DE19829880A1 - CNC-gesteuerte Zahnradbearbeitungsmaschine und dafür geeignete kegelige Schleif- oder Honschnecke - Google Patents
CNC-gesteuerte Zahnradbearbeitungsmaschine und dafür geeignete kegelige Schleif- oder HonschneckeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine CNC-gesteuerte Zahnradbearbeitungs
maschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Art. Außerdem betrifft die Erfindung eine dafür geeignete kege
lige Schleif- oder Honschnecke.
Eine solche CNC-gesteuerte Maschine ist aus der DE 196 46 189 A1
bekannt, auf die weiter unten noch näher eingegangen wird.
Zur kontinuierlich teilenden Bearbeitung der Zahnflanken von
Spiralkegelrädern gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Ver
fahren, von denen das eine, das sog. Palloid-Verfahren, mit ei
nem kegeligen Fräser arbeitet, der in Zahnlängsrichtung eine
verlängerte Evolvente erzeugt, wogegen das andere mit einem
Stirnmesserkopf arbeitet, der eine verlängerte Epizykloide in
Zahnlängsrichtung schneidet. Die folgende zusammenfassende Er
läuterung hierzu findet sich in dem Aufsatz "Herstellung und
Kontrolle konischer Zahnräder", R. Seybold, TZ für praktische
Metallbearbeitung 60 (1966) Heft 11, S. 6. Bei der Herstellung
von Palloid-Kegelrädern, also den mit einem kegeligen Werkzeug
gefertigten Kegelrädern, verschrauben sich der zu verzahnende
Radkörper und das kegelschneckenförmige Werkzeug beim Verzahnen
wie Kegelschnecke und Kegelrad. Der Kegelfräser kommt hierbei
auf einer kreisförmig gekrümmten Bahn mit dem zu verzahnenden
Radkörper in Eingriff. Der Fräser ist derart eingestellt, daß
sein eines Ende weiter vom Mittelpunkt entfernt liegt als sein
anderes Ende. Demzufolge beschreibt die erzeugende Mantellinie
des Fräsers bei einer Schwenkbewegung um die Kegelspitze des zu
erzeugenden Kegelrades eine kreisringförmige Fläche, deren
Breite zum wenigsten der Zahnbreite des herzustellenden Rades
entsprechen muß. Der Fräser verkörpert in seiner Bahn eine
Planverzahnung, also Zähne des Planrades. Im Vergleich zur Her
stellung von Stirnrädern, wobei einem jeden Fräserzahn eine be
stimmte Strecke des Zahnprofils zur Bearbeitung zugewiesen ist,
hat bei der Herstellung von Palloid-Spiralkegelrädern jeder
Fräserzahn auf einem Teil der Zahnlänge das Profil vom Zahnkopf
bis zum Zahnfuß allein zu bearbeiten, indem er es durch Hüll
schnitte einhüllt. Die Längsballigkeit der Zähne wird dadurch
erzeugt, daß entweder der Fräser keine geradlinige, sondern
eine hohle Mantellinie hat, oder daß der Fräser aus einer exak
ten Planradanlage herausgeschwenkt wird. Bei der letzten Me
thode kann der Ballen stufenlos eingestellt werden. Soweit aus
dem Aufsatz von R. Seybold.
Das Palloid-Verzahnverfahren basiert auf Arbeiten der Erfinder
Schicht und Preis aus der Zeit zwischen 1913 und 1921, die im
Dezember 1921 schließlich ein Patent anmeldeten zur einfachen
Herstellung von Spiralkegelrädern mit Hilfe eines schneckenför
migen Wälzfräsers (DE-Patent Nr. 449 921). Ab 1923 wurden dann
von der Firma Klingelnberg die ersten Palloid-Verzahnmaschinen
gebaut. Seit Anfang der 30er Jahre hatte sich die Klingelnberg-
Palloid-Verzahnung zu einem erfolgreichen Verzahnsystem entwickelt.
Anfang der 60er Jahre stieß das Palloid-Verfahren auf
grund der maschinenbaulichen Voraussetzungen an wirtschaftliche
grenzen. Ein wesentlicher Schwachpunkt war, daß die rein me
chanisch gesteuerten Maschinen mit ihren langen Getrie
besträngen keine entscheidenden Drehzahlsteigerungen des Werk
zeuges mehr zuließen. Der kegelige Palloid-Wälzfräser stellt
durch seine starke Durchmesseränderung hohe Anforderungen an
die verfügbaren Fräserdrehzahlspektren. So arbeiteten die alten
Palloid-Verzahnmaschinen bei 150 Umdrehungen pro Minute mit ei
ner daraus resultierenden Schnittgeschwindigkeit von maximal
ca. 20 bis 30 m/min am kleinen Fräserdurchmesser. Diese
Schnittgeschwindigkeiten wäre für eine optimale Nutzung der
Leistungsmöglichkeiten der heutigen HSS-Werkzeugmaterialien in
Verbindung mit moderner Beschichtungstechnologie unzureichend.
Weiter waren den statischen und vornehmlich den dynamischen
Steifigkeiten durch die komplexen Getriebestränge Grenzen ge
setzt. Diese Gründe führten seinerzeit schließlich zur Ablösung
des Palloid-Spiralkegelrad-Verzahnverfahrens durch die lei
stungsfähigeren Messerkopfverfahren.
Das Palloid-Spiralkegelrad-Verzahnverfahren hat sich aber nicht
ganz vom Anwendermarkt verdrängen lassen. Trotz einer kostenin
tensiven und daher nicht sehr wirtschaftlichen Fertigung auf
mechanisch gesteuerten Verzahnmaschinen werden Palloid-Radsätze
aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften nämlich nach wie
vor eingesetzt, vornehmlich für zahnbruchgefährdete Zwecke.
Anwendungsschwerpunkte der Palloid-Verzahnung liegen heute im
allgemeinen Getriebebau, im Serienautomobilbau für extrem lei
stungsstarke Antriebsaggregate, im Rennwagen- und Motorradbau.
Die Palloid-Spiralverzahnung konnte sich für diese Einsatzfälle
behaupten, da sie selbst bei großen, lastbedingten Achsverlage
rungen extrem gute Laufeigenschaften erreicht.
Im Vergleich mit Radsätzen, die nach anderen Verzahnverfahren
gefertigt werden, reagieren Palloid-Radsätze am unempfindlich
sten gegen Verlagerung. Selbst bei hohen Belastungen werden un
ter diesen Bedingungen eine hervorragende Laufruhe und eine
hohe Lebensdauer erreicht. Diese guten Eigenschaften sind im
Erzeugungsprinzip begründet, das, wie oben beschrieben, zu ei
ner evolventischen Zahnlängskurve führt. Daneben bewirkt diese
Evolventenform, daß Palloid-Verzahnungen im Zahngrund eine kon
stante Weite haben und daher mit relativ größeren Fußrundungs
radien gefertigt werden können als Verzahnungen mit sich än
dernden Zahngrundweiten, was natürlich positive Auswirkungen
auf die Bruchfestigkeit des Radsatzes hat. Außerdem ermöglicht
die Kombination von kontinuierlichem Teilverfahren und einem
eingängigen Palloid-Wälzfräser eine sehr gute Teilungsgenauig
keit selbst bei leistungsstarken Verzahnprozessen, was nicht
ausschließt, daß auch mehrgängige Werkzeuge für die Palloid-
Verzahnung eingesetzt werden. Zusammenfassend sind die hohe
Verlagerungsunempfindlichkeit, die größere Zahnfußfestigkeit
und die hohe Teilungsqualität Garant für eine extreme Laufruhe
und Lebensdauer. Die mit dem kegeligen Fräser kontinuierlich
erzeugten Palloid-Spiralkegelräder haben somit bedeutsame Vor
teile gegenüber mit einem Stirnmesserkopf kontinuierlich er
zeugten Spiralkegelrädern.
Der Einsatz der Palloid-Wälzfräser auf neu entwickelten CNC-ge
steuerten Wälzfräsmaschinen bietet im Vergleich zu den alten
Palloid-Verzahnmaschinen jetzt wieder die Möglichkeit, Palloid-
Spiralkegelräder wirtschaftlich herzustellen.
Durch die moderne CNC-Technik sind die Grenzen der mechanischen
Maschinen heute nicht mehr gültig. Es können Fräserdrehzahlen
deutlich oberhalb der früher wirksamen Grenzen eingestellt wer
den. Durch die Realisierung eines elektronischen Getriebes sind
die Getriebestränge zudem extrem kurz, wodurch die gesamte Ma
schine sehr steif geworden ist.
Bei einer von der Anmelderin unter der Bezeichnung KNC 25P ent
wickelten CNC-gesteuerten Wälzfräsmaschine für Palloid-Spiral
kegelräder arbeiten drei simultane elektronische Arbeitsachsen
in einem fest gekoppelten Ablauf, und sechs zusätzliche, durch
Präzisionsinkrementalgeber gesteuerte Positionierachsen stellen
eine hohe Wiederholgenauigkeit bei der Einstellung der
Verzahnmaschine sicher. Bei dieser Maschine lassen sich
Fräserdrehzahlen von bis zu 600 Umdrehungen pro Minute erzie
len. Diese Maschine ist im September 1997 bei der Anmelderin in
Hückeswagen auf einem Kegelrad-Workshop für Kunden vorgestellt
worden. Bei diesem Workshop ist eine Dokumentation unter dem
Titel "Palloid-Spiralkegelrad-Wälzfräsmaschine Klingelnberg KNC
25 P" verteilt worden, auf die bezüglich weiterer Einzelheiten
über diese Maschine verwiesen wird.
Daneben entwickelte die Anmelderin eine neue Spiralkegelrad-
Wälzfräsmaschine, Modell C22/C28, die ebenfalls auf dem Kegel
rad-Workshop vorgestellt worden ist. Es handelt sich um eine
CNC-gesteuerte Maschine, die der aus der eingangs erwähnten DE 196 46 189 A1
bekannten Maschine entspricht. Diese Maschine ist
insbesondere für die Trockenbearbeitung von Zahnrädern mit
Hartmetall-Werkzeugen entwickelt worden. Diese Maschine arbei
tet mit einem Messerkopf. Der Späneförderer ist direkt unter
halb des Arbeitsraums angeordnet. Die bei dieser Maschine ge
wählte Schrägbettanordnung ermöglicht dieses Konzept (vgl. den
Klingelnberg/Oerlikon Firmenprospekt "Oerlikon C22/C28 DER EINSTIEG
IN EIN NEUES VERZAHNUNGSZEITALTER", veröffentlicht Januar
1998, Seite 5, Bild 2, und Seite 11, Bild 9).
Die vorgenannte Maschine bietet gegenüber allen bekannten me
chanischen Kegelradverzahnmaschinen und dem Modell KNC 25 P den
Vorteil, daß sie keine Wälztrommel mehr hat und dadurch statt
neun gesteuerten Achsen nur sechs gesteuerte Achsen aufweist,
nämlich sechs simultan arbeitende, elektronisch gekoppelte Ach
sen, und zwar drei Linear- und drei Rotationsachsen. Trotzdem
ermöglicht es die CNC-Steuerung dieser Maschine, daß die Rela
tivbewegung zwischen Werkzeug und Werkstück genau die gleiche
ist, als ob die Maschine eine Wälztrommel hätte.
Es stellte sich daher für die Anmelderin die Frage, ob sich
dieses neuere Maschinenkonzept überhaupt auf das Palloid-Ver
zahnverfahren übertragen läßt, bei dem statt eines Messerkopfes
ein kegeliger Wälzfräser eingesetzt wird. Diese Maschine müßte
zumindest die gleichen Vorzüge besitzen wie das Modell KNC 25
P, wenn nicht noch weitere Vorteile.
Eine solche Entwicklung ergäbe aber nur einen Sinn, wenn
gleichzeitig eine zweite Aufgabe gelöst wird. Das Problem bei
allen mit Palloid-Verzahnung hergestellten Zahnrädern besteht
nämlich darin, daß es bislang kein kontinuierlich teilendes
Schleifverfahren für die Hartfeinbearbeitung gibt. Die auf den
oben beschriebenen Maschinen hergestellten Palloid-Spiralkegel
räder werden nämlich gehärtet, wobei sich ein sog. Härteverzug
nicht vermeiden läßt. Deshalb müssen die gehärteten Zahnräder
anschließend einer Hartfeinbearbeitung unterzogen werden. Dazu
lassen sich entsprechend bestückte Messerköpfe einsetzen, mit
tels welchen die Hartfeinbearbeitung durch Schälwälzfräsen er
folgt. Nachteilig ist dabei, daß die bei dem Palloid-Verzahn
verfahren in Zahnlängsrichtung erzeugte Evolvente bei der Hart
feinbearbeitung mittels Messerkopf in eine Epizykloidenform
(kontinuierliches Teilverfahren) oder in eine Kreisbogenform
(Einzelteilverfahren) verwandelt wird, so daß die Vorteile der
Palloid-Verzahnung teilweise verlorengehen. Für die Hartfeinbe
arbeitung lassen sich auch Topfschleifscheiben einsetzen, die
aber ebenfalls eine Kreisbogenform an den Kegelradflanken er
zeugen. Ein bekanntes nichtkontinuierlich teilendes Verfahren,
mit dem sich die Evolventenform der Palloid-Verzahnung zumin
dest teilweise erhalten ließe, ist das sogenannte "Flared-Cup-Ver
fahren". Eine kegelige Topfscheibe, die die Kegelradflanke
in Höhenrichtung linienförmig berührt, kann in Zahnlängsrich
tung nahezu beliebig geführt werden, also auch entlang einer
evolventischen Zahnlängsform. Bei diesem Verfahren müssen aber
alle Palloid-Zahnflanken nacheinander abgefahren und gleichzei
tig gewälzt werden, was lange dauert, von der Maschinensteue
rung her sehr aufwendig und daher teuer ist.
Aus der DE-PS 662 162 ist zwar auch ein kontinuierlich teilen
des Verfahren zur Bearbeitung der Zahnflanken von Kegelrädern
mit längs gekrümmten Zähnen mittels schraubenförmigen Werkzeu
ges bekannt, bei dem das Werkzeug entweder ein Schneckenfräser
oder eine Schleifschnecke sein kann, dieses bekannte Verfahren
ist mit den angegebenen Merkmalen und mit der zur Durchführung
des Verfahrens vorgesehenen Maschine jedoch nur mittels Schnecken
fräser zur Herstellung von Kegelrädern realistisch durch
führbar. Für den Einsatz einer Schleifschnecke statt eines
Schneckenfräsers wäre die erreichbare Drehgeschwindigkeit zum
Erzielen einer ausreichenden Schleifgeschwindigkeit für eine
Hartfeinbearbeitung zu niedrig. Daher war versucht worden, eine
ähnliche Lösung wie bei Zylinderrädern zu finden. Um dort die
erforderliche Schleifgeschwindigkeit zu erreichen, wird beim
kontinuierlichen Verfahren eine zylindrische Schleifschnecke
eingesetzt, die gegenüber dem entsprechenden zylindrischen
Wälzfräser einen mehrfach größeren Durchmesser hat. Diese Mög
lichkeit läßt sich aber nicht auf Spiralkegelräger übertragen,
weil die längsgekrümmten Zähne von größeren Werkzeugdurchmes
sern als dem des Palloidfräsers zerstört würden. Das bekannte
Verfahren ließe sich also allenfalls zum Vorverzahnen von Ke
gelrädern mittels Schleifschnecke einsetzen, nicht aber zur
Hartfeinbearbeitung einer bereits vorhandenen Verzahnung durch
Schleifen mittels Schleifschnecke.
Gleiches gilt für die auf dem oben erwähnten Kegelrad-Workshop
vorgestellte Maschine Modell KNC 25P.
Andererseits kann die aus der oben beschriebenen DE 196 46 189 A1
bekannte Maschine mit sechs Achsen zwar universell zum Frä
sen mit einem Messerkopf eingesetzt werden, auch zum Hartfein
bearbeiten mit einem Messerkopf, nicht jedoch zum kontinuier
lich teilenden Fräsen oder gar Schleifen einer Palloid-Verzah
nung.
Alle bekannten Palloid-Maschinen weisen somit den Nachteil auf,
daß zwar eine Palloid-Verzahnung mit evolventischen Zahnlängs
flanken herstellbar ist, daß dieser Vorteil jedoch durch die
bislang möglichen Hartfeinbearbeitungsverfahren wieder besei
tigt wird, weil es bislang kein kontinuierlich teilendes
Schleifverfahren gibt. Denn auch die aus der DE-PS 662 162 be
kannte Maschine kann zwar eine Palloid-Verzahnung aus einem un
gehärteten Rohling kontinuierlich teilend fräsen oder eventuell
schleifen, eine solche Verzahnung nach dem Härten jedoch nicht
durch Schleifen hartfeinbearbeiten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine CNC-gesteuerte Zahnradbear
beitungsmaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ange
gebenen Art zu schaffen, auf der sich die Zahnflanken von Spi
ralkegelrädern kontinuierlich teilend hartfeinbearbeiten las
sen. Außerdem soll durch die Erfindung eine kegelige Schleif
schnecke für eine Maschine der vorgenannten Art geschaffen wer
den.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die CNC-gesteuerte Ke
gelradbearbeitungsmaschine mit den im Patentanspruch 1 angege
benen Merkmalen gelöst.
Die Ausbildung des schneckenförmigen Werkzeuges als kegelige
Schleifschnecke oder Honschnecke zur Hartfeinbearbeitung von in
Längsrichtung evolventisch gekrümmten Zähnen ermöglicht es, auf
einer Maschine ein und desselben Typs eine Palloid-Verzahnung
durch kontinuierliches Fräsen herzustellen und diese Verzahnung
nach dem Härten durch kontinuierliches Schleifen mittels einer
kegeligen Schleifschnecke hartfeinzubearbeiten. Dadurch lassen
sich Palloid-Spiralkegelräder einerseits wirtschaftlich her
stellen und andererseits ergibt sich der Vorteil, daß die evol
ventisch gekrümmten Zahnlängsflanken nicht durch das Hartfein
bearbeiten beseitigt werden, sondern ihre evolventische Krüm
mung behalten, ohne daß von einem langwierigen Schleifverfahren
wie dem Flared-Cup-Verfahren Gebrauch gemacht werden muß. Die
Schleifschnecke oder auch Honschnecke hat entgegen allen frühe
ren Bemühungen im wesentlichen dieselbe Form und Größe wie der
palloid-Wälzfräser. Die wesentlich höheren Drehzahlen von etwa
16000 Umdrehungen pro Minute, die bei gleicher Werkzeuggröße
der Schleifvorgang gegenüber dem Fräsvorgang erfordert, lassen
sich auf der neuen CNC-gesteuerten Kegelradbearbeitungsmaschine
nur erreichen, weil entsprechend ausgebildete Antriebe vorgese
hen sind. Die Erfindung bietet somit die Möglichkeit eines Pal
loid-Schleifverfahrens, das vor 50 Jahren zwar bereits ange
dacht worden ist, wie die oben beschriebene DE-PS 662 162
zeigt, für das es bislang aber keine Realisierungsmöglichkeit
gab. Erst der Übergang von der Neun-Achsen-Maschine (Modell KNC
25 P) auf die Sechs-Achsen-Maschine, der Einsatz einer lei
stungsfähigen CNC-Steuerung, die auch bei den hohen Drehzahlen
noch die elektronische Kopplung der sechs simultan arbeitenden
Achsen gewährleistet, und schließlich der Einsatz einer kegeli
gen Schleifschnecke oder Honschnecke als schneckenförmiges
Werkzeug haben es ermöglicht, die Vorteile der Palloid-Ver
zahnung bei der Hartfeinbearbeitung aufrechtzuerhalten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und eine kegelige
Schleif- oder Honschnecke für die Maschine nach der Erfindung
bilden die Gegenstände der Unteransprüche.
Wenn die Maschine in weiterer Ausgestaltung der Erfindung einen
Werkzeug- und einen Werkstückantrieb hat, die beide für hohe
Drehzahlen ausgelegt sind, läßt sich die optimale Schleifge
schwindigkeit bzw. Hongeschwindigkeit an den Zahnflanken
erreichen. Dazu haben die Antriebe vorzugsweise sehr kurze Ge
triebestrange in Verbindung mit statisch und dynamisch steifen
Maschinenkomponenten, oder es sind Direktantriebe, bei denen
der Motor direkt mit der Werkzeugspindel beziehungsweise Werk
stückspindel verbunden ist. Diese Spindeln sind natürlich mit
entsprechenden Hochgeschwindigkeitslagern versehen. Mit solchen
Antrieben lassen sich auch noch bei kleinen, vorzugsweise ein
gängigen Schleifschnecken Schnittgeschwindigkeiten von über 25
m/s erreichen. Darüber hinaus erlaubt es die vorgesehene CNC-Steu
erung der Maschine, während des Schleifprozesses die Dreh
zahl des kegeligen Werkzeugs von seinem großen zum kleinen
Durchmesser hin so zu steigern, daß immer der momentan aktive
Durchmesserbereich die vorgegebene Schnittgeschwindigkeit ein
hält.
Eine in weiterer Ausgestaltung der Erfindung geschaffene kege
lige Schleifschnecke für eine Maschine nach der Erfindung kann
abrichtbar oder nichtabrichtbar sein. Ihre Form ist dadurch ge
kennzeichnet, daß sich statt der einzelnen Zähne eines Palloid
fräsers ein oder mehrere vollständige Schneckengänge mit kon
stanter Steigung um einen kegeligen Grundkörper winden. Der
Querschnitt durch einen Schneckengang entspricht nahezu dem
Zahnprofil des Palloidfräsers. Die nichtabrichtbare Schleif
schnecke weist vorteilhafterweise einen Grundkörper mit abrasi
ver Beschichtung auf. Die Herstellung solcher Beschichtungen,
die vorzugsweise aus Diamant- oder CBN-Körnern gleicher Größe
in einer metallischen Bindung bestehen, gehört zum Stand der
Technik. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann statt ei
ner kegeligen Schleifschnecke auch eine abrichtbare kegelige
Honschnecke eingesetzt werden. Der Unterschied dieser beiden
Werkzeuge besteht hauptsächlich in der Körnung und Bindung so
wie der Zustellung auf das Werkstück im Prozeß, nicht dagegen
in der Geometrie, der Schnittgeschwindigkeit oder der Antriebs
drehzahl.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine CNC-gesteuerte Zahn
radbearbeitungsmaschine nach der Erfindung mit einem schnecken
förmigen Werkzeug in Form einer Schleifschnecke.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung den Grundaufbau
einer CNC-gesteuerten Maschine 2 zur Hartfeinbearbeitung durch
Schleifen oder Honen von Spiralkegelrädern mit in Zahnlängs
richtung evolventisch gekrümmten Flanken, und zwar in Ansicht
von der Bedienerseite aus. Auf einem Maschinenbett 4 ist ein
Maschinengehäuse 6 entlang einer geraden Koordinatenachse X ho
rizontal und linear geführt. Ein erster Schlitten 8 ist auf ei
ner Führung 16, die an einer Seitenfläche 10 des Maschinenge
häuses 6 angebracht ist, in einer geraden Koordinatenachse Z
mittels eines Spindeltriebs 17 in der Höhe verfahrbar. Die Füh
rung 16 dieses ersten Schlittens 8 und die Z-Achse sind gegen
die Vertikale geneigt. Durch diese Anordnung verjüngt sich das
Maschinengehäuse 6 mit zunehmendem Abstand von dem Maschinen
bett 4. Es hat unten einen entsprechend breiten Fuß 7. Auf dem
Maschinenbett 4 ist außerdem ein Werkstückspindelträger 14 mit
einem zweiten Schlitten 12 entlang einer geraden Koordi
natenachse Y, die zur X-Achse rechtwinkelig ist, auf einer Füh
rung 13 horizontal und linear geführt. Auf dem zweiten Schlit
ten 12 befindet sich eine Schwenkvorrichtung 22 mit vertikaler
Achse C.
Der erste Schlitten 8 trägt an seiner Stirnseite 18 eine fest
eingestellte Konsole 19, in der sich die Werkzeugspindel 20 mit
einem schneckenförmigen Werkzeug 21 befindet, hier beispiels
halber eine kegelige Schleifschnecke. Das Werkzeug 21 kann aber
auch, je nach gewünschter Art der Hartfeinbearbeitung, eine ke
gelige Honschnecke sein. An der Werkzeugspindel 20 ist das
Werkzeug 21 einseitig befestigt und um eine Achse A drehbar ge
lagert.
Durch den zweiten Schlitten 12 und durch die Schwenkvorrichtung
22 ist eine Werkstückspindel 23 auf dem Maschinenbett 4 hori
zontal geführt, linear verschiebbar und schwenkbar. Die
Schwenkvorrichtung 22 trägt die Werkstückspindel 23, die um
eine Achse B drehbar ist. Die Werkstückspindel 23 trägt ein
Werkstück 24 in Form eines Spiralkegelrades oder Ritzels, das
in Längsrichtung evolventisch gekrümmte Zahnflanken aufweist.
Die Schwenkvorrichtung 22 ist um die Achse C schwenkbar, um das
Werkstück 24 von der Beladeposition in eine Bearbeiteposition
zu schwenken und kleine Bewegungen während der Hartfeinbearbei
tung der Zahnflanken durchzuführen.
Während des Bearbeitungsprozesses rotiert das Werkzeug 21 um
die Achse A und das Werkstück 24 um die Achse B in einem von
der CNC-Steuerung vorgegebenen, nicht konstanten Verhältnis, im
wesentlichen aber reziprok zu ihren Zähnezahlen. Die vom
Grundaufbau der in der DE 196 46 189 A1 beschriebenen Maschine
her bekannte Schrägbettanordnung bietet bei der hier beschrie
benen Maschine zur Hartfeinbearbeitung dieselben Vorteile, näm
lich
- - Durch die enge Nebeneinanderanordnung des Maschinengehäu ses und des Werkstückspindelträgers ist bei der Maschine 2 eine optimale Aufteilung der Bewegungen auf Werkzeug- und Werkstückseite mit optimiertem Kraftfluß möglich. Dadurch läßt sich eine maximale Prozeßsteifigkeit erzielen, was für eine CNC-gesteuerte Maschine für die Hartfeinbearbei tung besonders bedeutsam ist, da die statische und dynami sche Steifigkeit der Maschine für die zu erreichende Ver zahnungsgenauigkeit so groß wie möglich sein muß.
- - Die Maschine 2 ist aufgrund des gezeigten Aufbaus sehr kompakt, und der eigentliche Arbeitsraum läßt sich durch entsprechende Wandungen, die in Fig. 1 der Übersichtlich keit wegen weggelassen sind, so abkapseln, daß eine inten sive Ölnebelkühlung der Schleifstelle möglich ist.
- - Eine Bedieneinheit 30 läßt sich an der Maschine 2 horizon tal verschiebbar so anordnen, daß ein ergonomischer Be trieb möglich ist.
Zu Beginn der Bearbeitung der Zahnflanken des Werkstückes 24
mit Hilfe des schneckenförmigen Werkzeuges 21 wird das Werk
stück um die Achse C in eine Bearbeitungsposition geschwenkt.
Das Werkzeug 21 wird über die horizontale Bewegung des Maschi
nengehäuses 6 in der X-Achse an das Werkstück 24 gefahren, wo
bei ein nicht näher dargestellter elektronischer Meßfühler si
cherstellt, daß die Zähne der Schleifschnecke bzw. Honschnecke
in die Lücken des vorverzahnten und gehärteten Werkstückes ein
fädeln. Im einfachsten Fall wird dann im Zusammenspiel des
zweiten Schlittens 12 und des ersten Schlittens 8 und der Dre
hung des Werkstückes 24 um die Achse B und des Werkzeuges 21 um
die Achse A eine Wälzbewegung erzeugt. Die nicht näher darge
stellte CNC-Steuerung bewirkt dabei, daß die sechs simultan ar
beitenden, elektronisch gekoppelten Achsen der Maschine 2, näm
lich die drei linearen Achsen X, Y und Z sowie die drei rotato
rischen Achsen A, B und C die erforderlichen Bewegungen für die
Hartfeinbearbeitung der Zahnflanken des aus einem Spiralkegel
rad bestehenden Werkstückes 24 im kontinuierlichen Teilverfah
ren ausführen. Dabei müssen aber nur die Rotationsachsen A und
B die hohen Drehzahlen erreichen, während die übrigen Achsen
relativ langsame Bewegungen ausführen.
Claims (6)
1. CNC-gesteuerte Maschine zur Bearbeitung der Zahnflanken
von Spiralkegelrädern im kontinuierlichen Teilverfahren
mit Hilfe eines schneckenförmigen Werkzeuges, wobei die
Maschine sechs simultan arbeitende, elektronisch gekop
pelte Achsen aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das schneckenförmige Werkzeug
zur Hartfeinbearbeitung von in Längsrichtung evolventisch
gekrümmten Zahnflanken als kegelige Schleifschnecke oder
Honschnecke ausgebildet ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Werk
zeug- und einen Werkstückantrieb, die beide für hohe Dreh
zahlen ausgelegt sind, mit denen optimale Schleifgeschwin
digkeiten bzw. Hongeschwindigkeiten an den Zahnflanken er
reichbar sind.
3. Kegelige Schleifschnecke für eine Maschine nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifschnecke
nicht abrichtbar ist.
4. Kegelige Schleifschnecke nach Anspruch 3, gekennzeichnet
durch einen Grundkörper mit abrasiver Beschichtung.
5. Kegelige Schleifschnecke für eine Maschine nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifschnecke
abrichtbar ist.
6. Kegelige Honschnecke für eine Maschine nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Honschnecke ab
richtbar ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE1998129880 DE19829880A1 (de) | 1998-07-04 | 1998-07-04 | CNC-gesteuerte Zahnradbearbeitungsmaschine und dafür geeignete kegelige Schleif- oder Honschnecke |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1998129880 Withdrawn DE19829880A1 (de) | 1998-07-04 | 1998-07-04 | CNC-gesteuerte Zahnradbearbeitungsmaschine und dafür geeignete kegelige Schleif- oder Honschnecke |
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DE (1) | DE19829880A1 (de) |
Cited By (10)
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