DE19827056A1 - Mikromechanischer Magnetfeldsensor - Google Patents
Mikromechanischer MagnetfeldsensorInfo
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Abstract
Die Erfindung schafft einen mikromechanischen Magnetfeldsensor mit einer Leiterbahneinrichtung (50), welche elastisch auslenkbar über einem Substrat (100) aufgehängt ist; einer mit der Leiterbahneinrichtung (50) verbundenen, mit dieser zusammen auslenkbaren ersten Kondensatorplatteneinrichtung (56, 57); einer mit dem Substrat (100) verbundenen feststehenden zweiten Kondensatorplatteneinrichtung (61, 66, 71, 76), welche mit der ersten Kondensatorplatteneinrichtung (56, 57) eine Kondensatoreinrichtung bildet; und Magnetfeld-Erfassungseinrichtung zum Leiten eines vorbestimmten Stroms (i) durch die Leiterbahneinrichtung (50) und Erfassen der in Abhängigkeit von einem anliegenden Magnetfeld auftretenden Kapazitätsänderung der Kondensatoreinrichtung. Die Magnetfeld-Erfassungseinrichtung kann mittels Kalibrierstromschleifen auch kalibrierbar gestaltet werden.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen mikromechanischen
Magnetfeldsensor.
Im Stand der Technik sind verschiedene mikromechanische Ma
gnetfeldsensoren bekannt, die basierend auf der auf elek
trischen Ladungen wirkenden Lorentzkraft eine Wechselwir
kung zwischen einem elektrischen Strom und einem Magnetfeld
in eine Kraft umsetzen. Diese auf die Magnetfeldsensor
struktur wirkende Kraft führt zu einer Auslenkung, die mit
verschiedenen Verfahren detektiert werden kann.
Beispielhaft zum Stand der Technik sollen zunächst drei
wippenförmige Sensorstrukturen beschrieben werden.
Die erste bekannte Magnetfeldsensorstruktur ist eine reso
nante SiO2-Torsionswippe, wie sie aus B. Eyre und K.S.J.
Pister, Micromechanical Resonant Magnetic Sensor in Stan
dard CMOS, Transducers 97, 1997 Int. Conf. Solid-State Sen
sors and Actuators, Chicago, 16-19 Juni 1997 bekannt ist.
Bei dieser Lösung ist eine Aluminiumstromschleife auf einer
über Torsionselemente aufgehängten frei schwebenden SiO2-
Wippenstruktur realisiert. Durch eine elektromagnetische
Anregung (Wechselstrom, der mit dem Magnetfeld wechsel
wirkt) mit der mechanischen Resonanzfrequenz des Schwingers
stellt sich eine mechanische Torsionsschwingung ein. Die
Amplitudendetektion erfolgt über eine piezoresistive
Wheatstone-Brückenschaltung. Durch die hohe Strukturdämp
fung (SiO2-Al) werden selbst unter Vakuum nur geringe Güten
(bzw. hohe Dämpfungswerte) erreicht, nämlich Güten im Be
reich Q = 10. Durch die dünnen Trägerschichten (v.a. SiO2)
erfolgt eine starke Verbiegung der Wippenstruktur bei
Krafteinwirkung.
Die zweite bekannte Magnetfeldsensorstruktur ist eine reso
nante einkristalline Torsionswippe, wie sie aus Z. Kadar,
A. Bossche und J. Mollinger, Integrated Resonant Magnetic-
Field Sensor, Sensors and Actuators A, 41-42, (1994), pp.
66-69 bekannt ist.
Der Aufbau dieses Magnetfeldsensors besteht aus einer ein
kristallinen, über Torsionsbalken aufgehängten Wippenstruk
tur, auf die Aluminiumleiterbahnen aufgebracht sind. Es
wird ebenfalls ein Wechselstrom mit der Resonanzfrequenz
des mechanischen Torsionsschwingers durch die Leiterbahn
geschickt. Es stellt sich eine Schwingungsamplitude (Tor
sionswinkel) ein, die kapazitiv über separate Elektroden
ausgelesen wird. Die Gegenelektrode wird durch eine struk
turierte, leitende Schicht gebildet, welche auf einer Glas
kappe mit Vertiefungen (Kavernen) aufgebracht ist. Durch
das resonante Verfahren und die geringe "Strukturdämpfung"
des Schwingers lassen sich, aufgrund eines möglichen Vaku
umeinschlusses und damit verbundenen hohen Güten, angeblich
Magnetfelder im nT-Bereich messen. Von den Autoren wird
weiterhin ein großer dynamischer Bereich des Sensors ange
geben. Zur kapazitiven Auslesung werden Feedback-Leiter
bahnen und ein Synchrondemodulator (Trägerfrequenzver
fahren) verwendet. Die Ruhekapazitäten der im Labor ver
wirklichten Sensorlösung liegen im Bereich 0,5 pF. Der ent
sprechende Herstellungsprozeß ist aufgrund der komplizier
ten (und teuren) Prozeßschritte für eine preisgünstige Se
rienfertigung kaum geeignet. Aus dieser Veröffentlichung
geht nicht hervor, wie die dargestellte Leiterbahnüberkreu
zung realisiert ist.
Die dritte bekannte Magnetfeldsensorstruktur ist eine
nichtresonante Lösung, bei der eine Silizium-Wippenstruktur
auf einer Wippenhälfte von einem Gleichstrom durchflossen
(keine gesondert aufgebrachten Leiterbahnen) wird, der mit
dem Magnetfeld wechselwirkt und eine Lorentzkraft erzeugt.
Diese Kraft wird in ein Torsionsmoment umgesetzt, das dann
die Wippenstruktur tordiert. Die sich aus dieser Torsion
ergebenden Kapazitätsänderungen der Wippenflächen hin zu
tieferliegenden Gegenelektroden werden mittels eines kapa
zitiven Meßverfahrens ausgelesen.
Weiterhin gibt es Magnetfeldsensoren, die auf elektromagne
tischen Materialeffekten basieren.
Beispielsweise wird der Hall-Effekt ausgenutzt. Der Hall-
Effekt tritt in stromdurchflossenen Leitern bei Anwesenheit
eines externen Magnetfeldes auf. In Abhängigkeit des strom
durchflossenen Materials werden die Elektronen senkrecht zu
ihrer Bewegungsrichtung abgelenkt. Durch diese Ablenkung
ergibt sich eine Potentialdifferenz zwischen den beiden
Seiten des Leiters, die den Hall-Meßeffekt darstellt. Zu
den Hall-Sensoren können folgende Nachteile aufgeführt wer
den: stark begrenzte Auflösung (übliche Auflösungsgrenzen
liegen im mT-Bereich), eine begrenzte Dynamik, ein großer
Offset und eine starke Temperaturabhängigkeit des Meßef
fekts.
Weitere Sensoren, die auf elektromagnetischen Material
effekten basieren, sind magnetoresistive Sensoren, die
durch eine Erhöhung des elektrischen Widerstandes bei Anwe
senheit eines Magnetfeldes gekennzeichnet sind (siehe z. B.
M.J. Caruso, Applications of Magnetoresistive Sensors in
Navigation Systems, 1997 Society of Automotive Engineers,
Inc., Publ. # 970602, pp 15-21).
Fluxgate-Sensoren, bei denen üblicherweise Sensor und Elek
tronik auf einem Chip vorgesehen sind und die teilweise ei
ne hohe Auflösung von typischerweise 9 mV/µT besitzen, wur
den beispielsweise von R. Gottfried-Gottfried, W. Budde, R.
Jähne, H. Kück, B. Sauer, S. Ulbricht und U. Wende, A Mi
niaturized Magnetic-Field Sensor System Consisting Of A
Planar Fluxgate Sensor And A CMOS Readout Circuitry, Sen
sors and Actuators A54 (1996), pp. 443-447 offenbart.
Als nachteilhaft bei den obigen bekannten Ansätzen hat sich
die Tatsache herausgestellt, daß die Magnetfeldsensoren
entweder eine geringe Auflösung bzw. Empfindlichkeit besit
zen, einen hohen temperaturabhängigen Offset besitzen oder
nur sehr aufwendig herstellbar sind.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Idee be
steht darin, daß eine durch die Lorentzkraft verursachte
Bewegung der Sensorstruktur kapazitiv über vorzugsweise
kammartige Elektroden detektiert wird. Es erfolgt dabei in
sofern die Ausnutzung der Lorentzkraft, daß durch einen in
einem (freischwebenden) elektrischen Leiter eingeprägten
Strom und ein extern anliegendes Magnetfeld eine laterale
Bewegung der freischwebenden Struktur hervorgerufen wird.
Die Verwendung von feststehenden Elektrodenkämmen (fest
stehende Kammstruktur) und beweglichen Elektrodenkämmen
(bewegliche Kammstruktur), welche vorzugsweise in bekannter
Oberflächen-Siliziummikromechanik hergestellt werden, er
möglicht die Erzeugung einer bewegungsabhangigen Kapazi
tätsänderung.
Die Anordnung der Kämme kann parallel oder senkrecht zur
Bewegungsrichtung (bzw. senkrecht oder parallel zur Lei
tereinrichtung) erfolgen. Die Kämme besitzen ein einheitli
ches elektrisches Potential, was die elektrisch-kapazitive
Auslesung der Bewegung erheblich vereinfacht. Eine solche
Lösung ist bisher nicht bekannt, denn bei allen bekannten
Lösungen besitzt die bewegliche Elektrode ein ortsabhängi
ges elektrisches Potential.
Durch eine zusätzliche, vorzugsweise weiche Feder kann das
besagte Potential abgegriffen und z. B. für eine elektrische
Regelung verwendet werden.
Bei der kapazitiven Erfassung der Sensorbewegung durch ein
kapazitives Meßverfahren wird die Abstandsänderung zwischen
feststehenden und beweglichen Elektrodenkämmen in ein elek
trisches Signal umgesetzt, bzw. die Flächenüberdeckung zwi
schen beweglichen und festen Elektroden führt zu einer Ka
pazitätsänderung. Durch die kapazitive Auslesung des Ampli
tudensignals wird ein geringer Temperaturgang und eine ge
ringe Temperaturhysterese erwartet.
Möglich ist eine Verwendung des Sensors für statische und
dynamische, insbesondere resonante Betriebsmodi, also eine
Auslenkung der Sensorstruktur mittels eines Gleichstromes
oder eines Wechselstromes im Magnetfeld. Im einen Fall er
gibt sich eine statische Auslenkung, im anderen eine
Schwingbewegung. Im dynamischen Betrieb in Verbindung mit
einem Differenzkapazitätsmeßverfahren sind Querbeschleuni
gungen, je nach mechanischer Resonanzfrequenz, vernachläs
sigbar.
Es besteht weiterhin die Möglichkeit eines Vakuumeinschlus
ses für den dynamischen Betrieb zur Erhöhung der Schwin
gungsgüte und damit Verbesserung der Empfindlichkeit gegen
über statischen Systemen. Der resonante Betrieb unter einer
Vakuumatmosphäre erlaubt gegenüber statischen Meßverfahren
eine deutlich höhere Empfindlichkeit (hohe Schwingungs
amplituden bei hoher Güte durch Resonanzverstärkung). Statt
eines Wechselstromes kann ein Gleichstrom durch die Struk
tur geschickt werden, so daß Wechselmagnetfelder detektiert
werden können.
Der erfindungsgemäße mikromechanische Magnetfeldsensor mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 weist gegenüber den bekannten
Lösungsansätzen den besonderen Vorteil auf, daß er eine ho
he Magnetfeldauflösung besitzt, nämlich im µT-Bereich, daß
er eine geringe Baugröße besitzt und daß er in einem Stan
dard-Oberflächenmikromechanik-Fertigungsprozeß kostengün
stig herstellbar ist.
Bei dem Serienherstellungsprozeß handelt es sich um einen
Prozeß, der aus der Fertigung von Beschleunigungssensoren
mit Kammstrukturen bekannt ist. Die Verwendung der Oberflä
chenmikromechanik, speziell des Serienherstellungsprozesses
mit einer dicken Epipolyschicht, erlaubt die Bildung einer
steifen Sensorstruktur, die eine geringe Querempfindlich
keit erreichen läßt. Darüber hinaus ermöglicht die Oberflä
chenmikromechanik eine Zwei-Wafer-Lösung (Sensor und Kappe)
anstatt einer Drei-Wafer-Lösung (wie sie z. B. aus Z. Kadar,
A. Bossche und J. Mollinger, Integrated Resonant Magnetic-
Field Sensor, Sensors and Actuators A, 41-42, (1994), pp.
66-69 bekannt ist).
Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Magnetfeldsensors
sind die Möglichkeiten, eine laterale Bewegung der Sen
sorsstruktur vorzusehen und einen resonanten Betrieb mit
einer hohen Güte und einer damit verbundenen Empfindlich
keitssteigerung durchzuführen.
In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Weiterbil
dungen und Verbesserungen des in Anspruch 1 angegebenen mi
kromechanischen Magnetfeldsensors.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist die Leiterbahn
einrichtung einen in einer ersten Richtung verlaufenden
länglichen ersten Balken auf, der an seinen Enden an einer
jeweiligen Federeinrichtung über dem Substrat elastisch im
wesentlichen nur in einer zweiten Richtung auslenkbar auf
gehängt ist. Dies hat den Vorteil, daß bei der Auswertung
nur Kräfte in der zweiten Richtung berücksichtigt werden
müssen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist die
Leiterbahneinrichtung einen länglichen zweiten und dritten
Balken auf, welche in entgegengesetzte Richtungen im we
sentlichen senkrecht vom ersten Balken abzweigend über dem
Substrat verlaufen. Dieser zweite und dritte Balken dienen
vorzugsweise zur Verankerung der beweglichen ersten Konden
satorplatteneinrichtung. Die gegenüberliegende Abzweigung
ermöglicht, daß die Kondensatorplatten der beweglichen er
sten Kondensatorplatteneinrichtung alle im wesentlichen auf
demselben Potential liegen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist die
erste Kondensatorplatteneinrichtung eine Vielzahl von Bal
ken auf, welche vom zweiten und dritten Balken abzweigen
und im wesentlichen parallel oder senkrecht zum ersten Bal
ken über dem Substrat verlaufen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung sind der
zweite und/oder der dritte Balken an seinem von dem ersten
Balken entfernten Ende (vorzugsweise weich) über dem
Substrat aufgehängt, so daß über die Aufhängung ein elek
trisches Potential davon abgreifbar ist, wobei vorzugsweise
ein einheitliches Elektrodenpotential vorgesehen ist. Der
Potentialabgriff läßt eine Kontrolle bzw. Regelung des
Kammpotentials über die Potentiale an den Stromzuführungen
der Leiterbahneinrichtung zu.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist die
zweite Kondensatorplatteneinrichtung eine Vielzahl von Bal
ken auf, welche an ihrem einen Ende im Substrat verankert
und derart angeordnet sind, daß sie mit der ersten Konden
satorplatteneinrichtung eine Differenzkondensatoreinrich
tung bilden. So läßt sich das aus der Beschleunigungssen
sortechnik bekannte oder ein modifiziertes Differenzkapazi
tätsverfahren zur Auswertung heranziehen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Ma
gnetfeld-Erfassungseinrichtung derart gestaltet, daß sie
einen Gleichstrom durch die Leiterbahneinrichtung leitet
und ein anliegendes Magnetfeld über eine statische Kapazi
tätsänderung erfaßt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist die Ma
gnetfeld-Erfassungseinrichtung derart gestaltet, daß sie
einen Wechselstrom vorzugsweise mit der mechanischen Eigen
frequenz der auslenkbaren Komponenten durch die Leiterbah
neinrichtung leitet und somit ein anliegendes Magnetfeld
über eine dynamische Kapazitätsänderung erfaßt. Dieses Ver
fahren ermöglicht eine höhere Auflösung (insbesondere bei
der Resonanzfrequenz) und die Eliminierung statischer Stö
reinflüsse.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist zumin
dest auf dem länglichen ersten Balken der Leiterbahnein
richtung eine leitfähige Schicht, z. B. dotiertes Polysili
zium oder eine Aluminiumschicht, abgeschieden. Diese bringt
den Vorteil der kontrollierten Einstellbarkeit des Wider
standes der Leiterbahneinrichtung.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist auf dem
umgebenden Substrat eine Kalibrierstromschleife vorgesehen,
über die ein Kalibriermagnetfeld eingeprägt werden kann.
Durch entsprechende Referenzmessungen können somit Tempera
tureinflüsse oder Störungsmagnetfelder eliminiert werden.
Ein bevorzugtes Herstellungsverfahren ist Gegenstand von
Anspruch 14.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine erste Aus
führungsform des erfindungsgemäßen mikromechani
schen Magnetfeldsensors;
Fig. 2 eine schematische perspektivische Ansicht der er
sten Ausführungsform des erfindungsgemäßen mikro
mechanischen Magnetfeldsensors;
Fig. 3 eine schematische Querschnittsansicht durch eine
verkapselte Sensorstruktur mit der ersten Ausfüh
rungsform des erfindungsgemäßen mikromechanischen
Magnetfeldsensors entlang der Linie A-A' in Fig.
1;
Fig. 4 eine schematische perspektivische Ansicht einer
zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen mi
kromechanischen Magnetfeldsensors; und
Fig. 5 eine schematische perspektivische Ansicht einer
dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen mi
kromechanischen Magnetfeldsensors.
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche
oder funktionsgleiche Bestandteile.
Fig. 1 ist eine schematische Draufsicht auf eine erste Aus
führungsform des erfindungsgemäßen mikromechanischen Ma
gnetfeldsensors und Fig. 2 eine entsprechende schematische
perspektivische Ansicht.
In Fig. 1 bzw. 2 bezeichnen Bezugszeichen 10, 20 Stromzu
führungen; 30, 40 Federeinrichtungen; 35, 45 Verankerungen;
50 eine Leiterbahneinrichtung in Form eines ersten Balkens;
55a, 55b einen zweiten bzw. dritten Balken; 55c einen vier
ten Balken; 56, 57 bewegliche Kondensatorplatten; 60, 65,
70, 75 elektrische Anschlüsse für feststehende Kondensator
platten; 61, 66, 71, 76 feststehende Kondensatorplatten; 80
eine Federeinrichtung; 90 einen elektrischen Anschluß; 95
eine Verankerung; 100 ein Substrat aus Silizium; 110 erste
Isolatorschicht aus Siliziumdioxid; 120 eine erste Leiter
schicht aus vergrabenem Polysilizium; 130 zweite Leiter
schicht aus Epitaxie-Polysilizium; X, Y, Z Richtungen, Δy
eine Auslenkung und A, A' eine Schnittrichtung bzgl. Fig.
3.
Die Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 weist eine symmetri
sche, zweckmäßigerweise perforierte Schwingerstruktur auf,
die an zwei Enden über die Federeinrichtungen 30, 40 beweg
lich aufgehängt ist.
Diese perforierte Schwingerstruktur besteht aus dem leiter
bahnförmigen ersten Balken 50 (Leiterbahneinrichtung) zwi
schen den Federeinrichtungen 30, 40 und den in der Mitte
dieses ersten Balkens 50 abzweigenden zweiten und dritten
Balken 55a, 55b mit der davon abzweigenden kammförmigen be
weglichen ersten Kondensatorplatten-Kammstruktur 56, 57.
Die Schwingerstruktur ist über die Federeinrichtungen 30,
40 mechanisch über die erste Leiterschicht 120 und die er
ste Isolatorschicht 110 (z. B. aus thermischem Oxid) mit dem
Si-Substrat 100 verbunden, wobei eine elektrische Verbin
dung zu den in der ersten Leiterschicht 120 ausgeführten
Stromzuführungen 10, 20 besteht. Die Federeinrichtungen 30,
40, welche hier mäanderförmig dargestellt sind (doch auch
eine andere geeignete Geometrie aufweisen können), sind
derart ausgelegt, daß sie eine relativ weiche Aufhängung in
y-Richtung darstellen. Andererseits ist die Schwingerstruk
tur in x- bzw. z-Richtung durch eine steife Auslegung der
Federelemente nur schwer auslenkbar.
Sowohl die bewegliche Leiterbahneinrichtung 50 als auch die
daran angebundene Kondensatorplatten-Kammstruktur 56, 57
sind ausreichend steif dimensioniert, um gegenüber Verbie
gungen und Verwindungen, die Störmoden bewirken würden, re
sistent zu sein.
Mechanisch feststehend und elektrisch isoliert über die er
ste Leiterschicht 120 und die erste Isolatorschicht 110 mit
dem Substrat 100 verbunden ist die zweite Kondensatorplat
ten-Kammstruktur, die eine Vielzahl von Balken 61, 66, 71,
77 aufweist, welche derart angeordnet sind, daß sie mit der
ersten Kondensatorplatten-Kammstruktur 56, 57 eine Diffe
renzkondensatoreinrichtung bilden, wie sie von Beschleuni
gungssensoren her wohlbekannt ist und daher hier nicht nä
her erläutert wird. Eine elektrische Verbindung besteht zu
den in der ersten Leiterschicht 120 ausgeführten elektri
schen Anschlüssen 60, 65, 70, 75.
Nur in Fig. 1 (aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht in
Fig. 2) ist die Federeinrichtung 80, die an der bewegli
chen Schwingerstruktur angreift und einen elektrischen Po
tentialabgriff über den Anschluß 90 ermöglicht, darge
stellt. Die Federkonstante der Federeinrichtung 80 kann da
bei wesentlich geringer als diejenige der Federeinrichtun
gen 30, 40 sein. Die läßt sich durch einen größeren Biege
radius und/oder eine geringere Breite erreichen.
Im folgenden wird die Funktionsweise der in Fig. 1 und 2
illustrierten Ausführungsform näher erläutert.
Über die Stromzuführung 10 wird ein Strom i in die Schwin
gerstruktur geleitet. Der Strom i fließt über die Leiter
bahn in der Leiterschicht 120 in das feststehende Epitaxie-
Polysilizium der Verankerung 35. Über dieses gelangt der
Strom i in die Federeinrichtung 30, weiter in die Schwin
gerstruktur, d. h. durch die Leiterbahneinrichtung 50, und
schließlich über die gegenüberliegenden Federeinrichtung 40
und die Verankerung 45 und von dort über die Leiterbahn in
der Leiterschicht 120 zur anderen Stromzuführung 20.
Bei gleichzeitiger Anwesenheit eines eingeprägten Stromes i
und eines externen Magnetfeldes B wird eine Lorentzkraft
auf die Leiterbahneinrichtung 50 ausgeübt.
Die resultierende Lorentzkraft F aufgrund eines externen
Magnetfeldes B und des eingeprägten Stromes i durch die
Leiterbahneinrichtung 50 (Leiterbahnlänge l) ergibt sich
aus folgender Vektorbeziehung:
F = l.i x B (1)
wobei die Lorentzkraft F sowohl zum eingeprägten Stromfluß
i als auch zum Magnetfeld B senkrecht steht. In Vektorkom
ponentenschreibweise ergibt sich:
Fx = l.(iyBz - izBy) (2)
Fy = l.(izBx - ixBz) (3)
Fz = l.(ixBy - iyBx) (4).
Da es lediglich eine Stromkomponente ix in x-Richtung in
der Leitereinrichtung 50 gibt (die anderen sind Null oder
heben sich gegenseitig auf), kann vereinfachend geschrieben
werden:
Fx = 0 (2')
Fy = l.(-ixBz) (3')
Fz = l.(ixBy) (4').
Wirksame Kräfte entstehen also nur, wenn sowohl ein Magnet
feld als auch ein Strom anliegen, und zwar nur senkrecht
zur x-Richtung (Stromrichtung). Ohne Magnetfeld sind keine
Kräfte - außer der Gewichtskraft (bzw. etwaigen Beschleuni
gungskräften) - auf die Schwingerstruktur wirksam.
Der Kraft auf die Schwingerstruktur wirkt die Federrück
stellkraft der "zusammengeschalteten" Federeinrichtungen
30, 40, 80 entgegen.
Es stellt sich dann eine von der Federrückstellkraft und
der in y-Richtung wirkenden Lorentzkraft Fy = l.(-ixBz)
abhängige Auslenkung Δy ein. Eine Auslenkung Δz geht nicht
in das Meßsignal ein bzw. ist durch die steife Auslegung
der Federn in z-Richtung in diesem Ausführungsbeispiel ver
nachlässigbar. Die Auslenkung Δy läßt sich dann über die
bewegliche Kondensatorplatten-Kammstruktur 56, 57 und die
feststehenden Kondensatorplatten-Kammstruktur 61, 66, 71,
77 elektrisch bestimmen. Bei der Auslenkung Δy verringert
sich der Abstand zwischen den Zinken bzw. Fingern des be
weglichen Kondensatorkammes und den Zinken des feststehen
den Kondensatorkamms auf der einen Seite um Δy, während
sich der Abstand auf der anderen Seite um Δy vergrößert.
Mit dieser Abstandsänderung geht eine Kapazitätsänderung
der dadurch gebildeten Kondensatoreinrichtung einher, die
meßtechnisch, z. B. mit einem Differenzkapazitätsmeßverfah
ren, ermittelt werden kann. Durch die Parallelschaltung
mehrerer Kammzinken wird eine insgesamt größere Kapazi
tät(sänderung) erreicht, welche leichter meßbar ist.
Durch die Verzweigung der Schwingerstruktur hin zu den be
weglichen Kammstrukturen an derselben Stelle der Leiter
bahneinrichtung 50 besitzen diese beweglichen Kammstruktu
ren überall dasselbe elektrische Potential. Dies verein
facht die elektronische Auswertung erheblich.
Die elektronische Anregung und Auswertung kann entweder
statisch oder dynamisch erfolgen.
Im statischen Betriebsmodus wird ein Gleichstrom durch die
Schwingerstruktur geschickt. Der bei Anwesenheit eines ex
ternen Magnetfeldes entstehenden Lorentzkraft wirkt die
Kraft durch die Federeinrichtungen 30, 40 (über die die
Schwingerstruktur beweglich aufgehängt ist) entgegen. Bei
Einstellung eines Kräftegleichgewichts mit den Federein
richtungen 30, 40 stellt sich eine magnetfeldabhängige sta
tische laterale Auslenkung Δy der frei schwebenden Schwin
gerstruktur ein, welche sich z. B. durch ein Differenzkapa
zitätsmeßverfahren elektrisch bestimmen läßt.
Im dynamischen Betriebsmodus wird zweckmäßigerweise ein
Wechselstrom durch die Leiterbahneinrichtung 50 geleitet,
welcher mit der Resonanzfrequenz des mechanischen Feder-
Masse-Systems oszilliert ("Amplitudenresonanzfrequenz"). Es
ist allerdings auch eine unterkritische Anregungsfrequenz
möglich, die weniger empfindlich auf den eingeschlossenen
Luftdruck und die exakte Abstimmung der elektrischen Anre
gungsfrequenz auf die mechanische Resonanzfrequenz rea
giert. Außerdem kann die Frequenz des Wechselstroms durch
eine elektrische Rückkoppelung der Schwingbewegung exakt
auf die Amplitudenresonanz geregelt und darauf gehalten
werden.
Liegt ein externes Magnetfeld an, so wirkt eine ebenfalls
oszillierende Kraft auf die Leitereinrichtung 50. Nach der
Einschwingzeit des mechanisch-elektrischen Schwingersystems
stellt sich eine mechanische Schwingungsamplitude ein, die
von der Dämpfung (bzw. die Güte), die in erster Linie durch
die innendruckabhängige Luftreibung bestimmt ist, und der
gemessenen Magnetfeldkomponente Bz beim eingeprägten Strom
abhängt. Die mechanische Schwingungsbewegung läßt sich
ebenfalls kapazitiv über die Kammstruktur messen (z. B.
durch ein Trägerfrequenzmeßverfahren).
Statische Auslenkungen aufgrund der Erdbeschleunigung gehen
wegen der steifen Struktur und wegen des dynamischen Meß
verfahrens, bei geeigneter Wahl der Resonanzfrequenz, in
erster Näherung nicht in das Meßsignal ein.
Das resonante Verfahren ermöglicht durch die Ausnutzung der
Amplitudenüberhöhung bei der Resonanzfrequenz auch eine
deutlich höhere Auflösung bzw. Empfindlichkeit als das sta
tische Verfahren, bzw. bei gleichem anliegenden externen
Magnetfeld ergibt sich eine größere Maximalauslenkung der
Schwingerstruktur.
Bei der Verwendung eines Ladungsverstärkers kann ein defi
niertes Potential der beweglichen Kammstruktur die elektri
sche Kapazitätsmessung erheblich vereinfachen. Über eine
vorzugsweise weiche Federeinrichtung 80 kann ein entspre
chender Potentialabgriff realisiert werden. Der Potential
abgriff läßt - im Fall von elektrischen Unsymmetrien
(Widerstand der Leiterbahnen, etc.) - eine Regelung des
Kammpotentials über die Eingangsspannungen (Potentiale an
den beiden Stromzuführungen 10, 20) zu.
Fig. 3 ist eine schematische Querschnittsansicht durch eine
verkapselte Sensorstruktur mit der ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen mikromechanischen Magnetfeldsensors
entlang der Linie A-A' in Fig. 1.
In Fig. 3 bezeichnen zusätzlich zu den bereits eingeführten
Bezugszeichen 135 einen Sockel; 140 eine zweite Isolator
schicht aus Siliziumdioxid; 150 ein Glaslot; 160 eine Kappe
in Form eines Siliziumwafers; 170 eine dritte Leiterschicht
aus Aluminium für ein Bondpad; 175 einen Bondpadsockel und
180 eine Bondpadöffnung.
Mit Bezug auf Fig. 3 wird das Verfahren zur Herstellung des
erfindungsgemäßen mikromechanischen Magnetfeldsensors näher
erläutert.
Auf dem bereitgestellten Substrat 100 erfolgt zunächst ein
Abscheiden bzw. Aufwachsen und Strukturieren der ersten
Isolatorschicht 110 aus Siliziumdioxid.
Darauf wird die erste Leiterschicht 120 aus (zu vergraben
dem) LPCVD-Polysilizium zum Bilden der elektrischen An
schlüsse für die Leiterbahneinrichtung 50 und die Kondensa
toreinrichtung abgeschieden und strukturiert.
Danach erfolgt ein Abscheiden und Strukturieren der zweiten
Isolatorschicht 140 aus Siliziumdioxid auf der resultieren
den Struktur.
Zum Bilden der Leiterbahneinrichtung 50 und der Kondensa
toreinrichtung erfolgt nun ein Abscheiden und Strukturieren
der zweiten Leiterschicht 130 aus Epitaxie-Polysilizium auf
der resultierenden Struktur. Auch werden aus dieser zweiten
Leiterschicht 130 der Sockel 135 für den Kappenwafer 160
und der Bondpadsockel 175 gebildet.
Durch ein Unterätzen des Oxids der auslenkbaren Komponenten
30, 40, 50, 55a, 55b, 56, 57 werden diese über dem Substrat
100 frei beweglich gemacht.
Schließlich erfolgt ein Verkappen der auslenkbaren Kompo
nenten 30, 40, 50, 55a, 55b, 56, 57. Für den Verkappungs
prozeß ist hier exemplarisch eine Glaslot-Verbindungs
technik dargestellt. Mit ihr lassen sich Sensoren herme
tisch verkapseln und gleichzeitig ein Vakuum einschließen
(über das dann die Güte bzw. die Dämpfung des Systems ein
gestellt werden kann). Es können jedoch auch andere Techni
ken, z. B. anodisches Bonden, für eine Verkappung verwendet
werden.
Fig. 4 ist eine schematische perspektivische Ansicht einer
zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen mikromechani
schen Magnetfeldsensors.
In Fig. 4 bezeichnen zusätzlich zu den bereits eingeführten
Bezugszeichen 200 die oben erläuterte mikromechanische Ma
gnetfeldsensorstruktur als Funktionsblock, 210 eine Kali
brierstromschleife, 220 Bondpads und iE einen Kalibrier
strom.
Im obigen wurde eine mikromechanische Magnetfeldsensor
struktur 200 beschrieben, welche zur Erfassung eines exter
nen Magnetfeldes resonant und nicht resonant betrieben wer
den kann.
Insbesondere im resonanten Fall hängt das detektierte Span
nungssignal U, welches eine Funktion der Erfassungskapazi
tät C zwischen den Kammelektroden ist, nicht nur vom exter
nen Magnetfeld, sondern auch von der Güte bzw. Dämpfung des
schwingenden Systems ab.
Die Erfassungskapazität C ist wiederum eine Funktion der
Zeit beim resonanten Betrieb mit der Resonanzfrequenz fres,
wobei t = 1/fres, des zum stromdurchflossenen Leiter senk
recht stehenden Magnetfeldes B90° und der Güte Q, welche un
ter anderem eine Funktion des den Schwinger umgebenden
Luftdrucks ist, also gilt die Beziehung:
C = f(t, B90°, Q) (5).
Da vor allem der Luftdruck aufgrund von Prozeßschwankungen
beim Vakuumeinschluß nicht exakt eingestellt werden kann
und der Luftdruck sich zudem mit der Umgebungstemperatur
ändert, verwendet man zweckmäßigerweise eine Kalibrierrefe
renz, mittels derer der Meßwert kalibriert wird.
Die vorliegende Ausführungsform nach Fig. 4 bedient sich
dazu der Kalibrierstromschleife 210, welche um die Magnet
feldsensorstruktur 200 herum angeordnet ist. Die prozeß
technische Ausführung der Kalibrierstromschleife 210 und
der Überkreuzungen erfolgt zweckmäßigerweise nach Standard
techniken in unterschiedlichen Ebenen, wie z. B. mit vergra
benem Polysilizium, Epitaxie-Polysilizium und Aluminium.
Dieser Kalibrierstromschleife 210 wird über zwei Bondpads
220 ein konstanter Kalibrierstrom iE eingeprägt. Durch die
sen Kalibrierstromfluß erzeugt die Kalibrierstromschleife 210
ein konstantes Kalibriermagnetfeld in ihrem Zentrum
bzw. im gesamten Innern der Schleife. Da die aktive Sensor
struktur 200 im Innern der Kalibrierstromschleife 210
liegt, kann ein entsprechender Meßeffekt beim eingeprägten
Meßstrom i erzielt werden.
Da konstante Kalibrierströme iE relativ leicht temperatur
stabil erzeugt werden können, kann somit ein von der Güte Q
bzw. von der Umgebungstemperatur unabhängiges Magnetfeld
erzeugt werden.
Durch ein Einschalten oder Umpolen des Kalibrierstroms iE
in gewissen Abständen kann über die Ausgangssignaländerung
beim Einschalten der Magnetfeldsensor kalibriert werden.
Zum Beispiel kann der Anregungs-Wechselstrom durch die Lei
terbahneinrichtung bezüglich seiner Amplitude nachgeregelt
werden, um bei einem bestimmten Kalibriermagnetfeld eine
bestimmte Meßamplitude aufzuweisen.
Durch einmaliges Kalibrieren kann das Ausgangssignal beim
vorherrschenden Kavernen-Innendruck, der wie gesagt Prozeß
schwankungen unterliegt, auf den Sollwert gebracht werden.
Durch zyklisches Einschalten kann der Temperatureinfluß auf
den Kavernen-Innendruck elektronisch eliminiert werden.
Weiterhin sind Kalibrierungen unter Abschirmung etwaiger
Umgebungsfelder, wie z. B. dem Erdmagnetfeld, denkbar.
Fig. 5 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht ei
ner dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen mikrome
chanischen Magnetfeldsensors.
Diese dritte Ausführungsform ist eine Erweiterung des vor
geschlagenen Meßprinzips in eine zweite Dimension (Achse).
Während bei der oben beschriebenen ersten und zweiten Aus
führungsform eine laterale Bewegung, welche durch ein Ma
gnetfeld und einen im beweglichen Leiter eingeprägten Strom
verursacht wird, kapazitiv über die resultierende Auslen
kung Δy der Sensorstruktur erfaßt wird, wird bei der drit
ten Ausführungsform eine Auslenkung Δz der Sensorstruktur
erfaßt.
Dazu wird die Federanordnung derart ausgelegt, daß zusätz
lich eine weiche Feder in der z-Richtung vorgesehen ist.
Damit läßt sich prinzipiell auch die z-Auslenkung und damit
eine zweite Achse eines anliegenden Magnetfeldes kapazitiv
detektieren.
In Fig. 5 bezeichnet 200 eine Magnetfeldsensorstruktur ge
mäß der ersten bzw. zweiten Ausführungsform mit lateralen
Kammelektroden sowie einer Federaufhängung zu einem ano
disch gebondeten Substratwafer 100 mit einer strukturierten
Metallschicht 230, einer vergrabenen Polysiliziumschicht
240, einer Oxidschicht 250, einer Epitaxie-Polysilizium
schicht 260, einer vergrabenen Maskierungsschicht 270, ei
ner weiteren Epitaxie-Polysiliziumschicht 280 und der be
reits eingeführten Kappe 160.
Die mit 240 bezeichnete vergrabene Polysiliziumschicht
dient hierbei als erste Elektrode für die Erfassung des Ma
gnetfeldes in der z-Richtung, wobei C1 die Kapazität zwi
schen der vergrabenen Polysiliziumschicht 240 und der be
wegten Leiterbahneinrichtung 50 bzw. den lateralen Elektro
den bzw. separat vorgesehenen Flächen mit demselben ein
heitlichen Potential wie dem der anderen beweglichen Elek
troden ist.
Die strukturierte Metallschicht 230 auf der Glaswaferkappe
160 dient als zweite Elektrode für die Erfassung des Ma
gnetfeldes in der z-Richtung, wobei C2 die Kapazität zwi
schen der strukturierten Metallschicht 230 und der bewegten
Leiterbahneinrichtung 50 bzw. den lateralen Elektroden bzw.
separat vorgesehenen Flächen mit demselben einheitlichen
Potential wie dem der anderen beweglichen Elektroden ist.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die Anschlüsse zu
der vergrabenen Polysiliziumschicht 240 und der strukturier
ten Metallschicht 230 nicht dargestellt.
Werden die Abstände zwischen der beweglichen Magnetfeldsen
sorstruktur und der vergrabenen Polysiliziumschicht 240
bzw. der strukturierten Metallschicht 230 vorzugsweise
gleich groß gewählt, so läßt sich auch hier das Differen
tialkondensatorprinzip meßtechnisch verwenden, da eine Aus
lenkung in z-Richtung die eine Kapazität C1 verkleinert und
die andere Kapazität C2 vergrößert.
Die Herstellung des Sensorwafers 100 erfolgt beispielsweise
nach einem üblichen Verfahren. Die Herstellung des Kappen
wafers 160 kann über ein Besputtern oder Aufdampfen der Me
tallschicht 230 und ein anschließendes Strukturieren ver
laufen. Die Strukturierung erfolgt derart, daß es im anodi
schen Bondbereich entfernt wird und im Elektroden- und Kon
taktierbereich stehengelassen wird. Anschließend erfolgt
das anodische Bonden zwischen den beiden Wafern 100, 160.
Das geschilderte Verfahren dient nur als Beispiel. Es sind
auch andere Verfahrensweisen, z. B. Strukturieren einer Si
liziumkappe mit Einbringen von isolierten Elektroden zur
Herstellung der nach oben gerichteten Elektroden denkbar.
Werden zwei vorzugsweise identische Sensorstrukturen, die
in z-Richtung auslenkbar sind, um 90° zueinander verdreht
in der Waferebene angeordnet, von denen mindestens eine
Sensorstruktur zusätzlich laterale Auslenkungen erfassen
kann, so läßt sich das Magnetfeld in allen drei Raumachsen
x, y und z bestimmen.
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels vorstehend beschrieben wurde, ist sie
darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise mo
difizierbar.
Insbesondere ist die Geometrie der Kondensatoreinrichtung
nicht auf die gezeigte Ausführungsform beschränkt, sondern
weitläufig variierbar.
Auch lassen sich nicht nur statische Magnetfelder, sondern
auch oszillierende Magnetfelder mit dem erfindungsgemäßen
mikromechanischen Magnetfeldsensor messen, und zwar sowohl
statisch als auch dynamisch.
Der Sensor kann nicht nur zur Magnetfeldmessung, sondern
auch für Anwendungen verwendet werden, die magnetische Meß
effekte nutzen, aber die magnetischen Größen nicht direkt
wiedergeben (z. B. Drehzahlmessung, Winkelmessung, Endschal
ter, etc.).
Weiterhin kann auf dem ersten länglichen Balken 50 eine
leitfähige Schicht, z. B. dotiertes Polysilizium oder eine
Aluminiumschicht, abgeschieden werden, um dessen Widerstand
kontrolliert zu erniedrigen.
Schließlich sind die angegebenen Materialien nur beispiel
haft gewählt und können selbstverständlich durch andere ge
eignete Materialien ersetzt werden.
10
,
20
Stromzuführung
30
,
40
Federeinrichtung
35
,
45
Verankerung
50
Leiterbahneinrichtung, erster Balken
55
a,
55
b zweiter, dritter Balken
55
c vierter Balken
X, Y, Z Richtungen
Δy Auslenkung
A, A' Schnittrichtung
X, Y, Z Richtungen
Δy Auslenkung
A, A' Schnittrichtung
56
,
57
bewegliche Kondensatorplatten
60
,
65
,
70
,
75
elektrische Anschlüsse für feststehende Kondensatorplatten
61
,
66
,
71
,
76
feststehende Kondensatorplatten
80
weitere Federeinrichtung
90
elektrischer Anschluß
95
Verankerung
100
Substrat
110
erste Isolatorschicht
120
erste Leiterschicht
130
zweite Leiterschicht
135
Sockel
140
zweite Isolatorschicht
150
Glaslot
160
Kappe
170
dritte Leiterschicht
175
Bondpadsockel
180
Bondpadöffnung
200
Magnetfeldsensorstruktur
210
Kalibrierstromschleife
220
Bondpads
230
strukturierte Metallschicht, fünfte Leiterschicht
240
vergrabene Polysiliziumschicht, vierte Leiterschicht
250
Oxidschicht
260
Epitaxie-Polysiliziumschicht
270
vergrabene Maskierungsschicht
280
Epitaxie-Polysiliziumschicht
i Meßstrom
iE
i Meßstrom
iE
Kalibrierstrom
Claims (16)
1. Mikromechanischer Magnetfeldsensor mit:
einer Leiterbahneinrichtung (50), welche elastisch auslenk bar über einem Substrat (100) aufgehängt ist;
einer mit der Leiterbahneinrichtung (50) verbundenen, mit dieser zusammen auslenkbaren ersten Kondensatorplattenein richtung (56, 57);
einer mit dem Substrat (100) verbundenen feststehenden zweiten Kondensatorplatteneinrichtung (61, 66, 71, 76), welche mit der ersten Kondensatorplatteneinrichtung (56, 57) eine Kondensatoreinrichtung bildet; und
einer Magnetfeld-Erfassungseinrichtung zum Leiten eines vorbestimmten Stroms (i) durch die Leiterbahneinrichtung (50) und Erfassen der in Abhängigkeit von einem anliegenden Magnetfeld auftretenden Kapazitätsänderung der Kondensator einrichtung.
einer Leiterbahneinrichtung (50), welche elastisch auslenk bar über einem Substrat (100) aufgehängt ist;
einer mit der Leiterbahneinrichtung (50) verbundenen, mit dieser zusammen auslenkbaren ersten Kondensatorplattenein richtung (56, 57);
einer mit dem Substrat (100) verbundenen feststehenden zweiten Kondensatorplatteneinrichtung (61, 66, 71, 76), welche mit der ersten Kondensatorplatteneinrichtung (56, 57) eine Kondensatoreinrichtung bildet; und
einer Magnetfeld-Erfassungseinrichtung zum Leiten eines vorbestimmten Stroms (i) durch die Leiterbahneinrichtung (50) und Erfassen der in Abhängigkeit von einem anliegenden Magnetfeld auftretenden Kapazitätsänderung der Kondensator einrichtung.
2. Mikromechanischer Magnetfeldsensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterbahneinrichtung (50)
einen in einer ersten Richtung (X) verlaufenden länglichen
ersten Balken (50) aufweist, der an seinen Enden an einer
jeweiligen Federeinrichtung (30; 40) über dem Substrat
(100) elastisch im wesentlichen nur in einer zweiten Rich
tung (Y) auslenkbar aufgehängt ist.
3. Mikromechanischer Magnetfeldsensor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterbahneinrichtung (50)
einen länglichen zweiten und dritten Balken (55a, 55b) auf
weist, welche in entgegengesetzte Richtungen (Y, -Y) im we
sentlichen senkrecht vom ersten Balken (50) abzweigend über
dem Substrat (100) verlaufen und vorzugsweise das einheit
liche elektrische Potential des Abzweigungspunktes von der
Leiterbahneinrichtung (50) besitzen.
4. Mikromechanischer Magnetfeldsensor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Kondensatorplatten
einrichtung (56, 57) eine Vielzahl von Balken (56, 57) auf
weist, welche vom zweiten und dritten Balken (55a, 55b) ab
zweigen und im wesentlichen parallel oder senkrecht zum er
sten Balken (55) über dem Substrat (100) verlaufen.
5. Mikromechanischer Magnetfeldsensor nach Anspruch 3
oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite und/oder der
dritte Balken (55a, 55b) an seinem von dem ersten Balken
(50) entfernten Ende über dem Substrat (100) aufgehängt
sind und über die Aufhängung ein elektrisches Potential da
von abgreifbar ist, wobei vorzugsweise ein einheitliches
Elektrodenpotential vorgesehen ist.
6. Mikromechanischer Magnetfeldsensor nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Kondensatorplatteneinrichtung (61, 66, 71, 77) eine
Vielzahl von Balken (61, 66, 71, 77)) aufweist, welche an
ihrem einem Ende im Substrat (100) verankert sind und der
art angeordnet sind, daß sie mit der ersten Kondensator
platteneinrichtung (56, 57) eine Differenzkondensatorein
richtung bilden.
7. Mikromechanischer Magnetfeldsensor nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ma
gnetfeld-Erfassungseinrichtung derart gestaltet ist, daß
sie einen Gleichstrom durch die Leiterbahneinrichtung (50)
leitet und ein anliegendes Magnetfeld über eine statische
Kapazitätsänderung erfaßt.
8. Mikromechanischer Magnetfeldsensor nach einem der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnet
feld-Erfassungseinrichtung derart gestaltet ist, daß sie
einen Wechselstrom vorzugsweise mit der mechanischen Eigen
frequenz der auslenkbaren Komponenten durch die Leiterbah
neinrichtung (50) leitet und ein anliegendes Magnetfeld
über eine dynamische Kapazitätsänderung erfaßt.
9. Mikromechanischer Magnetfeldsensor nach einem der An
sprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest auf
dem länglichen ersten Balken der Leiterbahneinrichtung (50)
eine leitfähige Schicht, z. B. dotiertes Epitaxie-Poly
silizium oder eine Aluminiumschicht, abgeschieden ist.
10. Mikromechanischer Magnetfeldsensor nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem
umgebenden Substrat eine Kalibrierstromschleife (210) vor
gesehen ist, über die ein Kalibriermagnetfeld einprägbar
ist.
11. Mikromechanischer Magnetfeldsensor nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
dritte Kondensatorplatteneinrichtung (230, 240) vorgesehen
ist, welche mit der ersten Kondensatorplatteneinrichtung
(56, 57) eine weitere Kondensatoreinrichtung (C1, C2) bil
det, und Magnetfeld-Erfassungseinrichtung derart gestaltet
ist, daß sie die in Abhängigkeit von einem anliegenden Ma
gnetfeld auftretenden Kapazitätsänderung der weiteren Kon
densatoreinrichtung (C1, C2) erfaßt.
12. Mikromechanischer Magnetfeldsensor nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Kondensatorplatten
einrichtung (230, 240) eine im Substrat (100) befindliche
vierte Leiterschicht (240) und eine auf einer Kappe (160)
befindliche fünfte Leiterschicht (230) aufweist.
13. Mikromechanischer Magnetfeldsensor nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die fünfte Leiterschicht (230)
derart strukturiert ist, daß sie im Verbindungsbereich zwi
schen Substrat (100) und Kappe (160) entfernt ist.
14. Verfahren zur Herstellung des mikromechanischen Ma
gnetfeldsensors nach mindestens einem der vorhergehenden An
sprüche mit den Schritten:
Bereitstellen des Substrats (100);
Vorsehen und Strukturieren einer ersten Isolatorschicht (110) auf dem Substrat (100);
Vorsehen und Strukturieren einer ersten Leiterschicht (120) auf der resultierenden Struktur zum Bilden der elektrischen Anschlüsse für die Leiterbahneinrichtung (50) und die Kon densatoreinrichtung;
Vorsehen und Strukturieren einer zweiten Isolatorschicht (140) auf der resultierenden Struktur;
Vorsehen und Strukturieren einer zweiten Leiterschicht (130) auf der resultierenden Struktur zum Bilden der Lei terbahneinrichtung (50) und der Kondensatoreinrichtung; und
Unterätzen der auslenkbaren Komponenten (30, 40, 50, 55a, 55b, 56, 57).
Bereitstellen des Substrats (100);
Vorsehen und Strukturieren einer ersten Isolatorschicht (110) auf dem Substrat (100);
Vorsehen und Strukturieren einer ersten Leiterschicht (120) auf der resultierenden Struktur zum Bilden der elektrischen Anschlüsse für die Leiterbahneinrichtung (50) und die Kon densatoreinrichtung;
Vorsehen und Strukturieren einer zweiten Isolatorschicht (140) auf der resultierenden Struktur;
Vorsehen und Strukturieren einer zweiten Leiterschicht (130) auf der resultierenden Struktur zum Bilden der Lei terbahneinrichtung (50) und der Kondensatoreinrichtung; und
Unterätzen der auslenkbaren Komponenten (30, 40, 50, 55a, 55b, 56, 57).
15. Verfahren nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch den
Schritt des Verkappens der auslenkbaren Komponenten (30,
40, 50, 55a, 55b, 56, 57).
16. Verfahren nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch den
Schritt des Aufbringens und Strukturierens der fünften Lei
terschicht auf der Kappe (160).
Priority Applications (3)
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Family
ID=7871207
Family Applications (1)
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