DE19827989B4 - Tarnschminke - Google Patents

Abstract

Schminke zur Tarnung unbedeckter Körperteile mit einer Grundsubstanz aus Fett und/oder Wachs und/oder Paraffin und/oder Vaseline und in der Grundsubstanz befindlichen Metallteilchen, dadurch gekennzeichnet, dass Pigmente mit einer Bandkante oberhalb 0,7 μm in der Grundsubstanz vorhanden sind und Metallteilchen mit einer durchschnittlichen Größe von mehr als 0,01 mm (10 μm) in der Grundsubstanz eingelagert sind.

Description

• Die Erfindung betrifft eine Schminke zur Tarnung unbedeckter Körperteile, bestehend aus Schminkengrundsubstanzen mit farbigen Pigmenten nach dem Oberbegriff des Patentanspruch 1.
• Personen, wie z. B. Soldaten, die vor einem bestimmten Hintergrund nur schwer entdeckt werden wollen, benutzen entsprechend gefärbte/gemusterte Kleidung und für die unbedeckten Hautstellen – wie vor allem das Gesicht – entsprechend gefärbte Tarnschminke. Braune, grüne und schwarze Farbtöne sind üblich. Bei Verwendung von Wärmebildgeräten im 3–5 oder 8–12 μm Bereich ist diese Art Tarnschminke aber nicht wirksam, d. h. die geschminkten Hautstellen sind – weil nach wie vor warm – im Wärmebildbereich genauso leicht zu detektieren wie ungeschminkte. Da die Kleidung die Oberflächentemperatur der Personen reduziert, bleibt daher als tarnerischer Schwachpunkt beim Soldaten das Gesicht übrig.
• Bekannt sind niedrigemittierende Farben oder low emissive paints (WO 95/10 569 A1), deren Tarneffekt im Infraroten darauf beruht, daß die Farbe neben Binder und einer thixotropen Substanz auch Pigmente und strahlungsreflektierende Teilchen enthält, wobei den Pigmenten eine besonders kleine Korngröße verliehen wird. Diese Pigmentverkleinerung ist sehr aufwendig, darüber hinaus sind solche Farben für Schminkzwecke nicht zu gebrauchen, weil sie auf der Haut unverträglich und nur schwer wieder zu entfernen sind (Binder, thixotrope Substanz, Lösungsmittel). Auch die besonders geringe Korngröße der Pigmente (< 0,1 μm) widerspricht der Anwendung auf der Haut, weil sich die Pigmente in die Poren setzen würden und praktisch nicht entfernt werden könnten.
• In der US 5,254,406 A1 ist eine Tarnschminke offenbart, bei der als Grundsubstanz ein Wachs eingesetzt wird, in das Metallpartikel eingelagert sind.
• Aufgabe der Erfindung ist, eine Tarnschminke zu schaffen, die sowohl im Bereich des sichtbaren Lichts, im Bereich der Restlichtverstärker und im Bereich der Wärmebildgeräte wirksam ist.
• Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine pigmentierte (farbige) Schminke mit Grundsubstanzen auf Fett-, Wachs-, Paraffin- und/oder Vaselinebasis, denen metallische Teilchen beigemischt sind, die als diffuse, reflektorische Zentren für umgebende Umwelt-IR-Strahlung wirken. Vorteilhafterweise sind 10–70 Gew.% Metallteilchen enthalten.
• Um gleichzeitig zu verhindern, daß sich die Farbe der Schminke im optischen Bereich allzu stark ändert, werden Metallteilchen eines Korngrößenbereichs, größer als 0,01 mm (10 μm) und/oder einer bestimmten Form, z. B. Plättchen, sogenannte Flakes verwendet. Erfindungsgemäß werden auch farbgebende Pigmente, wie z. B. bestimmte Spinelle in der Schminke verwendet, die bevorzugt im Bereich zwischen 0,7 und 3 μm eine Bandkante aufweisen. Wegen dieser Bandkante verleihen sie der Schminke im optischen zwar die gewünschte Farbe, aber sie sind im IR transparent, so daß trotz einem hohen Anteil von metallischen Teilchen in der Schminke der gewünschte Farbeindruck erhalten bleibt. Vorteilhaft ist auch bei der Auswahl der für die Grund substanz der Tarnschminke zur Verfügung stehenden Fette, Wachse, Paraffine und/oder Vaseline, diejenigen zu bevorzugen, die im infrarotopischen Bereich, vor allem bei 8–12 μm eine möglichst hohe Transparenz aufweisen.

Claims (7)

1. Schminke zur Tarnung unbedeckter Körperteile mit einer Grundsubstanz aus Fett und/oder Wachs und/oder Paraffin und/oder Vaseline und in der Grundsubstanz befindlichen Metallteilchen, dadurch gekennzeichnet, dass Pigmente mit einer Bandkante oberhalb 0,7 μm in der Grundsubstanz vorhanden sind und Metallteilchen mit einer durchschnittlichen Größe von mehr als 0,01 mm (10 μm) in der Grundsubstanz eingelagert sind.
2. Schminke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass 10 bis 70 Gew.% Metallteilchen enthalten sind.
3. Schminke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Metallteilchen aus Kupfer (Cu) oder Aluminium (Al) oder Silber (Ag) oder Gold (Au) oder Messing oder Bronze in der Grundsubstanz vorhanden sind.
4. Schminke nach Anspruch 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mischung aus den in Anspruch 3 genannten Metallteilchen in der Grundsubstanz vorhanden ist.
5. Schminke nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Metallteilchen in Form von Plättchen (Flakes) in der Grundsubstanz vorhanden sind.
6. Schminke nach Ansprüchen 1–5, dadurch gekennzeichnet, dass Pigmente aus Eisen-Kupfer-Mangan-Oxid (Fe Cu Mn) in Spinellform in der Grundsubstanz vorhanden sind.
7. Schminke nach Anspruch 1–6, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundsubstanz eine hohe Transparenz im IR-Bereich von 8 bis 12 μm aufweist.