schallschutzvorrichtung (18)
angebrachten Anschlag (46) zum passgenauen An- oder Aufliegen der
Vorrichtung (10) am Pressentisch (44).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Räder (24) mit mindestens einer Verstellspindel, insbesondere
einer Trapezspindel (48) wirkverbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schallschutzvorrichtung (18) einen an der Vulkanisierform (38)
anlegbaren Vorbau (16) und einen den gesamten Industrieroboter (22)
aufnehmenden Hauptbau (14) aufweist, wobei der Vorbau (16)
vertikal verschiebbar am Hauptbau (14) gehalten ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorbau (16) federbelastet am Hauptbau (14) gehalten ist.
12. Verfahren zum Reinigen einer Vulkanisierform mittels Trockeneis,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vulkanisierform (38) gereinigt wird, solange sie noch warm
oder heiß ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998130397 DE19830397A1 (de) | 1998-07-08 | 1998-07-08 | Vorrichtung und Verfahren zum Reinigen von Vulkanisierformen |
PCT/DE1999/002089 WO2000002709A1 (de) | 1998-07-08 | 1999-07-06 | Vorrichtung zum reinigen einer vulkanisierform mittels trockeneis |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998130397 DE19830397A1 (de) | 1998-07-08 | 1998-07-08 | Vorrichtung und Verfahren zum Reinigen von Vulkanisierformen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19830397A1 true DE19830397A1 (de) | 2000-01-20 |
Family
ID=7873269
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998130397 Withdrawn DE19830397A1 (de) | 1998-07-08 | 1998-07-08 | Vorrichtung und Verfahren zum Reinigen von Vulkanisierformen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19830397A1 (de) |
WO (1) | WO2000002709A1 (de) |
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