DE19828217A1 - Kraftfahrzeugsitz, insbesondere Rücksitz - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Sitzteil und einer Rückenlehne entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus GB 23 00 352 A ist ein Kraftfahrzeugsitz bekannt, bei dem die Rückenlehne um eine horizontale Achse am unteren Ende der Rückenlehne schwenkbar ist. Der Schwenkwinkel wird dabei durch eine Kupplungseinrichtung bestimmt, die es er­ laubt, die Rückenlehne in zwei verschiedenen Positionen ge­ genüber der Karosserie zu arretieren. Eine weitergehende Verstellmöglichkeit des Kraftfahrzeugsitzes ist nicht vor­ gesehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahr­ zeugsitz der als bekannt vorausgesetzten Art, insb. einen Rücksitz, in vielfältiger Weise verstellbar zu machen, wo­ bei die Rücklehnenneigung sowohl in Abhängigkeit von der Sitzlängsverstellung als auch unabhängig davon einstellbar sein soll.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Die Rückenlehne kann sowohl über eine Neigungsverstellvor­ richtung unabhängig vom Sitzteil als auch abhängig von der Längsverschiebung des Sitzteils über ein Getriebe verstellt werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform läßt sich auch die Sitzneigung über eine an der Frontseite des Sitz­ teils angeordnete Höhenverstellvorrichtung unabhängig von der Sitzlängsposition und der Rückenlehnenneigung verän­ dern.

Die Kopplung von Sitzlängsverstellung und Rücklehnennei­ gungsänderung kann durch ein Spindel-Mutter-Getriebesystem erfolgen. Der Bedienungskomfort wird durch einen motori­ schen Antrieb für die Verstellbewegungen erheblich erhöht. Dazu ist nur ein einziger Antriebsmotor erforderlich. Das Verhältnis von Sitzlängsverstellung und abhängiger Rücken­ lehnenneigungsverstellung wird einfach durch die Gewinde­ steigungen der Spindelbereiche festgelegt.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen nachstehend näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines Rücksitzes in hinterster Position des Sitzteils mit nach hinten geneig­ ter Rückenlehne;

Fig. 2 den Rücksitz gemäß Fig. 1 mit unveränderter Position des Sitzteils und gegenüber Fig. 1 nach vorn geneigter Rückenlehne;

Fig. 3 den Rücksitz gemäß Fig. 1 und 2 in vorder­ ster Position des Sitzteils und nach hinten geneigter Rückenlehne;

Fig. 4 den Rücksitz gemäß Fig. 1 in vorderster Posi­ tion des Sitzteils mit einer gegenüber Fig. 1 leicht nach hinten geneigter Rückenlehne;

Fig. 5 eine zweite Ausführungsform eines Rücksitzes in schematischer Seitenansicht mit einer frontseitigen Höhenverstelleinrichtung für die Sitzneigung, wobei die Rückenlehnenneigung, die Längsposition und die Neigung des Sitz­ teils Fig. 1 entsprechen;

Fig. 6 eine Fig. 5 entsprechende Darstellung mit ei­ ner stärkeren frontseitigen Anstellung des Sitzteils;

Fig. 7 die Darstellung gemäß Fig. 6 mit einer gegen­ über Fig. 6 stärker nach vorn geneigten Rücken­ lehne;

Fig. 8 den Rücksitz gemäß Fig. 5 in vorderster Stel­ lung des Sitzteils bei gleicher Neigung und gegenüber Fig. 5 nach hinten verschwenkter Rückenlehne;

Fig. 9 die Anordnung gemäß Fig. 8 mit frontseitig angehobenem Sitzteil;

Fig. 10 den Rücksitz gemäß Fig. 5 in gleicher Nei­ gungseinstellung wie bei Fig. 5, jedoch in vorderster Stellung des Sitzteils;

Fig. 11 die Anordnung gemäß Fig. 10 bei frontseitig angehobenem Sitzteil;

Fig. 12 die Sitzposition gemäß Fig. 5 mit vorwärts verschwenkter Rückenlehne.

In den Zeichnungen sind gleiche oder einander entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die zweite Ausführungsform gemäß Fig. 5 bis 12 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 4 im we­ sentlichen nur dadurch, daß die zweite Ausführungsform eine frontseitige Höhenverstellvorrichtung für das Sitzteil auf­ weist.

An der Karosserie 1, von der nur die Rückwand 1a des Fahr­ gastraums und der Bodenbereich 1b dargestellt sind, ist ein Basisteil 5 befestigt. Das Basisteil 5 trägt den Kraftfahr­ zeugsitz, der ein Sitzteil 6 und eine Rückenlehne 2 auf­ weist.

Die Rückenlehne 2 ist über eine Neigungsverstellvorrichtung 3 in ihrer Neigung verstellbar, und zwar durch Verschwenken um die Drehverstellachse 3a. Die Neigungsverstellvorrich­ tung 3 ist einerseits mit der Rückenlehne 2 und anderer­ seits mit einem Gelenkhebel 10 derart fest verbunden, daß der Winkel zwischen Rückenlehne 2 und Gelenkhebel 10 verän­ dert werden kann.

In dem Gelenkhebel 10 ist eine horizontale Achse 2a gela­ gert, über die der Sitzteil 6 mit der Rückenlehne 2 verbun­ den ist. An dem der Drehverstellachse 3a gegenüberliegenden Ende des Gelenkhebels 10 ist eine Anlenkachse 10a vorgese­ hen, die in einem Führungsschlitz 5b längsverschieblich ge­ führt und mit der Spindelmutter 12 eines Spindel-Mutter-Ge­ triebes verbunden ist.

Die Spindelmutter 12 ist in dem Basisteil 5 undrehbar aber längsverschieblich gelagert. Die Spindelmutter 12 wird durch eine rotierend antreibbare Spindel 8 bewegt. Die Spindel 8 weist neben dem hinteren Spindelbereich 8b für die Längsverschiebung der Spindelmutter 12 einen weiteren Spindelbereich 8a auf, dessen Steigungshöhe von der Stei­ gung des Spindelbereichs 8b verschieden sein kann, und der mit einer Spindelmutter 11 zusammenwirkt. Die Spindelmutter 11 wird ebenfalls im Basisteil 5 längsverschieblich ge­ führt. Die beiden Führungsschlitze 5a und 5b können eine der unterschiedlichen Gewindesteigung der Spindelbereiche 8a und 8b entsprechende unterschiedliche Länge aufweisen. Die Spindelmutter 11 ist mit einer Anlenkachse 13a verbun­ den, an der bei der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 4 der Sitzteil 6 und bei der zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 5 bis 12 ein erster Gelenkhebel 13 angelenkt ist. Die Anlenkachse 13a ist in einem Führungsschlitz 5a geführt.

Der Antrieb der Spindel 8, die über die Spindelbereiche 8a und 8b mit den Spindelmuttern 11 und 12 zusammenwirkt, er­ folgt elektrisch. Hierzu ist ein elektrischer Antrieb 7 vorgesehen, der von der Spindel 8 durchsetzt wird. Der elektrische Antrieb 7 ist am Basisteil 5 unter dem Sitzteil 6 angeordnet.

In Fig. 2 ist die Rückenlehne 2 gegenüber der Darstellung in Fig. 1 nach vorn geneigt. Die Neigungsverstellung wurde durch eine Neigungsverstellvorrichtung 3 bewirkt.

In Fig. 3 ist der Sitz in der vordersten Sitzverstellposi­ tion gezeigt. Die Rückenlehne hat eine gegenüber Fig. 2 nach hinten verschwenkte Neigung eingenommen.

In der Position gemäß Fig. 4 ist die Rückenlehne in vor­ derster Sitzposition in der Neigung gemäß Fig. 1 einge­ stellt.

Zusätzlich zu den beschriebenen Verstellmöglichkeiten gemäß Fig. 1 bis 4 hat die zweite Ausführungsform noch eine Möglichkeit zur Höhenverstellung an der Frontseite des Sitzteils 6. Mit der Höhenverstellvorrichtung 4 kann die Neigung des Sitzteils 6 verändert werden. Dies erfolgt durch ein Verdrehen der beiden Gelenkhebel 9 und 10. Bei einem Anheben des Sitzteils 6 an seiner Frontseite wird dieser zur Veränderung seiner Neigung um seine horizontale Achse 2a verschwenkt. Alle übrigen Verstellmöglichkeiten bleiben von der Sitzneigungsverstellung unberührt.

Zwischen der Anlenkachse 13a und der horizontalen Achse 2a ist eine Strebe 14 gelenkig angeordnet, welche die Anlenk­ achse 13a mit der horizontalen 2a der Rückenlehne verbin­ det.

Wenn das Sitzteil 6 und damit der Kraftfahrzeugsitz aus seiner hintersten Position, wie sie beispielsweise in Fig. 2 und 5 dargestellt ist, in seine vorderste Position bewegt wird, wie sie beispielsweise in Fig. 4 und 10 dargestellt ist, verschoben wird, verschwenkt gleichzeitig die Rückenlehne 2. Der elektrische Antrieb 7 verschiebt da­ bei über die Drehung der Spindel 8 die Spindelmuttern 11 und 12 in die linke Endstellung der Führungsschlitze 5a und 5b. Da der Spindelbereich 8b eine größere Steigung aufweist als der Spindelbereich 8a, hat der Gelenkhebel 10 dann eine Schwenkbewegung um die Anlenkachse 10a ausgeführt. Die Rücken­ lehne 2 befindet sich nach dem Vorschieben des Sitzteils 6 in einer stärker nach hinten verschwenkten Lage, ohne daß die Neigungsverstellvorrichtung 3 betätigt werden muß.

Die Neigungsverstellung der Rückenlehne 2 kann jedoch auch unabhängig von der sich aus der Längsverschiebung ergeben­ den Neigungsänderung verändert werden. Dies erfolgt durch Betätigen der Neigungsverstellvorrichtung 3.

Sowohl die Neigungsverstellvorrichtung 3 für die Neigungs­ verstellung der Rückenlehne 2 als auch die Höhenverstell­ vorrichtung 4 für die Veränderung der Sitzneigung sind je­ weils Drehverstellvorrichtungen, wie sie zum Stand der Technik gehören.

Claims (9)

1. Kraftfahrzeugsitz, insbesondere Rücksitz, mit einem Sitzteil (6) und einer um eine horizontale Achse (2a) verschwenkbar damit verbundenen Rückenlehne (2), welche eine Neigungsverstellvorrichtung (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigungsverstellvorrichtung (3) drehfest mit ei­ nem Gelenkhebel (10) verbunden ist, an dem der Sitzteil (6) angelenkt ist, wobei der Sitzteil (6) an seinem frontseitigen Bereich über eine erste Anlenkachse (13a) mit einem karosseriefesten Basisteil (5) verbunden ist, und die Anlenkachse (13a) in Fahrzeuglängsrichtung ver­ stellbar ist, und wobei der Gelenkhebel (10) über eine zweite Anlenkachse (10a) mit dem Basisteil (5) verbunden ist und diese zweite Anlenkachse (10a) gemeinsam und gleichsinnig mit der ersten Anlenkachse (13a) in Fahr­ zeuglängsrichtung verstellbar ist.

2. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Anlenkachse (13a) mit der horizontalen Achse (2a) der Rückenlehne (2) durch eine Strebe (14) gelenkig verbunden ist.

3. Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkachsen (13a und 10a) jeweils in Längsfüh­ rungselementen vorgesehen sind, die in jeweils am Basis­ teil (5) angeordneten Führungsbereichen längsverschieb­ lich gelagert sind.

4. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsführungselemente Spindelmuttern (11; 12) sind, die in Führungsschlitzen (5a; 5b) des Basisteils (5) unverdrehbar geführt und von einer drehbar angetrie­ benen gemeinsamen Spindel (8) durchsetzt sind.

5. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (8) von einer zwischen den beiden Spin­ delmuttern (11; 12) karosseriefest angeordneten, elek­ trischen Antriebseinheit (7) drehbar angetrieben ist.

6. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzteil (6) an seinem frontseitigen Bereich über eine Höhenverstellvorrichtung (4) gelenkig mit der ersten Anlenkachse (13a) verbunden ist.

7. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigungsverstellvorrichtung (3) und/oder die Höhenverstellvorrichtung (4) einen Drehversteller auf­ weisen.

8. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindelmuttern (11; 12) bei gleichem Drehweg der Spindel (8) einen unterschiedlichen Längsverstellweg zu­ rücklegen.

9. Kraftfahrzeugsitz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (8) an ihren den unterschiedlichen Spin­ delmuttern (11; 12) zugeordneten Spindelbereichen (8a; 8b) unterschiedliche Gewindesteigungen aufweist, die mit den unterschiedlichen Gewindesteigungen der zugehörigen Spindelmuttern (11; 12) korrespondieren.