DE19827957C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung einer Zustandsgröße - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung einer ZustandsgrößeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Messen mindestens einer
Zustandsgröße einer in einem Nährmedium befindlichen, adhärent an
einem Auflagebereich angelagerten biologischen Zelle, wobei in die
Zellmembran der Zelle zum Messen der Zustandsgröße wenigstens eine
Öffnung eingebracht wird. Die Erfindung bezieht sich ferner auf
eine Vorrichtung zur Messung mindestens einer Zustandsgröße
wenigstens einer in einem Nährmedium befindlichen biologischen Zelle,
mit einem Objektträger, der einen Auflagebereich hat, an dem die
Zelle adhärent anlagerbar ist, mit wenigstens einer mit der im
Inneren der Zelle befindlichen Zellflüssigkeit in Kontakt bringbaren
Meßsonde zum Messen der Zustandsgröße, wobei die Meßsonde mit einem
Meßverstärker verbindbar oder verbunden ist.
Aus dem Buch Physologie des Menschen, Schmidt; Thews (Herausgeber),
23. Aufl. (1987), Seite 20-21 kennt man bereits eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art, die eine mit einer Absaugvorrichtung
verbundene Hohlnadel mit einer Innenhöhlung aufweist, die am freien
Ende der Hohlnadel eine Öffnung hat. In der Innenhöhlung der
Hohlnadel ist eine Meßsonde zum Messen des Zellpotentials der Zelle
angeordnet. Bei dieser, nach dem sogenannten Patch-Clamp-Verfahren
arbeitenden Vorrichtung wird die Hohlnadel zum Inkontaktbringen
der Meßelektrode mit der Zellflüssigkeit der Zelle mit der am freien
Ende der Hohlnadel befindlichen Öffnung außenseitig an der
Zellmembran angesetzt, um dann mittels der Absaugvorrichtung einen
Unterdruck in der Innenhöhlung der Hohlnadel zu erzeugen. Durch
diesen Unterdruck wird ein vor der Öffnung der Hohlnadel
befindliches Zellmembranstück aus dem Membranverband herausgerissen.
Durch die dabei entstehende Öffnung in der Zellmembran geraten die
in der Zellflüssigkeit befindlichen Ionen in einen in der Hohlnadel
befindlichen Elektrolyten und von dort zu der Meßsonde. Eine
Referenzelektrode dient zum Ermitteln eines Bezugspotentials.
Das vorbekannte Verfahren und die entsprechende Vorrichtung
haben den Nachteil, daß zum Positionieren der Hohlnadel an der Zelle
ein Mikromanipulator erforderlich ist. Dadurch ergibt sich eine
vergleichsweise komplizierte und teure Vorrichtung. Außerdem wird
die Zugänglichkeit der auf dem Objektträger befindlichen Zellen
durch den Mikromanipulator stark eingeschränkt. Das Verfahren und
die Vorrichtung eignen sich deshalb nur für eine Untersuchung
einzelner oder allenfalls für eine gleichzeitige Untersuchung einer
kleinen Anzahl auf dem Objektträger befindlicher Zellen.
Aus US 4 461 304 ist ferner eine Vorrichtung bekannt, die eine
nadelförmige Spitze zum Einbringen einer Öffnung in eine Zellmembran
hat. An der Spitze sind eine Vielzahl von Sensoren für neurophysiolo
gische Untersuchungen angeordnet. Auch bei dieser Vorrichtung ist
zum Positionieren der Spitze an der Zelle ein Mikromanipulator
erforderlich.
Aus EP 0 689 051 A2, DE 197 12 309 A1, DE 195 29 371 C2 und
EP 0 585 933 A2 kennt man auch bereits Vorrichtungen zur Messung eines
Zellpotentials, die einen Objektträger aufweisen, der eine Vielzahl
von in Matrixform angeordneten Mikroelektroden hat, die mit der
Außenseite der Zellmembran einer zu untersuchenden Zelle in
Verbindung bringbar sind. Diese Vorrichtungen ermöglichen jedoch
nur eine extrazelluläre Messung des Zellpotentials, da in die
Zellmembran keine Öffnung eingebracht wird.
Aus DE 195 36 389 A1 und DE 195 36 384 A1 sind auch bereits Verfahren
zum Messen einer Zustandsgröße bekannt, bei denen eine Biokomponente
kontaktiert wird. Auch bei diesem Verfahren wird in die Biokomponente
eine Öffnung nicht eingebracht.
In DE 38 16 458 A1 ist ferner eine Mikroelektrode beschrieben, die
zu potentiometrischen oder amperometrischen Messung im bioechmischen
und medizinischen Bereich eingesetzt werden kann.
Die DE 44 22 049 C2 offenbart ein Ultra-Mikroelektroden-Array für
chemische und biochemische Analysen, das auf einem Substrat mehrere
Pyramiden oder kegelförmige Elektrodenspitzen aufweist. Nach Angabe
der Patentschrift läßt sich das Ultra-Mikroelektroden-Array in
Elektrodenkörpern für die Sauerstoffmessung nach Clark einsetzen.
Aus US 5 173 158 A ist außerdem ein gattungsfremdes Verfahren zum
Generieren neuer Zellen bekannt, bei dem in einem Fluid befindliche
Zellen einer ersten Art mittels Unterdruck oder hydrostatischem
Druck derart an einem Auflagebereich einer porösen Schicht angelagert
werden, daß die Zellen mit einem Teilbereich in die Poren der
porösen Schicht eingreifen. Die poröse Schicht mit den Zellen ist
zwischen an das Fluid angrenzenden Elektrodenplatten angeordnet,
an die eine elektrische Spannung angelegt wird, welche die
Zellmembran der Zellen in dem in die Poren eingreifenden Teilbereich
öffnet. Danach werden durch diese Öffnungen hindurch Zellen einer
zweiten Art in das innere der Zellen der ersten Art gebracht.
Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vor
richtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die ein einfaches
Messen einer Zustandsgröße der Zelle ermöglichen. Insbesondere
soll ein aufwendiges manuelles Positionieren einer Hohlnadel an
der zu untersuchenden Zelle vermieden werden.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht bezüglich des Verfahrens darin,
daß die Öffnung innerhalb des Auflagebereichs der Zelle und mit
Abstand von dessen Rand in die Zellmembran eingebracht wird und
daß durch diese Öffnung hindurch die Zustandsgröße gemessen wird.
Dadurch ist es möglich, ein für das Einbringen der Zellmembran-
Öffnung verwendetes Porationsmittel oder ein Porationswerkzeug in
dem Auflagebereich der Zelle an dem Objektträger anzuordnen, so
daß die Zelle beim Anlagern an dem Auflagebereich gleichzeitig
auch an dem Porationsmittel oder dem Porationswerkzeug positioniert
ist. Dadurch kann ein aufwendiges manuelles Positionieren eines
Porationswerkzeuges entfallen. Da die Öffnung innerhalb des
Auflagebereichs der Zelle und mit Abstand vom Rand des Auflagebe
reichs in die Zellmembran eingebracht wird, dichtet der die
Öffnung umgrenzende, adhärent an dem Auflagebereich anhaftende
Membranbereich der Zelle die Öffnung gegen die Nährflüssigkeit ab.
Die im Inneren der Zelle befindliche Zellflüssigkeit ist dadurch
elektrisch weitgehend gegen die Nährflüssigkeit isoliert. Die
gemessene Zustandsgröße der Zelle kann beispielsweise eine
Ionenkonzentration, ein Gasgehalt, eine Temperatur oder eine
beliebige andere physikalische, chemische oder biologische
Eigenschaft einer Zelle sein.
Zum Messen des Zellpotentials der Zelle kann durch die in die
Zellmembran der Zelle eingebrachte Öffnung hindurch die elektrische
Spannung zwischen der Zellflüssigkeit und dem Nährmedium gemessen
werden. Mit diesem Verfahren können beispielsweise die zwischen
Nervenzellen übertragenen elektrischen Signale untersucht werden.
Mit dem Verfahren können elektrische Gleichspannungs- und/oder
Wechselspannungspotentiale, insbesondere zeitlich schnell
veränderliche Potentiale gemessen werden.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
wird die Öffnung mittels Elektroporation in die Zellmembran
eingebracht. Bei der Durchführung des Verfahrens kann beispielsweise
eine Elektroporations-Elektrode in dem Auflagebereich für die Zelle
angeordnet werden, an der sich die Zelle adhärent anlagert. Zum
Einbringen der Öffnung in die Zellmembran braucht dann nur noch
eine elektrische Spannung zwischen der Elektroporations-Elek
trode und dem Nährmedium angelegt zu werden, die einen elektrischen
Stromfluß bewirkt, der die Zellmembran öffnet. Nach dem Abschalten
der Elektroporationsspannung kann durch die Öffnung der Zellmembran
hindurch die elektrische Spannung zwischen der Zellflüssigkeit
und dem Nährmedium gemessen werden. Dabei kann gegebenenfalls die
zur Elektroporation verwendete Elektrode auch zur Messung des
Zellpotentials verwendet werden, so daß der Elektrode eine
Doppelfunktion zukommt.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird zum Ein
bringen der Öffnung in die Zellmembran auf einen Teilbereich der
Zellmembran wenigstens ein mechanischer Impuls ausgeübt. Dabei löst
sich dieser Teilbereich der Zellmembran aus dem Membranverbund
heraus. Gegebenenfalls kann auch eine Impulsfolge mit mehreren
Einzelimpulsen zur Anwendung kommen.
Besonders vorteilhaft ist, wenn die Öffnung mittels Ultraschall
in die Zellmembran eingebracht wird. Dabei ist es sogar möglich,
daß der Ultraschall auf den zu öffnenden Bereich der Zellmembran
fokussiert wird und/oder daß mehrere Ultraschallwellen derart
überlagert werden, daß sich ihre Schwingungen in dem zu öffnenden
Bereich der Zellmembran zu einer Schwingung mit erhöhter Amplitude
überlagern. Die Zellmembran kann dadurch berührungslos geöffnet
werden.
Eine berührungslose Öffnung der Zellmembran kann aber auch in der
Weise erfolgen, daß ein Teilbereich der Zellmembran mit energie
reicher Strahlung, insbesondere mit Laserstrahlung bestrahlt wird.
Dabei wird die Wellenlänge der Strahlung vorzugsweise so gewählt,
daß die Zellmembran die Strahlung gut absorbiert. Zweckmäßiger
weise wird die Strahlung an dem Auflagebereich der Zelle in diese
eingekoppelt. Gegebenenfalls kann ein Laserstrahl aber auch
außerhalb des Auflagebereichs in die Zelle eingekoppelt werden,
indem in einen dort befindlichen Membranbereich zunächst eine kleine
Einkoppelöffnung eingebracht wird, durch die der Laserstrahl
anschließend durch das Innere der Zelle hindurch auf einen im
Auflagebereich der Zelle befindlichen Membranbereich projiziert
wird, um dort durch Verschwenken des Laserstrahls um die Einkoppel
öffnung einen Teilbereich der Membran aus dem Membranverbund
herauszuschneiden.
Bei einer anderen Ausführungsform des Verfahrens wird die Öffnung
durch Einwirkung einer chemischen Substanz in die Zellmembran
eingebracht. Als Portionsmittel kann beispielsweise ein Perforin
oder Triton® verwendet werden.
Besonders vorteilhaft ist, wenn eine elektrisch und/oder chemisch
und/oder durch Strahlung aktivierbare chemische Substanz verwendet
wird und wenn diese Substanz zum Einbringen der Öffnung in die
Zellmembran durch Einwirkung von Strahlung und/oder eines
elektrischen Feldes aktiviert wird. Die Substanz wird also durch
Energiezufuhr aktiviert. Dabei können zum Beispiel freie Radikale
erzeugt werden, welche den zu öffnenden Teilbereich der Zellmembran
zerstören. Im inaktiven Zustand verhält sich die Substanz gegenüber
der Zelle weitgehend neutral, so daß sie das Anlagern der Zelle
an dem Auflagebereich praktisch nicht beeinflußt. Es kann auch
eine chemische Substanz verwendet werden, die durch Zugabe einer
weiteren Substanz chemisch aktiviert wird.
Eine andere Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, daß ein zu
öffnender Teilbereich der Zellmembran durch Beaufschlagung mit
einem Unterdruck und/oder einem Überdruck aus dem Membranverband
herausgelöst wird. Dazu kann beispielsweise in einem den Aufla
gebereich aufweisenden Objektträger innerhalb des Auflagebereichs
eine kleine Öffnung vorgesehen sein, durch welche die Zelle so stark
angesaugt wird, daß der vor der Öffnung befindliche Membranbereich
aus dem Membranverbund herausgerissen wird. Zum Öffnen der
Zellmembran kann durch die Öffnung hindurch aber auch ein
Überdruckimpuls auf einen Membranbereich der Zelle ausgeübt werden.
Vorteilhaft ist, daß die Zelle durch eine Saugkraft an dem
Auflagebereich fixiert wird. Dadurch kann das Anhaften der Zelle
an dem Auflagebereich eines Objektträgers verbessert werden. Die
Saugkraft ist dabei so bemessen, daß die Zellmembran durch die
Saugkraft mechanisch nicht beschädigt wird.
Vorteilhaft ist, wenn nach dem Einbringen der Öffnung in die
Zellmembran durch die Öffnung hindurch Zellflüssikeit aus der Zelle
entnomen und untersucht wird. Dadurch ist es möglich, zusätzliche
Zellgrößen, die im Inneren der Zelle nur schlecht meßbar sind, zu
detektieren. Somit können zusätzliche Informationen über die
Physiologie der Zelle gewonnen werden.
Besonders vorteilhaft ist, wenn nach dem Einbringen der Öffnung
in die Zellmembran durch die Öffnung hindurch eine intrazelluläre
Manipulation durchgeführt wird, insbesondere ein Medikament
und/oder Fremdstoff und/oder eine biologische Substanz in das Innere
der Zelle gebracht wird. Die Wirkungen der intrazellulären
Manipulation können dann durch Messen einer Zustandgröße der Zelle
beobachtet werden. Gegebenenfalls kann die intrazelluläre
Manipulation aber auch durchgeführt werden, ohne daß eine
Zustandgröße der Zelle durch die Öffnung hindurch gemessen wird.
Bezüglich der Vorrichtung besteht die Lösung der vorstehend genannten
Aufgabe darin, daß innerhalb des Auflagebereichs die Meßsonde und
ein diese umgrenzender elektrischer Isolator angeordnet sind,
derart, daß die Zelle an dem Isolator gegen das Nährmedium dichtend
anlagerbar ist, und daß zum Öffnen der Zellmembran der Zelle im
Bereich der Meßsonde zumindest ein Porationswerkzeug in dem
Auflagebereich angeordnet ist.
Da das Porationswerkzeug innerhalb des Aufnahmebereichs angeordnet
ist, kann sich die Zelle selbständig an dem in dem Aufnahmebereich
befindlichen Porationswerkzeug anlagern. In vorteilhafter Weise
kann dadurch ein aufwendiges manuelles Positionieren des Po
rationswerkzeuges an der Zelle entfallen. Auch werden keine
Hilfsvorrichtungen, wie beispielsweise Mikromanipulatoren, benötigt.
Dadurch ist es möglich, an mehreren dicht benachbart zueinander
in dem Aufnahmebereich angeordneten Zellen gleichzeitig Zellgrößen
zu messen. Nach dem Einbringen der Öffnung in die Zellmembran
verbleibt der die Öffnung umgebene Rand der Zellmembran mit dem
elektrischen Isolator in Berührung und dichtet die Öffnung gegen
das Nährmedium ab. Dadurch ist die im Inneren der Zelle befindliche
Zellflüssigkeit elektrisch gut gegen das Nährmedium isoliert, so
daß die Zellgröße durch die Öffnung der Zellmembran hindurch
gemessen werden kann.
Vorteilhaft ist, wenn das Porationswerkzeug im wesentlichen
konzentrisch um die Meßsonde herum angeordnet ist. Die Meßsonde
kann dann nach dem Einbringen der Öffnung in die Zellmembran
besonders gut mit der im Inneren der Zelle befindlich Zell
flüssigkeit in Verbindung gelangen.
Bei einer Ausführungsform, die zum Messen des Zellpotentials der
Zelle vorgesehen ist, ist die Meßsonde eine Meßelektrode, der
wenigstens eine mit dem Nährmedium in Kontakt bringbare Referenz
elektrode zugeordnet ist. Mit einer solchen Vorrichtung kann der
Potentialunterschied zwischen der Zellflüssigkeit und dem Nährmedium
auf einfache Weise gemessen werden.
Besonders vorteilhaft ist, wenn die Meßelektrode auch eine
Elektroporations-Elektrode ist, die zum Elektroporieren der
Zellmembran der Zelle mit einer elektrischen Spannungsquelle
verbindbar ist, und daß die Elektroporations-Elektrode wenigstens
einen innerhalb des Auflagebereichs angeordneten aktiven
Elektrodenbereich aufweist, der von dem elektrischen Isolator
umgrenzt ist. Die Meßelektrode ist also gleichzeitig auch das
Porationswerkzeug, und erfüllt somit eine Doppelfunktion, wodurch
sich eine besonders einfach aufgebaute Vorrichtung ergibt. Die an
den Meßverstärker angeschlossene Elektrode kann dazu beispielsweise
mittels eines elektronischen Schalters kurzzeitig auf das
Potential der Spannungsquelle gelegt werden. Gegebenenfalls kann
auch ein Umschalter vorgesehen sein, mit dem die Meßelektrode
wahlweise nacheinander mit dem Meßverstärker oder der Spannungsquelle
verbindbar ist. Die Meß- und Elektroporations-Elektrode ist innerhalb
des Auflagebereichs des Objektträgers angeordnet, so daß sich
eine an dem Isolator adhärent angelagerte Zelle gegebenenfals auch
an dem aktiven Elektrodenbereich der Elektrode anlagern kann oder
sich zumindest bis in den Wirkungsbereich eines von der Elektrode
ausgehenden elektrischen Feldes an diese annähern kann. Beim
Anlegen der Elektroporations-Spannung an die Elektrode fließt
ein elektrischer Strom, der in die Zellmembran eine Öffnung
einbringt. Dabei verbleibt der die Öffnung umgebene Rand der
Zellmembran mit dem elektrischen Isolator in Berührung und dichtet
die Öffnung gegen das Nährmedium ab. Der Isolationswiderstand ist
abhängig vom Zelltyp und ist vorzugsweise größer als 10 Megaohm.
Dadurch wird ein Potentialausgleich zwischen dem Nährmedium und
der Zellflüssigkeit weitestgehend unterbunden. Nach dem Einbringen
der Öffnung in die Zellmembran wird die Meßelektrode von der
Elektroporations-Spannungsquelle getrennt, so daß dann das
Zellpotential an der mit der Zellflüssigkeit in Kontakt stehenden
Meßelektrode anliegt und mittels des Meßverstärkers gemessen werden
kann. Die Vorrichtung weist einen einfachen Aufbau auf und ermöglicht
eine weitgehend automatisierte Zellpotentialmessung.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß das Porationswerkzeug eine von der Meßsonde
beabstandete Elektroporations-Elektrode ist, die zum Elektroporieren
der Zellmembran der Zelle mit einer elektrischen Spannungsquelle
verbindbar ist, daß die Elektroporations-Elektrode wenigstens einen
innerhalb des Auflagebereichs angeordneten, von dem elektrischen
Isolator umgrenzten aktiven Elektrodenbereich aufweist. Die
Elektroporations-Elektrode ist also von der Meßsonde getrennt.
Dadurch wird der Einfluß der Kapazität der Zuleitungen von der
Spannungsquelle zu der Elektroporations-Elektrode auf das mit der
Meßsonde ermittelte Meßsignal reduziert. Somit können schnelle
zeitliche Veränderungen des Zellpotentials, wie sie beispielsweise
bei Nervenzellen auftreten, noch besser gemessen werden.
Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ist vorgesehen, daß der aktive Elektrodenbereich der
Elektroporations-Elektrode mindestens eine scharfe Spitze oder Kante
aufweist und vorzugsweise gegenüber der Oberflächenebene des
Auflagebereichs vorstehend angeordnet ist. Der aktive Elektroden
bereich kann somit die Zellmembran einer an dem Auflagebereich
angelagerten Zelle außenseitig berühren. Dadurch wird ein guter
elektrischer Kontakt zwischen der Elektrode und der Zellmembran
ermöglicht. Der vorstehende aktive Elektrodenbereich ermöglicht
ferner durch die Öffnung der Zellmembran hindurch einen guten
elektrischen Kontakt zu der im Inneren der Zelle befindlichen
Zellflüssigkeit und wirkt darüber hinaus einem Schließen der durch
Elektroporose in die Zellmembran eingebrachten Öffnung durch
Zellreparaturmechanismen entgegen.
Vorteilhaft ist, wenn die Elektroporations-Elektrode als Hohlelek
trode ausgebildet ist, die eine Innenhöhlung mit einer an der
Oberfläche des Auflagebereichs befindlichen Öffnung aufweist, und
wenn die Meßelektrode eine in der Innenhöhlung der Elektroporations-
Elektrode angeordnete Stabelektrode ist, deren freies Ende
vorzugsweise bis an die Öffnung der Innenhöhlung heranreicht.
Im Inneren der Hohlelektrode kann ein Elektrolyt angeordnet sein,
der beispielsweise dem Nährmedium entsprechen kann, so daß nach
dem Öffnen der Zellwand in der Zellflüssigkeit enthaltene
Ladungsträger, insbesondere Ionen, durch diesen Elektrolyt hin
durch zu der Elektrode gelangen können. Somit kann eine größere
Elektrodenoberfläche mit den Ladungsträgern in Berührung geraten.
Der elektrische Kontakt zwischen der Meßelektrode und der
Zellflüssigkeit wird dadurch verbessert.
Besonders vorteilhaft ist, wenn unmittelbar benachbart zu der
Elektroporations-Elektrode ein Schaltelement, insbesondere ein
Halbleiterschalter, angeordnet ist, mit dem die Elektroporations-
Elektrode mit der Elektroporations-Spannungsquelle verbindbar ist.
Die Verbindungsleitung zwischen Elektroporations-Elektrode und
der Elektroporations-Spannungsquelle kann dann dicht benachbart zu
der Elektrode unterbrochen werden, so daß die parasitären
Kapazitäten dieser Verbindungsleitung während der Messung des
Zellpotentials von der Meßsonde entkoppelt sind. Dadurch können
zeitlich schnell veränderliche Zellpotentialspannungen genauer
gemessen werden. Vorzugsweise ist der Halbleiterschalter ein
rauscharmer Junction-Feldeffekt-Transistor.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung ist das
Porationswerkzeug zum Öffnen der Zellmembran der Zelle mittels
wenigstens eines Aktuators, insbesondere eines Piezoelements quer
zur Oberfläche des Auflagebereichs relativ zu dem Objekt
träger bewegbar. Bei dieser Vorrichtung wird die Öffnung also
mechanisch in die Zellmembran eingebracht. Dabei kann das
Porationswerkzeug sogar wechselweise auf die Zellmembran zu und
von dieser wegbewegt werden. Zu diesem Zweck kann der Aktuator mit
einer Ansteuereinrichtung zum Erzeugen einer Ultraschall
schwingung verbunden sein. Das Porationswerkzeug kann in einer
rechtwinklig oder in einer schräg zur Oberfläche des Auflagebereichs
verlaufenden Richtung relativ zu dem Objektträger bewegbar sein.
Vorteilhaft ist, wenn das Porationswerkzeug mindestens eine, mit
der Zellmembran der Zelle in Berührung bringbare scharfe Spitze
oder Kante aufweist. Die Zellmembran kann dann durch Bewegen des
Porationswerkzeugs besser geöffnet werden.
Besonders vorteilhaft ist, wenn die Meßsonde gleichzeitig auch
das Porationswerkzeug ist und dazu mittels des Aktuators oder des
Piezoelements quer zur Oberfläche des Auflagebereichs relativ zu
dem Objektträger bewegbar ist. Die Meßsonde erfüllt dann eine
Doppelfunktion, wodurch ein zusätzliches Porationswerkzeug
eingespart werden kann.
Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform weist der
Objektträger im Bereich der Meßsonde ein optisches Fenster auf,
das zum Öffnen der Zellmembran im Strahlengang eines Laserstrahls
angeordnet ist. Mit dieser Vorrichtung kann ein Teilbereich der
Zellmembran kurzzeitig mit energiereicher optischer Strahlung
bestrahlt werden, wobei sich dieser so stark erwärmt, daß eine
Öffnung in die Zellmembran eingebracht wird.
Besonders vorteilhaft ist, wenn zum Erzeugen des Laserstrahls
eine Laserdiode in den Objektträger integriert ist. Dabei kann die
Laserdiode sogar direkt hinter der Öffnung angeordnet sein, so daß
die Laserstrahlung unmittelbar und somit weitgehend verlustfrei
in die Zellmembran der an dem Auflagebereich angelagerten Zelle
eingekoppelt werden kann.
Zweckmäßigerweise ist die Meßsonde im wesentlichen konzentrisch
um das optische Fenster herum angeordnet. Die Meßsonde kann dann
nach dem Öffnen der Zellmembran besser mit der Zellflüssigkeit in
Kontakt geraten.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß das
Porationswerkzeug zum Öffnen der Zellmembran der Zelle eine
chemische Substanz und/oder wenigstens eine mit einem Zuführkanal
verbundene Austrittsöffnung für eine chemische Substanz
aufweist. Die Öffnung kann also auch chemisch in die Zellmembran
eingebracht werden, wobei als Porationsmittel zum Beispiel Perforine
oder Triton® verwendet werden können.
Bei einer anderen Ausführungsform weist das Porationswerkzeug
wenigstens einen in den Auflagebereich mündenden Kanal auf, mittels
dem ein Teilbereich der Zellmembran der Zelle zum Einbringen der
Öffnung in die Zellmembran mit einem Unter- und/oder Überdruck
beaufschlagbar ist. Bei einer solchen Vorrichtung wird also die
Öffnung mittels eines Unter- oder Überdrucks in die Zellmembran
eingebracht, wobei der Unter- bzw. Überdruck nach dem Öffnen der
Zellmembran abgeschaltet wird. Dadurch wird bei einem Öffnen der
Zellmembran durch Unterdruck ein Absaugen von Zellflüssigkeit aus
dem Inneren der Zelle weitestgehend vermieden. Enstprechend wird
beim Öffnen der Zellmembran mittels Überdruck vermieden, daß ein
in dem Kanal befindliches Medium, das vorzugsweise ein Fluid ist,
in das Innere der Zelle gelangen kann. Zum Abschalten des Unter-
bzw. Überdrucks kann beispielseise eine beim Öffnen der Zellmembran
in dem Kanal auftretende Druckveränderung ermittelt werden. Der
Unter- bzw. Überdruck kann mit einer geeigneten Hifsvorrich
tung, beispielsweise entweder einer Pumpe, oder hydrostatisch,
erzeugt werden. In vorteilhafter Weise kann der Kanal vor dem
Anlagern der Zelle auch dazu genutzt werden, um Nährmedium aus dem
Auflagebereich abzusaugen, so daß in dem Nährmedium eine
Strömung entsteht, welche die darin befindlichen Zellen zu der
im Bereich der Meßelektrode angeordneten Mündung des Kanals leitet.
Besonders vorteilhaft ist, wenn die Meßsonde als in die Oberfläche
des Objektträgers eingelassene, wenigstens eine Innenhöhlung
aufweisende Hohlsonde ausgebildet ist, und daß die Innenhöhlung
an der Oberfläche des Auflagebereichs eine Öffnung aufweist. Im
Inneren der Hohlelektrode kann ein Elektrolyt angeordnet sein, so
daß in der Zellflüssigkeit enthaltene Ladungsträger nach dem Öffnen
der Zellmembran durch den Elektrolyt hindurch zu der Meßsonde
gelangen können. Somit kann eine größere Oberfläche der Meßsonde
mit den Ladungsträgern in Berührung geraten, was den elektrischen
Kontakt zwischen der Meßelektrode und der Zellflüssigkeit verbessert.
Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß der elektrische
Isolator innerhalb des Auflagebereichs einen gegenüber dessen
Oberflächenebene vorstehenden Vorsprung aufweist, und daß die
Meßsonde an dem der Oberfläche des Auflagebereichs abgewandten freien
Ende des Vorsprungs angeordnet ist. Dadurch ergibt sich ein guter
elektrischer und/oder mechanischer Kontakt zwischen der Meßsonde
und der Zellmembran.
Zweckmäßigerweise ist vorgesehen, daß sich der Querschnitt des
Vorsprungs ausgehend von der Oberflächenebene des Auflagebereichs
zu der am weitesten vorstehenden Stelle verjüngt. Die Zelle haftet
dann mit ihrer Membran besser an dem Vorsprung des elektrischen
Isolators an. Außerdem kann der Isolator bei der Herstellung des
Objektträgers als Beschichtung fertigungstechnisch besser auf dem
sich verjüngenden Bereich des Vorsprungs aufgetragen werden.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vor
gesehen, daß der Objektträger im Auflagebereich eine Profilierung
aufweist, die wenigstens eine um die Meßsonde umlaufende Profilie
rungsvertiefung und/oder einen um die Meßsonde umlaufenden
Profilierungsvorsprung hat. Dadurch wird eine bessere Abdichtung
der Zellflüssigkeit gegen das Nährmedium durch die an dem
Isolator anhaftende Zellmembran erreicht.
Vorteilhaft ist, wenn die Profilierungsvertiefung und/oder der
Profilierungsvorsprung in Erstreckungsrichtung durch wenigstens
eine Unterbrechung unterbrochen ist. Die Zelle kann dann im
Bereich der Profilierung besser an der Oberfläche des Objektträgers
anhaften. Der Profilierungsvorsprung bzw. die Profilierungsvertiefung
können beispielsweise eine Wabenstruktur oder eine Struktur nach
Art eines Karo- oder Schachbrettmusters aufweisen.
Besonders vorteilhaft ist, wenn die Profilierungsvertiefung und/oder
der Profilierungsvorsprung ringförmig ausgebildet ist und wenn
vorzugsweise mehrere solcher ringförmiger Profilierungsvertiefungen
und/oder Profilierungsvorsprünge im wesentlichen konzentrisch zur
Meßsonde angeordnet sind. Somit sind radial zur Meßsonde
mehrere Profilierungsvertiefungen und/oder -vorsprünge hinterein
ander geschaltet bzw. ineinander verschachtelt, so daß die
Zellflüssigkeit noch besser gegen das Nährmedium abgedichtet ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der
Isolator eine an der Oberfläche der Profilierung angeordnete
Isolationsschicht ist. In vorteilhafter Weise wird durch die so
profilierte Isolationsschicht der Weg für einen an der Oberfläche
des Isolators von der Zellflüssigkeit zu dem Nährmedium fließen
den Kriechstrom vergrößert, so daß die Meßsonde bzw. die Meßelek
trode noch besser gegen das Nährmedium isoliert ist.
Eine andere Ausführungsform sieht vor, daß der (die) Profilierungs
vorsprung (-vorsprünge) auf die Oberfläche des Isolators
aufgebracht ist (sind). Der Objektträger ist dann fertigungstech
nisch einfacher herstellbar.
Besonders vorteilhaft ist, wenn im Auflagebereich des Objektträgers
an dessen Oberfläche eine wenigstens ein Zelladhäsionsprotein
aufweisende Beschichtung und/oder eine hydrophile Beschichtung
angeordnet ist. Die Zellmembran der Zelle haftet dann besser an
dem Objektträger an. Die Zelladhäsions-Beschichtung kann beispiels
weise Laminin, Fibronectin oder Poly-L-Lysin aufweisen. Gegebenen
falls kann an dem an die Elektrode angrenzenden Rand des Auflage
bereichs auch eine hydrophobe Beschichtung mit Bindungsstellen
für in der Zellmembran befindliche hydrophobe Lipide angeordnet
sein.
Vorteilhaft ist, wenn als mechanische Führung für die Zellen
beidseits der Meßsonde Begrenzungswände angeordnet sind, die
vorzugsweise einen nutenartigen Führungskanal begrenzen. Dabei ist
(sind) die Meßelektrode(n) vorzugsweise mittig zwischen den
Begrenzungswänden am Nutgrund des Führungskanal angeordnet, so daß
in dem Führungskanal befindliche Zellen sich im wesentlichen nur
in Erstreckungsrichtung des Führungskanals bewegen können und
dann zwangsläufig mit der Meßsonde in Berührung geraten.
Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist
benachbart zu der Meßsonde ein Feldeffekt-Transistor (FET),
insbesondere ein Junction-Feldeffekt-Transistor (J-FET)
angeordnet und die Meßsonde ist zur Impedanzwandlung des Meßsignales
mit dem Gate des FET verbunden. Dabei erfolgt die Ankopplung der
Meßelektrode an das Gate bei einem Metalloxid-Feldeffekt-Transistor
(MOS-FET) kapazitiv, wobei die Meßelektrode vorzugsweise
unmittelbar über dem Gate des in die Oberfläche des Objektträgers
eingelassenen MOS-FET angeordnet ist. In vorteilhafter Weise
ermöglicht ein Junction-FET eine hochohmige, aber dennoch rauscharme
Auskopplung eines intrazellulären elektrischen Signales. Die niedrige
Eingangskapazität des Junction-FET ermöglicht insbesondere auch
bei schnellen Zellpotentialveränderungen eine weitgehend rück
wirkungsfreie Meßsignalgewinnung. Durch die Impedanzwandlung
direkt am Meßort kann der Abschirmungsaufwand für die Verbindungs
leitungen von der Meßelektrode zu einem Meßverstärker und/oder einer
Auswerteeinrichtung reduziert werden. Außerdem wird die Beeinflussung
des Meßsignales durch parasitäre Kapazitäten in der Verbindungs
leitung vermindert. Die mit bekannten halbleitertechnologischen
Fertigungsverfahren herstellbaren Feldeffekt-Transistoren ermöglichen
darüber hinaus eine hohe Integrationsdichte.
Vorteilhaft ist, wenn in dem Auflagebereich des Objektträgers
benachbart zu der Meßsonde, vorzugsweise in einem von dieser
umgrenzten Bereich wenigstens ein Fluidkanal mündet. Durch diesen
Fluidkanal kann dann nach dem Öffnen der Zellmembran eine kleine
Menge Zellflüssigkeit abgesaugt und/oder eine biologische Substanz,
beispielsweise ein Gen, und/oder ein Fremdstoff, ein Medika
ment oder dergleichen, dessen Wirkung auf die Zelle untersucht werden
soll, der Zellflüssigkeit zugegeben werden. Zur Zugabe eines Stoffes
kann die Vorrichtung ggf. auch ohne eine Meßsonde verwendet werden.
Zweckmäßigerweise ist im Verlauf des Fluidkanals eine vorzugsweise
in den Objektträger integrierte Mikropumpe angeordnet. Gegebenen
falls können einem Fluidkanal auch mehrere Mikropumpen zugeordnet
sein, die beispielsweise jeweils mit einer in dem Objektträger
befindlichen Kavität zum Deponieren einer zytologisch zu unter
suchenden Flüssigkeit oder eines Mediums verbunden sein können.
Besonders vorteilhaft ist, wenn innerhalb des Fluidkanals,
vorzugsweise in einer Wandung des Fluidkanals, wenigstens ein
Mikrosensor zum Messen einer Zellgröße der Zelle angeordnet ist.
Dadurch können zusätzliche intrazelluläre Parameter, wie beispiels
weise Ionenkonzentrationen, Gasgehalte, Enzym- und/oder Proteinkon
zentrationen, ermittelt werden.
Vorteilhaft ist, wenn zum Erzeugen eines die Zelle zu der
Meßsonde leitenden elektrischen Feldes im Auflagebereich und/oder
benachbart dazu wenigstens eine Zusatzelektrode angeordnet ist.
Dadurch kann an der Oberfläche des Objektträgers ein elektrisches
Feld erzeugt werden, das auf biologische Zellen, deren Dielektrizi
tätskonstante sich von derjenigen des Nährmediums, in dem sie
angeordnet sind, unterscheidet, eine Kraft ausübt, welche die Zellen
zu der Meßsonde leitet.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor,
daß in dem Auflagebereich mehrere Meßsonden und Elektropora
tions-Elektroden vorzugsweise als Array angeordnet sind und daß
diesen Meßsonden jeweils wenigstens ein Porationswerkzeug zugeordnet
ist. Eine solche Vorrichtung ermöglicht eine ortsaufgelöste Messung
des Zellpotentials an einer Zellpopulation. Dabei kann an einer
Vielzahl dicht zueinander benachbarter Zellen gleichzeitig das
Zellpotential gemessen werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich,
an Nerven- oder Tumorzellen quasi statische Zellmembran-Potential
messungen durchzuführen, um deren elektrische Aktivität zu
überwachen. Dabei ist es sogar möglich, in einem Zellverbund mit
durch Synapsen verbunden Nervenzellen, die Informations
übermittlung zwischen den Zellen durch orts- und zeitaufgelöstes
Messen der Zellpotentiale zu überwachen. Gegebenenfalls kann in
den Objektträger auch ein Multiplexer integriert sein, mit dem eine
Vielzahl von Meß- und/oder Elektroporations-Elektroden wechselweise
nacheinander mit einer Meßsignalleitung verbindbar sind, wodurch
sich die Anzahl der Zuleitungen zu dem als Sensorchip ausgebildeten
Objektträger entsprechend reduziert.
Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine im Auflagebereich eines
Objektträgers angeordnete Meß- und Elektroporationselek
trode, die mittels eines Umschalters wahlweise mit einer
Spannungsquelle und einem Meßverstärker verbindbar ist,
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Meßelektrode gem. Fig. 1,
Fig. 3 eine Darstellung ähnlich Fig. 1, wobei jedoch für die
Messung und die Elektroporation getrennte Elektroden
vorgesehen sind,
Fig. 4 eine Aufsicht auf die Meß- und Elektroporationselektrode
gem. Fig. 3,
Fig. 5 eine Darstellung ähnlich Fig. 1, wobei jedoch die
Elektrode als kegelstumpfförmige Hohlelektrode mit
zylindrischer Innenhöhlung ausgebildet ist,
Fig. 6 eine Aufsicht auf die Elektrode gem. Fig. 5.
Fig. 7 eine Darstellung ähnlich Fig. 5, wobei jedoch die Elektrode
eine im wesentlichen zylindrische Form aufweist,
Fig. 8 eine Aufsicht auf die Elektrode gem. Fig. 7,
Fig. 9 eine Vorrichtung, bei der die Meß- und Elektroporations-
Elektrode elektrisch leitend an das Gate eines J-FET
angekoppelt ist,
Fig. 10 eine Darstellung ähnlich Fig. 9, wobei jedoch benach
bart zu der Elektrode ein als Schalter dienender, weiterer
Feldeffekt-Transistor angeordnet ist, über den die
Elektrode mit einer Elektroporations-Spannungsquelle
verbindbar ist,
Fig. 11 eine Vorrichtung mit einem eine Elektrode aufweisenden
Objektträger, auf dem eine in einem Nährmedium befindli
che biologische Zelle adhärent angelagert ist,
Fig. 12 eine Aufsicht auf den in Fig. 11 gezeigten Objektträger,
Fig. 13 einen Längsschnitt durch einen Objektträger, der um die
Elektrode herum eine Oberflächenstrukturierung aufweist,
auf die eine elektrische Isolationsschicht aufgebracht
ist,
Fig. 14 eine Aufsicht auf den Objektträger gem. Fig. 13,
Fig. 15 und 16 eine Ansicht ähnlich Fig. 14, wobei jedoch der Objekt
träger eine andere Oberflächenprofilierung aufweist,
Fig. 17 eine Aufsicht auf einen Objektträger, der ein Array mit
mehreren Meß- und Elektroporations-Elektroden aufweist,
Fig. 18 einen Längsschnitt durch einen Objektträger, der eine
zwischen zwei Begrenzungswänden innerhalb Oberflächen
strukturierung angeordnete Elektrode aufweist,
Fig. 19 einen Längsschnitt durch eine im Auflagebereich eines
Objektträgers angeordnete, mittels eines Piezoele
ments bewegbare Meß- und Elektroporationselektrode,
Fig. 20 einen Längsschnitt durch eine im Auflagebereich eines
Objektträgers angeordnete, ein optisches Fenster
aufweisende Elektroporationselektrode, hinter dem eine
Laserdiode angeordnet ist,
Fig. 21 eine Darstellung ähnlich Fig. 20, wobei jedoch ein
externer Laser verwendet wird, dessen Laserstrahl in das
optische Fenster eingekoppelt wird und
Fig. 22 eine Darstellung ähnlich Fig. 5, wobei jedoch durch die
Elektrode hindurch ein Fluidkanal zu dem Auflagebereich
führt und wobei im Verlauf des Fluidkanals mehrere
Meßsonden angeordnet sind.
Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung zur Messung des
Zellpotentials einer in einem Nährmedium 2 befindlichen biologischen
Zelle 3 (Fig. 11) weist einen Objektträger 4 auf, der einen
Auflagebereich 5 hat, an den die Zelle 3 adhärent anlagerbar ist.
Die Zelle 3 ist also auf dem Objektträger 4 immobilisiert und
haftet an dem Auflagebereich 5 an. Bei den Ausführungsbeispielen
nach Fig. 1 und 2 sowie 5 bis 17 weist der Objektträger 4 innerhalb
des Auflagebereichs 5 eine Meß- und Elektroporations-Elektrode 6/7
auf, die einen gegenüber der Oberflächenebene des Auflage
bereichs 5 vorstehenden aktiven Elektrodenbereich 8 hat. In dem
Auflagebereich 5 ein den aktiven Elektrodenbereich 8 umgrenzender
elektrischer Isolator 9 angeordnet, an dem die Zelle 3 gegen das
Nährmedium 2 abdichtend anlagerbar ist.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1, 5, 7 und 11 ist die
Elektrode mittels einer in den Objektträger integrierten Leiterbahn
10 an einem Umschalter 11 angeschlossen, mit dem sie wahlweise mit
einem Meßverstärker und einer Elektroporations-Spannungsquelle
verbindbar ist. Zum Messen des Zellpotentiales wird die
Elektrode 6/7 zunächst mit der im Inneren der Zelle 3 befindlichen
Zellflüssigkeit in Berührung gebracht. Dazu wird zwischen der
Elektrode 6/7 und dem Nährmedium 2 eine elektrische Spannung
angelegt, indem die Elektrode 6/7 über den Umschalter 11 mit der
Elektroporations-Spannungsquelle verbunden wird. Dabei fließt
über die Elektrode 6/7 ein elektrischer Strom in die Zellmembran,
wodurch im Bereich der Elektrode 6/7 eine Öffnung in die Zellmembran
eingebracht wird und der aktive Elektrodenbereich 8 durch diese
Öffnung hindurch in die Zelle 3 eindringt. Dabei gerät die Elektrode
6/7 mit der Zellflüssigkeit in Berührung. Nach dem Einbringen
der Öffnung in die Zellmembran wird die Elektrode 6/7 mit dem
Eingang des Meßverstärkers 12 verbunden. Der Ausgang des Meßver
stärkers 12 ist mit einem Anschlußkontakt 13 verbunden. Ein weiterer
Anschlußkontakt 14 ist mit einer Referenzelektrode 15 verbunden,
die elektrisch leitend mit dem Nährmedium 2 in Kontakt steht.
Zwischen den Anschlußkontakten 13 und 14 liegt eine elektrische
Spannung an, die ein Maß für das Zellpotential der Zelle 3 ist.
An den Anschlußkontakten 13 und 14 kann zum Beispiel eine Anzeige-
und/oder Auswerteeinrichtung angeschlossen werden. Die in die Zelle
3 mittels der Elektroporations-Elektrode 6/7 eingebrachte
Öffnung ist durch den sie umschließenden an dem Objektträger 4
anhaftenden Zellmembranbereich gegen das Nährmedium 2 abgedichtet.
Dadurch wird ein Potentialausgleich zwischen dem Potential der
Elektrode 6/7 und dem des Nährmediums 2 verhindert.
Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1, 9 bis 11 und 13 ist die
Elektrode 6/7 etwa kegelförmig ausgebildet, wobei der gegenüber
der Oberflächenebene des Auflagebereichs vorstehende, akti
ve Elektrodenbereich 8 an der Spitze des Kegels angeordnet und als
scharfe Spitze ausgebildet ist. Dadurch entsteht beim Anlegen einer
Elektroporations-Spannung an die Elektrode 6/7 in dem aktiven
Elektrodenbereich 8 eine besonders hohe elektrische Feldstärke.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 5 bis 8 ist die Elektrode
6/7 eine Hohlelektrode, die mit ihrem aktiven Elektrodenbereich
8 über die Oberfläche des Auflagebereichs 5 vorstehend in die
Oberfläche des Objektträgers 4 eingelassen ist. Dabei ist die
Elektrode 6/7 gemäß Fig. 5 im wesentlichen kegelstumpfförmig und
die Elektrode 6/7 gemäß Fig. 7 im wesentlichen als zylindrische
Hülse ausgebildet, wobei die Symmetrieachse der Elektrode 6/7
jeweils etwa rechtwinklig zur Oberflächenebene des Objektträgers
4 im Auflagebereich 5 angeordnet ist. Die Hohlelektrode weist eine
mit dem Nährmedium 2 gefüllte Innenhöhlung 16 auf, die an der
Oberfläche des Auflagebereichs 5 eine Öffnung hat. Durch diese
Öffnung hindurch können bei der an der Zellmembran-Öffnung
angeordneten Elektrode 6/7 elektrische Ladungsträger aus der
Zellflüssigkeit in die Innenhöhlung 16 gelangen und mit der an die
Innenhöhlung 16 angrenzenden Innenwand der Elektrode 6/7 in Berührung
geraten. Gegenüber den Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ergibt sich
dadurch eine größere aktive Meßelektrodenoberfläche, wodurch
sich der elektrische Kontaktwiderstand zwischen der Elektrode 6/7
und der Zellflüssigkeit verringert.
Wie aus Fig. 5 und 7 besonders gut erkennbar ist, weist das die
Öffnung umgrenzende freie Ende der Elektrode 6/7 eine scharfe
Ringkante auf, deren Querschnitt als Spitze ausgebildet ist und
sich ausgehend von der Oberflächenebene des Objektträgers zu der
am weitesten vorstehenden Stelle der Elektrode 6/7 verjüngt. Dadurch
ergibt sich beim Anlegen einer elektrischen Spannung an der
Elektroporations-Elektrode 6/7 in dem aktiven Elektrodenbereich
8 eine vergleichsweise hohe Feldstärke, die das Öffnen der
Zellmembran erleichtert.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4 sind in dem Aufla
gebereich 5 des Objektträgers 4 eine Meßelektrode 6 und eine
davon getrennte Elektroporations-Elektrode 7 angeordnet. Die
Elektroporations-Elektrode 7 ist zum Einbringen einer Öffnung in
die Zellmembran einer an dem Auflagebereich 5 anhaftenden Zelle
mittels einer in den Objektträger 4 integrierten Leiterbahn 17 mit
einer Elektroporations-Spannungsquelle verbunden. Eine weitere
Leiterbahn 18 verbindet die Meßelektrode 6 mit dem Eingang eines
Meßverstärkers. Im übrigen entspricht der Aufbau weitgehend dem
Objektträger gemäß Fig. 5. Die Elektroporations-Elektrode 7 hat etwa
die Form eines Kegelstumpfs und weist eine zylindrische Innenhöhlung
auf, deren Zylinderachse etwa mit der Symmetrieachse des
Kegelstumpfs übereinstimmt. An dem freien Ende der Elektro
porations-Elektrode 7 weist die Innenhöhlung eine zu der Oberfläche
des Objektträgers 4 führende Öffnung auf. Die Meßelektrode 6 ist
als Stabelektrode ausgebildet, die etwa konzentrisch in der
Innenhöhlung der Elektroporations-Elektrode 7 angeordnet ist und
mit ihrem freien Ende bis an die Öffnung der Innenhöhlung
heranreicht. Um die Meßelektrode 6 von den parasitären Kapazitäten
der Elektroporations-Elektrode 7 und deren Zuleitung zu entkoppeln
und den elektrischen Widerstand zwischen der Meßelektrode 6 und
der Elektroporations-Elektrode 7 zu vergrößern, kann auf der die
Innenhöhlung 16 begrenzenden Innenwand der Elektroporations-
Elektrode 7 eine Isolationsschicht 19 angeordnet sein, welche die
in der Innenhöhlung 16 befindliche Zellflüssigkeit gegen die
Elektroporations-Elektrode 7 elektrisch isoliert.
Erwähnt werden soll noch, daß die Meßelektrode 6 und/oder die die
Innenhöhlung 16 begrenzende Wand der Meß- und Elektroporations-
Elektrode 6/7 eine Oberflächenrauhigkeit aufweisen kann, welche
die Oberfläche der Elektrode vergrößert. Die Elektrode 6/7 kann
beispielsweise aus porösem Silizium bestehen oder eine Beschich
tung aus diesem Material aufweisen.
Wie in Fig. 1 bis 10 besonders gut erkennbar ist, weist der
elektrische Isolator 9 innerhalb des Auflagebereichs 5 einen
gegenüber dessen Oberflächenebene vorstehenden Vorsprung 20 auf,
an dessen der Oberflächenebene abgewandten freiem Ende der aktive
Elektrodenbereich der Elektroporations-Elektrode 7 angeordnet
ist. Der aktive Elektrodenbereich 8 ist dadurch elektrisch gut
leitend an die an dem Auflagebereich anhaftende Zelle 3 angekoppelt.
Der Querschnitt des Vorsprungs 20 verjüngt sich ausgehend von
der Oberflächenebene des Auflagebereichs 5 zu der am weitesten
vorstehenden Stelle hin. Dadurch sind der Vorsprung 20 und die
Elektrode 6/7 fertigungstechnisch besser herstellbar. Außerdem weist
der sich verjüngende Vorsprung 20 eine gute mechanische Festigkeit
auf.
Der Vorsprung 20 kann aber auch einen in seiner Erstreckungs
richtung konstanten oder ausgehend von der Oberflächenebene des
Auflagebereichs 5 zu der am weitesten vorstehenden Stelle hin
abnehmenden Querschnitt aufweisen. Ein solcher Vorsprung 20 kann
beispielsweise mittels LIGA-Technik hergestellt werden.
Erwähnt werden soll noch, daß der Objektträger 4 ein im wesentlichen
plattenförmiges Substrat 21 aufweist, das beispielsweise aus einem
Halbleitermaterial (z. B. Silizium oder Gallium-Arsenid), Silizium
carbid, Glas oder Kunststoff bestehen kann. Auf dieses Substrat
kann der Isolator 9 als Beschichtung, beispielsweise durch Sputtern
aufgebracht sein. Gegebenenfalls kann das Substrat 21 auch eine
flexible Folie sein.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 11 bis 18 weist der
Objektträger 4 im Auflagebereich 5 jeweils mehrere, um die
Elektroporations-Elektrode 7 umlaufende Profilierungsvertiefungen
22 auf. Wie aus Fig. 11 besonders gut erkennbar ist, wird dadurch
die Abdichtung der Zellmembran der Zelle 3 gegen den Aufla
gebereich 5 des Objektträgers 4 verbessert.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 bis 14 sind die Profi
lierungsvertiefungen geschlossene Ringnuten, die konzentrisch zu
der Elektroporations-Elektrode 7 angeordnet sind. Die Ringnuten
weisen jeweils einen etwa rechteckförmigen Querschnitt auf.
Zueinander benachbarte Ringnuten sind jeweils in etwa gleichen
Abständen zueinander angeordnet (Fig. 12). Die Abstände zueinander
benachbarter Profilierungsvertiefungen 22 und die Tiefe dieser
Profilierungsvertiefungen 22 sind an den Typ der an dem Aufla
gebereich 5 anzulagernden Zellen 3 angepaßt. Die Kanten der
Profilierungsvertiefungen 22 können gerundet sein, um das adhärente
Anlagern einer Zelle 3 zu erleichtern.
Die Profilierungsvertiefungen 22 können in ihrem Verlauf Unter
brechungen aufweisen, wie dies am Beispiel einer Karo-Strukturie
rung in Fig. 15 und einer Wabenstruktur in Fig. 16 gezeigt ist. Die
Oberflächenprofilierungen gemäß Fig. 14 bis 16, die Oberflächen
rauhigkeit und das Oberflächenmaterial können jeweils an einen
bestimmten Zelltyp angepaßt sein. Dadurch kann die Zelladhäsion
verbessert oder gesteuert werden.
Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 11 und 18 ist die Oberflächen-
Profilierung als Beschichtung mit Methoden der Halbleitertechnik
auf den elektrischen Isolator 9 aufgebracht. Der Objektträger 4
ist dadurch als Halbleiterchip auf einfache Weise herstellbar.
Die Oberflächen-Profilierung kann aber auch mit anderen Verfahren,
beispielsweise in Dickschichttechnik, auf den Isolator 9 aufgebracht
werden. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 13 ist die
Oberflächenprofilierung eine auf das Substrat 21 aufgebrachte
Schicht, die durch eine Isolationsschicht abgedeckt ist, die den
Isolator 9 bildet. Durch diese Maßnahme können eventuelle
Kriechströme, die von der Elektroporations-Elektrode 7 entlang der
Oberfläche des Isolators 9 zu dem Nährmedium 2 fließen, abgeschwächt
werden. Dadurch ergibt sich ein entsprechend hoher elektrischer
Widerstand zwischen der Elektrode 6/7 und dem Nährmedium 2, wenn
an dem Auflagebereich 5 eine Zelle 3 angelagert ist.
Die Herstellung der in Fig. 13 gezeigten Oberflächenprofilierung
kann beispielsweise in der Weise erfolgen, daß auf das Substrat
21 mittels Maskentechnik eine Ringstruktur aufgebracht wird, die
anschließend mit der Isolationsschicht beschichtet wird. Die
Profilierung weist dann im Vergleich zu dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 11 etwas gerundetere Kanten auf. Die Zellen 3 können sich
dann besser anlagern.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 18 sind beidseits der
Elektrode Begrenzungswände 40 angeordnet, die zusammen mit dem
Isolator 9 einen im Querschnitt etwa U-förmigen Führungskanal 41
bilden. Dabei sind die Profilierungen 22 und die Meßelektrode am
Boden des Führungskanals 41 zwischen den Begrenzungswänden 40
angeordnet. Die Begrenzungswände 40 bilden ein Hindernis für in
dem Führungskanal 41 befindliche Zellen 3, das diese nicht oder
nicht ohne weiteres überwinden können. Die Zellen 3 können sich
dadurch im wesentlichen nur in Erstreckungsrichtung des Führungs
kanals 41 bewegen, wobei sie zwangsläufig mit der Meßelektrode 6
in Berührung geraten. Der lichte Abstand der beidseits der
Meßelektrode 6 angeordneten Begrenzungswände 40 ist an die
Abmessungen der Zellen 3 angepaßt und ist vorzugsweise etwas größer
gewählt als der Zelldurchmesser der Zellen 3. Gegebenenfalls
können mehrere Meßelektroden 6 in Erstreckungsrichtung des
Führungskanals 41 hintereinander angeordnet sein. Dadurch kann an
mehreren Zellen 3 gleichzeitig das Zellpotential gemessen werden.
Der Querschnitt des Führungskanals 41 kann sich in Erstreckungs
richtung verjüngen oder erweitern, d. h. der Führungskanal 41 kann
an unterschiedlichen Stellen eine unterschiedliche Breite und/
oder unterschiedliche Querschnittsabmessungen aufweisen. Ausgehend
von der tiefsten zu der am weitesten vorstehenden Stelle des
Führungskanals 41 kann sich der Querschnitt des Führungskanals 41
beispielsweise verjüngen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 ist in das Substrat 21 des
Objektträgers 4 ein Junction-Feldeffekt-Transistor (J-FET) 23
integriert. Direkt über dem Gate des J-FET ist die Meß- und
Elektroporations-Elektrode 6/7 angeordnet, die galvanisch
leitend mit dem Gate verbunden ist. Eine zusätzliche Gate-Elektrode
30 ermöglicht eine externe Steuerung der Kanalleitfähigkeit, was
eine Arbeitspunkteinstellung ermöglicht. Source 24 und Drain 25
des J-FET 23 sind über in den Objektträger 4 integrierte Leiterbahnen
mit einer Auswerteeinrichtung verbunden. Der J-FET 23 weist ein
sehr niedriges Rauschen, eine hohe Eingangsimpedanz sowie eine
niedrige Eingangskapazität auf und bewirkt eine Impedanzwandlung
des aus der Zelle 3 ausgekoppelten elektrischen Signales. Durch
den J-FET 23 ist die Meß- und Elektroporations-Elektrode 6/7 von
den Leitungskapazitäten der mit dem Source 24 und dem Gate 25
verbundenen Leiterbahnen weitgehend entkoppelt. Dadurch können
hochfrequente Signalanteile des Zellpotential-Signales besser
gemessen werden.
Zum Elektroporieren der Zellmembran ist die Elektroporations-
Elektrode 7 mit einer in den Objektträger 4 integrierten Leiterbahn
17 mit einer Elektroporations-Spannungsquelle verbindbar.
Anstelle der Einkopplung der Elektroporationsspannung über die
Leiterbahn 17 kann die Elektroporationsspannung auch kapazitiv über
das Gate des J-FET 23 in die Elektrode 6/7 eingekoppelt werden,
indem die an der Source 24 und dem Drain 25 angeschlossenen
Leiterbahnen und gegebenenfalls das Substrat 21 mit der Elek
troporations-Spannungsquelle verbunden werden. In diesem Fall kann
die Leiterbahn 17 entfallen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 20 ist dicht benachbart zu
dem J-FET 23 ein Schalt-FET 26 in den Objektträger 4 integriert.
Der Drain-Anschluß 27 dieses Schalt-FETs 26 ist mit der Elek
troporations-Spannungsquelle und der Source-Anschluß 28 mit der
Elektrode 6/7 verbunden. Zum Anlegen der Elektroporations-
Spannung an die Elektrode 6/7 ist das Gate des Schalt-FET 26 mit
einer Steuerleitung 29 verbunden, an die eine Steuerspannung anlegbar
ist. In vorteilhafter Weise ist bei gesperrter Source-Drain-
Verbindung die Elektrode 6/7 weitestgehend gegen Streukapazitäten
und Einkopplungen der Verbindungsleitung zu der Elektroporations-
Spannungsquelle entkoppelt.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 17 sind im Auflagebereich
5 des Objektträgers 4 mehrere Meß- und Elektroporations-Elektroden
6/7 in Form eines Arrays angeordnet. Die einzelnen Elektroden
6/7 sind jeweils an Rasterpunkten eines karthesischen Koordinaten
systems angeordnet. Dadurch ist eine ortsaufgelöste Messung
elektrischer Signale einer an dem Auflagebereich 5 angelagerten
Zellpopulation möglich. Die Elektroden 6/7 können auch in anderer
Weise in dem Auflagebereich 5 verteilt sein, beispielsweise in
zueinander versetzten Reihen oder Spalten oder frei verteilt.
Auf und zwischen den Elektroden 6/7 können zur Optimierung des
Wachstums der Zellen 3 Leitstrukturen angeordnet sein, die ein
gezieltes Anlagern der Zellen 3 auch und/oder zwischen den
Elektroden 6/7 ermöglichen. Die Leitstrukturen können beispielsweise
eine Oberflächenstrukturierung, eine Beschichtung oder eine
entsprechende Topographiegestaltung umfassen. Für unterschiedliche
Zelltypen oder Meßaufgaben können verschiedene Abstände zwischen
zueinander benachbarten aktiven Elektrodenbereichen 8 vorgesehen
sein.
Insgesamt ergibt sich somit ein Verfahren zur Messung des
Zellpotentials einer biologischen Zelle 3, bei dem die Zelle 3 in
einem Nährmedium 2 adhärent an einem Auflagebereich 5 angelagert
wird. Innerhalb des Auflagebereichs 5 der Zelle 3 wird mit Abstand
von dessen Rand eine Öffnung in die Zellmembran der Zelle 3
eingebracht. Dabei dichtet der die Öffnung umgrenzende, an dem
Auflagebereich 5 anhaftende Rand der Zellmembran die im Inneren
der Zelle 3 befindliche Zellflüssigkeit gegen das Nährmedium 2
ab. Durch die Öffnung hindurch wird die elektrische Spannung zwischen
Zellflüssigkeit und dem Nährmedium 2 gemessen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 19 ist zwischen der
Meßelektrode 6 und dem Objektträger 4 ein Piezoelement 31
angeordnet, das an seinem freien, relativ zu dem Objektträger 4
beweglichen Ende die Meßelektrode 6 trägt und mit seinem dem freien
Ende abgewandten Ende an dem Substrat 21 des Objektträgers 4 fixiert
ist. Die Meßelektrode 6 ist wie bei dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 5 und 6 etwa kegelstumpfförmig ausgebildet und weist eine
im wesentlichen zylindrische, sich entlang der Achse des Kegelstumpfs
erstreckende Innenhöhlung 16 auf. Diese hat an dem dem Piezo-
Element 31 abgewandten freien Ende der Meßelektrode 6 eine kreisrunde
Öffnung, die von einem ringförmigen Elektrodenbereich umgrenzt ist,
der eine von dem Auflagebereich 5 wegweisende scharfe Kante 32
aufweist. Mittels des Piezoelements 31 kann die Kante 32 der
Meßelektrode 6 etwa in Richtung der Oberflächennormalen des
Auflagebereichs 5 relativ zu dem Objektträger 4 auf eine an dem
Auflagebereich 5 angelagerte Zelle 3 zu und von dieser wegbewegt
werden. Dabei wird ein etwa kreisscheibenförmiger Bereich der
Zellmembran aus dem Membranverbund der Zelle 3 herausgeschnitten,
so daß die im Inneren der Zelle 3 befindliche Zellflüssigkeit durch
die dabei entstehende Öffnung hindurch mit der Meßelektrode 6 in
Kontakt gelangen kann. Die Innenhöhlung 16 der Meßelektrode 6 ist
mit einem Elektrolyten gefüllt, durch den in der Zellflüssigkeit
enthaltene Ionen nach dem Einbringen der Öffnung in die Zellmembran
zu den die Innenhöhlung 16 begrenzenden Innenwänden der Meß
elektrode 6 gelangen können. Dadurch wird ein guter elektrischer
Kontakt zwischen der Zellflüssigkeit und der Meßelektrode 6
hergestellt.
In dem Auflagebereich 5 ist ein die Meßelektrode 6 umgrenzender
elektrischer Isolator 9 angeordnet, der über die Kegelmantelfläche
der Meßelektrode 6 bis dicht an deren scharfe Kante 32 herangeführt
ist. Die an dem Auflagebereich 5 angelagerte Zelle 3 haftet mit
ihrer Zellmembran an dem Isolator 9 an, wobei der die in die
Zellmembran eingebrachte Öffnung umgrenzende Rand der Zellmembran
die im Inneren der Zelle 3 befindliche Zellflüssigkeit gegen das
Nährmedium 2 elektrisch isolierend abdichtet. Zum Abgreifen des
Zellpotentials ist die Meßelektrode 6 mit einer in den Objekt
träger 4 integrierten Leiterbahn 18 mit einem Meßverstärker
verbunden. Eine mit dem Nährmedium 2 in Kontakt befindliche
Referenzelektrode 15 dient zur Ermittlung eines Referenzpotentials.
Die Leiterbahn 18 und der Isolator 9 bestehen aus einem elastischen
Material, das bei einer Ansteuerung des Piezoelements über die
Steuerleitungen 42 eine Relativbewegung zwischen der Meßelektrode
6 und dem Substrat 21 des Objektträgers 4 ermöglicht.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 20 ist zum Einbringen einer
Öffnung in die Zellmembran einer an dem Auflagebereich 5
angelagerten Zelle 3 eine Laserdiode 33 vorgesehen, die von dem
Auflagebereich 5 aus betrachtet hinter einem in der Meßelektrode
6 vorgesehenen optischen Fenster 34 angeordnet und in das Substrat
21 integriert ist. Die Laserdiode 33 ist mittels Anschlußleitungen
37 mit einer Stromversorgungs- und Steuereinrichtung verbun
den. Das optische Fenster 34 ist als Durchgangslochung ausgebildet,
welche die Meßelektrode 6 etwa in Richtung der Oberflächennormalen
des Auflagebereichs 5 durchsetzt. Mittels der Laserdiode 33 kann
ein Teilbereich der Zellmembran der an dem Auflagebereich 5 und
der Meßelektrode 6 angelagerten biologischen Zelle 3 mit Laser
strahlung bestrahlt werden, welche die Zellmembran der Zelle 3
absorbiert. Dadurch wird eine Öffnung in die Zellmembran eingebracht.
Nach dem Einbringen der Öffnung wird die Laserstrahlung abgeschaltet,
so daß dann durch die Öffnung hindurch das Zellpotential mittels
der Meßelektrode 6 gemessen werden kann. Wie bei dem Ausführungs
beispiel nach Fig. 19 dichtet die an dem die Meßelektrode 6
umgrenzenden Isolator 9 anhaftende Zelle 3 die Meßelektrode 6 gegen
das Nährmedium 2 ab.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 21 ist zum Einbringen der
Öffnung in die an dem Auflagebereich 5 anhaftende Zelle 3 ein
externer Laser 35 vorgesehen, dessen Strahlung mittels einer
Strahlführungseinrichtung 36, die zum Beispiel einen optischen
Lichtleiter und/oder einen Umlenkspiegel sowie gegebenenfalls eine
Fokusiereinrichtung umfassen kann, an der der Meßelektrode 6
abgewandten Rückseite des Objektträgers 4 durch ein in dem Substrat
21 vorgesehenes optisches Fenster und die die Meßelektrode 6
durchsetzende Lochung in die Zelle 3 eingekoppelt werden kann.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 22 ist die Innenhöhlung 16
der Meßelektrode 6 mit einem Fluidkanal 38 verbunden, der mit einem
steuerbaren Unterdruck beaufschlagbar ist. Der Fluidkanal 38 kann
dazu beispielsweise an einer Mikropumpe angeschlossen sein, mittels
der Nährmedium 2 aus dem Auflagebereich 5 des Objektträgers 4
abgesaugt werden kann. Dadurch wird das Anlagern einer Zelle 3 an
der Meßelektrode 6 erleichtert. Gegebenenfalls kann nach dem Anlagern
einer mittels des Fluidkanals 38 an die Meßelektrode 6 angesaugten
Zelle noch für eine bestimmte Zeitdauer ein schwacher Unterdruck
auf die Zelle 3 ausgeübt werden, bis diese selbständig an dem
Auflagebereich 5 anhaftet.
Wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 19 weist der die Öffnung
der Innenhöhlung 16 umgrenzende Rand der Meßelektrode 6 eine
ringförmige scharfe Kante 32 auf, die gegenüber der Oberflächen
ebene des Auflagebereichs 5 vorsteht. Nach dem Anlagern der Zelle
3 an der Meßelektrode 6 wird ein Teilbereich der Zellmembran der
Zelle 3 durch Absaugen von Nährmedium 2 an dem Fluidkanal 38
kurzzeitig so stark mit Unterdruck beaufschlagt, daß der von der
scharfen Kante 32 der Meßelektrode 6 umgrenzte Membranbereich der
Zellmembran aus dem Membranverbund herausgelöst wird. Dadurch wird
eine Öffnung in die Zellmembran eingebracht, durch welche die
Meßelektrode 6 mit der im Inneren der Zelle 3 befindlichen
Zellflüssigkeit in Kontakt gelangen kann. Nach dem Einbringen der
Öffnung wird der Unterdruck in dem Fluidkanal 38 abgeschaltet.
Gegebenenfalls kann nach dem Einbringen der Öffnung noch eine geringe
Menge Zellflüssigkeit aus dem Inneren der Zelle 3 in den Fluidkanal
38 angesaugt werden, so daß diese mit in dem Fluidkanal 38 benach
bart zu der Meßelektrode 6 angeordneten Mikrosensoren 39 in Berührung
gerät. Dadurch können zusätzliche Zellparameter, wie beispiels
weise der Gasgehalt und/oder eine Ionenkonzentration der Zellflüssig
keit, gemessen werden.
Nach dem Einbringen der Öffnung in die Zellmembran der Zelle 3 kann
die Förderrichtung der an den Fluidkanal 38 angeschlossenen
Mikropumpe kurzzeitig umgekehrt werden, um eine in dem Fluidkanal
38 befindliche Substanz, beispielsweise ein Medikament und/oder
einen Fluorenzfarbstoff durch die Öffnung der Zellmembran direkt
in das Zellinnere zu injizieren. Wenn an der Elektrode 6 keine Zelle
3 angelagert ist, kann der Fluidkanal 38 außerdem dazu benutzt
werden, um dem Nährmedium 2 eine entsprechende Substanz zuzugeben.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 18 ist um das freie Ende
der gegenüber der Oberflächenebene des Auflagebereichs 5 vor
stehenden, als scharfe Spitze ausgebildeten Meßelektrode 6 herum
in einem etwa ringförmigen Bereich eine chemische Substanz
immobilisiert, die bei Berührung mit einer an dem Auflagebereich
5 angelagerten Zelle 3 eine Öffnung in deren Zellmembran einbringt.
Durch diese Öffnung hindurch kann die Spitze der Meßelektrode 6
mit der Zellflüssigkeit der Zelle 3 in Berührung gelangen. Die
Vorrichtung 1 weist einen besonders einfachen Aufbau auf.
Claims (47)
1. Verfahren zum Messen mindestens einer Zustandsgröße einer in
einem Nährmedium (2) befindlichen, adhärent an einem Aufla
gebereich (5) angelagerten biologischen Zelle (3), wobei in
die Zellmembran der Zelle (3) zum Messen der Zustandsgröße
wenigstens eine Öffnung eingebracht wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Öffnung innerhalb des Auflagebereichs (5)
der Zelle (3) und mit Abstand von dessen Rand in die Zellmem
bran eingebracht wird und daß durch diese Öffnung hindurch
die Zustandsgröße gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Messen des Zellpotentials der Zelle (3) durch die in die
Zellmembran der Zelle (3) eingebrachte Öffnung hindurch die
elektrische Spannung zwischen der Zellflüssigkeit und dem
Nährmedium (2) gemessen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnung mittels Elektroporation in die Zellmembran
eingebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Einbringen der Öffnung in die Zellmembran
auf einen Teilbereich der Zellmembran wenigstens ein mecha
nischer Impuls ausgeübt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Öffnung mittels Ultraschall in die Zellmem
bran eingebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ultraschall auf den zu öffnenden Bereich
der Zellmembran fokussiert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere Ultraschallwellen derart überlagert
werden, daß sich ihre Schwingungen in dem zu öffnenden
Bereich der Zellmembran zu einer Schwingung mit erhöhter
Amplitude überlagern.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Einbringen der Öffnung in die Zellmembran
ein Teilbereich der Zellmembran der Zelle (3) mit energie
reicher Strahlung, insbesondere mit Laserstrahlung, bestrahlt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Öffnung durch Einwirkung einer chemischen
Substanz in die Zellmembran der Zelle (3) eingebracht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine elektrisch und/oder chemisch und/oder durch
Strahlung aktivierbare chemische Substanz verwendet wird und
daß diese Substanz zum Einbringen der Öffnung in die Zellmem
bran durch Einwirkung von Strahlung und/oder eines elektrischen
Feldes aktiviert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein zu öffnender Teilbereich der Zellmembran
durch Beaufschlagung mit einem Unterdruck und/oder einem
Überdruck aus dem Membranverband herausgelöst wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zelle (3) durch eine Saugkraft an dem
Auflagebereich (5) fixiert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach dem Einbringen der Öffnung in die Zellmem
bran durch die Öffnung hindurch Zellflüssikeit aus der
Zelle entnommen und danach untersucht wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach dem Einbringen der Öffnung in die Zellmem
bran durch die Öffnung hindurch eine intrazelluläre Manipula
tion durchgeführt wird, insbesondere ein Medikament und/oder
Fremdstoff und/oder eine biologische Substanz in das Innere
der Zelle (3) gebracht wird.
15. Vorrichtung zur Messung mindestens einer Zustandsgröße
wenigstens einer in einem Nährmedium (2) befindlichen
biologischen Zelle (3) mit einem Objektträger (4), der einen
Auflagebereich (5) hat, an dem die Zelle (3) adhärent
anlagerbar ist, mit wenigstens einer mit der im Inneren der
Zelle (3) befindlichen Zellflüssigkeit in Kontakt bringbaren
Meßsonde zum Messen der Zustandsgröße, wobei die Meßsonde mit
einem Meßverstärker verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Auflagebereichs (5) die Meßsonde und ein
diese umgrenzender elektrischer Isolator (9) angeordnet sind,
derart, daß die Zelle (3) an dem Isolator (9) gegen das
Nährmedium (2) dichtend anlagerbar ist, und daß zum Öffnen
der Zellmembran der Zelle (3) im Bereich der Meßsonde zumindest
ein Porationswerkzeug in dem Auflagebereich (5) angeordnet
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das
Porationswerkzeug im wesentlichen konzentrisch um die Meßsonde
herum angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßsonde eine Meßelektrode (6) ist, der zum Messen
des Zellpotentials der Zelle (3) wenigstens eine mit dem
Nährmedium (2) in Kontakt bringbare Referenzelektrode (15)
zugeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Meßelektrode (6) auch eine Elektroporations-Elektrode (7) ist,
die zum Elektroporieren der Zellmembran der Zelle (3) mit einer
elektrischen Spannungsquelle verbindbar ist, und daß die
Elektroporations-Elektrode (6/7) wenigstens einen innerhalb
des Auflagebereichs (5) angeordneten aktiven Elektrodenbereich
(8) aufweist, der von dem elektrischen Isolator (9) umgrenzt
ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß das Porationswerkzeug eine von der Meßsonde
beabstandete Elektroporations-Elektrode (7) ist, die zum
Elektroporieren der Zellmembran der Zelle (3) mit einer
elektrischen Spannungsquelle verbindbar ist, daß die Elek
troporations-Elektrode (6/7) wenigstens einen innerhalb des
Auflagebereichs (5) angeordneten, von dem elektrischen Isolator
(9) umgrenzten aktiven Elektrodenbereich (8) aufweist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der aktive Elektrodenbereich (8) der
Elektroporations-Elektrode (6/7) mindestens eine scharfe Spitze
oder Kante aufweist und vorzugsweise gegenüber der Ober
flächenebene des Auflagebereichs (5) vorstehend angeordnet
ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elektroporations-Elektrode (7) als
Hohlelektrode ausgebildet ist, die eine Innenhöhlung (16) mit
einer an der Oberfläche des Auflagebereichs (5) befindlichen
Öffnung aufweist, und daß die Meßelektrode (6) eine in der
Innenhöhlung (16) der Elektroporations-Elektrode (7) an
geordnete Stabelektrode ist, deren freies Ende vorzugsweise
bis an die Öffnung der Innenhöhlung (16) heranreicht.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß unmittelbar benachbart zu der Elek
troporations-Elektrode (7) ein Schaltelement, insbesondere
ein Halbleiterschalter angeordnet ist, mit dem die Elek
troporations-Elektrode (7) mit der Elektroporations-Span
nungsquelle verbindbar ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß das Porationswerkzeug zum Öffnen der
Zellmembran der Zelle (3) mittels wenigstens eines Aktuators,
insbesondere eines Piezoelements (31), quer zur Oberfläche
des Auflagebereichs (5) relativ zu dem Objektträger (4)
bewegbar ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das
Porationswerkzeug mindestens eine, mit der Zellmembran der
Zelle (3) in Berührung bringbare scharfe Spitze oder Kante
(32) aufweist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet,
daß der Aktuator mit einer Ansteuereinrichtung zum Erzeugen
einer Ultraschallschwingung verbunden ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßsonde gleichzeitig auch das
Porationswerkzeug ist und dazu mittels des Aktuators oder des
Piezoelements (31) quer zur Oberfläche des Auflagebereichs (5)
relativ zu dem Objektträger (4) bewegbar ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß der Objektträger (4) im Bereich der
Meßsonde ein optisches Fenster (34) aufweist, das zum Öffnen
der Zellmembran im Strahlengang eines Laserstrahls angeordnet
ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Erzeugen des Laserstrahls eine Laserdiode in den Objektträger
(4) integriert ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Meßsonde im wesentlichen konzentrisch um
das optische Fenster (34) herum angeordnet ist.
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 29, dadurch
gekennzeichnet, daß das Porationswerkzeug zum Öffnen der
Zellmembran der Zelle (3) eine chemische Substanz und/oder
wenigstens eine mit einem Zuführkanal verbundene Austrittsöff
nung für eine chemische Substanz aufweist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 30, dadurch
gekennzeichnet, daß das Porationswerkzeug wenigstens einen
in den Auflagebereich (5) mündenden Kanal aufweist, mittels
dem ein Teilbereich der Zellmembran der Zelle (3) zum
Einbringen der Öffnung in die Zellmembran mit einem Unter-
und/oder Überdruck beaufschlagbar ist.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 31, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßsonde als in die Oberfläche des
Objektträgers (4) eingelassene, wenigstens eine Innenhöhlung
(16) aufweisende Hohlsonde ausgebildet ist, und daß die
Innenhöhlung (16) an der Oberfläche des Auflagebereichs (5)
eine Öffnung aufweist.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 32, dadurch
gekennzeichnet, daß der elektrische Isolator (9) innerhalb
des Auflagebereichs (5) einen gegenüber deren Oberflächenebene
vorstehenden Vorsprung (20) aufweist, und daß die Meßsonde
an dem der Oberfläche des Auflagebereichs (5) abgewandten
freien Ende des Vorsprungs (20) angeordnet ist.
34. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 33, dadurch
gekennzeichnet, daß sich der Querschnitt des Vorsprungs (20)
ausgehend von der Oberflächenebene des Auflagebereichs (5)
zu der am weitesten vorstehenden Stelle verjüngt.
35. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 34, dadurch
gekennzeichnet, daß der Objektträger (4) im Auflagebereich
(5) eine Profilierung aufweist, die wenigstens eine um die
Meßsonde umlaufende Profilierungsvertiefung (22) und/oder einen
um die Meßsonde umlaufenden Profilierungsvorsprung hat.
36. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 35, dadurch
gekennzeichnet, daß die Profilierungsvertiefung (22)
und/oder der Profilierungsvorsprung in Erstreckungsrichtung
durch wenigstens eine Unterbrechung unterbrochen ist.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 36, dadurch
gekennzeichnet, daß die Profilierungsvertiefung (22)
und/oder der Profilierungsvorsprung ringförmig ausgebildet
ist und daß vorzugsweise mehrere solcher ringförmiger
Profilierungsvertiefungen (22) und/oder Profilierungsvorsprünge
im wesentlichen konzentrisch zur Meßsonde angeordnet sind.
38. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 37, dadurch
gekennzeichnet, daß der Isolator (9) eine an der Oberfläche
der Profilierung angeordnete Isolationsschicht ist.
39. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 38, dadurch
gekennzeichnet, daß der (die) Profilierungsvorsprung (-vor
sprünge) auf die Oberfläche des Isolators (9) aufgebracht ist
(sind).
40. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 39, dadurch
gekennzeichnet, daß im Auflagebereich (5) des Objektträgers
(4) an dessen Oberfläche eine wenigstens ein Zelladhäsions
protein aufweisende Beschichtung und/oder eine hydrophile
Beschichtung und/oder unmittelbar benachbart zu der Meßsonde
eine hydrophobe Beschichtung angeordnet ist.
41. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 40, dadurch
gekennzeichnet, daß als mechanische Führung für die Zellen
(3) beidseits der Meßsonde Begrenzungswände angeordnet sind,
die vorzugsweise einen nutenartigen Führungskanal (41)
begrenzen.
42. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 41, dadurch
gekennzeichnet, daß benachbart zu der Meßsonde (6) ein
Feldeffekt-Transistor (FET), insbesondere ein Junction-
Feldeffekt-Transistor (J-FET) (23), angeordnet ist, und daß
die Meßsonde zur Impedanzwandlung ihres Meßsignales mit
dem Gate des FET (23) verbunden ist.
43. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 42, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Auflagebereich (5) des Objektträgers
(4) benachbart zu der Meßsonde, vorzugsweise in einem von
dieser umgrenzten Bereich, wenigstens ein Fluidkanal (38)
mündet.
44. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 43, dadurch
gekennzeichnet, daß im Verlauf des Fluidkanals (38) wenigstens
eine in den Objektträger (4) integrierte
Mikropumpe angeordnet ist.
45. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 44, dadurch
gekennzeichnet, daß innerhalb des Fluidkanals (38), vor
zugsweise in einer Wandung des Fluidkanals, wenigstens ein
Mikrosensor (39) zum Messen einer Zellgröße der Zelle (3)
angeordnet ist.
46. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 45, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Erzeugen eines die Zelle (3) zu der
Meßsonde leitenden elektrischen Feldes im Auflagebereich (5)
und/oder benachbart dazu wenigstens eine Zusatzelektrode
angeordnet ist.
47. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 46, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Auflagebereich mehrere Meßsonden
als Arrays angeordnet sind und daß diesen Meßsonden jeweils
wenigstens ein Porationswerkzeug zugeordnet ist.
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