DE19826615A1 - Stoßschutz für Lagemess-Sonden - Google Patents
Stoßschutz für Lagemess-SondenInfo
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Abstract
Die Stoß-Schutz-Vorrichtung verhindert Beschädigungen an optisch und mikromechanisch wirkenden Gyroskopen. Das zu schützende Gyroskop oder Präzisionsinstrument befindet sich in einer inneren Gehäuse-Schale, welche durch elastische Elemente von einer äußeren Gehäuse-Schale beabstandet wird und somit stoßgeschützt ist. Die innere Gehäuse-Schale kann durch eine elektromechanische Vorrichtung kurzfristig mit der äußeren Gehäuse-Schale in genauen mechanischen Kontakt gebracht werden. Die räumlichen Orientierungen von innerer und äußerer Gehäuseschale stimmen dann mit großer Präzision überein.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Stoß-Schutz
für Lagemess-Sonden oder Gyroskopen, insbesondere solchen,
die mit einem optischen Kreiselsystem oder mit einem mechani
schen Oszillator ausgerüstet sind. Darüberhinaus kann die
Erfindung nutzbringend als Stoß-Schutz für Präzisions-Instrumente
verwendet werden, die eine gewisse Stossempfind
lichkeit aufweisen.
Ein Stoss-Schutz-System für Lagemess-Sonden der genannten
Art, insbesondere wie in der DE 198 00 534.2 oder der
DE 195 46 405.2 beschrieben, ist nicht bekannt. Die dem Fachmann
geläufigen Vorrichtungen, um Chronometer oder elektrische
Präzisionsinstrumente mit Messzeigern gegen Stoss zu schüt
zen, können in diesem Zusammenhang nicht angewendet werden.
Das der Erfindung zugrundeliegende Problem besteht in folgen
dem: Bei der Verwendung von Lagemess-Sonden der genannten
müssen diese vor übermässigen Stössen oder Beschleunigungen
geschützt werden. Dies beruht insbesondere auf der Empfind
lichkeit der verwendeten Bauelemente gegen solche Stösse. Ein
versehentliches Fallenlassen solcher Instrumente kann daher
erhebliche Reparaturkosten verursachen. Andererseits müssen
die genannten Lagemess-Sonden definiert, d. h. mechanisch
präzise, ohne Lose oder schädliche Nachgiebigkeit an eine zu
vermessende Oberfläche angelegt werden. Diese Aspekte stehen
in gewissem Gegensatz zueinander, da es nicht möglich ist,
eine herkömmliche Polsterung an solche Sonden anzubringen,
ohne deren Messgenauigkeit in Mitleidenschaft zu ziehen.
Das vorliegende Problem wird dadurch gelöst, dass ein
Stoss-Schutz für Lagemess-Sonden vorgesehen wird, welcher fol
gende Merkmale aufweist:
- - es ist eine äussere Gehäuse-Schale vorhanden, welche an eine auszumessende Fläche definiert anlegbar ist,
- - es ist mindestens eine innere Gehäuse-Schale vorhanden, welche ein oder mehrere Sensoren oder Instrumente, insbe sondere Winkellage-Sensoren, umschliesst
- - in Bezug zu einer äusseren umschliessenden Gehäuse-Schale oder einer Anlegefläche wird die innere Gehäuse-Schale während einer zeitlichen Phase, bei der stoßschützende Funktionen priorisiert werden, durch ein oder mehrere Polster- oder stossdämpfende Elemente beabstandet
- - in Bezug zu einer umschliessenden äusseren Gehäuse-Schale oder einer Anlegefläche wird die innere Gehäuse-Schale während einer Phase zur Erfassung von Messwerten in form schlüssigen mechanischen Kontakt gebracht.
- - die innere Gehäuse-Schale ist mittels einer elektromecha nischen Vorrichtung oder manuell in formschlüssigen me chanischen Kontakt mit der äusseren Gehäuse-Schale oder einer Anlegefläche bringbar.
Gemäss der Erfindung ist es nunmehr möglich, Lagemess-Sonden
und Gyroskope auf Basis optischer Kreisel, speziell faserop
tischer Kreisel, und solchen mit einem oder mehreren mechani
schen Schwingern (Oszillatoren), vor Stössen beim Transport,
bei der Bedienung und auch beim Ansetzen an eine zu vermes
sende Fläche zu schützen. Die Erfindung beruht darauf, dass
anstelle eines einzigen Gehäuses für entsprechende Vorrich
tungen nunmehr ein solches vorgesehen wird, welches eine
innere und eine äussere Schale aufweist. Beide Schalen sind
im inaktiven Zustand der Sonde durch eine spezielle Polste
rung voneinander beabstandet. Ein innerhalb der inneren
Gehäuse-Schale befindliches Mess-System wird somit elastisch
gegen Stösse geschützt. Erst kurz vor einer Bestimmung eines
Messwertes, und erst nachdem die Mess-Sonde in eine interes
sierende Messposition gebracht worden ist, wird mittels einer
elektrisch betriebenen Vorrichtung dafür gesorgt, dass innere
und äussere Schale in einen hochgenau definierten mechani
schen Kontakt miteinander gebracht werden. Unmittelbar nach
Messwertnahme wird dafür gesorgt, dass der mechanische Kon
takt zwischen beiden Schalen wieder gelöst wird. Anstelle
der elektrisch betriebenen Vorrichtung, welche die mechani
sche Kontaktgabe herbeiführt, kann auch eine ähnlich wirkende
manuell zu betätigende Einrichtung vorgesehen sein, welche
konstruktiv einfacher ausgestaltet sein kann. Für vergleich
bare Aufgabenstellungen, welche relativ grosse Gehäuse erfor
dern, kann auch eine druckluftbetriebene Einrichtung vorgese
hen werden. Eine typischer Ablauf bei einem Messvorgang
besteht also darin, dass die Mess-Sonde an eine zu vermessen
de Fläche angelegt wird, dann das Betätigen eines Auslösers
oder Schalters mittels der elektrisch betriebene Vorrichtung
eine präzise mechanische Kontaktgabe zwischen beiden Schalen
erzeugt, sodann durch eine (bevorzugt in der inneren der
beiden Schalen befindliche) Elektronik die interessierenden
Positions-und/oder Winkel-Werte sensiert und elektronisch
ausgewertet werden, danach durch die elektrisch betriebene
Vorrichtung der mechanische Kontakt zwischen beiden Schalen
wieder gelöst wird. Nach diesen Schritten erfolgt die weite
re Verwendung und Auswertung der erhaltenen Messwerte.
Gemäss der Erfindung geschieht die mechanische Kontaktgabe
zwischen innerer und äusserer Schale bevorzugt mittels einer
kontaktierenden Bewegung in Richtung einer der Raumdiagonalen
dieser Schalen, so dass die Peripherie der inneren Schale mit
mindestens drei Auflagepunkten auf der Innenseite der äusse
ren Schale kontaktierbar ist. Die äussere Schale wirkt auf
diese Weise gewissermassen als mechanisches Führungsprisma
für die innere Schale.
Gemäss der Erfindung ist es möglich, beliebige elastische
Materialien zur Polsterung zum Zwecke einer Stossdämpfung der
genannten inneren Schale gegenüber der äusseren Schale vorzu
sehen. Von Vorteil ist es jedoch, aufgeschäumte Silikon-Werk
stoffe als Polsterung vorzusehen, da diese nicht nur über
einen grossen Temperaturbereich einsetzbar und praktisch
unbrennbar sind, sondern auch keinen besonders ausgeprägten
Temperaturgang ihrer elastischen Eigenschaften aufweisen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels gemäss Fig. 1 beschrieben. Diese zeigt
das zugrundeliegende Prinzip für eine zweidimensional wirken
de Vorrichtung. Das gezeigte Grundprinzip kann jedoch ohne
weiteres dazu dienen, eine entsprechend dreidimensional
wirkende Vorrichtung zu erstellen. Die Zeichnung zeigt als
Ausschnitt den mit einer elektromechanischen Vorrichtung
ausgestatteten Zwischenraum zwischen den genannten Schalen.
Auf eine Darstellung derjenigen Ecken oder Kanten der Lage
mess-Sonde, welche nicht zu einer mechanischen Kontaktgabe
herangezogen werden, wird verzichtet.- Im Einzelnen wird
durch Bezugsziffer 1 eine äussere Schale des erfindungsgemä
ssen Gehäuses für eine Lagemesssonde oder für ein Präzisi
onsinstrument bezeichnet, während eine zugehörige innere
Schale durch Bezugsziffer 3 ausgewiesen ist. Beide Schalen 1
und 3 sind, falls sie nicht miteinander in direktem mechani
schen Kontakt stehen, durch ein, bevorzugt mehrere elastische
Polsterelemente 10 voneinander gegenseitig und mit einer
vorgegebenen Elastizität beabstandet. Sie schützen somit eine
in der inneren Schale 3 befindliche Anordnung, speziell ein
Gyroskop, vor mechanischem Stoss. Ein Polsterelement 10
besteht bevorzugt aus einem Schaumstoff- oder einem Elasto
mer-Material. Bevorzugt weist es einen etwa halbkreisförmi
gen Querschnitt auf und ist mittels einer hitzebeständigen
Klebstoff-Schicht 11 an der inneren Schale 3 fixiert. Zur
Erzielung eines ausreichenden Federweges für das Polsterele
ment 10 wird dieses bevorzugt in Vertiefungen 12 eingesetzt,
welche in die innere Schale 3 eingearbeitet sind und somit
lokale Vorsprünge 9 definieren, welche als Anlegeflächen zur
mechanischen Kontaktgabe dienen. Eine Relativbewegung der
Innenschale 3 in Richtung der äusseren Schale 1 kann also nur
gegen eine Federkraft erfolgen. Je nachdem, ob der verwende
te elastische Werkstoff des Polsterelementes 10 als eher
offenporig oder eher massiv spezifiziert wird, sind dessen
Dämpfungseigenschaften veränderbar.
Die elastische Verbindung zwischen innerer Schale 3 und
äusserer Schale 1 kann kurzfristig dadurch aufgehoben werden,
dass die in einer Ecke des Aussengehäuse 1 befindliche elek
tromechanische Vorrichtung 4 (mit Anschlusskontakten 5 und 6)
aktiviert wird. Die elektromechanische Vorrichtung 4 ist z. B.
mittels eines Haltebügels 2 an der äusseren Schale fixiert
ist und bevorzugt als kleinvolumiger DC-Linearmotor ausge
staltet. Dessen Schubstange 7 kann das Innengehäuse 3 mit
tels eines Federelementes 8 in Richtung der Pfeilspitzen A
oder B entweder ziehen oder schieben, je nach Art seiner
Stromversorgung. Wird das innere Gehäuse 3 also in Richtung
der Pfeilspitze A gezogen, so führt dies dazu, dass die
Vorsprünge 9 nacheinander (eventuell gleichzeitig) an die
Innenflächen des Aussenschale 1 angelegt werden. Hierdurch
stehen die Schalen 1 und 3 in exakt definierter Lage zuein
ander, und die räumliche Position und Orientierung der Au
ssenschale 1 wird auf die der Innenschale 3 übertragen. In
dieser Phase, welche gewöhnlich mit einer Mess-Phase überein
stimmt, entfällt die stossmildernde Wirkung der Polsterele
mente 10, und auch die des elastischen Elementes 8. Nach
Beendigung eines Messvorganges wird die Innenschale 3 durch
die elektromechanische Vorrichtung 4 wieder zurückgeschoben.
Die Polsterelemente 10 übernehmen damit wieder die beabstan
dende und stossmindernde Funktion zwischen äusserer und
innerer Schale.
Sollen Innen- und Aussenschale in allen drei Koordinaten des
Raumes miteinander in Kontakt bringbar sein, so ist es von
Vorteil, die Zug/Schub-Richtung der elektromechanischen
Vorrichtung 4 etwa in Richtung der entsprechenden Raumdiago
nalen einer Schale vorzusehen. Auf diese Weise gelingt es,
eine exakt definierte Relativlage zwischen Innenschale 3 und
Aussenschale 9 herbeizuführen.
1
Äussere Schale
2
Haltebügel
3
Innere Schale
4
Elektromechanische Vorrichtung
5
Anschlusskontakt
6
Anschlusskontakt
7
Schubstange
8
Elastisches Element
9
Vorsprung
10
Polsterelement
11
Klebstoff-Schicht
12
Vertiefung
Claims (4)
1. Stoss-Schutz für Lagemess-Sonden, gekennzeichnet durch fol
gende Merkmale:
- - es ist eine äussere Schale vorhanden, welche an eine auszumessende Fläche anlegbar ist,
- - es ist mindestens eine innere Schale vorhanden, welche einen oder mehrere Lage-Sensoren, insbesondere Winkella ge-Sensoren umschliesst
- - in Bezug zu einer äusseren umschliessenden Schale oder einer Anlegefläche wird die innere Schale während einer zeitlichen Phase, bei der stoßschützende Funktionen prio risiert werden, durch ein oder mehrere Polster- oder stossdämpfende Elemente beabstandet
- - in Bezug zu einer umschliessenden äusseren Schale oder einer Anlegefläche wird die innere Schale während einer Phase zur Erfassung von Messwerten in formschlüssigen me chanischen Kontakt gebracht.
- - die innere Schale ist manuell oder mittels einer elektro mechanischen Vorrichtung in definierten mechanischen Kon takt mit der äusseren Schale oder einer Anlegefläche bringbar.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
elektromechanische Vorrichtung einen Linearmotor umfasst.
3. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, bei der anstelle einer elek
tromechanischen Vorrichtung ein pneumatisch wirkender Ak
tuator vorhanden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Polster- oder stossdämpfende Element aus ge
schäumten Plasticwerkstoff, insbesondere Silikon besteht.
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