DE19829928C2

DE19829928C2 - Monofile Kunstfaser und deren Verwendung

Info

Publication number: DE19829928C2
Application number: DE1998129928
Authority: DE
Inventors: Hans Hinterkeuser
Original assignee: Hahl Filaments & Co KG GmbH
Current assignee: HAHL MONOFIL GMBH, 89597 MUNDERKINGEN, DE
Priority date: 1998-07-04
Filing date: 1998-07-04
Publication date: 2003-12-11
Anticipated expiration: 2018-07-05
Also published as: DE19829928A1

Description

Die Erfindung betrifft monofile Kunstfasern auf Polyamidba sis.

Monofile Kunstfasern aus Polyamid, insbesondere aus Polyamid 6 und Polyamid 66, sind bekannt (z. B. Hansjüngen Saechtling: Kunststofftaschenbuch, 22. Ausgabe 1983, Seite 286 ff., Carl Hanser-Verlag, München). Diese Monofile werden beispielswei se zur Herstellung von Bürsten und zur Produktion von Gewe ben sowie Sieben für Papiermaschinen eingesetzt. Da derarti ge Monofile im Einsatz insbesondere stark mechanisch und chemisch beansprucht werden, besteht das Bestreben, derarti ge Kunstfasern auf Polyamidbasis im Hinblick auf ihre mecha nischen und chemischen Eigenschaften zu verbessern.

Zu diesem Zweck ist eine monofile Kunstfaser aus Polyamid und Polypropylen bekannt geworden (EP 0 658 640 A1), die deutlich bessere Eigenschaften aufweist als reine Kunstfa sern aus Polyamid. So wird insbesondere die Wasseraufnahme verringert und die chemische Beständigkeit erhöht. Darüber hinaus wird vor allem die mechanische Steifheit, sowohl trocken als auch naß, vergrößert und eine höhere Bürsten standzeit bei hoher Beanspruchung erreicht. Es hat sich je doch herausgestellt, daß auch eine derartige monofile Kunst faser, insbesondere im Hinblick auf den Einsatz zur Herstellung von Geweben für Papiermaschinenbespannungen, noch ver besserungswürdig ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kunstfaser auf Polyamid basis anzugeben, welche gegenüber Kunstfasern aus reinem Po lyamid bessere Eigenschaften hinsichtlich der Abriebfestig keit und Formstabilität aufweist, gleichwohl aber ausrei chend flexibel ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer monofilen Kunstfaser der eingangs bezeichneten Art durch eine Mischung aus Polyamid und Polyurethan gelöst.

Es wurde überraschend gefunden, daß durch die Beimischung von 1 bis 10% Polyurethan ad 100% Polyamid Kunstfasern aus Polyamid in vielen Eigenschaften deutlich verbessert werden können. So bewirkt die Beimischung von Polyurethan eine Er höhung der Flexibilität des Monofils und damit ebenso des daraus gebildeten fertigen Gewebes. Dadurch lassen sich grö ßere Gewebe aufgrund der höheren Geschmeidigkeit besser in die einzelnen, mit umlaufenden Walzen bestückten Papierma schinensektoren einziehen. Ferner hat sich herausgestellt, daß der Abrieb, der aufgrund des Kontaktes zwischen dem Ge webe und den Antriebswalzen in der Papiermaschine entsteht, wesentlich reduziert wird.

Darüber hinaus hat sich herausgestellt, daß beim Nadel prozeß, z. B. bei der Herstellung eines Naßfilzes, durch den Zusatz von Polyurethan das Spleißen des Monofils verhindert werden kann. Bei einem derartigen Nadelprozeß ist es nämlich an sich unvermeidbar, daß eine Anzahl von im Gewebe sich be findenden Monofilen durch die einfahrenden Nadeln beschädigt wird. Weiterhin hat sich herausgestellt, daß mit einem Gewe be aus einer erfindungsgemäßen monofilen Kunstfaser eine we sentlich bessere Lärmdämpfung auf der Papiermaschine er reichbar ist.

Eine erfindungsgemäße monofile Kunstfaser läßt sich nach dem üblichen Extrusionsspinnverfahren herstellen. Rohstoff-Troc kenlufttrockner sorgen dabei vorab dafür, daß das Rohstoff gemisch, welches dem Extruder zugeführt wird, nicht einen zu hohen Feuchtigkeitsgehalt aufweist. Als Extruder kommen so wohl Ein- wie auch Doppelschnecken mit und ohne Entgasung zum Einsatz. Alle übrigen Anlagenteile entsprechen den für die Standardmonofilherstellung notwendigen technischen Be dingungen.

Als Polyamide können beispielsweise Polyamid 6 und/oder Po lyamid 66 und/oder Polyamid 610 und/oder Polyamid 612 einge setzt werden.

Besonders bevorzugt eignet sich die erfindungsgemäße monofile Kunstfaser zur Herstellung von Geweben oder Sieben, ins besondere für Papiermaschinenbespannungen. Diese Papierma schinenbespannungen lassen sich innerhalb der Papiermaschine sowohl in der Siebpartie als auch in der Preßpartie als auch in der Trockenpartie einsetzen.

Die Erfindung ist nachstehend anhand von Ausführungsbeispie len näher erläutert:

Beispiel 1

Es wurde zunächst eine dem Stand der Technik entsprechende Kunstfaser aus reinem Polyamid 6 untersucht, und zwar mit einem Fadendurchmesser von 0,2 mm. Dieser Fadendurchmesser wurde deshalb untersucht, da im Naßfilzbereich bei Papier maschinen ein solcher Fadendurchmesser häufig verwendet wird. Diese Kunstfaser wird nachfolgend als Kunstfaser I bezeichnet.

Beispiel 2

Demgegenüber wurde eine erfindungsgemäße monofile Kunstfaser mit folgender Zusammensetzung untersucht: 90% Polyamid 10% Polyurethan, diese Faser wird nachfolgend als Kunst faser II bezeichnet. Sie wies ebenfalls einen Durchmesser von 0,2 mm auf.

Beide Kunstfasern wurden zunächst einer physikalischen Prü fung unterzogen. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 1 dargestellt:

Tabelle 1 (Physikalische Prüfung)

Erkennbar läßt sich gegenüber bekannten Kunstfasern aus Polaymid (Kunstfaser I) durch die erfindungsgemäße Kunst faser II die Steifheit wesentlich, nämlich im Mittel um 15% reduzieren.

Darüber hinaus wurde eine Scheuerprüfung (trocken) einmal bei konstanter Drehzahl und einmal bei konstanter Zeit durchgeführt, die Ergebnisse sind in den Tabellen 2 und 3 dargestellt.

Tabelle 2 (Scheuerprüfung (trocken)-Drehzahl konstant)

Tabelle 3 (Scheuerprüfung (trocken)-Zeit konstant)

Aus den Tabellen 2 und 3 läßt sich deutlich erkennen, daß gegenüber bekannten Kunstfasern aus Polyamid sich mit einer erfindungsgemäßen Kunstfaser der Abrieb erheblich, nämlich um mindestens 50% reduzieren läßt.

Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Aus führungsbeispiele beschränkt. So ist insbesondere auch eine Kunstfaser auf Polyamid 66-Basis mit Polyurethanzusatz ge eignet oder andere Polyamide in Verbindung mit Polyurethan.

Claims

1. Monofile Kunstfaser auf Polyamidbasis, bestehend aus einer Mischung aus Polyamid und Polyurethan mit 1-10% Poly urethan und ad 100% Polyamid.

2. Monofile Kunstfaser nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Einsatz von Polyamid 6 und/oder Polyamid 66 und/oder Polyamid 610 und/oder Polyamid 612.

3. Verwendung einer monofilen Kunstfaser nach Anspruch 1 oder 2, in Geweben oder Sieben, insbesondere für Papiermaschinenbe spannungen.