DE19826851A1 - Fronteinheit für ein elektronisches Gerät - Google Patents
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Abstract
Fronteinheit für ein elektronisches Gerät, insbesondere ein Autoradio, wobei die Fronteinheit eine Frontkappe (10) und Steuerelemente (20) umfaßt, die jeweils über eine Membran (30) integral mit der Frontkappe (10) verbunden sind, so daß die Membran (30) bei einer Bewegung des Steuerelements (20) als Führung und als Rückstellelement dient.
Description
Die Erfindung betrifft eine Fronteinheit für ein elektronisches Gerät,
insbesondere ein Autoradio.
Bei bekannten Fronteinheiten für elektronischen Geräte nach dem Stand der
Technik erfolgt die Steuerung der Elektronik gewöhnlich über Tasten, die in
entsprechenden Aussparungen einer Frontkappe angeordnet sind. Die Tastenstößel
betätigen dabei Schalter, die ebenso wie Leuchtdioden (LEDs) zum Hinter
leuchten der Tasten auf einer Leiterplatte hinter der Frontkappe angeordnet sind.
Zur Erzeugung der notwendigen Rückstellkraft ist dabei üblicherweise für jede
Taste eine zugehörige Rückstellfeder vorgesehen, die die Taste nach ihrer
Betätigung wieder in ihre Ausgangsposition zurückbringt.
Dabei treten jedoch die folgenden Probleme auf: Die Montage einer solchen
Fronteinheit ist außerordentlich aufwendig und damit kostenintensiv, da je nach
Gerät viele Tasten mit den entsprechenden Rückstellfedern zwischen der
Leiterplatte und der eigentlichen Frontkappe eingesetzt werden müssen. Häufig
ist darüber hinaus eine nachträgliche Abstimmung der Mechanik der einzelnen
Tasten notwendig, um ein reibungsloses Funktionieren zu gewährleisten. Ein
weiteres Problem stellt das Hinterleuchten der Tasten dar. Da die Tasten nicht
direkt mit der Frontplatte verbunden sind, dringt durch die zwangsläufig
vorhandenen Schlitze Streulicht, das im Dunkeln die Identifizierung einzelner
Tasten erschwert.
Nach einem alternativen Ansatz, wie er beispielsweise in der DE 38 31 314
beschrieben ist, wird zwischen der Leiterplatte mit den auf ihr angeordneten
Schaltelementen und der Bedienplatte mit ihren integrierten Steuerelementen eine
flexible Abdeckmatte aus Silikonkautschuk angeordnet. Die flexible Abdeckmatte
weist im Bereich der Schaltelemente angeordnete Tastendome auf, über die die
Betätigungselemente auf die Schaltelemente einwirken und die als Rückstell
elemente arbeiten.
Die erfindungsgemäße Fronteinheit für ein elektronisches Gerät, insbesondere ein
Autoradio, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß die
Frontkappe zusammen mit den Steuerelementen zur Bedienung des Geräts sowie
den flexiblen Membranen zur Rückstellung der Steuerelemente integral in einem
Stück hergestellt werden kann. Dadurch werden der Aufwand und damit die
Kosten beim Zusammenbau des elektronischen Geräts deutlich reduziert. Ferner
stellt die unmittelbare Verbindung der Steuerelemente mit der Frontkappe durch
eine Membran ohne zusätzliche Abstimmung eine problemlose Bewegung der
Steuerelemente relativ zur Frontkappe sicher. Ein weiterer Vorteil liegt in der
Tatsache, daß eine undurchsichtige Membran jegliches Streulicht beim
Hinterleuchten der Steuerelemente der Fronteinheit wirksam verhindert. Die
völlig geschlossene Vorderseite der Fronteinheit schützt darüber hinaus die
dahinterliegende Elektronik vor Feuchtigkeit oder Verschmutzung.
Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen
Fronteinheit möglich.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die Frontkappe und die
Steuerelemente aus einem Polycarbonat und die Membran aus einem Elastomer
gefertigt. Diese Materialien ermöglichen eine kostengünstige und einfache
Herstellung im Zweikomponenten-Spritzgußverfahren. Dazu wird entweder ein
Werkzeug mit mehren Nestern verwendet oder das Bauteil wird unter
Verwendung von zwei verschiedenen Werkzeugen gespritzt. Für die Frontkappe
und die Steuerelemente wird dabei vorzugsweise glasklares Makrolon verwendet.
Die optischen Eigenschaften und das Finish der Frontkappe sowie der Steuer
elemente kann dann durch die verwendete Lackierung bestimmt werden.
Bevorzugt ist zum Hinterleuchten der Steuerelemente hinter der Frontkappe eine
Leiterplatte mit entsprechend angeordneten LEDs angebracht. Zur Steuerung der
Funktionen des Geräts sind auf der Leiterplatte Tastschalter vorgesehen, die
durch die Bewegung der mit der Frontkappe verbundenen Steuerelemente betätigt
werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Unterseite der
Steuerelemente mit einem elektrisch leitenden Lack versehen. Beim Bewegen des
Steuerelements und dem damit verbundenen Berühren einer entsprechenden
Kontaktstelle auf der Leiterplatte wird unmittelbar ein elektrischer Kontakt
hergestellt. Bei dieser Ausführungsform kann daher auf die Tastschalter auf der
Leiterplatte verzichtet werden, was zu einer weiteren erheblichen Kostenredu
zierung bei der Herstellung der Fronteinheit führt.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispiels in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen in
schematischer Darstellung:
Fig. 1 eine Aufsicht auf die Fronteinheit mit vier Steuerelementen von oben;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Fronteinheit entlang der Linie B-B in
Fig. 1; und.
Fig. 3 einen Schnitt durch die Fronteinheit entlang der Linie A-A.
Die in Fig. 1 dargestellte Fronteinheit eines elektronischen Geräts ermöglicht die
Bedienung eines (nicht dargestellten) zugehörigen elektronischen Geräts,
insbesondere eines Autoradios. Die Fronteinheit befindet sich zumeist an der
Vorderseite des Autoradios und umfaßt Elemente zur Steuerung der
verschiedenen Funktionen, wie Senderanwahl, Start/Stop der Wiedergabe einer
Musikkassette/CD etc. Als Steuerelemente sind in Fig. 1 beispielhaft vier
verschieden große Tasten 20 gezeigt, ebenso möglich sind jedoch auch Zwei- oder
Vierfach-Wippen, die mehrere Funktionen in einem Steuerelement vereinen.
Die Form der Tasten richtet sich nur nach dem gewünschten Design. Zwischen
den Tasten 20 und der Frontkappe 10 befindet sich erfindungsgemäß jeweils
eine elastische Membran 30.
Die elastische Membran 30 erfüllt bevorzugt mehrere Funktionen. Zum einen
ermöglicht sie eine Bewegung der Taste 20 in einer zur Frontkappe 10 im
wesentlichen senkrechten Richtung. Zum anderen erzeugt sie bei einer Betätigung
der Taste 20 die notwendige Rückstellkraft, um sie wieder in die Ausgangs
position zurückzubewegen, wenn sie von der Bedienperson entlastet wird. Der
mechanische Widerstand beim Betätigen der Taste 20 wird durch die Form der
Membran 30 und die Flexibilität des verwendeten Materials bestimmt. Bevorzugt
ist die Membran 30 im Querschnitt U-förmig ausgebildet (vergl. Fig. 2).
Denkbar ist jedoch auch eine faltenbalgartige Ausbildung. Da die Membran 30
die Taste 20 ringsum umschließt, wird dadurch eine Bewegung der Taste 20 in
der Ebene der Frontkappe 10 erschwert, während die Bewegung senkrecht zur
Ebene der Frontkappe 10 erleichtert wird.
Die Frontkappe 10, die Tasten 20 und die Membran 30 werden bevorzugt im
Spritzgußverfahren aus zwei Komponenten hergestellt. Dazu wird zuerst in einem
Werkzeug die Frontkappe 10 gespritzt. Daraufhin wird das Bauteil in ein
weiteres Werkzeug umgesetzt und die einzelnen Tasten gespritzt. Soll für die
Frontkappe 10 und die Tasten 20 der gleiche Kunststoff verwendet werden,
lassen sich die beiden Schritte unter Verwendung eines einzigen Werkzeuges,
das Verzweigungen im Anguß aufweist, in einem Durchgang durchführen. In
einem weiteren Arbeitsschritt wird die die Tasten umgebende Membran zwischen
die Tasten 20 und die Frontkappe 10 gespritzt und die beiden Tasten dadurch
integral verbunden. Das dargestellte Verfahren läßt sich um weitere Spritz-
Vorgänge erweitern, wenn z. B. die Symbole auf den Tasten oder auch
graphische Elemente auf der Abdeckkappe aus einem anderen Kunststoff gefertigt
werden sollen, als das jeweils umgebende Material.
Für die Frontkappe 10 und die Tasten 20 werden vorzugsweise Polycarbonate
und für die Membran 30 bevorzugt Elastomere verwendet. Als Polycarbonat
kommt bevorzugt durchsichtiges Makrolon zum Einsatz, so daß die Lichtdurch
lässigkeit der Bauteile nur durch den verwendeten Lack bestimmt wird, bzw. gezielt transparente Flächen gesetzt werden können. Zur Erzeugung der
gewünschten Oberflächeneigenschaften werden die Frontkappe 10 und die Tasten
20 zuerst erodiert, z. B. nach VDI Stufe 24, bevor ein weißer Unterlack
aufgetragen wird. Die Farbe des Decklacks richtet sich nach den jeweiligen
Anforderungen an das Design, meistens wird jedoch ein schwarzer Decklack
(z. B. erhältlich unter dem Handelsnamen RAL 9005) verwendet. Zur Darstellung
der Symbole wird auf den Tasten 20 und gegebenenfalls der Frontkappe 10 eine
Lasur (RAL 9002) aufgetragen. Dadurch wird erreicht, daß an diesen Stellen
das Licht zum Hinterleuchten der Bedienelemente nach außen dringen kann.
Unter Bezugnahme auf Fig. 3 ist auf der Rückseite der Frontkappe 10 über
Verbindungen 43, die in Vertiefungen 11 der Frontplatte eingeführt werden, eine
Leiterplatte 40 angebracht, die parallel zur Ebene der Frontkappe 10 ausgerichtet
ist. Die in Fig. 3 nur schematisch dargestellten Verbindungen 42 können durch
Verschraubungen, Vernietungen, Verstiftungen oder ähnliches realisiert sein. Auf
der Leiterplatte 40 sind bevorzugt Tastschalter 41 angeordnet, die durch die
Rückseiten der Tasten 20 (den Tastenstößeln) betätigt werden. Bevorzugt sind
ferner Leuchtdioden 42 zum Hinterleuchten der Tasten 20 vorgesehen, die auch
im Dunkeln eine Bedienung des Geräts ermöglichen. Die Tastschalter 41 und
die Leuchtdioden 42 sind bevorzugt als SMD-Bauteile ("surface mounted
device") ausgebildet, um eine flache Bauform der Fronteinheit zu ermöglichen.
Da die Spalte zwischen den Tasten 20 und der Frontkappe 10 durch die
Membran 30 abgedeckt sind, fällt das Licht der Leuchtdioden 42 nur durch die -
je nach Design - dafür vorgesehenen lichtdurchlässigen Stellen in den Tasten
20 und der Frontkappe 10.
Es ist jedoch auch eine Hinterleuchtung mit Lampe plus Lichtleiter möglich.
Dabei flutet eine Lampe (SMD-Bauform) einen Lichtleiter (Block aus transpa
rentem PC) mit Licht, das hinter den Tastensymbolen ausgekoppelt wird. Diese
Variante kann je nach Anzahl und Lage der Tasten wirtschaftlicher sein.
Die Abdeckung der Spalte durch die Membran 30 schützt ferner die Leiterplatte
40 und die dahinterliegende Elektronik und Mechanik des Geräts wirksam vor
Feuchtigkeit und Verschmutzung. Die erfindungsgemäße Fronteinheit kann
deshalb insbesondere auch für Radios verwendet werden, die häufig Witterungs
einflüssen ausgesetzt sind, z. B. in Motorrädern oder Fahrzeugen mit
abnehmbarem Verdeck.
Gemäß einer weiteren (nicht dargestellten) Ausführungsform wird auf der
Rückseite der Tasten 20 auf die Tastenstößel eine elektrisch leitende Lackschicht
vorzugsweise durch Drucken aufgebracht. Bei der Bedienung wird der Tasten
stößel und damit die leitende Lackschicht gegen zwei Kontaktflächen gedrückt,
die auf der Leiterplatte 40 vorgesehen sind. Auf diese Weise wird unmittelbar
ein elektrischer Kontakt zwischen den beiden Kontaktflächen hergestellt. Da die
Tasten gemeinsam mit der Leiterplatte somit selbst die Schaltfunktion
übernehmen, entfallen in dieser Ausführungsform die Tastschalter 41. Neben
einer weiteren Kostenersparnis wird dadurch eine noch flachere Bauform der
gesamten Fronteinheit möglich.
Claims (9)
1. Fronteinheit für ein elektronisches Gerät, insbesondere ein Autoradio, wobei
die Fronteinheit umfaßt:
- a) eine Frontkappe (10);
- b) bewegbare Steuerelemente (20), die jeweils über eine Membran (30) integral mit der Frontkappe (10) verbunden sind;
- c) so daß die Membran (30) bei einer Bewegung des Steuerelements (20) als Führung und als Rückstellelement dient.
2. Fronteinheit nach Anspruch 1, wobei die Frontkappe (10) und die
Steuerelemente (20) durch Zweikomponentenspritzen gefertigt werden.
3. Fronteinheit nach Anspruch 2, wobei die Frontkappe (10) und die
Steuerelemente (20) aus einem Polycarbonat und die Membran (30) aus
einem Elastomer gefertigt wird.
4. Fronteinheit nach Anspruch 3, wobei das Polycarbonat glasklares Makrolon
ist.
5. Fronteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Membran (30)
einen U-förmigen oder einen faltenbalgartigen Querschnitt aufweist.
6. Fronteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Fronteinheit
ferner eine mit ihr bevorzugt lösbar verbundene Leiterplatte (40) mit
Leuchtdioden (42) zum Hinterleuchten der Steuerelemente (20) und der
Frontkappe (10) aufweist.
7. Fronteinheit nach Anspruch 6, wobei auf der Leiterplatte (40) hinter der
Frontkappe Tastschalter (41) angeordnet sind, die durch die Bewegung der
Steuerelemente (20) betätigt werden.
8. Fronteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Fronteinheit eine
mit ihr bevorzugt lösbar verbundene Leiterplatte (40) mit Lampe plus
Lichtleiter zum. Hinterblenden der Steuerelemente (20) und der Frontkappe
(10) aufweist.
9. Fronteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei auf die Unterseite
der Steuerelemente (20) ein elektrisch leitender Lack aufgebracht ist, um
beim Berühren der Schalterplatte (40) einen elektrischen Kontakt
herzustellen.
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